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Trotzphase...

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Ich finde es auf jeden Fall nicht ok, dass Du Dir nun herausnimmst, den Charakter meines Kindes zu beurteilen. Du hast mein Kind nie gesehen und es steht Dir nicht zu.

Hättest Du Deinen Jungs von klein auf die time-outs als Mittel zum Runterkommen beigebracht, dann würden sie evtl. auch wirken

Wenn Du weißt, daß ich in der Erziehung meiner Kinder wohl anscheindend von Anfang an etwas versäumt habe, dann kann ich auch annehmen, daß Dein Kind wohl etwas braver ist als manch andere. Ich beurteile nicht den Charakter Deines Kindes. Ich sage lediglich, daß Deins wohl etwas ruhiger ist als meine es je waren. Wo ist da das Problem?

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Sandra, das war nur die Replik darauf, dass Du time-outs lächerlich findest und Dich bei meinen Überlegungen, wie ich meinem Kind eine gute Mutter sein und auf ihre Bedürfnisse eingehen kann, köstlich amüsiert hast. Und weil mein Kind vielleicht nicht 45 minütige Wutanfälle hat, heißt es ja nicht, dass sie eine "Duckmaus ist, die bei jedem Pups rumheult".

Du sagst es doch selbst - jedes Kind ist verschieden, sie haben alle ihr eigenes Temperament. Und ich habe vor vielen Seiten schon geschrieben, dass ich versuche, auf MEIN Kind einzugehen und Methoden zu finden, die bei IHR wirken. Nicht mehr und nicht weniger.

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Ach meno Turtle, das ist aber schade! Könnt ihr euch nicht wieder vertragen?

Ich hatte es ja damals auch mit meinem Sohn mit timeouts versucht, aber das klappte nicht und ich fand auch dass es eher in die Kategorie Bestrafung fiel. Deshalb hat sich bei uns relativ schnell eingespielt, dass ich mich mit LUkas in den Lesesessel setzte und wir uns eine Buch ansahen. Ich war damals auch schon wieder schwanger und sehr müde. Aber Lukas hatte auch nie solche Tantrumanfälle wie die von denen Sandra schreibt. Diese Niesche hat sich meine Tochter ausgesucht und ausgelebt. Da kann man echt nicht machen. Aber ich bin immer dabei geblieben und habe sie damit nicht alleine gelassen. Und ja bei ihr ging es auch immer um solche Sachen wie sie möchte sich selbst etwas anziehen aber es klappt nicht. Aber meistens war sie dann auch immer sehr sehr müde und es war vorallem abends da wollte sie unbedingt etwas haben und dann doch nicht usw.

Mit 16Monaten sind solche Anfälle noch sehr selten, erst muss das Kind sich selbst als eigene Person erkennen lernen und damit ihren eigenen Willen. Das kommt wohl meistens wenn sie frühestens 18Monate sind meistens so von 2-3Jahren.

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Hannes kann man nicht "beruhigen", wenn er nen Wutanfall hat. Jedes Zureden, Ablenken, irgendwas anbieten bewirkt nur, daß er sich noch mehr reinsteigert in die Situation. Daß er noch mehr schreit, um sich schlägt etc..

wir sind uns ja höchst selten einig :acool:, aber genau in der Richtung reagiert mein Herr Sohn auch

die timeout-Nummer ist definitiv nüscht für uns und das auch ganz sicher nicht, weil wir es nicht früher geübt haben, sondern weil es schon immer seiner Art war, äußerst ausdauern in seinem Protest / seiner Wut zu sein ...

hach ja, ich weiß ja, ich klinge schon wie ein Juul-Jünger, aber gestern las ich in seinem Buch so was schön Passendes, schade, dass ich es nicht zitieren darf ...

aber so sinngemäß meinte er halt, es gibt ne Menge sogenannte Experten und Spezialisten für alle möglichen Fachbereiche, aber er findet (wie ich finde sehr treffend formuliert), dass es keine Erziehungsexperten gibt, keine Experten auf dem Gebiet der "privaten, auf Liebe basierenden Kindeserziehung"

wie führt er so schön an, selbst Eltern mit sehr vielen Kindern seien keineswegs Experten, sie könnten allenfalls berichten, was bei ihren Kindern funktioniert oder nicht funktioniert hat - dies könne der Inspiration für andere Eltern dienen, keinesfalls aber sollten sie es kopieren ... es gibt eben kein Rezept, das auf jedes Kind / jede Familie passt

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Hui, geht's hier ab! Da fühlen wir uns wohl alle ein bisschen angepiekt. :awink:

Hmmm, also in Fällen, in denen es keine sinnvolle logische Konsequenz gibt oder sich das Kind immer weiter hochschaukelt, finde ich eine kurze Auszeit eine gute Sache. Und Stina, klar kommt so etwas immer in den Situationen vor, in denen man eh schon genervt ist.... aber das Kind lernt ja nun nichts draus, wenn man dann schnell weg geht, oder? Gibt sich so etwas dann "von allein"? Wahrscheinlich ist das in den meisten Fällen sogar so.....aber in manchen halt auch einfach nicht. Und schnell aus der Situation raus ist verständlich, aber halt nicht konsequent. Und wie Anita schon geschrieben hat - hier drüben ist das time-out eine große Sache.... i.Ü. auch im Supermarkt :). Ich habe schon einige Kinder in Supermarktecken im time-out gesehen. :)

Schildi, ich muss sagen: Ich habe zum Thema "time-out" keine feste Meinung... ich praktiziere es nicht, habe bisher nie den Bedarf gesehen. Hannes neigt nicht so sehr zu spontanen Ausbrüchen (bei uns hängt es dann eher an so Situationen, wie dem oben beschriebenen "Nicht-Laufen-Wollen", da passt ja kein "time-out". Bzw. er versetzt sich selber dahin, aber ich will es eben nicht! :abiggrin:) Ich finde "time-out" bei so Kleinen ein bisschen komisch, es hat für mich so ein bisschen was von dressiertem Verhalten. Vielleicht sehe ich das jetzt ganz falsch, ich lasse mich gerne korrigieren, aber ist das nicht der gleiche Ansatz wie der "Stille Stuhl", d.h. eigentlich ein Platz zum runterkommen und nachdenken, d.h. Einsichten entwickeln? Das passt für mich nicht zu Kleinkindern, aber okay. Wie gesagt, ich kenne mich da nicht so aus. Mich würde aber schon interessieren: Was willst Du konkret mit "time-out" erreichen? Wie "instruierst" Du Dein Kind, wenn Du das machst? (Ich frage das nicht schnippisch! Mich interessiert das ehrlich.)

