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Lesen durch Schreiben

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Kobold

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Als ich das erste Mal von dieser Methode gehört habe, war ich einfach nur entsetzt. Und es wurde nicht besser, je mehr ich darüber gelesen habe.
Nun verdichten sich die Anzeichen, dass an unserer Grundschule nach dieser oder einer ähnlichen Methode unterrichtet wird. *seufz*

 

Ich würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen. Mich interessiert vor allem, ob und wie ihr auf die Rechtschreibentwicklung Einfluss genommen habt.

Ich frage mich wirklich, warum unseren Kindern solche Experimente (und nichts anderes ist es in meinen Augen) angetan werden. Ständig kommt ein neuer Schwachsinn (sorry) und wer muss das ausbaden...

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na ja, so neu ist es ja nicht mehr, als Experiment würde ich es daher nicht mehr sehen

und ich sehe es genauso skeptisch wie du, unsere Erfahrungen werden wir ja nun auch damit sammeln dürfen *seufz*

 

ganz viele jubeln ja, dass die Kinder dadurch soooo motiviert sind und so schnell schreiben können ("nur" nicht richtig dann halt)

hier höre ich aber oft, dass der große Knall / Bruch dann in der 3. Klasse kommt ...

 

letzter Artikel, den ich zum Thema las, sah das Ganze auch wenig positiv, Tenor war: Kinder können immer weniger "richtig" schreiben ... vorher gab es ca. 5% Kinder mit Rechtschreibschwäche, nun 25%

 

bin schon gespannt, was das in der Praxis für uns noch geben wird :rolleyeso:

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Für uns hier ist das noch neu, auch wenn es die Methode wohl schon länger gibt. Halt nicht so weit verbreitet wie aktuell.

Und somit ist es für mich schon ein Experiment zulasten der Kinder.
Es klingt für mich nach... wir müssen mal was "Neues" probieren, weil wir Probleme mit dem Alten haben. Das das Neue gar nicht mehr so neu ist und auch bzw. noch mehr Probleme macht, wird dabei dann einfach vom Tisch gewischt.

Ich bin echt ein Gemütsmensch und rege mich nicht schnell auf, aber bei sowas krieg ich Puls!

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Wie funktioniert diese Methode ? Ich kenne sie nicht.

 

Heißt dass die Kinder dürfen schreiben wie sie wollen bzw. wie sie es aussprechen damit sie die Wörter damit besser lesen können ?? :aconfused:

 

 

Das fände ich auch nicht gerade sinnvoll sondern eher kontraproduktiv.

Die Kids prägen sich doch das Schriftbild ein .... das wird extrem schwer die eingeschliffenen falschen Wörter durch die richtige RS zu ersetzen und ist doch nur unnötig Streß und später mehr Arbeit.

Ich versteh den Sinn davon nicht ???

 

 

Bei uns hier wird zum Glück gleich Wert auf die richtige RS gelegt und auch so geschrieben.

 

Ich finde es eher umgekehrt richtig .... durch viel Lesen wird auch das Schreiben gelernt, da man sich die Wörter so einprägt wie man sie gelesen hat.

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Wenn man die Methode kombiniert mit RS-Training (macht meine Mutter so, sie ist GS-Lehrerin), ist sie schon recht gut. Die Kinder können einfach individuell vorankommen. Die analytisch-synthetische Leselernmethode ist für viele Kinder auch nicht so toll. :arolleyes: Da ist es viel weniger möglich, schon weiter zu lesen. Bei meinem Sohn wurde die Leselust im Keim erstickt, da es fast ein Schuljahr gedauert hat, bis sie halbwegs vernünftig lesen konnten.

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Hm, unsere Große hat so von allein lesen gelernt, indem sie schrieb.

Sie schreibt natürlich abenteuerlich, wir haben bisher aber noch nicht wirklich korrigiert.

Seit über einem Jahr hat sich ihre Leseleistung kaum verbessert (wir üben es auch nicht mit ihr, wozu auch) und woher soll sie die richtige Schreibweise kennen, wenn sie nicht liest :noidea:

Rein von meinem Wissen her finde ich die Methode auch kritisch, je öfter ein Wort falsch geschrieben wurde,desto stärker prägt sich diese falsche Schreibweise ein :( und ist natürlich umso schwieriger wieder "umzulernen".

