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Wiederholte Fehlgeburten und die Schwangerschaften danach

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Geschrieben (bearbeitet)

In der Schwangerschaft mit Jonas ging es mir zwar megamies, aber mit dem Zwerg war ja alles in Ordnung.

Danach habe ich das erste Baby dann in der 11. SSW und das zweite in der 9. SSW verloren.

Die netten Ärzte hier meinten dann, sowas käme halt vor und wäre nicht ungewöhlich und wenn es nochmal

passiert, könne man ja mal näher gucken ob es da irgendeine Ursache gäbe. Halloooooooohooooo?!

Ich hab das nicht hingenommen und wollte "schon" nach der zweiten FG, daß da nun mal geschaut wird warum.

Und siehe da: bei mir wurde ein Septum in der Gebärmutter festgestellt. Das ist eine Art Trennwand

im oberen Bereich, so daß die Gebärmutter oben etwas herzförmig ist. Das konnte bei einer US-Untersuchung

gesehen werden. Wenn sich das Baby anderswo in der GB einnistet, stört soein Septum im Idealfall

nicht. Wenn das Baby sich aber genau dort niederläßt, wird es irgendwann nicht mehr ausreichend versorgt

und stirbt. Meist so in der 8.-12. SSW hab ich mal irgendwo gelesen.

Dieses Septum wurde bei mir dann operativ entfernt und anschließend bekam ich ja nun den Hannes. Zwar

knapp 7 Wochen zu früh aus ungeklärten Gründen, aber gesund. In der SS mit ihm hab ich die ersten 12 Wochen

auch noch Utrogest genommen. Aber vorallem darum, damit ich das Gefühl habe irgendwas für das Bestehen

dieser SS tun zu können und mein Gewissen zu beruhigen.

Ich hab nach den 2 FG auch den FA gewechselt. Meiner war zwar ganz nett, aber ich wollte nicht immer wieder in die

Praxis müssen, wo ich nun so schmerzhafte Erfahrungen machen mußte. Es hätte mich ja dort doch jedesmal alles

wieder an das Geschehene erinnert und das wollte ich mir nicht antun. Zu der neuen FÄ durfte ich dann so oft

hinkommen wie ich wollte und sie hat auch jedesmal nen US gemacht, wenn ich da war, um mich zu beruhigen. Das war

sehr viel wert, daß sie da soviel Verständnis aufgebracht hat. Das ist ja leider nicht selbstverständlich.

Bearbeitet von SanJoHan
Geschrieben

Liebe Alex,

ich hatte hierzu gerade schon in Deinem Sternchen-Thread etwas geschrieben, aber ich trage mich hier gerne nochmal ein...

Während meiner ersten SS hatte ich einen FA, der war ein richtiger Ar.... .

Er war wohl der Meinung, Frauen in einem bestimmten "Alter" (ich war damals noch 40, aber topfit) sollten keine Kinder mehr bekommen, und dementsprechend hat er mich in sämtlichen kritischen Situationen im Regen stehen lassen.

Als ich damals Blutungen bekam meinte er nur "Wenn's hält, dann hält es, und wenn nicht, kann man auch nichts machen", und als mein Kind gestorben war, hatte er nur künstliche Betroffenheit für mich...

Danach habe ich den Frauenarzt gewechselt. Allerdings hatte ich dann, anfangs meiner zweiten SS das Pech, dass gerade Pfingsten war, und meine neue FÄ so wie auch mein ehemaliger und sämtliche anderen drumherum alle gleichzeitig Urlaub hatten. Ich war dann also bei der Vertretung der Vertretung, und als ich mein zweites Kind damals verlor, hatte ich noch nicht einmal den ersten Termin bei meiner neuen FÄ gehabt...

In der Zwischenzeit war ich aber dort, und sie hat sich sehr bemüht. Sie hat mich sofort zu einem Gerinnungsdiagnostiker überwiesen, weil sie meinte, die Blutgerinnung kann für wiederholte FGs verantwortlich sein. Außerdem hat sie mir zur Sicherheit Utrogest verschrieben, welches ich bei erneutem Basteln sicherheitshalber ab dem ES einnehmen soll. Kann ja nicht schaden, und es wäre bestimmt auch für mich ein sehr beruhigendes Gefühl, wenigstens ein klein wenig für die SS tun zu können...

Bisher hatten mein Mann und ich noch nicht den Mut, an einer erneuten SS ernsthaft zu arbeiten. Auch ich habe recht große Angst davor, dass es wieder schiefgehen könnte..

Andererseits denke ich mir, wenn ich irgendwann doch Erfolg hätte und ein gesundes Kind in die Arme schließen könnte, dann würden die Erlebnisse der letzten Monate vielleicht im Nachhinein doch etwas "aufgefangen" und ich wüsste, wofür ich das alles erlebt habe. Wenn ich keinen erneuten Versuch wage, dann werden meine Fehlgeburten für immer ihre Dominanz behalten.. Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt verständlich genug ausdrücke?.. Ich meine nur, das, was ich eventuell zu gewinnen hätte ist wohl doch einiges mehr, als das, was ich noch verlieren könnte. Zumal auch ich mir denke, irgendwie habe ich ja nun schon eine gewisse "Erfahrung" (leider!) mit Fehlgeburten, und wüsste im Zweifelsfall, was auf mich zukommt. Was aber auch nicht ganz stimmt, weil es bei mir noch viel schlimmer geht: So ein Erlebnis, wie Du es hattest, als Du Dein Kind gebären musstest... davor habe ich richtig Angst!!!