Die "Supermarktsituation" war jetzt ein ausgedachtes Beispiel, denn Hannes lernt zwar jetzt auch die ganzen "tollen" Worte im KiGa, aber das stellt kein großes Problem dar. Wenn er im z.B. im Supermarkt Quatsch macht, frag ich ihn, ob er weiß, wo die Milch steht, dann pest er dahin und zeigt es mir und denkt nicht mehr an Quatsch. Hannes kann man leicht ablenken und aus "doofen" Situationen holen. "Anfälle" (aber die sind Killefitz gegen die hier teilweise beschriebenen) bekommt er höchsten zuhause, wenn was nicht klappt. Da biete ich Hilfe an, wenn er die nicht annehmen kann, weil es ihm mehr ums bocken geht, darf er bocken. Das halte ich dann wie SanJoHan. Er darf grundsätzlich toben, wo er will (sein Bedürfnis), aber wenn's mich arg nevt, bring ich ihn in sein Zimmer (mein Bedürfnis!).

@ SanJoHan: Ich stimme Dir völlig zu, dass Kinder unterschiedliche Charaktere und Temperamente haben und dass die natürlich auch letztlich unseren Umgang mit den Kindern beeinflussen. Ich finde an Deinem Weg nichts falsches, wobei ich eines bemerkenswert finde, vielleicht siehst Du selbst das gar nicht so: Indem Du die Ruhe bewahrst und Deinen Sohn ausbocken lässt (weil Du aus Erfahrung weißt, das ist für alle das beste), gehst Du maximal auf seine Bedürfnisse ein, betrachtest sie als gleichwertig mit Deinen, lässt ihn seinen Weg gehen. Vermutlich nicht, weil Du eine große Verfechterin antiautoritärer Erziehung bist, sondern weil das für Euch in der konkreten Situation das beste ist. (Ich muss allerdings auch sagen, sorry, nur weil ein Kind nicht zu solchen Ausbrüchen neigt, ist es kein Duckmäuser, der bei jeden Pups heult. Da bist Du jetzt auch polemisch. Es ist eben... wie Du schon schreibst... Charakterfrage, aber Charaktere sind vielschichtig, nicht eindimensional.)

Ich finde im übrigen auch, dass es bei vielen Sachen kein Patentrezept gibt. Was ist "richtig" - "Time-out", "stiller Sessel", "selbst zurückziehen", "Kind in dessen Zimmer setzen"??? All das kann in verschiedenen Situationen unter verschieden Vorzeichen doch richtig sein... Grundsätzlich finde ich auch: Wenn Hannes in MEINEM Wohnzimmer etwas von MEINEN Sachen kaputt macht, und zwar nicht aus Versehen, sondern trotz Ansprache mit gewissem "Mutwillen" - da geh ICH doch nicht raus!!! Hallo?!? Da setz ich ihn vor die Tür! In anderen Situationen ziehe vielleicht ich mich zurück, weil ich merke, ich bin jetzt eher selbst genervt (vom Job, von mir selbst etc.) - da verzieh besser ich mich.

Die Frage ist doch eher: Was ist mit Rücksicht auf den Charakter (des Kindes und den eigenen!) in der konkreten Situation für die konkrete Familie ein gangbarer Weg? Und da sind Ratgeber gut für Tipps und Denkanstöße, aber nicht für Patentrezepte.

edit: Ich unterschreib bei Caillean. :awink:

Bearbeitet von MamaStina
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Beispiel: wer hat nicht schon das z.B. 4 jährige Kind gesehen, dass im Supermarkt mit Worten wie Pupsgesicht oder Blödmann etc. den anderen Einkäufern begegnet. Und wie oft habe ich dann gehört : "Du weißt doch, dass man das nicht sagt" ... und diese Ansage macht die Mutter dann geschätzte 150 Mal und das Kind lacht sich schlapp. Ich habe eine Freundin, deren Kind sich so verhält. Und wenn ich sie frage, warum sie da nicht durchgreift, dann sagt sie, dass das Kind schon noch lernen wird, dass man so etwas nicht sagt und dass man mit so kleinen Kindern nicht so streng sein soll.

Vermute ich auch. :awink:

Ich war glücklicherweise noch nie in der Lage, dass mein Kind andere Menschen "Pupsgesicht" genannt hat. Was würdest du denn machen? Ich weiß es nämlich so spontan nicht.

Wenn er es mal bei mir versucht hat, mich irgendwie "dumm anzumachen" habe ich einfach nicht reagiert, so nach dem Motto: MICH kannst du damit jetzt nicht meinen. Damit hatte es sich meist.

Meine Kinder dürfen durchaus schimpfen vonwegen "Das ist blöd, das ist Mist, son Schei3" oder wie auch immer. Wenn sie sich über irgendwelche Dinge oder Situationen ärgern. Jedoch möchte ich nicht, daß Personen mit Schimpfworten belegt werden. Blödmann und Dummkopf sind hier gerade hoch im Kurz beim Dreijährigen. Hier zuhause möchte ich solche Betitelungen für andere Familienmitglieder nicht. Das weiß er. Macht er es trotzdem, darf er nach oben gehen. Das weiß er auch. Manchmal kriegt er noch grad so die Kurve ala "Mama du Du........ ich hab Dich ganz doll lieb *tüdelü*" :lol: Und manchmal nennt er seinen Bruder Blödmann und geht danach dann gleich von selbst in sein Zimmer, wenn er mitbekommt daß ich es gehört habe. *gg* Hier zuhause geht das, da hat er ein Zimmer. Im Supermarkt funktioniert das nicht. Und da wird auch gern mal wer Fremdes lautstark mit "Na du Blödmann! :asmile:" angesprochen. Wenn die Person es auch gehört hat, kann ich es ja schlecht ignorieren. Und ein Schimpfanfall meinerseits bringt da auch nichts. Ich sage ruhig und sachlich "Du weißt genau, daß man das nicht sagt. Oder möchtest Du, daß jemand zu DIR Blödmann sagt?! Also entschuldige dich nun bitte bei dem Mann!" Da nuscheln sie ein beschämtes "schulligung" und ich bin mir sicher, es ist ihnen unangehm, dem Herren das sagen zu müssen. Vielleicht fruchtet das dann und sie lassen solche "Nettigkeiten" in ferner Zukunft einfach sein. Wüßte nicht, wie man dem sonst entgegenwirken sollte.

Ach so, @ "time-out": In diese beknackte "Pipi-Kacka-Phase" kommen ja die meisten Kinder mal... :arolleyes: Die Frage ist ja nun leider nicht, wie gehe ich damit um, wenn das Kind das sonntags zuhause bei einer ausgeruhten, freundlich, aber konsequent gestimmten Mutter sagt... :awink: Das kommt ja um halb sechs im Supermarkt, Du vom Job geschafft, musst dringend auf's Klo, d.h. Du willst nur noch schnell nach Hause und musst vorher noch kurz den Familieneinkauf stemmen. Also, ick mach da nüscht mit Time-out! Ich versuche, es zu ignorieren und verpiss mich so schnell es geht mit Kind und Kegel nach hause...

