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Die letzten Wochen auf dem Weg zur Hausgeburt

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Wiwi84

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Entschuldigt, Meli hatte übers WE schon wieder Fieber. Dieses Mal ganz hoch bis 40,3... :aeek:

Aber dieses Mal kam kein Husten o.ä. hinterher, sondern ein kleiner feiner rot-gepunkteter Ausschlag: 3 Tage-Fieber.

Naja, hatten wir ja auch noch nicht, nech??

Also hier gehts erstmal weiter:

05.04.2011

„Maaaamaaaaaa … komeeeeeeeeeen“ – Das Babyphon tönt leicht blechern und reißt mich sofort aus dem Schlaf hoch. Blick auf die Uhr, es kann nicht spät sein, ich fühl mich wie gerädert. 1:38 Uhr. Na Gott sei Dank, es ist noch früh.

Hmmm, oder auch wie blöd, dass es noch nicht später ist, denn dann wäre die Nacht ruhig verlaufen, ohne dass Meli groß wach war.

Ich muss über meine Gedanken schmunzeln, selbst im Halbschlaf sind sie schwanger doch verwirrend und sehr gegensätzlich. Jaja, die Hormone.

Ich rüttele an Männes Schulter. „Hmmmmm?“

„Melina ist w….!“

„Papaaaaaaaaaa, kommmmmm!“ unterbricht mich das Babyphon.

Männe steigt behäbig auf und ich bin froh, dass es noch so früh ist und wir noch Schlaf vor uns haben.

Na hoffentlich ist Melina wieder zu beruhigen…

Sie will dann zum Glück nur was trinken, Männe kommt schnell zurück, nachdem er dann die Spieluhr aufgezogen hat.

„Fieber?“ murmele ich.

„Geht.“ Seine Antwort. „Würde um 38 schätzen!“

Jaja, nach dem vielen Kranksein der letzten Zeit sind wir schon beim Schätzen angelangt, denke ich.

Ich kommentiere aber nicht weiter sondern glaube ihm, dass unsere Große nicht glüht vor Temperatur.

Dann hätte sie sich auch schon wieder gemeldet.

Wir schlafen wieder ein.

Die kommenden 2 Stunden werde ich immer wieder wach.

Melina brabbelt ab und zu etwas, aber sie scheint zu träumen oder vor sich hin zu reden. Nichts klingt so alarmierend, als dass ich vollständig aufwachen würde.

Vielmehr habe ich starke Rückenschmerzen in Schüben, die ab und zu auch vorne im Unterbauch zu spüren sind.

Aber ich schiebe es auf Senkwehen – hatte ich doch am Abend so bilderbuchartige tolle Wehen gehabt. Die sind aber völlig verschwunden. Schade. Blöd. Menno.

Die Schmerzen aber sind so stark, dass ich davon im Halbschlaf etwas mitbekomme, aber wiederum zu schwach, als dass ich völlig aufwachen würde.

Gegen halb 3 schaue ich auf die Uhr, als Melina erneut etwas zu trinken fordert.

Männe schläft tief und fest, also stehe ich dieses Mal auf, gehe auf die Toilette und dann zu ihr hin.

Ich hieve sie aus dem Bett, es brennt in meinem Rücken, lege sie auf die Wickelkommode und messe Fieber. 38,4. Okay, das geht ja noch, denke ich.

Sie kuschelt sich an mich und will mich nicht gehen lassen. Aber mit einem „Mama ist sooo müde und Baby-Annabell im Bauch muss auch noch schlafen!“ kann ich mich dann doch aus ihrem Zimmer schleichen.

Kaum liege ich im Bett, fängt meine Maus an zu treten, bzw. sich zu dehnen.

„Autsch, wird Zeit dass du da raus kommst, Madame, du hast doch echt keinen Platz mehr!“ schmunzele ich in mich hinein. Beim nächsten Tritt jedoch vergeht mir das Schmunzeln. „Jaja, ich dreh mich schon um!“ grolle ich innerlich und bausche die 3 Kissen unter meinem Kopf und Oberkörper auf. Man, was freu ich mich, wieder normal liegend schlafen zu können.

