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... wenn bis 100 zählen das Schuhe zubinden ersetzt ....

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Geschrieben

Ich finde es wird auch  deutlich wenn mir eine Mutter mir sagt, dass sie ihren Sohn nicht alleine zur Schule gehen lässt....300m, zusammen mit 2 Freunden. Er müsste alleine genau über eine Strasse gehen ( direkt vor unserer Haustür) wo ich ja stehe.

Nunja, bis zur Einschulung sind es ja noch ein paar Monate.;-)

 

Mit Ins Vorstellungsgespräch? Wirklich wahr?

Geschrieben

Mausi das ist etwas ich find das is ein ganz wichtiger Punkt. Wie soll ein Kind z.B: Schulreif sein wenn es noch im 3.Schuljahr täglich am besten bis vor die Klassentür gefahren wird und dort mittags auch wieder abgeholt wird.
Wenn ich da an uns früher denke wir sind nach wenigen Wochen allein gelaufen und haben das wunderbar geschafft. Meine große geht nächstes Jahr zur Schule und seit ein paar Wochen möchte sie z.B. auch gern alleine nach Hause gehen. Momentan schlecht möglich da wir sehr weit weg von der Kita wohnen. Also geh ich hin und lass sie dann unterwegs raus und lass sie gehen. Oder ich hol sie ab und lass sie von der KIta dann zum Opa gehen dort wart ich dann auf sie. Klar die ersten male viel mir das sehr schwer. Aber sie macht es super und warum sollte man sie in Ihrem Selbstständig sein dann nicht unterstützen.

Solche sachen find ich viel viel Wichtiger als Zahlen, Buchstaben und solche sachen die leider von vielen Eltern wichtig für die Schulreife erachtet werden.

Geschrieben

Ja, das kommt heute leider wirklich schon sehr oft vor.

 

Ich finde es gut, dass es inzwischen Schulen gibt, die die Eltern ihre Kinder nur noch bis zur Tür bringen lassen. Ist bei unserer Schule leider nicht so. Und da kommen dann im Laufe der ersten Stunde dann noch einige Nachzügler, die dann auch von Ihren Eltern mit in den Klassenraum begleitet werden!
 

Meiner geht prima alleine zur Schule (1km Fußweg mit, 2 Straßen zu queren mit Ampel) und wenn er wie gestern sein Essen vergisst, dann muss er den Tag ohne überstehen (er kommt mittag nach Hause). Wir tragen ihm nichts hinterher. Seit dem dritten vergessenen Turnbeutel denkt er selber immer dran.

Geschrieben

Ja .. Genau solche Kleinigkeiten mein ich... Und mit den Jahren und in der Masse dann definitiv zuviel des Guten.

Allerliebst gemeint, alle natürlich auch durch die ausführenden Eltern rechtfertigend, doch sie nehmen den Kindern damit die Selbständigkeit.

Jepp Uta. Er überlebt es ... Und lernt. Sich zu organisieren. Und lernt eben nicht .... Ich muss nicht dran denken. Mama macht schon.

Meine 14 jährige wuchs und wächst so auf.

Ergebnis ... Sie schafft es mit 14 Jahren noch immer nicht einen blöden Zettel fristgerecht in der Schule anzugeben. Wir verzweifeln fast daran ... Die Mutter. Fragt sich woher das kommt. Schleppt ihr aber heute noch alles nach, egal ob Sportsachen, Brot oder Buch - auch privat. Fährt sie mit dem Auto zur 600 m entfenten Schule etc.

Die Lehrer halten sie mittlerweile für 2-3 Jahre zurück.

Sie wird nicht versetzt werden. Weil sie nicht liefert. Nicht, weil sie den Stoff nicht könnte.

C. ist damals in der 1. Klasse gesprungen. Kognitiv war die zu weit. Aber auch hier ganz typisch.... Sozialkompetenz fehlt bis heute und das rächt sich gerade. Und macht ihr richtig aua.

Mir tut sie sogar leid, denn C würd in dieses Puppenhaus geboren, sie hat nie drum gebeten. Und darf jetzt gucken, wie sie mit der Welt zurecht kommt.

Geschrieben

Ich bin in meiner Meinung bisher sehr bibbi gleich gewesen.

