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fraulehrerin

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Irgendwie fehlt mir im Moment noch etwas die Orientierung. Das, was da im letzten Jahr (mit dem Gipfel in der Silvesternacht) vor sich geht, bringe ich in keine meiner Hirnschubladen.  Ich bin über die Geschehnisse in Köln entsetzt, wundere mich über die tröpfchen- bzw. inzwischen eimerweise Berichterstattung. Fürchte mich vielleicht auch, bin aber genauso entsetzt über das Leid, das man ständig vor Augen geführt bekommt, weiß nicht, ob ich Mitleid haben, helfen, oder Angst haben soll ... und weiß nicht mehr, was ich denken soll ...

Wie geht es euch? Was sind eure positiven oder negativen Erfahrungen mit dem, was in unserem Land da gerade passiert? Habt ihr eher Angst, oder seht und sucht ihr Chancen in dem Ganzen? Was erwartet ihr von der Zukunft?

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Hmm mir gehts da ähnlich wie Dir. Aber bei mir überwiegt die Angst, wie das in Zukunft werden soll. Wie soll man den ganzen Menschenmassen denn Herr werden. Vor allem wo sollen die denn alle hin irgendwann und was soll aus ihnen werden? Die Kassen sind doch jetzt schon wieder alle leer, dass alles müssen wir und unsere Kinder ausgleichen, als ob wir nicht schon genug Steuergelder usw. bezahlen würden. Von meiner Rente hab ich mich bereits verabschiedet und bin mir fast sicher, dass ich später mal an Altersarmut leider werde, bzw. vom Amt oder von meinen Kindern abhängen sein muss, wenn ich nicht mehr arbeiten kann.
Was mich noch ärgert ist, das es kaum Konsequenzen für die -ich nenns mal-  Fehltritte dieser Leute gibt. Warum werden diejenigen, die nicht wissen wie sie sich hier zu benehmen haben, nicht sofort ausgewiesen? Warum lässt man die ungeschoren davon kommen?  Oder warum durfte der angebliche Kopf der Attentäter von Paris ständig über sämtliche Länder ein-und ausreisen wie es ihm gefiehl, obwohl er aktenkundig war? Dinge die ich nicht verstehe und Dinge für die keiner eine Antwort weiß, weil  unsere "lieben" Politiker selber vollkommen überfordert sind und die Flüchtlingssituation völlig aus dem Ruder gelaufen ist und jetzt will sich keiner den Schuh anziehen, das wieder grade zu biegen auch weil sie das gar nicht mehr können.

Dann verstehe ich nicht, warum meist nur Männer hier als Flüchtlinge herkommen. Hier bei uns sind 90% junge Männer ich sag mal zwischen 20 und 40. Kaum Frauen und noch weniger Kinder. Wie kann ich meine Familie im Stich lassen. Entweder es gehen alle oder keiner. Nie würde ich meine Kinder und meinen Mann im Stich lassen und mich in ein "besseres" Leben verdrücken.

Für mich läuft da vieles gewaltig schief und das kann nicht gut gehen, ich warte ehrlich gesagt auf den großen Knall und davor hab ich Angst auch für meine Kinder.

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Um eins vorweg zu sagen, wer sich hier etwas zu Schulden kommen lässt und wem man das zweifelsfrei nachweisen kann (handfeste Beweise, keine Indizien), der soll gehen, das ist für mich gar keine Frage. Faule Äpfel gibt es nun aber eben nunmal überall. A***loch bleibt A***loch, egal woher es kommt. Sexuelle Gewalttätigkeiten, so schlimm wie sie sind (und ich sehe das keineswegs als harmlos an!), sind nur aber leider kein neues Phänomen. Mich stört an dieser Diskussion in der Öffentlichkeit gewaltig, dass man von einer neuen Dimension, dem "Noch nie Dagewesenen" spricht, und dabei vollkommen die Opfer vergisst und instrumentalisiert und eben auch die Tatsache, dass sexuelle Belästigung, Nötigung, Vergewaltigung jeden Tag vorkommen. Ich für meinen Teil arbeite im Baugewerbe, es vergeht kein Tag an dem mir nicht irgendeine Bemerkung um den Kopf fliegt oder mich irgendjemand antatscht. Das gilt aber als "normal" oder "hab dich doch nicht so" oder "rauer Umgangston"...

Warum so viele junge Männer kommen lässt sich recht einfach beantworten, sie hoffen auf den Familiennachzug, also dass sie ihre Familien nachholen können und Frauen und Kindern die wahnsinnig gefährliche Flucht übers Mittelmeer erspart bleibt, man denke nur an die vielen ertrunkenen Kinder. Flüchtlinge, die "nur" den Landweg gehen, haben eher auch Frauen und Kinder dabei, sie lassen sie also nicht im Kriegsgebiet zurück, sondern oft unterwegs, da, wo sie halbwegs sicher sind. Die Flucht übers Mittelmeer ist auch sehr teuer, so dass oft nur einer gehen kann, und dann schickt man eben den, der die besten Chancen hat, der vielleicht schwimmen kann, der nicht gebrechlich ist und weniger wahrscheinlich Opfer von Sexual- und Gewaltverbrechen wird. Und dieser soll die restliche Familie eben nachholen.

Zu anderen Zeiten haben wir hier genauso viele, wenn nicht mehr Menschen aufgenommen, das gerät auch leicht in Vergessenheit. In den 90ern gab es ebenfalls große Flüchtlingswellen. Wir haben es geschafft!!!

Aber auch da haben leider Flüchtlingsheime gebrannt. Und das ist dann das, was MIR Angst macht. Wenn Deutschland ein Land wird, in dem man nicht mehr hilft, und denen, die Hilfe dringend brauchen, das Dach über dem Kopf anzündet, dann mag ich hier nicht mehr leben. Denn irgendwann hat es mal genauso angefangen. Mit Angst, vor dem Fremden, vor einer anderen Religion... Und was daraus geworden ist, das lässt uns ja niemand vergessen, ob man es will oder nicht. So weit darf man es nie wieder kommen lassen.

