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Lieber Kaktus,...

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Gast aoife

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich hab gestern abend beim Fernsehen mal wieder gedacht, wie gut es für mich war, dass Jani ist, wie er ist.

Ich hab die Tage wieder erleben dürfen, wie sich eine Mutter mit einem perfekten, wohlerzogenen Kind der Mutter eines etwas schwierigeren Kindes gegenüber geäußert hat. Ich war ganz schön entsetzt, weil die Dame unglaublich überheblich war und sehr verletzend. Natürlich ist die davon überzeugt, dass ihr Kind seine Perfektion ihrer perfekten Erziehung und Förderung verdankt und andere Mütter mit nicht so perfekten Kindern eben auf ganzer Linie versagt haben und das lässt sie die dann eben auch spüren und wissen.

Ich fürchte, hätte ich ein solches Kind bekommen, wär ich ähnlich geworden... wie gut, dass das nicht so ist :aredface:

Als Jani klein war, dachte ich tatsächlich, ich müsste "nur alles richtig machen", dann würde ein kleiner Überflieger herauskommen. Mit meiner Liebe zu Büchern und meiner Liebe zur Musik und immer brav und immer begeistert, wenn ich etwas vorschlage...

Aber es sind nicht wir, die unsere Kinder formen - so sollte es zumindest nicht sein.

Sie sind sie selbst. Wir begleiten sie auf ihrem Weg und sollten sie dabei unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen, statt sie auf den Weg zu zwingen, den wir uns für sie vorgestellt haben.

Und das ist ja auch so spannend am ELternsein.

Bearbeitet von aoife
Geschrieben

Wie fies von der anderen Mutter!

Natürlich, wenn das Kind wohlgeraten ist, dann hat man es selbst so toll gefördert und bei Problemen war es dann wahrscheinlich die Umwelt :uglygaga:

Ich mag in dem Zusammenhang ja immer wieder gerne den Spruch "von den Kindern" von Khalil Gibran, der hing früher in meinem Elternhaus :)

Eva, wie spannend, dass Jani so ganz anders lernt als Du, ich hab verstanden, was Du mit dem Zähl-Beispiel meintest!

Geschrieben

Als Jani klein war, dachte ich tatsächlich, ich müsste "nur alles richtig machen", dann würde ein kleiner Überflieger herauskommen. Mit meiner Liebe zu Büchern und meiner Liebe zur Musik und immer brav und immer begeistert, wenn ich etwas vorschlage...

Aber es sind nicht wir, die unsere Kinder formen - so sollte es zumindest nicht sein.

Sie sind sie selbst. Wir begleiten sie auf ihrem Weg und sollten sie dabei unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen, statt sie auf den Weg zu zwingen, den wir uns für sie vorgestellt haben.

Und das ist ja auch so spannend am ELternsein.

Ja Eva, das dachte ich auch mal, wenn ich ihn so erziehe wie ich es wurde, dann müsste alles ganz einfach sein......

Aber da habe ich die Rechnung ohne die Gene von meinem Kind gemacht.

Und dass er eine eigene Persönlichkeit hat.....

Ich denke auch wir können begrenzt einwirken auf unsere Kinder, aber den Rest machen sie selber.

Einfach so wie sie sind, Tim und Nick sind schon alleien so unterschiedlich und es sind ganz sicher Brüder:atongue:

Geschrieben

Tja, lieber Kaktus,

auch wenn bestimmte Tage genau so schlimm werden, wie man es befürchtet hat, übersteht man es trotzdem irgendwie. Und die Welt geht in den seltensten Fällen dabei unter. :aredface:

Mein tüchtiger großer Junge hat in den letzten 3 Tagen so viel tolle Sachen gemacht, war wirklich unglaublich tüchtig und selbständig und lieb und geduldig - wir hatten so unendlich viele schöne Momente zusammen.

Heute haben wir auf einer Decke im Gras gelegen und Zeitungen angeschaut. :wub:

Ich durfte zwar nicht lesen, sondern er hat mir alles erklärt, aber das ist ja egal. ICH liebe es so sehr, mir mit ihm was so anzuschauen und wir machen das so selten.

Geschrieben (bearbeitet)

Na klar wird er das. Aber ich glaube, das ist kein Weg ohne Steine und keiner mit ständig Rückenwind.

Ich kenn in meiner Familie so viele Jungs, die meinem großen ganz ähnlich waren. Die sind alle ihren Weg gegangen. Und haben meine Mutter und ihre Schwestern an den Rand der Verzweiflung getrieben. Aber nur an den Rand :icon16: Es tut so gut, all die Anekdoten zu hören mit dem WIssen,d ass die Mütter heute drüber lachen können ud die Kleinen trotzdem ganz umgängliche und sehr normale Erwachsene geworden sind. :aredface:

(Da denk ich manchmal, dass es schon gut ist, dass der Jani bei uns gelandet ist (oder es ist genetisch :grinsend_blau: ) - ich hab ja viele Beispiele in der Familie, die mir ganz viel Mut machen und viele Leute, die mich und meine Sorgen ganz gut verstehen können.)

