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Fördern... Fordern... und dann?

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Geschrieben

Ich schreib hier heute mal mein persönliches Wort zum Sonntag. :atongue:

Seit ich Mama bin, verfolgt mich immer wieder ein Thema. Wann und wie fördert man ein Kind am Besten. Und immer wieder regt sich in mir Gegenwehr.

Es beginnt mit den vielen angebotenen Kursen. Babyschwimmen, Pekip und wie sie alle heißen. Solche Kurse werden nur allzu oft damit beworben, wie gut die Kinder dort doch gefördert werden. Hier lese ich dann hin und wieder, dass sie doch eher in erster Linie für die Mamas sind, die dort Kontakte knüpfen. Gegen Kontakte knüpfen hab ich auch nichts, aber gegen den Wettbewerb, der mittlerweile immer häufiger entbrennt. Ich habe mich damals bewusst gegen solche Kurse entschieden. Zum einen, weil ich meine Kinder nicht u.U. zu ihren Schlafenszeiten ins Wasser werfen wollte und zum anderen weil ich auf diese Wettbewerbe ehrlich keinen Bock hatte.

Höher, schneller, besser, weiter… Das fängt nun schon bei den Kleinsten der Kleinen an und ich frage mich ehrlich zu welchem Preis.

Wir haben doch alle ganz besondere Kinder. Jedes Einzelne für sich ist ein kleines Wunder. Genau so wie es ist. Und dabei ist es doch völlig egal, ob er oder sie am Ende Abitur macht und studiert, oder nicht. Glücklich werden hängt davon doch nicht ab, oder?

Ich mache keine Pläne für meine Kinder. Ich erhoffe mir keine Karriere für sie. Ich wünsche mir nur eins. Sie sollen glücklich sein und bleiben!

Und dafür üb ich mich in Geduld und lasse sie Kind sein. Ich setze mich nicht mit meinem Großen hin und male mit ihm, denn ich weiß, er mag das nicht. Umso mehr freu ich mich, dass er nun trotzdem vor kurzem einfach so einen Kopffüßler gemalt hat. Alles hat einfach seine Zeit, denke ich.

Man sagt, dass Gehirn eines Kleinkindes ist wie ein Schwamm und saugt alles in sich auf. Aber auch ein Schwamm ist irgendwann voll. Was passiert, wenn man dann noch mehr hinein kippt?

Ich persönlich finde ja, dass das zwischenmenschliche Verhalten Priorität hat, vor reinem Wissen. Da haben sie doch so irre viel zu lernen. Und ist es nicht auch eine schwierige Aufgabe, ihnen das beizubringen? :aredface:

Geschrieben

Hallo Uta,

find ich sehr interessant das Thema.

Ich wurde auch gefragt ob ich solch Schwimmkurs mitmachen will, bei beiden Kindern aber mag ich nicht. Ich geh lieber mit den Kiddis zum Spielplatz. Wann ich schwimmen geh mit den Kids würd ich gern mir überlassen und mich ungern nach Terminen richten. Das Einzige was ich tue mit Jasmin sind die notwendigen Termine bei der Physio und Logo, ansonsten sind meine Kinder terminlose Kids, die den Spielplatz nutzen um andere Kinder kennenzulernen oder die ich daheim auch mal sich langweilen lasse oder auch mal ne Stunde TV schauen.

Jasmin ist zwar auch ein Mensch, der gern mal malt oder mal gern ein Buch vorlesen lässt aber eben nur "mal", wenig Geduld für längere Spiele.

Ich sag zu Jasmin immer schon, wenn sie fragt wann sie endlich in die Schule kommt, dass sie jetzt noch ganz ganz viel spielen kann, in der Schule kommt das große Lernen, da werde ich fördern/fordern, jetzt ist bei uns hier noch alles Spiel. Das Einzige was wir oft üben im Spiel ist das mit den Grundfarben, da liegt Jasmins "Schwäche"- stört mich aber nicht weiter, sie zählt dafür bis 15 :abiggrin: Von sich aus, wohl gemerkt *ggg*

Ich dachte erst immer ich müsse deswegen ein schlechtes Gewissen haben, dass ich keine Kurse oder ähnliche "Trends" mit mache, schön zu wissen, dass du es da ähnlich siehst wie ich.