Ich habe mit den Menschen hier vor Ort gute Erfahrungen gemacht und nichts als Dankbarkeit zu spüren bekommen. Sollte sich irgendwer irgendwann als undankbares A***loch erweisen, dann ist das eben so. Dann mag ich aber auch nicht von demjenigen auf andere schließen. Macht man das mit mir, mich im Ausland als Nazi verschreien, nur weil ich zufällig in Deutschland geboren bin, dann mag ich das ja auch nicht...

Angst ist legitim und verständlich. Was man daraus macht, zeichnet den Menschen aus, der man ist. Ich bin feige. Rückt Deutschland weiter nach rechts, gehe ich. Und nehme meine Lieben mit, sobald ich sie versorgen kann.

 

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Nach dem Zweiten Weltkrieg, ich weiß, schon lange her, aber da gab es eine noch viel größere Flüchtlingswelle.

Mein Bundesland, in dem ich jetzt lebe, musste doppelt so viele Flüchtlinge "bewältigen" wie in ihm leben und auch sonst im gesamten Deutschland war eine riesige Flüchtlingswelle...

Irgendwo habe ich zu der so großen Anzahl etwas gelesen, mit dem es vergleichbar ist:

Man denke sich eine Kneipe, in der 80 Personen sind, nun kommt einer dazu und man sagt ihm, nee, hier ist schon voll...

80 Millionen Deutsche sind wir in etwa, die Zahlen schwanken, wie viele Flüchtlinge erwartet werden, aber so um und bei 1 Mio...

Mir graust es auch, was hier brennt, wie die Stimmung ist, der Sozialneid diese Panikmache.

Ich habe bisher auch nur positive Erfahrungen machen dürfen. Bei uns waren Flüchtlinge an der Schule (alles junge Männer) und sie haben gemeinsam mit unseren Schülern gekocht, gespielt und es war wundervoll das Strahlen in den Augen zu sehen.

Eins dürfen wir nicht vergessen, 99% von ihnen fliehen vor Krieg, Tod, Vergewaltigung, bitterster Armut, Gewalt etc.

Habt ihr die Bilder von Aleppo gesehen? Nur als ein Beispiel. Googelt mal.

Versucht euch in die Situation der Flüchtenden, die ihrem Tod entrinnen möchten, hineinzuversetzen.

Solchen Menschen, die Hass, Angst und Sozialneid schüren, denen kann man mit einer Frage den Wind aus den Segeln nehmen: "Möchtest du tauschen?"

Eine klare Grenze möchte ich bei den Straftätern ziehen. Wer sich nicht an die Regeln hält muss Konsequenzen zu spüren bekommen!

Da gibt es nur eine Gesetzes-"Lücke" im Moment. Sie müssten Straftaten begehen, die mit mind. 3 Jahren Gefängnis bedacht werden, nur dann droht im deutschen Asylverfahren die Abschiebung. Davon abgesehen, laufen Asylverfahren und Strafverfahren unabhängig voneinander und dürfen sich wohl nicht beeinflussen (außer die Strafe liegt über 3 Jahren).

Das finde ich nicht gut, es soll sich aber ändern. Wir werden sehen.

Wenn ich mir allein überlege, was die Brände und Verwüstungen der Flüchtlingsunterkünfte auch den Steuerzahler gekostet haben... Und deren Rechnung (also der Täter) geht ja nicht auf. Sie werden trotzdem kommen und ich wünschte mir, man würde Menschlichkeit mal wieder größer schreiben und sie willkommen heißen, ihnen eine Chance geben. 

Ansonsten schließe ich mich Magics Worten an ;) 

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Magic und yagu, das habt ihr toll geschrieben!!!! Danke für die ganzen Infos! Aufklärung ist bei diesem Thema sooooo wichtig!!! Und das einzige das hilft, gegen diese Verallgemeinerungen und dieses stupide über einen Kamm scheren! Ich schäme mich wirklich für diese Leute die alles in einen Topf werfen und nicht einmal wirklich nachdenken :(  Angst hab ich auch nur vor dem rechten Lager!! Einfach krass, wie das Leid der Flüchtlinge für dessen Zwecke instrumentalisiert wird!

magic und yagu, ich kann eure Worte komplett unterstreichen und wünschte es gäbe mehr Menschen die sich für die schwachen stark machen!!

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vor 7 Stunden schrieb yaguna:

Eins dürfen wir nicht vergessen, 99% von ihnen fliehen vor Krieg, Tod, Vergewaltigung, bitterster Armut, Gewalt etc.

Hm, 99%, dass glaub ich nicht. Es ist schon auch viele Wirtschaftsflüchtlinge dabei, die jetzt hier Ihr Stück der Torte abhaben wollen. Wie gesag, ich finde da läuft zu viel schief als da ich mir da was schön reden kann.

Menschlich finde ich es aber auch nicht, wenn diejenigen die nicht mit einem Willkommensschild am Bahnhof stehen, bzw. hinterfragen oder skeptisch der Flüchtlingspolitik gegenüber sind oder Angst um ihr Land haben, sofort auf die rechte Seite geschoben oder noch schlimmer als Nazi betitelt werden (damit meine ich nicht hier im Thread, sondern generell).

Ich hab kein Problem mit den Flüchtlingen bei uns, solange sie sich anständig benehmen, in einem Baum zu hocken und mit dem Selbstmord oder Tod durch Verhungern zu drohen, um irgenwas zu erpressen, gehört da meiner Meinung nicht dazu.

Wir haben hier vorort übrigens auch ganz liebe Flüchtlinge (junge Männer) die sich zu Schülerlotsen ausbilden haben lassen und morgens den Kindern über die Straße helfen auf deren Weg zu Schule.

 

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Ich denke das sind schon zwei Paar Schuhe über die wir hier reden.