Nun habe ich aber einen sehr selbständigen Sohn, der aber auch so stark und selbständig ist sich komplett gegen die Schule zu stellen. Keine einfach Position, aber er hält sie selbst nach eineinhalb Jahren immer noch gut aus.

Mir tut es weh das zu sehen.

Sozial ist er in der Klasse gut integriert und er stört auch nicht den Unterricht, hällt auch alle Klassenregeln gut ein, bis auf die eine "Ich höre auf meinen Lehrer" Da kann der Lehrer noch so oft sagen, dass er jetzt anfangen soll sein ARbeitsblatt zu bearbeiten, er macht es nicht.

Die Lehrerin weiß nicht mehr weiter und ist nun auf meine Mithilfe angewiesen, zu Hause muss ich jetzt mit ihm nacharbeiten, was er in der Schule nicht gemacht hat.

Da die Lehrerin sowieso denkt, dass das Elternhaus das Problem für sein nichthören in der Schule ist, mache ich das auch brav mit ihm um ihr zu zeigen, dass wir hinter ihr stehen und auch uns etwas daran liegt, dass er in der Schule mitmacht.

Ich bin gespannt wie lange mein Sohn das noch mitmacht.

Eigentlich machen ihm die ARbeitsblätter sogar Spaß. Wenn ich ihm zu Hause dabei zusehe. Aber in der Schule verweigert er sich.

Wie das als Teenager bei ihm aussehen wird, will ich mir heute lieber nicht vorstellen.

Jetzt habe ich hier ein konkretes Beispiel hinein gebracht. Sicher muss man das differenzieren mit früher war alles besser kann man es auch nciht abtun. Ich finde, es wie sandrui toll, dass heute die Eltern viel interessierter an ihren Kindern sind. Mein Blick nach hinten ist eher, dass früher die Kinder noch viel mehr funktionieren mussten als heute. Wenn ich Großeltern reden höre, dann geht es dabei auch immer nur darum was kann denn "das Kind" schon alles.

Geschrieben

Noah würde auch gerne alleine gehen aber das ist von der Kita nicht erlaubt. Aber er geht alleine zum Bäcker, zur Pommesbude und zum Friseur. Alles nicht besonders weit entfernt. Aber ich freue mich immer wenn er vor sich hinmurmelt: "4 Steinofenbrötchen, 4 Steinofenbrötchen" um es nicht zu vergessen :-)

Geschrieben

Anita, Liam ist genauso. Kein leichtes Kind, teilweise absolut unterfordert ... Doch auch ich übergehe da seinen Willen und hab mit Lehrer, OGS- und mittlerweile auch Schulleitung ein Konzept entwickelt ihm zu zeigen : du kommst damit nicht durch.

Er hält sich nämlich auch nicht an Regeln.

Springen wird er mir nicht, mir fehlt da seine soziale Reife, was er täglich durch sein Verhalten auch beweist. Sahen die Lehrer es vorher anders, sind wir heute einer Meinung.

Und ... Es wendet sich langsam. Er erkennt, dass er so nicht weiter machen kann. es gibt enge Grenzen.

Kinder laufen nicht glatt. Will auch keiner. Ihnen alles abzunehmen definier ich nicht als mehr Interesse, Selbstänigkeit einfordern auch nicht als funktionieren müssen ( wobei ich auch sage: natürlich müssen auch Kinder in ihrem Aufgsbenbereich funktionieren) - vielmehr macht es den Alltag der Eltern leichter. Es flutscht besser ich pack es gleich ins Auto als 10 mal zu sagen ... Beeil dich, du kommst sonst zu spät.

Geschrieben

An unserer Grundschule hängt seid dieser Woche wohl ein Schild am Eingang auf dem Steht, "Liebe Eltern wir schaffen das nun alleine" - den genauen Wortlaut kenne ich nicht, aber so in dieser Art meinte es meine Tochter.

Ist das notwendig an einer kleinen Dorfschule in einem kleinen Dorf in dem kein Kind einen längeren Schulweg als vielleicht einen Kilometer haben kann.

Scheint so.

Genauso erschrecken fand ich, dass ich schon Grundschüler erlebt habe, die sich nicht ihr Brot schmieren und ihr Fleisch schneiden konnten.

Kinder müssen selbständig werden und das sehe ich als meine Aufgabe an.

