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... wenn bis 100 zählen das Schuhe zubinden ersetzt ....

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Geschrieben

Ob ein Kind nun mit 4 schon alleine draußen spielen geht, oder erst viel später ist für mich nicht wirklich entscheidend. Auch nicht, ob ich es nach dem Schwimmkurs mit dem Handtuch empfangen habe (was ich auch gemacht habe und so wie meine beiden immer gezittert haben, war das auch besser so). Wichtig ist doch, dass wir die Kinder in ihrem eigenem Bestreben selbstständig zu werden unterstützen und ihnen gelegentlich auch mal einen "Tritt in den Hintern" geben.

Man kann das nicht an konkreten Beispielen festmachen, weil die Lebensumstände ja überall verschieden sind.

 

Heutzutage bekommen Kinder häufig einen viel zu hohen Stellenwert. Teilweise beginnt das schon bevor das Baby überhaupt unterwegs ist. Da werden Ratgeber über Ratgeber gewälzt und jeder Kurs mitgemacht, der eine wie auch immer geartete Förderung fürs Baby verspricht.

Und so geht das dann weiter mit Wahl der Kita und später Schule.

Eienrseits ist sicherlich toll das man die Wahlmöglichkeiten hat. Andererseits unterstützt unser Bildungssystem aber auch genau diesen Projekt-Kind-Gedanken.

 

Apropos Bildungssystem... Was da teilweise beschlossen wird, finde ich echt zum Haare raufen. Hier in SAA ist z.B. die Empfehlung für die weiterführende Schule nicht mehr bindend. Heißt also die Eltern haben das letzte Wort und wenn sie es so wollen, geht das Kind auch mit nem 4er Durchschnitt aufs Gymnasium. Weil Gymnasium muss ja unbedingt sein heutzutage. Schließlich können Kinder mit der richtigen Förderung ja alles erreichen. Das wird einem doch ständig und überall vorgegaukelt. Und die Industrie der Nachhilfelehrer lachen sich ins Fäustchen.

Ist es denn aber nicht wichtiger, auf die jemeiligen Talente der Kinder zu schauen und sie dementsprechend zu fördern?

Geschrieben

Da bin ich absolut bei Dir, Kobold :)

 

Wenn ich jedoch so auf meine Schulkarriere und auf die meines Mannes schaue, haute das bei beiden nicht hin. Er ist  mathmatisch interessiert (und fähig) und besuchte ein stark auf Musik und Sprachen ausgelegtes Gymnasium. Bei mir waren "Sprachen hui, Mathe pfui" und wo war ich...

 

 

 

 

 

...genau :icon16:

 

Aber wir haben da etwas ganz anderes gelernt: Uns durchzubeißen, mal erfolgreich, mal nicht - so wie viele andere auch. Da wurde kein Weg für die Talente bereitet und ich bin nicht sicher, ob es wirklich ein Gewinn ist den Kindertalenten so viel "Raum zu geben" und ihnen den Weg zu bereiten. Klingt böse, ich weiß :crap:

Sind es wirklich immer die Talente der Kinder oder auch die verlorenen, nicht gelebten Träume der Eltern - im Sinne von "Projekt Kind"?

 

Ist es immer "das System"? Wer erzieht meine Kinder - ich oder "das System"? Führe ich meine Kinder über die Zeit dahin, mit "dem System", in dem sie leben und dessen Realität sich kaum ändern lässt, klarzukommen. Schaffe ich das indem sie mit Grundschulwissen aus der Vorschule kommen?

 

 

 

Mir geht die ganze Diskussionwieder wieder viel zu sehr in Richtung "Mein Kind kann..." und um vorzubeugen:

Das Thema "Kinder mit körperlichen Einschränkung welcher Art auch immer" ist ein ganz eigenes Feld für sich.

 

 

 

 

 

 

Geschrieben

Ob ein Kind nun mit 4 schon alleine draußen spielen geht, oder erst viel später ist für mich nicht wirklich entscheidend. Auch nicht, ob ich es nach dem Schwimmkurs mit dem Handtuch empfangen habe (was ich auch gemacht habe und so wie meine beiden immer gezittert haben, war das auch besser so). Wichtig ist doch, dass wir die Kinder in ihrem eigenem Bestreben selbstständig zu werden unterstützen und ihnen gelegentlich auch mal einen "Tritt in den Hintern" geben.

