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Es begab sich aber zu der Zeit ...

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Geschrieben (bearbeitet)

nein, das ist kein Märchen, auch wenn es mir jetzt schon so vorkommt.

Es war der 30. Juli 2010. Ein unerträglich heißer Sommertag. Mein Mann kam von der Arbeit heim und checkte die Lage: Keine Wehen in Sicht! Auch die FA hatte an diesem Tag noch kein grünes Licht gegeben: Das wird wohl noch dauern. Nach kurzer Rücksprache mit mir sahen wir kein Problem darin, dass er nochmal mit seinen Kumpels in den Biergarten geht und zwei-drei Bierchen trinkt. Als er um halb zwölf nach Hause kam fand er mich selig schlummernd auf dem Sofa vor. Er hat mich dann von da runter und ins Bett gerollt. Kaum waren wir dort ist er bierselig eingeschlafen und mir platzte die Fruchtblase. Na prima! Da meine Hebamme behauptet hatte, Johannes wäre fest im Becken sah ich darin kein allzugroßes Problem. Es waren immer noch keine Wehen in Sicht und so beschloss ich meinen Mann erst mal seinen Rausch ausschlafen zu lassen, damit er mich dann in das 40km entfernte Krankenhaus fahren konnte. Toller Plan. Nachdem ich drei Stunden durch die Wohnung gegeistert war und noch die letzten Sachen in meine Tasche gepackt hatte ist er dann doch aufgewacht. Wir haben dann ausgerechnet, wann der Pegel wohl abgebaut sein müsste, noch kurz überlegt, ob ich selber fahren könnte, da ja keine Wehen in Sicht waren, diesen Plan aber dann doch wieder verworfen. Um halb acht morgens haben wir uns dann auf den Weg gemacht.

Im Krankenhaus angekommen wurde ich von einer sehr lieben Hebamme in Empfang genommen. Erst mal CTG schreiben. Alles prima, aber keine Wehen. Dann kam die Untersuchung und: Johannes war nicht im Becken :eek: Ich durfte also nicht mehr aufstehen. Nach einer Ultraschalluntersuchung wurde ich dann auf Station verlegt. Jetzt fing die ganze Sache schon an unangenehm zu werden. Das Fruchtwasser lieg nur so aus mir raus und ins Bett bekam ich nur so mini Wickelunterlagen, die immer sofort vollgesogen waren. Ich musste also ständig nach der Schüssel verlangen und mir das Bett frisch machen lassen. Das alles erledigte mein Mann großartig. Die Erfahrungen aus dem Zivildienst sind also doch was fürs Leben. Es war zu ertragen, da ich alleine im Zimmer war. Am selben Tag, mittlerweile der 31. Juli wurde um 16 Uhr ein Gel gelegt, das die Wehen anregen sollte. War wohl nix. Es kamen einfach keine Wehen. Ich durfte aber nichts stärkeres kriegen, da ich durch vorhergegangene OP's an der Gebärmutter eh schon einer Risikogeburt entgegensteuerte. Da das KH an diesem WE total überfüllt war wurde ich gegen Abend in ein anderes Zimmer verlegt. Ein Einzelzimmer war nicht mehr zu kriegen. Toll, dass ich extra so versichert bin. Das bringt einem gar nix, wenn keins mehr frei ist. Dort wartete eine sehr nette Frau mit ihrem am Tag zuvor geborenen Sohn samt ihrer ganzen Verwandtschaft auf mich. Und aus mir lief immer noch das Fruchtwasser in Sturzbächen hinaus. Da war es nichts mehr mit trauter Zweisamkeit und der Bettpfanne! Ich war irgendwann total außer mir und habe nur noch geweint. Mein Mann ist irgendwann zu den Schwestern und hat nach einem Sichtschutz verlangt. Der wurde auch prompt gebracht, jedoch nie aufgestellt. :afrown: Da lag ich dann also. Mein Mann fuhr irgendwann nach Hause, da er schließlich auch ausgeruht sein sollte für die Geburt, die nun hoffentlich bald anstehen würde. Die Nacht war der Horror. Mein Bett war irgendwann komplett durchnässt. Die Nachtschwester brachte mir die Bettpfanne und frisches Bettzeug und meinte, sie würde dann wieder kommen und das alles richten. Ist sie aber nicht! Ich hab also im Liegen selbst irgendwie das nasse Zeug aus meinem Bett raus und das frisch gemacht. Nochmal klingeln wollte ich nicht, da die eh schon so angenervt war. Die Bettnachbarin fand mich wohl sehr seltsam, da ich mich mittlerweile so komisch verhielt und nur noch weinte, da keine Wehen kommen wollten, ständig Wasser aus mir rauslief und ich alles nur noch doof fand. Sie war selig mit ihrem Kleinen, stillte ihn in regelmäßigen Abständen und ansonsten schlief sie.

