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7 Tage, 7 Wochen, 7 Monate, 7 Jahre...


miep

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Ihr lieben Mitmütter

 

Im Schamanismus gibt es diese 7-Regel, alles geschieht im 7- Rhytmus...und da ich nun bei 7 Jahren angelangt bin, ja die 7 Jahre fast vorüber sind, muss ich rückblickend sagen; es stimmt...

 

Ich bin immer wieder ge-und berührt, wenn ich hier lese, dass die Auseinandersetzung, der Prozess einer jeden Sternenmutter, welche ihre Entwicklung hier geteilt hat, weitergegeben wird-von "Generation zu Generation" quasi... Und ich hoffe, dass diese geballte Erfahrung sovieler Frauen einer jeden neuen Sternenmutter helfen können.

 

Sternenmütter sind so alt wie die Menschheit, es ist ein Ur-Thema in unserem Frau-sein...Kinder zu gebären und je nachdem nicht erleben zu dürfen, wie sie gross werden.

 

Mir hat dieser Gedanke immer sehr geholfen. Wir waren nie und werden nie alleine sein mit diesem Verlust. Generationen vor uns haben ihn erlebt und durchlebt...

Und dieses tiefe Wissen, wie wir damit umzugehen haben, trägt jede Frau in sich, davon bin ich nach wie vor überzeugt- Frau muss sich einfach wieder vertrauen...

 

Ich lese hier ab und an noch still mit, lese den Schmerz, die Verzweiflung und weiss noch ansatzweise, wie es mir damals ging.

Ja der Vergleich mit den Wehen, den seelischen Schmerzen, sie kommen und gehen, veratmen, pausieren und die nächste Wehe nehmen.

 

Und die Wehen werden seltener, immer seltener und irgendwann kann man sich fast nicht mehr an den Schmerz erinnern, der einen mehr als einmal fast (oder tatsächlich ganz-wie oft lag ich auf dem Küchenboden, gekrümmt vor Schmerz, Momente in denen ich dachte, ich würde sterben, weil es nicht auszuhalten war...) und auch jetzt spüre ich dieses Stechen in mir, eine kleine Träne die hochkommt...

 

Aber mittlerweilen kann ich ihr Bild angucken, welches hier im Wohnzimmer steht und manchmal, ja tatsächlich, guck ich es an und es passiert :nichts...

 

Und in manchen Momenten gucke ich es an und denke nur "DANKE!", danke bist Du gekommen, danke, hast Du mein Leben umgekrempelt, danke hast Du mir das Leben gezeigt wie es ist.

Danke durfte ich durch Dich geboren werden! Danke hast Du mich geboren.

Danke hast Du mir gezeigt, wie stark ich bin.

Danke hast Du mir gezeigt, dass eigentlich alles machbar ist

Danke hast Du mir gezeigt, dass ich weiss und dass ich mir vertrauen kann

Danke hast Du mir mein Frau-sein mit all seinen Facetten aufgezeigt

Danke dürfen meine Kinder dank Dir eine solche Mutter haben

Danke, danke, danke für so vieles...

Würde ich es wieder wählen? Definitiv nicht...würde ich es missen wollen, Definitiv nicht...

 

Und ich wünsche jeder Sternenmutter hier, den tiefen Glauben an sich selbst, dass sie weiss, was zu tun ist, dass sie sich vertraut-egal was die Umgebung sagt...(ja. Scheiss drauf!)

Nur ihr alleine wisst, was ihr braucht, nur ihr alleine wisst, was Euch helfen kann...es ist ein harter Weg, er kann durch die Hölle führen, unerträgliche Schmerzen bedeuten...aber wir alle wissen, was zu tun ist und es ist machbar.

 

Und es wird, auch wenn man es zu Beginn gar nicht glauben KANN, besser... Stück für Stück, Schritt für Schritt...einatmen, ausatmen, den nächsten Schritt nehmen...Schritt für Schritt, Tag für Tag, Woche um Woche...und plötzlich sind Jahre ins Land gezogen... Jahre und heilende Distanz...

 

Ich wünsche Euch allen viel Glaube in Euch selbst, in eure Fähigkeiten, als Frauen, als Mütter und viel Kraft für jeden weiteren Schritt der getan werden muss.

 

Alles Liebe

Miep

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Miep, das hast Du ganz wundervoll geschrieben und damit in Worte gefasst, wo so vielen Frauen Worte fehlen. Ich bin mir sicher, dass Deine berührenden Sätze vielen Sternenmamas ganz viel geben können.

Alles Gute weiterhin für Deinen Weg.

Bearbeitet von maus83
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Liebe miep,

 
bewegende Zeilen. Danke dafür und für deine Denkanstöße.
 