Man kann das nicht an konkreten Beispielen festmachen, weil die Lebensumstände ja überall verschieden sind.

 

Heutzutage bekommen Kinder häufig einen viel zu hohen Stellenwert. Teilweise beginnt das schon bevor das Baby überhaupt unterwegs ist. Da werden Ratgeber über Ratgeber gewälzt und jeder Kurs mitgemacht, der eine wie auch immer geartete Förderung fürs Baby verspricht.

Und so geht das dann weiter mit Wahl der Kita und später Schule.

Eienrseits ist sicherlich toll das man die Wahlmöglichkeiten hat. Andererseits unterstützt unser Bildungssystem aber auch genau diesen Projekt-Kind-Gedanken.

 

Apropos Bildungssystem... Was da teilweise beschlossen wird, finde ich echt zum Haare raufen. Hier in SAA ist z.B. die Empfehlung für die weiterführende Schule nicht mehr bindend. Heißt also die Eltern haben das letzte Wort und wenn sie es so wollen, geht das Kind auch mit nem 4er Durchschnitt aufs Gymnasium. Weil Gymnasium muss ja unbedingt sein heutzutage. Schließlich können Kinder mit der richtigen Förderung ja alles erreichen. Das wird einem doch ständig und überall vorgegaukelt. Und die Industrie der Nachhilfelehrer lachen sich ins Fäustchen.

Ist es denn aber nicht wichtiger, auf die jemeiligen Talente der Kinder zu schauen und sie dementsprechend zu fördern?

 

 

Ich weiß gar nicht wie das hier ist :aconfused: Ich erinnere mich nur, was das für ein Drama damals bei uns war als die Tochter des Elternbeirates keine Empfehlung fürs Gymnasium bekam. Das Problem wäre somit hinfällig...

 

 

Nachtrag: Nein, das ist hier auch so. Die Eltern entscheiden auf welche Schule es gehen soll.

Geschrieben

Den Talenten zu viel Raum zu geben ist sicherlich auch nicht das Beste, was man tun kann. Da hast du wohl recht heissi.

Sie aber aus dem Blick zu verlieren ebenso. Die Gesamtheit zählt.

Ich frage mich halt schon eine Weile, seit wann das Abi so einen extrem hohen Stellenwert bekommen habt, das allgemein die Überzeugung herrscht, das Kind muss unbedingt Abi machen. Gibt (oder gab?) es nicht auch eine Vielzahl an Berufen, die durchaus ohne Abi ausgekommen sind?

Nicht jeder hat nunmal das Vermögen Arzt oder Anwalt werden zu können und das ist auch gut so. Wer würde dann am Ende unsere Häuser bauen oder Brötchen backen?

Die Regelung, dass hier der Elternwille vorgeht, besteht noch nicht lange. Dennoch sind die Auswirkungen wohl schon spürbar. Während bei mir damals im Jahrgang vielleicht 2 oder 3 Schüler nach der 10ten das Gym verlassen haben, sind es jetzt ganze Klassenstärken. Ein Trend, den ich alles andere als gutheißen kann.

Geschrieben

hm, also zum Thema Schulempfehlung habe ich ne ganz eigene Meinung aus meiner Geschichte

ich muss sagen, zum Glück war es damals bei mir nur eine Empfehlung und kein Verbot, eine "höhere Schule" zu besuchen

denn aufgrund meiner Schüchternheit (nicht aufgrund der Noten) bekam ich eine Realschulempfehlung, denn "am Gym würde ich untergehen"

meine Eltern haben mich aber gefragt ,was ich möchte und es mir dann auch zugetraut, als ich sagte, ich möchte es auf dem Gym versuchen

und SO fand ich es gut und richtig

nicht allerdings, wie es heute läuft, wo irgendwie diverse Eltern von Erstklässlern NATÜRLICH schon wissen, dass ihre Kinder später das Gym besuchen werden (und das eben natürlich, weil die Eltern es für ihre Kinder wollen und nicht die Kinder für sich selbst)

Geschrieben

Crushrd ice .... Du forderst ständig eine Sonderstellung für Fin. Das man ihn bitte differenziert betrachtet.

