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Geschrieben

Hallo ihr alle!

Danke wieder mal für Eure Worte - und Kivi, auch Dank an Deine Mama und dass Du ihre Geschichte erzählt hast!

Meine Oma brachte vor 39 Jahren auch einen Sohn zur Welt... drei Tage später starb er. Da wurde seitens der Klinik kein Aufhebens gemacht, sie hätte ihn so gerne gesehen, durfte aber nicht... auch der Pfarrer bei der Beerdigung war nur noch ein *********! Und ich hoffe, er lebt nicht mehr!:mad:

Erst seit Daniel bei mir war, kann sie darüber sprechen. Nach 39 Jahren bricht alles aus ihr heraus und sie weint um ihren kleinen Sohn! Das muss man sich mal überlegen, was in den Frauen alles vorgeht, was sie durchmachen - jahrzehnte lang - auch wie bei Deiner Mama...

Und immer und immer wieder sterben so viele Kinder, im Bauch oder kurz nach der Geburt, vom plötzlichen Kindstod mal abgesehen. Warum? Wieso ist das so? Ich versteh das nicht. Erst gestern wieder hab ich in der Zeitung die Todesanzeigen gelesen - B. Shali... 0 Jahre, Beerdigung... Da schluckt man zum x-ten Male erneut, weil man sich denkt "Nicht schon wieder..."

Und erst, wenn man selbst Menschen kennt, die ein Kind verloren haben oder sich näher damit beschäftigt, fällt einem auf, wie häufig das eigentlich passiert...

Wir haben uns am 09.10 den Sternchenfriedhof in München angesehen. Anfang September wurden dort zwei Spiralen angelegt - in diesen werden die kleinen Gräber angelegt. Eine ist für Fehlgeburten, die in einer Sammelfeuerbestattung dort beigesetzt werden, und eine ist für Totgeburten, die ganz normal einzeln, jedes Baby für sich, beerdigt wird. Wir haben uns die Steine angesehen und Daten, die dort waren... Jede Woche stirbt ein Baby... Ein absoluter Wahnsinn des Lebens! Es waren knapp 6 Wochen, seitdem diese Spiralen "benutzt" wurden und es waren ca. 20 Kinder dort! :eek: Wieso, wieso, wieso? Die haben niemandem in der Welt was getan und sind sowas von unschuldig, wie sonst niemand auf der Welt. Und trotzdem werden sie aus dieser Welt rausgerissen und versetzten zig, zig Mensch in Leid, Schmerz und Trauer...

Geschrieben

Es passiert leider so oft... Und man kann nichts dagegen tun. Die Frau des Cousins meiner Mama hat auch vor einigen Jahren ein kleines Mädchen verloren. Celine, sie musste im 8. Monat still geboren werden. Die Mutter hat es lange Zeit nicht überwunden, wehrte sich, am Leben weiterhin teilzunehmen. Dabei hatte sie noch einen kleinen Junge zuhause. Es muss unerträgllich gewesen sein. Ich selbst war damals noch ziemlich jung und habe das alles nur am Rande mitbekommen. Es ist erschreckend, wie oft so etwas passiert und wie machtlos man doch ist...

Vor ein paar Jahren war ich mit meinem Freund auf dem Friedhof am Grab seiner Großeltern. Am Ende sind wir noch ein Stück pber den Kinderfriedhof gelaufen. Es hat mir die Kehle zugeschnürt, all diese kleinen armen Seelen zu sehen, so hilflos. Wieso durften sie alle nicht am Leben teilhaben? Damals ahnten wir noch nicht, welcher Kampf um ein eigenes Kind auf uns wartet. Manchmal denke ich einfach, dass das Schicksal bei denen, die es am wenigsten verdient haben, am härtesten zuschlägt... :(