Zum einen die Flüchtlinge aus Syrien, zum anderen die Vorkommnisse in Köln, Hamburg, Frankfurt etc.

Laut den Medien sind diese Straftaten nicht von Syrern begangen worden, sondern von Marokkanern und Tunesiern die hier Asyl beantragt haben.

Dabei kam mir die Frage in den Kopf, warum hier diese Männer Asyl beantragen oder hier sind? Meines Wissens nach herrscht dort kein Krieg?

Als ich vor einigen Jahren die Bilder vom Krieg in Syrien gesehen habe, habe ich mich schon gefragt wieso schreitet da keiner ein, warum sieht man seit Jahren Berichte, aber es scheint keinen zu interessieren? Deswegen bin ich schon der Meinung dass es richtig ist, dass Deutschland hier hilft. Aber ich denke auch bei aller Hilfe muss es eine Obergrenze geben.

Und es müssen sich andere Länder auch beteiligen.

Schlimm finde ich also, wenn alle nun in einen Topf geworfen werden.

Aber ich kann mich auch gut in die Opferberichte von Frauen hinein versetzten, die nach Köln Angst haben, an Männergruppen vorbei zu gehen. Ich persönlich kann auch nicht so eben mal optisch unterscheiden woher jemand kommt.

Was ich aber gar nicht tolerieren kann,  ist wenn man sich hier nicht zu benehmen weiß. Da geht es mir genauso wie Schokomaus. Ich möchte in meinem eigenen Land keine Angst haben und weiß nicht wie das für meine Kinder mal werden soll.

Bearbeitet von biene73
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Ich habe durch meinen "alten" Job doch einige Flüchtlinge kennen gelernt, zum Teil tiefst traumatisiert - aber immer höflich zu uns, was man von vielen Deutschen und Deutsch-Russen (sorry, aber die stechen hier wirklich vor) nicht behaupten kann.

Ich will mir nicht mal vorstellen, was mir in meiner "Heimat" passieren muss, dass ich mein Kind der Strapazen von einer Flucht zu Fuß aussetzen würde, geschweige denn der Gefahr einer Flucht übers Mittelmeer! Mir ist bis jetzt nicht klar, wie sich jemand das Privileg rausnimmt zu sagen "Pech, du bist auf der anderen Seite vom Zaun geboren, nu lass dich auch umbringen, hier kommst du nicht rein!"

Und ich glaube, die Belastung für unser Sozialsystem hängt extrem von einer guten Integration ab, wer arbeitet zahlt Steuer, Sozialabgaben und trägt zum BSP bei, so dass da langfristig gesehen, nicht sooo viel passieren dürfte. Auch kurzfristig schafft der Flüchtlingsstrom Arbeitsplätze, allein schon für die Verpflegung.

Ich kann mich Yagu nur anschließen, nach dem 2. WK kamen rund 12 Mio.! Heimatvertriebene in ein ausgebombtes Land auf weniger als 70 Mio.- und jetzt kommen 80. Mio in einem einigermaßend gesunden Land nicht mit 1. Mio klar?

Sorry, das sind jetzt etwas wirr zusammen geschriebene Punkte, die mir dazu durch den Kopf gehen - und ich hoffe von ganzem Herzen, dass "meine" Stadt weiterhin den Schneid hat, die braunen Idioten und Pegida-Deppen auflaufen zu lassen...

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Um hier in Deutschland Asyl zu beantragen, muss nicht zwingend im Herkunftsland Krieg herrschen. In erster Linie wird geprüft, ob dem Asylantragsteller in seinem Herkunftsland Verfolgungsmaßnahmen (begründeter Furcht vor Verfolgung wegen seiner Rasse, Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe) drohen, die sein Leben oder seine Freiheit bedrohen. Deshalb dürfen die Flüchtlinge, wenn ihnen bei der Rückkehr erhebliche individuelle Gefahren oder extreme allgemeine Gefahren drohen, auch nicht abgeschoben werden.

Von den genannten Ländern (Marokko und Tunesien, wobei ich da gerne die abschließenden Untersuchungen abwarten würde, bezüglich der Tätergruppen) wurden im Jahr 2015 3.000-5.000 Asylerstanträge gestellt. Eben, vermutlich aus den oben genannten Gründen. Die genannten Personengruppen sind nun vermutlich im Asylverfahren, in dem geprüft wird, ob sie bleiben dürfen (was auch nur 3 Jahre bedeuten kann) oder ob sie zurückgeschickt werden. Denn nicht jeder Flüchtling/Asylsuchende, der hier einen Antrag stellt, wird auch aufgenommen. Ein großer Teil muss auch wieder zurück. Was nicht so präsent in den Medien ist.

Das Asylverfahren ist normalerweise innerhalb von sechs bis zwölf Monaten abgeschlossen (je nachdem, welche Kriterien man da nimmt, wann es als abgeschlossen gilt). Und bis da eine Entscheidung getroffen worden ist, bleiben die Asylsuchenden hier.

Diese Vorkommnisse in Köln etc. sind übrigens kein deutsches Phänomen, sondern ein europäisches, das man in etlichen europäischen Metropolen beobachten kann.

Warum nun in Syrien niemand reagiert hat. Nun ja, eine gute Frage. Zynisch könnte ich antworten, es gab dort nicht genügend Öl oder Ähnliches. Zum anderen ist es aber so, dass es leider lange außerhalb des Blicks der Öffentlichkeit lag. Außerdem gibt es organisatorische Problemlagen, die ein Eingreifen z.B. seitens der UNO schlicht lange unmöglich machten. Dort haben sie nämlich in der Gründungscharta (1945) folgendes vereinbart, weil es damals reichte:

Die UNO mischt sich nur in Konflikte ZWISCHEN Staaten ein.