Spricht man es aus, biste zutiefst angegriffen .... Passt nicht !

Geschrieben (bearbeitet)

Ich frag mich auch warum das ABI und ein anschließendes Studium DAS Ziel sein soll.

Ich hab ein 1er ABI, Studium mit Bestnoten und werde aufgrund unseres tollen Hochschulgesetzes in wenigen Jahren wohl für immer in diesem Beruf arbeitslos sein.

Und da bin ich sicher kein Einzelfall.... 90% der Akedamiker in meinem Familien- und Freundeskreis müssen dauerhaft darum kämpfen irgendwie über die Runden zu kommen und morgen noch einen Job zu haben.

Mein Freund hat sich immer irgendwie durch die Schule gemogelt, ist nun Beamter und hat ein Kleingewerbe in seinem Traumjob. Ohne Abi, ohne Studium macht er das was er gerne tut, hat einen sicheren Job und bringtdas Geld heim.

Was wünscht man sich nun für sein Kinder?

Ich wünsche ihnen, dass sie stets die Stärke und das Selbstvertrauen haben sich überall durch zu boxen.

Zum Thema den Kindern einen zu hohen Stellenwert geben. Ich frag mich schon die ganze Zeit wann man denn bitte mit den Kindern noch all die zusätzlichen Lernarbeit machen soll?

Ich arbeite nur 60% und habe nur zwei Kinder und trotzdem hätte stundenlanges lernen mit den zweien kein Platz in unserem Leben. Da bin ich doch froh, dass dies die Lehrer übernehmen.

Okay, ich könnte meine Freundschaften, meine Hobbys, meine Freizeit und die Paarzeit mit meinem Freund aufgeben. Aber für was? Dass meine Kinder früher lesen können. Sicher nicht.

Bearbeitet von red-butterfly
Geschrieben

@ Schulsystem

Habe für meine Prüfung Forschungsergebnisse zu diesem Thema gelesen. Es macht Sinn, dass die Empfehlung durch den Lehrer nicht das letzte Wort ist. Es hat sich herausgestellt, dass manche (also nicht alle) nach sozialen Herkunft des Kindes gehen. Haben kinder der der oberen und der unteren Einkommensgrenze gleiche Leistungen, können sie trotzdem unterschiedliche Empfehlungen kriegen. Sind die Leistungen des Kindes aus der oberen Einkommensgrenze schlecht, kann es trozdem eine Empfehlung auf Gym bekommen. Hier guckt man, dass die Eltern die Förderung (auch Nachhilfe) leisten können.

Der Run aufs Gym ist mit dem Niedergang von Hauptschulen verbunden. Die Realschule rutscht automatisch an die untere Stuffe, der Schulabschlüsse. Heute gehen über 30% der Kinder auf das Gymnasium. Zu den Leistunge gibt es auch eine Studie. Da wurden in der 7. Klasse Schüler mit gleiche Schulleistung aufver Schultypen beobachtet. Gym, Real-, Haupt- und Gesamtschule. Der Leistungsvergleich in der 10. Klasse ergab fast immer eine Differenz an Wissensvorsprung von einem Jahr zwischen den Schultypen.

Studium ist jetzt echt verschult, da muss man liefern und darf nicht ausprobieren. Zusätzliche Kurse, obwohl sie interessant sind, sollen nicht besucht werden, weil man sonst zu lange für das Studium braucht. Nicht alle bekommen ein Plan vorgesetzt, meist sind es diejenigen, die nur ein Fach studieren. Bei zwei Fächern muss man gucken, wie man die Überschneidungen lösen kann. Meist nie also hängt man ein Jahr dran. Klingt blöd aber wenn man bestimmte Vorlesungen nicht besucht hat, dann darf man auch nicht weiterführende besuchen.

Die meisten erhoffen sich, dass das Studium die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, verringert.

Abi eröffnet einfach mehr Möglichkeiten. Man kann studieren, muss es aber nicht. Vielleicht ist die Chance auf eine Ausbildungsstelle auch größer, das weiß ich aber nicht.