Ich bin gespannt, wie es bei uns wird, da scheint es die Methode auch zu geben.

Es wurde allerdings gesagt, dass gegen Ende der 1. Klasse mit dem Korrigieren angefangen wird, je nach Kind auch früher (Klasse mit 13 Schülern).

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eine alte Schulmutti sagt ...

 

 

macht euch doch nicht vorher schon verrückt, sondern wartet einfach ab - und ihr werdet feststellen, alles halb so wild :abiggrin:

Im Gegenteil, für die Kinder ist es viel einfacher und vor allem motivierender, so an das Thema Schreiben und Lesen ranzugehen - da sie schnell Erfolge sehen. Und Motivation ist im 1. Schuljahr definitiv das Wichtigste!

 

Und selbst wenn sie euch nicht zusagt - was wollt ihr machen? Die Lehrer werden den Plan nicht umstellen, weil einige sich nicht damit anfreunden können. Mit den Gegebenheiten leben - wie im KiGa auch. Oder im Studium (mir passt es auch nicht dass die Hörsäle so voll sind (wie soll man was lernen oder mitschreiben, hat man nichtmal einen Platz!), oder die sich ihre eigenen Entschuldigungen schreiben können *gg - oder im Beruf.

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So cool würde ich gerne sein, kann ich bei dem Thema aber irgendwie nicht.
Ich bin jetzt sicherlich nicht perfekt, was das Schreiben anbelangt (wer ist das schon), aber ordentliche Rechtschreibkenntnisse finde ich nunmal sehr wichtig. Natürlich ist Motivation absolut wichtig, aber was wird aus dieser Motivation, wenn es dann irgendwann doch auf die Rechtschreibregeln geschaut wird und sich schon so viel falsch eingeprägt hat.

 

Ich sehe einfach den Sinn hinter dieser Methode nicht, daher meine Frage nach Erfahrungswerten.

 

Natürlich muss man mit den Gegebenheiten leben (es gäbe da sicher noch einiges, über das ich mich aufregen könnte wenn ich wollte :ugly:). Und natürlich werden die Lehrer an ihrem Plan festhalten. Nur gäbe es in diesem Fall ja noch die Möglichkeit zu Hause etwas zu tun. Die Frage ist dabei halt, ob das dann sinnvoll ist oder vielleicht eher kontraproduktiv.
Auch da wären Erfahrungswerte für mich interessant.
Wie es dann hier später laufen wird, steht aber natürlich trotzdem noch auf einem anderen Blatt.
 

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Meine Erfahrung damit ist, dass jeder Lehrer anders streng damit umgeht. Die Diskussion über Sinn und Unsinn von diesem Lernverfahren gibt es ja schon länger und unsere Lehrerin z.B. achtet schon in der 1. Klasse auf richtige Rechtschreibung. Wird das Wort falsch geschrieben, dann schreibt sie es richtig darunter und es muss nochmals geschrieben werden. Oder es wird dem Kind frei gestellt, ob es das Wort nochmals schreiben möchte, jedenfalls legt sie Wert darauf, dass das Kind die richtige Schreibweise in der 1. Klasse schon sieht.

Sie haben auch schon die einfache Groß und Kleinschreibung gelernt und Buchstaben Doppelungen. Und es werden jeden Freitag 5 Wörter Diktat geschrieben. Währe ja unsinnig, wenn die nicht richtig geschrieben werden müssten.

 

Deshalb würde ich auch sagen, wartet erst einmal ab. Beim 1. Elternabend wird bestimmt genau erklärt wie das Lesen und Schreiben gelernt wird und da könnt ihr eure Fragen und Bedenken auch los werden. 

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Ich bin auch kein Fan von dieser Methode, kann aber Anita zustimmen, jeder Lehrer handhabt es unterschiedlich "streng".

Der Sinn dieser Methode entzieht sich allerdings auch meinem Verständis, aber was soll man machen.

Man kann sich auch über die Art der Schreibschrift aufregen, meine Freundi hat z. B. auch drei Kinder und alle drei hatten einzelne Buchstaben, die sie unterschiedlich gelernt hatten. Es wird sich also immer neuer Quatsch ausgedacht.