Nun haben wir in Syrien aber einen Bürgerkrieg IM Land. Das heißt, dass eigentlich kaum eine Möglichkeit besteht, z.B. mit den Blauhelmen dort zu agieren. Das ist natürlich mehr als bescheiden und die UNO muss hier endlich nachbessern. Da liegt das Problem aber darin, dass bei einer Änderung der Charta die 192 Mitgliedsstaaten alle zustimmen müssen. Und das dürfte wohl kaum möglich sein. Hinzu kommt, dass im Sicherheitsrat der UNO (dem höchsten Gremium, das auch über die Einsätze/Resolutionen entscheidet) fünf Veto-Mächte sitzen. Sobald ein Land davon (z.B. Russland oder die USA) Nein dazu sagen, dann war es das. Ein weiterer Missstand innerhalb der UNO, da man sich vorstellen kann, dass diese Länder in erster Linie eigene Interessen vertreten.

Hinzu kommt, dass der UNO zu Recht immer wieder von den NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen) vorgeworfen wird, dass sie in erster Linie bei medienwirksamen Konflikten eingreifen. Problematisch und sehr bedauerlich.

Ich finde die Argumentation bzw. die Anmerkung einer Obergrenze problematisch. Zum Teil kann ich es verstehen, zum Teil aber auch nicht. Die Lage in Syrien ist kaum vorstellbar. Dort herrscht Krieg. Die direkten Nachbarländer nehmen dort Flüchtlinge in einer Größenordnung auf, die wir uns kaum vorstellen können: z.B. im Libanon, bei etwa 5,8 Mio. Einwohnern, hat dieses Land etwa 1,5 Mio. Flüchtlinge aufgenommen!!! Rechnet das mal für Deutschland um! Und der Libanon ist kein führendes Industrieland. Die direkten Nachbarländer haben allein über 3 Mio. Flüchtlinge aufgenommen, die Länder weiter südlich, denen es relativ gut übrigens KEINE! Deshalb gehen sie so weite Wege. Die Türkei hat 1 Mio. Menschen aufgenommen, davon die Hälfte Kinder!

Das Leid, die Zustände sind unvorstellbar. Ich möchte nicht tauschen und ich wäre so froh, wenn man mir in der Situation einfach nur helfen würde. Unzählige Menschen sterben auf ihrer Flucht.

Ich stimme dir daher zu, dass auch andere Länder mehr bzw. überhaupt helfen müssen. Die USA nimmt sage und schreibe 10.000 Flüchtlinge auf und viele protestieren darüber, Großbritannien übrigens 20.000 (innerhalb von 5 Jahren) und Australien 12.500. So mal als Zahlenbeispiele. Das ist erschreckend und furchtbar. Hier müsste internationaler Druck aufgebaut werden. Dringend.

In den 90er Jahren hatten wir übrigens schonmal eine sehr große Flüchtlingswelle (Kosovo) und da waren die Zahlen fast ebenso hoch. Das haben wir auch gemeistert, sogar nach der wirtschaftlich schwierigen Situation der Wiedervereinigung.

Es ist eine schwere Situation, nicht einfach und ich kann wie gesagt, auch die Angst verstehen. 

Ich bin auf die abschließenden Untersuchungsergebnisse gespannt, erst dann möchte ich auch selbst mein Bild komplettieren.

Täglich werden übrigens etwa 40 Anzeigen auf der Kölner Domplatte aufgenommen. Hier handelt es sich um einen absoluten Brennpunkt, nicht erst seit Silvester. 10 Beamte der Polizei müssen das übrigens bewältigen. Kaum schaffbar.

Es besteht dringender Handlungsbedarf. 

Aber auch dringend mehr Menschlichkeit auf der Welt, sowie Verantwortungsbewusstsein...

Womba, Danke für deine Worte bezüglich dessen, auf welcher Seite des Zauns man geboren wurde!

Eine Sache fällt mir noch ein. Seit der Syrienkrise hat Europa mehrere Mrd. € darin investieren können Grenzsicherungssysteme auszubauen und anzuschaffen. Was hätte man mit diesem Geld alles anfangen können? 

Ich könnte noch endlos darüber schreiben :D Sorry für die Länge...

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Generell halte ich so Themen  immer für sehr schwierig. Jeder hat seine Meinung dazu, wie bei Religion. Man kann drüber reden, aber keinen  überzeugen wollen.

Womba mein Hauptsorgegrund sind auch nicht die Kosten, da gebe ich Dir Recht.

Der Vergleich mit dem 2. Weltkrieg leuchtet mir leider nicht ein. Zum einen gehörten Vertriebene aus diversen Regionen damals noch  zu Deutschland vor dem Krieg (Schlesien etc.), sind also Deutsche die nach Deutschland flüchteten.

Und ich denke nur weil man der Sache kritisch gegenüber steht muss  man nicht gleich mit „Brauner Gesinnung“  gleich gesetzt werden . Ich denke da gibt es noch etwas dazwischen.

Yagu, glaubst Du wirklich, dass sich Männer, die selber in ihrem Land Gewalt, Verfolgunge etc. erfahren haben sich hier im Land so benehmen wie diese Männer in Köln, Hamburg, Frankfurt etc.?

Ich kann mir das kaum vorstellen. Ich für meinen Teil wäre froh hier ein friedliches Leben führen zu können in Sicherheit. Und würde bestimmt keine Leute beklauen, oder sexuell belästigen!

Und die Problematik  der offiziellen Ausweisung und denen die tatsächlich wieder das Land verlassen, halte ich auch nicht für gering. Hier bei uns in der Auffangstelle, wurden es nach wenigen Tagen schnell leerer ohne , dass sie wirklich registriert waren. Wie  will man diese Leute wieder  auffinden?

Ja die Vorkommnisse in Köln sind kein deutsches Phänomen, aber das macht es ja nicht gerade besser, dass die Engländer, Schweden und Norweger schon länger  die gleichen Probleme haben.

Wegen Einmischung, klar ist es eine Interessensache, vor allem mit Putin als Freund von Assad.

Ja warum  haben denn die Länder südlich keinen aufgenommen, ist immer die Frage wer pro Assad ist.