Der nächste Morgen kam. Es war der 01. August. Ein schönes Datum. Ich wurde erneut in den Kreissaal gefahren. Keine Wehen. Also nochmal Gel legen. Die Hebamme sagte mir aber, dass das wohl nichts bringen würde, da es durch das viele Fruchtwasser sofort wieder ausgeschwemmt würde. Es waren wahre Sturzbäche, die da ständig aus mir hinausliefen. Also wieder aufs Zimmer und weiter warten. In der Zeit bis mein Mann wieder da war habe ich festgestellt, dass meine Zimmergenossin eigentlich sehr nett war. Mein Mann war dann bis ca. 14 Uhr bei mir und kippte dann irgendwann fast aus den Latschen. Er hatte auch die halbe Nacht nicht geschlafen, da er ständig damit rechnete, dass es losgehen würde. Also auch für ihn schon die zweite schlaflose Nacht. Da ich still und heimlich ein paar Wehen kommen spürte habe ich ihn heimgeschickt, damit er sich ausruhen sollte. Im Laufe des Nachmittags wurden die Wehen immer stärker und regelmäßiger und als mich um halbs sechs eine sms meines Mannes erreichte, dass er jetzt was essen gehen würde schrieb ich ihm schnell, dass er danach doch bitte kommen sollte, da die Wehen jetzt alle fünf Minuten kamen. Er ist nichts mehr essen gegangen :awink: Ich habe dann nach der Schwester geklingelt und sie gebeten im Kreissaal unten Bescheid zu geben.

