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die letzten Wochen vor der Hausgeburt (und Geburt von Matti)

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Geschrieben

hat sie das währenddessen immer schon mitgeschrieben oder erst im nachhinein?

sie hat wärenddessen mitgeschrieben

Wie gehts dir denn jetzt so?

jetzt ist alles gut, mir gehts super und der Babyblues ist auch vorbei :D

Ist das eigentlich normal, dass die Plazenta so spät kommt? (Bei mir hat der Arzt aufn Bauch gedrückt (aua) und dann kam sie raus.)

ja sie darf so spät kommen. Gedrückt wird da nichts normalerweise weil es eben so weh tut und dann die Gfeahr groß ist viel Blut zu verlieren oder das die Plazenta reißt etc.

Wäre sie nach 3 h nicht gekommen hätte ich ins KH gemusst.

Hast du deine Hebi nach dem Bericht gefragt oder hast du den so bekommen?

Den habe ich so bekommen.

Und zur Nabelschnur, ja wir haben sie so lang pulsieren lassen, da Matti so noch durch mich versorgt wurde und langsamer sich anpassen konnte und nicht gezwungen war sofort sich selbst zu versorgen. Das erleichtert den Babys den Start ins Leben etwas.

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Geschrieben

Geburtsbericht Matti Kjell

Frühs um 7Uhr wachte ich mit leichtem Ziehen im Bauch auf. Da Janne nicht in die KiTa musste und er noch schlief, blieb ich liegen. Ich beobachtete das Geschehen etwa eine Stunde und schrieb Erik um kurz nach 8Uhr eine SMS, dass die Wehen alle 20minuten kommen würden und ich mich melde wenn es voran geht.

An diesem Tag musste ich mit Janne um 9.20Uhr beim HNO-Arzt sein um seine Paukenergüsse und Polypen bewerten zu lassen. In dieser zeit hatte ich keine Wehe wahrnehmen können.

Mein Körper machte Pause bis wir um etwa 10.15Uhr wieder zu haus waren. Die Wehen waren noch immer sehr leicht und ich musste in mich hineinhorchen um sie überhaupt wahr zu nehmen.

Als Janne dann zum Mittagschlaf gelegt wurde, legte ich mich auch nochmal hin und bemerkte, dass die Kontraktionen häufiger und intensiver wurden. Um 13.30Uhr schrieb ich Erik erneute eine Nachricht, er solle doch wie abgesprochen schon um 14Uhr Feierabend machen (morgens meinte ich noch er könne ruhig länger arbeiten). Als er dann gegen 15Uhr zu haus war, saß ich mit Janne beim Kaffee und hatte etwa alle 10 Minuten Wehen, die sich gut aushalten ließen. Da ich noch gut Laufen konnte unter den Wehen, beschlossen wir einen Spaziergang zu machen der am MC Donalds enden sollte um dort zu Abend zu essen.

Wir gingen gegen 16.30Uhr los und ich merkte schnell, dass durch die Bewegung die Wehen heftiger wurden und ich ab und zu stehen bleiben musste um Inne zu halten. Ich war froh dann am MC D. zu sein um mich hinzusetzten. Auch dort kamen die Wehen alle 10 Minuten(manchmal auch in kürzeren Abständen). Als wir wieder zu haus waren beschloss ich Betti, meine Hebamme, anzurufen um sie vorzuwarnen. Auch meinen Eltern sagte ich bescheid, damit sie schon mal die Taschen packen konnten, falls ich nachts anrufe.

Sicher war ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob es wirklich in der Nacht los ging. Meine Hebi meinte ich müsse es abwarten und es könnte sein, dass es erst nachdem Janne im Bett ist richtig los geht.