Ja, ich habe meiner Tochter schon im Kindergarten das Lesen der Uhr beigebracht. Wie soll ich ihr auch sonst sagen können, dass sie um 18Uhr Zuhause oder um 14Uhr beim Turnen sein muss.

Ich finde es auch jetzt praktisch für den Alltag, dass sie lesen kann weil es leichter macht ihr eine Notiz, Einkaufszettel etc. mitzugeben.

Auch das rechnen ist fürs Einkaufen von Vorteil ist.

Sie lernt also in der Schule für "Zuhause" und nicht anders herum.

Irgendwann können alle Kinder bis 100 zählen, ich erachte dabei nicht den Zeitpunkt als wichtig sondern den Weg. Wie hat das Kind es gelernt. Alleine aus eigener Motivation weil es sich für Zahlen interessiert, alleine weil es im Matheunterricht behandelt wurde und es gute Noten möchte oder beigebracht weil die Eltern es so wollten.

Ich schütteln schon eine ganze Weile den Kopf über unser Hochschulsystem.

Wird heute doch wirklich Studenten ein Stundenplan vorgelegt, ihnen genau gesagt wann sie was zu tun haben und somit erwachsenen Menschen die Kompetenz entzogen selbständig zu entschieden.

Und haben sie es bis dorthin nicht gelernt, weil Leistung im Elternhaus, in der Grundschule und den weiterführenden Schulen stets mehr gewichtet wurde, stehen bei uns dann, meinentwegen fachlich gut ausgebildetete, Hochschulabsolventen mit Bestnoten im Labor, die im Minutentakt krähen, "Was machen wir jetzt?" und bei nicht Beantwortung dieser Frage regungslos im Raum stehen bleiben.

Wir hatten einen Mediziner, frisch von der Uni, der den ganzen Tag nichts gegessen hat weil ihm niemand explizit gesagt hat, dass er nun Pause machen und etwas essen darf.

Erscheckendens Beispiel aber kein Einzelfall. Läuft da nicht etwas falsch.

Wahrscheinlich bin ich auch deshalb so darauf bedacht, dass meine Kinder selbständig werden und dies ist mir so viel mehr wert als gute Noten.

Geschrieben (bearbeitet)

Weil alle sich absichern wollen und gar nicht merken, wie sehr damit die Erfahrungswelt der Kinder beschnitten wird.

Wir haben hier einen Abenteuerspielplatz mit einigen großen Bäumen und regelmäßig kommen welche von der Stadt, die die niedrigeren Äste absägen, damit die Kinder nicht auf die Bäume klettern können.

Von der neuen Schaukel sollte ich vielleicht mal ein Bild hier rein stellen, es sind mehrere Schaukeln im Kreis und alle haben eine Metallkette von links nach rechts, damit die Kinder nicht abspringen können in die Mitte :amad:

So können sie allerdings auch nicht im Stehen schaukeln und ein Junge hat sich arg am Hals stranguliert, als er abgerutscht ist :amad:

Es sind nicht nur die Eltern, es ist das ganze System meiner Meinung nach.

Mit der Umstellung aufs Bachelor/Master-System ist auch jegliche Planungsfreiheit, aber auch die Notwendigkeit zur Selbstorganisation im Studium genommen worden, die Studenten sind nun auch ganz anders als noch vor 10 Jahren, leider im negativen Sinne.

Bearbeitet von Herzchen
Geschrieben

Haben die Hochschulen denn eine Wahl bei dem Material was sie geliefert bekommen?

Meiner Meinung nach nein. Das sind Reaktionen darauf. Ebenso dieses übertriebene Sicherheitsdenken. Städte müssen so handeln, eben weil die meisten Eltern diese Gefahren eindämmen wollen .

Alles eine Konsequenz wie Kinder erzogen werden ... Und genau diese Sozialkompetenz sollten sie im Grundstock genau dann lernen, wo es derzeit vorgezogen wird ihnen Englisch, bis 100 zählen oder Buchstaben zu schreiben beizubringen ... Weil sie es ja schließlich wollen

Es läuft nicht parallel ... Das eine löst das andere ab.

Geschrieben

Ich habe mich vor ein paar Monaten sehr darüber gefreut das unsere Große sich selbst ihre Jacken zumachen kann. Ich hatte damit noch gar nicht gerechnet, weil ich Kinder kenne die in der Schule sind und das noch nicht richtig hinbekommen.

