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Ich bin adoptiert, und Ihr?

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Geschrieben

Mmm schwieriger und irgendwie doofer Titel, aber mir is nix besseres eingefallen...

Vielleicht können wir, die adoptiert sind, Eltern die adoptiert haben oder wollen ein Paar Infos aus erster Hand der Kinder geben und bei ein paar schwierigen Fragen und Themen etwas helfen oder unsere eigenen Erfahrungen wiedergeben.

Ausserdem interessiert es mich selber, wer adoptiert ist, wie es Euch dabei ergeht, was Ihr so erlebt habt, ob Ihr Eure leiblichen Eltern kennt etc.

Ich persönlich kann zB auf jeden Fall sagen, dass ich meine Eltern über alles liebe und sie für nix in der Welt eintauschen würde!!!

Meine leibliche Mutter kenne ich; sie war 15 als sie bei einem der ersten Male schwanger wurde und hat es erst so richtig im 6 Monat kapiert, dass sie wirklich schwnager war. Sie hatte niemandem etwas erzählt ausser ihrer Zwillingsschwester bis kurz vor Schluss. Mein leiblicher Vater weiss wohl auch von mir aber halt nur, dass ich gezeugt wurde und zur Adoption frei gegeben wurde.

Meine leibliche Mutter hat glaub ich immer noch damit zu kämpfen (innerlich halt), mit dem was damals alles passiert ist und eine richtig gute Beziehung zu führen. Ob es nur daran liegt weiss ich nicht...

In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass Kinder in der Pubertät zu ihren A-Eltern Dinge wie "Ihr seid sowieso nich meine echten Eltern" oder "wenn ihr das macht/sagt etc, dann geh ich halt zum Jugendamt" gesagt hätten.

Leider kann ich auf jeden Fall diese Gedankengänge bestätigen, auch ich habe solche Dinge gedacht und mir jedes mal vorgenommen, dass wen nwieder was wäre, das ich dann zum JA laufen werde. Gemacht habe ich das nie ;) und meinen Eltern gegenüber auch nie erwähnt, denn im Endeffekt wusste ich dann doch dass das total unfär ist und wäre.

Also auf sowas muss man sich denke ich schon einstellen, aber die Kinder meinen das nie aus tiefstem Herzen, sonder sagen das dann wenn so weil die Pubertät sie überkommen hat.Aber schwierig ist es für die Eltern trotzdem, das weiss ich!

So jetzt seid Ihr dran und ich bin mal gespannt ob Ihr schreibt und was Ihr schreibt...

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

:( scheint wohl niemanden oder nich so viele zu geben die adoptiert sind oder was dazu schreiben wollen.

Also wenn trotzdem jmd Fragen an mich hat kann er/sie mir gerne eine PN schicken oder hier rein schreiben.

Ich werde gerne weiterhelfen. Kann aber leider nix zu rechtlichen Dingen sagen, eben eher zu dem wie es einem Kind so gehen kann und wie es damit umgehen könnte, wenn es adoptiert ist.

Ich wünsche allen Eltern die adoptieren "können/dürfen" alles Glück auf Erden!

Geschrieben

Mein älterer Bruder ist Adoptiert, war aber nicht in Deutschland... Wenn es dich dennoch interresiert können wir darüber quatschen!:)

Geschrieben

ich bin nicht adoptiert, aber ich denke in der Pubertät wäre es man manchmal gerne...dann könnte man "denen" sagen:"ihr seid ja gar nicht meine Eltern"

Als "Betroffene" was würdest du sagen, besser es den Kindern von anfang an zu sagen oder erst später?

Geschrieben

Mein Bruder wurde zur Adoption freigegeben. Er kommt mit seinen Adoptiveltern überhaupt nicht zurecht, sieht sie aber schon als seine Eltern an. Er war allerdings schon 5 oder 6 glaube ich, als er zur Adoption freigegeben wurde. Daher kennen wir uns ja auch, wir sind ca 4 Jahre (er ist 2 jahre jünger als ich) gemeinsam aufgewachsen.

Ich selbst wurde nicht weggegeben, habe aber 3 Jahre bei Pflegeeltern gelebt. Ich konnte noch nie fremde menschen als ein Elternteil ansehen, also auch Stiefelternteile wurden mir nie so nah.

Ich war sehr schwierig und ich wollte immer nur dort weg (nicht immer natürlich, aber doch meistens). es ist nochmal ein ganzes stück anders als mit Adoptiveltern denke ich, Pflegefamilien und Pflegekinder werden ja ständig pädagigisch begleitet mit Hilfeplangesprächen und so.

Geschrieben

hallo sheep.

nein du bist hier nicht alleine.^^ also mein bruder und auch ich wurden adoptiert. ich war 6 wochen alt als ich ins kinderheim kam und mein bruder knapp über 1 jahr. als ich 4 und er 5 war sind wir adoptiert worden. die anfangszeit war sehr schwer für meine eltern. besonders für meine mum. ich wollte immer das sie auszieht. ich hatte ja schon sowas wie eine mum gewonnen gehabt. die nonne im kinderheim. naja das hat sich zum glück doch alles recht schnell gegeben. und wir sind überall super angenommen worden. zu der nonne hab ich aber weiterhin kontakt, auch heute noch.

als teeni waren wir wirklich gemein zu unseren eltern (sie haben uns aufgezogen also sind und bleiben sie unsere eltern). ich habe viele lügen beim JA über sie erzählt damit ich da weg komme und mein bruder ist dauernt weggelaufen. er ist dann mit 14 ausgezogen weils keiner mehr aushalten konnte. und ich bin mit 16 ausgezogen..weil ich es wollte und das seit jahren.