Hach wie schön, genau DAS ist das wahre Leben. Sehr schön beschrieben hast Du das :thumb:

Mit dem Neugeborenen auf der Couch Pläne zu machen, wie man sein Kind später mal optimal erzieht, damit alles perfekt und idyllisch ist - das weicht doch sehr stark von dem realen Leben ab, was man dann mit Kindern und dem alltäglichen Wahnsinn drumherum tatsächlich irgendwann führt.

Schönes Beispiel: Die Kinder brauchen neue Schuhe. Also nach der Arbeit Kinder aus den Kindergärten geholt, ab in den Schuhladen. Oder auch in 5-8 Schuhläden, weil dem kleinen Hobbit nichts paßt. Schuhe anprobieren ist kacki, also rennen sie laut kreischend durch den Laden. Mama 280 Puls und sooooone rote Birne mittlerweile. Während dann ein Regal mit Schuhen umkippt (vom 6jährigen veranlaßt), sieht man aus dem Augenwinkel den 3jährigen schon wieder alleine im Regen draußen über den Parkplatz flitzen... Thats Life :atongue:

Da fang ich dann nicht an, in meinem Erziehungsratgeber unter "Schuhe kaufen" nachzuschlagen. Da versuche ich intuitiv, den Schaden in Grenzen zu halten und alle wieder heil nachhause zu kriegen.

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ich versuche direkt solche situationen zu meiden, das ist für alle weniger Stress. ich kauf schuhe mit einem kind allein oder wir alle gemeinsam. halt am Wochenende. das kann natürlich nicht jeder, weil manch einer arbeitet etc. ist mir auch klar. die letzte zeit hab ich auch öfter welche bestellt.

würde ich nachm kiga mit beiden schuhe kaufen gehen, würde wir uns alle an die gurgel gehen, die kinder sind dann kaputt von der betreuung und haben dazu keine lust mehr, was ich auch nachvollziehen kann.

ich geh auch nicht mit beiden allein einkaufen, ist mir auch zuviel stress. mach ich entweder allein oder mit einem kind irgendwie, hol das eher ab von der betreuung oder ähnliches. oder vor der betreuung oder vor meiner arbeit.

im deichmann steht immer ein schöner fernseher, bei voswinkel ne rutsche zur not.

ich war einmal mit beiden einkaufen, da traf ich meinen nachbarn, mitleidiger blick "na- alles kacke oder?" :lol:

einige situationen entschärft man also schon vorher, ich zumindest.

amelie beschimpft mich auch. ich ignorier das weitesgehend. sie weiß das noch gar nicht einzuschätzen was das alles heißt. oder ich sage sie ist selber blöd, das ärgert sie total *ggg*

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Ich bin viel mit Beiden gleichzeitig alleine unterwegs, weil es a) nicht anders geht und ich es B) nicht einsehe, dass es nicht möglich ist (Sturkopp).

Es hängt viel davon ab, wie ruhig und gelassen ich an dem Tag bin. Wenn ich nicht ganz fit, hungrig oder oder bin, dann wird es schnell sehr anstrengend. Ansonsten drück ich zB vor dem Einkauf Beiden ein halbes Brötchen in die Hand oder ich nutze diese Autoeinkaufwägen oder ähnliches, die finden sie dann sooo toll..oder sie bekommen Aufträge. Beim Feierabendeinkauf nehme ich eher die Methode "Brötchen" um sie abzulenken, wenn ich Zeit habe, kaufen sie mit ein, legen die Artikel aufs Band, geben das Geld zur Kassiererin usw.

zB beim Schuhekaufen gehe ich nur in Läden, die eine Kinderspielecke haben und rufe gleich eine Verkäuferin heran, die die Schuhe bringt und holt, damit ich die Beiden nicht aus den Augen lassen muss. Lena probiert alleine ihre Schuhe an, dann ist sie auch beschäftigt.

Trotzdem muss da nur eine Sache quer laufen und man verlässt mit schreienden Kindern den Laden..

Es sind halt Kinder....für uns selbst gibt´s ja auch kein Patentrezept, sonst würden nicht soviele Beziehungen zu Bruch geben. Dann bräuchte man ja auch nur auf Seite XY im Beziehungsratgeber nachschlagen und das Problem wäre erledigt. Und wir sind erwachsen und für Logik deutlich zugänglicher. Wie soll dass dann mit Kindern klappen.

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Gast Schneekristall

Als Ela so 15-16 Monate war, da hatte sie diese Trotzphasen, die sie jetzt langsam hat, noch gar nicht. Allerdings hat sie da immer mal gehauen. Da hab ich dann zu ihr gesagt dass ICH rausgehe, wenn sie nochmal haut. Und wenn sie dann nochmal gehauen hat bin ich für ne Minute raus und dann hat sie gemerkt dass Hauen nicht ok ist und hat es dann auch ganz schnell gelassen. Wenn ich dann zurückkam hab ich sie dann immer in den Arm genommen und alles war wieder ok. Bei meiner Freundin hat das mit dem Rausgehen gar nicht funktioniert, der Kleine hat dann schon immer zu ihr gesagt "Mama geht" bevor sie es überhaupt sagen konnte. Also hat es bei ihm einfach nicht funktioniert. Er fand es eher lustig, wenn sie sowas gesagt hat.

Und wenn Ela jetzt ab und zu so ne Phase hat, wo sie ja-nein-ja-nein-ja-nein-Probleme hat und dann ganz wütend wird weil sie sich nicht richtig entscheiden kann ziwschen Rosa Jacke anziehen oder lila Jacke anziehen und alles gerade ganz ganz doof ist, dann lasse ich sie auch erstmal wütend sein und mach eben das was ich eh gerade gemacht habe oder machen wollte. Und irgendwann hat sich Ela dann auch wieder beruhigt und gut ist. Also ich gehe weder woanders hin noch setze ich sie woanders hin. Ob ich sie dann irgendwann mal wenn sie etwas älter ist und wieder andere Phasen hat in ihr Zimmer setze damit sie sich beruhigen kann, keine Ahnung? Soweit sind wir noch nicht....;)