Doch bevor ich nun weiter ins Grübeln komme, schlafe ich auch schon wieder…

Ich werde vom Gurren einer Taube auf unserem Schornstein wach; zumindest ist es das erste, was ich höre.

Da der Schacht an unserem Schlafzimmer vorbei führt, kann ich sie laut hören.

Trotz Jalousie kann ich Tageslicht zwischen den Rillen erahnen und ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es halb 8 ist. Männe liegt neben mir, also habe ich nicht verschlafen, dass er rüber zu Meli gewandert ist und dort sein Feldbett aufgebaut hat.

Schön, ich fühle mich relativ ausgeruht, strecke mich und streichel Männe über den Kopf.

Der zwinkert verschlafen und fragt, was los sei.

„Es ist halb 8, Meli pennt noch, toll oder?“

„Hoffentlich ist das Fieber wieder weg. Wie fühlst du dich denn?“

„Ganz gut, keine Wehen mehr gewesen heut Nacht. Nur so mensartige Schmerzen wieder…Leider…“

„Nicht traurig sein, Süße, heute fahren wir erstmal zu deiner Mama und genießen den Tag mit der Familie und schalten ab, ok? Und nachher kommt ja noch B. (die 2.Hebi) und schaut nach dir und vielleicht haben die Wehen gestern Abend ja was bewirkt??“

Ich möchte ihm so gerne glauben.

Melina ruft „Hallo“ ins Babyphon und grinsend stehen wir beide auf um in ihr Zimmer zu gehen.

Sie schafft es ungewollt doch immer, solche Situationen zu entschärfen bzw. blöde Gedanken verfliegen zu lassen…

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht folge ich meinem Mann.

„Autsch, hatte mein Rücken heute Nacht auch so dauerhaft geschmerzt?! Hmm, bestimmt hab ich Melina falsch aus dem Bett gehoben oder so…“

Kaum stehe ich in Melina Türrahmen, überrollt mich eine heftige Wehe.

Urplötzlich aus dem Nichts, ohne Vorankündigung.

Ich kann nur noch nach Luft japsen und mich mit der Körperseite an den Türrahmen lehnen.

„Alles gut?“ Schatzi hatte mitbekommen, dass ich Luft holen musste. „Hast du dich falsch bewegt oder so?“

„Nee, alles gut, aber ich hatte so einen Blitzschmerz in Rücken und Bauch. Komisch.“

Und genau so plötzlich wie der Schmerz kam, genau so plötzlich muss ich dringend aufs Klo.

„Ähm, kannst du kurz bei Meli bleiben? Ich flitz mal schnell aufs Klo…“ rufe ich mich auf den Fersen schon umdrehend, wegflitzend und schmeiß dann schon fast die Badtür hinter mir ins Schloss.

Man, das musste aber schnell gehen. Ich überlege, ob wir oder ich was Falsches gegessen hatten. Mir fällt aber nix ein und so stelle ich die Frage meinem Mann, als ich vom Klo wieder komme.

„Hmm nee, ich glaube nicht. Jedenfalls hab ich nix und normalerweise bin ich doch immer der 1. der bei so etwas aufs Klo muss??“ ist seine Antwort. „Holst du mir Wasser zum Waschen?“

Ich hole die Schüssel, muss aber auf halben Wegen nochmal umdrehen, weil ich schon wieder ganz dringen muss.

„Nee, jetzt bloß kein Magen-Darm!“ denk ich mir. „1. Möchte ich auf den Geburtstag und 2. Passt mir das so gar nicht!!! Aber immerhin würde es erklären, woher diese komischen Bauch- und Rückenschmerzen kommen…“

Bearbeitet von Wiwi84
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Ohej, schon wieder Fieber, eure Maus :aeek: Aber gut, dass es dieses Mal zwar hoch, aber relativ "harmlos" gewesen zu sein scheint! :)

... und ich muss echt sooooo staunen, wie du schreibst ... weißt du das noch so genau oder hast du da immer wieder Tagebuch geschrieben? Super!