Frage mich dann manchmal wie wir das damals bloss lernen konnten, mit der "normalen" Methode.... ;-)

 

Fand damal den Bericht bei Stern TV interessant:

 "Dr. Peter Kruck, der an der Ruhr-Universität Bochum lehrt. Der Dozent ist der Meinung, die negativen Auswirkungen der modernen Unterrichtsmethoden spüre man inzwischen auch an der Hochschule: "Die meisten Lehramtsstudenten schaffen es nicht, zwei bis drei Sätze fehlerfrei zu schreiben."

 

Erschreckend!

 

Du kannst denke ich nur mit Deinem Kind zusätzlich etwas Zuhause machen, wenn Tim hier schreibt, dann korrigiere ich ihn in seinen Wörtern und hoffe auf Erfolg ;-)

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Die Kinder bekommen eine Anlauttabelle und lernen, Wörter die sie schreiben wollen, "durchzuhören", also die Laute zu hören. Bsp. B-U-CH. Sie sehen auf der Tabelle Bilder, die zu den Buchstaben passen und schreiben die Buchstaben ab. Sie können quasi nach 2-3 Wochen ganz viel schreiben. Natürlich ist dann da viel falsch geschrieben. Wenn die Methode sinnvoll angewendet wird, wird trotzdem IMMER parallel Rechtschreibtraining nach klasischer Methode gemacht.

Ich finde die Methode sehr sinnvoll und stelle die klassische Methode eher in Frage.

Und: Auch mit der klassischen Leselernmethode werden in den ersten Jahren ziemlich viele RS-Fehler gemacht. Es fallen einfach keine Meister vom Himmel. :aredface: Mein Großer (gut in Deutsch, feines Sprachgefühl, Leseratte) schreibt jetzt seit einem halben Jahr fast alles richtig, weil er genug RS-Training hatte und die Mechanismen hinter der Schreibweise verstanden hat. Aber er ist jetzt in der 3. Klasse. Die RS will einfach gelernt werden und das hängt nicht allein von der Leselernmethode ab.

Wichtiger finde ich, dass die Lust am Lesen geweckt wird, denn durchs viele Lesen sieht man die Wörter immer wieder richtig geschrieben. Mit der klassischen Methode wird viel Motivationspotenzial vergeben.

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solche Studien halte ich schlichtweg für Quatsch und spiegeln in meinen Augenauch nur Einzelfälle dar, nicht die breite Masse.

 

 

Und Kinder mit einer schlechten Rechtschreibung gab es schon immer und wird es auch immer geben - wir haben keine perfekte Maschinen .... komisch, überall ist es modern Kinder sich selbst gestalten zu lassen - nur beim Thema Schule, da ist man plötzlich überhaupt nicht mehr locker, wenn es um die eigenen geht. 

Kein Lehrer der Welt verbietet, ein Wort dem Kind richtig zu zeigen - es geht nur darum, dass es nicht als FEHLER angesehen wird durch den Anlaut. Sie lernen Zauberwörter und Trickbuchstaben, lernen eben unsere Sprache NICHT auswendig sondern verstehen warum etwas so und so geschrieben wird - Liam hat zu Anfang sehr viele Fehler gemacht, klar ... mittlerweile schreibt er fehlerfrei weil er versteht warum zB Ring mit g geschrieben wird und nicht mit k.

 

 

Es wird auch viel geredet, wie es nachher gehandhabt wird sieht oft ganz anders aus, als das was man vorher so "gehört" hat - ist ein tolles Thema zum Tratschen! Und vor allem eine super Ausrede woran es liegt, sollte das eigene Kind kein Deutschgenie sein .... heutzutage müssen Kinder einfach perfekt sein oder man braucht ne medizinische Ausrede - greift grad keine, ist es eben die Schule und die Erzieher die mist machen!

 

 

Unsere Kinder werden in der Schule von gut ausgebildeten Pädagogen unterrichtet, und man sollte ihnen vertrauen, dass sie auch unserer Kindergeneration richtiges Deutsch beibringen möchten ... welchen Grund sollte es geben so ein System überall einzuführen - mag ja sein Uta, dass ihr da hinterherhinkt, hier hat bereits Simon schon nach Sommer-Stumpenhorst gelernt - wenn es sich nicht bewährt hat?

