Mein Beileid.
Clara war mit knapp 2 1/2 auf der Beerdigung ihres Ur-Opas. David war damals ein halbes Jahr alt, deswegen "zähle" ich ihn da nicht mit. Es war eine Trauerfeier an der Urne, das ist ein ganzes Stück weniger greifbar als ein Sarg, aber auch zu einer Trauerfeier am Sarg hätten wir sie mitgenommen. Die Kinder gehören zu dieser Familie, sie konnte so etwas besser begreifen, warum ihr Papa traurig ist (es war der Opa meines Mannes, ich hatte ihn zu selten in meinem Leben gesehen um wirklich persönlich traurig zu sein, ich habe eher für meinen Mann mitgetrauert) und hat Fragen gestellt, soweit sie Fragen hatte und wir haben sie beantwortet. Das waren aber mit 2 1/2 sicher noch weniger als mit 3 1/2.
Im Juni diesen Jahres hatten wir die furchtbare Aufgabe, liebe Freunde auf der Beerdingung ihres Sohnes zu begleiten. Da habe ich die Kinder nicht mitgenommen. Im Nachhinein denke ich aber, dass ich das hätte tun können, es waren einige Kinder anwesend, Bruder, Cousins, Cousinen, die zwei jungen Onkel (damals 3 und 8) und die Tante (6) und Kinder aus dem Kindergarten seines großen Bruders. Es war für alle gut, dieses pure Leben dort zu haben, ganz besonders für die Eltern.
Wir haben zu Hause viel über den Kindstod gesprochen und Clara war es ganz, ganz wichtig, zum Friedhof zu fahren. Das machen wir in unregelmäßigen Abständen.
Man muss einfach immer schauen: wie geht es MIR mit dem Tod? Bin ich währenddessen in der Lage, für mein Kind dazusein, sein Lachen zu "ertragen" oder Fragen zu beantworten? Kommen ich und die anderen damit zurecht, dass Kinder auch während Trauerfeiern spielen und umher laufen? Wie viel traue ich meinem Kind zu (oft viel weniger, als es tatsächlich möglich ist)? Wie viel hat mein Kind von dem Menschen, der gegangen ist, erlebt?