 

Und was ich immer für ganz schwierig halte, wurde es denn nach einer Entmachtung in den diversen Ländern danach besser?

Bsp. Irak, Afrika, oder Ägypten? Das ist zwar Traurig aber irgendwie nicht von der Hand zu weisen......

Bearbeitet von biene73
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Biene, nein, kritisch ist sicher nicht gleich braun - aber die, die wirklich kritisch sind, ohne dabei irgendwelche unbegründeten und unbelegten Parolen abzulassen, sind leider sehr wenig...

Ich sehe es im übrigen auch so, dass andere Länder auch mehr aufnehmen sollten (z.B.  Quoten anhand vom BSP) - aber nur weils andere nicht machen entbindet es uns nicht zur Pflicht zur Menschlichkeit. Ich kann auch nicht bei nem Unfall daneben stehen mit den Händen in der Tasche und den Opfern beim Sterben zuschauen mit der Begründung: "die anderen haben ja auch nix gemacht"

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vor 3 Minuten schrieb biene73:

1. Yagu, glaubst Du wirklich, dass sich Männer, die selber in ihrem Land Gewalt, Verfolgunge etc. erfahren haben sich hier im Land so benehmen wie diese Männer in Köln, Hamburg, Frankfurt etc.?

2. Ich kann mir das kaum vorstellen. Ich für meinen Teil wäre froh hier ein friedliches Leben führen zu können in Sicherheit. Und würde bestimmt keine Leute beklauen, oder sexuell belästigen!

3. Und die Problematik  der offiziellen Ausweisung und denen die tatsächlich wieder das Land verlassen, halte ich auch nicht für gering. Hier bei uns in der Auffangstelle, wurden es nach wenigen Tagen schnell leerer ohne , dass sie wirklich registriert waren. Wie  will man diese Leute wieder  auffinden?

4. Ja die Vorkommnisse in Köln sind kein deutsches Phänomen, aber das macht es ja nicht gerade besser, dass die Engländer, Schweden und Norweger schon länger  die gleichen Probleme haben.

Ich nummeriere mal durch.

zu 1.) Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe lediglich aufgeführt, wer asylberechtigt ist, weil du schriebst, dass in Tunesien und Marokko ja kein Krieg herrscht. Damit wollte ich lediglich zeigen, dass Krieg nicht der einzige Asylgrund ist. Da gibt es noch weitere. Natürlich können wir nicht 100% überprüfen, inwieweit die Geschichten, die erzählt werden, tatsächlich passiert sind. Nur deshalb den anderen die Hilfe verwehren? Ohne das bagatellisieren zu wollen, das will ich wirklich nicht. Aber "schwarze Schafe" gibt es überall und deswegen anderen, die Hilfe brauchen, die Hilfe versagen? Dann müsste man auch Hartz IV abschaffen, weil es auch da "Sozialschmarotzer" gibt. 
Und die Traumatisierten, von denen es viele gibt, sind mit Sicherheit keine von den Tätern, die wir hier thematisieren. 
 

zu 2.) Ich wäre das ganz genauso. Froh um mein Leben. Ich frage mich nur, wer diese Täter tatsächlich sind, denn wenn sie aus Marokko oder Tunesien kommen, haben sie keinen Krieg erlebt. Vielleicht handelt es sich dann hier um die, die aus wirtschaftlichen Gründen Asyl suchen und andere Gründe angeben? Aber genau darüber kann man bisher nur spekulieren. Und aufgrund von Spekulationen Verurteilungen/Beurteilungen zu fällen, das liegt mir einfach nicht. Es fehlen mir persönlich noch zu viele Informationen. Vorsicht und Ähnliches ist gut, aber Angst schüren (von den Medien zum Beispiel), das halte ich für falsch. Genauso wenig wie herunter spielen übrigens ;) 

zu 3.) Das ist ein Problem und ich hoffe, man findet dafür eine Lösung.

zu 4.) Auch das habe ich nicht geschrieben, dass es das besser macht. Ich habe nur etwas gegen diese "Meinungsmache", zu der die deutsche Presse zuweilen neigt. Vielleicht kann ich es an einem anderen Beispiel klar machen. Nehmen wir ein Ereignis XYZ, bei dem es Todesopfer gab. Immer wieder kommt der Zusatz: Unter den Opfern waren auch so und so viele Deutsche. Zu häufig mit dieser Betonung: Das macht es nun "schlimmer". Macht es das wirklich? Ich finde nur bedingt, denn es sind MENSCHEN gestorben, egal welcher Nationalität. An der Grausamkeit ändert sich für mich dadurch nur ganz wenig bis gar nichts. 
Zurück zum Thema. Ich wünsche mir einfach eine sachliche Berichterstattung, die eben auch darauf hinweist, dass es ein europäisches Problem ist und wo internationale Zusammenarbeit gefragt ist. Ich wünsche mir eine Berichterstattung, in der keine (zum Teil unnötigen) Ängste geschürt werden und einseitig berichtet wird. (Beispiel Muslimangst bzw. dass ja so viele scheinbar davor Angst haben, dass der Islam über uns hinwegrollt. Zahlen geben Auskunft darüber. Vor der Flüchtlingskrise hatten wir in Europa einen Anteil von 4% an Muslimen, nun sind es 5% der gesamten europäischen Bevölkerung.) 

Deshalb wünschte ich mir auch einfach, dass man sich (das meine ich generell und nicht auf hier bezogen) zunächst umfassend informiert, am besten durch mehrere Quellen und sich erst dann versucht ein Bild zu machen bzw. zu beurteilen. Ein Richter, der ein Urteil fällen soll, der hört auch erst mehrere Zeugen, befragt sie unabhängig voneinander und versucht dann ein gerechtes Urteil zu fällen. Aber dies zu tun, ist natürlich aufwendig. Da fällt es leichter einem Bericht zu folgen.