Ich gebe dir absolut recht, dass das Thema Sternenkinder ein Thema ist, dass uns Frauen schon seit Anbeginn der Zeiten begleitet.
In letzter Zeit habe ich mich viel mit meinen Ahnen beschäftigt und bin darauf gestoßen, dass Fehlgeburten und Kindstod meine Familie leider intensiv begleiteten. Ich weiß aber auch um die Auswirkungen, die dies auf die Männer meiner Familie hatte und die sind nicht zu unterschätzen.
Sie bekamen direkt und indirekt die Schuld dafür, mussten mit-tragen, was ihren Frauen passierte und waren ebenso davon geprägt. Auch mein Mann leidet unter dem, was mir und uns passiert ist und vor allem darunter, dass es immer noch nicht sein darf, vielleicht nie…
In meiner Verwandtschaft gibt es auch jemanden, sie verlor ihr Baby damals vor über 36 Jahren im 6. Monat, musste es tot zur Welt bringen und ich gebe dir recht, dass die „Wehen“ vielleicht seltener werden, aber sie bleiben. Ich kann den Schmerz nicht in Worte fassen, den ich heute noch in ihren Augen lesen kann, wenn wir darüber sprechen. Sie blieb kinderlos, der „Fluch“ ihrer Mutter hat sich bewahrheitet, dass sie niemals ein lebendes Kind zur Welt bringen wird. Der Schmerz ist nach wie vor da, nur musste sie damit lernen umzugehen. Vielleicht ist es auch etwas anderes, wenn man nach einer Fehlgeburt doch noch Mutter wird oder wenn der Wunsch unerfüllt bleibt? Manchmal habe ich Angst, dass ich damit irgendwie auch ihrem Weg folgen könnte. Auch meine Mutter sprach eine Art Fluch aus…
 
Es ist schwer davon loszukommen, seinen Weg zu gehen, wieder Vertrauen zu fassen und die Hoffnung nicht aufzugeben. Umso schwerer, wenn es keine Hoffnung zu geben scheint.
 
Mich bewegen deine Zeilen und ich werde mich sicher noch eine Weile damit beschäftigen, finde vieles wieder, was ich ebenso sehe…
 
Danke
 
yagu
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und,liebe Yagu. ich hoffe, meine Zeilen haben Dir nicht weh getan, auch anderen Müttern in einer solchen Situation wie deiner nicht-falls ja, dann tut es mir wirklich leid. Das wollte ich nicht.

Ich habe das grosse Glück, dass ich Folgekinder haben darf. Wie ich mit dem Schmerz und dem Verlust unter anderen Umständen umgegangen wäre kann ich nur erahnen...von daher-ja-wie Du schreibst-es ist etwas anderes.

Alles alles Liebe und ganz viel Kraft

M.

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Um Himmels Willen, das hast du (ich kann nur für mich sprechen) nicht im Mindesten! Ich bin dir sehr dankbar für deine Gedanken.

Deine Zeilen haben mich bewegt, sehr und sie bewegen mich noch. Ich lasse sie wirken und finde sie sehr gut und wichtig. 

Mich beschäftigte nur diese Frage, deshalb setzte ich da auch bewusst ein Fragezeichen. Das ging mir durch den Kopf, als ich deine Zeilen las.

Ebenso aber eben auch, dass die Rolle der Männer oftmals "vergessen" oder "verringert" wird. Zum Teil verständlich, zum Teil auch nicht. Auch das kam mir so in den Sinn, als ich deine Zeilen las. Gedankenspiele.

 

Die Dankbarkeit empfinde ich auch, auch ohne Folgekind und deinen Satz: "Würde ich es wieder wählen? Definitiv nicht...würde ich es missen wollen, Definitiv nicht..." den kann ich voll und ganz unterschreiben.

 

Auch deine Worte, dass wenn man kinderlos danach bleibt, so wie meine Verwandte, dass man dann nicht nur das eigene Kind begraben muss, sondern auch den Kinderwunsch an sich, da ist so viel Wahrheit dran. Es ist dann vielleicht nichts da, was heilend wirken kann, nicht wirklich etwas "Versöhnendes". Ich hoffe du weißt, was ich meine, denn ein anderes Kind kann das Verlorene ja definitiv nicht "ersetzen".