Gleichzeitig mit meinem Mann traf die Hebamme ein um mich abzuholen. Unten wurde ich von einem Arzt untersucht, der endlich grünes Licht zum Aufstehen gab. Nach zwei Tagen liegen war das eine echte Wohltat! Die Wehen waren mittlerweile schon sehr schmerzhaft, das CTG zeigte aber noch gar keinen Ausschlag. Na toll dachte ich mir. Das kann ja heiter werden, wenn ich jetzt schon so leide, wo es noch nicht mal was anzeigt. Wir sind dann nach draußen zum spazieren gegangen. Es war wieder sehr heiß gewesen und hatte noch immer nicht abgekühlt. Mittlerweile war es ca. neun Uhr und ich veratmete im Krankenhausgarten fleißig die Wehen. Irgendwann wollte ich wieder rein. Als wir zurück in den Kreissaal kamen hat mein Mann mitbekommen, dass sie schon Frauen wegschicken mussten, da sie so überfüllt waren in dieser Nacht. Wir wurden uns selbst überlassen im Wehenzimmer und ich kniete auf dem Bett, mein Mann saß hinter mir und half mir irgendwie über die Wehen. Das CTG zeigte immer noch keinen Ausschlag. Daher kam auch niemand. Irgendwann gegen halb zwölf hielt ich es nicht mehr aus. Die Wehen kamen fast ohne Pause und ich konnte einfach nicht mehr. Zwei anstrengende Tage und Nächte lagen ja schon hinter mir. Ich klingelte und sofort erschien eine Hebamme. Die wollte mich dann untersuchen was aber gar nicht so leicht war bei diesen vielen fiesen Wehen. Sie meinte ich solle mich nicht so anstellen, sie hätte schließlich auch noch anderes zu tun. Sie ging davon aus, dass ich noch gar keine richtigen Wehen hatte, da das CTG nichts schrieb. PUSTEKUCHEN! Das waren richtige Wehen. Hat sie dann beim untersuchen gemerkt. :atop: Das CTG hat bis zuletzt keine Wehen geschrieben. Der Muttermund war auf 5cm auf und ich leider total verkrampft. Sie meinte da könne jetzt gar nichts mehr helfen außer einer PDA. Bad oder sowas bräuchte sie gar nicht anbieten, da alles viel zu sehr verkrampft sei. So ein Krampf! PDA wollte ich nicht. Ich wollte ohne! Ich hab es mir bei der nächsten Wehe anders überlegt und so wurde die PDA bestellt. Leider hat es noch drei Stunden gedauert, bis die endlich gelegt werden konnte. Die Ärzte waren alle im OP beschäftigt. Jetzt mit Begleitung durch eine total liebe Hebammenschülerin habe ich diese Zeit irgendwie auch noch rumgebracht. Ich war zum Teil außer mir und die blauen Flecken an meinen Oberschenkeln haben mir am Tag danach in Erinnerung gerufen, dass die nette Dame mich wohl öfter ziemlich fest in den Oberschenkel kneifen musste um mich irgendwie zum atmen zu bewegen. Eine Episode ist mir noch sehr deutlich in Erinnerung. Es schlich sich gerade wieder eine heftige Wehe an und mein besorgter Mann wandte etwas an, dass er im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hatte. Wenn die Frau Wehen hat, dann trocknen die Lippen aus und dann braucht sie Labello. Er hat mich also mitten in dieser Wehe ganz besorgt gefragt, ob ich einen Labello bräuchte und sich dafür promt eine heftige Abfuhr eingehandelt. Hätte er mir eine Knarre angeboten, so hätte ich dankend angenommen. Aber endlich kam sie; mein Engel: Die Anästhesistin. Mein Mann verfolgte gebannt das Legen der PDA und als dann um ca 2 Uhr nachts die PDA wirkte kam ich zum ersten Mal wieder zu mir. Es hatte draußen angefangen zu regnen und wir machten die Fenster im Kreissaal auf. Die Hebamme legte Enya in den CD Player und lies uns alleine. Es war so schön. Ich spürte keine Schmerzen mehr sondern nur noch, wie sich mein Kleiner ganz von allein durch meinen Körper wand. Mein Mann saß in einem bequemen Sessel und wir unterhielten uns ein wenig. Die frische Regenluft erfüllte den ganzen Raum. Zwischendurch wurde einmal ein Ultraschall gemacht um genau rauszufinden wie Johannes lag. Nachdem wir das wussten sollte ich in den Vierfüssler gehen um ihm das Durchrutschen zu erleichtern. Ganz langsam und behutsam bahnte er sich seinen Weg ins Leben. Gegen halb sieben Uhr bekam ich die Anweisung nicht mehr auf den Knopf zum nachdosieren der PDA zu drücken. Es würde also bald so weit sein. Die Hebamme und ich steuerten 08:02 Uhr am 02.08. an. Den Wettlauf haben wir aber verloren. Irgendwann sollte die Schülerin den Arzt zur Geburt holen. Mein Mann hielt meinen Kopf und ich durfte pressen. Nach der zweiten Presswehe war der Kopf schon da und pünktlich zur dritten Presswehe betrat der Arzt den Raum. Da war er auch "schon" (56 Stunden nach dem Blasensprung) da: Johannes mit 3510g und 51 cm Länge um 08:19 Uhr. Mein Mann schnitt stolz die Nabelschnur durch. Der Arzt machte ein wenig Panik, da Johannes etwas blau war. Er hatte die Nabelschnur zweimal um den Hals gewickelt. Zum Glück blieb aber die Hebamme ruhig, rubbelte ihn in meinem Arm kräftig mit einem Handtuch ab und brachte so alles in Ordnnung. Johannes schaute uns ganz interessiert aus seinen wunderschönen Augen an und wir verliebten uns sofort. Ich wurde noch untersucht. Keine Risse, gar nix. Alles in Ordnung! :abiggrin: Wir genossen unser Glück und nachdem ich Johannes zum ersten Mal angelegt hatte wurde die U1 gemacht. Dann ging es schon bald wieder zurück auf Station.

Hier beginnt Teil 2, der für mich irgendwie noch zur Geburt gehört.

