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Betreuungsgeld: Ist die "Herdprämie" sinnvoll investiertes Geld?

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Geschrieben (bearbeitet)
Du glaubst aber doch sicher selber nicht, dass dieses Geld wenn es nicht an die Familien geht wirklich für den KiTa-Ausbau verwendet wird, oder?!? Da gibts es viel zu viele andere Löcher, in die das dann fließt. Darum geht es mir nämlich auch. Um irgendwelchen Banker das Luxusleben zu finanzieren und für solchen Sch*** ist merkwürdigerweise immer Geld da und das MUSS dann sein, weil wir ja sonst alle den Bach runter gehen... *kopfschüttel*

Im Übrigen habe ich mir mein Studium mit viel harter Arbeit selbst verdient, habe es in der Mindeststudienzeit durchgezogen und dannach durchaus gearbeitet, auch wenn es "nur" 4 1/2 Jahre waren und bin NIE dem Staat faul auf der Tasche gelegen. Denn dass das Ref viel harte Arbeit für wenig Geld ist, das soltest du selbst wissen. Und ICH habe mir selbst einen Job in einer Privatschule gesucht und mich nicht arbeitslos gemeldet (ich hätte auch wo anders gearbeitet, wenn ich ncihts bekommen hätte)

Danke, das hast du wirklich sehr treffen gesagt. Ich bin ganz deiner Meinung.

Und trotzdem hat die Schule und die Uni den Steuerzahler Geld gekostet, und du hast nicht wie in anderen Ländern noch drauf gezahlt.

Und ja, wenn es ein Gesetz gibt, das den Ausbau der Kitas etc. vorschreibt dann gelangt erstmal Geld in die Kitas was das jetzt mit Bankern zu tun haben soll wäre mir neu. Wenn ja bitte schreiben.

Bearbeitet von Junibaby
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Geschrieben (bearbeitet)

@ fraulehrerin: Höhere schulische Ausbildung und Studium kosten - insbesondere in unserem Bildungssystem - den Staat auch dann Geld, wenn die einzelne Studentin keine staatlichen Zuschüsse in Anspruch nimmt, da z.B. unsere Universitäten keine kostendeckenden Gebühren erheben, sondern aus den öffentlichen Haushalten finanziert werden. D.h. Deine Argumentation - Studium selbst finanziert - trägt nicht so ganz. :awink: (edit: oops, Juni, da warste schneller...)

Ich sag da nichts gegen - habe selbst von diesem System profitiert, in dem man nicht wie in UK oder USA Kredite im fünfstelligen Bereich für tuition fees aufnehmen muss, die man dann nach dem Studium mühselig abstottert. Aber an sich hat Juni recht: Gesamtgesellschaftlich und politisch geht so ein System natürlich zu recht davon aus, dass diejenigen, die davon profitieren, danach auch ihre Arbeitskraft "zur Verfügung stellen". Dass diese Argumentation nicht widerspruchsfrei ist, ist mir auch klar - schließlich haben wir auch Akademikerarbeitslosigkeit. Und wir haben Raum für individuelle Entscheidung, wo es die finanzielle Lage zu lässt (!) - es gibt ja keinen gesetzlichen allgemeinen Arbeitszwang, nicht wahr!?

Deine Wahrnehmung bzgl. der Erwartungen von Politik und Gesellschaft an "die Frauen" sind mir so ehrlichgesagt auch noch nicht begegnet. Das hat sicherlich auch ganz viel mit der persönlichen Situation zu tun und auch, wie oben schonmal von jemandem angemerkt, mit der geographischen Lage. :awink: Ich komme ja aus dem recht wohlhabenden Südwesten und ich wurde ganz oft gefragt: "Was Du gehst nach 8 Monaten wieder arbeiten? Musst Du??? Verdient Dein Mann so wenig?" Gerne auch: "Warum bekommst Du denn dann ein Kind, wenn Du wieder arbeiten gehst?"

Beide Erfahrungen taugen m.E. nicht wirklich als Argumente - da finden wir sicher genügend individuelle Beispiele auf beiden Seiten. Und irgendwie denk ich mir dann auch, super, wir Mädels sind da auch große Klasse, uns gegenseitig das Leben schwer zu machen und die jeweiligen Argumente zu torpedieren, weil es bei dem Thema halt auch immer um Emotionen, Lebensentwürfe und das wichtigste, unsere Kinder, geht.

Was den tatsächlichen gesetzlichen und sozialen Satus Quo angeht, sehe ich immer noch eher die klassischen Rollenbilder: Da sehe ich ein Steuerrecht, das nach wie vor von der "westdeutschen Versorgerhehe" ausgeht, ich sehe flächendeckend zu wenig Betreuungmöglichkeiten, von deren Qualität mal gar nicht zu sprechen (wenn es in einzelnen Gemeinden anders sein sollte: Herzlichen Glückwunsch!!!), ich sehe, dass die Arbeit von berufstätigen Frauen immer noch de facto weniger "wert" ist als die von Männern, und da meine ich nicht nur das Gehalt: Wer bleibt überwiegend zuhause, wenn es mal keine Betreuung gibt, Kind krank ist etc.?