(Das mit dem Dünnpfiff find ich witzig, so hat meine Mama auch gemerkt, dass ich mich auf den Weg mache ;))

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Ohej, schon wieder Fieber, eure Maus :aeek: Aber gut, dass es dieses Mal zwar hoch, aber relativ "harmlos" gewesen zu sein scheint! :)

... und ich muss echt sooooo staunen, wie du schreibst ... weißt du das noch so genau oder hast du da immer wieder Tagebuch geschrieben? Super!

(Das mit dem Dünnpfiff find ich witzig, so hat meine Mama auch gemerkt, dass ich mich auf den Weg mache ;))

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Man man man immer kommt was dazwischen.

Nun hat endlich endlich meine Schwägerin entbunden! Und ich bin wieder Tante und Melina und Annabell haben nun einen kleinen neuen Cousin! :)

Leider musste bei ihr eingeleitet werden (ich wette aber, es war eine Kopfsache, die die natürliche Geburt so lange hinausgezögert hatte, weil meine Schwägerin einfach sehr viel Angst hatte und sich sooo viele Gedanken gemacht hat).

Naja, jedenfalls hab ich dann auf meine Nichte aufgepasst, mein Bruder war ja arbeiten, und die war totaaaal heimwehgeplagt. Sie ist schon ein sehr sanftes Mädel und mit ihren 3 Jahren sehr sensibel und hatte schreckliches Heimweh nach ihrer Mama.

ich hatte dann alle Hände voll zu tun sie abzulenken. Bin nur froh, dass sie gerne bei uns ist und mit Meli spielen mag...

Puuuh, nun ist erstmal Stille hier im Hause eingekehrt und ich kann endlich weiter schreiben!

Zu der Nachfrage (wweiß jetzt grad nimmer wer es geschreiben hatte), ob es es noch so detailliert weiß:

Ich habe mir die Eckdaten immer aufgeschrieben, teilweise auch mehr Details. Ansonsten hab ich ein sehr gutes Gedächtnis, wenn ich mir etwas merken will. Kleinste Details gehen so über Jahre.

Aber so langsam wirds schwieriger und daher will ich jetzt hier endlich weiter schreiben... :lol:

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Als ich mich wieder vom Klo traue, ist Männe bereits mit Waschen UND anziehen der Maus fertig.

Das will schon was heißen, denn obwohl Männe total viel Zeit mit ihr verbringt und auch eigentlich mal alle Aufgaben übernimmt, so gehört Klamotten aussuchen und raus legen sowie Anziehen und Waschen eher in mein Tätigkeitsfeld. ;)

Es dauert bei ihm einfach mindestens doppelt so lange wie bei mir.

Wie unbeholfen er sich immer mit ner Strumphose anstellt… :lol:

Ich glaube da können Frauen einfach viel besser mit umgehen, weil wir solche selber auch mal anziehen und wissen, wie man sie evtl am besten vordehnt oder hochkrempelt oder oder oder.

Beim Decken des Frühstücktischs merke ich einige Wehen, die ich immer noch nicht als solche identifiziere.

Schmerzen vor allem im Rücken, ab und zu brennt es vorne im Unterbauch. Dass der Bauch hart ist, ist keine Besonderheit mehr, das zähle ich schon zum Dauerzustand.

Die kleine Bauchmaus ist wenig aktiv, aber auch das ist während der Schwangerschaft häufig am Vormittag so gewesen. Also keine Beunruhigung für mich.

Ich schmiere mir gerade ein Brot, als es heftig im Unterleib zieht. So sehr zieht, dass ich erstmal aufstehen muss.

Männe guckt von der Zeitung hoch, mustert mich leicht irritiert. Dann muss ich schon wieder aufs Klo, aber dem schenke ich keine besondere Beachtung mehr…

„Ich glaube, ich hab doch irgendwie Wehen“ erkläre ich, „Das zieht ganz schön im Rücken und irgendwie ist das ja seit dem Aufstehen so. Hmm, wenn es vom Laufen gestern käme oder weil ich mich da komisch vertreten hab, dann wär es doch dauerhaft oder nur bei bestimmten Bewegungen, oder?“

Er nickt nur zustimmend und wendet sich dann Meli zu, die noch ein weiteres Brot geschmiert bekommen will.

„Ist es denn mit den Wehen bei Meli zu vergleichen?“ fragt er dann.