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WENN es denn anders geht, vermeide ich von vornherein stressige Situationen auch. Wenn ich schon bockige Kinder aus den Kindergärten abhole, denk ich auch "Na komm, das schenk ich mir wohl heute". Aber oft gehts eben nicht anders. Mittlerweile versuche ich auch, mit einem alleine oder eben zusammen mit Papa Schuhe zu kaufen. Aber das geht eben nicht immer. Und gerade zu Edeka muß man ja dann doch des öfteren mal, wenn der Kühlschrank leer ist. Da kann ich dann schlecht bis 19 Uhr auf den Papa warten, dann alleine ne Stunde einkaufen und DANN anfangen das Abendessen zu kochen. Also MUß ich mit den Kindern da hin. Und die anderen Menschen müssen da durch, daß wir nun auch da sind. :lol: Ich seh es aber auch gar nicht ein, aus Rücksicht auf den Rest der Welt ständig nach Möglichkeiten zu suchen, meine Kinder nicht mit in den Laden zu nehmen. Kinder sind nunmal Kinder und eben auch lauter als ne einkaufenden Omma. Sorry, aber nicht zu ändern. Wenn mir ein Leben mit Kindern zu stressig ist, sollte ich keine kriegen. Ich hab die beiden auch mehrmals die Woche nachmittags mit beim Arzt und bei der Physiotherapie. Da muß ich hin, also muß ich meine Kinder mitnehmen. Manchmal sind sie da dann ne Stunde lang relativ "lieb", manchmal ist da eben dann nur Theater und Gezanke. Deswegen gehe ich aber trotzdem auch weiterhin zum Arzt und zu anderen Terminen. Ich denke, man muß SEIN Leben leben, das machen was für sich und die Familie das Beste ist. Ich nehm da nicht permanent Rücksicht auf den Rest der Welt und versuche das zu machen, was andere meinen. Wenn Leute beim Einkaufen und beim Arzt von Kindern genervt sind - sollen DIE doch wegbleiben. Wir alle waren mal Kinder und waren sicher nicht weniger laut oder anstrengend. Meine Söhne sind also keine unliebsame Randgruppe, die man besser zuhause läßt.

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Ich versuche Situationen auch von vornherein zu entschärfen, wenn es die Möglichkeit gibt. Nicht, um andere Leute möglichst wenig zu nerven, sondern weil es MIR dann besser geht damit. Das ist purer Eigennutz :abiggrin: Wenn es geht, gehe ich mit nur einem Kind zum KiA, lasse die Kleine beim Papa, wenn ich mit der Großen einen Termin habe, gehen wir als Familie Schuhe kaufen, mit ausgeruhten Kindern.

"Time outs" hab ich mal versucht, das war aber auch nichts für uns. Es kam als reine Bestrafung an und die begleitende Brüllerei hat die Situation nur schlimmer gemacht, als sie ursprünglich war.

Erklärungen wie das pauschale "das macht man nicht" find ich auch doof. Ich sage, dass man andere nicht beschimpft, weil sie dann traurig sind. Dass man keine Popel isst, weil man dann erst recht krank wird. Dass man nicht haut, weil es weh tut. Erklärungen finde ich wichtig, aber das hab ich ja schon gesagt.

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Och Leute, ich kann es ja doch nicht lassen...

Rede ich spanisch?

Ich wurde GEFRAGT, wie ich mir VORSTELLEN könnte zu reagieren, wenn mein Kind im Supermarkt ANDERE LEUTE BESCHIMPFT. Es geht nicht darum, dass Kinder laut sind. BESCHIMPFEN geht nicht, mehr habe ich nicht gesagt. Und time-outs sind nichts für jedes Kind und nicht für jede Situation. NUR, wenn es keine logischen/ natürlichen Konsequenzen gibt, die ich mein Kind spüren lassen kann, finde ICH time-outs sinnvoll. Man kann ja über Sinn und Unsinn von time-outs diskutieren, aber bitte nicht meine Aussagen verdrehen oder verallgemeinern.

Und WIE ICH GESCHRIEBEN HABE, setze ich mich GEMEINSAM mit meinem Kind hin und es wird eine Minute lang nicht geredet oder gespielt. Sie soll kurz runterkommen, um danach ablenkbar zu sein. Danach wird sie umarmt und die Sache ist gegessen. Nein, sie soll nicht darüber nachdenken, was passiert ist, darum geht es jetzt noch NICHT. Es ist eine kurze Auszeit, nicht mehr und nicht weniger. Und jetzt gerade funktioniert das bei ihr ganz gut, wie es in ein paar Jahren ist, KANN ICH NOCH NICHT SAGEN. Es ist lediglich EIN MITTEL zur BERUHIGUNG. Alles ist situations-und kindesabhängig, ich weiß nicht, wie oft ich das noch sagen soll. :arolleyes:

Und soweit ich das verstanden hatte, ging es in diesem Thread doch gerade um Erziehungsmaßnahmen, Erziehungskonzepte usw. Das man oft alle guten Vorsätze über Bord werfen muss, weil die Situation es erfordert, steht doch außer Frage.

Bearbeitet von Turtle09
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Anita, wir verstehen uns. :)

Ich werde hier von einigen konsequent falsch verstanden.

Mein Sohn wird übermorgen 6, die Kleene ist 8 Monate.

Hier werden jeden Tag ohne Diskussion die Zähne geputzt, Moritz darf nicht mit Messern rumfuchteln und er hat sich an alle bestehenden Regeln zu halten und andernfalls die Konsequenzen dafür zu tragen. Wenn er am Tisch rumhampelt, muss er vom Tisch aufstehen. Ich sag auch nicht zigmal "bitte bitte mach das" und ich diskutiere auch nicht über alles herum.

Ich assoziiere mit "Autorität" einen negativen Stil. Und trotzdem führe ich mein Kind, weil es das von mir einfordert, bzw. weil alles viel besser läuft, wenn ich eine klare und feste, aber stets freundliche Linie vorgebe.

Ich bewerte die Bedürfnisse meines Sohnes gleichwertig, wenngleich ich ihnen nicht immer nachgeben kann. Aber er muss seine Bedürfnisse nach der gleichen Logik zurückstecken wie ich meine oder mein Mann seine - weil in einem sozialen Verbund wie der Familie nun mal nicht jeder tun und lassen kann, was ihm beliebt und weil es bestimmte Regeln gibt.

Natürlich wissen wir als Erwachsene das Meiste besser, aber das ist für mich keine Lizenz zum Rechthaben. Viele Erwachsene neigen dazu, Kinder nicht ernst zu nehmen, weil sie der Meinung sind, sie wüssten eh alles besser.

Wie gesagt, mein Sohn fordert die Führung richtiggehend ein, er fühlt sich viel wohler, wenn er einen klar abgesteckten Handlungsrahmen hat. Ich frage mich, wie der Eindruck entstanden ist, der dürfe tun und lassen, was er will. :aconfused: Das habe ich NIE geschrieben. Ich habe nur geschrieben, dass wir einen partnerschaftlichen Umgang pflegen. Dies betrifft vor allem meine Art, mit ihm zu reden, den Umfang, was ich ihm zutraue/zumute und inwieweit ich mich einmische in das, was er tut.

Es ist einfach diese Art, ein Kind zu entmutigen, indem ich ihm das Messer wegnehme und ihm sage "lass mich das machen, denn du bist zu klein dafür". Lieber gebe ich ihm ein geeignetes Messer und schneide mit ihm gemeinsam (unter meiner Anleitung und Aufsicht).