Denn im aktuellen Leben ist man schon immer sehr allein mit solchen Problemen. Alle anderen Kinder gehen zur Schule. Ganz selbstverständlich. Und gerne. Nur meines nicht. Die Lehrerinnen wussten auchnicht weiter am Samtag. Es gibt niemanden, den ich fragen kann, was ich tun soll, wenn er wieder anfängt mit Bauchweh, mit Übelkeit, mit Würgen und Weinen... und ich weiß in solchen Situationen selbst schon lange keinen Rat mehr... Und morgen bin ich dann dort allein mit ihm und dem kleinen im KiWa.

Und immer diese Blicke von Lehrern, Erziehern, anderen Eltern. Ich weiß, warum der BEVA mir Samstag gesagt hat, dass er sich unendlich schämt. Natürlich tut man das. Die Blicke sagen einem ja auch,wie peinlich, nervig und unmöglch alle anderen das finden und dass sie natülich genau wissen, dass und wie man als Eltern versagt hat.

Es ist nicht einfach, sich dagegen ein dickes Fell anzuschaffen, wenn man selbst so unsicher ist. Zumindest geht es mir und meinem Mann so.

Und das gerade in Situationen, in denen man noch mehr als sonst seinm Kind irgendwie Sicherheit, Ruhe und klare Struktur vermitteln soll.

Ich bind aran im KiGa schon gescheitert. Und Vorgestern auch. Und morgen geht es weiter...

Bearbeitet von aoife
Geschrieben (bearbeitet)

*Licht ausknips*

Ich geh dann mal ins Bett. Ein bischen ausgeruht zu sein wird sicer nicht schaden morgen....

Bearbeitet von aoife
Geschrieben

Puh!

Es begann hier zu Hause mit Tränen, ging dann aber ganz gut. Ich bin so gespannt, was nachher sein wird, wenn ich meinen großen abhole...

Viel Zeit hab ich in Zukunft nicht vormittags. Bin gegen 9.20 Uhr wieder hier und muss kurz vor 11 schon wieder los. Und ich werd es wohl wieder so machen,d ass ich Jani irgendwas zu Essen mitnehme. Der muss nämlich um 6 aufstehen und frühstückt selten bis nie und kriegt erst gegen 13 Uhr sein Mittagessen. Das find ich zu lang. Auch wenn er zum Schulfrühstück was mitbekommt. Und heute nachmittag gibt es Donuts. Hat er sich heute morgen gewünscht.

Geschrieben

Das hört sich doch ganz gut an!

Und ehrlich gesagt wünsch ich keinem Kind einen Weg ganz ohne Steine und mit Rückenwind, denn wenn sie solch einen Weg in der Kindheit hatten, dann stehen sie als Erwachsene hilflos da und wissen nicht, wie man mit Problemen umgeht oder schwierige Situationen meistert.

In der Kindheit dürfen sie es noch üben und können lernen, an solchen Situationen zu wachsen. Und das wird Jani bestimmt auch!

Ich drück die Daumen für einen begeisterten Jani nachher, und Donuts klingen sehr lecker!

Geschrieben

Nein, nicht ganz ohne Steine. Aber manche Kinder basteln sich einfach aus jedem 2. Kieselsteinchen einen Riesenfindling. Und das ist dann sehr, sehr anstrengend, obwohle s das gar nicht sein müsste... Aber es ist wohl eben so...

Geschrieben

Ich bin auf jeden Fall gespannt. Irgendwie kommt er ja auch über jeden Findling rübergeklettert - bisher zumindest. Is nur anstrengend :aredface:

Vielleicht sollte ICH mich auch einfach mal dran gewöhnen, dass das Leben kein Ponyhof ist. Erst recht kein rosaroter. :awink:

Geschrieben

Ne, ein rosaroter Ponyhof ist das Leben sicher nicht.

Aber tröste dich Eva. Du bist ganz sicher nicht allein und welche Sorgen all die anderen Eltern (auch die mit den scheinbar perfekten, wohlerzogenen Kindern) plagen wissen nur diese selbst.

Wir alle würden sooo gerne unseren Kindern all die Kieselsteinfindlinge aus dem Weg räumen und müssen doch feststellen, dass dies nicht möglich ist. Und klappt es doch einmal, ist unter dem Brocken ein unüberwindbarer Graben.