Auf Station blieben wir erst mal uns selbst überlassen. Mir wurde eine Liste gebracht in der ich eintragen sollte, wann ich Johannes gestillt hatte. Mein Mann fuhr irgendwann gegen Mittag total erschöpft nach Hause. Ich klingelte irgendwann nach einer Schwester, damit man Johannes anziehen sollte. Er war immer noch nackig in die flauschigen Tücher aus dem Kreissaal eingewickelt. Es kam eine Hebammenschülerin, die ihm dann einen total fleckigen Krankenhausstrampler anziehen wollte. Zum Glück hatte ich Anziehsachen für ihn dabei, denn ich wollte nicht, dass er gleich als erstes so etwas Unansehliches angezogen bekommt. Dann war die auch schon wieder verschwunden und Johannes und ich haben gekuschelt. Um 17 Uhr kamen meine Mutter und meine Oma, die extra 400 km gefahren waren um ihren Enkel bzw. Urenkel zu bewundern. Johannes hat auch die beiden mit großen Augen angeschaut und auch sie haben sich sofort verliebt. Er war so ein braves Kind, hat nicht geschrien und war einfach nur zufrieden. Mein Mann kam dann auch noch mit zu dem Familientreffen dazu und blieb noch bis ca. 22 Uhr bei uns. Dann machte er sich wieder auf den Heimweg. Nachts um 1 Uhr ging es dann los. Johannes schrie. Er lies sich gar nicht mehr beruhigen. Nichts half. Kein Wickeln, kein Stillen, kein Rumtragen. Er schrie! :aeek: Ich klingelte mehrmals nach den Schwestern. Die kamen immer mit dem Tipp ich solle ihn halt anlegen. Eine besonders freundliche gab mir die Anweisung vor dem Stillen meine Brüste zu massieren. Da das mit einem total hysterischen Säugling im Arm schlecht möglich war, fragte ich sie, wie ich das denn tun solle. Als Antwort darauf riss sie die Anleitung zur Brustmassage von der Pinnwand und warf sie mir ins Bett. Herzlichen Dank auch für diese Hilfestellung. Ich trug Johannes also die ganz Nacht rum und versuchte ihn zu beruhigen. Ich nahm ihn sogar mit auf die Toilette. Meine Zimmernachbarin versuchte auch zu helfen, aber der Kleine lies sich einfach nicht beruhigen. Ich klingelte mehrmals und sagte den Schwestern, dass irgendetwas nicht stimmen könne. Er war den ganzen Tag so lieb gewesen. Ich war wirklich mit den Nerven am Ende und konnte mein Kind einfach nicht beruhigen. Ich hatte drei Tage lang fast nicht geschlafen, eine anstrengende Geburt hinter mir und die Schwestern meinten irgendwann nur, ich bräuchte nicht mehr zu klingeln; sie würden das draußen sowieso hören, dass der Kleine schreit.

Am nächsten Morgen wurde Johannes routinemäßig Blut abgenommen und mein Mann fand mich und den Kleinen total aufgelöst vor. Irgendwann kam eine Ärztin, die uns irgendetwas von Blutwerten erzählte und ab wann diese grenzwertig seien usw. Ich verstand gar nicht, was die von uns wollte! Irgendwann kapierte auch ich es. Johannes hatte durch den Blasensprung eine Infektion und daher war er wohl sehr berührungsempfindlich. Die Entzündungswerte in seinem Blut waren immer stärker angestiegen was dann auch zu den Schreiattacken geführt hatte. Ihm hat jede Berührung weh getan!!!!!!!! Danke ihr Schwestern, dass ihr auf mich gehört habt die ganz lange Nacht in der mein Kind leiden musste! Plötzlich musste alles ganz schnell gehen. Johannes wurde mir regelrecht von der Brust weggerissen und auf die Neonatologie in einem anderen Gebäude verlegt. Mein Mann ist mit ihm mitgegangen und ich habe meine Sachen gepackt und der freundlichen Schwester mit der Brustmassageanleitung erklärt, dass ich jetzt gehen würde. Sie meinte dazu nur, dass ich das auf eigene Verantwortung tun würde, ich aber doch bitte gleich alle meine Sachen mitnehmen solle, da sie das Bett brauchen würden. Das hab ich dann gemacht. Ich bin gegangen und werde dorthin nie mehr zurückkehren. In den Kreissaal jederzeit wieder. Die Hebammen und Ärzte dort waren einmalig aber nie mehr auf diese Station. Ich bin also zu Johannes in die Kinderklinik gezogen und habe dort gemeinsam mit einer anderen Mutter eine Rumpelkammer unter dem Dach bezogen. Johannes ging es zum Glück schon nach der ersten Antibiotikagabe wieder besser und er war wieder das glückliche und zufriedene Kind, dass ich am Tag seiner Geburt kennenlernen durfte. Er war zwar jetzt an einen Monitor zur Überwachung angeschlossen und total verkabel aber der Schrecken der Nacht war wie weggeblasen. Wir verbrachten noch eine Woche in der Kinderklinik und durften dann endlich nach Hause gehen.