Für die meisten Dinge gibt es bei uns zumindest feste Regeln: Bettgehzeit, immer gleiche Abläufe wie Zähneputzen, Aufräumen, die stehen nicht zur Disposition und werden auch nicht infrage gestellt. Die Gefahren des Straßenverkehrs sind meinem Sohn bekannt, entweder hört er auf mich oder er kommt an meine Hand. Aber ich meckere dann nicht los "ich hab dir doch schon tausendmal gesagt, dass du an der Straße schauen musst", sondern ich sage einfach freundlich "komm jetzt bitte an meine Hand". Fragt er warum, sage ich "ich merke, du kannst dich heute auf der Straße nicht gut genug konzentrieren, um allein zu laufen". Bockt er dann rum und will nicht an die Hand, bleibe ich einfach stehen und halte ihn fest. Wir gehen erst los, wenn er akzeptiert, an meiner Hand zu laufen.

Letzteres ist ja gerade eine logische Folge. Wer nicht aufpasst, muss an der Hand laufen. Ich kann die natürliche Folge nicht wirken lassen (wer nicht aufpasst, wird vom Auto überfahren).

Ich lasse also so oft wie möglich natürliche Folgen wirken. Geht das nicht, muss eine logische Folge her. Ich vermeide, das Durchsetzen der Konsequenz oder das Eintreten der Folge auf eine andere als die rein sachliche Ebene zu ziehen, indem ich z.B. neunmalklug sage "Ich hab dir doch gleich gesagt, dass..."

Was hat das Ganze jetzt noch mit dem partnerschaftlichen Stil zu tun? Ich hab das vor der Lektüre des Buches im Prinzip auch so gemacht, hab mich aber oft in der Lage gesehen, nachdem die Konsequenz erfolgt war, meinem Sohn mitteilen zu müssen, dass ich's ja von Anfang an gewusst habe und ihm doch gleich gesagt hätte und warum er nicht auf mich gehört hätte. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ihn dies a) entmutigt, B) niedermacht und ihm seine "Dummheit" vor Augen führt und ihm c) unterstellt, er wäre nicht in der Lage, selbst gewisse Dinge zu erkennen.

Weiterhin meine ich mit Partnerschaftlichkeit, dass man das Kind nicht in jeder seiner Handlungen überwachen, kontrollieren und kommentieren muss. Ich akzeptiere Dinge, die weder ihn noch andere gefährden, obwohl ich sie vielleicht anders machen würde. Ich vertraue darauf, dass er seinen Weg finden wird, auch ohne dass ich ihm jedes Detail seiner Lebensgestaltung vorschreiben würde.

Das klingt jetzt alles arg theoretisch, aber mir fallen gerade keine konkreten Beispiele ein.

wie gesagt ich finde das sehr ähnlich wie wir denken ist vielleicht nur Wortklauberei, du setzt Autorität mit runtermachen ala: ich hab dir doch gleichgesagt." gleich und ich partnerschaftlich mit:"wir diskutieren über alles."

ansonsten läuft es recht ähnlich...

VG Juni

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Caillean, ich bin Letzte, die behaupten würde, dass sie den Dreh komplett raus hat. Manche Tage laufen besser, manche Tage laufen schlechter. Ich mache jeden Tag zig Fehler, wie jede andere Mutter auch (zumindest rede ich mir ein, dass bei anderen auch nicht immer alles supi läuft ;) ). So setze ich sie z.B. abends gegen 18 Uhr eine halbe Stunde oder manchmal länger vor den Fernseher, weil ich einfach platt bin und kurz durchatmen muss. Mein Mann kommt zur Zeit gegen 21 Uhr heim, ab Herbst wird es eher 22/23 Uhr. Will ich, dass mein 16 Monate altes Kind vor dem Fernseher sitzt? Bestimmt nicht. Aber ich kann/will es zur Zeit nicht ändern.

Oder eigentlich würde ich gerne jeden Abend mit ihr üben, dass sie ihre Spielzeuge in eine große Kiste packt. Aber das dauert natürlich eeeewig - und oft mache ich es dann einfach schnell selbst.

Aber trotzdem habe ich eben auch ein "Ideal", an dem ich mich orientieren möchte. Und ich hab ja schon gesagt - ich hab leicht reden, die Kröte ist gerade mal 16 Monate alt. Ich finde den Thread i.Ü. sehr spannend - in den Jahreszeitenforen sind ja immer gleichaltrige Kinder. Klar kann man sich austauschen, weil sich alle in ähnlichen Phasen befinden. Aber ich finde es gerade spannend von euch, die ihr schon ältere Kinder habt, zu lernen. :)

Sandrui, ich bin mir noch nicht sicher, was ich machen werde, wenn es soweit sein sollte. Es gibt ja für solche Situationen keine direkte logische Konsequenz bzw. diese kann nicht sein, dass ich mein Kind dann auch Pupsgesicht nenne. Wahrscheinlich würde ich hierfür ein time-out einsetzen. Ja, ich habe bereits angefangen, mit ihr time-out zu üben. Aber nicht so, dass ich sie alleine mit dem Gesicht zur Wand stelle. Ich setze sie in eine Ecke und warte dort eine Minute ruhig mit ihr, bis sie sich beruhigt hat und bereit ist, sich ablenken zu lassen. Ich finde time-outs eine gute Sache, wenn es keine Folge gibt, die ich sie spüren lassen kann. Und wie gesagt, wichtig ist, dass das alles ohne Brüllen usw abläuft. Gedacht ist es als kleiner zeitlicher Einschnitt, als kurze Zeit zum beruhigen und danach ablenken.

Zum Thema Pupsgesicht: Entweder konsequent überhören in der Situation dann wird es schnell langweilig.

Ich weiss, dass da bei meiner Tagesmutter gut funktioniert aber ich schätze mal, dass es das bei mir nicht tun wird.

Timeouts gibt es hier auch sie funktionieren auch gut haben aber den Nachteil, dass sie unterwegs nicht machbar sind.

Ich hätte jetzt spontan auch keine Lösung, gut dass ich vorher dran gedacht habe, vielleicht versuche ich es doch mit ignorieren.

Bei mir selbst hat mal gut folgendes gewirkt; da hat ein ca. 3 jähriges Kind dem Simon den Stinkefinger wiederholt gezeigt der war damals 1 Jahr oder so.

Da hab ich das Kind angesprochen und zu ihm gesagt, dass ich nicht möchte, dass es mein Kind beleidigt und ausserdem nicht möchte, dass der Kleine so etwas Blödes von ihm lernt, er würde nämlich ältere Kinder toll finden."

Kind und Mutter waren danach schockiert und haben nix mehr gesagt, mit sowas hat wohl keiner von beiden gerechnet, eigentlich würde ich hoffen, dass sich die Leute, die mein Kind dann mal Pupsgesicht nennt, auch wehren... das nämlich wäre die natürliche Konsequenz... soziale Missachtung...