LG

Keksi

Geschrieben

Ich hab "damals" auch weder Babyschwimmen,Pekip oder sonstwas mitgemacht...doch-halt!

Babymassage-und die war wirklich toll....dann hatten wir mit Luni im zarten Alter von knapp 2 Monaten ja auch schon KG-Termine...und ich war froh, dass wir nicht noch hierhin und dorthin "mussten".

Und Wettbewerbe...ja...die gibt es unter Müttern immer....bewusst und unbewusst.

Damals in der Krabbelgruppe...lockere Treffen mit den Mädels aus dem Geburtsvorbereitungskurs ging es schon los....schläft deiner/deine schon durch...dreht er/sie sich schon?

Und wenn dein Kind schon was konnte,was ein anders noch nicht gemacht hat konnte man einen gewissen Neid spüren...

Es wird immer und ständig nach allem gefragt, oftmals wollen die Leute aber nur hören bzw Gewissheit haben, dass ihr eigenes Kind am besten ist.

Aber wie Uta schon schrieb...für alle Eltern ist (sollte zumindest) ihr Kind das Beste.

Geschrieben (bearbeitet)

Am besten von diesen Wettbewerben hat mir persönlich immer der um die meisten Zähnchen gefallen - da kann doch nun wirklich keiner was zu und das sagt ja auch wirklich nichts über gar nichts aus. Zähne waren in meiner Pekip-Gruppe aber immer ein wichtiges Statussymbol :hehe:

Ja, ich bin tatsächlich zum Pekip gegangen und ich fand das auch gut - nicht, um aus meinem Kind eine Intelligenzbestie zurechtzufördern, sondern einfach, um für mich Kontakte zu knüpfen UND weil ich die Spiele, die wir dort dann mit den größeren Babys gemacht haben, toll fand. Mein Kind hat sich auch immer drüber gefreut, wenn ich sie mit ihm gespielt hab.

Ich glaube, ja, die beste Förderung ist, einfach dem Kind den Freiraum zu lassen, die Welt um sich herum ganz für sich selbst zu entdecken und ihm die Dinge, die es interessieren zu zeigen, alle Fragen so gut man kann zu beantworten. Kinder lernen alles was sie brauchen durch Spielen und Kindsein. Nicht durch Pauken und strenge Vorgaben.

Die Wissenschaft ist ja mittlerweile sowieso der Meinung, dass Wissen als solches gar nicht mehr so wichtig ist. Es gibt so viel (Fakten-) Wissen, dass man eh nur einen Bruchteil davon im Kopf haben kann. Viel wichtiger ist Kreativität, kreatives Denken, die Fähigkeit, Probleme selbst lösen zu können. Und das kann doch kein Babykurs der Welt besser vermitteln, als der ganz normale Babyalltag mit all seinen Hürden und Hindernissen, die es zu meistern gilt.

Man muss eher aufpassen, dass man kleinen Kindern diese Fähigkeiten nicht aberzieht vor lauter fördern und Vorgaben machen.

LG Eva

Bearbeitet von aoife
Geschrieben (bearbeitet)

Klasse Thema :asmile:

Ich war nie in einer Krabbelgruppe und auch anderen Kursen. Meinen Kindern hat das keinen Nachteil gebracht. Ich habe glückliche, zufriedene, offene und kontaktfreudige Kinder :asmile:

Ich glaube, ja, die beste Förderung ist, einfach dem Kind den Freiraum zu lassen, die Welt um sich herum ganz für sich selbst zu entdecken und ihm die Dinge, die es interessieren zu zeigen, alle Fragen so gut man kann zu beantworten. Kinder lernen alles was sie brauchen durch Spielen und Kindsein. Nicht durch Pauken und strenge Vorgaben.