Ich weiß auch noch nicht, wie es weitergehen soll. Zusätzlich drängt bei mir auch noch die Zeit. Ich denke, wenn ich jünger wäre, würde ich erst einmal gar nichts mehr vom Kinderkriegen wissen wollen und in aller Ruhe ganz dick Gras über alles wachsen lassen. Aber das kann ich mir mit mittlerweile 41 Jahren leider nicht mehr erlauben. Und ob es dann in einer erneuten SS besser wäre, weiß ich auch nicht...

@SanJoHan:

Darf ich Dich fragen, wie man damals bei Dir festgestellt hat, dass Deine Gebärmutter dieses Septum hat??? War das ein normaler Ultraschall oder wurde gespiegelt??? Das wäre ja vielleicht auch noch eine Möglichkeit, warum es bei mir nicht geklappt hat...

Geschrieben

Hey Chrissy, Sandra - danke fuer eure Antworten

ich glaube so ein Septum laesst sich nur mit ner Gebaehrmutterspiegelung finden - die duerfte nun aber nicht sooo schwer durchzufuehren sein. :confused:

@Chrissy: Ich weiss, wenn ich dir jetzt sage, dass du vor einer stillen Geburt keine Angst haben musst, du es vermutlich nicht verstehen wirst. Das musst du auch nicht - schliesslich wuensche ich es auch niemandem, und hab es selbst erst lange nach der Geburt verstanden.

Es ist in der Tat so, dass dir die Geburt sehr viel bei der Trauerarbeit hilft - aendert allerdings nix dran, dass es natuerlich absoluter Murks ist, seine Kinder auf diese Art und Weise zu verlieren.

Ich fuer mich persoenlich moechte die Familienplaung nicht mit einer gluecklosen Schwangerschaft abschliessen. Ich moechte so gerne nochmal einen dicken Bauch haben und eine Geburt erleben. Das haelt mich aufrecht.

Ich habe zwar auch so meine eigenen Gedanken zum Altersabstand zwischen Luna und einem Geschwisterchen, aber ich befinde mich nicht in einem solchen Zeitdruck wie du.

Im Moment sieht es bei euch doch aber ganz gut aus, oder?

Gute FA, (bald) gut vorbereitet, guter Zyklus, gesunde Schwimmer - das sind doch alles ganz gute Zeichen :o

Ich will euch zu nichts draengen, und sicher kann auch ein Leben ohne Kinder sehr erfuellt sein - aber wenn du dir wirklich eines wuenschst, dann wuerde ich noch nicht das Hoffen lassen.

Zurueck zum Thema: Ich denke wir werden wieder "basteln" wenn die Untersuchungsergebnisse da sind. Allerdings diesmal ganz ohne Stress,.. ohne Ovus und Pi Pa Po. Naja, vorher werd ich mir aber eh erstmal anhoeren muessen, was der Arzt zu sagen hat ;)

Geschrieben

Liebe Alex,

vielen lieben Dank für Deine Worte..

Es ist unglaublich, dass gerade Du mir Mut machst, die so viel schon erlebt hat!

Aber gerade das macht wirklich Mut... weißt Du, was ich meine???

Vielen Dank dafür!!! *dolldrück*

Ja, im Prinzip könnten wir wieder loslegen... Sollten wir vielleicht auch, denn mir rennt nun wirklich die Zeit ganz massiv davon.. Ich weiß auch nicht, ob ich nach einer (hoffentlich passiert mir das nicht, aber man weiß ja nie) weiteren FG aufgeben würde... Wann ist der richtige Zeitpunkt, um aufzugeben??? Ich habe keine Ahnung...

Was Altersabstände betrifft, kenne ich einige Mädels, die auch mit bereits 10-jährigen Kindern noch einen Nachzügler bekommen haben und super glücklich damit waren. Ist dann halt wieder etwas "ganz eigenes" und kein Spielkamerad mehr für Luna.. Aber ich verstehe sehr gut, dass Dir letzteres lieber wäre!

Ich werde jetzt auch die Ergebnisse der Chromosomenuntersuchungen abwarten, und dann lassen wir's vielleicht wieder drauf ankommen...

Ganz liebe Drücker

und weiterhin viel, viel Kraft - und dass Deine Untersuchungsergebnisse so gut sind, dass sie für einen neuen Versuch motivieren!!!

Chrissy

Geschrieben

@SanJoHan:

Darf ich Dich fragen, wie man damals bei Dir festgestellt hat, dass Deine Gebärmutter dieses Septum hat??? War das ein normaler Ultraschall oder wurde gespiegelt??? Das wäre ja vielleicht auch noch eine Möglichkeit, warum es bei mir nicht geklappt hat...

ich glaube so ein Septum läßt sich nur mit ner Gebährmutterspiegelung finden - die dürfte nun aber nicht sooo schwer durchzuführen sein. :confused:

Nee, das hat mein ganz normaler FA gefunden, als er mit seinem (eigentlich total mistigen) US-Gerät

danach gesucht hat. Ist zwar schwer zu sehen, aber bei einem Septum sieht man auf dem US zwei

etwas dunklere Stellen oben in der GM, sieht irgendwie aus wie Augen oder so.

Er hatte dann den Verdacht und hat mich ins KH geschickt, wo nochmal ein normaler US mit einem besseren

Gerät gemacht wurde. Der Arzt dort hat es dann auch gleich gesehen und mich 2 Tage später auch operiert.

Geschrieben

:lol:

Ja, ich verstehe in der Tat, was du meinst, Chrissy. Mich bauen in den schwersten Momenten auch immer die Menschen auf, die selber schon ganz unten angekommen sind ;)

"Unten" ist halt doch noch mal ein ganz anderer Blickwinkel :o

Wann ist der richtige Zeitpunkt um aufzugeben? Puh,... schwere Frage.

Ich denke das hat was mit der eigenen Schmerzgrenze zu tun. Wieviel wuerdest du dir zumuten koennen, wenn es am Ende als Belohnung ein gesundes Kind geben wuerde?

