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Papa... verlass mich nicht...

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B_Engal

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Ich muss weiter ausholen, mit meiner Geschichte.

Meine Eltern trennten sich schon bevor ich geboren wurde, und so lernte ich meinen Vater erst mit 6 Jahren kenne. Seit meinem 6ten Lebensjahr, hatten wir dann mehr oder weniger guten Kontakt. Mein Vater war Geschäftsmann, er konnte ohne seine Arbeit nicht leben...war immer unterwegs, viele Std. am Tag gearbeitet...und somit nicht so viel Zeit für seine Familie, aber ich war oft in Gedanken bei ihm. Wir haben täglich 1-2 mal telefoniert...manchmal noch öfters.Er musste soviel Arbeiten, das Baugeschäft läuft nun mal nicht mehr so gut, aber er fleißig, und immer korekt mit seinen Angestellten, aber um diese zu zahlen, musste er Arbeiten.

Zwischendrin war er mal wieder 1 Jahr ganz von der Bildfläche verschwunden, doch er kam wieder, als wäre nichts gewesen.

Oh Gott wie hab ich ihn manchmal gehasst, ihn verflucht...doch es war doch mein Papa.

Am 22. Mai 2005 mein 18ter Geburtstag, hab ich das erste mal mit meinen beiden Elternteilen den Geburtstag verbracht. Nie zuvor hatte ich das Gefühl eine richtige Familie zu haben, ich war so froh, dass er da war.

Das sollte auch das letzte Mal sein, dass ich ihn sehe...

Immer wieder hat er mir versprochen, dass wir uns treffen, doch leider reichte seine Zeit nie, doch wir haben oft telefoniert.

Am 29. November, wollte er mich anrufen, doch ich war leider nicht daheim, so hat er noch 2 Std. mit meiner Mum telefoniert, und mit ihr für den 1. Dezember ein treffen ausgemacht, um das Auto in die Werkstadt zu bringen.

Am Vormittag des 30. Novembers war ich daheim...normalerweiße wäre ich wie täglich bei meinem Freund gewesen, doch irgendwas war, so das ich daheim war.

Das Telefon klingelte, und dran war meine Tante, ich wunderte mich, da ich zu der kompletten Familie Väterlicherseits nicht viel Kontakt hatte. Sie sagte sie müsste mir was schlimmes sagen...ich fragte sofort, ob was mit Oma oder Opa ist.

Doch sie sagte sie müsste mir sagen, dass sich mein Papa heute früh das Leben genommen hat.

Ich legte auf...bin in Tränen ausgebrochen, und wusste nicht mehr was ich tun sollte. Ich hab meine Mum in der Arbeit angerufen, ihr gesagt, was passiert ist, und das sie kommen muss. Warum er es getan hat, spielt hier keine Rolle.

Dann hab ich meinen jetzigen Mann angerufen, dass er meine Mum aus der Arbeit abholt.

Meine Mum kam, und ich wusste überhaupt nicht mehr was ich machen soll...die nächsten Tage vergingen wie in Zeitlupe, ich konnte nur noch weinen, hab so viel an ihn gedacht.

Ich wollte ihn vor dem Verbrennen sogerne noch mal sehen, doch sie ließen mich nicht zu ihm, da ich das wahrscheinlich nie wieder aus meinem Kopf gebracht hätte.

Dazu müsst ihr wissen, dass sich mein Papa erhängt hat, und dadurch blau und aufgeschwollen war.

Am Tag der Beerdigung, bin ich mit meiner Mum und meinem jetzigen Mann hin gefahren.

Als ich dann vor dem Foto und der Urne meines Dads stand, bin ich total zusammengebrochen. Mein Vater hatte einen Brief hinterlassen, dass er verbrannt werden möchte. Deshalb die Urne...

Auch heute muss ich noch ganz viel an ihn denken. Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, war mein erster Gedanke, dass er zum ersten Mal Opa geworden wäre, und Jason sicherlich geliebt hätte. Ganz oft denk ich an ihn, und vermiss ihn. Ich hätte ihm noch soviel zu sagen gehabt. Möchte ihm nur einmal sagen, dass ich ihn geliebt hab, und immer noch liebe, auch wenn er nie der Vater war, den man sich vielleicht wünscht, und er mir oft weh getan hat, wenn er sich wieder lange Zeit nicht gemeldet hat, aber trotzdem hab ich ihn geliebt.

Sogern hätte ich ihm seinen Enkel vorgestellt, und ihm gesagt, dass ich Jürgen geheiratet habe, dass ich gewollt hätte das er mein Trauzeuge ist...