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Wenn man die Methode kombiniert mit RS-Training (macht meine Mutter so, sie ist GS-Lehrerin), ist sie schon recht gut. Die Kinder können einfach individuell vorankommen. Die analytisch-synthetische Leselernmethode ist für viele Kinder auch nicht so toll. :arolleyes: Da ist es viel weniger möglich, schon weiter zu lesen. Bei meinem Sohn wurde die Leselust im Keim erstickt, da es fast ein Schuljahr gedauert hat, bis sie halbwegs vernünftig lesen konnten.

 

hier wird auch nach dieser methode unterrichtet, begleitend wird aber direkt mit rechtschreibung begonnen.

 

 

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Danke für die Erfahrungsberichte. Sie beruhigen mich doch schon etwas. :)
Das Bild, was allgemein von der Methode gezeichnet wird ist halt besorgniserregend. Und das System für mich eben auch nicht wirklich nachvollziehbar. Insofern neige ich wohl dazu eher auf die kritischen Stimmen zu hören.
Eure Berichte relativieren das etwas und lassen mich ruhiger darauf warten, was da kommen wird. Wenn auch die Sorge sicher nicht gänzlich verschwinden wird.

 

Mein Eingangspost ist sicher etwas hart formuliert, aber ich sehe diese Entwicklung im Bildungssektor eben sehr kritisch. Ich habe das Gefühl, dass jedes Jahr sich etwas Neues ausgedacht wird um alles besser zu machen. Verbesserungen sind sicher eine tolle Sache, aber ein wenig Konstanz wäre auch mal nicht schlecht.

@ Bibbi: Ich habe schon von Fällen gelesen (jaja, ich weiß), dass es wohl Lehrer gab, die den Eltern das Üben mit den Kindern verboten haben. Einzelfälle sicher. Hoffe ich zumindest.

 

Im Übrigen ist mein Kind ist alles andere als perfekt und das ist völlig in Ordnung. Er ist toll so wie er ist und wenn er kein Abi macht und studiert, ist auch das absolut ok, solange er glücklich ist. Das war und ist mein vordergründiges Ziel und das wird auch so bleiben.
Richtige Infos von der Schule hinsichtlich der Lehrmethoden haben wir noch keine. Vielleicht kommt das ja noch. Werd ich sehen, aber im Abwarten war ich schon immer eine große Niete. Diese Schwäche möge man mir verzeihen.
 

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ich finde diese methode eigentlich ziemlich gut, und wie es hier schon mehrfach gesagt wurde, ist es immer eine kombination und je nach gusto der lehrer. neu ist es auch nicht.

als fachlehrerin, die es nicht so kannte, war ich super überrascht und fand es auch erst befremdlich und dann beim mitunterrichten fand ich es hammer! wenn quasi gerade eingeschulte kinder mit hingabe eine seite vollschreiben und eine wunderschöne geschichte erzählen- dann ist das einfach toll. da können sich lehrer und kind gleichzeitig drüber freuen. das ist eine motivation, die aus den kindern herauskommt, etwas schriftlich mitzuteilen.

ja, wenn man es nicht kennt, sieht es erst sehr seltsam und unlesbar aus, aber das ist es nicht, man bekommt da einen blick für.

und kinder wollen eigentlich von sich aus mehr lernen und so schreiben wie die erwachsenen.

es gibt viele wege ein gebildeter mensch zu werden.

 

und ja, ich habe auch schon gehört von eltern, denen verboten wurde, zu hause zu arbeiten...es war zuviel, zu streng, ganz anders als in der schule beigebracht wurde- es hat die kinder ganz durcheinander gebracht...da muss man schon mal eltern stoppen, die es gerne besser wissen. :yield:

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ich hab auch nicht dich gemeint Uta, sondren die Art Eltern, die kritisieren, weil man sie höflich darum bittet, den Job doch bitte die machen zu lassen, die ihn können - nämlich die Lehrkraft :abiggrin:

Darum geht es nämlich oft mMn - da wird das System nicht verstanden, kann also nix sein, was falsch ist ist halt falsch und punkt.