Da ist die Grenze, oder?

Einige sagen, sie wuerden alles dafuer tun - andere sagen, nach x Versuchen ist Schluss. Manchmal zieht auch der Koerper nen Schlussstrich. Damit spiele ich jetzt nicht nur aufs Alter an, sondern auch auf meine eigene Situation. Staendig schwanger zu sein, ist fuer den Koerper auch Stress :/

Meinem Mann gefaellt der Gedanke "Einzelkind" immer besser - auch das kann der Schlusstrich sein. Schliesslich kann ich mir ja kein Kind alleine zurecht basteln.

Ich wuerde mir jetzt noch kein Ende setzen wollen - noch kann ich gehen, also gehe ich auch. Wie das beim naechsten Schlag aussieht, weiss ich nicht. Vielleicht ist dann wirklich Schluss. Aber diese Geschichte steht in den Sternen. Denn auch fuer mich sieht es ja jetzt eigentlich ganz gut aus :) - Ich bekomme bald Hilfe und werde "an die Hand genommen". Ich will es unbedingt nochmal mit Hilfe probieren... wenn ich es allein schon nicht schaffe :)

Ach herje, bin ich off topic :X :X :X ;)

Geschrieben
Nee, das hat mein ganz normaler FA gefunden, als er mit seinem (eigentlich total mistigen) US-Gerät

danach gesucht hat. Ist zwar schwer zu sehen, aber bei einem Septum sieht man auf dem US zwei

etwas dunklere Stellen oben in der GM, sieht irgendwie aus wie Augen oder so.

Er hatte dann den Verdacht und hat mich ins KH geschickt, wo nochmal ein normaler US mit einem besseren

Gerät gemacht wurde. Der Arzt dort hat es dann auch gleich gesehen und mich 2 Tage später auch operiert.

Du weisst also auch gar nicht ob du das von Anfang an hattest, oder ob sich das nach Jonas entwickelt hat?

Ach - irgendwie sind das so viele Punkte die gechecked werden muessen - mir drehen schon die Augen davon. :eek:

Geschrieben
Du weisst also auch gar nicht ob du das von Anfang an hattest, oder ob sich das nach Jonas entwickelt hat?

Ach - irgendwie sind das so viele Punkte die gechecked werden muessen - mir drehen schon die Augen davon. :eek:

Mhmmm, ich denke wenn man sowas hat, dann hat man das schon immer. Kann mir nicht vorstellen,

daß soetwas irgendwann später noch einfach so "wachsen" kann. Denke das war schon immer da und Jonas

sein Eili war eben clever und hat sich nicht dort eingenistet, sondern an einer Stelle, wo es eben in Ruhe

wachsen und großwerden kann. Bei Jonas waren ja auch zwei gleichgroße Plazenten (ist das

der korrekte Plural?) vorhanden, also er wäre auch ein Zwilling gewesen. Vielleicht war Jonas Nummer 2 näher

am bösen Septum und ist deswegen irgendwann unbemerkt verschwunden? Keine Ahnung.

Es sind sicher eine Menge Punkte, die Ursache einer oder mehrerer FG sein können. Aber ich denke,

das meiste läßt sich doch relativ schnell abklären. Diese ganzen Blutwerte lassen sich mit einmal pieksen

ja kontrollieren, ein vernünftiger US gibt ganz schnell Aufschluß über die Gebärmutter,....

Ich denke, lediglich der humangenetische Teil dauert etwas länger. Aber kann da auch noch eine

Ursache zu vermuten sein, wenn Ihr beide zusammen schon eine gesunde kleine Lulu habt?

Sie werden es Dir sicher bald sagen, wenn Ihr dort den Termin habt. Die kennen sich damit ja aus

und ich denke, mit solcheiner Unterstützung fühlt man sich dann gleich viel sicherer.

Geschrieben

Keine Ahnung, ob ein gesundes Kind einen von einigen Untersuchungen ausschliesst :confused:

Bin echt gespannt was mir der Onkel Dokter da naechste Woche erzaehlen wird.

Ich hoffe aber auch auf den positiven Push-Effekt: "Doc in der Hinterhand" :D

Geschrieben

Nein, nicht "off topic"...

Gehört doch zu den Gedanken, wie es nach mehreren FGs weitergehen soll, dazu!

Früher, wenn es mir schlecht ging, habe ich immer darauf gehofft, dass ich so schnell wie möglich ganz unten angekommen sein würde. Einfach deshalb, weil man, wenn man ganz unten ist, wieder festen Boden unter die Füße bekommt. Und erst dann hat man die Chance, sich ganz feste abzustoßen und recht schnell wieder nach oben zu schwimmen. Aber solange man zwischen der Wasseroberfläche und dem Grund treibt, muss man sich viel mehr anstrengen.. deshalb war es für mich früher manchmal gar nicht so schlecht, endlich "ganz unten" zu sein, denn dann hatte ich irgendwie mehr Energie und wusste, es kann nun nur noch nach oben gehen....

Ich denke, für ein gesundes Kind würde ich noch viel mehr auf mich nehmen.

Problem ist nur, dass ich nicht weiß, ob am Ende wirklich ein gesundes Kind steht, oder nur eine Odyssee von Fehlgeburten und OPs... Aber man soll ja versuchen, so positiv wie möglich zu denken...

Mein Mann ist da auch relativ "schmerzfrei". Er hatte eigentlich gesagt, dass er jetzt erst mal die Nase voll hat von dem ganzen Stress, aber ich höre dann doch immer wieder aus seinen Äußerungen heraus, dass er das Thema Kinderplanung doch noch nicht ganz abgeschlossen hat... Wenn er nun aber nicht mehr wollte, müsste ich das auch akzeptieren. Sind ja auch seine Gefühle und seine Nerven...