Und wenn die gesellschaftliche Debatte mal langsam eine andere Richtung nimmt und die Rolle "Mutter und berufstätig (und Hausfrau - denn das sind wir ja alle, nech?)" gefördert werden soll, kommt gleich der Seehofer Horst daher und sagt: Ja, greift da etwa jemand die Hausfrauen an??? und zaubert 100,- € aus dem Gamsbart-Hut!

Bearbeitet von MamaStina
Geschrieben

ui also jedem das seine, dann dürfte ja niemand in Deutschland studieren, wenn er mal vorhat ein Kind zu bekommen und nicht direkt nach Muschu wieder zu arbeiten. Wirtschaft hin oder her, aber danach kann man doch seinen Beruf nicht wählen. Und diejenigen, die nie wieder arbeiten sind ja wohl die wenigsten Studierten:aredface:

Ansonsten find ich das Thema Wahlversprechen einhalten ziemlich hinkend. Es ist vermutlich eher gedacht um wieder gewählt zu werden. Und dafür ist die Betreuungsplatzsituation noch viel ausschlaggebender. Durch das Betreuungsgeld können sie sich nicht freikaufen von dem Abkommen, dass ab 2013 mehr Plätze zur Verfügung stehen und vorallem ein gesetzlicher Anspruch bestehen muss. Und auch das wird nur erreicht werden, wenn die einzelnen Länder und Kommunen zusehen ihre Gelder richtig einzusetzen. Niedersachsen hat viel investiert und viel erreicht zum Stand vor einigen Jahren. Warum schaffen in dieser Zeit andere Länder es gerademal ihre Plätze zu halten!?

Klar sollte das zuerst angegangen werden, trotzdem würde das Geld was eingespart wird, zum größten Teil nicht in den Kitas landen. Ein Etat um die Plätze auszubauen gibt es ja schon und trotzdem tut sich mancherorts nichts, richtig kann das nicht sein.

Und wie ihr alle so treffend gesagt habt, es wird sich faktisch durch die 100 Euro Betreuungsgeld nichts an dem Platzmangel in den Kitas und Kigas ändern. Das ist aber der Politik genauso klar, denn es bleibt niemand wegen den 100 euro doch zuhause, der aus finanziellen oder persönlichen Gründen wieder arbeiten gehen wollte/will.

Sie können sich dadurch garnicht freikaufen. Klagen auf Betreuungsplätze werden genauso eingehen wie ohne das Geld auch. Sorry aber das hat hier jeder gesagt, dass es zum Leben nicht reicht, das muss doch jedem klar sein, dass es an der Situation nichts ändern wird.

In einer fairen Welt, würden die 100 Euro nicht gezahlt werden und würden 1:1 für jedes Kind der Länder und Kommunen in dessen Kasse fließen, wo es in den Ausbau von Kitas und die Ausbildung von Erziehern fließen würde.

Tja sehr unrealistisch, wie wir alle wissen...

Geschrieben (bearbeitet)

ich bin gegen die "herdpraemie".

welchen sinn erfuellt sie?

zu teuer fuer den staat, zu wenig um damit laenger zu hause zu bleiben.

soll das ein taschengeld fuer die liebe mutti sein?

hier wurden schon viele gute argumente genannt und ich koennte hier einen roman schreiben, aber ich habe heute keine lust.

das geld wird in anderen sozialen bereichen viel dringender gebraucht.

- - - Aktualisiert - - -

und es gibt so viele andere baustellen, die dringender geklaert werden muessten und die mich als mutter und erzieherin in rage bringen.

und ist es fair, wenn eltern ihre kinder in die kita geben muessen und dann auch teilweise hohe kitagebuehren zahlen muessen?

Bearbeitet von wintersonne
Geschrieben

Ich musste gerade schmunzeln.

Das Betreuungsgeld soll wie das Elterngeld dem Progessionsvorbehalt unterliegen...

Jep, na das ist doch super. Erstmal steuerfrei und bei der Steuererklärung kann man sich wieder "freuen" *ironieaus*

  • 5 Monate später...
Geschrieben

Und nun isses beschlossene Sache.

Eigentlich finde ich ja dabei am genialsten, dass man noch zusätzlich Geld bekommt, wenn man die 100 € in eine Altersvorsorge steckt. Macht ja auch Sinn, weil so ein Vertrag über 1 bis 2 Jahre auch super viel bringt. :hehe:

Keine Ahnung, wer da wem was geschuldet hat, aber ich glaub so irre lang wird es diesen Mumpitz sicher nicht geben.

Auch witzig, dass die SPD in der schwarz-roten Koalition ebenso für eine Zahlung an Familien war, die ihre Kinder zu Hause betreuen, jetzt aber so gar nichts mehr davon wissen wollen. Dieses Kasperltheater in Berlin ist einfach zum totlachen, wenn es auf der anderen Seite nciht so traurig wäre.

Aber wenigstens haben sie nun die ebenso schwachsinnige Praxisgebühr endlich abgeschafft. Seit es die gibt, frage ich mich, wie viel davon durch den gestiegenen Verwaltungsaufwand überhaupt übrig geblieben ist.

