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Die Geburt der kleinen Johanna...

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Blackpearl

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So, nun hab ich kurz ein paar Minuten Zeit, um euch zu berichten...

Wie ihr vielleicht wisst, war´s bei Unwirklich und Schnüpperle am 21.05 soweit, dass ihre beiden Mädels zur Welt kommen wollten. Erst platzte in der Nacht Unwirklichs FB und knappe 12 Std. später Schnüpperles... als ich das gelesen hab, war ich schon etwas deprimiert und traurig, wenngleich ich mich für die beiden auch riesig freute.

Hab dann am Abend aus Frust noch ein halbes Glas Sekt getrunken (die andere Hälfte ist übergelaufen:rolleyes:) und bin dann um 10 ins Bett. 45 Minuten später haben wieder so Regelschmerzen eingesetzt. Ich bin deswegen die ganze Nacht über sehr oft aufgestanden und auch zur Toi gegangen. Die Schmerzen waren eigentlich schon stark, aber ich konnte immer wieder einschlafen. Und da ich sowieso resigniert hatte, dacht ich mir auch weiter nix dabei - wird ja sowieso alles als Senkwehen deklariert, dacht ich mir.

Um 06.15 Uhr bin ich dann mit meinem Mann aufgestanden - der musste zur Arbeit. Ich bin noch im Bett gelegen, da machte es links oben im Bauch so ein "plopp". "Komisch", dacht ich mir, aber auch jetzt hab ich mir nix dabei gedacht - haben wir doch alle schon mal so ein "plopp" gespürt und es hatte nix zu bedeuten.

Dann bin ich zu meinem Mann ins Bad, hab mir die Zähne geputzt, bin in die Küche und hab mir nen Kaffee gemacht - wieder zurück ins Bad zu meinem Mann und auf Toideckel gesetzt und mit ihm gequatscht und Kaffee getrunken.

Dann merk ich wie es einen Tropfen auf den Boden macht - hab dann nachgesehen, aber ich meinte, dass es Urin gewesen sein muss, wie es ja öfters der Fall war am Ende der SS... also wieder nix gedacht dabei.*g*

Dann bin ich in die Küche; hatte auf einmal so ein Gefühl, als ob mir was zwischen den Beinen runterlief, da hab ich dann rechts oben auf den Bauch gedrückt und "platsch", stand ich inmitten der weißgefliesten Küche in einer riesen Lache aus offensichtlichem Fruchtwasser.*schluck* Ich muss ziemlich doof ausgesehen haben und so kam ich mir auch vor, ehrlich gesagt.

Hab mir dann gleich die Küchenrolle geangelt und auf dem Boden verteilt - irgendwo auf dem Boden, Hauptsache, die Katzen gingen da nicht ran... die waren nämlich auch da und haben ziemlich dämlich geschaut...*lach*

Ich hab dann erst einmal meinem Mann geschrien, dass ich glaubte, dass vielleicht grad die Fruchtblase geplatzt sei... Ich GLAUBTE....*räusper*, dass VIELLEICHT...*räusper*... *lach*

Naja, er kam dann und schmunzelte und grinste mich an, wie ich da so stand in meinem knielangen, blauen Snoopyschlafhemd mit der Kaffeetasse und einer halb abgewickelten Küchenrolle in der Hand.... hilflos dreinblickend und fragend: "Was meinstn Du? War das die Fruchtblase?" *andieStirntipp*

Jedenfalls war ich in dem Moment weder vorher schwanger, noch hab ich je von geplatzten FB´s gehört und wie das dann ist etc. pp - kurz: Ich wusste GAR NICHTS mehr, war einfach nur baff und aufgelöst - wollte ich doch keine zehn Minuten vorher noch zu meinem Mann sagen: "Wär ja praktisch, wenn jetzt die Fruchtblase platzen würde. Dann bräuchtest nicht in die Arbeit, sondern dürftest mit ins Krankenhaus..."*zwinker**räusper*