Aber ich glaube, so ein absolutes "Nein" träfe mich im Moment sehr sehr hart... So weit bin ich doch noch nicht, alles komplett abzuschreiben.. Es ist ja nicht nur die Verabschiedung vom Kind, sondern von dem kompletten Leben, welches mit dem Kind zusammenhängt. Und das ist eine harte Vorstellung für mich...

Ich denke auch, die Gefühle und Gedanken die man jetzt hat, können sich jederzeit ändern. Wenn noch etwas passiert, je nachdem, wie heftig das dann wird, werde ich vielleicht wieder ganz anders denken und sofort die Flinte ins Korn werfen, wer weiß??

Ich hoffe riesig mit Dir, dass Deine Untersuchungen gut ausgehen und Du doch bald wieder ein gesundes, quietschfideles Baby in den Armen halten wirst!

Und die Untersuchungen... mach' Dir nicht so einen Kopf! Jede Untersuchung ist ein Stückchen mehr Aufklärung, ein Stückchen mehr Forschung, woran es gelegen haben könnte, hoffentlich auch ein Stückchen mehr Vertrauen in einen erneuten Versuch und ein Stückchen Hilfe auf Eurem Weg!

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass die Hände, an die Du nun genommen wirst, Dich gut behüten, Dich tragen und Dir richtig helfen werden!!!

Chrissy

Geschrieben
Ich denke, lediglich der humangenetische Teil dauert etwas länger. Aber kann da auch noch eine

Ursache zu vermuten sein, wenn Ihr beide zusammen schon eine gesunde kleine Lulu habt?

Entschuldigt, wenn ich mich hier einmische. Doch Sandra, das kann schon sein. Bei uns wurde ja damals auch eine humangenetische Untersuchung gemacht und da hatten wir ja auch schon einen gesunden Josholito :P . Ich weiß nicht, wie das in anderen Ländern aussieht, aber bei uns wurde diese Untersuchung ohne Murren und Knurren gemacht.

Alex an deiner Stelle würde ich das auf jeden Fall machen lassen.

Geschrieben

Nein, einerseits natürlich gut. Andererseits war das damals auch sehr unbefriedigend für mich, weil ich einfach einen Grund wissen wollte, warum das passieren mußte. Ich konnte schwer damit leben, daß es einfach nur eine Laune der Natur war. Das fällt mir auch heute noch schwer.

Geschrieben

hm, ich kann hier zwar nicht mitreden, da ich mit meinen beiden in die "pech-gehabt-schublade" gehöre, aber ich möchte dir für deinen gang in die kiwu-klinik alles gute wünschen und dass sich daraus eine beschwerdefreie (und sagen wir 38 wochen lange? ^^) schwangerschaft ergibt.

lieben gruß

Geschrieben

Liebe Alex,

ich finde diesen Thread hier sehr gut und informativ. Vielen Dank dafür.

Da Skorpi und Flöckchen jeweils in einem sehr frühen Stadium gehen mussten, bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob wir ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten oder nicht. Ich meine damit, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob sich beide wirklich richtig eingenistet hatten. Gerade bei Flöckchen schwanke ich sehr. Irgendwie sagt mir eine innere Stimme, dass es sich dabei um ein Windei handelte, da der Test bei ES+13 zwar positiv war, die Blutung jedoch bereits schon bei ES+16 einsetzte. Obwohl ich mit Skorpi länger schwanger war und der Arzt mir auch eine SS bestätigte, ist es fraglich, ob der ganze Stress, bedingt durch den Umzug, die Eingewöhnung in der neuen Stadt sowie der neue Job Ausschlag für die FG waren oder ob das Ei leer geblieben ist, sich der Embryo nicht weiterentwickelt hat oder einfach nicht halten konnte. Da jedoch meine Zyklen nicht regelmäßig sind und es manchmal auch vorkommt, dass es ewig bis zum ES dauert, habe ich mir überlegt, den Reifeprozess per US kontrollieren zu lassen, um zumindest nächstes Mal eine Reifestörung ausschließen zu können. Sofern es jedoch zu einer erneuten FG kommen sollte, möchte ich auf jeden Fall humangenetische Untersuchungen vornehmen lassen, da kein Mensch, wie wir hier alle bestens wissen, diese grausige Routine braucht bzw. leicht erträgt.

LG Betty

Geschrieben

Hallo,

ich schreibe eigentlich nur sehr selten und gehöre eher zu den stillen Mitlesern, aber meine zwei FG beschäftigen auch mich noch immer sehr. Bei mir ist ziemlich schnell PCO festgestellt worden und wir sind vor 1,5 Jahren direkt in eine KiWu-Klinik gewechselt.

Ich hatte nie einen eigenen Eisprung und wir haben mit Gona* stimuliert. Ich bin dann direkt im 2. Zyklus schwanger geworden und hätte nie gedacht, dass dieses Kind nicht im März 2009 bei uns sein wird. In der 6. Woche sah man den Herzschlag; in der 8. Woche war das Baby in "Luft aufgelöst". Es war einfach weg. die Fruchhöhle war noch da, das Kind nicht mehr. Wir wurden getröstet, dass sowas in 20% aller Schwangerschaften so ist... Nach der AS wurde nur die "reguläre" Untersuchung des Embryos gemacht. Hier hat man uns erst gesagt, dieser wäre unauffällig gewesen; nach der 2.FG hat man uns dann "verraten", dass es Anzeichen bei dem ersten Kind auf einen Gendefekt gab.

Irgendwie bin ich wie Betty davon überzeugt, dass es eine Art schlechte Eizellreifung gibt - also wenn die Eierchen so lang brauchen, ehe sie springen, ist es nicht so gut. Aber ob das stimmt? Keine Ahnung...