meine leiblichen eltern..naja also den vater hab ich einmal getroffen. er konnte kaum deutsch sah heruntergekommen aus und stank. da war ich ca 12. meine leibliche mum wollte ich immer mal kennen lernen..aber das will sie nicht. so dürfen mir die ämter nicht ihre adresse oder so geben. ich weiss nur das die damals verheiratet waren. meine mum wohl sehr überfordert war und mein bruder von der oma misshandelt wurde. so mit zigarretten ausdrücken auf ihm usw.

die nonne aus dem heim hat mir als erwachsene alles ertählt was sie weiss. auch das unser leiblicher vater so offt es ging uns besucht hat und sehr liebevoll war.

nach meinem auszug zuhause hat es lange gedauert bis ich wieder kontakt zu meinen adoptiev eltern hatte. genau genommen hat es gedauert bis ich schwanger war. (also mit fast 19). das verhältnis war sehr angespant am anfang. heute verstehen wir uns aber recht gut. nur manchmal wenn es um alte geschichten geht läufts nicht ganz glatt. aber ich glaub das gibs in jeder familie.

an alle die kinder adoptieren: meine hochachtung..es ist nicht leicht. aber wie ich von einigen weiss sind immer die die eltern für die kinder die sie großziehen. also da macht euch nicht zu viele sorgen.

teenies sind immer schlimm ^^. (jedenfalls die meisten). egal ob adoptiert oder nicht.

so liebe grüße, Jaz

  • 5 Wochen später...
Geschrieben

Hallo, ich bin auch adoptiert. Meine Eltern bei einen Umglück ums Leben gekommen, d.h. ich hatte nie Chance sie Kennzulernen

Man fand mich als Kleinkind und kam ins ein Heim, dort blieb ich allerdings nicht lange denn es fanden sich schnell zwei Personen die mich mitnehmen wollten, und die ich bis heute Eltern nenne.

Mein Vater ist mittlerweile gestorben, ich vermisse ihn auch nicht. Ich sage immer er war kein Vater, besser als ein schlechter Vater der einen verprügelt oder anderweitig misshandelt. Ich sage dies weil unser einziger sozialer Kontakt daraus bestand dass ich für ihn Zigaretten holen durfte, und er mir ab und zu dafür Geld bekam. Ich tat es immer gern weil ich wusste dass ich ihn damit eine Freude bereiten konnte. Ansonsten konnte er nur mit mir bis zum Schulalter spielen. Danach konnte er nicht mehr mir anfangen. Es sei noch erwähnt dass die Adoption hauptsächlich von meiner Mutter ausging, und er mehr oder weniger dem Wunsch nach kam ihn zu erfüllen. An seinem Tod war ich nur etwas bedrückt und sein Verlust schmerzt mich heute nicht. Ich vergleiche die Situation immer gerne mit einem Schrank der Jahrelang in einem Zimmer stand und irgendwann weg ist. Anfangs ist sehr komisch weil man sich so sehr an den Anblick gewöhnt hat und die verblichen Farbe an der Tapete sieht. Jedoch gewöhnt man sich schnell an den neuen Anblick, und wenn mal eine neue Tapete oder alles umgeräumt hat kann man sich fast nicht mehr vorstellen wie es war als der Schrank noch da war. Die Tatsache dass ich adoptiert bin wusste ich von Anfang an, wofür ich meine Eltern sehr dankbar bin. Ich habe zwar andere Hautfarbe war mir als Kind dessen lange nicht bewusst. Für mich stellte sich gar nicht die Frage ob ich anders bin denn ich hatte meine alten Erinnerungen bald verdrängt. Und da alle anderen um mich weiß waren, warum sollte es bei mir dann anders sein? Das klingt komisch, natürlich, aber es gab ein Ereignis dass anschauliche machen soll. Eines Tages kam für ein paar Wochen ein Mädchen mit dunkler Hautfarbe (sie war glaub ich eine deutsch-amerikanischer Mischling). Da ich der einzige war der auch dunkel war, und sie somit an vertraute Menschen erinnerte, war sie ständig in meiner Nähe. Ist ja auch verständlich. Damals war mir das, aber nicht bewusst. Ich hatte ANGST vor ihr SIE war nicht weiß wie allen anderen, und warum verfolgte sie mich?Ich realisierte nicht dass ich auch eine andere Farbe hatte....Nach ein paar Wochen zogen sie wieder weg und meine Welt war wieder in Ordnung.

Da es vorrangig, meine Mutter war, die Adoption wollte musste sie einen Kompromiss mit meinen Vater eingehen. Der sah vor, das nur ein Kind adoptiert werden sollte. So wuchs ich als Einzelkind auf. Ich wurde dementsprechend materiell verwöhnt, und die Tatsache dass ich auch noch intelligent war (ich will damit nicht angeben, mittlerweile verfluche ich diesen Umstand), musste ich nie lernen für eine Sache zu arbeiten oder zukämpfen, was mir in meinem Leben, nur zum Nachteil gereichte. Ich schätze nie was ich hatte, ich pflegte nie meine Sachen oder verlor sie, den ich bekam auch so wieder alles aufs neue, mit meinen ersten Freundinnen war es das gleiche. Vielleicht rührt daher auch mein übermäßiger Drogen- und Alkoholkonsum, Mein bisheriger Lebenslauf ist bis heute auch noch nicht sehr ruhmreich. Ich gebe daran teils meinen Eltern schuld, aber irgendwann ist man auch in einem Alter, indem man für sein Leben selbst verantwortlich ist.

Ich habe mir als Kind immer Geschwister gewünscht und beneidete alle diejenigen, die welche hatten, auch wenn die meisten meiner Freunde nur mit ihnen stritten (mittlerweile sind die meisten eine Herz und eine Seele). Als Einzelkind lernt man nur begrenzt sozial Kontakte, ich kann mich bis heute auch nur schwer in einer Gruppe unterhalten und habe auch ein sehr starkes Geltungsbedürfnis einzelnen Menschen gegenüber. Dieser Bericht ist wohl der beste Beweis dafür. Und versuche auch oft mein Recht durchzusetzen.