VG Juni

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Zum Thema "time-outs" muss ich auch nochmal meinen Senf dazugeben :nod: Der Nickel ist im Januar 2 Jahre alt geworden...es fängt also so ganz langsam an (sorry, als er jünger war, gab es auch Theaterphasen...das hat noch recht wenig mit "Trotz" zu tun, und dem was noch kommt *besorgtinRichtungderÄlterenschiel* ).

Das Prinzip "stille Treppe" find ich gut und funktioniert bei uns auch, aber nur bedingt und tagesformabhängig. Die Vorstellung, dies als Möglichkeit zu nehmen, in der logische und zeitnahe Konsequenzen unrealistisch sind, entspricht an sich meinem Bauchgefühl.

Leider klappt es nicht ihn an einen Ort setzen und dort "ruhen" zu lassen. Unter lautem Zorngebrüll klappt nichts, er ist für nichts zugänglich...weder Charme noch warme Worte helfen ihn zu beruhigen, also lass ich ihn. So'n Wutgeschrei dauert auch gerne mal länger...da reichen 2-3 Minuten nicht aus. Also setze ich ihn in sein Zimmer unter der Ansage "Wenn Du Dich ausgetobt hast, kannste wieder rauskommen". Meistens kommt er dann auch (nach ordentlichem Dampfablassen) aus seinem Zimmer getrollt und beantwortet die Frage "Na feddich?" mit einem zufrieden überzeugten "Ja" und dann kanns weitergehen.

Es gibt aber auch Tage, an denen gar nix geht und nur Theater ist...enorm stressig, aber is einfach so. Plöderweise hab ich an solchen Tage meistens auch nen Sch***tag im Büro gehabt, hab Kopfschmerzen und will möglichst schnell ins Bett, bin weder besonders verständnisvoll oder Erzieheungsratgeberkonform souverän, sondern einfach nur fertig und will die abendliche Routine einfach nur hinter mich bringen.

Von Erziehungsratgebern halte ich übrigens genauso viel wie von Büchern, die man so beim ersten Kind während der SS liest: Nüscht. Nette Infolektüre mit ein paar Anregungen, manchmal hilfreich weil augenöffnend, aber im Grunde halte ich sie für entbehrlich. Ich verlasse mich auf meinen gesunden Menschverstand und handle nach eigener Intuition.

Partnerschaftlich erziehen? :lol: Mein Partner hat sich noch nie in der Fußgängerzone schreiend auf den Boden geschmissen...ne im Ernst. Ich achte mein Kind, wie es jedem Menschen zusteht geachtet zu werden. Ich sehe ihn aber nicht als gleichberechtigten Partner. In einer Familie muss jeder für das Wohl der Gruppe ein bissl zurückstehen. Wenn er das gelernt irgendwann mal hat (wann auch immer das sein wird), dann können wir über gleichberechtigt sprechen.

Der Druck gerade auf Mütter ist enorm groß geworden. Als Muddie soll bitte jeder perfekt funktionieren. Jeder weiß was oder meint was zu wissen...die mitfühlende Omma im Supermarkt, die mein kreischendes Menschenkind, das sich mit Händen und Füßen wehrt, "beruhigen" will, die nette schwangere Kollegin, die sich gerade in Schwangerschaftsbüchern schlau macht, die Schwiegermutter, und überhaupt jeder gibt gefragt oder ungefragt ein Statement darüber ab, wie Kinder sein müssten, sollten, dürften. Auch wenn es keiner böse meint: Es erhöht den Druck ungemein. Was ich dabei am allerwenigsten verstehe: Den meisten Druck machen sich Mütter untereinander. Als ich noch kein Kind hatte, kann ich mich nicht entsinnen, wann sich das letzte Mal erwachsene Menschen mit so viel leidenschaftlicher Überzeugung gegenseitig angegangen sind.

Überall (nicht nur hier) bekommt man mit wie toll weit Tochter oder Sohn schon sind, was er/sie kann (auch wenn es für das Alter des Zwerges an sich utopisch ist und vermutlich einer halbwegs objektiven Betrachtung nicht stand hält...aber das weiß der andere ja nicht)...immer mit einem schalen, mitleidigen, wenn auch nicht direkt fomulierten Beigeschmack "Wie? Deiner nicht?" ...das nur als kleines Beispiel. Es gibt unzählige andere...

Ach so, ich vergaß...und so ganz nebenbei soll Frau dann bitte auch noch engagiert ihrem unterbezahlten Job nachgehen, sämtliche Familienfeste in Eigenregie ausrichten und wehe sie erdreistet sich, die verpönten Worte zu sagen "Ich kann/mag nicht mehr"

Schönes Beispiel: Die Kinder brauchen neue Schuhe. Also nach der Arbeit Kinder aus den Kindergärten geholt, ab in den Schuhladen. Oder auch in 5-8 Schuhläden, weil dem kleinen Hobbit nichts paßt. Schuhe anprobieren ist kacki, also rennen sie laut kreischend durch den Laden. Mama 280 Puls und sooooone rote Birne mittlerweile. Während dann ein Regal mit Schuhen umkippt (vom 6jährigen veranlaßt), sieht man aus dem Augenwinkel den 3jährigen schon wieder alleine im Regen draußen über den Parkplatz flitzen... Thats Life :atongue:

Da fang ich dann nicht an, in meinem Erziehungsratgeber unter "Schuhe kaufen" nachzuschlagen. Da versuche ich intuitiv, den Schaden in Grenzen zu halten und alle wieder heil nachhause zu kriegen.

*hust*...da hast Du nicht zufällig uns beim letzten Schuhekauf beobachtet *rotwerd* Erschreckend ähnlich hat sich das letztens auch bei uns abgespielt...unter dem mitleidigen Blick der Verkäuferin wollte Herr Sohn einfach mal Muddies Belastungsgrenze und persönliche Flexibilität testen.

im deichmann steht immer ein schöner fernseher, bei voswinkel ne rutsche zur not.

Der war auch unsere Rettung :nod:

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Gast Schneekristall

Sehr schön geschrieben, Heissi, unterschreibe ich sofort und ohne wenn und aber...vor allem die Geschichte mit dem wieviel Druck sich Mütter untereinander machen. Ich hab das auch schon immer gehasst wenn in irgendwelchen Krabbelgruppen erzählt wurde was welches Kind jetzt kann und überhaupt.

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Ihr Lieben, bitte nehmt einige Äusserungen nicht sofort persönlich. Manche Kinder sind so, manche Kinder sind so, bei einem fruchtet es, beim anderen nicht (ich hab das ja hier mit dem Trinkbecher :abiggrin: ). Trotzende Kinder sind ein emotionales Thema, besonders, wenn es MEIN trotzendes Kind ist und eine andere Mutter sagt, so ist's gut, so funktioniert das und es eben bei mir nicht so ist. Nehmt es euch nicht so zu Herzen und versucht bitte, weiterhin sachlich zu diskutieren :) Vielen Dank!