Das 2. Kind ist sogar auf natürlichen Wege entstanden. In der ersten und zweiten SS hatte ich in der 6. Woche immer das Gefühl eine Entzündung im Vaginalbereich zu haben. Abstriche etc. blieben aber jedes Mal ohne Befund. Ich kam mir wirklich jämmerlich vor. Die Ärzte vermuteten eine "allergische" Reaktion auf das Utro. Ich hatte immer das Gefühl, dass mein Körper das Baby abstösst. Total blöd zu erklären.

In der 8. Woche bekam ich heftige Blutungen, aber das Baby hat weiter gekämpft. In der 10. Woche haben wir den Kampf verloren. Da wir ja noch immer Patienten der KiWu-Klinik waren, welche auch direkt alle Behandlungen und die AS gemacht haben, haben diese direkt eine Chromosomenanalyse angefordert. Glaube wir haben 8 Wochen auf das Ergebnis gewartet. Diese war o.B.

Aber das ist ja eigentlich nicht Deine Frage, Alex, sorry das ich mich noch mal so lang über die Vorgeschichte auslasse... Nach der Analyse wurde ich nochmal über Bluttest auf den Kopf gestellt. Sie haben alles gestestet, was behandelbar ist. Gerinnungsstörung, Schilddrüse, Thrombophilie... es waren unmengen Sachen. Das entgültige Ergebnis bekam ich nach 4 Wochen. Man hat bei mir das Antiphospolipid Syndrom festgestellt. Ist eine Art Thrombose, welche verursacht, dass sich die Plazenta nicht richtig bildet, oder nicht richtig versorg wird. Das arme Würmchen war top gesund und ist einfach verhungert. APS ist dank Aspirin und Heparin spritzen wohl gut behandelbar.

Parallel wurde noch mal wie bei SanJoHan die Gebärmutter über US gecheckt. Bei einem US hatte man die Vermutung, dass meine GM auch herzförmig wäre; welches sich aber zum Glück nicht als richtig erwiesen hat.

Auf der einen Seite bin ich wirklich froh, dass wir wissen, was die Ursache war. Aber auf der anderen Seite bleibt einfach die Angst, dass Heparin und Co am Ende nicht helfen und wir diese FG immer wieder erleben. Ich bewundere Dich Alex, wie aufrecht Du dich hälst. Ich musste nach der 2. FG wenigstens kurz zum Psychologen und habe eine "Internet-Schreib-Therapie" gemacht.

Wie Chrissy schon schrieb, man würde alles auf sich nehmen wenn man nur wüsste, dass man am Ende ein kleines Würmchen im Arm halten darf....

Ich wünsche Dir für deinen weiteren Weg alles Gute!!!

Liebe Grüße

Celli

Geschrieben

Irgendwie bin ich wie Betty davon überzeugt, dass es eine Art schlechte Eizellreifung gibt - also wenn die Eierchen so lang brauchen, ehe sie springen, ist es nicht so gut. Aber ob das stimmt? Keine Ahnung...

Entschuldigt, wenn ich mich reinschleiche, aber dazu kann ich mit einer FG auch etwas sagen. In meiner letzten Schwangerschaft war die Zeugung definitiv (wir hatten vorher keinen Sex, also weiss ich es sicher!) an Zyklustag 24 (oder so, auf jeden Fall sehr spät), was ja für einen "normalen" Eisprung viel zu spät wäre. Meine FÄ meinte auch, dass es wohl schon da unter einem schlechten Stern stand. Vielleicht ist also wirklich was dran.

Geschrieben

Hm,.... ob an dieser Ei-Theorie wirklich was dran ich? :confused:

Dazu kann ich leider echt nix sagen,...aber ich denke, es gehen auch genuegend bleibende Schwangerschaften aus langen Zyklen hervor :/

Danke fuer deine Geschichte, Celli - du kannst hier gerne soviel drueber schreiben wie du magst. Es geht nicht um eine direkte Beantwortung meiner gestellten Fragen sondern auch ueber den weiteren Verlauf des Kinderwunsches.

Ich frage euch, warum man euch beim ersten Mal ein falsches Ergebnis genannt hat? Ob es fuer die Psyche einer nicht Frau besser ist, wenn sie weiss, dass das Kind krank war? :confused:

Ich bin auch gar nicht so stark wie du glaubst :o - Ich blende nur einfach viel aus. Damit meine ich nicht "ausloeschen" - aber ich versuch es nicht mehr so nah an mich ran zu lassen.

Das Tod des Distelchens war ne echte Herausforderung fuer micht. Dagegen ist die diesmalige Fg (leider) ein echter Spaziergang fuer die Seele.

Natuerlich tut es weh, ein Kind zu verlieren - aber ich hab ehrlich kaum irgendwelche "Traeume" und "Wuensche" in dieser SS gehabt, die somit haetten zerstoert werden koennen *abschweif*.

Was mich in den letzten Tagen am meisten aergert, ist der Umstand, wieviel Zeit ich mit dieser ganzen Gruetze (sorry fuer den Ausdruck) verschwende. Es ist schade um die Zeit - ehrlich,..das nervt mich. Warum verbringe ich ein ganzes Jahr damit ein Kind nach dem anderen in den Himmel zu schicken???

Ehrlich,...da gibt es doch bessere Dinge die man tun koennte.