So war es dann auch. Kurz nachdem Janne im Bett war wurden die Wehen stärker und kamen in kurzen Abständen. Sitzen konnte und wollte ich dann auch schon nicht mehr und auf das TV-Programm konnte ich mich auch nur schlecht konzentrieren. Um 21Uhr beschlossen wir dann doch das Wohnzimmer vorzubereiten und fingen an Planen, Decken und Handtücher etc. bereit zu legen. In der Zeit wurden die Wehen auch schon so stark, dass ich begann sie zu veratmen. Ich hängte mich ins Tuch oder an Erik und probierte einiges aus um mir Erleichterung unter den Wehen zu verschaffen. Erst das knien vor dem Ball mit dem Oberkörper über ihn gehängt brachte die gewünschte Entspannung. Ich musste bereits leise auf A ausatmen als wir gegen 22Uhr beschlossen Betti zu rufen.

Nach einer halben Stunde war sie schon da und ich kniete immer noch vor dem Ball und veratmete die schmerzhaften Wehen, die alle 5 Minuten kamen.

Auch meine Eltern erhielten einen Anruf. Immerhin hatten sie noch 1 ½ Stunden Fahrt vor sich.

Betti hörte nach dem Auspacken ihrer Koffer die Herztöne ab und stellte fest, dass Matti die Ruhe selbst war und es bis jetzt gut mit machte. Sie fragte mich ob sie mich untersuchen dürfe und ich willigte ein, denn ich war neugierig wie weit ich es schon geschafft hatte. Als sie sagte es wären etwa 3-4cm war ich etwas enttäuscht, da ich mehr erhofft hatte. Sie stellte auch fest, dass ich ziemlich verkrampft war unter den Wehen und sich der Muttermund immer zusammen zieht wenn eine Wehe kommt. So beschlossen wir uns noch etwas auszuruhen um Kraft zu sammeln für die Nacht.

Betti und Erik bauten am Boden ein schönes Lager aus Decken und Kissenauf das ich mich dann legte. Erik wärmte das Kirschkernkissen an und legte es auf meinen schmerzenden Rücken- das tat so gut und so schlummerte ich einige Zeit vor mich hin. Die Wehen wurden weniger aber deutlich stärker.

Nach einer Weile wollte ich die Seite wechseln, da mir das Becken langsam weh tat und so legte ich mich mit dem Gesicht zur Couch. Sofort setzten noch stärkere Wehen ein und ich klammerte mich am Couchbein fest.

Zu dieser Zeit kamen auch meine Eltern, was ich aber kaum wahr nahm.

Nach einem WC Besuch wollte ich mich wieder hinlegen, was mich im Nachhinein wundert, denn eigentlich hatte ich mir vorgenommen recht aktiv unter der Geburt zu sein.

Der eigene Körper weiß aber wohl ganz genau was für einen gut ist und so legte ich mich wieder auf die rechte Seite und die Wehen wurden wieder seltener. Ich wurde wieder etwas wacher und wir konnten uns eine Weile nett unterhalten. Betti schlug vor sich doch wieder auf die linke Seite zu drehen um die Wehentätigkeit wieder anzukurbeln und so lag ich nun dort und wehte vor mich hin, immer mit dem Couchbein oder Bettis Hand in der Hand um die Wehen besser verarbeiten zu können.

Nach einem weiteren WC besuch sah ich das ich leicht blutete und erhoffte mir somit einen großen Schritt in Richtung Ende gekommen zu sein. Wieder im Zimmer untersuchte mich Betti ein zweites mal und stellte fest, das der Muttermund fast komplett auf war und der Kopf bereits in der Beckenmitte steht. Um mir den Druck, den ich bereits stark spürte zu nehmen ging ich in den Vierfüßlerstand. Die Wehen die jetzt kamen waren alles andere als toll und ich wurde richtig wütend, weil die Fruchtblase noch immer nicht geplatzt war und es so sehr drückte. Eriks Arm musste dabei dran glauben, denn an dem klammerte ich mich ganz schön fest. Etwa 10 Minuten hielt ich so aus und hatte dabei etwa 4 Wehen die anscheinend den Muttermund komplett öffneten. Die Schmerzen waren echt groß und mir liefen ein paar Tränen und ich wollte nicht mehr. Das ist immer der Punkt an dem man aber weiß, jetzt dauerts nicht mehr lang und so war es dann auch.

Das Ende sollte keine 3 Minuten mehr entfernt sein, aber daran glaubte zu dem Zeitpunkt niemand.