Das denke ich auch

Bearbeitet von Mini
Geschrieben

Ich hab uns jetzt zur Babymassage angemeldet und ich würde auch sehr gern zum Babyschwimmen gehen. Da habe ich allerdings nicht an Fördern und Fordern gedacht, sondern einfach an eine schöne Gelegenheit, um mit meinem Kind etwas zu unternehmen und dabei andere Mamis kennenzulernen. Ich wohne noch nicht so lange hier und kenne daher nicht allzu viele Leute, da ist da eine schöne Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen. Schwimmen finde ich außerdem total toll und bin als Kind auch oft schwimmen gegangen.

Ich finde es auch gut, wenn man seine Kinder fördert, das muss aber nicht in einem Kurs sein, sondern geht auch allein und braucht auch keine besonderen Materialien. Beschäftigung mit dem Kind reicht vollkommen aus - sprich kuscheln, erzählen, singen, Bücher ansehen, auf den Spielplatz gehen... Nur das sich selbst überlassen, finde ich schrecklich und denn eine Mami/ein Papi keine Idee hat, was man mit seinem Kind machen könnte, dann finde ich es gut, wenn sie wenigstens einen Kurs besuchen und das Kind dort Anregungen bekommt. Ich habe in der Schule Kinder, die können nicht auf einem Bein stehen oder geradeaus rennen. Ich denke, man darf das Fördern nicht generell schlecht machen, aber genauso wie Überfördern schlecht ist, ist es auch unterfordern. Für eine angemesse Förderung braucht man aber auch keinen Kurs. Spaß bringen, kann der aber trotzdem :)

@Keks: Ich finde es nicht so gut, dass du deiner Kleinen sagst, dass sie jetzt noch ganz viel spielen darf und in der Schule das große Lernen kommt. Das schürt ja doch eine gewisse Abneigung gegenüber der Schule, denn da kommt ja automatisch der Gedanke auf, dass sie dann nicht mehr spielen kann/darf und das ist ja nicht der Fall.

Geschrieben

ich denke das richtige fördern geht nur bei kindern, die es auch "wollen". philipp z.b. hat noch nie ein spiel gespielt -wir haben mal memorie gekauft und es liegt hier rum ;) puzzle liegen hier rum - bücher schaut er sich jetzt erst an.

alles was wir machen ist : eltern sein und philipp kind sein lassen.

und babykurse sind nicht zum fördern da - zumindest nicht babyschwimmen, krabbelgruppe und co. obwohl philipp kann noch immer gut tauchen ;) und gerät nicht in panik wenn er in der wanne ausrutscht ;)

was ich als völlig normal empfinde ist, das ich mit ihm bei uns die treppen zähle, weil das eine marotte von mir ist - mache ich bei fast jeder treppe:pound: das ich sage, das ist die gelbe sonne, das grüne gras und so weiter. er weiß das er an der ampel bei rot stehen bleibt und bei grün laufen darf. blumen sind blumen ABER: ein audi ist ein audi und mamas auto ist ein corsa ;) und ein lkw, betonmischer, traktor und so weiter wird doch auch normal unterschieden - hier bei uns fällt es nicht unter föderung, sondern unter "normal sprachlicher" gebrauch!

was ist also unter förderung gemeint?

Geschrieben

Keks: was Celicia sagt, ist mir auch gleich aufgefallen an deinem Text :aredface: Als Megan in Jasmins Alter war, hat sie die gleiche Frage gestellt. Ich habe ihr gesagt, dass sie vorher noch ganz viele Dinge lernen muss, die man nur im Kindergarten lernen kann. Erst wenn man die alle kann, darf man in die Schule. Also zum Beispiel mit anderen Kindern zurechtkommen, ganz schnell rennen, schöne Bilder malen usw. Sie wollte unbedingt lernen, also hab ich ihr gesagt, dass sie das ja schon tut, da wo sie jetzt ist. Und dass das auch alles wichtige Sachen sind. Sogar so wichtig, dass man die erst können muss, bevor man in die Schule darf. Das hat sie zufriedengestellt für den Moment und auch die Vorfreude nicht genommen.