Hier sind wir jetzt schon seit vier Monaten und Johannes entwickelt sich prächtig. Er hat zum Glück keine bleibenden Schäden durch die Infektion aber noch heute läuft es mir eiskalt den Rücken runter und der Schweiß steht mir auf der Stirn, wenn er mal wieder schreit und sich nicht beruhigen lassen will. Die Eindrücke unserer ersten gemeinsamen Nacht sitzen einfach so tief und dieses Gefühl der Hilflosigkeit ist dann immer noch da. Es wird aber mit jedem Tag besser und zum Glück schreit er auch nicht oft.

Das war mein langer langer Geburtsbericht. Es fehlen viele Dinge, wie z.B. der Einlauf, den ich mir irgendwann nachts legen lies. Alles hier zu schreiben würde aber dann doch den Rahmen sprengen und der geneigte Leser, der bis hierhin durchgehalten hat soll ja nicht überstrapaziert werden.

Bearbeitet von El(f)e
Geschrieben

Beim lesen fragte ich mich irgendwann, wann wohl der Teil mit der Infektion kommen würde, nachdem du mehr als 48h nach Blasensprung immer noch nicht entbunden hattest. Max. 24h wartet man, weil eben das Risiko einer Infektion besteht. Schon fast grob fahrlässig, was dir da passiert ist. Sehr grenzwertig die ganze Geschichte.

Ich würde auf jeden Fall einen Beschwerdebrief ans Krankenhaus schicken mit Bitte um Stellungnahme. Sowas geht nicht!!!

Ach und Glückwunsch zum Sohnemann. Schönen Namen hat er da. Und zum Glück ging alles gut aus.

Geschrieben

Hallo mac,

leider wusste ich das damals noch nicht so genau. Sonst hätten ich oder mein Mann auf einen Kaiserschnitt bestanden, da ich durch die vorangegangenen Gebärmutter OP's keine stärkeren Wehenmittel kriegen durfte, da sie Angst hatten die Gebärmutter könne reißen. Wir sind extra in eine Uniklinik gegangen wegen der ganzen Vorgeschichte. Aber wie man sieht ist man auch in einer Uniklnik nicht immer "sicher".

Grüßle

El(f)e

Geschrieben

Wenn es eine Uniklinik war, würde ich erst Recht den Beschwerdebrief verfassen!

Dir und deinem Mann mache ich keine Vorwürfe, aber der Klinik schon. Ob nun Hochbetrieb war oder nicht, dann hätte man eben den Kaiserschnitt machen MÜSSEN, wenn andere Mittel nicht angebracht waren.

Ihr hattet beide wirklich sehr viel Glück. Leider verlässt man sich manchmal viel zu sehr auf Ärzte und Personal. Auch was nach der Geburt passierte, ist wie´n Schlag ins Gesicht für euch als Eltern.

Geschrieben

Wow... toll geschrieben! Aber was die mir dir gemacht haben, nein, das geht gar nicht. Ich hab mir auch beim Lesen schon gedacht, dass die dich da aber ganz schön lang nach dem Blasensprung machen lassen. Zum Glück ging es gut und dem kleinen Mann gehts gut. Die Schwester mit der Massageanleitung find ich ja unmöglich...

Geschrieben

Von Kaiserschnitt war tatsächlich nie die Rede in diesen drei Tagen. Es wurde nur 2x täglich CTG geschrieben und einmal täglich bekam ich die kleinste Dosis von diesem Gel gelegt. Ansonsten hat man mich im wahrsten Sinne des Wortes in meinem Siff liegen lassen. Eine sehr Oxytocin freundliche Umgebung. Ich wundere mich heute, dass ich überhaupt Wehen bekommen habe.

Mit der Beschwerde werde ich mir noch überlegen. Es ist schon komisch sich über die Geburt des eigenen Kindes zu beschweren. Ich bin froh, dass ich jetzt einigermaßen drüber weg bin. War schon so ne Art Geburtstrauma für mich.

Grüßle

El(f)e

Geschrieben

Nein nein nein, das siehst du falsch. Du beschwerst dich nicht über die Geburt deines Sohnes, sondern über die ART und WEISE! Das ist ein großer Unterschied! Stell dir mal vor, dein Sohn wäre ernsthaft zu schaden gekommen! Schlimm genug, dass er unnötigerweise eine Infektion erlitten hat, sowas ist eine lebensbedrohliche Situation! Du kannst dafür sorgen, dass es anderen Müttern evtl. nicht so ergeht. Zumal es auch um Genugtuung geht.