Aufgrund meiner Herkunftssituation, habe ich nie versucht meine Eltern zu suchen, ich versuche mir aber manchmal vorzustellen wie sie denn wohl gewesen sein könnten. Ich habe zwei Frauen gesehen(die sich sehr ähnlich sahen) zu denen ich hingezogen fühlte, nicht sexuell, sondern auf eine andere vertraute Art und Weise. Diese Gefühl war unglaublich, es war ein Woge aus vollkommener Zufrieden- u. Glückseligkeit. Wenn diese Frauen gesagt hätten: „Stürz dich die Brücke runter!“, “Lauf vor das nächste Fahrzeug!“ hätte ich keinen Moment gezögert ihren Wunsch nachzukommen, ohne Bedenken. All dies Erfahrungen lassen mich daraus schließen dass meine leibliche Mutter, diesen Frauen wohl sehr ähnlich gewesen sein muss. Ich glaube zudem das ich auch noch ältere Geschwister habe, denn ich habe einen kämpferischen Kern, der sich meist gegen die Norm richtet, Forschungen an Geschwister haben ergeben dass die Ältesten die tonangebenden im Leben sind und die jüngeren meist die Kämpfereigenschaft gegen andere haben. Und ich besitze dass, was man im Pädagogen-Jargon Ur-Vertrauen nennt. Die Fähigkeit neuen Menschen mit einer positiven Einstellung heranzugehen. Das ist alles was ich aus meinem ersten Leben weiß. Ich habe natürlich auch oft überlegt ob dieses besser gewesen wäre. Aber es sind Dinge die man nicht ändern kann und bei denen man bei längere Betrachtung in eine Schweinwelt geraten kann.

Für mich wäre es andererseits das größte Horrorszenario, wenn meine leiblichen Eltern noch leben und plötzlich vor meiner Tür stehen würden. Denn dann würde mein Leben wie ich es kenne aus seinen Fugen geraten. Ich habe mich an Gedanken gewöhnt, dass sie tot sind und ehre sie daher in meinen Denken.

Hab ich schon erwähnt das ich dunkelhäutig bin? Dieser Abschnitt ist vor allem an die gerichtet die selber offensichtlich aus einem anderen Land adoptiert sind oder Eltern die ein ausländisches Kind adoptieren wollen. Wie oben beschrieben fiel mir anfangs nicht auf dass ich eine andere Hautfarbe habe. Es waren Nazis die mich freundlicherweise darauf aufmerksam machten. Ja, ich habe ein Problem dass ich nicht weiß bin. Nicht dass ich mich für diesen Umstand schämen, würde aber anscheinend, sondern dass das ach so multikulturelle Deutschland, nicht weiß wie es damit umgehen soll:

Ich rede deutsch.

Ich denke deutsch.

Ich verhalte mich deutsch.

Ich weiß mehr über Deutschland als die meisten die in diesem Land geboren, aufgewachsen und deutscher Abstammung sind.

Doch meine Umwelt zeigt mir stetig auf neue dass ich nicht deutsch aussehe. Meist sind es kritische Seitenblicke, welche ich nur kaum noch wahrnehme. Es sind die Blicke wenn man irgendwo fremd hinkommt. Es ist ein Blitzen im Blick der Menschen, weniger als eine halbe Sekunde, ein Misstrauen, eine Fremdheit oder gar Furcht zeigt. Natürlich fallen all diese Einstellung schon nach den ersten Sätzen und viele meinen es auch gar nicht so. Aber es sind wie spitze Steine beim barfuss gehen die ein zügiges laufen verhindern. Es ist das typisch Identitätsproblem das auch bei jungen Migranten, die zwischen zwei Kulturen wählen können, entsteht. Ich weiß nicht ob ich diese Problem jemals vollständig lösen kann.

So das waren meine Erfahrungen in Sachen Adoption, ich möchte noch anmerken das ich eigentlich ein recht fröhlicher Mensch bin, Der Bericht ist glaub ich etwas negativ, wenn noch jemand fragen hat kann er sich gerne melden.

Abschließend möchte ich gerne noch ein Regeln für Eltern aufstellen die meine Meinung für eine Adoption dringend beachtet werden sollte

Erzählt euren Kinder dass es adoptiert ist. Erspart ihm die Demütigung es von anderen zu erfahren. Das ist ECHT verdammt *******! :mad:

Wenn es möglich ist adoptiert mehrer Kinder, denn Geschwister sind nötig für ein gute Entwicklung. Es muss ja gleichzeitig sein.(mit der Ein-Kind-Familie wird diese Land

zugrunde gerichtet). Außerdem besteht bei Einzelkindern die Gefahr sie schnell zu verwöhnen

Ihr solltet euch beide sicher sein das ihr ein Kind (oder mehrere) wollt und dass ihr sie um ihretwillen wollt und nicht weil ihr euch selber etwas beweisen wollt oder ihr etwas Gutes tun wollt

Macht einen Eltern Crah-Kurs mit!

Und viel Glück!

PS: Danke dass du/ihr dass alles gelesen habt:cool:

Geschrieben

Hallo ihr lieben

Ich reihe mich mal bei euch ein, denn ich bin ebenfalls adoptiert. Für mich sind meine wahren Eltern meine Adoptiveltern (ich mag des Wort igentwie nicht, weils so unpersönlich ist, finde ich) und das aus gutem Grund. Sie haben mir Liebe gegeben und tun es immernoch, sie haben mir gezeigt, wie schön es ist, zwei Menschen zu haben, mit denen man immer über alles reden kann, sie sind eben meine richtigen Eltern!