Wir werden in diesem Jahr auf ein Dorf ziehen, dort müssen dann die Kinder ab Einschulung (eigentlich) mit dem Bus zur Schule fahren. Aber ich habe jetzt von meinen Eltern gehört das es ein Nachbarskind gibt das jeden Tag zur Schule gebracht und abgeholt wird. Ich fand das erschreckend! Weil ich mich noch gut dran erinnern kann wie es damals war. Man hat während der Busfahrt und der Wartezeit auf den Bus so viel mit seinen Schulfreunden noch machen können! Und außerdem gab es einem das Gefühl schon richtig selbstständig zu sein. Gleichzeitig allerdings war bei uns immer jemand zuhause, wenn ich von der Schule kam. Zwar meistens "nur" meine Oma, weil meine Mutter auch (halbtags) gearbeitet hat, aber ich musste nie einen Schlüssel mitnehmen. :awink:

Ich finde das schon morgens "an der Bushalte" so viele soziale Interaktionen stattfinden das man den Kindern das auf gar keinen Fall nehmen sollte. Ich selbst bin behütet und trotzdem selbstständig aufgewachsen, ich hoffe das gelingt mir/uns bei unseren Kindern auch. Wenn ich den Schulbus verpasst habe bin ich zur Schule gefahren worden, natürlich nach einem Anschiss. Wenn ich keine Lust hatte zur Schule zu gehen musste ich trotzdem, weil es im Leben nicht immer nur nach wollen geht. Meine Eltern haben mich unterstützt indem sie bei den Hausaufgaben für mich da waren und später Vokabeln abgefragt haben. Es war immer jemand da, ohne das mir die Hausaufgaben abgenommen wurden.

Ich finde es auch merkwürdig das Kinder tlw. schon im 100er Bereich rechnen können bevor sie lernen sich die Jacke zuzumachen oder die Uhr zu lesen. Da stimmt doch was nicht?! :blink1:

Geschrieben

 

 

 

Was hat ein fürsorgliches Elternhaus mit einem Elternhaus gemein, wo das Kind einzig lernt....

 

Brauchst du nicht, ich regel das für dich!

 

Wo ist da der Vorbildeffekt - ein Kind welches sein Leben lang gelernt hat : brauchst du nicht, ich nehm dir das gern ab .... und leider werden den meisten genau das impliziert, und ja - ich behaupte auch, völlig unbewusst ... wird sich selbst nicht plötzlich zurücknehmen können. 

 

Es gibt mittlerweile ein Wort dafür .... Helikoptereltern.

Kinder machen keine Fehler, wir Erwachsene haben Sorge zu tragen, dass sie es richtig machen, denn sie können es ja schließlich nicht ...

So der große Tenor derzeit. Konsequenz tragen für ihr Handeln brauchen die meisten teens nicht, die Eltern lösen oft schon deren Probleme, bevor die selbst überhaupt mitbekommen haben, dass sie ein Problem haben.

Ich find es krank  und gefährlich - aber vor allem find ich es schade für die Kinder.

 

 

Wer mit Auszubildenen bzw. mit der Suche nach einem geeigneten Schüler zu tun hat weiss was ich meine, Praktikanten spiegeln es auch gut wieder.

Sicher gibt es auch noch Elternhäuser wo es anders läuft ... aber der Trend ist ein anderer.

 

 

In meinen Augen ist es vorschnell geurteilt, wenn du behauptest, Kinder von meinetwegen auch überbesorgten Helikopter-Eltern würden sich quasi automatisch später nicht um ihre Eltern kümmern, weil sie zu Egoisten erzogen werden.

Sicher kann oder wird ihre Entwicklung zum erwachsenen Menschen holprig verlaufen, da ihnen vielleicht entscheidende Sozialkompetenzen fehlen, aber niemand ist im Leben vor Erkenntnisgewinn gefeit :abiggrin: und an vielen Stellen werden solche Menschen dann anecken - so wie jetzt deine Stieftochter, die das Klassenziel nicht erreichen wird.

Vom Kindes- und Jugendalter aufs spätere Erwachsenenalter zu schließen, halte ich für gewagt. Die Entwicklung der Psyche endet nicht einfach so. Gerade Teenies und jüngere Erwachsene verhalten sich häufig noch egoistisch und irrational und dann schleifen sich ihre Ecken und Kanten dann doch noch ab...