 

Ich bin wohl eine glucke, obwohl ich mich bemühe es nicht zu tun. Ok, mein Kind kann sich ein Brot schmieren. Das hat sie aber in der Kita gelernt, da sie Frühstuck haben, dass sie selber wählen. Beim Klettern ist sie immer als erste. Sie übt auch bis sie es kann. Ich will nicht wissen, was sie in der Kita anstellt. im Sommer hang sie immer oben auf dem Klettergerüst. Jetzt versucht sie von sich aus zu turnen. Solange sie es nicht sicher kann, stehe ich daneben und helfe, wenn ich muss. Mein Eltern sind da viel ängstlicher, obwohl sie bei mir nicht so waren. Mein Mann ist da auch ein ängstlicher Typ, wobei seine Eltern auf ihn da nicht so aufgepasst haben.

 

Alleine zum Spielplatz, haben zwar noch keinen, würde ich sie nicht lassen. Später, wenn eine Freundin mit dabei ist gern. Ich will eigentlich gern die Sonne auf der Bank genießen und meinner Tochter beim spielen zugucken und nicht hinterher sein, weil sie sich ja etwas tun könnte. Bis jetzt waren wir aber ziemlich unter uns auf den Spielplätzen. Sprich ich und Kind oder ich, mein Mann und Kind. Keine Ahnung wo die anderen Kinder sind. Sonntag ist wohl kein Spielplatztag.

Im Moment versuchen wir jede trockene Stunde zu nutzen. Immer raus aus dem Haus. Zu Hause sitzen können wir auch, wenn es regnet.

Wir wohnen in einer Neubasiedlung und die einzigen, die draußen spielen, sind Jungs. Keine Ahnung ob wir noch Mädchen haben. Wir habe zwar einen Mami und die laden wir ständig zum Spielen ein oder sich draußen zu treffen, aber die Mami hat immer etwas zu tun. Wer nicht will, der hat schon. Meine Überlegung war einfach, dass die Mädels in der Zukunft auch mal allein bei uns oder bei der Nachbarin oder auch auf dem Spielplatz spielen. Zumal die Mami auch ein zweites bekommt, da wäre ganz pratisch, dass man im Notfall die "große" auch mal zu Nachbarin bringen kann.

 

Uhrlesen finde ich richtig praktisch aber hier ist kein Interesse da also lasse ich es. Zahlen, da habe ich ein Spiel, spielen wir auch nur, wenn sie möchte. Buchstaben werden hier auch nicht gelernt, außer es wird gefragt. Schwimmen, muss ich wirklich durchziehen, da wir am Wasser wohnen. Das ist mir einfach wichtig, dass sie sich über Wasser halten kann. Jetzt geht sie tanzen. Ich habe noch nichts gesehen. Sie fragt wohl ab und zu nach mir aber auch nicht jede Stunde. Die Kinder tanzen und Mamas sitzen in der Teeküche und plaudern. Zum Spielen bei ihrer Freundin war sie auch ein Mal. Hat wohl auch gut geklappt. Ich war abrufbereit. Übernachten bei Oma und Opa gern aber nicht bei einer Freundin. Da möchte ich einfach nicht. Ich finde, dass es einfach zu früh ist. (Das ist aber jedem selbst überlassen)

 

Eigenlich steht man als Mutter oder Elternteil unter ständigem Druck alles richtig machen zu müssen, damit das Kind die besten Startmöglichkeiten hat oder damit die anderen nicht dumm gucken. Im Moment frage ich mich, wo zu brauche ich das. Das macht mir Stress und wirkt sich bestimmt auch auf mein Verhältnis zum KInd aus. Ich habe mir vorgenommen mehr meinem KInd zu vertrauen und auch auf mein Bauchgefüh, das Dank dem Studieren der Päda Ergebnisse zum Theme Chancengleichheit im Bildungssystem arg leidet,l zu hören.

Geschrieben

Na, hat schon wer auch mich bei dieser Diskussion gewartet? :abiggrin:

 

Wie Junibaby finde ich es schade, dass so generell von vielen hier vorausgesetzt wird, dass ein Kind nicht beides gleichzeitig sein kann: kognitiv weiter und in lebenspraktischen Dingen altersgerecht entwickelt. Und wenn es kognitiv weiter entwickelt ist als Altersgenossen, dann kann das auf keinen Fall aus dem Kind selbst heraus kommen, sondern es ist auf den Ehrgeiz der Eltern zurückzuführen. Die Eltern missverstehen bloß das Liebesbedürfnis des Kindes (ihnen gefallen wollen) als echtes Interesse an all den Dingen, die eigentlich erst später in der Schule gelernt werden.