Sie haben 13 Jahre lang versucht, ein Kind zu bekommen und entschlossen sich 5 Jahre bevor ich kam, zur Adoption. Anfangs wurde ihnen gesagt, sie seien noch zu jung zum adoptieren, dann hieß es, sie hätten nicht genug Vermögen um ein Kind groß zu ziehen und viel später dann ergab sich folgende Szene:

Ich war noch ganz ganz mini als ich zu ihnen kam, gerade mal 2 Stunden alt. Mein Papa hat es auf der Arbeit erfahren, dass ich nun da war und ging sofort zum Chef um sich Urlaub zu nehmen. Dann holte er meine Mama von ihrer Arbeit ab. Sie fragte: "Ist wer gestorben?" und Papa meinte (er hatte es noch nicht ganz verstanden, sagt er) "Nee...wir sind Eltern geworden! Is ein Mädel und wir können sie gleich anschauen, wenn wir mögen. Das JA hat eben angerufen in der Firma bei mir...ich bin noch ganz platt...Kollege Meier meinte, ob er nen Arzt rufen sollte, so blass wäre ich."

Was haben die beiden also gemacht? Klar, sie sind erstmal ins KH gefahren, gucken obs denn auch stimmt *grins*

Tja und da war ich dann nun. Zarte 3250g leicht, 52cm klein und (laut Mama) soooooooooooooo süß! Die Schwester fragte, wann sie mich mitnehmen könnten und ob soweit denn schon alles vorbereitet sei. Natürlich war das nicht der Fall, denn wer hätte erahnen können, dass ich so plötzlich "ankam"?

Also mussten meine Eltern gleich los eine Erstausstattung kaufen. Dafür hatten sie ganze 2 Tage Zeit.

Als sie mich dann mitnehmen sollten, drehte meine Mama (genauso wie ich bei Martin) vollends durch. "Ich kann das nicht, ich schaff das nicht, ich zerbrösel die Kleine!" waren ihre Worte, untermalt von "Papa schütteln". *grins*

Doch Papa schüttelte zurück und meinte knallhart: "Mann, halt den Sabbel, du schaffst das! Kannste doch hier auch, glaubste zu Hause isses anders? Die wächst nich in der Zeit die wir von hier bis zu Hause brauchen, also echt mal."

Mama fand dann auch, er hätte Recht, aber anziehen für die Fahrt musste mich dennoch eine Schwester, weil Mama zu doll zitterte. (Genau wie ich bei meinem Sohnemann *grins*)

Tja, später dann, als ich schon in den Kindergarten ging, wußte ich bereits bescheid, dass ich adoptiert bin und fand das so normal wie die Tapeten an den Wänden. Die anderen Kinder wußten es auch, aber keiner machte mich jehmals dumm an. Sie fanden das einfach toll, dass meine Eltern mich "ausgesucht" hatten und viele wünschten sich, ihre hätten das auch so gemacht. Ein Mädchen aus meiner KiGaGruppe hatte einen Adoptivbruder im Teenageralter und fand das auch total normal.

In der Schule wußten nur meine Lehrer bescheid, weil die Kinder aus meiner KiGaGruppe in andere Schulen gingen, bis auf ein Mädchen und die ist heute noch meine beste Freundin.

Als ich so 16 war, lernte ich auch meine leiblichen Eltern (ich nenne sie meist nur "Erzeuger", denn mehr sind sie nicht) und einige meiner 12 (kein Tippfehler) Geschwister kennen. Meine große Schwester ist eine ganz süße, zu den anderen habe ich keinen Kontakt mehr. Meine Erzeuger hab ich seit dem nicht mehr gesehen und ich bin auch nicht traurig deswegen. Wenn man schon vom ersten Moment Antipathie hegt gegeneinander und dann auch noch angelogen wird, ist es besser, man lässt es enden bevor es angefangen hat. Ich will nicht schlecht reden, aber es war wirklich besser, dass ich nicht in der Familie blieb und ich bin stolz drauf, dass meine Eltern meine Mama und mein Papa sind.

So viel erstmal von mir, was noch fehlt, editiere ich später.

Alles liebe

Bibi

Geschrieben

Wow Martinsmama/Bibi,

erst jetzt wo Du geschrieben hast, habe ich eigentlich realisiert, dass ich ja gar nichts so richtiges über meine Eltern geschrieben habe, erst als ich genau die Geschichte meiner Eltern und von mir gelesen habe.

Bei mir wars nur in einzelnen Dingen anders. Meine Eltern hatte 7 Jahre geübt inkl. In Vitro. Es hatte alles nicht funktioniert oder gehalten. Mein Vater hatte

ein sehr schlechtes Spermiogram und meine Mutter hatte die befruchteten Eizellen als Fremdkörper angesehen. ich möchte nicht wissen wie schlimm die Zeit für sie Beide war. Dann aht mein Papa meiner Mama die "Pistole" auf die Brust gesetzt und gesagt sie hätten nur noch 1 Jahr oder so um sich für ne Adoption zu bewerben. Nach vielem Weinen hat sich meine Mama auch dazu entschieden und sie hatten sich beworben. Es wurde ihnen gleich gesagt, dass sie mind. 2 Jahre warten werden müssten. Meine Mutter hat daraufhin ihren Facharzt angefangen um sich sinnvoll zu beschäftigen und mein VAter auch intnesiever gearbeitet.

Doch schon nach ein paar Monaten kam der anruf vom JA, dass sie ein kleines Mädchen für sie hätten, das ganz spontan aufgenommen wurde (meine leibl.Mutter hatte es bis zum 6 nicht kappiert und bis zum 8 Monat verheimlicht - wohl sehr wenig Bauch eghabt und sich recht kurzfristig für die Abgabe entschieden). Meine Mama sagt, dass sie nicht weiss wieviel Zeit vergangen ist bis sie meinen Papa hat anrufen können und, dass sie ihm gesagt hat, sie bräuchte jetzt Stricksachen um mir Kleidung stricken zu können. An andere Erstausstattung hatte sie nicht gedacht :D

Als sie dann kurz darauf in die Klinik kamen um mich zum ersten mal anzuschauen waren sie natürlcih überwältigt und mein Papa sagt immer noch, er hätte sich kein anderes Baby ausgesucht :D nur meine Mama war am anfang skeptisch weil ich rote Haare hatte, die ich übrigens überhaupt nicht mehr habe.