 

Im Übrigen stimme ich dir vollkommen zu, ich halte das Verhalten sog. Helikopter-Eltern auch für grundfalsch...

Geschrieben

Haben die Hochschulen denn eine Wahl bei dem Material was sie geliefert bekommen?

Meiner Meinung nach nein. Das sind Reaktionen darauf .

Meiner Meinung nach kommt das Problem nicht aus Richtung des Elternhauses sondern gerade anders herum.

Alles ist ein internationale Wettbewerb. Die deutsche Wirtschaft muss mithalten um in diesem Wettbewerb bestehen zu können.

Und was bedeutet dies? Firmen wollen immer jüngere, immer bessere Fachkraft.

Mit 30, abgeschlossenes Studium, oder Am besten mehrer, mit Zusatzqualifikationen natürlich, mehreren Jahren Auslandserfahrung in renommierten Unterbehmen, einen Namen in seinem Bereich. Das ist das Ziel.

Also führt man kürzere Studiengänge, kürzere Schulzeiten ein und baut so den Druck auf und nimmt jeden Raum.

Selbstverständlich wollen Eltern nur das Beste für ihre Kinder. Wir wollen, dass unsere Kinder erfolgreich sind. Spüren diesen Druck "von oben" und setzten sie damit auch unter Druck.

Wir wollen, dass sie in diesem Wettbewerb als Sieger hervor gehen weil es ihnen dann doch gut gehen muss.

Und wie können wir das erreichen. Na indem unsere Kinder einfach etwas weiter, schneller und besser sind.

In der erste Klasse lernen alle rechnen, lesen und schreiben. Also kann es doch nicht schaden, wenn wir unserem Kind da schon einen Vorsprung mitgeben und ihm all das schon im Kindergartenalter beibringen. Natürlich nur zu seinem Besten.

Und schon entsteht der Wettbewerb, denn kann das eine Kind lesen und bis 100 zählen macht sich doch gleich eine gewisse Angst breit. Bestimmt auch unbewusst und weil man doch auch nur das Beste für sein Kind will und dann legt man ihn eben doch auch ein Vorschulheft hin obwohl es doch eigentlich noch Zeit damit hätte....

Geschrieben (bearbeitet)

Naja, Bibbi, man könnte mehr aus den Studis machen, wenn man wie früher etwas mehr Zeit und Raum hätte. In diesem System ist das schwierig, es ist alles sehr verschult und nimmt daher viele Entwicklungsmöglichkeiten. Es sind ja nicht alle unselbständig, hätte man das System nicht so verschult, dann würden sich im Studium dann diejenigen durchsetzen können, die sich organisieren können, die anderen eignen sich diese Kompetenzen entweder an oder schaffen es eben nicht, da gab es nicht wenige von zu meiner Studienzeit, die eben merkten, dass ein Studium sie nicht glücklich macht.

Aber nun eine große Masse an unselbständigen Leuten durch das Studium zu "schleusen" hilft weder denen (Arbeits- und Perspektivlosigkeit), noch der Wirtschaft, wo sie dann ankommen und Wichtiges wie Selbstorganisation und kritisches Denken nicht gelernt haben.

Ich denke nicht, dass man das System so anpassen musste, fähige Leute gibt es immer und die brauchen diese Verschulung nicht, im Gegenteil, sie schadet ihnen sogar.

Bearbeitet von Herzchen
Geschrieben

Wenn Kinder bis 100 zählen können, aber nicht auf einen Baum klettern, dann brechen sie sich wenigstens nicht das Bein *ironieaus*

Ich glaube, dass unsere Gesellschaft sich dahin entwickelt hat, das Kind, meistens hat man nur eines und legt seine ganze Aufmerksamkeit und Zeit nur hier hin, vor allem Bösen und Schlechten zu bewahren. Das Kind soll sich heute keine Beule mehr holen oder das Bein brechen, aber es soll etwas aus seinem Leben machen, viel Geld verdienen und Erfolg haben. Damit das klappt, spricht der 5jährige schon Chinesisch, kann aber nicht Seil springen. Das ist Zeitverschwendung.... Ich denke wirklich, dass es viele Eltern so sehen. Was dabei übersehen wird, ist, dass das Kind keinerlei Eigenverantwortung mehr lernt. Jetzt stehe ich als Lerhrkraft da und möchte offenen Unterricht machen, dem Kind im Rahmen seiner Möglichkeiten und meiner Grenzen (die ich ziehe und die mir wichtig sind) selbstständig lernen lassen. Das Kind soll selbstständig entscheiden mit welchem Thema es sich beschäftigt. Das ist für viele Eltern untragbar.