Ohne Sch*** - ich dacht, ich spinn, das gibt´s doch nicht... So, dann hab ich, nur so zur Sicherheit...*g*, meine Mum, die Hebi vom GVK und im Kreißsaal angerufen und gefragt, was ich machen soll...:D *hehe* - wie gesagt - ich war ja vorher nicht schwanger...*g*

Dass es tatsächlich die FB war, hab ich trotzdem noch nicht ganz geglaubt und bin dann erstmal duschen gegangen (ja, das konnte ich noch, weil Johanna nämlich schon ganz fest und tief mit dem Köpfchen im Becken steckte und keine Gefahr mehr von der Nabelschnur ausging). Da wurde das helle FW auch schon etwas schleimiger und war von blutigen Fäden durchzogen. Da wurde nun auch mir Dummvogel langsam klar, was das nun alles zu bedeuten hatte. Und ehrlich: Ich bekam so dermaßen Angst, dass ich mich am Liebsten weggesperrt hätte. Ich hatte Herzrasen und alles, was man sich vorstellen kann....

Männe packte schon mal die Taschen ins Auto und grinste über´s ganze Gesicht - hatte er ja nicht wieder mal Recht behalten - am Sonntag, also zwei Tage davor, meinte er ja noch, dass am Dienstag die Kleine kommen würde - sclhießlich sei da ein Wetterumschwung gemeldet. Und zackbumm, er hatte Recht.*grummel* ;-)

Der Schwiemu sagte er auch noch gleich Bescheid - die war natürlich auch ganz aufgelöst.*g* Und sie meinte, dass sie es sich e schon gedacht hätte, dass etwas nicht stimmern würde, weil wir beide so hektisch waren oben und das sei ihr komisch vorgekommen.*lach*

Der Beifahrersitz wurde noch schön mit Mülltüte und Handtusch versehen...;-)... und dann fuhren wir los... das war gegen halb acht. Um 06.30 Uhr ist die FB geplatzt. Um 06.45 setzten die ersten unregelmäßigen Wehen ein, die stetig stärker und regelmäßiger wurden, sodass sie schon alle 5 Minuten kamen, als wir um 07.58 im Kreißsaal aufgenommen wurden... Es war ein komisches Gefühl. Denn eigentlich sollte ich an dem Tag e ins KH - allerdings zur Akkupunktur. :-)))

Ist schon komisch. Da sehnt man sich diesen Augenblick so herbei und dann ist er da und man glaubt es nicht... obgleich ich denke, dass ich es trotzdem schon gespürt hab. Vielleicht hat aber auch der Wehentee, den ich am Montag noch getrunken hab, sein Übriges dazu beigetragen....?! Wer weiß, wer weiß....

Und in der Zwischenzeit hab ich Nati noch Bescheid gesagt, die euch ja alle tatkräftig informierte.*g*

Ich wurde dann untersucht, Blut abgenommen, das Baby nochmals vermessen. Danach wurde CTG geschrieben. Diese Wehen waren anders, als diese von zwei Wochen davor. Sie wurden auch immer in kürzeren Abständen, kamen dann so alle drei Minuten. Nach den ersten Untersuchungen war der Befund: Portion aufgehoben, MuMu 3 cm und dünn und weich. Na immerhin etwas. *freu*

Wie alles im Kreißsaal genau ablief, weiß ich, ehrlich gesagt, gar nicht mehr so genau. Die Eindrücke waren so viel und neu, dass ich gar nicht wusste, wohin damit. Ich schwankte zwischen Freud und Leid und Angst und Hoffnung - es war so überwältigend. Dieses Gefühl alleine hätte schon gereicht, aber dann auch noch die Wehen dazu - das muss man erlebt haben, denn ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen sollte.