„Nee, das ja eben nicht. Aber da hatte ich ja auch immer nur Übungs- und Senkwehen. Die richtigen Wehen kamen ja erst Stunden nachdem die Fruchtblase geplatzt war. Als wir dann doch schon im Krankenhaus waren.“

„Ja stimmt, aber das war ja total schnell dann sehr heftig. Und da warst du nicht so wie jetzt. Aber es kann doch immer anders sein…“ gibt er zu Bedenken.

Das stimmt wohl, muss ich ihm zustimmen. Denke dann aber wieder an meine liebe Freundin E., die eigentlich am 1.4. laut FÄ und 4.4. laut ihrer Rechnung ET gehabt hätte und sich bei ihr nichts getan hatte, außer eben fiesen Fehlalarmen.

Das sage ich dann auch Männe gleich: „Aber denk mal an E., sie hatte am Freitag von 14:00 – 20:00Uhr Wehen, die sie stark spürte und auch regelmäßig alle 10 Minuten und dennoch ist ihre Mutter dann umsonst gekommen um auf die kleine aufzupassen im Falle das Falles. Und ins Krankenhaus sind sie auch nicht, weil die dann just von einer Stunde zur anderen wieder weg waren… Und dabei war sie sich noch so sicher, die Arme!“

Ich koche Wasser auf, denn ich möchte mir nun doch eine Wärmflasche machen. Vielleicht hilft das ein wenig gegen die krampfartigen Schmerzen… Während der Wasserkocher rauscht, hänge ich meinen Gedanken nach.

Ich erlaube mir immer noch nicht daran zu denken, dass es bei mir richtige Wehen sein könnten, vielleicht sogar schon die Eröffnungsphase.

Ich will mir eine Enttäuschung ersparen. Denke immer daran, wie enttäuscht mich E. den Abend anrief und ich ihr immer nur wieder sagen konnte: „Liebes, denk dran was unsere Hebi E. immer sagt, dass es bei Mehrgebärenden so sein kann und dass selbst sie beim 3. Kind 2 Wochen mit 4 cm offenem MuMu rumlief!“

Eine weitere Wehe reißt mich aus diesen Gedanken. Ich schaue Melina an, nehme sie aber gar nicht so richtig wahr. Wow, das ging richtig nach innen, das piekste ordentlich.

Ich atme wieder ein und raffe die Schultern.

„Naja, ich schaue jetzt mal auf die Uhr. Schaden kann‘s ja nicht…“

„7 Minuten zwischen den letzten beiden, und davor waren es 5 Minuten!“ Ach, ich liebe meinen Mann!!!

„Ach naja, es ist so gut auszuhalten, es kann ja sein, dass sich wieder was am MuMu tut!“ Ich gehe gar nicht auf den Abstand ein, den er mir nannte.

„Ist doch gut, dass B. (die 2. Hebi) nachher kommt, dann wissen wir mehr. Ich ruf jetzt erstmal Mama an!“

Ich schnappe mir das Telefon und wähle aus dem Adressbuch die Nummer und halte mir den Hörer ans Ohr.

Da kommt schon wieder eine Wehe. Ich überlege noch, ob ich wieder auflegen soll, aber es geht dann.

„Mama maaaach?“ höre ich Melina aus der Küche in den Flur zu mir rufen. Sie hatte gesehen, wie ich unter der Wehe wieder innegehalten hab

„5 Minuten“ der Kommentar von Männe.

Da höre ich das Abnehmen am anderen Ende der Leitung.

„Mama, alles Liebe und Gute zum Geburtstag! Ich wollte dir eben schnell so einen kleinen Geburtstagsgruß senden, bevor wir uns heute Nachmittag zum Kaffee sehen! Auf das Singen verzichte ich aber, denn ich hab wohl Wehen, glaube ich. Anders als gestern Abend, aber irgendwie zieht da so alles und Schatzi meinte so alle 5-7 Minuten.“

„Ich habe auch gar keinen Alkohol mehr getrunken gestern zum Anstoßen. Und ich hab auch nicht gut geschlafen, weil ich immer mit einem Anruf von euch gerechnet hab. Ich dachte, dass deine Wehen von abends die Nacht stärker werden würden!“

Meine Mama tut mir Leid und ich bereue es, sie gestern Abend angerufen zu haben.