 

Ich hatte in der Schule den Fall, dass die Kinder auch bis in den Klassenraum gebracht wurden und die Eltern dort standen bis ich begonnen habe, denn vorher könnte ja einer hauen oder sonst irgendetwas passieren. Da stand dann eine Mutter und sah mir beim Aufbau der Materialien für die kommende Stunde zu. Es ging um das A und ich hatte Materialien mit A am Anfang mitgebracht. Diese Mutter ging zu ihrem Kind und flüsterte ihm ins Ohr "Die Sachen fangen alle mit A an!" Eigenleisung Fehlanzeige.

 

 

In den Köpfen vieler ist drin: Es siegt der mit dem meisten Wissen. Das ist aber falsch. Es siegt der, der sich selbstständig und selbstverantwortlich um sich kümmert. Und hier gewinnt wohl doch der, der am schnellsten auf den Baum geklettert ist und nicht der, der mit 4 von 100 rückwärts zählte. In meinen Augen zählt Wissen (also Faktenwissen) nicht mehr so viel, das war damals sicher noch anders. Heute ist es viel wichtiger, dass ich weiß, wie ich mir Wissen selbstständig beschaffen kann.

Geschrieben

Ich denke wir ergänzen uns in unserer Ansicht Herzchen oder?

Sicher ist der Druck enorm. Ich hab 2 Mittelstufler zu Hause ... C. wäre gerade 17 und mit Abi fertig würde sie so durchlaufen. Das ist Wahnsinn. Und hört mit dem Abi ja nicht auf. Umso mehr sind doch wir Eltern gefragt, dass die Kinder selbständig werden. Wir werden das System nicht ändern ... Ich will diese Verantwortung nicht einfach von mir schieben.

Und wir können was tun. Und nicht erst darauf warten, dass das Leben es Ihnen unsanft lehrt.

Geschrieben

Red- dein Argument ist ähnlich dem, was ich von Jesper Juuls und auch letztens in der Zeit von Reno Largo gelesen habe. Heute hätten die Eltern mehr Angst um ihre Existens weil der wirtschaftliche Druck zunimmmt.

Ich kann das nicht nachempfinden. Finde das die existenziellen Ängste von unseren Eltern oder Großeltern doch wesentlich höher gewesen sein muss. Wir leben (meiner Ansicht nach) doch in einer ziemlichen Luxusgesellschaft und es ist unsere gute Bidlung und unser Informiert sein. Dass wir die Kinder viel überlegter und bedachter bekommen und auch später bekommen als die Generation vor uns.

Ich glaube, dass die Kinder einen ganz anderen Wert für uns heute haben als das früher war. Da von einem "Wert" zu sprechen tut mir ja auch schon weh.

Was mir auch noch weh tut, dann wenn ich sehe, wie Kinder sich anderen Kindern gegünber so bevormundend verhalten, wie sie es von ihren ängstlichen Eltern gewohnt sind. Da werde ich richtig fuchsig.

Geschrieben

Wenn Kinder bis 100 zählen können, aber nicht auf einen Baum klettern, dann brechen sie sich wenigstens nicht das Bein *ironieaus*

Ich glaube, dass unsere Gesellschaft sich dahin entwickelt hat, das Kind, meistens hat man nur eines und legt seine ganze Aufmerksamkeit und Zeit nur hier hin, vor allem Bösen und Schlechten zu bewahren. Das Kind soll sich heute keine Beule mehr holen oder das Bein brechen, aber es soll etwas aus seinem Leben machen, viel Geld verdienen und Erfolg haben. Damit das klappt, spricht der 5jährige schon Chinesisch, kann aber nicht Seil springen. Das ist Zeitverschwendung.... Ich denke wirklich, dass es viele Eltern so sehen. Was dabei übersehen wird, ist, dass das Kind keinerlei Eigenverantwortung mehr lernt. Jetzt stehe ich als Lerhrkraft da und möchte offenen Unterricht machen, dem Kind im Rahmen seiner Möglichkeiten und meiner Grenzen (die ich ziehe und die mir wichtig sind) selbstständig lernen lassen. Das Kind soll selbstständig entscheiden mit welchem Thema es sich beschäftigt. Das ist für viele Eltern untragbar.