Ganz krasses Beispiel: Wir wollten mit Schülern eine Verkehrsrallye in Hamburg machen. In der einen Klasse liefen die Mütter Sturm, mit der Begründung, dass ja auf dem Hamburger Bahnhof Flüchtlinge wären und das viel zu gefährlich ist. Wir konnten sie nicht vom Gegenteil überzeugen. In meinen Augen ein Armutszeugnis. Alle Schüler die mitmachten, kamen heil zurück... 

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vor einer Stunde schrieb biene73:

Der Vergleich mit dem 2. Weltkrieg leuchtet mir leider nicht ein. Zum einen gehörten Vertriebene aus diversen Regionen damals noch  zu Deutschland vor dem Krieg (Schlesien etc.), sind also Deutsche die nach Deutschland flüchteten.

Und schon wieder der Unterschied...

Es waren Millionen von MENSCHEN. Die Nationalität ist für mich dabei nebensächlich. Das Land Deutschland war damals in der Lage mehr als 10 Millionen Menschen aufzunehmen, die auf der Flucht vor Vertreibung und Tod waren. Dabei war Deutschland schwerst gezeichnet vom Krieg. 

Leicht war das sicher nicht. Aber es ging, weil es gehen musste und die ("deutschen") Flüchtlinge waren bei weitem auch nicht willkommen.

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Aber man kann doch das "damals" nicht mit heute vergleichen. Damals wurden die Flüchtlinge mit Sicherheit nicht finanziell unterstützt, sondern die mussten mitanpacken, um das Land wieder aufzubauen. Das ist doch hier in unsere Situation nicht im mindesten der Fall. Asylbewerber dürfen 6 Monate nicht arbeiten, werden aber finanziell und medizinisch  von der ersten Minute an "komplett" versorgt. Es werden Wohnung gestellt, Kleidung (und ganz ehrlich, wenn ich so sehe wie unsere Flüchtlinge gekleidet sind, da schlackern mir die Ohren, Markenklamotten und Markenschuhe, und das neueste Smartphone ständig am Ohr). Es wurden hier in der Stadt bei uns extra kostenlose W-lan Spots eingerichtet. Die gabs vorher nicht. Es werden Puztkolonen zum Reinigen der Unterkünfte gestellt, ja wieso können die Leute das denn nicht selber sauber halten? Wo soll denn das noch hinführen?

Da frag ich mich da halt schon wie wir das auf die Dauer stemmen wollen. Wir können drauf warten, dass die Praxisgebühr wieder einführt werden wird, Medikamentenzuzahlungen teurer werden, da ja mehr produziert werden muss, Steuern erhöht , weil ja irgendwie die Kassen wieder voll werden müssen und das zahlen in erster Linie mal wir.  Von meiner Rente später will ich lieber gar nicht reden.

Das kann doch so nie und nimmer funktionieren.

 

 

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Smartphones sind oft das einzige, das mitgebracht wurde, und stellen die einzige Kontaktmöglichkeit zur Familie dar, außerdem werden sie gebraucht um mit Behörden und Übersetzern etc Kontakt zu halten. Einige nutzen ihre Smartphones auch um Deutsch zu lernen. Oder auf der Flucht als Navigationsmöglichkeit. Wie soll das ohne WLAN möglich sein? Im Flüchtlingsheim einen eigenen Telefonanschluss legen lassen und wann immer du verlegt wirst ummelden? Schon allein bürokratisch unmöglich. Dann wurden auch einige Geräte gespendet, um eben Kontakt zu ermöglichen, gerade wenn jemand auf dem Dorf landet. Und es ist auch so, dass die großen Hersteller gerade in Afrika und im Nahen und Mittleren Osten ihre "Bestseller" in abgespeckter Version auf den Markt werfen, um dort erschwinglich zu sein. PCs und Tablets, um das Internet nutzen zu können, kann sich dort kaum jemand leisten.

Markenklamotten und Markenschuhe zeigen dir vor allem, dass bei euch in der Gegend vieles davon gespendet wurden, dass sich also der ein oder andere, der es sich leisten konnte, sich davon getrennt hat. Denn von den 143 € Taschengeld werden sie es sich sicher nicht gekauft haben. Und wenn doch, haben sie halt auf was andres verzichtet, aber ob das jemandem so wichtig ist...

Was nun die Putzkolonne angeht, nun ja, da sage ich allerdings eigentlich auch dass das alleine zu stemmen sein könnte... Dann schaue ich mir meinen Mann an, und natürlich sind sicher nicht alle Männer so, aber meiner würde ohne mich unweigerlich im Chaos versinken... Da bin ich also ehrlich zwiegespalten.

Ein Budget für Krisenfälle muss eine Regierung immer vorhalten als Rückstellung, das ist getrennt vom "normalen" Haushaltsbudget anzusehen und wird über Jahre aufgebaut und im Bedarfsfall abgebaut. Es ging und geht uns seit Jahren wirtschaftlich gut, da sind wir durchaus gut aufgestellt. Somit sollte es zumindest normalerweise keine Auswirkungen auf Steuern haben, oder wenn doch, dann in geringem Maße.

Und Flüchtlinge in Arbeit bringen dir schlußendlich sogar eine stabile Rente, denn sie zahlen dann ja auch ein, was einem überalterten Deutschland nur gut tun kann. Gehen sie innerhalb von 5 Jahren, haben sie noch nicht einmal Anspruch auf ihre eingezahlten Beiträge, die bleiben dann im Topf. Derzeit hat die Rentenkasse übrigens einen Überschuss von rund 35 Milliarden...

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Mit der Rente sieht es hier ohne genügend Nachwuchs in Zukunft sowieso schlecht aus.

Die Chance nun zu nutzen, gute Integration und Ausbildung der Flüchtlinge anzustreben, könnte unsere Renten vielleicht noch retten und den Arbeitgebern der vielen tausend unbesetzten Ausbildungsstellen helfen, die händeringend suchen.

Es muss allerdings schnell ein kürzerer Weg zur Integration her, dann könnte das klappen.