Geschrieben (bearbeitet)

hm, man darf mich hauen von mir aus, aber wer sagt, dass das Leben auf der Erde so dermassen toll ist? und wenn jedes Kind aus jeder Schwangerschaft überleben würde, wär die Erde erst recht überbevölkert, die Natur kümmert sich in der Regel darum, dass es eben nicht zu einer Überbevölkerung kommt und wieviele der Kinder die gehen, auch Abgänge vor der 12ten Woche oder Mina, oder Daniel oder Noah ode Liyana oderoderoder hätten nur Leid und Elend vor sich gehabt, hätten sie "überlebt"?

das Problem an Friedhöfen find ich, dass es so auf Tod reduziert ist, dabei steckt viel mehr dahinter, ich denk, man sollte versuchen auch das dahinter zu sehen. Mag sein, dass ich jetzt unglaublich nervtötend und unsensibel wirke, aber solche Gedanken bringen einfach nichts, sie bedeuten nur zusätzliche Selbstgeisselung und reduzieren die ganzen Geschehnisse...Unsere Gesellschaft unterteilt viel zu sehr in zwei Teile, Leben-Tod, obschon es eigentlich dasselbe ist...

ja, es ist hart und es tut verdammt weh, aber es gehört dazu und sobald man schwanger wird, beschliesst es zu werden, muss man damit rechnen, dass sowas passieren kann...So ist das Leben nun mal, nichts ist näher am leben...

Hoff man versteht, was ich meine;)

P.s. plötzlicher Kindstod, die ganzen Dinge, die passieren können,wenn ein Kind dann auf der Welt ist, ist für mich nochmal eine andere Sparte, ich für mich denk, je länger ein Kind da war, umso schlimmer wird es und wenn man das Kind wirklich erleben durfte erst recht, klar auch da gehörts dazu, dass es passieren kann, Menschen sterben, aber da denk ich würde man sich irre machen, wenn man so denkt wie beim Obenstehenden was ich geschrieben hab.öh ja "wirre grüsse weils soviel denkt grad"

Bearbeitet von miep
Geschrieben
hm, man darf mich hauen von mir aus, aber wer sagt, dass das Leben auf der Erde so dermassen toll ist? und wenn jedes Kind aus jeder Schwangerschaft überleben würde, wär die Erde erst recht überbevölkert, die Natur kümmert sich in der Regel darum, dass es eben nicht zu einer Überbevölkerung kommt und wieviele der Kinder die gehen, auch Abgänge vor der 12ten Woche oder Mina, oder Daniel oder Noah ode Liyana oderoderoder hätten nur Leid und Elend vor sich gehabt, hätten sie "überlebt"?

das Problem an Friedhöfen find ich, dass es so auf Tod reduziert ist, dabei steckt viel mehr dahinter, ich denk, man sollte versuchen auch das dahinter zu sehen. Mag sein, dass ich jetzt unglaublich nervtötend und unsensibel wirke, aber solche Gedanken bringen einfach nichts, sie bedeuten nur zusätzliche Selbstgeisselung und reduzieren die ganzen Geschehnisse...Unsere Gesellschaft unterteilt viel zu sehr in zwei Teile, Leben-Tod, obschon es eigentlich dasselbe ist...

ja, es ist hart und es tut verdammt weh, aber es gehört dazu und sobald man schwanger wird, beschliesst es zu werden, muss man damit rechnen, dass sowas passieren kann...So ist das Leben nun mal, nichts ist näher am leben...

Hoff man versteht, was ich meine;)

P.s. plötzlicher Kindstod, die ganzen Dinge, die passieren können,wenn ein Kind dann auf der Welt ist, ist für mich nochmal eine andere Sparte, ich für mich denk, je länger ein Kind da war, umso schlimmer wird es und wenn man das Kind wirklich erleben durfte erst recht, klar auch da gehörts dazu, dass es passieren kann, Menschen sterben, aber da denk ich würde man sich irre machen, wenn man so denkt wie beim Obenstehenden was ich geschrieben hab.öh ja "wirre grüsse weils soviel denkt grad"

Ich geb Dir schon Recht. Je länger ein Kind bei einem sein durfte, und sei es schon 30 Jahre alt, umso schlimmer ist es, weil man so viele Erinnerungen schon hat ... aber eine Tragödie ist es immer.