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Kivi, Du hast Recht!!

Ich finde vor allem, dass man das ja nun schon zur Genüge im Umfeld hat, dass da Mütter kommen und sagen: Du musst das SO machen! Bei meinem Kind hilft das! Und man selbst fühlt sich iin dem Moment unmöglich und klitzeklein. Am besten sind die Mütter, die dann auch noch anfangen an meinem Kind herumzuerziehen. Da geht bei mir die Hutschnur hoch.

Und eigentlich ist es doch gut, dann hier mal sein Herz auszuschütten und Rat einholen kann, ohne, dass man als unfähig hingestellt wird.

Dieses "Mein Kind macht das so, warum Deins nicht" hat man doch schon genug...

LG Jolly

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Echt Wahnsinn die Diskussion hier. :abiggrin:

naja , da hat der herr 3 fuß wahrscheinlich eine 3 zimmer wohnung nehme ich mal an - weil ich hier mit 5 ebenen und 2 kindern und nem hund ganz bestimmt nicht den raum verlassen kann - besonders wenn das essen auf dem herd steht ;)

diese tollen beispiele halten mich echt ab vom buch kauf/ lesen

ich habe hier unten nen gemütlichen "aussessel stehen und der kommt bei philipp im notfall zum einsatz!

in welche Situationen kommst du denn??? :aeek: Stress mit 2 Kindern, Hund und dann noch Essen auf dem Herd? In SOLCHEN Situationen würd ich auch nicht aus dem Zimmer gehen.

Ich geh zu Beginn eines drohenden Machtkampfs raus. Da ist aber noch nix eskaliert und wir reden noch ruhig miteinander. Meist möchte er mir dann hinterherkommen und wieder vernünftig mit mir reden. Wenn er superwütend ist (kommt selten vor) und in meinen Zimmern randalieren will, bring ich ihn natürlich auch in sein Zimmer.

Vielleicht hab ich das ein bisschen zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen. Ich ziehe mich aus einem (drohenden) Machtkampf zurück oder wenn ich mich nicht mit den Provokationen des Kindes auseinandersetzen will. Oder wenn ich selbst merke, dass ich zu abgespannt bin und ihn ungerecht zu behandeln drohe - ich sag dann auch direkt, dass ich mich erstmal beruhigen muss. Aber ja - er ist ja schon 6 Jahre! Das funktioniert bei kleineren Pupsis sicher nicht so gut!

Hmmm, also in Fällen, in denen es keine sinnvolle logische Konsequenz gibt oder sich das Kind immer weiter hochschaukelt, finde ich eine kurze Auszeit eine gute Sache.

Gibts nicht immer eine sinnvolle logische Konsequenz?

Wann nicht? Im Supermarkt? Allgemein bei Schimpfwörtern? Deshalb würde ich in diesen Fällen so wenig Aufregung wie möglich machen und einfach ruhig und sachlich sagen, dass wir solche Wörter nicht hören wollen und damit gut und Ablenkung.

Und Stina, klar kommt so etwas immer in den Situationen vor, in denen man eh schon genervt ist.... aber das Kind lernt ja nun nichts draus, wenn man dann schnell weg geht, oder? Gibt sich so etwas dann "von allein"? Wahrscheinlich ist das in den meisten Fällen sogar so.....aber in manchen halt auch einfach nicht. Und schnell aus der Situation raus ist verständlich, aber halt nicht konsequent.

Ich würde mal behaupten, dass es in den meisten Fällen ein Vorspiel gab. Ein Kind ist nicht einfach so zu Fremden frech. Meist versucht es wohl, die Mutter zu provozieren und will auf sich aufmerksam machen und sie in eine unangenehme Situation bringen. Und an dem Vorspiel hat die Mutter ganz sicher ihren Anteil. Man muss sich vorher sehr genau überlegen, welche Regeln im Supermarkt gelten. Ich geh jetzt zwar nicht laufend mit meinem Sohn einkaufen, aber ich hab mich noch nie mit ihm blamiert, einfach, weil klar ist, was dort geht und was nicht. Gut, er hat mal behauptet, dass die Verkäuferin aussieht wie "die Chefin von Deutschland" :abiggrin, worüber diese not amused war, aber gut, Kindermund tut Wahrheit kund. :) :)

Und wie Jolly geschrieben hat - nein, ich sehe es nicht ein, dass ICH mich aus einer Situation verziehe, in der mein Kind sich daneben benimmt. Wenn man alle Bedürfnisse in einem Haushalt als gleichrangig betrachtet, dann ist MEIN Bedürfnis, mich in den jeweiligen Räumen meines Hauses aufzuhalten, mal mindestens ebenso wichtig wie das Bedürfnis meines Kindes, sich daneben zu benehmen.

Und da muss ich einhaken. Das Bedürfnis ist ja nicht, sich schlecht zu benehmen! Es geht ja meist darum, dass man dem Kind irgendetwas verbieten muss, also da schon ein Bedürfnis einschränkt und es dann wütend wird. Alles, was dann folgt und eskaliert, ist ja das, was man "weg haben" möchte. Kinder sind meiner Erfahrung nach zur Kooperation bereit und wollen mit ihren Eltern zusammenarbeiten, wenn die Stimmung gut ist. Also ist es meine Aufgabe, dafür zu sorgen, DASS die Stimmung gut ist.

Das Kind beruhigt sich (natürlich nicht bei den ersten paar Versuchen, man muss das time-out schon üben. Kein Kind dieser Welt setzt sich auf Anhieb einfach so in eine Ecke und bleibt da, insbesondere, wenn es eh schon aufgebracht und wütend/übermüdet/... ist ) und wenn die Minuten (1 Minute pro Lebensjahr des Kindes) abgelaufen sind, ist die Sache vergessen und wir spielen wieder zusammen. Es ist ein Einschnitt, der allen gut tut. Finde ich zumindest. :)

Ich denke, dass alles gut funktioniert, solange man authentisch und glaubwürdig und fest überzeugt ist, dass man das Richtige tut.