 

Wen es interessiert, dem kann ich gerne einen Text schicken, bei dem man sich ein bisschen einfühlen kann in die Thematik. 

Bearbeitet von Herzchen
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"Damals" bekam niemand eine annähernde Unterstützung von heute. Es war ein Nachkriegsland. Die Leute mussten zusammenrücken.

Was stört dich daran, dass die Flüchtlinge Geld bekommen, wenn sie nicht arbeiten dürfen? Hast du dadurch bisher 1€ weniger, musstest du dein Smartphone, deine Markenklamotten hergeben?

Auch an dich die Frage, die ich schon oben schrieb: Möchtest du tauschen? 

Oder eine andere: Stell dir vor, du musst von jetzt auf gleich flüchten und kannst nur das mitnehmen, was du gut tragen kannst. Würdest du dein Smartphone zu Hause lassen?

Warum ist man bereit (DEUTSCHE) Schüler, die keinen Schulabschluss hier in Deutschland gemacht haben, die den Staat aber bisher ihr ganzes Leben lang sehr viel gekostet haben auch zu unterstützen indem sie Hartz IV bekommen, Wohngeld etc.? Haben sie sich das "verdient"? Vom Gerechtigkeitsgefühl würde man vielleicht sagen: Nein. Und ich finde das auch nur bedingt richtig. Allerdings müssen wir da mal ein Blick in das Grundgesetz unseres Landes werfen, denn da steht drin, fest verankert, dass wir ein SOZIALStaat sind. Das heißt, dass wir einander helfen und die Stärkeren den Schwächeren.

Nun bekommen die Flüchtlinge 143€. Sie bekommen Wohnraum (bei weitem nicht alle eine Wohnung!), das kann auch im Flüchtlingsheim sein, mit Hunderten anderen. Und wenn sie Wohnungen bekommen, was stört dich daran? Nehmen sie dir deine weg? Musst du jemanden aufnehmen und deinen Wohnraum teilen? Nein, aber die Flüchtlingsunterkünfte platzen aus allen Nähten. Es ist dort kein schönes Wohnen. Hast du dir das schonmal angeguckt? Es gibt auch Unterkünfte, die Sporthallen oder Messehallen sind. Ist das schön? Ist das menschlich? Nein, aber die Leute sind froh, dass sie ein Dach über dem Kopf haben und keine Angst mehr um ihr Leben. Sie sind geflohen, um ihr Leben zu retten (ich meine hier in erster Linie syrische Flüchtlinge).

Dich stört ernsthaft, dass sie medizinische Versorgung erhalten? Das listest du mit auf, bei dem, wie gut es ihnen ginge. Hui. Da bin ich sprachlos.

Warum sie Markenklamotten tragen hängt oftmals tatsächlich von den Sachspenden ab, die mitfühlende Menschen geleistet haben (Der Wert an Sachspenden übersteigt übrigens inzwischen den, den die Bundesregierung geleistet hat.) Bei uns war sogar monatelang Spendenstopp von Sachspenden, weil alle Spendenlager voll waren! Eine Kollegin hat dort freiwillig gearbeitet. Sie berichtete von wundervollen Spenden, mit ganz viel Herz und dann von solchen Spenden, wo Leute ihre Lumpen, sorry, ich kann es nicht anderes sagen, ungewaschen in die Spendenbeutel getan haben. Es gibt solche und solche. Immer.

Putzkolonnen werden gestellt. Ja. Bei uns in der Schule auch, weil es die Schüler nicht schaffen ihre Klassenräume und Toiletten sauber zu halten. Die sollten das doch auch können. Tun sie aber nicht. Darüber hinaus haben wir immer wieder mit Vandalismus auf den Toiletten zu tun, bisher übrigens immer deutsche Täter ;) . Da bezahlt der Staat auch viel Geld dafür, das zu reinigen und zu reparieren. Was glaubst du, würden wohl überwiegend für Zustände herrschen, wenn die Flüchtlinge das selbst machen würden? In einigen Bereichen und Unterkünften ginge das vielleicht, aber sicher nicht in allen und dann ist da die Frage, wie es dann dort aussehen würde. 

Ich stimme Herzchen vollkommen zu, dass die Integration schneller klappen muss. Da finde ich, sind auch die muslimischen Gelehrten, Mullahs etc. gefragt. Denn die sind Bindeglieder. 

Viele der Flüchtlinge aus Syrien sind nämlich hochgebildet. Es wäre schade, wenn wir diese Fachkräfte, an denen es uns mangelt, nicht "nutzen" könnten.

Ich habe gestern Abend noch eine Übersicht gesehen, kann allerdings nicht sagen, inwieweit die Quelle seriös war, weil ich nicht weiß, wer sie veröffentlich hat. Es wurde aber gesagt, es wäre von der Polizei. Von den Tätern aus Köln wurden bisher 38 Täter ermittelt. Ein Großteil Asylbewerber aus Marokko und Tunesien. Aber auch ein guter Teil, der sich hier illegal aufhält. Mehr konnte ich bei der relativ kurzen Einblendung nicht erkennen.

Ein Polizist sprach auch davon, dass eine Problematik darin bestünde, dass man bisher strafrechtlich nicht hart genug durchgegriffen hat. Er hat es beispielsweise erlebt, wie Polizistinnen beleidigt und angespuckt wurden. Richterliche Konsequenz = 0. Wie ist dann die Hemmschwelle bei Frauen ohne Uniform? Ich finde das ganz schrecklich.

 

Ich kann nur appellieren, sich umfassend zu informieren, zu hinterfragen und sich die Dinge aus mehreren Perspektiven zu betrachten. Herzchen, deswegen hätte ich sehr gerne den Link.

