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Denise und Loreena - wir denken ganz fest an euch!

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Mein Engelchen bevor die Erinnerungen verblassen, schreibe ich Deinen Weg auf, damit auch ich immer wieder alles nachlesen kann.

04.09.2011:

1) 7:45 Uhr saßen wir im Beratungszimmer wie schon so oft in den letzten Wochen von Herrn Dr. H. Man gab uns einen zweiseitigen Brief in dem Deine ganze Krankengeschichte und die Prognose für Dein Leben niedergeschrieben war. Wir sollten alles lesen und wenn uns alles klar sei sie Einverständniserklärung zum Fetozid unterschreiben. Es musste nicht nur Deine Mama unterschreiben, sondern auch Dein Papa musste mit unterscheiben. Nach dem wir alles gelesen hatten was wirklich nochmal schwer war, denn auch wenn wir alles mehrfach besprochen hatten, es tut weh zu lesen wie schlimm es doch um Dich steht, haben wir beide unterschrieben und uns in den Armen gehalten und erstmal nur geweint. Um kurz vor 8:00 Uhr kam dann auch Dr. H. in den Raum. Er erklärte uns alles nochmal genaustens, er würde versuchen, dass er die Spritze nicht in Dein Herz setzen muss, sondern dass er irgendwie an die Nabelschnur kommt und die Spritze dann dort setzen würde, dass hat er uns versprochen, weiterhin sagte er, dass ich jetzt nochmal die Toilette aufsuchen sollte und das ich dann in den Untersuchungsraum kommen soll mit Deinem Papa und das man mir dann zur Beruhigung einen Valium-Tropf setzen würde. Um 8:10 Uhr waren wir dann im Untersuchungsraum, ich musste mich auf die Liege legen, ein Zugang wurde gelegt und der Tropf wurde gesetzt. Dr. H. und die beiden Schwestern haben uns dann nochmal für 5 Minuten alleine gelassen, damit der Tropf wirken kann. Nach ganz ganz kurzer Zeit hat der Tropf bei mir schon gewirkt und das sehr heftig. Ich konnte meine Augen nicht öffnen und habe zwar alles um mich rum mitbekommen, aber wie durch dichten Nebel nur und wußte daher teilweise gar nicht was echt war und was nicht, aber Dein Papa konnte mir hinterher alles genau bestätigen, auch reden ging gar nicht mehr. Dr. H. und die Schwestern waren wieder im Zimmer, der Ultraschallkopf wurde auf den Bauch gesetzt und es musste nicht lange gesucht werden, dann hatten sie die Nabelschnur schon entdeckt. Die Spritze wurde gesetzt und das tat wirklich weh und zog ins Becken, aber das ist egal, es ging nur darum das Du mein Engelchen keine Schmerzen hast, alles andere ist egal. Die Spritze wurde rausgezogen und der Ultraschallkopf auf Dein Herzchen gerichtet, dazwischen lagen nur wenige Sekunden, aber schon da schlug Dein Herzchen nicht mehr. Dr. H. war sehr erschrocken darüber, da dies noch ein weiteres Zeichen dafür war, dass es noch viel schlimmer um Dich stand, da es normalerweise schon etwas länger dauert. Da ich immer noch nichts konnte und mich irgendwo im hier und jetzt und niergendwo befand, bekam ich noch eine Infusion gelegt und wurde in den Beratungsraum gefahren und auf die Liege dort gelegt. Mir liefen die ganze Zeit die Tränen trotz der Augen die ich nicht öffnen konnte, Dein Papa hat sie die ganze Zeit über weggetupft. Um 9:10 Uhr lies die Wirkung langsam nach und ich habe mir erstmal hingesetzt, dann musste ich mit den Schwestern und dem Papa nochmal zur Toilette, denn das Laufen alleine ging noch gar nicht. Um 9:45 Uhr lag ich dann wieder zur Kontrolle im Untersuchungsraum und Dr. H. schaute nochmal nach Deinem Herzchen und es blieb dabei, dass es nicht mehr schlug. Den Zugang hat man liegen lassen zur Sicherheit, da man ja nicht genau wusste, wie unsere Klinik das nun handhaben würde und dann würde kein neuer gelegt werden müssen. Wir bekamen noch einen Brief mit für Herrn Prof. Dr. med. S. der Klinik wo wir anschließend hin mussten. Als wir dann raus waren, riefen wir Deinen Onkel an, damit wir weiterfahren konnten, denn er war so lieb und hat uns überall hingefahren.