Anfangs war ich sehr verspannt, sodass ich gegen 11 Uhr ein Schmerzmittel verabreicht bekam, damit der MuMu auch weiterhin schön aufging. Der stand dann gegen 13 Uhr auch bei 6 cm, um 16 Uhr bei 8 cm und dann um 17 Uhr bei 10 cm, um das gleich mal zusammengefasst zu schreiben.

Mein Zeitgefühl hatte ich irgendwann verloren, bloß diese Daten weiß ich noch ungefähr. Ich wunderte mich zwischendurch immer, wenn ich auf die Uhr sah, dass die Zeit doch schon so fortgeschritten war.

Das Schmerzmittel hat gut geholfen, alles war voll easy damit und ich total high und fand es sogar total lustig, Wehen zu haben...*lach* Leider ließ die Wirkung für mich zu schnell nach und die Wehen schlugen mit voller Wucht wieder zu. Ich wusste dann auch nicht mehr, wie ich die Wehen noch veratmen sollte, aber es war das Einzige, an dem ich mich festhalten konnte, auf das ich mich konzentrierte, um nicht den Verstand zu verlieren.

Mein Mann war immer an meiner Seite und darüber war ich so verd*** froh. Ich war so froh, dass er mir zu trinken gab, mir einen kalten Waschlappen auflegte, mit mir sprach und gut zuredete, mir das Spuckschälchen hielt - ich war froh, dass er einfach da war bei mir!

Gegen 13.30 Uhr bekam ich dann die PDA und ich muss sagen, ich war so froh darüber, dass ich endlich wieder ein wenig aufatmen und Kraft tanken konnte. Wenngleich auch die Kanüle anfangs etwas zu verschoben war, sodass das Mittel nur auf der rechten Seite wirkte, aber nach einer Korrektur war auch das dann besser. Aber leider verlor dann irgendwann auch die PDA die Wirkung, bzw. wurde diese schwächer und ich war mit dem Veratmen und den 1-minütigen Wehen wieder auf mich alleine gestellt.

Das Baby musste sich noch richtig mit dem Köpfchen einstellen, was es aber nicht so richtig schaffte, dadurch, dass ich dann wieder so angespannt war. Irgendwann bekam ich dann auch noch einen Wehentropf, damit die Wehen noch effektiver würden.

Ich spürte dann schon so einen Druck nach unten und nach hinten und ich durfte aber nicht drücken. Das war der reinste Horror, aber es half mir ja nichts. Ich musste dann auch noch auf Toi und das war dann zumindest vom Kopf her auch noch ne Erleichterung.

Mit Lagerung, Gymnastik etc. wurde versucht, das Kleine zum Einstellen zu Bewegen, was auch mit mäßigem Erfolg gelang.

Irgendwann durfte ich dann auch endlich pressen und ich legte all meine Kraft und auch die angestaute Wut auf alles in das Pressen hinein. Mir kam es allerdings so vor, als würde sich nix tun - als würde alles nix helfen. Aber es ging voran, meinten die Hebis und mein Mann.

Im Nachhinein sagte mir dann, dass es kurz vor knapp vor einem KS stand, da mein Schambein zu spitz zulaufen würde und das Baby so große Probleme gehabt hätte, seinen Kopf richtig einzustellen. Dann wurde noch ne zweite Hebi geholt, anscheinend eine mit noch mehr Erfahrung. Die hat dann gemeint, das ginge durch... Nach mehrmaligem Pressen musste ich stoppen, damit das Köpfchen langsam durchrutschen würde.... aber sie blieb genau im Scheidenausgang stecken - ein Höllengefühl, wo man nicht mehr weiß, wer man ist oder wo oder sonst was - man ist wie in Trance und weiß nicht, wie einem geschieht, möchte einfach nur, dass es voran geht, dass es dem Baby gut geht! Vor Allem Letzteres war das Wichtigste.

Die herbeigerufene Hebi kniete dann auf dem Bett neben mir und half mir, zu schieben. Sie drückte mit aller Kraft von oben auf meinem Bauch und so schafften wir es gemeinsam, Johanna auf die Welt zu holen.