 

Wenn ein Kind sich alleine das Lesen beibringt vor der Schule, dann schließt das doch nicht automatisch aus, dass es auch allein zum Bäcker geht, sich zügig alleine anzieht und ein Brot schmieren kann.

 

Mir kommt es so vor, als wenn man stolz sein darf, wenn das Kind mit 3 Fahrrad fahren lernt, mit 4 Jahren Inliner fährt und mit 5 den Freischwimmer macht. Aber wenn es vor der Schule lesen kann und gerne rechnet, dann werden die Eltern verteufelt, die Kinder werden ihrer Kindheit beraubt und sie werden nie ein selbstständiges Leben führen können.

 

Ja, Bildung ist mir wichtig. Ja, meine Kinder konnten vor der Schule lesen. Nein, ich hab sie nicht beschult. Und ich weigere mich zu glauben, dass sie nur Spaß am Lernen haben, weil sie glauben, meine Liebe zu ihnen hängt vom Schulerfolg ab. Ganz im Gegenteil, ich hab zu tun ihren (ungesunden) Ehrgeiz zu bremsen. Ich hab Angst, dass sie sich selbst mit übersteigerten Erwartungen im Weg stehen. Megan hatte diese Phase in der 2. Klasse, und Fiona jetzt auch. Ich glaube das liegt daran, dass jetzt ab dem 2. Halbjahr mit Noten gearbeitet wird. Nach der Schule lerne ich natürlich nicht mit ihnen. Außer im Lernfach Sachkunde. Das aber nicht, damit die Note stimmt, sondern damit sie das Lernen lernen. Irgendwann werden sie für die Schule arbeiten müssen. Und je älter und pubertärer sie werden, desto weniger Ahnung haben die Eltern natürlich :abiggrin: Ich möchte, dass sie alleine zurecht kommen, wenn es soweit ist. So wie man das die Straße überqueren übt, bevor die Kinder alleine losziehen.

 

Ich bin der festen Überzeugung, dass ihr (unnatürlich?) frühes Interesse an "Schul"themen aus ihnen selbst heraus kam. Dass solche Themen auch in meinem Interessensbereich liegen, kann doch einfach daran liegen, dass wir uns von Natur aus ähnlich sind, als Familienmitglieder. Ich ging gern zur Schule und war gut. Kann es nicht einfach Erbmasse sein, dass sie sich bisher auch so entwickeln?

 

Zum Umziehen beim Schwimmkurs :abiggrin: Ich hab meine Kinder auch umgezogen, obwohl sie es natürlich alleine gekonnt hätten. Sie froren, vor der Tür wartete der nächste Schwung Schwimmschüler und die Badangestellten waren sehr pingelig beim pünktlichen Verlassen des Bades (sonst wäre Nachzahlen angesagt gewesen). Mit nassen Haaren wollte ich mit den Kindern auch nicht vor die Tür, es war Herbst/Winter. Also zog ich sie einmal in der Woche um, außerhalb des Schwimmkurses machten sie es allein. Fiona mehrmals am Tag mit Leidenschaft *g* Von diesem einen Moment, in dem man Eltern mit ihren Kindern sieht, auf die generelle Erziehung zu schließen, finde ich zu voreingenommen.

Geschrieben

Ganz aktuell: RTL hat gerade ein Beitrag gebracht, dass jedes fünfte Kind Grundschulkind in Bayern verhaltensauffällig ist und in die Therapie muss. Ob hier jemand heimlich mit liest? *grins*

 

Ich finde Rechnen und Lesen noch vor der Schule total in Ordnung. Lesen konnte ich bereits mit 5. Es lag daran, dass ich sehr gerne Geschichten hörte und es war meine Möglichkeit so viel davon zu hören in dem Fall auch selbst zu lesen unabhängig von meinen Eltern. Obwohl ich so früh gelesen habe, hat es mir für die Rechtschreibung nichts gebracht. Da habe ich immer noch Probleme.