Das es im 1. Schuljahr um etwas anderes geht als um die korrekte Rechtschreibung, kommt nicht an - also ist das Mist.

Das die kids aber total stolz sind, der Mama zu Weihnachten schon die ersten lieben Worte selbst schreiben zu können - das ist doch viel wichtiger als, das es richtig ist!

Im 2. Schuljahr wird doch korrigiert - dann schreiben sie immer noch im Durschnitt 83 Jahre richtig - ansonsten wären es auch 83 Jahre, denn die Kinder würden gar nicht so schnell schreiben und lesen lernen wie mit dieser Methode.

Liam ist nun Ende 1. Klasse - und liest sein erstes richtiges Buch gerade - das kleine Gespenst.

Er konnte nicht lesen als er in die Schule kam - und er hat gr. Spass dran.

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Ich seh das Ganze auch sehr zwiespältig, Uta, ähnliche Bedenken. Mein Mann ist entspannter und erinnert mich immer wieder daran, wie Clärchen vor Weihnachten aufschrieb, was sie sich zu essen wünscht. "Schnisel" :wub: Ich war entzückt. Mein KINDERGARTENkind schrieb ganz zauberhaft auf, dass sie Schnitzel essen möchte. Also harre ich der Dinge, die da kommen, etwas anderes bleibt uns ja doch nicht übrig. Wie ich jedoch mit meinem Kind lernen und Hausaufgaben machen werde, das werde ich mir nicht vorschreiben lassen ;)

 

Richtig problematisch fand ich letztes Jahr die Schilderung einer Freundin. Tochter, gerade eingeschult, meldet sich in der Klasse auf die Frage nach Wörtern mit A und sagt: "Auto!"

Lehrerin: "Das ist falsch!"

 

Ernsthaft, wer kennt ihn nicht, den Buchstaben "au" :cool:

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Meine Erfahrung damit ist, dass jeder Lehrer anders streng damit umgeht. Die Diskussion über Sinn und Unsinn von diesem Lernverfahren gibt es ja schon länger und unsere Lehrerin z.B. achtet schon in der 1. Klasse auf richtige Rechtschreibung. Wird das Wort falsch geschrieben, dann schreibt sie es richtig darunter und es muss nochmals geschrieben werden. Oder es wird dem Kind frei gestellt, ob es das Wort nochmals schreiben möchte, jedenfalls legt sie Wert darauf, dass das Kind die richtige Schreibweise in der 1. Klasse schon sieht.

Sie haben auch schon die einfache Groß und Kleinschreibung gelernt und Buchstaben Doppelungen. Und es werden jeden Freitag 5 Wörter Diktat geschrieben. Währe ja unsinnig, wenn die nicht richtig geschrieben werden müssten.

 

Deshalb würde ich auch sagen, wartet erst einmal ab. Beim 1. Elternabend wird bestimmt genau erklärt wie das Lesen und Schreiben gelernt wird und da könnt ihr eure Fragen und Bedenken auch los werden. 

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Meine Vorstellung ist momentan eigentlich eben nicht ständig beim Lehrer zu sein und mit ihm/ihr irgendwas zu diskutieren. Schon gar nicht die Lehrmethoden. Ich würde halt dann eher zu Hause Einfluss nehmen wollen und der würde wohl auch eher gering ausfallen, weil der Wusel sich von mir nicht gerne was erklären lässt. :hehe:

Und ich freue mich schon darauf, dass er lesen lernt. Bücher waren für mich gerade als Kind (jetzt fehlt die Zeit) eine großartige Sache. Ich wünsche ihm, dass er das auch so empfindet. Momentan sind hier Bücher auch ohne lesen können schon sehr beliebt. :)

Es ist im Moment ein wenig wie die Zeit vor der Geburt des ersten Kindes. Man hat eine vage Vorstellung von dem was kommt. Man hat viel gehört und einiges gelesen und sich seine Meinung gebildet und ist sich sicher alles ganz genau zu wissen. Und dann ist das Kind da und belehrt einen eines besseren. :arolleyes:

Na am Freitag holen wir die Bücher und Arbeitshefte. Ich bin gespannt.

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Auto mit AU statt A?! :aeek:

Das ist echt heftig, find ich.