 

Ich hatte in der Schule den Fall, dass die Kinder auch bis in den Klassenraum gebracht wurden und die Eltern dort standen bis ich begonnen habe, denn vorher könnte ja einer hauen oder sonst irgendetwas passieren. Da stand dann eine Mutter und sah mir beim Aufbau der Materialien für die kommende Stunde zu. Es ging um das A und ich hatte Materialien mit A am Anfang mitgebracht. Diese Mutter ging zu ihrem Kind und flüsterte ihm ins Ohr "Die Sachen fangen alle mit A an!" Eigenleisung Fehlanzeige.

 

 

In den Köpfen vieler ist drin: Es siegt der mit dem meisten Wissen. Das ist aber falsch. Es siegt der, der sich selbstständig und selbstverantwortlich um sich kümmert. Und hier gewinnt wohl doch der, der am schnellsten auf den Baum geklettert ist und nicht der, der mit 4 von 100 rückwärts zählte. In meinen Augen zählt Wissen (also Faktenwissen) nicht mehr so viel, das war damals sicher noch anders. Heute ist es viel wichtiger, dass ich weiß, wie ich mir Wissen selbstständig beschaffen kann.

 

 

das ist ein toller beitrag, der gefällt mir. philipp kann beides, er kann bis 100 rückwerts zählen, und auf den baum klettern :dirol:  gebacht hat es ihm nicht wirklich etwas in der schule. er ist total emotional überfordert von den  "vermeintlich"  starren regelungen. OBWOHL er von zu hause nichts anderes kennt. wir müssen eng struktoriert mit den eigenen kindern leben, da wir sonst die tagespflege nicht zu hause weiter führen könnten. (9 kleinkinder wuseln hier innerhalb der woche rum von 7 bis 19 uhr)

 

jetzt in der neuen schule kommt er wunderbar zurecht! woran es letztendlich liegt kann ich nicht sagen. er steht auf beim klingel, wäscht sich selber, putzt die zähne, und zieht sich die sachen an. und freut sich total auf die schule. sagt selber, das er das matheheft durch hat, und nun noch 2 tage für die deutschaufgaben hat. ist innerhalb von 4 tagen komplett im schulsystem drinne, weiß wo er rennen darf, wo nicht toben darf, hat seine schuhe an, sein federmäppchen ist komplett und vollständig!

 

also genau das gegenteil von dem, was er bis letzte woche freitag in der alten schule gezeigt hat?

Geschrieben (bearbeitet)

Haben die Hochschulen denn eine Wahl bei dem Material was sie geliefert bekommen?

Meiner Meinung nach nein. Das sind Reaktionen darauf. Ebenso dieses übertriebene Sicherheitsdenken. Städte müssen so handeln, eben weil die meisten Eltern diese Gefahren eindämmen wollen .

Alles eine Konsequenz wie Kinder erzogen werden ... Und genau diese Sozialkompetenz sollten sie im Grundstock genau dann lernen, wo es derzeit vorgezogen wird ihnen Englisch, bis 100 zählen oder Buchstaben zu schreiben beizubringen ... Weil sie es ja schließlich wollen

Es läuft nicht parallel ... Das eine löst das andere ab.

Bibbi, ja, unsere Ansichten ergänzen sich durchaus. :nod:

Aber das (oben) meinte ich. Ich denke schon, dass die Hochschulen eine Wahl gehabt hätten, da es immer noch genug gute, selbständige Leute (oder zumindest lernfähige ;) gibt. Aber die Entscheidung fiel für Masse statt Klasse und somit wurde das System massenfähig angepasst, ohne Freiräume, die so wichtig wären, die Platz ließen für Entwicklung.

Mein Grauselbeispiel für Unselbständigkeit ist der Schwimmkurs gewesen, ich konnte da in ner vollen Umkleide locker die Kinder an einer Hand abzählen, die sich selbständig umzogen. Auch gerne welche mit Silberabzeichen oder zumindest Freischwimmer, die komplett von der Mutter angezogen werden, auch immer mal ein weinendes Kind, weil die Mutter ihn nicht rechtzeitig vor der Dusche abgeholt hat, sondern noch in der Kabine wartete, ich dachte echt, ich fall vom Glauben ab. Der Schwimmkurs ist ab 5!