 

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hm, ich weiß gar nicht, ob ich mich da kurz halten kann, mag vielem von Vorschreiberinnen zustimmen, vor allem yaguna

ja, Köln, Hamburg etc macht auch mit Angst, aber nach allem, was ich versucht habe, mit offenen Ohren zu hören, ist es eben gar kein neues "Phänomen", sondern geht schon seit locker zwei Jahren so, nur vielleicht nicht ganz so geballt und dass wohl viel Dunkelziffer vorher war, während jetzt, nachdem es hochkochte, viele ebenfalls Anzeige erstattet haben

wie auch immer die Wahrheit aussieht, ich kann mir ehrlich gesagt auch kaum Menschen vorstellen, die wirklich aus dem Krieg geflohen sind und sich dann so benehmen hier, ich habe hier im persönlichen Umfeld stets Dankbarkeit erlebt

was mich wirklich erschreckt, ist die häufig tendenziöse Berichterstattung und die Reaktion vieler Menschen, auch im näheren Umfeld auf die Vorgänge ...

ich sehe es so: man kann sich mächtig über die Politik aufregen und über das Versagen der Politiker, aber dabei möge man doch bitte seine Menschlichkeit und Nächstenliebe gegenüber den wirklich aus dem Krieg Geflohenen nicht vergessen

wer das bisher nicht kann, den möchte ich schütteln und mitnehmen, damit sie dann auch mal z.B. eine syrische Familie besuchen und in deren Smartphone (JA, haben sie, darauf sind die Reste ihres Lebens und wenn das kaputt geht, ist es ein Riesendrama, denn dann haben sie nichts mehr aus ihrem bisherigen Leben außer die Erinnerungen im Kopf) gezeigt bekommen, wie das Leben früher war und in welchem zerbombten Haus sie früher ihr Zuhause hatten ... ich begreife wirklich nicht, wie man davor dann sein Herz verschließen kann, abgestumpft durch die Medien?

ja, es gibt auch eine Menge Ängste bei mir und nicht alle wollen sich integrieren und auch Menschen aus Syrien sind dabei, die unsere Sprache nicht lernen wollen, wo ich mich dann frage, ja Himmel, warum bist du dann ausgerechnet hierher gekommen

ich erwarte schon, dass diejenigen, denen man hilft, sich ebenfalls bemühen, sich hier einzufügen und eben ein Teil der Gesellschaft zu werden

und ansonsten macht mich wirklich die Poltik wütend

da hört man von Menschen, die sich als Syrer ausgeben und das geht so durch (hört von anderen Syrern, dass sie sofort merken, dass es kein Mensch von dort ist etc - keine Story, sondern hat meine Freundin erlebt)

da hört man von Straftätern, deren Taten keine Auswirkungen auf ihr Ayslverfahren haben, ach ja und wenn die Straftaten dann doch zur Abschiebung führen würden, dann müsste das Heimatland ja aber auch mitspielen und sie wieder aufnehmen (wollen) ... da denke ich, ja hackt es noch? welches Land möchte wohl seine Staftäter zurück nehmen ...

da liegt aus meiner Sicht soooo viel im Argen, so viel Überforderung "des Staates" und würden sich nicht so viele Freiwillige engagieren, keine Ahnung, wo wir dann erst stünden...

ich würde mir wirklich wünschen, alle neu ankommenden Menschen würden beigebracht bekommen, wie unsere Werte und Gesetze hier sind, dass man auch im Gegenzug für Hilfe bestimmtes Verhalten erwartet und erwarten darf und vor allem sollten die Menschen sofort unsere Sprache lernen müssen und können und nicht erst Monate später und dann gibt es immer noch zu wenig Möglichkeiten von Sprachkursen (und am Ende bleiben da trotzdem noch diverse Schwierigkeiten, denn es gibt sie nun mal auch, die Menschen, die selbst in ihrer eigenen Sprache weder schreiben noch lesen können, da wird es schon echt schwierig)

puh, ach, ich könnte noch so viel schreiben ... ich höre jetzt trotzdem erstmal auf

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Wow... so schnell so viele Antworten! Ich hab jetzt mal eine Weile gebraucht, um mir das Ganze konzentriert durchzulesen.

Yagu, du scheinst hervorragend informiert zu sein und dich rechtlich sehr gut auszukennen. Das ist auf jeden Fall interessant und eine Bereicherung.

Ansonsten ... die unterschiedlichen Meinungen, Befürchtungen, Ängste und auch die positiven Erfahrungen spiegeln allesamt genau das wieder, was ich in meinem Kopf so als "Pro-Contra-Liste" herumwälze.

Was mich stört, sind Menschen, die Ansprüche stellen, ohne etwas dafür tun zu wollen (egal, welche Nationalität und Herkunft sie haben). Und auch, wenn ich dafür erst mal sichtbar auf nichts Materielles verzichten muss - vorausdenken geht in so einem Fall eh nicht, da man mit Aufrechnungen und Zukunftsvorhersagen zu oft daneben liegt - finde ich es nicht richtig. Es gibt so viele, die mit wenig zufrieden sind, obwohl ihnen viel mehr zustünde. Und dann andere, die leider viel zu genau wissen, was ihnen alles zuzustehen hat, die immer vorne dran sind und als erstes das Maul aufreißen.

Das andere, was mir noch Sorgen macht, sind eben Werte und Traditionen, die hier zusammentreffen und anscheinend nicht friedlich mit- und nebeneinander existieren können. Es kommt mir so vor, als würden alle, die sich selbst als aufgeschlossen und tolerant bezeichnen, nur immer dem Neuen hinterherrennen. Das, was war, soll sich gefälligst vor dem beugen, was neu ist, denn sonst ist es nicht tolerant, rückwärtsgewandt und überholt. Ein Beispiel, das mir persönlich zum Beispiel am Herzen liegt ist das "Grüß Gott", dass nun an manchen Schulen als Gruß verboten wurde, um niemanden zu brüskieren. Sowas ist doch schwachsinnig, geht aber immer weiter und am Ende ist das, was war verschwunden, weil es sich aus lauter Toleranz in Luft auflösen musste und alles versinkt in gleichgültigem, gleichgemachtem - sorry, aber ich muss es so nennen - "gleichgeschaltetem" Einheitsbrei.

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