Irgendwie versteh ich auch nicht, warum das AU in ner Anlauttabelle überhaupt verwendet wird, man hört dabei doch das A und U hintereinander?

Unsere Große konnte sowas z.B. auf Anhieb ohne Anlauttabelle korrekt schreiben, weil sie die Buchstaben ja gut hintereinander hören kann. :noidea:

Schlimm fand ich mal auf einer Anlauttabelle, die ich mal in irgendeinem Spiel gesehen hab: TSW stand da und daneben war ein ZWErg abgebildet :aeek:

Also wir sagen nicht TSWerg, sondern tatsächlich Zwerg ohne "T" am Anfang, warum es unnötig schwierig machen? :noidea:

Kivi, wie klasse von eurer Großen! :atop:

So würde das hier wohl auch geschrieben werden.

Ich denke, man muss hier auch trennen in "lesen durch schreiben" und "schreiben ohne Rechtschreibkorrektur in den ersten Klassen", keine Ahnung wie das zweite Konzept korrekt heißt.

Ein Bekannter von uns hatte seine Kinder 2 Klassen auseinander, die Lehrer arbeiteten mit unterschiedlichen Konzepten, so dass die Große in der 4. Klasse, als endlich mal die Rechtschreibung dran kam, sehr viel mehr Fehler machte als die Kleine und es sehr schwer hatte, auf richtige Schreibweise umzulernen. Er fand es im Vergleich unnötig schwierig für die Große.

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Hallo :)

 

Ganz vieles wurde zu dem Thema schon gesagt, trotzdem möchte ich als Lehrerin auch noch etwas dazu sagen.

 

Es ist wirklich ganz unterschiedlich wie eine Lehrkraft die Methode umsetzt. Jeder Lehrer ist eben anders.

 

Der Vorteil an der Methode ist die Schreibmotivation, denn für Kinder ist es noch ein ganz anderer Prozess ein Wort zu schreiben. Das ist bedeutend anstrengender als wir uns jetzt noch vorstellen können, denn unser Schreibenlernen ist schon lange her. Das Kind unterteilt ein Wort in verschiedene Laute, die es dann aufschreibt. Manche Laute hört man, manche nicht. Ich höre z.B. bei "nehmen" das h nicht. Woher soll das Kind wissen, dass ich nehmen mit h schreibe? Ich kann natürlich als Lehrkraft jeden Fehler anstreichen, den das Kind macht, aber es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass das Kind so schreiben lernt! Wie einfach wäre es, wenn dem so wäre. Ich müsste dem Kind ja nur jedes Wort einmal vorschreiben und es nachschreiben lassen, damit es weiß wie man es schreibt. Das Kind wird sich deshalb auch eine Schreibweise nicht als unabänderlich einprägen. Das Lernen ist ein Prozess, in dem ich meine gewonnen Regeln und Ergebnisse immer wieder überprüfe. Irgendwann stelle ich fest, dass man nehmen mit h schreibt. Viele Kinder übergeneralisieren dann auch und schreiben Wörter, die sie vorher schon mal "richtig" geschrieben haben falsch, weil sie die Regel testen. Ganz gut kann man das bei f und v beobachten. Die meisten Kinder schreiben "für" erstmal mit f und dann plötzlich mit v. Damit sind sie aber schon einen Schritt weiter gekommen als sie vorher waren, auch wenn ich den am geschriebenen Wort nicht festmachen kann, denn nun wissen sie, dass manche Wörter wie /f/ klingen, aber mit v geschrieben werden. Vogel zum Beispiel. Das es bei "für" nicht so ist, lernen sie aber auch.

 

Für MICH als Lehrerin heißt Schreiben lernen oder Lesen lernen auch nicht, dass ich nicht korrigiere, die Frage ist nur, wie mache ich das?