Angekommen in der Klinik um ca. 11:15 Uhr musste ich mich schonmal vorstationär aufnehmen lassen bei den Schwestern der Pränatalmedizin. Dann nahm uns der Professor und Oberärztin Fr. Dr. L. mit in einen Untersuchungsraum. Auch die beiden schauten nochmal nach Deinem Herzchen und schauten dann nochmal genaustens nach meiner Kaiserschnittnarbe. Man gab mir eine Tablette, die bewirken sollte, dass der Befund (Gebärmutterhals und Muttermund) schonmal vorreift, da diese erstmal wirken muss, könne ich danach wenn ich möchte nochmal nachhause oder aber natürlich auch stationär bleiben wenn mir das lieber wäre. Ich habe mich aber entschieden nochmal mit Dir nachhause zu Deinen Schwestern zu gehen, damit wir noch etwas gemeinsam mit Deinen Schwestern machen können. Der Professor und die Ärztin waren damit einverstanden, somit sollten wir nur noch schonmal für den morgigen Tag in der Klinik ein paar Dinge erledigen, damit wir das nicht mehr dann vor der Brust haben. Zuerst mussten wir zum Anästhesisten, da bei mir nach Deiner Geburt sehr wahrscheinlich eine Kürretage gemacht werden muss. Also saßen wir da noch eine Weile und haben alles besprochen und dann haben die Schwestern noch Blut abgenommen. Anschließend hat Dein Onkel uns dann nachhause gefahren, da war es dann mittlerweile 14:15 Uhr.

Verzeih mir mein Engelchen, aber ich muss später weiter schreiben, ich schaffe es nicht Deine Reise in einem durch zu schreiben. Ich liebe Dich mein Engelchen!

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05.09.2012: Dein Onkel hat uns wieder zur Klinik gefahren. Um 8:30 Uhr mussten wir dort sein und Professor S. nahm uns wieder in Empfang, auch Frau Dr. L. kam dazu. Es wurde nochmal alles durchgesprochen und man erklärte uns, dass die Wehenfördenden Zäpfchen bei mir auf Grund der zwei Kaiserschnitte nicht alle 3 Stunden gelegt werden können, sondern nur alle 5 Stunden, alles andere wäre zu gefährlich. Wir wurden dann noch gefragt, ob wir mit der Seelsorgerin des Hauses sprechen möchten und ja das wollten wir. Wir wurden dann um 9:00 Uhr auf der Station (Gynäkologie) aufgenommen und die Seelsorgerin wartete auch schon auf uns. Eine sehr liebe Frau, die bereits von den den Ärzten über unsere Geschichte unterrichtet wurde. Sie hat viel mit uns über Dich gesprochen und das sie spürt, wie sehr wir Dich lieben. Ich war kaum in der Lage zu sprechen, ich habe die meiste Zeit nur geweint, aber Dein Papa hat viel geredet. Sie fragte dann, ob wir möchten, dass Du getauft wirst. Ich viel aus allen Wolken, denn mir wurde gesagt, dass das nicht ginge, ich bin ja katholisch und die katholische Kirche macht das nicht mit. Wenn es uns nichts ausmachen würde, dass Du von ihr evangelisch getauft wirst, dann würde sie das gerne für uns tun. Ich war darüber wahnsinnig froh, denn ich war sehr traurig, dass Du eigentlich nicht getauft werden darfst von "unserer" Kirche aus. Die Seelsorgerin vereinbarte mit den Ärzten, dass man sie sofort anrufen würde wenn Du da bist, auch Nachts und dann würde sie sich sofort auf den Weg zu uns dreien machen. Dann kam auch schon eine Ärztin, nahm mir nochmal Blut ab, legte einen neuen Zugang und legte das erste Zäpfchen, dass war so ca. 11:00 Uhr.

.......

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Du schreibst alles so liebevoll. Man spürt wie sehr ihr die Kleine liebt, ich bin mir ganz sicher das sie diese Liebe gemerkt hat und das sie wo sie jetzt ist einen Teil eurer Liebe dabei hat. Und wie schön das sie getauft wurde, das empfinde ich so wertvoll und wertschätzend das man dieses Leben, egal wie kurz es war, vor Gott anerkennt, denn ich glaube das Gott eure Maus über alles liebt. Bin auch katholisch wie du und mir wäre das auch sehr wichtig gewesen in eurer Situation. Ich denke an euch und wünsche euch einfach viel Kraft, vielleicht schöpfst du sie ja von Gott.

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Liebe Denise..

Du schreibst so liebevoll, so einfühlsam... auch mir laufen die Tränen..

Wieviel Schmerz kann ein Mensch verkraften??? Es tut mir so unendlich leid!!!

Ich bin mir ganz sicher, Eure süße kleine Loreena weiß, wie sehr Ihr sie liebt und wie weh Euch das alles tut..

Und sie ist bei Euch - ganz bestimmt!! - Leider nicht zum Anfassen, dafür überall, egal wo Ihr seid... und für immer und ewig..

Ich schicke Euch ganz viele liebe Umarmungen und hoffe sehr, dass Ihr auch in Eurem näheren Umfeld Halt findet und getröstet werdet..

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Liebe Denise,ich bin so sprachlos und so traurig. Ich weine mit Euch und wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit.

Die Liebe die ihr empfindet, die kann Euch keiner nehmen, sie wird Euch für immer miteinander verbinden. Sie weiss, wie sehr ihr sie liebt.

Ich denke an Euch und ich wünschte so sehr, ich könnte mehr für Euch tun.

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