Und selbstverständlich soll man sich nicht täglich verrückt machen - weder in der Schwangerschaft, noch, wenn das Kind geboren ist. Natürlich - passieren kann immer was. Aber NIEMAND will das! Und jede Frau, die schwanger wird, hegt das ein oder andere Mal Sorge um ihr Ungeborenes, aber deswegen rechnet man doch nicht gleich mit solch schwerwiegenden Schicksalsschlägen! Lina, bei Minchen bist Du doch auch davon ausgegangen (bis zur Diagnose), dass sie gesund und munter zur Welt kommt oder? Und Du hast nicht von vorne herein sämtliche Medizinbücher studiert, was denn in einer Schwangerschaft alles passieren kann an solchen hammerharten Schicksalsschlägen und Erkrankungen...

Und ob das Leben toll ist auf Erden? Darüber muss sich jeder selbst ein Urteil bilden. Aber WIR sind nunmal hier. Das ist Fakt. Und WIR wollten diese Kinder haben, sie bei uns haben auf dieser Welt - aber wir haben sie NICHT!

Überbevölkerung? Die Natur könnte dies auch anders regeln, als Kinder sterben zu lassen!

Ja, viele unserer Sternenkinder waren krank, hätte nur ein ÜBERleben oder eben gar keines vor sich gehabt. Und DA beginnt die Frage nach dem "Warum mussten sie sterben" eigentlich - denn ich frage mich schon: Warum wurde Daniel krank? Warum hab ich nichts gemerkt? Und wieso hat´s ihm gleich so geschadet? DAS sind Fragen, die ich mir noch vor der anderen Frage stelle? Ich denke, das tut jeder oder? Du hast Dich doch damals bei Mina bestimmt auch gefragt "Warum muss mein Kind nur so unsagbar krank sein?"...

Leben und Tod - es hängt Beides genauso nahe zusammen wie Freud und Leid. Und genau solche harten Unterteilungen, Abgrenzungen braucht der Mensch, um sich orientieren zu können. So ein Mischmach aus Allem, da würde man sich doch drinnen verlieren, sich nicht mehr orientieren können.

Den Tod hat man noch nie als "schön" bezeichnet, verbindet ihn immer mit Leid, Schmerz, Trauer... auch, wenn Menschen sterben, die dadurch Erlösung erfahren haben, so ist es für SIE natürlich das Bessere gewesen. Aber für die, die noch weiterleben müssen hier auf der Erde, herrscht trotzdem unsagbare Trauer, weil genau dieser eine Mensch nie mehr wieder kommen wird... dass ihm durch den Tod Leid erspart wurde... das mag man dann oft auch nicht sehen. Und das ist auch gut so - denn man soll einfach trauern dürfen und das muss man auch... man muss sich selbst wieder orientieren und seinen neuen Platz im alten Leben finden...

Geschrieben

seltsam, wenn ich das jetzt vielleicht sage, aber genau diese trauer und die möglichkeit der neuorientierung macht für mich den tod auch irgendwie schön. das zu verstehen ist vermutlich sehr schwer! ich denke zum beispiel auch, dass man einen menschen in dem moment an meisten liebt, wenn er gegangen ist. nicht, dass ich das über einen kamm ziehen möchte, sicherlich kann man auch jemanden dann lieben, wenn er da ist. aber es gibt diese andere art von liebe, die so tief ist, so voller sehnsucht, und die erlebt man wohl erst dann, wenn es "zu spät" ist.