Ich habe auch schon seit der Frage : "Mama wo kommen die Kinder her?" und vor allem der Adoption von meinem Bruder gewusst, dass ich adoptiert bin. Für mich war das das normalste auf der Welt und bis eben zur Pupertät gabs für mich niemand anderen der "als Familie oder ähnliches" in Frage gekommen wäre. Ja es gab da jmd. anderen, bei der ich wohl 9 Monate im Bauch gewesen bin, aber mehr war das nicht.

Nur zweimal (beide male in der Grundschulzeit) war ich sehr traurig über die Adoption.

Das eine Mal war, als ich stolz (weil für mich war das normal und eben wie Bibi sagt auch toll dass meine Eltern mich WIRKLICH wollten und so ausgesucht haben) im Schulhof aus irgendeinem Grund gesagt hatte, dass ICh ja adoptiert sei. Darauf meinte ein Mädchen was mich nicht so toll fand, dass das gar nichts tolles wäre. Ihre Eltern hätten ihr gesagt, dass adoptierte Kinder alle nur gekauft worden sind. Andere meinten dann, dass das dann ja wie bei Tieren sei. Darauf habe ich natürlcih wütend erwiedert, dass ich ja wohl gar nicht gekauft wurde und meine Eltern mich ausgesucht hätten. Und bin weinend weg gegangen. Am NAchmittag hatte ich dann meine Mutter gefragt, ob sie mich denn gekauft hätten. Worauf sie natürlcih geschockt war und ihr alles von der Schule erzählte. Dann hatte siemir erklärt, dass ich auf keinen Fall gekauft sei, aber dass man wenn man adoptiert eben einen Notar bezahlen muss der bestätigt, dass sie meine Eltern sind und ich so heisse wie ich heisse. Das hatte mich total beruhigt udn so habe ich das dann der blöden Kuh erzählt.:P

das andere war glaub ich, als ich unser Meerschweinchen aus dem Tierheim geholt hatte und wir da so nen Vertrag unterschrieben hatten und Geld dagelassen hatten und gesagt wurde, dass ich dieses ja jetzt adoptiert hätte und ihm geholfen hätte. Das war komisch.

Ab dem Gymnasium wussten dann immer weniger Leute Bescheid und es ist für mich manchmal immer noch komisch, wenn ich so ganz normal erzähle über bestimmte Dinge wie:

Ich kann nicht genau sagen wie unsere Kinder wohl aussehen werden, da meine Eltern ja blauen Augen und rote Haare haben, oder meine Mutter 1,68 und meine Vater 1,80 und ich 1,70 bin.

Dann schauen mich imme ralle total blöd an und sagen, aber Deine Mutter ist doch 1,79 und hat braune Haare und Dein VAter schwarze.

Das ist für mich dann komisch weil ich in meinem Kopf ja differenziere zwischen Erbgut und Eltern.

Ich weiss nicht ob ichs schon mal gesagt habe, aber ich bin SEHR froh, dass ich zu meinen Eltern kommen konnte und SOO wahnsinnig viel Glück mit ihnen hatte, soviel LIebe und Vertrauen von Ihnen bekommen habe.

Geschrieben

@ABCDEFG

hi

ich finde es toll, dass du was gegen die "nazi-gesellschaft" sagst und dich das auch traust...

ich bin auch etwas dunkler, wie du auf dem foto siehst, aber nicht dunkelhäutig

noch nie hat jemand in diesem forum, dass mit den problemen mit den nazis angesprochen..aber du triffst es auf den nagel...

ich hoffe sehr, dass es dir jetzt gut geht...

mach dir keine gedanken, diese nazis sind eben ignorant, dreckig, schweine und ekelig...

aber das schlimmste ist, sie sind da...

lg

della

Geschrieben

Hallöchen, wow ich finde es total interessant eure geschichten.

Was ihr schon erlebt und durch gemacht habt find ich bewundernswert. Es ist für Eltern bestimmt nicht leicht sich einzugestehen das sie vielleicht gar nie eigene(leibliche) kinder haben können und sich dann für eine adoption entscheiden. Ich weiß nicht was ich machen würde wenn man mir sagt das ich keine kinder bekommen kann. Ich würde eine adoption glaube ich nicht in betracht ziehen. Ich find es irgend´wie seltsam ein fremdes kind in armen zu halten und ihm liebe zu geben wie sie einem eigenen fleisch und blut.

Ich hab echt respekt vor solchen eltern.

Aber mal zu dem thema nazis. Ich finde diese leute auch nciht grad besonders nett und über dieses thema kann man sich echt streiten, aber ich glaube solche leute gibt es nicht nur in deutschland:director:

Geschrieben

Hallo Laemchen,

nicht in jeder Adoptiv- bzw. Pflegefamilie ist es so, dass die annehmenden Eltern (ganz) unfruchtbar sind. Wir hätten z.B. mit hormoneller Nachhilfe Kinder zeugen können (ohne hätte es halt "ein bisschen länger gedauert"), aber uns hat der Gedanke an eine Adoption besser gefallen.

Wie dem auch sei - unsere Adoptivtochter (9) stammt aus einem afrikanischem Land und wir leben hier in einer Stadt, in der 30 (!) verschiedenen Nationalitäten leben.

In all den Jahren ist es zu 3 Vorfällen gekommen, die man als rassistisch bezeichnen kann.

Was das "eigen Fleisch und Blut" betrifft:

ich denke nicht, dass Blut dicker ist als Wasser. Viele Pflegekinder werden von ihren leiblichen Eltern weg genommen, deren "Fleisch und Blut" sie ja sind, weil sie sexueller Gewalt oder anderen Misshandlungen ausgesetzt waren.