Und nun heisst es schon wieder warten: Warten auf den Befund, warten auf den Termin in der KiWu-Klinik, warten auf die Untersuchungsergebnisse - und dann? Wieder warten auf den naechsten Abgang? *haarerauf*

Was fuer eine Zeitverschwendung *nerv*

Geschrieben

ja, das ist allerdings ein problem. meine größte angst während jeder ss war, dass ich das baby wieder verliere und dass es dann noch länger dauert, bis ich mal annähernd eine chance habe, endlich ein kind im arm zu halten (das lebt).

und dann dieser unsinn: ich wurde so leicht schwanger und musste sie doch wieder ziehen lassen... absolut sinnlos!

und trotzdem versuchen wir es weiter...

ich glaube, die idee mit der kinderwunschklinik ist in jedem fall gut. hab ich ja auch gemacht (das ist jetzt eher für andere mitleser, alex, du weißt ja über alles bescheid). ich habe zwar nicht alle untersuchungen machen lassen, aber zumindest ein paar. und habe ja auch ergebnisse bekommen. alles, was gemacht wurde, jede tablette, die ich nun nehmen muss, auch die cerclage, die ich bekommen habe, bedeuten für mich jetzt ein bisschen mehr sicherheit. aber das, was wir am meisten brauchen, ist, so denke ich, einfach glück.

und das wünsche ich uns allen hier.

Geschrieben

ach Alex, ich glaube auch das ist eine Form von Trauer. Oder die Vorstufe davon . Auch ich war so wütend auf das Baby, auf die Welt, ach einfach auf alles. Als man uns sagte, es ist wieder vorbei, habe ich meinem Mann ernsthaft gesagt: Das wars. Ich will das nie wieder. Wozu der Mist.... Darauf habe ich keinen Bock mehr....

Bei mir war es so, dass ich die ganze Schwangerschaft einfach nur Angst hatte. Wahnsinnige Angst. Ich hatte einfach nur Panik - jeden Tag, jede Nacht. Es war fast eine Erleichterung, dass es vorbei war. Ich fand dieses Gefühl so schrecklich und doch konnte ich mich nicht dagegen wehren. Ich hatte nicht die Kraft mich auf das Baby zu freuen. Das bedauere ich heute sehr, aber damals ging es einfach nicht...

Aber noch immer spüre ich den Wunsch unbedingt ein Kind haben zu wollen. Es ist echt seltsam, was sich die Natur da ausgedacht hat... Es sind wie zwei Seelen in einer Brust. Die eine sagt sich "he lass doch den Sch**ss, es hat doch keinen Sinn, warum verschwendest du damit deine Zeit und quälst Dich..." Naja und die andere fordert dich auf weiter zu kämpfen und die Sache durchzustehen.

Es ist wie bei SaMi. Man kämpft sich vorwärts und unternimmt alles, was man nur tun kann. Die Untersuchungen ziehen sich eine gefühlte Ewigkeit, aber sie erreichen eines: das Du weißt woran ihr seid. Und das man etwas finden wird, was ihr unternehmen könnt. Ich klammere mich an das Heparin und SaMi, Du bestimmt an die Cerlage. Es ist so ätzend, dass man nichts anderes tun kann, als die Mittel zu nutzen, die sich einem bieten und positiv denken...

Ich habe keine Ahnung, ob wir jemals wieder schwanger werden und wie es dann weiter gehen wird. Ob ich wieder so Panikattaken bekomme oder ob es besser sein wird, wie beim letzten Mal. Meinst du, dass dir psychologische Unterstützung auch gut tun könnte? Es ist ja nicht nur der Körper, der leidet. Auch wenn man glaubt, man hätte die letzte FG "so nebenbei und locker" weggesteckt, ich glaube das ist nicht so. Die Art der Trauer äußert sich einfach nur anders. Bis hin zu Wut und Resignation.

@SaMi: Wie geht es Dir momentan? Du musst nicht darauf antworten, wenn du nicht magst. Ich denke oft an Dich und hoffe, dass alles gut wird.

Noch eine kleine Anmerkung wegen der verschwiegenen Info bzgl. des Gendefektes. Unsere KiWu ist eine Uniklinik. Die Klinik selbst hat einen sehr guten Ruf. Aber ist halt ein bisschen Fließband. Glaube sie haben bestimmt jede Woche 1-2 FG. Ich denke, Sie wollen einfach die Frauen so ruhig wie möglich halten. FG passieren und meist nur einmal. Eh die Patientinnen alle gleich Panik schieben, dass sie nun ständig FG erleiden werden, sagen sie "passiert und kommt nicht wieder vor" :(

Liebe Grüße

Celli

Geschrieben (bearbeitet)

Hey Celli,

Das mit den Panikattacken kenne ich nur zu gut. Das hatte ich beim Distelchen auch. Das war die Schwangerschaft nach der ersten FG - bin gleich im 2.UZ wieder ss geworden. Natuerlich hab auch ich an die Statistik gelaubt, und gehofft, dass das Ganze nicht nochmal passiert.

Ich habe sooo viele US-Bilder aus dieser Schwangerschaft - war staendig beim Arzt, Schmierblutungen, ungutes Gefuehl, weiss der Geier was. Der FA hat das so hingenommen,... kannte ja schliesslich meine Vorgeschichte.

Und dennoch - ich hatte ehrlich jeden Tag Herzrasen - konnte Nachts nicht schlafen,...dachte staendig daran, dass der heutige Tag der letzte sein koennte. Hab am ganzen Koerper gezittert. Und das bis zur 17.Woche hin. Mich hat nichts beruhigt,... weder der Herzschlag auf dem US, noch das Fortschreiten der Schwangerschaft. Am Tag bevor der Tod des Distelchens festgestellt wurde, hat mich meine Panik wieder uebermannt - ich hab einen FA Termin fuer den naechsten Tag ausgemacht und den ganzen Abend bewegungslos und lethargisch auf dem Fussboden in einer Ecke gesessen: Stundenlang vor mich hingestarrt und nur gedacht: "Das wars, es ist aus,... es ist ganz sicher vorbei..." - Ich bin das Drama, was mich am naechsten Tag ja dann auch wirklich erwartete 100 mal im Kopf durchgegangen. Es war ehrlich eine schlimme Zeit.