 

Meine biologische Uhr hat ja noch ne Weile, vielleicht kann ja doch noch ein Wunder geschehen ;)

 

Nochmals Danke

 

 

 

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da bin ich froh :-)

Und ja, Wunder geschehen, durchaus- Tag für Tag ;-)

Nein, ein "neues" Kind kann das Verstorbene nicht ersetzen und daran klammert man sich ja auch und wird nicht müde es zu sagen, weil man dem "neuen Kind" nicht von vornherein eine solche Bürde aufhalsen will...und da sprech ich in "man"-Form, weil es mir immer wieder auffällt...

was mir in Posts diesbezüglich auch immer wieder auffällt, ist das Wort ABER...

ich will mein Kind nicht ersetzen, aber...

man wird nicht schwanger, weil man das Grabdesign so toll findet oder weil eine AS ja eine solch wunderbare Erfahrung ist...

man lässt sich darauf ein, weil man ein Kind in seinen Armen halten möchte...

und das verstorbene Kind kann niemals ersetzt werden, wodurch auch, egal wie schnell man wieder schwanger wird... einfach weil es jedesmal, mit jedem Kind eine ganz eigene, neue Geschichte ist.

ich weiss noch wie rasend mich die Aussage "ihr seid ja noch jung" gemacht hat, nicht weil es nicht stimmt, sondern weil wir in unserem Schmerz nicht wahrgenommen wurden...

und wie viele Frauen lese ich, die es gleich nochmal versuchen wollen aber sich innerlich behindern, weil sie das Gefühl haben, es sei dem verstorbenen Kind gegenüber nicht gerecht...

 

und da kommt mir, auch wenn alle Kinder leben, kann man nicht immer im eigenen Sinne gerecht sein...und dazu kommt die Angst, die Aussenwelt würde das verstorbene Kind zu schnell vergessen, den Schmerz den man erleiden musste, was man durchgemacht hat...

Nun, dem ist so definitiv...wieder schwanger, alles ist ja dann gut...was da war noch was?

 

aber davon sollte man sich nicht behindern lassen...

 

ich bin abgeschweift, was ich sagen wollte ist, das es einen Unterschied macht...

wenn ich zum Jahrestag oder zum Zwei(dreivierfünf)ahrestag am Windeln wechseln bin, ein Kind mich anstrahlt, ich gerade gebären darf, dann ist es was anderes, wie wenn ich kein Kind habe, wenn mein Wunsch nicht in Erfüllung gegangen ist...

wenn ein Kind da ist, dann braucht es die volle Aufmerksamkeit, egal ob sein Geschwisterchen sich dazu entschieden hat zu gehen...

wenn kein Kind da ist, dann ist meine volle Aufmerksamkeit bei dem nicht anwesenden Kind...bei den Gedanken, wie es vielleicht sein könnte und nicht windelwechselnderweise bei dem Gedanken, wie es gerade IST...?

 

ich denke, wenn man ein Kind verloren hat und dann ein Kind bekommen darf, dann gleicht es einem Kreis der sich schliesst...wird dieser kreis nicht geschlossen, bleibt da ewig diese leere Stelle, dieser ungeschlossene Kreis...

 

Und ja, die Männer, ich habe das direkt nach der Geburt stark zu spüren bekommen "wie geht es dir?", kein "wie geht es euch?" und ich denke, das kommt auch daher, dass Männer bis zur regulären Geburt wenig bis gar keinen Bezug zu dem Kind haben- der Kinderwunsch ja, der Unerfüllte auch, aber dieses explizite kleine Wesen, dieser Bezug fehlt oft-ich denke daher kommt auch das gesellschaftliche Denken diesbezüglich...

Als Mutter merkt man es ja oft schon vor dem Test, all die Veränderungen, das Ziehen, die ollen Hormone und dann das erste Bild, auf dem man sehen darf, dass da tatsächlich jemand in einem wächst...das ist so abstrakt, so abgefahren eigentlich-so gesehen ist es auch naheliegend, wenn man als Aussenstehender weniger Bezug hat...es ist nicht greifbar...es ist einfach was irre Seltsames so eine Schwangerschaft ;-) wenn Frau ihren Mann hingegen verantwortlich macht, Schuldzuweisungen usw. dann wird er involviert...involviert in etwas, was er nicht greifen kann...noch abstrakter...

Ich schweife ab...

Bin aber froh, hab ich nichts Falsches geschrieben ;-)

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Kann ich alles direkt so unterschreiben  :yo:

 

Dass die Männer es stark zu spüren bekommen, das ging bei uns auch schon in der Kinderwunschklinik los. Mein Mann saß neben mir, wir eng beieinander und die damalige Ärztin kam und rief: "Frau X. bitte." Mein Mann kam dann einfach mit. Als es zum US ging hat sie ihm sogar die Nase vor der Tür zugeschlagen. Da waren wir beide platt und ich bat sie dann ihn dazu zu holen. Wir hatten danach eine andere, zum Glück. Auch ansonsten empfand ich es so, dass den Männern bereits dort aber auch viel abgesprochen wird. Das "Pröbchenzimmer" war kalt, steril, eben nichts, wo Mann sich etwa wohlfühlen könnte. Alle anderen Räume waren gestaltet. Dieser, der nur diesem "Zweck" dient, nicht... 

 

Auch ein Beispiel für das gesellschaftliche Denken, dass du angesprochen hast und Danke für's "Abschweifen". War es für mich nicht ;)

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