1. Ich korrigiere nur Fehler von denen ich annehmen kann, dass das Kind weiß wie ich das Wort korrekt schreibe. Das ist auch ganz stark vom Kind abhängig, wann und wie ich ein Kind auf einen Fehler aufmerksam mache. Das beginnt aber damit, dass ich bei vergessenen hörbaren Lauten, das Kind darauf hinweise, nochmal genau alle Laute zu nennen und aufzuschreiben. So ist z.B. "Füler" oder auch "Gabl" am Anfang richtig, denn ich höre kein zweites l und auch nicht unbedingt das e bei "el" (das kommt auch sehr darauf an, ob die Kinder den Laut eines Buchstabens kennen oder den Namen, das ist aber schreibend schwer zu erklären.). Irgendwann kann ich mit einem Kind auch Silben klatschen, wenn ich Fül-ler klatsche, dann höre ich 2 L! So wird aus Füler irgendwann Füller. (Wobei es einem Kind beim Schreiben erstmal um die Mitteilung an jemanden geht, nicht darum, dass es korrekt ist!). Und so kann ich je nach Kind immer weitergehen, wobei ich dann immer das Kind selbst entdecken lassen würde - z.B. in dem ich Satzanfänge betrachte und feststelle, dass man die immer groß schreibt und das es bestimmte Wörter gibt, die ich auch im Satz groß schreibe oder dass man Wörter von anderen ableiten kann (Blätter, weil es von Blatt kommt) oder verlängern kann (Hund, weil es Hunde sind). Und dann bin ich auch als Kind in der Lage mir bestimmte Wörter in der Schreibweise zu merken, denn bei manchen gibt es einfach keine Regel, ich muss wissen wie man sie schreibt z.B. nämlich. Aber stellt euch doch mal vor, ich würde anfangs alle Wörter auswendig lernen! Das machen die wenigsten, denn die wenigsten haben ein fotografisches Gedächtnis. Nein, schreiben lerne ich durch schreiben! Und keinesfalls dadurch, dass mir jemand sagt, wie man dieses oder jenes Wort schreibt!

 

2. Das habe ich oben auch schon einfließen lassen. Es nutzt keinem Kind etwas, wenn ich seinen Text korrigiere und falsche Wörter anstreiche und die Verbesserung hinschreibe! Zum einen können das eben bei 10 Wörtern 9 "Fehler" sein.  Da merke ich mir, wenn ich Glück habe vielleicht die Rechtschreibung von einem Wort. Aber selbst das kann ich nicht von jedem Kind erwarten! Und zu anderen ist es für ein Kind auch einsichtiger, wenn es eine Erklärung findet, wieso ein Wort anders geschrieben wird als es es selbst geschrieben hat.

 

3. Das Kind schreibt etwas, weil es etwas mitteilen möchte und deswegen ist es wichtig den Inhalt wertzschätzen. Wie deprimierend ist es für ein Kind, wenn es schreibt: "Ich hab dich lib!" und als Rückmeldung kommt, dass  man lieb, aber mit ie schreibt, weil es doch ein langes i sei! Und das bezieht sich auf alles, was es schreibt. Wenn immer wieder kommt, das oder das ist falsch, dann ist das so demotivierend, dass ich irgendwann eben nicht mehr schreibe!

Sagt einem Kind aber auch einfach, wie man ein Wort schreibt, wenn es danach fragt!

 

 

Ganz wichtig: Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Wartet ab, gebt einer für euch neuen Methode einfach Zeit! Wartet ab! Tut eurem Kind einen Gefallen, korrigiert die Texte nicht, sondern würdigt die Mitteilung und fragt bei der Lehrkraft nach wie ihr euer Kind auf dem Weg zu richtigen Rechtschreibung unterstützen könnt (ich habe die 5 goldenen Regeln, sicher hat die Lehrkraft etwas ähnliches).

Und: Jedes Kind lernt lesen und schreiben, egal mit welcher Methode. Es lernt es nicht, weil ich es als Lehrer beibringe, sondern, weil es es SELBST lernt! Weil es es will!

 

 

Herzchen, doch das Au macht durchaus Sinn. Die Tabelle ist eben keine Buchstabentabelle, sondern eine Anlauttabelle. Du sagst sicher nicht A-u-to, sondern au. Das ist ein eigener Laut. Ich hätte aber dem Kind nie gesagt, dass das nicht stimmt, sondern hätte das Wort angeschrieben und an der Tafel gezeigt, dass es mit A beginnt, auch wenn ich das gar nicht höre! Ein Kind, das in dem Falle Auto sagt, hat einfach schon das Schriftbild im Kopf und ich finde, dass ich mich darüber als Lehrerin einfach freuen kann. Ich weiß, dass es nicht so ist und viele Lehrer einfach in ihrem festen Schema sind.