Aber ich denke, ich hab mich danach wieder gefangen - ich weiss nicht mehr genau wann es war, aber irgendwann hat es Klick gemacht. Ich hatte das Gefuehl, dass ich alles was gedacht werden musste, gedacht habe. Das ich am Ende angekommen bin - an einem Punkt wo man sich nur noch im Kreis drehen kann,... wenn man das denn moechte. Ich glaube, es waere fuer meine Seele besser gewesen, wenn ich den Punkt schon nach der ersten FG erreicht haette.

Die Schwangerschaft jetzt war echt (bis letzte Woche) "schoen". Keine Panikattacken, kein Herzrasen - einfach ganz normal. Viel mehr als abwarten kann man ja waehrend der ersten Wochen sowieso nicht.

Mein Mann hat mir das erste mal gesagt, dass er denkt, dass die SS diesmal bestehen bleibt,... und ganz angestrengt nach einem Namen gesucht *lach* - ach man,...der arme tut mir auch echt leid nun :o - er hat es sicher nur gut gemeint. Und auch ich war ja eigentlich recht guter Dinge (ist ja doch angenehmer fuer die Seele nach vorne zu schaun, als nach hinten).

Was ich damit sagen will: Ich weiss wie es sich anfuehlt, ganz unten zu sein. Und ich weiss auch welch befreiendes Gefuehl es ist, wenn es wieder aufwaerts geht. Aber diesmal steig ich bestimmt nicht hinab ins Loch - nein danke. Ich sitze am Rand, lass die Beine hineinbaumeln und den kuehlen Zug aus dem Loch um meine Ohren wehen. Und dabei denke ich immer wieder daran, wie hart es war dort wieder rauszukommen,... wieviele Gedanken es gekostet hat, wieviel Kraft. Ehrlich,... ich bin schon ein bisschen stolz auf mich. Damals war es meine Aufgabe aus dem Loch rauszukommen,... diesmal geb ich alles um nicht wieder reinzufallen. Auch das ist anstrengend genug ;)

Psychologische Unterstuetzung,....puh .... ja, sicher verkehrt waere das nicht. Aber momentan wuesste ich nicht worueber ich mit einem Therapeuten reden sollte. Dass ich jetzt da stehe wo ich stehe, dazu hab ich natuerlich nicht alleine begetragen. Eine kleine Hand voll Leute steht da hinter mir: Leute, die das gleiche durchgemacht haben,...die wissen, wie sich der "Weg" anfuehlt.

Ich selber moechte aber auch gerne irgendwie was fuer andere tun *ueberleg* - vielleicht kann mir die Kiwu-Klinik ja einen Gespraechskreis empfehlen. Ich moechte gerne noch mehr mit Leuten sprechen, die ein aehnliches Schicksal haben :o

Ich denke im uebrigen auch, dass ich auch eine weitere Schwangerschaft wieder ohne Panik durchstehen kann. Das schliesst allerdings nicht ein, dass ich im Gegenzug fast vor Freude ertrinken werde :cool:

Ich wuerde dir gerne helfen, den Kopf fuer eine neue SS wieder frei zu bekommen,... doch ich weiss nicht genau, wie das gehen soll. Weisst du,... manche Dinge im Leben muss man einfach so nehmen, wie sie kommen. Das klingt total abgedroschen,... ich weiss. Du lebst nur einmal - und deine Geschichte wird Tag fuer Tag weiter geschrieben. Jeder Mensch lebt seine eigene Tragoedie. Und ja, ... ich meine durchaus manchmal, dass ich eine tragische Figur auf der Buehne des Lebens bin (Selbstmitleid??). Aber ich bin ja nicht alleine,... es geht doch jedem so.

Als ich nach der Untersuchung, die den Tod des Distelchens festgestellt hat, mit dem Zug nach Hause gefahren bin, sass neben mir eine fast blinde Frau. Sie war bestimmt schon Ende 60/Anfang 70, aber dennoch ist es doch furchtbar, wenn einem ploetzlich irgendwann das Augenlich fehlt, oder?? Diese Frau malt Bilder - bald wird sie ihren ersten Bildband rausbringen. Ihr Mann bestimmt die Farbgebung und sie malt mit den Fingern auf der Leinwand. Und es sind so lebensfrohe Bilder, die sie malt. Da fuehle ich mich echt ganz klein dagegen mit meiner Geschichte.

Wenn mir jemand sagen wuerde, Augenlicht oder Kind - dann wuerd ich mich fuer meine Augen entscheiden. Gut, dabei spielt sicher der Aspekt, dass ich schon ein Kind habe, eine grosse Rolle -aber,...nicht mehr sehen zu koennen,... das waer fuer mich die Hoechststrafe. Aber diese Frau sass mit mir im Zug, hat mir ihre Bilder gezeigt,... und war so voller Leben. *seufz*. Irgendwie komme ich mir mit meinem 25 Jahren und dem letzten Jahr, dass irgendwie voller Schicksalsschlaege war, so klein vor. Ich meine, davor hatte ich ja 24 gute Jahre. Und wenn Gott will, dann folgen auch noch viele gute Jahre in meinem Leben - mit Augenlicht.

Ich schweife ab - was will ich damit sagen: Auch wenn man sich selber ganz unten sieht,... man ist es nicht. Es koennte IMMER schlimmer kommen. Wofuer all das "gut" war, was wir durchmachen mussten, wird sich erst zeigen, wenn wir alt und grau sind.

Seit dem letzten Jahr habe ich immer wieder den einen seltsamen Gedanken: Ich moechte gerne mit einem Laecheln auf den Lippen sterben koennen. Das waer der beste Abschluss fuer micht.