Geschrieben

Praxisgebühr, fand ich sowas von sinnlos! Wurde auch Zeit das es abgeschafft wird. Ich hab von Anfang an gewusst wie schwachsinnig das ist und die brauchen so viele Jahre?? Man konnte sich gar nicht erlauben zum ende des Monats krank zu werden weil man da meistens kein Geld mehr übrig hatte...

Und das andere?? *kopfschüttel*...

Geschrieben

Huhu...

Als o die Herdprämie find ich auch nicht sinnvoll...da könnte man besseres mit dem Geld anfangen...aber nu. ..

Die PraxisGebühr empfand ich persönlich gar nicht als solches als schlimm.ehrlich? Auf die Gefahr, dass ich mich unbeliebt mache...aber in Deutschland zahlt man doch fast gar nichts für seine Gesundheit.ich habe schon in mehreren Eu und nun nicht Eu Land gelebt und dort immer wesentlich mehr zahlen müssen als 40 EUR im Jahr...in diesem Punkt sind die deutschen echt verwöhnt...

Den organisatorischen Aufwand der Ärzte empfand ich immer als im Verhältnis zum Gewinn unangebracht, aber ansonsten versteh ich des Drama um die 10 EUR nicht...

Hier in der Schweiz muss man sogar den Zahnarzt komplett allein zahlen...usw.

Geschrieben

Na das man fast gar nichts zahlt ist ja nun auch wieder nicht richtig. Was da auf dem Lohnzettel an KK-Beitrag abgezogen wird ist ja schon nciht wenig.

Es ist Teil unseres Sozialsystems und das finde ich echt prima. Najut, alles finde ich am Sozialsystem vielleicht nciht gut, aber das steht ja nicht zur Debatte. :atongue:

Die 10 Euro waren im großem Zusammenhang da echt daneben und haben ja auch nicht bewirkt, was damit angedacht war.

Als Summe an sich haben sie mich nie gestört, weil ich immer 10€ direkt bei der KK-Karte gebunkert habe.

Geschrieben

Ich hab grad mal auf unsere Gehaltsabrechnungen gespickt - wir zahlen zusammen fast 6000€ im Jahr für die "Gesundheit" - fast nix??

Im Ernst, ich fand die Praxisgebühr daneben, weil der Aufwand dafür riesig war....

Die Herdprämie is doch Verarschung, die soll nur über fehlende Plätze wegtäuschen...

Geschrieben
Ich hab grad mal auf unsere Gehaltsabrechnungen gespickt - wir zahlen zusammen fast 6000€ im Jahr für die "Gesundheit" - fast nix??

Im Ernst, ich fand die Praxisgebühr daneben, weil der Aufwand dafür riesig war....

Die Herdprämie is doch Verarschung, die soll nur über fehlende Plätze wegtäuschen...

Hört sich im 1. Moment viel an, ist aber eigentlich tatsächlich nichts. Es handelt sich eben um das solidarische Prinzip und vielleicht hast du das gleiche Glück wie ich Moment und bist so gut wie nie krank.

Mein Mann hatte aber z.b. kürzlich eine Kreuzband-OP mit anschließenden Reha-Maßnahmen. Was meinst du, was das kostet? Da bist du mít 3000 EUR pro Jahr aber bestens bedient.

Oder meine Oma, sie wird diesen Monat 92...da hat man schon das ein oder andere Gebrechen mehr.

Viel schlimmer finde ich die Qualität der medizinischen Versorgung. Ich bin gerne gewillt mehr zu zahlen, wenn ich mir sicher sein kann, dass mein Doctor sich für mich und vor allem für mein Kind die benötigte Zeit nimmt. Dafür zahle ich auch gerne 10 EUR oder mehr pro Quartal...

Geschrieben

Kobold. ..die 10 EUR hätten anders genutzt und eingetrieben werden sollen...das seh ich auch so.

Denke nicht, dass jeder in Deutschland 6000eur zahlt. .

Meine Tante zum Beispiel zahlt so gut wie nichts. Kein Job halt...

Ich bins einfach anders gewohnt :) wir zahlen so 1000 im Monat...dann kommen noch 10% eigenanteil an den Dienstleistungen...Zahnarzt kompletter selbdtbehalt...Medikamente muss man auch mit finanzieren...aber ich will nicht klagen...nur mal dad Sozialsystem anderer Länder loben :madgrin:

Geschrieben

Katrin, ich weiß, was so was kostet - ich komm ja aus der Branche! Und ich kenn auch das Solidaritätsprinzip.

Trotzdem, wenn ich von unserem Gehalt ausgehe, ist das im Jahr doch einiges, und nicht "fast gar nichts", wie Sona meinte. (Meine Ma zahlt glaub ich auch rund 1000€ im Monat für ihre Versicherung, ich bin altersmäßig noch güstiger)

Aber der Doc nimmt sich nicht wegen 10€ im Quartal mehr oder weniger Zeit - und die wird dadurch auch nicht finanziert.

Aber das ist hier eh off topic, darum gings ja grad nicht.

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