Ich war mit Megan bei der Babymassage, mit Fiona nicht. Nicht, weil es Vergleiche gab, sondern weil es mit zweien einfach nicht gegangen wäre. Megan war noch nicht in Betreuung in dem Alter. Schwimmen hat mich gar nicht gereizt irgendwie.

Was wir jetzt machen nachmittags, fällt für mich nicht unter Förderung in dem Sinne, dass meine Kinder ihr Potential bis zum Maximum ausnutzen und ich ihnen einen Vorteil im Vergleich zu anderen verschaffe. So war die Förderung im Eröffnungsbeitrag gemeint, oder?

Megan hat schwimmen gelernt, weil es mir für die Sicherheit wichtig war. Zum Abenteuerturnen gehen sie, weil sie sonst eher Stubenhocker sind und Bewegung ja wichtig ist. Und Megan geht zu den Orffwichteln, weil sie Musik gerne mag und ihre beste Freundin auch hingeht. Ab September darf Fiona da auch hin, die singt genauso gern.

Gut, sie gehen in einen zweisprachigen Kiga. Aber nur, weil sie von Haus aus so aufwachsen. Das ist was anderes, als wenn beide Eltern nur Deutsch sprechen und sich dann für so einen Kiga entscheiden. Wobei das Konzept des Kiga dann auch noch besser ist als echte Sprachkurse für solche Zwerge. Im Kiga wenden sie das Immersionsprinzip an, die Fremdsprache wird nicht explizit unterrichtet, sondern einfach mit ihr gelebt, im natürlichen Kontext.

Megan war schon sehr früh an "schulischem" interessiert. Wir haben ihr dann aber nicht bewusst etwas beigebracht. Es war eher so, dass wir alles bereitgestellt haben, was ihr Freude macht und sie sich dann immer damit beschäftigen konnte, wenn sie wollte. Wenn sie fragte, bekam sie natürlich Antworten. So hat sie alleine lesen gelernt und beschäftigt sich jetzt mit dem kleinen 1x1. Wenn wir das erzählen, wird auch gefragt, wie wir sie denn fördern. In der Richtung gar nicht. Weil ich es für nicht so wichtig halte wie das soziale Lernen. Das ist in ihrem Alter sehr viel wichtiger. Sie soll glücklich sein, der Rest kommt dann von alleine.

Fiona wird durch den Umgang mit ihrer großen Schwester genug gefördert :abiggrin: Sie spielen sehr viel und gern miteinander, dazu sollen sie so viel Gelegenheit wie möglich haben. Das ist auch ein Grund, warum wir nicht noch mehr unterwegs sind um zu "fördern".

Geschrieben

Immer diese wortwörtliche Übernahme :rolleyes:

Natürlich weiß sie das sie dann noch spielen kann, ich sag ihr ja nicht so, dass sie ab dann kein Kind mehr sein wird.

Sie soll nur wissen, dass es da nicht wie im KiGa ist, DAS mein ich. Jasmin denkt, dass dort auch nur gespielt wird wie im KiGa, deswegen meine Antwort von oben, dass dort viel gelernt wird (zähle dann auch einige Sachen auf...)

Geschrieben
Was wir jetzt machen nachmittags, fällt für mich nicht unter Förderung in dem Sinne, dass meine Kinder ihr Potential bis zum Maximum ausnutzen und ich ihnen einen Vorteil im Vergleich zu anderen verschaffe. So war die Förderung im Eröffnungsbeitrag gemeint, oder?

Ja, so war es gemeint. :nod:

Es ist vielleicht auch einfach eine Definitionsfrage, wie man Fördern versteht.