Als Adoptiv- und Pflegetochter muss ich nicht nur die "normale" Liebe aufbringen. Zusätzlich mache ich noch viele andere Dinge aus Liebe, die es in den "normalen" leiblichen Familien gar nicht gibt:

- meine Pflegetochter kam höchst traumatisiert zu uns (sie ist ausserdem geistig behindert), zwei Jahre lang schlug sie Nacht für Nacht mit dem Kopf gegen die Wand. Aus Liebe habe ich für sie durchgehalten.

- meine Pflegetochter kratze sich jahrelang blutig, weil sie von ihrer leiblichen Mutter (das "eigen Fleisch und Blut") einfach vergessen worden war (sie war halb tot, als man sie herausgenommen hatte),

- jeden Monat besucht die Mutter unsere Pflegetochter bei uns zuhause. Da sie krank ist, habe ich es aus Liebe zu meiner Pflegetochter durchgesetzt, dass sie zu uns nach Hause kommen kann, weil es stressloser ist,

- aus Liebe zu meiner Pflegetochter halte ich den Kontakt zu ihrem Vater -der sich ins Ausland abgesetzt hat- aufrecht so gut es nur geht.

- Meine Adoptivtochter wurde von ihrer Mutter entsorgt (das "eigen Fleisch und Blut"),

- aus Liebe zu ihr halte ich den Kontakt in ihre afrikanische Geburtsheimat aufrecht, so dass sie immer Bezug zu ihren Wurzeln hat,

- aus Liebe zu ihr, versuche ich, diese unglaubliche Verletzung mit ihr auszuhalten, dass sie "entsorgt" wurde - von der eigenen Mutter,

- aus Liebe zu ihr, gucke ich immer zweimal hin, wie es ihrer Seele geht - wei sie eine schlimme Vergangenheit hat... usw....

Ich bin immer sehr vorsichtig mit dem "eigen Fleisch und Blut".

Wichtig ist, die Wurzeln der Kinder für sie aufrecht zu erhalten und wachsam sein, wie man sie als Adoptiv- oder Pflegemutter am besten begleiten kann. Und sich vor Augen halten, dass wir Adoptiv- und Pflegeeltern die "zweiten" Eltern sind und uns nicht an die Stelle der biologischen Eltern stellen.

Das ist völlig wertungsfrei zu verstehen und hat mit "Liebe" nichts zu tun.

Soviel zu meinen Erfahrungen.

Geschrieben

@ claudia ich hab hochachtung vor dir. leider handhaben es nicht alle pflege oder adoptive eltern so wie du. von meinem vater (der nicht leibliche) hab ich an seinem geburtstag erfahren, als er volltrunken war, das unser leiblicher sich gemeldet hat und wissen wollte wie es uns geht. mein vater hat ihn abgewimmelt und auch nicht ihm unsere nummer oder so gegeben. er hätte es nie erzählt das er sich gemeldet hat, wenn er nicht sooo betrunken gewesen wäre auf seiner geburtstags feier. ich war einerseits echt sauer auf ihn, weil ich es fiess fand, uns das nichtmal zu sagen. andererseits war ich aber auch erleichtert, weil ich eh keinen kontakt hätte haben wollen. aber dieses, es nicht mal gesagt zu bekommen war schlimm.

so nun moch was von mir zum thema nazi ect. also, da ich etwas dunkelheutiger bin (richtung südländischer typ), wurde ich sehr offt auch schon als kind blöde zugetextet. aber..komischer weise nicht von den deutschen, nein ich wurde doof angemacht von türken, albanern,griechen...ihnen passte mein aussehen nicht, oder das ich händchen haltent als teenager mit meinem freund durch die gegend lief, das ich kein kopftuch trage (ich bin kein moslem), das ich kein türkisch spreche...., von einigen die schon älter waren (ich schätzte so ca 50 und älter) hab ich auch dieverse male eine gescheuert bekommen, ca 6 mal wurde ich richtig zusammengeschlagen. (hatte rippenbrüche, innerre verletzungen, gehirnerschütterung, einen kieferbruch, und ein mal ein messersich in der linken schulter. das alles fing schon im grundschulalter an, so ca ab der zeit wo meine eltern mich nicht mehr zur schule brachten. höhrte erst auf als mein sohn bereits 2 war. kann leider nichtmal sagen mit was die mich immer beschimpft haben, da ich nur englisch und deutsch rede.

meine eltern sagten mal, sie hätten sich ja all dieses vorstellen können, aber nicht von den nicht deutschen. eher von den sogenannten nazis. mit denen hab ich zwar auch probs aber nicht solche. es höhrte vor knapp 3 jahren erstmal auf, weil sich bestimmt hier rumgesprochen hat, das einer ihrer leute gestorben ist, nachdem ich mich gewehrt habe. hab keine anzeige bekommen, angeblich haben zeugen der polizei gesagt, es war notwehr. ich weiss es echt nicht mehr soo genau.

also leute, es sind nicht immer die nazis hier die schlimmen. ich glaube jeder hat hier eine gruppe menschen mit der er probleme hat. egal welche hautfarbe.

L.G. Jaz

Geschrieben

Hallo Jaz,

ich begleite in meiner Ado- und Pflegegruppe auch erwachsene Adoptierte, die ähnliches mitgemacht haben wie Du und ich finde es enorm wichtig, dass erwachsene Adoptierte ihre Erfahrungen "schonungslos" schildern. Ich habe gemerkt, dass viele Adoptiv- und Pflegebewerber (die ich z.B. auch begleite) auf die Bedürfnisse ihrer zukünftigen Kinder, die man ihnen anvertraut, sensibilisiert werden.

Adoption darf kein Tabuthema mehr sein und hierzulande müsste auch einiges an den Gesetzen von damals geändert werden (z.B. dass ein Adoptierter nur mit der Einverständniserklärung seiner Ado-Eltern Akten einsehen darf. Das ist in meinen Augen wirklich ein "Unding").