Andererseits wäre es eben auch blöd gewesen, hätte ich sie nachts doch angerufen. Ach, ist doch alles verzwickt, dass man die Geburt eben so gar nicht planen oder einschätzen kann.

„Aber nun sag mal, tun die denn schon sehr weh?“

„Nee, kein Vergleich zu Melina. Es tut schon weh, aber es ist auszuhalten. Ach es ist einfach so schwer einzuschätzen, Mama. Gut, dass B. nachher noch kommt. Ich möchte wissen, ob ich die Wehen, wenn es denn welche sind, überinterpretiere, oder ob sie tatsächlich was ausrichten…“

„Na dann bin ich aber auch mal gespannt. Und wie sieht es mit heute Nachmittag aus? Ist es euch zu riskant zu kommen?“

„Ich sagte eben doch, Mama, dass ich dir nachher noch richtig gratulieren werde.“ ist meine Aussage dazu.

Wir reden noch ein wenig über den Kuchen und andere Sachen.

Die nächste Wehe spüre ich sogar kommen, halte kurz inne, lenke mich in Gedanken ab und rede weiter.

Wir beschließen, dass ich mich nach dem Hebammenbesuch wieder bei ihr melden werde.

Meli und Männe räumen den Frühstückstisch ab (und ich muss erstmal wieder auf Klo – das ist jetzt schon das 4. Mal) und husche dann kurz ins Forum und bringe alles auf den aktuellen Stand. Schon komisch, so quasi live alles zu dokumentieren.

Während ich die ersten Zeilen tippe und auf dem Pezzi-Ball sitze, habe ich keine Wehe.

Die Wärmflasche hab ich mir zwischen Bauchband der Umstands-Hose und Unterhemd geklemmt.

„Schahatz“, rufe ich aus dem Arbeitszimmer in die Küche, „es ist ganz sicher ein Fehlalarm. Mit der Wärme ist es echt gut erträglich und ich hatte nix mehr jetzt hier am Laptop!“

Er antwortet nicht, sondern kommt vorbei, weil er mich nicht verstanden hatte.

Und just steht er im Türrahmen, da fährt mir ein derart heftiger Schmerz in den Rücken, dass ich nur schnell „Aua-autsch“ sagen kann.

Das hab ich nicht gesagt, weil es tatsächlich viel mehr weh tat als die Wehen zuvor, sondern weil es auf dem Pezzi-Ball intensiver in den Rücken zog und ich nicht damit gerechnet hatte.

Außerdem tat es lang andauernder weh.

„Hmm, ich dachte es wäre weg, aber nun diese Wehe war schon stärker!“ sage ich ihm.

„7 Minuten!“ ergänzt er.

„Ja, ich hab auch auf die Uhr geschaut!“

Männe geht mit Meli zum Spielen ins Wohnzimmer, während ich noch 2-3 Listen im Forum aktualisiere und ein paar Beiträge tippe. Ich kreise mit dem Becken auf dem Ball herum – soll ja in der Eröffnungsphase gut sein, denk ich mir. Dann kanns ja jetzt auch nicht schaden…

Die Wehen werden in diesen ca. 30 Minuten stärker – die Wärmflasche hält nix mehr an meinem Rücken, es ist einfach zu unangenehm…

Ich schaue auf die Uhr im Laptap: 5 Minuten – 4 Minuten – 5 Minuten – 6 Minuten.

Oooookaaaaaay, hmm, nun wird es mir doch so langsam unheimlich.

Ich stehe schließlich auf, weil es sich auf dem Pezziball sitzend so anfühlt, als würde alles nach unten drücken und es ist schon recht unangenehm während den Wehen.

Männe schaut herein: „Machst du gleich Schluß? Ich wollte doch noch einkaufen fahren…“

„Also ehrlich Schatz, ich denke ich rufe erstmal bei E. (Hebamme 1, nicht Freundin) an, was sie meint zu meinen vermeintlichen Wehen. Ich möchte gerne, dass du erstmal hier bleibst.“

„Wie jetzt, ich sollte doch Getränke und so holen?“ er ist verwirrt. „Was hat das denn mit den Wehen und dem Telefonat zu tun??“

„Lass mich halt kurz mit ihr sprechen!“ erwidere ich, während ich schon das Telefon am Ohr hab.