ich finde nicht, dass man das sagen kann, dass der tod dann schlimmer wird, wenn das kind schon länger da war. ja, man hat erinnerungen, aber genau das ist es, was mir so fehlt. ich habe keine erinnerungen, oder nur so verdammt wenige. ich kenne kein lächeln, nicht mal die augenfarbe meiner kinder. ich habe kaum die möglichkeit, sie irgendwie in meinem herzen festzuhalten. nicht, dass ich damit sagen möchte, es wäre schlimmer, wenn sie früher sterben, aber ich möchte eben auch nicht sagen, dass es umgekehrt ist. jeder tod ist schlimm, egal, wann er passiert. hier gibts auch so viele mütter, die darunter leiden, dass ihr baby vor der 12. woche gestorben ist. wer möchte behaupten, dass sie weniger leiden als wir?

ich habe sowieso ein problem mit diesen vergleichen, immer mehr. kein schicksal ist härter als das andere, keiner muss sagen: "gegen euren schmerz sind meine probleme so klein". jeder trägt seine last, und für einen selbst ist diese last schwer genug. sie klein zu machen, bringt überhaupt nichts.

genauso stimmt das, was lina im anderen thread geschrieben hat. dieses "du bist so stark" ist mit der größte blödsinn, den man sagen kann. erstens bleibt uns nichts anderes übrig, zweitens wäre die alternative, durchzudrehen (und wer möchte das schon) und drittens impliziert es die aufforderung "reiß dich zusammen". auszuhalten, dass sein baby stirbt, hat nichts mit stärke zu tun. es ist einfach der größte mist, den man sich denken kann, und wenn ich könnte, würde ich zu gerne ausbrechen, würde schreien, würde verzweifeln. aber ich kann es nicht. ich kann nicht so einfach aus meinem leben ausbrechen, mein schicksal hinter mir lassen.

seltsamerweise erträgt der mensch mehr, als man oft denkt. auch geburten, wie du sie erlebt hast, heike. warum das so ist, weiß ich nicht. warum diese dinge geschehen, weiß ich auch nicht. ich glaube nicht, dass es etwas mit "verdienen" oder "nicht-verdienen" zu tun hat. es passiert einfach. auf die ein oder andere weise kommt wohl niemand drum herum.

ich meine, dass trauer die große möglichkeit bietet, einen neuen weg zu finden. ich glaube auch, dass hannah lohtrop das in ihrem buch geschrieben hat. als ich gelesen habe, dass du das bekommen hast, habe ich mich wirklich gefreut. ich finde, das ist eines der besten bücher dazu.

deshalb hat für mich der tod auch etwas schönes. abgesehen davon finde ich dieses leben hier auf dieser erde oft genug nicht lebenswert, deswegen bedeutet der tod für mich auch das (ersehnte) ende der reise. doch das ist wirklich subjektiv und trifft mit sicherheit nicht auf jeden zu. ;)

Geschrieben

ich will auch nix runterspielen, eh nicht (wie könnt ich?)

Worums mir eher geht ist, dass man in solchen Momenten dazu neigt, nur den Tod zu sehen, mal anders gesehen, wieviele gesunde Kinder kommen auf ein Krankes? Wieviele gute Geburten kommen auf eine Schlechte? darum geht es mir...

Warum sollte es die Natur anders regeln, wenn es sich so bewährt? Die Natur achtet nicht darauf, was sich gut oder schlecht anfühlt, sich setzt dass ein, was sich bewährt und dazu gehört, dass Menschen sterben(was gäbe es denn für andere Möglichkeiten? Dass Frauen nicht mehr Schwanger werden, wäre Natur nur Natur würde das auch gehen, geht es auch bspw. bei Hungersnöten etc. aber in der heutigen Medizin funktionieren solche Massnahmen der Natur auch nicht mehr)...Es gibt übrigens viele Kulturen, die eine ganz andere Einstellung zum Tod haben als unsere, es geht auch nicht darum, den Tod nur toll zu finden oder nur wunderbar, das geht gar nicht, wozu auch, aber er ist nicht nur schlimm und nur böse, darum gings mir...Das Leben ist nicht schwarz-weiss und ich wage zu behaupten, dass gerade diese strikten Unterteilungen vieles erheblich schwerer machen. da scheinen wir ziemlich verschieden zu denken;-)