Auch was den Rassismus betrifft kann ich Dir unvorbehalten zustimmen. Das hast Du genau auf den Punkt gebracht!

Geschrieben

Also ich finde es auch schlimm, dass es Rassismus gibt. Wenn man es genau nimmt, sind wir alle nur Besucher auf dieser Erde. Und wer wo geboren wurde, kann ja auch nichts dafür. Deutschland ist so ein kleiner Fleck auf der Landkarte, weiss gar nicht was sich einige deutsche einbilden. Ich bin selber in Deutschland geboren, bin aber nicht stolz drauf. Lebe auch nicht mehr in Deutschland. Werde wahrscheinlich bald eine andere Staatsangehörigkeit annehmen. Musste mir in meiner Kindheit auch viel anhören. Weil meine Mutter in Ostpreussen geboren wurde. Also damal Deutschland. Sie ist dort geblieben und hat meinen Vater geheiratet. Ein Pole. Naja, irgendwann kamen sie dann nach Deutschland. Ich hatte ja noch meine Uroma hier. Meine Mutter wurde immer als Ausländerin bezeichnet. Aber das sie wirklich was in der Birne hat, danach fragte keiner. Sie hat wirtschaft studiert, also auch ihr Abi gemacht. Die meisten "Nazis" die ich kennengelernt habe, haben nocht nicht einmal einen Hauptabschluss und sind ziemlich dämlich. Naja soviel dazu. Musste mal Frust abbauen.

Aber mit dem Anstarren stimmt vielleicht nicht immer. Also ich bin weiss, wenn ich aber eine Dunkelhäutige sehe die hübsch ist, z. B. starre ich sie vielleicht auch unbewust an. Also ist nicht immer negativ gemeint. Manchmal erwische ich mich auch dabei, wenn ich dunkelhäutige Babys beobachte. Find ich einfach nur süss, besonders bei Mädchen die Haare. Das Anstarren muss man vielleicht nicht immer als negativ werten.

Gruss Tina

Geschrieben
Aber mit dem Anstarren stimmt vielleicht nicht immer. Also ich bin weiss, wenn ich aber eine Dunkelhäutige sehe die hübsch ist, z. B. starre ich sie vielleicht auch unbewust an. Also ist nicht immer negativ gemeint. Manchmal erwische ich mich auch dabei, wenn ich dunkelhäutige Babys beobachte. Find ich einfach nur süss, besonders bei Mädchen die Haare. Das Anstarren muss man vielleicht nicht immer als negativ werten.

Sehe ich genauso. Als meine Adoptivtochter noch im Kinderwagen sass, haben mich oft Passanten auf sie angesprochen, da ja schon der Kontrast zum Hinblicken einlädt: hellblonde Mutter mit afrikanischem Baby ;-).

Ich habe mich in der Hinsicht nie angegriffen gefühlt und das hat sich auch auf meine Tochter übertragen. Sie merkt, wenn ehrliches Interesse da ist und antwortet dann auch entsprechend. Ab und zu wird sie drauf angesprochen, dass sie "so gut Deutsch spricht". Finde ich auch nicht weiter verwunderlich, denn man trifft hier in der Region nicht so oft auf ausländisch aussehende Mitbürger, die fliessend Deutsch sprechen und diese Bemerkung kommt als Anerkennung 'rüber. Meine Tochter sagt dann (wenn sie antworten will) ganz selbstbewusst, dass sie ja auch Deutsche ist ;-).

Und auch auf ihre Haare wird sie öfter mal angesprochen, was sie auch nicht negativ bewertet ;-).

Sie kann gut differenzieren, was ehrliches Interesse und "Dummgerede" ist. Und zweiteres kommt hier in unserer Gegend eher selten vor.

Geschrieben

Hallo Claudia,

ich bin echt platt. ich finde es echt bemerkenswert wie du dich als ado-elternteil gibst!!! Aber ich denke viele werden nicht so liebevoll umgehen wie du. klar es gibt viele Eltern die ihr "eigen fleisch und blut" echt mega mäßig vernachlässigen und sich einen ****** darum kümmern wie es ihnen geht. Da kann man froh sein wenn man solch eine frau zur ado-mama hat wie dich!

nur ich für mich könnte glaube ich aus heutiger sicht keine kinder adoptieren.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

bin auch adoptiert und ich muss sagen mir konnte nix besseres passieren. meine eltern (was sie für mich eindeutig sind) sind wunderbar, helfen mir wenn ich sie brauche....sind eigentlich immer zur stelle. mein papa fährt sogar 320 km von lausch (thüringen) nach münchen wenn ich ihn anrufe und ihn brauche.

jetzt sind sie suuuper stolze großeltern und werden es in den nächsten wochen zum 2. mal und sie freuen sich riesig drauf.

meine mama (also nich meine erzeugerin sondern meine RICHTIGE MAMA) hatte 6 FG und danach haben sie ihr wohl nach einer ausschabung mit anschließender gebärmuttereiterung die gebärmutter ganz entfernt.

ich bin stolz drauf, dass sie mich adoptiert haben.

hab es auch bei zeiten erfahren. durfte auch von meinen eltern aus (mein papa war dabei) mit 16 einblick in die adoptionsunterlagen nehmen und die bilder von mir die ich da gesehen habe und die zustandsberichte die ich gelesen habe...nee da hätte ich kotzen können. mein erzeugerin hat mich wohl über tage alleine in der wohnung gelassen, ich konnte mit knapp 1 1/2 jahren nich laufen weil ich wohl nur im bettchen gelegen habe bis dahin, es waren keine klamotten für mich da. die ganze wohnung hat gestunken, leere alkoholflaschen bergeweise überall (ja, in der ddr hat man alles seeehr genau dokumentiert). meine erzeugerin (auf die ich spucken könnte) hat 3 jahre wegen vernachlässigung bekommen damals. ich kan nur sagen ich bin von der hölle in den himmel!!!