Nach 2-mal tuten ist sie dran.

„Wiebke, was gibt’s?“

„E. ich hab Wehen!“

„Nee!!! Wie geil! Aber noch ist doch gar nicht der 7.-9.“lacht sie.

„Ja, doch, so alle 5-7 Minuten. Aber du, ich kann die so gar nicht einschätzen… B. kommt nachher zum Glück und schaut nach dem Befund. Zumindest werde ich sie darum bitten. Und ich musste jetzt schon 4 Mal auf die Toilette… Aber ich denke eher, dass das am Essen von gestern lag? Obwohl Männe und Meli haben nix – bis jetzt zumindest.

Doch ich ruf dich eigentlich an, weil ich wissen möchte, wann ich denn eure Bereitschafts-Handynummer anrufen soll?“

„Also, hmm, da sagen wir immer: sobald du dich alleine nicht mehr wohl fühlst und möchtest, dass jemand mal nachschaut. Hmm, es ist jetzt halb 11. Wann sagtest du, kommt B vorbei?“

„Um halb 12, aber ich denke, das schaff ich gut bis dahin. Ich wollte nur mal hören, was du meinst, denn wir wollten heute Nachmittag noch zu meiner Mama zum Geburtstagskaffee fahren.

Hach ich hatte solche Wehen bei Meli nicht. Da waren die viel lascher in den Tagen vor der Geburt und dann bei der Geburt waren sie auf einmal mit aller Macht da…“

„Na dann lass B. doch schauen und dann informierst du mich über den Stand.

Ich hätte ja erst am Freitag wieder Bereitschaft, aber da B. gestern eine Hausgeburt hatte, wäre ich heute bei dir eigentlich dran, weil wir es uns dann doch anders aufteilen, wenn am Tag davor schon eine Geburt war!“

Ich freue mich riesig, als ich das höre und wünsche nun auf einmal doch (bzw. nicht mehr nur unterschwellig), dass es echte Wehen sind…

Ich gehe nach oben, um mein Make up zu machen. Melina kommt dabei immer mit und steht auf ihrem kleinen Fußtritt neben mir und schaut zu – versucht einen Lippenstift zu ergattern oder einen Pinsel um sich dann ebenfalls vor dem großen Schlafzimmerspiegel im Schminken zu versuchen.

Angucken darf sie alles – benutzen nicht.

Heute hänge ich eher meinen Gedanken nach und achte unterschwellig auf weitere kommende Wehen.

Denn, und das kommt mir auch immer wieder in den Sinn, ich hatte mir das alles doch so gaaaanz anders vorgestellt.

Abends oder nachts – und nicht morgens oder gar mitten am Tag.

Schatzi und ich gucken noch einen Film, während ich die stärker werdenden Wehen merke – und nicht so nach dem Frühstück zwischen Tür und Angel.

In der Dämmerung oder im Dunkeln – und nicht am hellichten Tag.

Ach, diese Liste wäre noch so erweiterbar...

…fertig. Ich schalte das Licht der Lampen rund um den Spiegel aus – Melina ist weggeflitzt, die Treppe runter und wieder nach unten. Und ich weiß nicht, ob sie evtl etwas hat mitgehen lassen. Oh man, dieses Mädchen…

Ich gehe wieder runter, höre etwas laut rascheln und knistern und biege ums Eck zum Wohnzimmer: Meli stellt bestimmt wieder irgendwelchen Unsinn an??

Doch es ist mein Mann, der die Malerplanen auspackt. Das Sofa hat er bereits mit einem Laken bezogen und auf dem Boden vor der Matratze und dem Sofa bis hin zur Tür liegt bereits das Malervlies…

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Gast Schneekristall

Mensch Wiwi, jetzt mach mal hinne, sonst bekomm ich im September noch mein Baby und Dein Bericht ist immer noch nicht weitergeschrieben, hihi...;) ist doch soooo spannend!

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