 

Wenn die Kurze jetzt mit Lesenlernen ankommt, dann werde ich bestimmt nicht sagen, "nein, du bist zu jung dafür".

Geschrieben

Was sich ein Kind aus eigenem Interesse selbst aneignet, ist doch gar nicht der Punkt.
Was hier doch von vielen (und auch von mir) angezweifelt wird, ist der scheinbare Trend, den Kindern vorfristig gezielt Schulwissen vor der Schule beizubringen, OHNE das dies aktiv von den Kindern ausgegangen wäre.

Da bleibe ich der Meinung, dass dabei zu oft zu viel und zu früh gehandelt wird und das dann irgendwann seinen Preis einfordert.

 

Und ich habe hier selber ein Kind, das sich Zahlen und Buchstaben selbst beigebracht hat. Sicherlich mit Hilfe der Spielsachen, die so etwas fördern. Das waren und sind halt seine Lieblingsspielsachen (Lerncomputer z.B.). Und ich frage mich jedes Mal aufs Neue, wenn solch ein Spiel bzw. Spielzeug angeschafft wird, ob es richtig ist und kaufe mindestens genauso gerne weiter 100 Cars-Autos.

Ich korrigiere höchstens, damit er sich nichts falsches einprägt. Aktiv bringe ich ihm nichts bei.

 

Gab es von RTL dann auch gleich noch die Definition für Verhaltensauffälligkeit mit dazu?

Geschrieben

Ich gehöre auch zu den Gluckenmüttern. Ich stehe morgens eine halbe Stunde vor den großen Kindern auf damit ich richtig wach bin wenn sie aufstehen. Brote schmieren muß ich ihnen nicht, Anziehen oder Duschen muss ich sie auch nicht mehr.  *grins* Ich will einfach da sein, so viel es geht. Für die Kleinen mach ich die Pausenbrote noch obwohl sie es selbst können. Aber ich kann mich auch schon selbst anziehen und finde es trotzdem nicht verkehrt wenn mein Mann mir den Mantel hinhält oder die Autotür aufmacht. Und in die Schule geht die zweitklässlerin auch nicht alleine. Kann sie wenn es sein muß, wenn ich oder ihr Bruder krank sind und er nicht in den KiGa muß dann geht sie alleine aber sonst gehen wir zusammen, ich finde den Anblick einfach traurig wenn sie alleine in das Dunkel rausgeht. Zusammen machts doch mehr Spaß.

 

Mir tut jetzt schon das Herz weh wenn ich daran denke dass die Kinder bald einer nach dem anderen ausziehen könnten.

 

Gymnasium - die große Tochter möchte gar nicht studieren, trotzdem macht sie das Abi damit sie bessere Chancen bei der Ausbildungsplatzsuche hat. Und ausserdem gibt ihr das drei zusätzliche Jahre zum Entscheiden, was sie nun lernen soll.

Geschrieben

Also ich wollte damals gerne zum Gymnasium, bekam aber nur eine Realschulempfehlung, weil ich mündlich sehr schüchtern war. Da aber auch die Jahrgangsbeste (eine Freundin von mir) nicht aufs "Gymi" ging, sondern auf die Realschule wars okay. Die Realschule an sich war auch super, nur war ich eben sehr an Sprachen interessiert und hätte sehr gerne Latein gelernt. Ich musste dann (meine Mutter hat mich dazu überredet) Französisch (ich hasse diese Sprache) lernen, weils damals nichts anderes auf der Realschule gab. Ich hatte schlechte Noten, weil ich die Sprache nicht mochte und durfte dann abwählen und mich für noch mehr Englisch (Wahlpflichtkurse) entscheiden. :awink:

Die Wahlpflichtkurse waren sowieso das Beste an der Schule. Englisch, Informatik und Musik. :wub: Im ersten Jahr gabs noch kein Informatik als WP und da hab ich Maschineschreiben am PC gemacht. Hauptsache PC... :atongue: Hauswirtschaft habe ich auch mal ne Zeitlang gemacht, da war man dann immer ultralange in der Schule, aber wir haben gemeinsam eingekauft, gekocht und abgewaschen. Also ich finde in dem Kurs hat man wirklich was fürs Leben gelernt. :nod:

Ich fand die Realschule super und würde es schön finden wenn es sie noch so gäbe, aber leider ist die Schule inzwischen eine Gesamtschule geworden und ob ich das gut finde weiß ich nicht. :ohwell:

Es gibt also bei uns dann nur noch Gymnasium und Hauptschule in dem Ort wo auch die Grundschule ist und eine Gesamtschule (die damals RS war) in der nächsten Stadt.