Betti fragte mich wie ich am liebsten das Baby zur Welt bringen wollte und ich sagte, das ich gern den Gebärhocker ausprobieren würde. Kaum hatte ich das gesagt kam schon die erste heftige Presswehe, die mich richtig erschrocken hat, denn ich dachte es dauert noch bis dahin. Ich kniete mich vor die Couch und stützte mich mit den Armen ab.

Betti und Erik nahm ich kaum noch war und ich weiß auch nicht mehr wo genau sie saßen oder standen.

Betti sagte zu mir das es Zeit wäre auf den Hocker zu wechseln, aber ich konnte nicht mehr da ich den Kopf bereits deutlich spürte und mich nicht mehr bewegen wollte. Da Betti mich allein das Baby bekommen lies, konnte sie auch nicht wissen das es schon fast mit dem Kopf da war und ich sagte nur forsch, dass ich hier bleiben will und nirgendwo anders hinlaufen kann.

Dann kam die 2. Presswehe und ich fasste mit meiner linken Hand nach unten und merkte wie sich der kopf langsam nach draußen schob und ich ihn in meiner Hand hielt. Ich begann wieder zu weinen und die letzte Wehe rollte heran und Matti plumste zwischen meine Beine. Ich habe es nicht mehr geschafft ihn mit der anderen Hand aufzufangen, es ging zu schnell.

Ich sah nach unten und sah ein nasses, kleines weinenden Baby. Ich setzte mich auf die Fersen und hob ich ganz vorsichtig zu mir hoch und drückte ihn ganz fest an mich. Danach konnte ich nur noch weinen vor Glück. Ich sah Erik in die Augen und sagte zu ihm, dass ich ihn liebe. Er gab mir einen Kuss.

Das Gefühl zu merken wie der Kopf geboren wird werde ich nie vergessen, es war unbeschreiblich dieses winzige Köpfchen in der Hand zu halten.

Betti saß neben mir und schaute zu wie Matti geboren wurde. Sie griff überhaupt nicht ein. Ich konnte mein Kind ganz allein, nur mit meiner Kraft gebären und darauf bin ich unheimlich stolz.

Wir zogen auf die Couch um, wo wir ersteinmal Matti bewunderten und warteten bis die Nabelschnur auspulsiert war. Meine Eltern kamen ins Zimmer um ihn willkommen zu heißen und Matti trank genüsslich seine ersten Schlucke Milch.

Nach einer Stunde war die Nabelschnur auspulsiert und Erik schnitt sie durch. Betti untersuchte mich und stellte fest das alles heil geblieben war. Ich war sehr erleichtert. Nun mussten wir nur noch auf die Plazenta warten, die sich knapp 2 Stunden Zeit ließ und erst nach zwei Akkupunkturnadeln in den Bauchnabel kam. Ich machte Bilder und wir sahen uns zusammen die Plazenta an. Matti war in der Zwischenzeit unter Eriks Pullover eingeschlafen und nachdem Betti mit allem fertig war fuhr sie nach haus.

Wir 3 gingen ins Bett und schliefen dort ganz friedlich und glücklich ein. Es war so schön einfach ins eigene Bett gehen zu können und zu haus zu sein.

Eins ist klar, falls ich noch einmal schwanger sein sollte, soll es wieder eine Hausgeburt werden.

Es gibt nichts friedlicheres, ruhigeres und vertrauteres als sein Kind zu haus zu zur Welt zu bringen und es in die Familie hinein zu gebären. Matti war gleich vollkommen angekommen.

Ich kann es nur empfehlen sich diesen Schritt zu trauen, man kann nur belohnt werden!

Geschrieben

Julia das hast du wunderschön geschrieben mir laufen die Tränen.

Schön das du eine so tolle Geburt hattest.

lg Susi

Gast Wintergarten
Geschrieben

Ach herrlich...

Ich sitze hier und mir laufen auch die Tränchen runter :D. Wunderschön!

Und du hast mit deinen letzten Sätzen völlig recht: Etwas tolleres als ne Hausgeburt (die im Idealfall auch noch funktioniert ;)) gibts nicht.