Ich war einfach nur überwältigt, die Tränen liefen, ich schwankte zwischen Glück und Angst und mein erster Satz: "Ich hab´s geschafft! Wie geht´s der Kleinen?" Das wusste ich nämlich nicht, da sie keinen Laut von sich gab. Ich sah sie da liegen zwischen meinen Beinen, aber sie machte nix. Sie wurde gleich von der Nabelschnur getrennt und versorgt und dann wurde es auch schnell besser und ich durfte sie endlich, endlich in den Arm nehmen, spüren, riechen und fühlen - all das, was ich mir seit Wochen und Monaten erträumte.

Mein Mann war auch überglücklich - auch ihm standen Tränen in den Augen... aber als sich all die Hektik mal gelegt hatte, war dann sein nächster Satz: "Jetzt brauch ich ne Bifi!" *g* Solche hatte ich nämlich eingepackt, damit mein Schatz nicht hungern musste.

Ich konnte nur staunen und mich über das kleine Leben, das ich in Armen hielt, wundern und freuen. Und wenn ich sie heut anschau, dann kann ich es immer noch nicht fassen....:o

Die Nachgeburt kam nach 10 Minuten auch recht promt und war auch vollständig. Von Dammschnitt und -riss blieb ich auch verschont. Lediglich die rechte Labie ist etwas eingerissen, konnte aber mit einigen Stichen gut versorgt werden.

Die Geburt war an sich ein wunderschönes Erlebnis. Dass es kein Zuckerschlecken werden würde, wusste ich ja vorher schon, aber ich empfand sie, trotz der Schwierigkeiten am Schluss, als schön. Wahrscheinlich liegt das auch daran, weil ich mich auf nix eingeschossen hab, sondern ich hab alles auf mich zukommen lassen...

Gut war auch, dass mir nichts von den Problemen gesagt wurde, sonst wär ich wahrscheinlich durchgedreht vor Angst und Sorge um den Krümel! Nicht auszudenken... mir reicht es voll und ganz, es im Nachhinein erfahren zu haben.

Aber es ging ja alles gut und mein Mäuslein ist gesund und munter!

....Ein kleines Wunder eben!:o

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Oh Gott! Heike, das ist das schönst Geburtsbericht den ich je gelesen habe!!!:o Ich hatte das Gefühl dabei zu sein, als ob es gerade im Moment geschehen ist... Ich bin sprachlos... Und irgendwie total glücklich, wie nach ne Tafel Schokolade!:D

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Gast Giuliana2111

alles liebe und gute wünsch ich euch

dein bericht ist so süß.... so ähnlich stand ich damals beim kinderarzt als mir die fb bei giuli platzte... schwanger ich??? fruchtwasser was ist das??? *lach*

ganz liebe grüße

jasmin

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  • 7 Monate später...

Hey Heike,

...oh man, das ist ja sooo schön, wie Du das geschrieben hast. Mir kullern die Tränen!

DAs GEfühl, "Dass es los geht - und man auf einmal gar nix mehr weiß" kenn ich nur zu gut, war bei mir ganz genauso :)

Ich muss meinen GEburtsbericht hier auch unbedingt noch einschreiben.

Für mich zu hause habe ich ihn schon geschrieben, mit allen Details, d. h. hier und da fällt mir noch was ein. Insgesamt sind es jetzt über 20 DIN A4-Seiten. Werd ich mal meinem Mann schenken - vielleicht zum Valentinstag. Ich finds immer wieder WAHNSINNIG TOLL, an die GEburt zu denken, und mit so einem eigenen Bericht kann man sich doch gleich viel besser dran erinnern.

Ach, es ist schon toll, so eine Geburt zu erleben. Wenn es danach geht, dieses Glücksgefühl, diese Emotionen erleben zu dürfen, will ich fünf Kinder kriegen :)

Liebe Grüße

Melli

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