Du kannst es mir glauben oder nicht, aber ich hab mir die Warum-Frage nie gestellt(oder zum. nie so, dass ich mich erinnern könnte) genauso wie ich mir die Fragen zum Thema Gerechtigkeit nie gestellt hab...Ich denk, da kommt dann die Ureinstellung eines jeden Einzelnen zum Leben zum tragen und die ist bei jedem verschieden. ich empfinde die Frage nach Gerechtigkeit, genauso die Frage nach dem Warum als reine Selbstgeisselung, ich habe eher immer versucht, mich genau vor solchen Fragen zu schützen, eben weil sie nichts bringen...Bei der Frage nach Gerechtigkeit, für Mina wars gerecht, für mich nicht, wer ist mir wichtiger, Mina...darum hilft mir persönlich bspw. auch der Gedanke ungemein, dass ich sie schützen konnte, dadurch wird auch mein Schmerz als Hinterbliebene sagen wir gelindert *worte such*

Ich muss sagen, dass ich bei Minchen von Anfang an gewusst hab, dass was nicht stimmt, ja ich denke dadurch hab ich mich schon die ganze Schwangerschaft darauf vorbereiten können, dachte allerdings nicht an eine Spina, weil ich die Folsäureprophylaxe gemacht hab...Es geht auch nicht darum, dass man nonstop Angst habe muss, dadurch würde man sich irre machen, ich denk aber auch, dass sich da jede Frau selber zu schützen weiss, aber ich denk, es ist wichtig, wie ich oben geschrieben hab, das Ganze in Relation zu sehen... Eben ja, viele Kinder sterben, aber wieviele werden geboren und überleben?

Und ja es ist super********, wenn es das eigene trifft, ist mir schon bewusst, aber nimm die Spina, 1:1000 Kinder ist betroffen, jemand muss das 1000-Kind sein; es ist einfach, ja, so weh es auch tut, Pech....

Ich denke trauern kann man dennoch, auch wenn man alles in Relation sieht und sieht dass man einem geliebten Menschen etwas ersparen konnte, auch da, die Welt ist nicht schwarz-weiss, man kann um einen geliebten Menschen trauern, weil er nicht mehr da ist, man kann ihn vermissen und unter dem Schmerz auf dem Küchenboden zusammenklappen und dennoch kann man im Gleichen auch froh sein, dass man ihn vor Schlimmerem bewahren konnte, so seh ich das Zuimdest, aber eben, wie ich oben geschrieben hab, da kommen dann die ganzen persönlichen Einstellungen und die sind so subjektiv; worums mir vielleicht einfach geht ist, dass ich irre Mühe mit der "Warum-Frage" hab, dass es mir weh tut, wen ich seh, wie diese Frage, auf die es keine Antwort gibt, jemanden beschäftgigt, weil es eben so schnell zu nem Strudel werden kann aus dem man dann so leicht nicht mehr herausfindet...hmja vielleicht darum...

besser verständlich?

Geschrieben
seltsam, wenn ich das jetzt vielleicht sage, aber genau diese trauer und die möglichkeit der neuorientierung macht für mich den tod auch irgendwie schön. das zu verstehen ist vermutlich sehr schwer! ich denke zum beispiel auch, dass man einen menschen in dem moment an meisten liebt, wenn er gegangen ist. nicht, dass ich das über einen kamm ziehen möchte, sicherlich kann man auch jemanden dann lieben, wenn er da ist. aber es gibt diese andere art von liebe, die so tief ist, so voller sehnsucht, und die erlebt man wohl erst dann, wenn es "zu spät" ist.