Bis dahin ist ja (hoffentlich) noch etwas Zeit - Zeit das Jahr 2009 fuer mich als das anzunehmen was es war, und all die kommenden Jahre wieder mit Freude zu fuellen.

Ob dir das nun bei deiner Panik helfen kann? :confused:

Ich klammere mich auch an die Untersuchungsergebnisse - die ja dann irgendwann vorliegen werden. Wenn man googlet, dann sieht man, dass ueberall die Chancen danach wieder recht gut stehen: Quasi Reset.

Und selbst wenn man nix findet, stehen die Chancen fuer eine gute Folgeschwangerschaft nicht schlecht.

Bearbeitet von Canavalia
Geschrieben

Wow, Alex, das hast Du gut geschrieben. Und so wahr!

Das mit dem Sterben mit einem Lächeln auf den Lippen fand ich fast den besten Gedanken. Seltsamerweise habe ich durch den Tod meiner Kinder erst wirklich gelernt, das Leben auch schön zu finden. Das hilft mir im Moment richtig weiter. Gestern sind wir mit Toni im Wald spazieren gegangen, die Sonne hat gescheint, die Blätter waren bunt und neben uns ist ein Reh davongelaufen. Mir gings in dem Moment so wahnsinnig gut. Die Angst, die Anspannung, die Sorgen, alles war vergessen, ich hab einfach nur den Augenblick gelebt. In der Schwangerschaft mit Simon habe ich auch diese Panik gehabt, von der Ihr schreibt. Ich bin oft nachts aufgewacht (meistens gegen 3 Uhr) und hatte einfach nur Angst. Vielleicht war es ein Vorzeichen, denn die Wehen habe ich auch um 3 Uhr bemerkt, ebenso hatte ich den Blasensprung bei Celia um diese Zeit. Aber das ist eigentlich nicht mehr wichtig. Wichtig ist, dass sich die Panik in dieser Schwangerschaft doch sehr zurücikhält (seltsamerweise ist sie durch das Krankenhaus noch ein bisschen gewachsen :rolleyes:). Ich versuche einfach, nicht zu weit nach vorne zu sehen, eher im Jetzt zu leben. Und das klappt auch ganz gut. Und abgesehen vom Schwangersein oder Nichtschwangersein ist das eine gute Möglichkeit, überhaupt sein Leben zu leben. Wir sollten aufhören, uns über zu viel Mist Gedanken zu machen, sondern lieber versuchen, uns dann die Gedanken zu machen, wenn wir wirklich in der jeweiligen Situation sind, und nicht schon vorher alle möglichen Eventualitäten durchzuspielen.

Celli, wann ist der Zeitpunkt wieder für eine neue Schwangerschaft da? Letztendlich muss das wirklich jede® für sich entscheiden. Ich habe mir immer gesagt, er ist dann da, wenn meine Sehnsucht nach dem Kind größer ist als die Angst vor einem neuen Verlust. Ich hatte noch die Kraft für einen weiteren Versuch, für eben DIESEN Versuch. Und ich hatte noch Hoffnung, dass es gutgehen kann. Ich hoffe es noch immer. Und mein Baby ist ja da. Es wächst und lebt. Nur das zählt.

Horch in Dich hinein, dann wirst Dus wissen. Ganz bestimmt. Ich denke aber trotzdem, dass wir wohl noch mehr mit der Angst umgehen müssen, dass etwas passieren kann, mehr als vielleicht viele "normale" Mütter. Aber damit kann man leben, ganz bestimmt.

Alex, das Gefühl mit dem Klick hatte ich auch. Nach Celia schon. Ich dachte wirklich, ich könnte nicht noch mehr trauern, noch mehr mein Leben und meine Einstellung umkrempeln, als ich es nach ihrem Tod gemacht habe. Als Simon dann gestorben ist, wusste ich erstmal gar nicht, was ich denn überhaupt noch machen soll. Und ich habe das gemacht, von dem Du auch gesprochen hast: Ich habe versucht, für andere da zu sein. Das hier im Forum und auch meine Arbeit für den Regenbogen helfen mir, dass ich nicht das Gefühl habe, alles wäre umsonst gewesen. Letztendlich sind wir so ja auch Freundinnen geworden. Das, was ich jetzt tun kann, ist verstehen, einfach ein bisschen mehr verstehen als andere. Simon hat noch mehr verändert. Das klingt banal, aber durch ihn haben wir Toni bekommen. Ich habe mir einen jahrelangen Wunsch erfüllt, etwas, was ich vorher nicht gemacht habe. Und ich habe endlich mit meinen Eltern abgeschlossen, mit dem, was war. Jetzt kann ich ganz anders mit meiner Mutter umgehen, kann sie auch besser so akzeptieren, wie sie ist. Doch, Simon hat viel bewirkt, auch wenn ich dachte, ich sei über diesen Punkt schon lange weg.

Bleib ruhig am Rand des Lochs. Nochmal so tief zu fallen tut sehr weh. Ich glaube aber, dass noch Veränderungen auf Dich warten, mit denen Du vielleicht jetzt nicht rechnest. Ich glaube fest daran, dass kein Baby- Engel umsonst hier bei uns war, auch dieses Baby nicht. Es wird bestimmt auch etwas verändern, ganz bestimmt.

Geschrieben

wowwowwow...super unkonstruktiver beitrag meinerseits weil ich am durchhuschen bin, aber ihr schreibt soviel wahres...

und zum sinn, ich hab mal rausgefunden, dass ich bei ziemlich allem was mir passiert ist spätestens 2 jahre danach wusste warum es passiert ist, man muss also nicht zwangsläufig bis ins hohe alter auf die erkentnis warten;)weiterhusch, das leben ruft(resp. kreischt, neuster ton)

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