Ich fands auch bei mir so super, dass ICH die Hebi auffordern musste, mich zu untersuchen. Im Krankenhaus wird da ja nicht lang gefackelt :o.

Es freut mich so unendlich, dass alles glatt gelaufen ist bei dir.

Geschrieben

Das hast Du echt schön geschrieben und ich sitz hier und verdrück ein paar Tränchen. Herzlichen Glückwunsch nochmal

Geschrieben

Ach wie schöööön...ein ganz klasse Bericht, freu mich für dich, das alles so war wie du es dir gewünscht hast :)

Geschrieben

Schön hast Du das geschrieben!:typing:

...und wirklich toll hast Du das Ganze hin bekommen. Du kannst wirklich stoz auf Dich, Deine Kraft und vor allem in Dein Vertrauen in diese sein. :pray2:

Hoffentlich ermutigst Du noch viele der Mädels hier, es zumindest beim Zweiten :preggers: auch so zu versuchen.

viele beeindruckte Grüße,

VeryBusy

Geschrieben

julia dein bericht ist richtig toll, ich kann dir nur gratulieren das ihr und vorallem du da so toll hinbekommen habt!

Geschrieben

Klingt wirklich nach einer sehr schönen Geburt. Wahnsinn, dass du ihn ganz alleine ohne Hilfe geboren hast.

Gast Magica deSpell
Geschrieben

Sehr bewegend geschrieben Julia

Das spornt mich an, beim nächsten selbstbestimmter zu sein:)

Geschrieben

Ich sah nach unten und sah ein nasses, kleines weinenden Baby. Ich setzte mich auf die Fersen und hob ich ganz vorsichtig zu mir hoch und drückte ihn ganz fest an mich. Danach konnte ich nur noch weinen vor Glück. Ich sah Erik in die Augen und sagte zu ihm, dass ich ihn liebe. Er gab mir einen Kuss.

Das Gefühl zu merken wie der Kopf geboren wird werde ich nie vergessen, es war unbeschreiblich dieses winzige Köpfchen in der Hand zu halten.

Betti saß neben mir und schaute zu wie Matti geboren wurde. Sie griff überhaupt nicht ein. Ich konnte mein Kind ganz allein, nur mit meiner Kraft gebären und darauf bin ich unheimlich stolz.

Wir zogen auf die Couch um, wo wir ersteinmal Matti bewunderten und warteten bis die Nabelschnur auspulsiert war. Meine Eltern kamen ins Zimmer um ihn willkommen zu heißen und Matti trank genüsslich seine ersten Schlucke Milch.

Das ist der Teil wo ich auch angefangen hab zu heulen, weils so schön ist :o (ich hab auch hormone.... ich darf heulen *g*)

Es gibt nichts friedlicheres, ruhigeres und vertrauteres als sein Kind zu haus zu zur Welt zu bringen und es in die Familie hinein zu gebären. Matti war gleich vollkommen angekommen.

Ich kann es nur empfehlen sich diesen Schritt zu trauen, man kann nur belohnt werden!

Ich freue mich immer mehr auf meine Hausgeburt. nachdem ja auch Wintergarten schon so toll geschrieben hatte - und du jetzt auch.... ich freue mich drauf!

Auch wenn ich natürlich weiß das es nich schmerzfrei sein wird, so bin ich doch unendlich gespannt.

Julia danke für diesen tollen Bericht! Ich bin echt gerührt.

Geschrieben

Julia, erstmal gratuliere ich noch zur Geburt vom kleinen Matti. Meine ersten Glückwünsche sind leider im Forum-Umstellungs-Chaos auch verloren gegangen.

Zu deinem Bericht kann ich nur sagen: Einfach schön. Sehr gefühlvoll geschrieben. Auch wenn eine Hausgeburt nix für mich wäre, ich kann mir schon vorstellen daß dein Bericht anderen Frauen das Interesse dafür geweckt hat. Habt eine schöne Zeit miteinander!

Geschrieben

Das hast du wunderschoen geschrieben, mein Julchen! Und du kannst sooo stolz auf dich sein, dass du Matti ganz alleine, ohne Hilfe und nur aus eigener Kraft geboren hast. Echt klasse!

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