Ich habe bislang auch keinen weiteren Erziehungsratgeber gelesen. Ich hab mich nur gefragt, warum es Dinge gibt, die so viele Nerven kosten und ob das nicht auch anders gehen könnte. Und vor allem hab ich mich gefragt, warum es bei anderen (wie Oma und Opa) bei denselben Dingen nie zur Eskalation kommt. Ich hab mich an die eigene Nase gefasst und festgestellt, dass ich in diesen Situationen halt ganz schön oft genervt und negativ voreingenommen war. Obwohl das Buch teilweise recht konkrete Handlungsvorschläge parat hält, hat bei mir vor allem ein gewisses Umdenken eingesetzt und das strahlt nun auf meinen Umgang mit ihm aus. Ein sehr wichtiger Bestandteil ist das Ermutigen anstelle der Kritik. Nicht "was hast du denn jetzt schon wieder angestellt", sondern "lass uns schauen, wie du es wieder hinkriegst" oder "lass es uns gleich nochmal probieren" und "ich bin sicher, dass du das kannst". Unbewusst hab ich ihn bisher glaube ich oft entmutigt, gerade weil er gewisse feinmotorische Probleme hat und ich hab ihm auch in der Hinsicht nicht so viel zugetraut und ihm schnell viel abgenommen. Nun mute ich ihm mehr zu, er muss viel mehr allein machen und hat da viele positive Erlebnisse und er bekommt nicht laufend zu hören, dass er es ja eh nicht hinkriegt.

Sehr theoretisch das alles. :abiggrin: Viel spannender wäre es mit konkreten Beispielen und den Handlungsmöglichkeiten.

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ich denke aber man muss hier ganz klar unterscheiden welches alter die kinder haben!

und wir haben hier einen aussessel stehen, der früher mein stillsessel war - es ist auch unser kuschelsessel - er birgt positives und "blödes" für philipp ;) aber es hilft uns hier wirklich nicht zu explodieren - den ein hund im flegelalter und 2 minipuper in einklang zubringen - ist nicht so einfach.

wenn philipp müde ist dann wird er extrem unsaft nele gegenüber - und da muss ich einschreiten,

auf der anderen seit sass philipp auch schon 45minuten nackt auf der wickelkomode weil er nur getreten hat - sehr spannend, da kam von ihm dann - "mama hast du jetzt lust für die pampers"

in der öffentlichkeit haben wir noch nie - bisher - ein problem gehabt, egal wie müde wir waren - oder die kinder. wir sind sogar 3 stunden zur küchenplanung gewesen - die hatten aber auch eine tolle spielecke und waren kinder super aufgeschlossen.

ich denke

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Ich finde die Theorie schon interessant. Aber ich persönlich glaube, das auch ein Kind lernen muss mit Entmutigungen umzugehen. Scheitern gehört zum Leben dazu und es wird auch immer wieder Menschen geben, die das Kind/Heranwachsenden/Erwachsenen dann noch dazu entmutigen.

Ich mache mir nicht allzuviele Gedanken darüber, wann ich was und wie mache. Ich reagiere auf mein Kind. Immer und jederzeit spontan. Ich tausche mich mit meinem Mann aus, wenn sich neue Angewohnheiten ergeben und wir nehmen das Leben locker.

Klar sind wir auch mal genervt und dann reagieren natürlich auch die Kinder darauf. Aber gehört nicht auch das einfach zum Leben dazu?

Wenn Zeit und Situation passen, versuche ich dem Großen auch zu erklären, warum er etwas nicht tun soll. Passt aber eben nicht immer und dann gibt es eben auch mal die allgemeinen Varianten.

Von Erziehungsratgebern halte ich übrigens genauso viel wie von Büchern, die man so beim ersten Kind während der SS liest: Nüscht. Nette Infolektüre mit ein paar Anregungen, manchmal hilfreich weil augenöffnend, aber im Grunde halte ich sie für entbehrlich. Ich verlasse mich auf meinen gesunden Menschverstand und handle nach eigener Intuition.

Danke. Seh ich absolut genauso!

Ich sehe hier jetzt schon, wie unterschiedlich es laufen kann. Mein Kleiner ist nämlich auch so ein kleiner Wüterich. Und von ihm kann ich schon behaupten, dass er mit seinen 19 Monaten schon einige Gnatzanfälle hinter sich hat. Kannte ich vom Großen gar nicht.

Der wird uns noch Freude machen. :lol:

Aber ganz ehrlich. Ich finde es furchtbar, wenn Schwiema ihn dann versucht abzulenken. Ich mag meine Kinder nicht ablenken in solchen Situationen. Sie sollen und müssen dann ja ihren Frust irgendwie loswerden. Ich lenke generell eher wenig ab.

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Aber ganz ehrlich. Ich finde es furchtbar, wenn Schwiema ihn dann versucht abzulenken. Ich mag meine Kinder nicht ablenken in solchen Situationen. Sie sollen und müssen dann ja ihren Frust irgendwie loswerden. Ich lenke generell eher wenig ab.

Von Ablenken halte ich auch nichts. Wie Kikra schon schrieb, es hängt vom Alter ab. Mit so ganz kleinen Mäusen kann man das machen. Die haben eh nach 3 Minuten vergessen, was sie eben noch wollten. Wenn die mal mißmutig sind, kann man ihnen gerne ein anderes Spielzeug anbieten, damit sie wieder beschäftigt sind. Aber größere Kinder (und dazu zähle ich auf jeden Fall schon meinen 3jährigen) in solchen Trotz-Bock-Wutanfall-Situationen abzulenken, finde ich ziemlich daneben. Wenn sie wütend sind, dann muß das auch raus. Genau wie Uta geschrieben hat. Sie müssen ihre Emotionen doch auch zulassen und ausleben können. Wie sollen sie denn sonst lernen, mit solchen Emotionen umzugehen, wenn sie sie nie erleben dürfen? Das gehört genauso zum normalen (Gefühls)Leben dazu wie Freude. Und wenn sie sich freuen wollen, lenken wir sie doch auch nich schnell ab :uglygaga: Man bekommt auch im späteren Leben nicht immer was man will, darf nicht immer tun und lassen was man möchte und kommt häufig in Situationen, die einen frusten. Ich denke man sollte schon als Kind lernen, mit solchen Gefühlen umzugehen. Wenn ich mich im Job ärgere, geht mein Chef auch nicht schnell mit mir ein Eis essen, damit ich "abgelenkt" werde. Und das fängt ja schon im Kiga an, daß man auch mal NICHT als erster dran ist, NICHT das Spielzeug bekommt, was man gerade möchte etc. und man sich dann eben ärgert. Das ist GANZ NORMALES (GEFÜHLS)LEBEN und sollte nicht durch Ablenken von den Kindern ferngehalten werden.

Und ich denke auch, das mit dem Ablenken kann ganz schnell in die falsche Richtig entgleisen. Man hat grad was zu tun, das Kind muß ein paar Minuten warten mit dem was es will, es kriegt also den Wüterich deswegen - und zack, guckt die Mama mit ihm ein Buch an, um "es abzulenken". Heißt also für das Kind im Umkehrschluß "wenn ich ihre Aufmerksamkeit will, dann krieg ich kurz nen Trotzanfall und schon sitzt sie mit mir auf dem Kuschelsessel und beschäftigt sich mit mir". Na tolle Wurst.

Bearbeitet von SanJoHan
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