ich finde nicht, dass man das sagen kann, dass der tod dann schlimmer wird, wenn das kind schon länger da war. ja, man hat erinnerungen, aber genau das ist es, was mir so fehlt. ich habe keine erinnerungen, oder nur so verdammt wenige. ich kenne kein lächeln, nicht mal die augenfarbe meiner kinder. ich habe kaum die möglichkeit, sie irgendwie in meinem herzen festzuhalten. nicht, dass ich damit sagen möchte, es wäre schlimmer, wenn sie früher sterben, aber ich möchte eben auch nicht sagen, dass es umgekehrt ist. jeder tod ist schlimm, egal, wann er passiert. hier gibts auch so viele mütter, die darunter leiden, dass ihr baby vor der 12. woche gestorben ist. wer möchte behaupten, dass sie weniger leiden als wir?

ich habe sowieso ein problem mit diesen vergleichen, immer mehr. kein schicksal ist härter als das andere, keiner muss sagen: "gegen euren schmerz sind meine probleme so klein". jeder trägt seine last, und für einen selbst ist diese last schwer genug. sie klein zu machen, bringt überhaupt nichts.

genauso stimmt das, was lina im anderen thread geschrieben hat. dieses "du bist so stark" ist mit der größte blödsinn, den man sagen kann. erstens bleibt uns nichts anderes übrig, zweitens wäre die alternative, durchzudrehen (und wer möchte das schon) und drittens impliziert es die aufforderung "reiß dich zusammen". auszuhalten, dass sein baby stirbt, hat nichts mit stärke zu tun. es ist einfach der größte mist, den man sich denken kann, und wenn ich könnte, würde ich zu gerne ausbrechen, würde schreien, würde verzweifeln. aber ich kann es nicht. ich kann nicht so einfach aus meinem leben ausbrechen, mein schicksal hinter mir lassen.

seltsamerweise erträgt der mensch mehr, als man oft denkt. auch geburten, wie du sie erlebt hast, heike. warum das so ist, weiß ich nicht. warum diese dinge geschehen, weiß ich auch nicht. ich glaube nicht, dass es etwas mit "verdienen" oder "nicht-verdienen" zu tun hat. es passiert einfach. auf die ein oder andere weise kommt wohl niemand drum herum.

ich meine, dass trauer die große möglichkeit bietet, einen neuen weg zu finden. ich glaube auch, dass hannah lohtrop das in ihrem buch geschrieben hat. als ich gelesen habe, dass du das bekommen hast, habe ich mich wirklich gefreut. ich finde, das ist eines der besten bücher dazu.

deshalb hat für mich der tod auch etwas schönes. abgesehen davon finde ich dieses leben hier auf dieser erde oft genug nicht lebenswert, deswegen bedeutet der tod für mich auch das (ersehnte) ende der reise. doch das ist wirklich subjektiv und trifft mit sicherheit nicht auf jeden zu. ;)

Irgendwie kriegst Dus besser hin, das zu sagen, was ich sagen will:confused:;)Danke!

Mir gehts auch nicht darum, zu vergleichen in dem Sinne, ich denk, für jeden ist das Schlimmste, das Schlimmste, was er je erlebt hat, jeder Mensch hat da seine eigenen Massstäbe. ich hab mir das vorhin mit der fehlenden Erinnerung auch grad überlegt, ist die klassische "2-Seiten-Medaillen"(haha) Situation, jede Situation hat zwei Seiten...Der Gedanke dass ich sie nie kennenlernen durfte empfinde ich als extrem schmerzhaft, aber ich frage mich, ob das Loch nicht noch grösser wäre, wüsste ich, wer sie gewesen ist, auf der anderen Seite kann man sagen, wenn amn Erinnerungen hat, hat man auch schöne Dinge, an die man denken kann; hmja, die haben wir ja aber auch?

Eben 2 Seiten...