So möchte ich z.B., dass mein Großer nun bald in einem Sportverein (am liebsten Fußball) geht, weil er viel überschüßige Energie hat und sie dort hoffentlich los wird. :lol:

Aber ich denke natürlich auch darüber nach, was am Besten für ihn ist. Und da er unserer Meinung ein gewisses Talent und vor allem noch viel mehr Spaß am Fußball spielen hat, werden wir ihn das wohl versuchen lassen.

Und ich finde, man lernt in einem Sportverein so viel mehr noch, als nur den Sport selbst. Dinge, die mir persönlich wirklich sehr wichtig sind.

Irgendwie finde ich halt furchtbar, wenn Kinder schon im Kleinkind- oder Babyalter einen Terminplan haben, weil heute Kurs X und morgen Kurs Y ansteht. Dann darf nur pädagogisch wertvolles Spielzeug ins Haus, weil sie ja was lernen müssen. Der zweisprachige Kiga muss dann auch sein, obwohl niemand im Hause die zweite Sprache flüssig spricht, was dann eine solche Aktion für mich schon wieder zumindest zweifelhaft werden lässt.

Ich glaube kaum ein Kleinkind wird dann sagen, es wäre nicht ok. Wie sollen sie das denn entscheiden?

Und natürlich geht es dann darum, dem eigenen Kind einen Vorsprung vor den anderen zu verschaffen. Und genau da frage ich mich eben, zu welchem Preis dies geschiedt. :aredface:

@ Celicia: Du hast natürlich recht, dass sich selbst überlassen gar nicht geht. Aber das ist wiederum ein anderes Thema. Mal davon ab, mag ein Kurs dan ein wenig Abwechslung bieten, aber die Eltern mit einer solchen Grundeinstellung werden sie nicht ändern, fürchte ich. :aredface:

Die Schwierigkeit ist denke ich zu erkennen, wo die Grenzen zu ziehen sind. Ein Beispiel: Wie viel Zeit sollte ich mich mit meinem Säugling beschäftigen und wie viel Zeit kann ich ihm zumuten allein auf dem Boden zu spielen. Sitzt man zu viel daneben, lernt der Nachwuchs vielleicht nicht frühzeitig, dass es auch ohne Mama Spaß machen kann. Sitzt man zu wenig daneben, verpasst man eventuell entscheidende Momente, wo ein kurzer Fingerzeig einen Entwicklungssprung auslösen kann. Klingt es nur kompliziert, oder ist es das wirklich? Ich habe bisher immer auf meinen Bauch gehört und glaube bisher damit ganz gut gefahren zu sein.

Geschrieben

Hmm, spannendes Thema. Ich glaube, auch wenn das hier vielleicht nicht gut ankommt, dass ich eine Fördermutti bin. Nein, es geht mir nicht darum, dass sie später studiert (auch wenn ich das schön fände, da bin ich ehrlich). Ich hatte in meiner Kindheit keine Chance, viel auszuprobieren. Ich konnte kein Instrument lernen, ich konnte nicht in den Sportverein und es gab wenig Gelegenheit, kreativ zu sein. Tja, und ich habe trotzdem studiert - für mich besteht da wenig Zusammenhang.

Ich möchte einfach gerne, dass mein Kind die Chance hat, alles auszuprobieren, was es möchte. Ich möchte gerne, dass sie jede Sportart probieren kann, jeden Kunstkurs besuchen, reiten, musizieren, usw. kann.