Naja, aber bis die Kinder so weit sind ist ja noch ein bisschen Zeit um sich zu informieren.

Was mich viel mehr stört ist das es keine OS mehr gibt! Ich fand und finde immernoch diese zwei Jahre sehr wichtig um sich zu orientieren (wie der Name schon sagt) und ich glaube nicht das ICH nach der Grundschule schon gewusst hätte wo es langgehen soll/kann.

Ich frage mich ernsthaft warum die OS abgeschafft wurde!

Wir hatten z.B. in der OS in den A-Kursen Lehrer vom Gymnasium und das fand ich persönlich super...

Geschrieben

Melanie, hier ging es glaub ich hauptsächlich darum, dem Kind bewusst "Schulstoff" vor der Schule beizubringen, teilweise in der Annahme, das wäre besser als wenn es das in der Schule lernen würde.

Wenn das Kind sich selbst was beibringt, was sollte daran falsch sein?

Aber es stimmt schon, dass man den Eindruck hat, sich rechtfertigen zu müssen, wenn das Kind z.B. schon vor der Schule lesen kann.

Außer hier im Forum weiß es z.B. von unserer Kleinen auch keiner (der Krippenerzieherin hatte sie es wohl erzählt, aber ich geh davon aus, dass die ihr nicht glaubt).

Bei uns im kleinen Schwimmbad hatten wir den letzten Kurs und danach kamen meist 0-3 "normale" Badegäste in die Umkleide, da hätte man das Kind also nicht unbedingt anziehen müssen.

Und die 1-2 Minuten Zeitunterschied, ob ich es nun anziehen oder es sich selbst, machen doch nichts aus, denke ich.

Nochmal zum Thema "Kind als Projekt": ich finde es wichtig, dass Eltern auch Interessen und Lebensbereiche (z.B. Arbeit) haben, die nichts mit den eigenen Kindern zu tun haben.

Dann ist das Kind auch nicht in der " Verantwortung ", für das Glück der Eltern sorgen zu müssen, wenn die sich selbst mit Dingen beschäftigen können, an denen sie Freude haben und sie erleben, wie jeder was zur Gesellschaft beiträgt, z. B. durch Arbeit.

Geschrieben

Melanie ich hatte auf dich gewartet und ich kann dir da nur zustimmen. Bei uns ist es genau das selbe. Aber worauf ich hinaus wollte, war ja auch nicht, was können meine Kinder, sondern, wie werden sie gestärkt und traut man ihnen wirklich zu,was sie auch schon können. Individuell für jedes Kind.

Meine beiden sind so unterschiedlich, dass es teilweise kaum zu glauben ist,dass sie von den selben Eltern sind.

Cluster Ice: Mein Sohn hat Probleme mit dem Gleichewicht, er hat vor vielen Dingen große Angst, was eventuell auf seine Hypersensibilität zurückzuführen ist und er hatte schon nach der Geburt Probleme mit anderen Dingen. Er war 58cm und kam in drei Stunden normal zur Welt. Aber es hat mir große Sorgen gemacht, dass er im ersten Jahr überhaupt nicht geschrien hat. Manc einer sagt vielleicht ich soll froh drüber sein, aber das war unheimlich und ganz bestimmt nicht normal für ein Baby.

Er musste vor kurzem die Schule wechseln und sie lernen da eine andere Schreibschrift als auf der Schule vorher. Was macht es bitte für einen Sinn, dass die Schulen sich die Schreibschrift aussuchen dürfen? Er tut sich eh schon schwer mit fast allem.