Genauso wie mit dem Verlust vor der 12ten, ist es ein Vorteil, dass das Kind in den eigenen Armen stribt oder nicht? Mir wärs lieber gewesen, die Natur hätte vor der 12ten für uns entschieden, dann hätten wir als Eltern diesen Entscheid nicht treffen müssen...hm

Geschrieben

Ich verstehe eure Meinungen und respektiere sie auch... Aber jeder hat seine eigene Meinung zu Leben und Tod, jeder geht anders damit um und lebt es dementsprechend anders. Jeder findet seinen Weg...

Und zu den Worten der Stärke einer Frau, die ihr Kind verloren hat - ICH persönlich finde es schön, solche Worte zu hören und hier solche Beiträge zu lesen. Schon alleine deswegen, weil andere in mir diese Stärke sehen, die ich selbst oft nicht sehe/gesehen habe. Kurz: Ich bin um jeden Beitrag froh hier...

-------

Heut ist´s mir wieder nicht leicht gefallen. Ich hab die Blumen von Daniels Grab weggetan und es für Allerheiligen gerichtet, den Grabstein hingetan und "dekoriert". Es hat so was Endgültiges jetzt... weiß nicht, wie ich es sagen soll. War ziemlich traurig heut am Grab...

Und jetzt kommt dann noch ein Bekannter meines Mannes... der hat sich auch seit Wochen ganz schön aus der Affäre gezogen von wegen Anteilnahme oder so. Will ihn gar nicht sehen und seine Kommentare hören. Damals, als meine "Freundin" (die, die schwanger ist und sich nicht mehr meldet und Daniel nicht sehen will...) mit ihrem ersten Kind schwanger war, meinte er zu mir "WIR können wenigstens schwanger werden..." Er wusste aber ganz genau, dass ich wenige Tage zuvor die Diagnose bekam, dass ich Eierstockzysten hätte, keine Eisprünge und ich so nicht schwanger werden könne (nach zig ÜZ´s). Das haut einen echt um und trifft einen echt schwer, sowas von sogenannten Freunden zu hören... Und dann auch noch, als ich die Diagnose bei Daniel mit CMV bekam, von wegen "Ja wenn er so krank ist, dann müsst´s halt abbrechen." Punkt. Fertig. Mehr kam nicht... Naja e egal. Jedenfalls bin ich nicht scharf drauf, ihn zu sehen - sperr mich einfach im Wohnzimmer ein und mach meinen Sport.

Hier noch zwei Bilder vom neuen Grab:

dscf1536fb1.th.jpgthpix.gif

dscf1537lm2.th.jpgthpix.gif

Geschrieben
Ich verstehe eure Meinungen und respektiere sie auch... Aber jeder hat seine eigene Meinung zu Leben und Tod, jeder geht anders damit um und lebt es dementsprechend anders. Jeder findet seinen Weg...

Und zu den Worten der Stärke einer Frau, die ihr Kind verloren hat - ICH persönlich finde es schön, solche Worte zu hören und hier solche Beiträge zu lesen. Schon alleine deswegen, weil andere in mir diese Stärke sehen, die ich selbst oft nicht sehe/gesehen habe. Kurz: Ich bin um jeden Beitrag froh hier...

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Ich wollte Dir nicht wehtun, oder etwas falsches sagen. Letztes Jahr habe ich das auch noch anders gesehen mit der Stärke, aber dann habe ich bemerkt, dass viele von mir "erwarten", dass ich "stark" bin... aber das ist ganz egal!

Das Grab ist wunderschön!

Geschrieben
Danke, lieb von euch... Tja, der nächste Trauerfall steht wohl bald an... Meinem Opa geht´s sehr schlecht...:( Tja.... *seufz* Dieses Jahr hielt nicht viel Schönes für uns bereit...

Oh nein, nicht noch was! Es ist wirklich zum Davonlaufen.

Ich umarm Dich.