Und ja, ich überlege sehr genau, welches Spielzeug ich kaufe oder schenken lasse. Ich möchte - auch für meine eigenen Nerven - nicht, dass hier lauter Dudelspielzeug herumfliegt. Das heisst aber nicht, dass sie mit dem Spielzeug dann auch spielen "muss"/ bzw. ich mich daneben setze und krampfhaft versuche, sie zum spielen zu bewegen. Wenn sie es nicht spannend findet, wandert es halt in die Kiste ;)

Mein Kind wächst aufgrund unserer Familiensituation zweisprachig auf. Und ja, ich finde das toll :)

Ich übe Worte, Farben, Tiere mit ihr. Ich lese viel vor und flechte das dann halt mit ein. Und ich kann nichts schlimmes daran sehen. Ich bin ihre Mutter und ihre allererste Lehrerin. Die Zwerge lernen doch in erster Linie von uns - und das nehme ich ernst. :)

Geschrieben (bearbeitet)

Naja, Schildi - das, was du beschreibst fällt für mich noch unter "Normale Beschäftigung mit dem Kind im Alltag" - nicht unter explizite Förderung.

Ich kenne aber einige Kinder, die im Alter deiner Tochter (und zwar schon ab einem ALter von 6 Monaten durchgehend) 4-5 Kurse in der Woche besucht haben, die nur lernspiele besitzen und keine Rollenspiele mehr spielen können, weil alles, was sie tun entweder "sinnvoll" sein muss, oder etwas mit "auswendig lernen und reproduzieren" zu tun haben soll. (Wobei es auch Kinder gibt, die es einfach lieben, irgendwas abgefragt zu werden - aber in dem Fall ist das eindeutig so von den ELtern "eingetrichtert" worden)

Ich hab meinem Sohn mit 3 Jahren erklärt, welche Aggregatzustände Wasser haben kann und warum. Dabei musste ich ihm noch gleich miterklären, was Diffusion ist und wie das funktioniert. :ugly: Okay, die Begriffe hab ich nicht benutzt, aber ich musste schon ziemlich ins Detail gehen, um seine Neugier da zu befriedigen.

Mein Mann und ich hängen mittlerweile öfter vor Wikipedia, um Janis Fragen beantworten zu können. Im April hat Jani ein Insektenbestimmungs-Set von seiner Oma bekommen (eigentlich "nur" für den Urlaub, weil eine schöne Becherlupe für die Krebse mit dabei war), und dann sind wir an den schönen Tagen durch den Garten gekrochen und haben alles, was da Krabbelte und fleuchte, eingefangen, angeschaut und dann bei Google-Bilder herausgesucht, wie das alles so heißt, was es frisst und ob es sich irgendwann verpuppt und hinterher ganz anders aussieht.

Aber so was kommt halt von ganz allein irgendwann von den Kindern. Man muss sie nicht dahin "drängeln".

Kindern den Zugang zu Musik zu ermöglichen find ich auch gut. Bei uns stehen so viele Instrumente in der Wohnung verteilt, dass Jani jederzeit irgend etwas zum Klingen bringen kann, wenn er mag. Er darf das auch schon seit er gut genug laufen kann, um heranzukommen. Natürlich nur, wenn Mama und Papa dabei sind und er auch vorsichtig ist. Wer selbst keine Instrumente hat, kann ja auch recht günstig Kinderinstrumente kaufen.

@ Kobold: Ich glaube nicht, dass es einzelne Momente gibt, die man verpassen, um Kindern etwas zu zeigen. Wenn man sich generell mit dem Kind beschäftigt, dann wird man ihm alles zeigen können, was es im jeweiligen Alter so braucht. Und ich glaube, das Bauchgefühl ist ein ganz guter "Wegweiser" für uns Eltern, wie viel Beschäftigung mit dem Kind genug ist. Auch Zeiten ohne Beschäftigung durch die ELtern sind ja wichtig und gehören dazu. Dadurch lernt das Kind, kreativ zu sein, sich selbst etwas zur Beschäftigung zu überlegen.

LG Eva

Bearbeitet von aoife
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich habe mal eine Reportage über dieses leistungsorientierte Fördern gesehen und das fand ich schrecklich.....klar leben wir in einer "Leistungsgesellschaft" aber jetzt soll er doch bitte noch spielen dürfen und nicht schon spanisch lernen weil es im späteren Leben so wichtig ist und ihm so viel ermöglichen wird.