Geschrieben

Und überlege nicht zu lang wegen der Beschwerde. Diese sollten immer relativ zeitnah erfolgen, damit der Sachverhalt rekonstruiert werden kann.

Die Uniklinik müsste garantiert ein Qualitätsmanagement haben, die sind dafür zuständig. Bitte, mach es für dich und deinen Sohn!

Geschrieben

Ich habe lange ueberlegt, ob ich hierzu was schreiben soll.

Elfe, es tut mir aufrichtig leid, dass dein Geburtserlebnis so gelaufen ist.

Ich muss Mac zustimmen, dass wir dazu neigen uns viel zu sehr auf die Aerzte zu verlassen. Und kann deshalb nur jedem, der es anders haben moechte, das Buch "Die selbstbestimmte Geburt" von Gaskin empfehlen. Ich habe in Deutschland keinen Geburtsvorbereitungskurs gemacht und die in USA waren alles andere als aufklaerend. Dachte eigenltich dass das hier besser sei. Aber da gibt es wohl auch grosse Unterschiede. Das Buch hat mich aufgeklaehrt und ich kann es wirklich nur jedem waermstens empfehlen. In meinem Freundeskreis bekommt es jede Schwanger von mir geschenkt.

Geschrieben

Oh Elke, das hast du wirklich toll geschrieben, aber es ist ja unglaublich, was dir dort passiert ist. Du Arme!

Ich würde auch einen Beschwerdebrief schreiben.

Und ich hoffe, dass deine nächste Geburt dich mit diesem Erlebnis aussöhnt!

Geschrieben

Mädels, bisher hab ich das gar nicht so tragisch gesehen. Na ja, ich wusste bisher ja auch nicht, dass das Krankenhaus das mit der Infektion verbockt hat. Ich dachte, wir hätten einfach Pech gehabt. Natrülich hab ich mich sehr über die Station und die Behandlung dort geärgert, aber die lieben Schwestern in der Kinderklinik haben mich dann wieder etwas versöhnt.

Die Geburt selbst war aber dennoch ein einmaliges Erlebnis für mich und meinen Mann. Da haben die ja alles richtig gemacht und ich habe ja auch so dafür gekämpft normal entbinden zu dürfen und keinen Kaiserschnitt machen zu müssen. Dieses Krankenhaus hat mir das möglich gemacht. Sonst wäre Johannes ja schon drei Wochen vorher per Kaiserschnitt geholt worden. Daher bin ich denen auch irgendwie dankbar. Aber ihr habt ja recht, das hat nichts mit der Station zu tun auf der ich vor und auch nach der Geburt einfach schlecht behandelt wurde.

Ich werde jetzt auf jeden Fall mal den Brief schreiben und dann nochmal bis Montag überlegen ob ich den abschicken soll.

Liebe Grüße

El(f)e

Geschrieben (bearbeitet)

Sorry, aber ich sag es mal ganz krass gesehen, ja?

Ja, die Station war Mist, sie haben sich nicht um dich gekümmert, du musstest in einem nassen Bett liegen usw. usf. Aber im Enddefekt hat der Kreißsaal der Mist verzapft. Die haben nicht rechtzeitig reagiert nach dem Blasensprung, die haben die Infektion deines Sohnes zu verantworten. Du kannst von Glück reden, dass du nicht auch eine hattest.

Und ob eine Schwangere spontan oder per KS entbinden möchte, ist zweitrangig, wenns um das Leben des Kindes geht. Dem wirst du mir sicher zustimmen? Klar, ich freu mich für dich, dass du Johannes spontan entbinden konntest, aber ganz ehrlich, war es die Situation im nachhinein wert? Ich wünsche dir, dass du die Entscheidung für dich treffen kannst, womit du am Besten leben kannst. Aber wirf dir irgendwann nicht vor "ach hätte ich mal"

Edit: Das ist übrigens typisch deutsch, bloß keinen Mucks sagen, die Sache einfach auf sich beruhen lassen und gut ist. Aber selbst ein Krankenhaus ist eine Servicebranche. Und deshalb sollte ein Patient auch wie ein Gast und nicht wie ein Patient behandelt werden. Ein gutes Krankenhaus wird von einem Patienten an fünf weitere Leute empfohlen. Eine schlechte Meinung hingegen ist viel fataler und merken sich auch wesentlich mehr. Deshalb gibt es auch überhaupt ein Qualitätsmanagement in einem Krankenhaus