Ich möchte ihm noch so viel sagen, und werde es niemals können....

Papa...ich liebe dich...und du hast mich verlassen, einfach so...ohne Abschied von mir zu nehmen

Papa ich weiß du hattest viele Probleme...aber ich hätte dich doch noch gebraucht...

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Hallo B_Engal,

mein Papa ist vor 9 Wochen eigentlich völlig unvorhersehrbar und für uns nach wie vor unfassbar an den Folgen eines Herzinfarktes gestroben. Er wurde 58 Jahre alt. Als er starb war ich in der 31.Woche schwanger. Auch er darf seinen ersten Enkelsohn nie kennenlernen und unser Sohn wird seinen Opa nie kennenlernen.

Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis zu einander, er war und ist ein Bilderbuchvater gewesen und wir haben uns sehr geliebt. Ich kann nachvollziehen wie sehr Du Deinen Papa vermisst und wie sehr man nach dem "Warum" fragt. :(

Sogern hätte ich ihm seinen Enkel vorgestellt, und ihm gesagt, dass ich Jürgen geheiratet habe..

B_Engal er kann ihn sehen und er kann sehen das Du mit Deinem Jürgen glücklich bist, da bin ich mir ganz sicher, wo immer er auch ist. Dein Papa lebt in Euch und in Deinem Sohn weiter.

Genauso wie mein Papa in meinem Sohn weiterleben wird. Ich werde meinem Sohn irgendwann, wenn er alt genug ist, alles über seinen Opa erzählen, wie sehr wir ihn geliebt haben und was für ein wundervoller Mensch er gewesen ist. Mein Sohn bekommt als 2. Namen den meines Papas, das ist glaub ich das schönste Andenken, was ich ihm noch machen kann.

Ich möchte ihm noch so viel sagen, und werde es niemals können....

Das kenne ich.. auch ich würde meinem Papa gerne noch so viel sagen wollen. Ich tus in dem ich mit ihm spreche, wenn ich am Urnengrab stehe, wenn ich sein Foto anschaue, wenn ich nachts in einen sternenklaren Himmel schaue...

Ich drück Dich

Gaby

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Oh Franzi, das ist aber echt traurig. Das tut mir Leid für dich.:(

Meine Uroma ist eine Woche vor Leonies Geburt gestorben. Das war auch sehr schlimm für mich. Ich hätte ihr ihr Ur-Urenkel gerne vorgestellt. Neleh kannte sie auch kaum. Sie war zum Schluß sehr vergesslich.

Als Neleh geboren wurde ist zwei Wochen nach ihrer Geburt ein guter Freund bei einem Autounfall gestorben und vier Wochen später ist mein allerliebster Opa von uns gegangen. Er war sehr krank...Er kannte Neleh auch kaum. Jetzt hätte er bestimmt seinen Spaß an ihr. Er hat immer so doll mit uns rum getobt. Ich vermisse ihn wirklich sehr. Jetzt wo ich das schreibe, schießen mir schon wieder die Tränen in die Augen.:(

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
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Wir sagen immer (wenn die kleinen Babys plötzlich anfangen zu lächeln und zu zappeln) sie spielen mit den Engeln.Vielleicht hilft dir der Gedanke das dein Papa dann da ist und mit seinem Enkelsohn spielt.

Ich bin mir sicher er ist bei all seinen Lieben und sieht wie es euch geht und was ihr macht und ich bin mir ebenfalls sicher das er sich über die Geburt seines ersten Enkels sehr gefreut hat,ebenso wie über eure Hochzeit.

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
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  • 2 Wochen später...

Franzi, das tut mir so leid :(

Jetzt musste ich erst mal weinen!

Glaub mir, dein Papa sieht Jason jeden Tag und passt als Engel im Himmel auf ihn auf - dein kleiner Schatz wird immer einen ganz besonderen Schutzengel haben!

Weiß gar nicht was ich sagen soll...:( *drückdichmal*

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
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  • 2 Monate später...

Heute Nacht ist der Vater einer guten Freunden an Krebs gestorben :sadface: Er war gerade einmal Anfang 50.

Leider wohnt sie sehr weit weg von mir und es ist so schwer, weil ich gerade so gerne für sie da wäre, aber nicht kann. Ich habe ihr gesagt das ich Tag und Nacht telefonisch zu erreichen bin, aber in solchen Zeiten ist das ja leider nur ein schwacher Trost.

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