Sowohl Leon als auch Hannah konnten vor der Schule lesen, Hannah auch rechnen im Hunderterbereich. Was aber nicht heißt, denn Leon liest inzwischen total ungern und Hannah sehr gern. Und nein, ich hab es ihnen wirklich nicht beigebracht. Ich war ganz verblüfft, als Hannah mit Malrechnen angefangen hat. Wir haben das nicht spielerisch gemacht. Und wenn dann noch kommt: Mama,mit 9 finde ich am einfachsten, mir blieb der Mund offen stehen. Sie hat dadurch auch keine Nachteile in der Schule. Sie hat von der Lehrerin Zusatzmaterial bekommen, daran darf sie arbeiten, wenn sie fertig ist. Außerdem hat sie die Aufgabe den anderen zu helfen. Das hat dann nochmal Vorteile für das Sozialverhalten.

Nein, ich hab nicht mal die zwei Zeit den Kindern sowas beizubringen, schließlich bin ich alleinerziehend, habe eine Arbeit und muss Nachmittags den Haushalt machen. Die Zeit, übrig bleibt wird, falls die Kinder da sind genutzt um mit ihnen raus zu gehen. Und das ist mit meiner Tochter zum Beispiel nicht der Spielplatz, wir gehen einige Kilometer, dass ist das beste, um frische Luft zu bekommen und noch dazu gut im Gespräch zu sein.

Geschrieben

Herzchen, ich finde schon, dass 1-2 Minuten nach dem Schwimmen beim anziehen was ausmachen. Also, wenn es friert und sich allein anziehen muss. Mein Sohn war immer ganz blau und hat total am zittern. Umgekehrt macht es natürlich nichts, wenn das Kind früher angezogen ist.

Geschrieben

Ich gehöre auch zu den Gluckenmüttern. Ich stehe morgens eine halbe Stunde vor den großen Kindern auf damit ich richtig wach bin wenn sie aufstehen.

 

 

Gymnasium - die große Tochter möchte gar nicht studieren, trotzdem macht sie das Abi damit sie bessere Chancen bei der Ausbildungsplatzsuche hat. Und ausserdem gibt ihr das drei zusätzliche Jahre zum Entscheiden, was sie nun lernen soll.

Ich fände es traurig, wenn die Kinder sich die Brotzeit selbst machen müssten. Ist doch schön, wenn jemand da ist, der es für sie tut. Sie sind in der Früh mit anderen Dingen beschäftigt.

Das mit der Ausbildung kann ich gut verstehen. Ich hab leider nur nen Hauptschulabschluss gehabt, zwar noch mittlere Reife nachgeholt, aber ich war fünfzehn, als ich mit der Lehre angefangen hab. Ich persönlich damals nicht reif genug mir schon bewusst zu sein, was ich werden möchte.

Geschrieben

Ja, das kommt von der blöden Automatik beim Tablet. Nein,nur mit dem ersten Satz hab ich dich angesprochen. Ich wollte dir nur damit sagen, dass ich Erfahrung hab mit zwei vollkommen unterschiedlich entwickelten Kindern. Hannah ist Leon einiges voraus, obwohl sie zwei Jahre jünger ist, aber wenn man jedes Kind individuell betrachtet, dann ist es einfach so, jeder ist anders und für seine Beeinträchtigungen macht er sich halt gut. Er hat den Willen. Wie bestimmt dein Fin auch. Und das ist doch, was zählt.

Geschrieben

Melanie, mir ging es keinesfalls um Kinder, die sich irgendetwas selbstbeibringen oder es einfach fordern. Vielmehr finde ich es falsch, wenn einem Kind etwas beigebracht wird, weil man glaubt, dass es fürs Kind besser wäre, wenn es schon vor Schuleintritt lesen kann oder weil man mit der Methode nicht einverstanden ist. Oder wenn man als Elternteil so viel Wert auf die kognitiven Leistungen seines Kindes legt, dass andere wichtige Dinge unter den Tisch fallen, wie draußen spielen, radfahren, basteln, Freunde treffen.

Ich bin mir ganz sicher, dass es Kinder gibt, die kognitiv weit sind und genauso in anderen Bereichen. Verstehst du was ich meine? Das eine schließt das andere ja nicht aus.

 

 

Wo waren denn eure Kinder im Schwimmbad? Hier hat noch niemand nach dem Duschen gefroren. Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt. Er zieht sich nach dem Duschen selbst um, er braucht dafür natürlich etwas länger, aber gefroren hat er deshalb noch nicht.

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