Bearbeitet von mac21
Geschrieben

Mac, tut mir leid, aber ich fühle mich jetzt doch von dir angegriffen. Die Sache mit dem Kaiserschnitt lief lange im Vorfeld und hatte nichts mit der Geschichte Blasensprung zu tun. Im Krankenhaus hier vor Ort wollte man Johannes drei Wochen vor dem Termin per Kaiserschnitt holen und das nur auf Grund der Tatsache, dass ich schon mal an der Gebärmutter operiert wurde. Der Chefarzt dort hat nich mal einen Ultraschall gemacht oder sich den OP-Bericht von damals angeschaut; er hat einfach den Kaiserschnitt in der 37.Woche angeordnet. Dagegen habe ich angekämpft und mir ein Krankenhaus gesucht, dass nicht von vornherein auf einen Kaiserschnitt besteht. Nachdem die Narben genauestens per Ultraschall angeschaut wurden und auch nach einem Blick in den OP Bericht von damals hat man mich in diesem Krankenhaus spontan entbinden lassen. Johannes durfte also selbst bestimmten, wann er soweit war und wurde nicht 3 Wochen zu früh einfach so geholt.

Hätte man mir in der Zeit zwischen dem Blasensprung und der Geburt irgendwann gesagt, man müsse einen Kaiserschnitt machen, da mein Kind gefährdet sei, dann hätte ich dem sofort und ohne Zögern zugestimmt. Dies geschah aber nicht.

Ich habe mich jetzt noch ein wenig umgehört und gesagt bekommen, dass es in manchen Häusern durchaus Standard sei nach dem Blasensprung unter antibiotischer Abschirmung auch 48 Stunden zu warten. Nach dieser Zeit war die Geburt bei mir schon im Gange.

Es ist dumm gelaufen mit der Infektion, aber ich würde nicht soweit gehen zu sagen, das Krankenhaus sei schuld an der Infektion.

Typisch deutsche Grüße

El(f)e

Geschrieben
Mac, tut mir leid, aber ich fühle mich jetzt doch von dir angegriffen. Die Sache mit dem Kaiserschnitt lief lange im Vorfeld und hatte nichts mit der Geschichte Blasensprung zu tun. Im Krankenhaus hier vor Ort wollte man Johannes drei Wochen vor dem Termin per Kaiserschnitt holen und das nur auf Grund der Tatsache, dass ich schon mal an der Gebärmutter operiert wurde. Der Chefarzt dort hat nich mal einen Ultraschall gemacht oder sich den OP-Bericht von damals angeschaut; er hat einfach den Kaiserschnitt in der 37.Woche angeordnet. Dagegen habe ich angekämpft und mir ein Krankenhaus gesucht, dass nicht von vornherein auf einen Kaiserschnitt besteht. Nachdem die Narben genauestens per Ultraschall angeschaut wurden und auch nach einem Blick in den OP Bericht von damals hat man mich in diesem Krankenhaus spontan entbinden lassen. Johannes durfte also selbst bestimmten, wann er soweit war und wurde nicht 3 Wochen zu früh einfach so geholt.

Hätte man mir in der Zeit zwischen dem Blasensprung und der Geburt irgendwann gesagt, man müsse einen Kaiserschnitt machen, da mein Kind gefährdet sei, dann hätte ich dem sofort und ohne Zögern zugestimmt. Dies geschah aber nicht.

Ich habe mich jetzt noch ein wenig umgehört und gesagt bekommen, dass es in manchen Häusern durchaus Standard sei nach dem Blasensprung unter antibiotischer Abschirmung auch 48 Stunden zu warten. Nach dieser Zeit war die Geburt bei mir schon im Gange.

Es ist dumm gelaufen mit der Infektion, aber ich würde nicht soweit gehen zu sagen, das Krankenhaus sei schuld an der Infektion.

Typisch deutsche Grüße

El(f)e

Das meinte ich doch damit, was ich davor geschrieben habe und nichts anderes. :confused: Wenn du mich falsch verstanden hast, tut es mir leid.

Ich wollte mit meinen Beiträgen auch nur sagen, wehre dich! Mehr nicht. Ich wollte dir aufzeigen, welche Möglichkeiten du hast, nutze sie oder lass es.

Das war mein letzter Beitrag dazu.

Geschrieben
Sorry, aber ich sag es mal ganz krass gesehen, ja?