Am Ende können und müssen wir "nur" lernen zuzusehen wie unsere Kinder klettern lernen. Und während sie das tun, stehen wir hinter ihnen um sie aufzufangen, wenn sie mal fallen, sie zu unterstützen, wenn sie dies verlangen und ihnen den Weg zu weisen, wenn sie nicht mehr weiter wissen.

Übrigens hab ich hier jemanden wohnen, den ungewohnte Dinge (und seien es nur seine bereits zum Sport umgezogenen Kita-Kumpel) immer sehr aus der Bahn werfen. Insofern bin ich froh, dass er noch 2 Jahre Zeit hat, bis er eingeschult werden soll und ich hoffe inständig, dass es sich bis dahin zumindest noch ein wenig verwächst. :aredface:

Geschrieben

Eva, ich schick dir mal ein dickes fell rüber *spaßbeiseite*

aber ich finde, dass du das echt gut machst. du bist Jani die stütze, die er braucht. und deshalb klettert er auch über die findlinge.

klar wär ein rosaroterponyhof zwischendurch zum durchatmen mal toll. aber was solls. ihr macht das auch so toll!!!

Geschrieben

Es gibt niemanden, den ich fragen kann, was ich tun soll, wenn er wieder anfängt mit Bauchweh, mit Übelkeit, mit Würgen und Weinen... und ich weiß in solchen Situationen selbst schon lange keinen Rat mehr...

Ach Eva, Tim geht zwar gerne zur Schule und Kiga, heisst aber nicht, dass mir das nicht bekannt vorkommt, also das Heulen und Würgen, mach Tim nur zu gerne wenn ihm was nicht passt.

Ganz ehrlich, ich ignoriere das.

Und weisst Du was mich noch tröstet, diese Woche kam auch mal ein anderes Kind heulend und schreiend zu Schule und hat sich nicht beruhigt, nicht nur mein Kind bockt also lautstark rum, für mich ab und an ein kleiner Trost:aredface:

Ich sage mir immer es könnte noch schlimmer kommen.

So und nun warte ich auf den Rückruf der Elternberatung und geniesse die kurze Verschnaufpause von Tim:awink:

Und warte mal ab, es ist ja alles noch so neu für Jani, Tim hat sich so schnell auch nicht eingewöhnt, schon gar nicht in der Schulbetreuung und nun geht es.

*mal kräftig drück*

Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Kaktus,

die erste Schulwoche war prima. Wirklich richtig gut.

Ich bin gerade wieder erstaunt, wie sich manchmal alles im Leben so fügt und bin so zufrieden mit allem. Auch wenn es vorher oft anders aussah, ist es gut, so wie es gekommen ist. Es passt einfach.

Und Biene, natürlich, es könnte viel, viel, viel schlimmer kommen und ich bin dankbar, dass unsere Probleme sich in so einem beschaulichen, kleinen Rahmen halten und vor allem, dass sie sich meistens schnell in Luft auflösen oder sich nicht in wirklich ausgewachsene Probleme verwandeln, sondern kleine Problemchen bleiben.

Bearbeitet von aoife
Geschrieben
Lieber Kaktus,

die erste Schulwoche war prima. Wirklich richtig gut.

Ich bin gerade wieder erstaunt, wie sich manchmal alles im Leben so fügt und bin so zufrieden mit allem. Auch wenn es vorher oft anders aussah, ist es gut, so wie es gekommen ist. Es passt einfach.

Genau diese Worte hatte ich gehofft von dir zu lesen:atop: Ich freue mich mit dir:asmile:

Geschrieben

Lieber Kaktus,

Es gibt Tage, da beschleicht mich das Gefühl, meine 3 Männer sind Mitglieder einer geheimen Organisation, deren einziges und Hauptziel es ist, mich in den Wahnsinn zu treiben - und heute ist so ein Tag :grinsend_blau:

In other words: Ich bin mir sehr sicher, dass ich spätestens morgen früh mindestens 3 neue graue Haare auf meinem Köpfchen entdecken werde.

Und ich fühl mich grad sehr gestresst und bedauernswert, aber niemand hat Mitleid mit mir und je gereizter ich werde, desto besser spiegeln mir die kleinen meine Gemütslage wieder und werden auch unruhig, zappelig, überdreht. Das Fachwort dafür ist "Circulus Vitiosus" :nerd: . Hilft aber grad auch niemandem weiter...

*Ooooooohhhhhhhhhhmmmmmmmmmmm*

Ich bin ganz ruhig und ausgeglichen, ich bin ganz ruhig und ausgeglichen, ich bin ganz ruhig und ausgeglichen

*Ooooooohhhhhhhhhhmmmmmmmmmmm*

Oh, da brüllt einer... was ganz neues heute :madgrin:

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