Nicht jedes Kind hört übrigens alle Laute eines Wortes! Manche können es, andere müssen das mehr üben. Du bist eine Mama, die sich viel mit ihrem Kind beschäftigt und spricht, dadurch lernt dein Kind das unbewusst. Du glaubst aber nicht in wie vielen Familien das nicht der Fall ist! Ich meine damit gar keine spezille Förderung/Forderung, sondern einfach alltägliches Leben. Es gibt Kinder, deren sprachlicher Kontakt besteht aus der Flimmerkiste im Wohnzimmer! Da spricht niemand direkt mit ihnen! Diese Kinder müssen erst darauf aufmerksam gemacht werden, dass Wörter aus Lauten bestehen, dass unsere Nachrichten aus Sätzen bestehen, die wiederum aus Wörtern bestehen. Das es Wortgrenzen gibt etc.

 

 

TSW finde ich allerdings auch sehr seltsam. Ich würde nie eine Anlauttabelle wählen, in der Schrift als Laut gewählt wird? Überhaupt muss ich auch nicht jeden Laut darauf schreiben.

 

So, das war jetzt mein Lehrerherz, das aus mir gesprochen hat :) Ich habe übrigens Germanistik studiert ;)

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Celi, das hast Du schön ausgedrückt! :)

Dankeschön dafür!

(Aber wenn ich Auto so gedehnt ausspreche, wie unsere Große es beim Schreiben immer für alle Buchstaben tut, dann hör ich die Buchstaben schon einzeln :noidea: )

Das find ich aber auch nicht so dramatisch, solange die Kinder damit zurecht kommen.

Aber es beruhigt mich, dass bei euch nicht TSW auf den Anlauttabellen steht und hoffe, dass das in unserer Schule dann auch nicht so ist :nod:

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Hier wird auch mit Anlauttabelle gearbeitet. Am Ende des Laute-Lernens kamen dann noch "Spezialfälle" wie IE, ST, SP.

 

Ich hab jetzt gar nicht das Gefühl, dass meinem Sohn irgendwas an der Methode schadet. Es wurde auch nichts aus dem Prinzip heraus erst mal falsch beigebracht oder so und nun, Ende der 1. Klasse gibt es erste kleine Diktate und Übungswörter. Wenn ich die mit ihm übe, vergleicht er nachher selbst, ob er alles richtig hat unter meiner Aufsicht. Ich hab den Eindruck, mein Sohn hat mit der Methode gut gelernt (er konnte vor der Schule GAR NICHT lesen und schreiben. nicht mal seinen eigenen Namen, er kannte auch noch keinen Buchstaben), ihm helfen seine Anlaute auch sehr beim Buchstaben/Kombis erkennen.  

 

Da mein Sohn leider gar nicht gern liest und schreibt, gab es für mich auch nie einen Grund ihn in irgendwas groß korrigieren zu können, aber ganz ehrlich - hätte er mir je in seiner Freizeit was geschrieben, wär ich im Traum nicht drauf gekommen, da dann mit dem Rotstift drüber zu gehen. Und wenn er in der Schule so was wie erste kleine Aufsätze schreiben würde, fänd ich es auch da nicht schlimm, wenn die Rechtschreibung außen vor gelassen würde und erst mal nur auf das geschaut würde, worum es dabei geht.

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Herzchen, dann macht deine Große das einfach super und hat das mit Lauten und Buchstaben einfach schon sehr gut verstanden (Da würde ich mir dan um die Rechtschreibung mal gar keine Gedanken machen!!). Aber nicht alle Kinder hören A-u im Au schon heraus.

 

Herzchen, welches Lehrwerk werdet ihr haben? Google doch mal die Anlauttabelle. Ich glaube, du hast geschrieben, dass es Einsterns Schwester ist, oder? Das Werk ist wunderbar offen, so dass jedes Kind nach seinen Fähigkeiten darin arbeiten kann, wenn es denn auch so genutzt wird. Die Anlauttabelle finde ich dazu auch gut. Man muss sich etwas dran gewöhnen, aber deine Tochter wird das 1. schnell beherrschen und 2. gar nicht lange nutzen.

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