Natürlich war ich bei den ersten Malen mit in der Umkleidekabine, bin auch beim ersten Mal ganz mit rein gegangen, um "hallo" zu sagen und sie der Schwimmlehrerin zu übergeben und war bei den ersten Malen auch mit vor dem Duschraum nach dem Kurs.

Nach ein paar Malen wusste sie, dass ich mit der Kleinen vom Bistro aus durch die Glasscheibe zuschaue und kam dann nach dem Duschen und Anziehen zu uns dorthin. Ich bin mir sicher, dass die anderen Kinder das auch gekonnt hätten, wenn es ihnen jemand zugetraut hätte.

Wie die das dann wohl beim Schulschwimmen machen? :ugly:

Bearbeitet von Herzchen
Geschrieben

Guten Morgen!

 

das es nicht Hand in Hand geht, sieht man doch an den Grossteil der Schüler heute.

Niemand sagt, dass es nicht geht - aber offensichtlich gibt es eine Verschiebung hin zu "mein Kind kann" und weg von sozialen Kompetenzen.

Eltern zeigen ihren Kindern lieber wie sie rechnen, statt ihnen beizubringen wie man Schuhe bindet oder die Uhr liest. Oder mit Messer und Gabel isst ... denn es klingt einfach besser beim Erzählen.

 

Selbstverständlichkeiten werden selbstverständlich vorausgesetzt, und völlig verdrängt, dass man diese auch lernen muss. Und wenn das begriffen wird, sind gefälligst Lehrer dafür zuständig.

Wie oft höre oder lese ich das... die müssen dafür sorgen, dass Kinder still sitzen bleiben, die müssen dafür sorgen, dass sie Organisation lernen, die müssen dafür sorgen, dass Kinder in der Schule regeln einhalten. 

Und die Eltern .... lehren den Kindern wie man rechnet und beantworten Wissensfragen - absolut verkehrte Welt!

Verstehst du wie ich das meine?

 

hallo bibbi

nicht ganz für mich wird hier einiges durcheinander geworfen

 

 

 

soziale lernziele sind für mich das was oben schon geschrieben wurdeich glaube von heissi

konflukte austragen können sich an regeln halten können, freundschaften schließen können sich durchsetzen können und auch mal nachgebeb können und sejbst entscheiden was wann anstehtt u.v.a.

 

das was du aufgeführt hast an beispielen ist sehr gemischt

schuhe binden motorisches lz

uhr lesen kognitiv

mit messer und gabel essen ist ne mischung aus motorisch und sozial

 

deshalb verstehe ich das nicht aber muss ich ja vielleicht auch nicht

vg juni

Geschrieben (bearbeitet)

Junibaby, ich denke, es ging hier um "lebenspraktische" Kompetenzen im Kontrast zu den schulischen Fertigkeiten, was hilft es, sie noch weiter zu unterteilen, sie decken eben mehrere Bereiche ab. :noidea:

Bearbeitet von Herzchen
Geschrieben

Irgendwo hab ich vor ner Weile mal nen Artikl über Helikoptereltern an Unis gelesen. Gruselig.

Und neuerdings gehen Eltern wohl mit zu Vorstellungsgesprächen. Also direkt mit rein. Allein die Vorstellung finde ich äußerst befremdlich.

das mit den eltern an unis finde ich auch blöd hat aber auch mit g8 zu tun viele sind noch unter 18 wenn das studium beginnt und können z.b. noch keinen mietvertrag unterschreiben

Geschrieben

das mit den eltern an unis finde ich auch blöd hat aber auch mit g8 zu tun viele sind noch unter 18 wenn das studium beginnt und können z.b. noch keinen mietvertrag unterschreiben

 

Was hat der MIetvertrag denn mit der Uni zu tun? :aconfused:

Klar braucht es bei noch nicht volljährigen rein rechtlich gesehen noch hier und da mal ne Unterschrift. Deshalb müssen die Eltern doch aber nicht überall mit hin rennen. Meinen Ausbilungsvertrag mussten meine Eltern damals auch mit unterschreiben. Bei den Vorstellungsgesprächen waren sie aber nicht dabei.

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