Ja, die Station war Mist, sie haben sich nicht um dich gekümmert, du musstest in einem nassen Bett liegen usw. usf. Aber im Enddefekt hat der Kreißsaal der Mist verzapft. Die haben nicht rechtzeitig reagiert nach dem Blasensprung, die haben die Infektion deines Sohnes zu verantworten. Du kannst von Glück reden, dass du nicht auch eine hattest.

Und ob eine Schwangere spontan oder per KS entbinden möchte, ist zweitrangig, wenns um das Leben des Kindes geht. Dem wirst du mir sicher zustimmen? Klar, ich freu mich für dich, dass du Johannes spontan entbinden konntest, aber ganz ehrlich, war es die Situation im nachhinein wert? Ich wünsche dir, dass du die Entscheidung für dich treffen kannst, womit du am Besten leben kannst. Aber wirf dir irgendwann nicht vor "ach hätte ich mal"

Edit: Das ist übrigens typisch deutsch, bloß keinen Mucks sagen, die Sache einfach auf sich beruhen lassen und gut ist. Aber selbst ein Krankenhaus ist eine Servicebranche. Und deshalb sollte ein Patient auch wie ein Gast und nicht wie ein Patient behandelt werden. Ein gutes Krankenhaus wird von einem Patienten an fünf weitere Leute empfohlen. Eine schlechte Meinung hingegen ist viel fataler und merken sich auch wesentlich mehr. Deshalb gibt es auch überhaupt ein Qualitätsmanagement in einem Krankenhaus

Mac, tut mir auch leid, dass ich dich da falsch verstanden habe. Das Thema ist einfach für mich sehr emotional besetzt und vielleicht bin ich auch überempfindlich was das angeht. Lassen wir es einfach gut sein.

Geschrieben

Liebe El(f)e,

erstmal herzlichen Glcükwunsch zu Deinem gesunden Sohn und zu Deiner so heiß ersehnten normalen entbindung!

Ich kann Dich da sehr gut verstehen, denn ich wünsche mir nach dem "eiligen Ks" bei meiner 1. SS jetzt auch so sehr eine natürliche GEburt...

Geschrieben

Das ist ein sehr schön geschriebener Geburtsbericht, El(f)e, obwohl die ganzen Umstände natürlich sehr schockierend für mich zu lesen waren...

Einfach nur krass, dass so etwas heutzutage noch passieren kann, da bekommt ja jede Erstgebärende Horror vor einer Geburt im Krankenhaus...

Zum Glück hat dein Johannes keine bleibenden Schäden davon getragen, ich kann mir aber gut vorstellen, dass es traumatisch war für dich in der ersten Nacht!

Ich sehe die Diskussion um eine Beschwerde neutral und kann dazu nur sagen, dass das krankenhaus augenscheinlich seine Aufklärungspflicht vernachlässigt hat, was einen KS angeht.

Natürlich ist es toll von dir gewesen, dass du so lange und letzten Endes erfolgreich für eine natürliche Geburt gekämpft hast, aber das Risiko, was seitens des KHs eingegangen wurde, ist nicht zu rechtfertigen.

Typisch deutsch eben kann ich deine Meinung aber auch verstehen, dass du es "vergessen" möchtest, so gut es eben geht und die Sache auf sich beruhen lassen willst.

Alles Gute weiterhin für euch!!!

Geschrieben

oh mensch da hast du aber echt eine lange entbindung gehabt , aber gott sei dank ist soweit alles gut gegangen.

bei unserer carrie hatte ich auch einen blasensprung, nur das die im krankenhaus mir nicht glaubten , weil das dumme lackmuspapier nicht umfärbte. als ich drei tage später wehen bekam und zum dritten oder war es schon zum 4. mal in der klinik stand, lächelten sie mir nur armseelig zu und dann konnte ich doch bleiben weil der mumu auf war . und das ende vom lied war das wir mit carrie eine woche bleiben musste weil ich schon eine infektion in der gebärmutter hatte und carrie vorsorglich behandelt wurde.

und bei unserer letzten maus, hatte ich einen blasensprung und es tat sich nichts, da haben sie mich sowas von irre gemacht, das sie innerhalb 24 h geboren sein müsse. wenn nach 20 std keine wehen wären , machen sie einen ks und ich hab mich geweigert. gott sei dank half der wehentropf und die kleine kam 2h vor "muss" auf die welt

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