Nein! der kompliziertere Teil des Lebens kommt noch früh genug, jetzt gilt es erstmal nach Herzenlust zu toben, spielen, malen und singen ( aber bitte dann wenn Mutti es möchte *gg* weil ich Lust drauf habe *hehe*).

Geschrieben

ich hab, zum entsetzen vieler mamas von vornherein ganz klar gesagt, dass ich mein kind auf KEINEN fall frühfördere:awink:

hat schon beim sitzen üben und gehen üben angefangen, hab ich beides nicht gemacht-kinder machen die dinge ganz von alleine, wenn man sie einfach machen lässt.m.m

es gibt ja tausend dinge, die einem als mutter hinterhergeschmissen werden um dem kind einen möglichst guten start ins leben zu ermöglichen-ich hab nie was davon gemacht.

ich denk die beste förderung ist es immernoch, wenn ich mir zeit für mein kind nehme, und dies gerne tu.

wenn ich gerne jeden morgen mit ihm bücher anschau,stuundenlang dieselben, wenn ich gerne mit ihm rausgeh und alles anguck, wenn ich gerne mit ihm spreche...mein kleiner hilft mit leidenschaft im haushalt, hat seine fixen dinge, die sein job sind, die er machen muss, er geht in die waldspielgruppe-und tv hat er noch nie gesehen...

ich persönlich denk ja, das genügt, er hinkt in seiner entwicklung jedenfalls nicht hinterher, im gegenteil.

in meinen augen ist es oft der leistungswahn der eltern, der dann einfach aufs kind projeziert wird.

direkt aus dem guten job ins mama-dasein geschmissen muss der ehrgeiz halt andere wege finden wie er ausgelebt werden kann-und dann muss halt das kind daran glauben.

wenn mein kind mal kommt und mir sagt, dass er dies und jenes gerne versuchen möchte, dann kann er noch so gerne, aber dass ist für mich dann was anderes.

ich find kindheit und vorallem selbständigkeit für die kinder,vertrauen In die kinder und ihre gegebenen fähigkeiten unheimlich wichtig, hab auch das gefühl, dass es etwas ist, was ihnen immer mehr genommen wird.

und spass muss es machen, soviel wie möglich...

ich glaub dann ergibt sich die förderung von alleine.hmja, meine meinung.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Ich bin keine Fördermutti,sondern der Meinung,das für Kinder das Kindsein das Wichtigste ist.

Mein 10jähriger Sohn war schon immer ein aufgewecktes Kerlchen,was aber,wie ich heute weiß,nicht automatisch bedeutet,das ihm das Lernen leicht fallen wird.Mit der Schule kamen auch bald die Probleme.

Mittlerweile hat sich herausgestellt,das er eine Lese-/Rechtschreib und Rechenschwäche hat. Er muss täglich mehr für die Schule machen als seine Mitschüler um dem Stoff überhaupt einigermassen folgen zu können (und das,obwohl er für Hausaufgaben ja auch schon länger braucht ).

Weil er kaum Erfolgserlebnisse hat ,mag er oftmals schon gar nicht mehr lernen.(nach dem Motto: was ich nicht versuche kann auch nicht schief gehen)

Ich muss ihn immer wieder irgendwie motivieren und bin sehr traurig darüber,das seine unbeschwerte Kindheit so extrem leidet und er leider auch schon viel von seiner Fröhlichkeit verloren hat. :traurig:

Frühförderung hätte seine Lernschwäche nicht verhindert und ehrlich gesagt bin ich froh,das er so wenigstens die ersten Jahre seiner Kindheit unbeschwert war!

Was ich noch anmerken möchte,ich habe keine Probleme mit Babyschwimmen,Kinderturnen oder Ähnlichem,solange es nicht mit Druck und unter Stress,sondern einfach mit Spass stattfindet.Aber möglichst früh Lernstoff derr Grundschule zu üben,bevor das Kind Interesse daran gezeigt hat ,halte ich für falsch.

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