Geschrieben

Oh man das hört wohl nicht auf bei Dir *nehmdichindenarm*. Das Grab ist übrigens sehr schön und mit so viel liebe gemacht das sieht man richtig.

Geschrieben (bearbeitet)

Das mit Deinem Opa tut mir leid, Heike! Manchmal kommt aber auch wirklich alles auf einmal! Vielleicht geht es ihm ja auch schon wieder etwas besser!

Das Grab von Daniel hast Du wirklich sehr hübsch gemacht!

Bearbeitet von ~Keks~
Geschrieben

Bin extra heute nach Hause gefahren, damit ich meinen Opa sicher nochmal sehe... man weiß ja nicht. Naja, er sieht nicht wirklich gut aus, war echt schockiert. Er sieht wirklich schlecht aus, spricht auch selbst davon, dass es zu Ende geht mit ihm. Das ist schon immer hart, zu hören, wenn Betroffene selbst von ihrem baldigen Tod sprechen. Uff, naja, ich bin gespannt, wie die nächsten Wochen noch werden. Hoffentlich ist dieses Jahr bald zu Ende!

Geschrieben

ach heike,

ich hab gerad viele traurige seiten gelesen und bewundere deine stärke. ich habe einen riesen kloß um hals und tränen in den augen...ich finde die fotos sehr schön, daniel sieht wirklich aus wie ein engel..so klein und zart. mir fehlen die worte, ich drücke dich unbekannter weise ganz fest und wünsche euch viel kraft

Geschrieben (bearbeitet)

Oh Heike, wie hart muss es denn dieses Jahr noch kommen..?

*drück-dich*

Bearbeitet von Samira
Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Heike,

Es tut mir so unsagbar leid. Und am meisten tut es mir leid, dass ich nicht da war für dich!

Die Erinnerung an die Trauer, die Verzweiflung, dieses ständige Suchen nach einer Antwort, der Wunsch aus dem Albtraum aufzuwachen und jeden morgen wieder diese Gewissheit, dass es sich nicht mehr ändern wird kommt wieder in mir hoch.

Es tut so weh zu sehen wie schwer es für dich ist. Und ich wünschte ich könnte es dir abnehmen! Es ist einfach nicht fair, dass immer und immer wieder das gleiche passiert.

Das erste was ich jetzt getan hab ist eine Kerze für deinen kleinen Engel Daniel anzuzünden. Und ich werd gleich morgen in der früh zu uns an die Gedenkstätte fahren und noch eine Kerze anzünden.

Ich hab dir eine sms geschrieben, ich hoffe ich hab dich nicht aufgeweckt! Ich höre dir gerne zu. Wenn du möchtest rufe ich dich an.

Viele hier und vor allem du auch haben mir über meine erste Zeit hinweggeholfen und ich möchte ein bisschen was zurück geben. Wenn dir irgend etwas gut tun würde, dann bitte sag es.

Meine Psychotherapeutin hat damals zu mir gesagt: Jede Träne die geweint wird nimmt einen winzigen Teil der Trauer und des Schmerzes mit sich. Es sind nur so unsagbar viele Tränen und nur du kannst sie weinen. Ich bitte dich lass alles raus. Aber das was ich gelesen hab zeigt mir dass du das tust.

Irgendwie möchte ich noch tausend Sachen schreiben. Aber im Moment weiß ich einfach nicht was dir am besten tut. Heike ich komme auch zu dir wenn du das möchtest. Ich hab dich doch lieb.

in inniger Umarmung

Karo

Bearbeitet von Blackpearl
Geschrieben

Liebe Karo,

vielleicht kennst Du mich noch, damals hieß ich Zuckerschnute81.

Es ist so schön, dass Du wieder hier bist. Dass Du für Heike da bist und diese Zeilen geschrieben hast. Du kannst besser als die meisten anderen hier nachvollziehen, wie es Heike jetzt geht.

Danke, dass Du da bist.

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