Geschrieben

Ich bin zwar nicht adoptiert, aber in einer ungewöhnlichen Lebenssituation groß geworden.

Mein leiblicher Vater starb vor meiner Geburt. Meine Mutter kam dann kurze Zeit später mit dem Bruder meines leiblichen Vaters zusammen. Sie bekamen noch drei weitere Kinder.

Mein Onkel/Vater war mir immer ein liebevoller Vater (sofern man das neben seiner Arbeit und dem Alkohol sagen kann) und meine Mutter ....

Tja ... sie ist zwar leiblich, aber ich halte heute nur noch den Kontakt zu ihr, weil mein Sohn sie liebt. Ich selbst habe damit abgeschlossen, von ihr als gleichwertiges Kind gesehen zu werden.

Die Äusserungen: Du bist nicht mein Vater/meine Mutter ...

Ich glaub ich hab das einmal zu meinem Vater gesagt, weil er Partei meiner Mutter ergriffen hat. Ansonsten hab ich versucht möglichst wenig mit meiner Familie zu tun zu haben, weil ich eh immer die Doofe war :(

Traurig aber auch so kanns gehen!

Dann lieber eine liebevolle Adoptionsfamilie als von der eigenen Mutter gesagt zu bekommen: "Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, würd ich nur deine drei Geschwister bekommen, DICH NICHT!"

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Ich bin zwar nicht selbst adoptiert, aber meine Mutter.

Ich habe das erst erfahren, als ich 20 war, sie noch später mit 26. Aber sie hat es wohl schon geahnt. Als sie ihr Staatsexamen machte, brauchte sie ihre Geburtsurkunde und sagte meinen Großeltern am Telefon, dass sie die Papiere auch gleich direkt zur Uni schicken könnten. Da haben sie wohl gemerkt, dass meine Mutter den Braten eh schon gerochen hatten und haben sie beim nächsten Wochenendbesuch zu hause über alles aufgeklärt: Ihre Mutter war ein junges, unverheiratetes Mädchen, dass sich kurz nach dem Krieg mit einem Soldaten eingelassen hatte. Der war inzwischen natürlich über alle Berge. Die leibliche Mutter wollte auch gar keinen Kontakt mehr, aber als meine Mutter klein war, waren sie mit ihr noch öfter bei der Oma zu besuch.

Meine Mutter hat und hatte nach eigenen Angaben nie den Wunsch, ihre biologische Mutter kennenzulernen, obwohl sie wohl nur 30 Kilometer entfernt lebt. (falls sie noch lebt) Sie meint, vielleicht würde sie sich dann fühlen, als hätte sie meine Großeltern verraten.

Ich glaube nicht, dass sie eine bessere und liebevollere Familie hätte haben könne oder ich bessere Großeltern.

Deshalb kann ich auch immer nur den Kopf schütteln, wenn Leute erzählen, dass sie nach einem Kaiserschnitt oder ohne Stillen mit dem Kind nicht "bonden" könnten. Solche oberflächlichen biologischen Geschichten sind so unwichtig wie nur was.

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Ich wurde im Alter von 3 Monaten von meiner leiblichen Mutter einfach in der Wohnung zurückgelassen!!!!

Anfangs war ich "nur" Pflegekind, da die Erzeugerin nicht in eine adoption einwilligte.

Im Alter von 6 Jahren, war die Adoption vollzogen, doch meine Erzeugerin kam mit Polizei an (wg. Kindesentführung), aber ohne Erfolg.

Ich habe die besten Eltern bekommen, die ich mir hätte wünschen können habe zwei ätere Brüder (nicht adoptiert) und meine Eltern wollten unbeding ein Mädchen, aber meine Mutter durfte keine Kinder mehr bekommen, nach zwei Kaiserschnitten und Gebährmutter vereiterung.

Zwar war ich mal auf dem Jugendamt und habe mich nach meiner Leiblichen erkundigt. Was mir dort gesagt wurde hat mir gereicht um sie nicht kennenlernen zu wollen:

Sie hat!!!! insgesamt 15 Kinder!!! davon wurden 11 zur Adoption freigegeben.

ich selber habe laut JA 3 vollblutgeschwister, die ich noch suche. der Rest der "Geschwister" haben alle andere Väter

Hat einer vielleicht eine Idee, wie ich meine Geschwister finden könnt?

das JA hilft nicht mehr weiter

  • 1 Jahr später...
  • 11 Monate später...
Geschrieben

Hallo ich bin neu bei euch. Ich heiße Ute und bin selber adoptiert. Ich habe es leider erst mit 18 Jahren erfahren. Danach begann für mich eine schwere Zeit.

Es kam mir vor als wenn ich belogen und betrogen wurde.Aber zum Glück kannte ich damals schon meinen heutigen Mann.Er stand mir sehr zur Seite und gab mir viel Halt in der Zeit.Es kamen noch andere Probleme dazu.Ich fühlte mich alleine und irgendwo ungeliebt.Später ging ich dann zu einer Psychologin die mir half mit meinen Problemen klar zu kommen.Die Therapie dauerte 2 Jahre.Danach ging es mir gut.Das Verhältnis zu meinen Eltern besserte sich wieder.Zu meiner leiblichen Mutter die ich nicht kenne und dieses auch nicht möchte,weiß nicht warum ,möchte ich aber keinen Kontakt .Ich habe meinen leiblichen Bruder gesucht und gefunden und mich darüber gefreut.er ist nicht adoptiert.

Ich bin der Meinung meine Leibliche Mutter hat mir die chance gegeben zu leben und in einer ordentlichen Familie aufzuwachsen. Das ist ihr gelungen und ich würde nie meine leibliche mutter vorverurteilen.Sie wird schon ihre Gründe gehabt haben.Ich würde mich auf Antwort von Euch freuen.

Tschüss Eure Ute

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