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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo ihr lieben.
Ich habe ein großes Problem, welches mich sehr belastet.

Mein Sohn, 2 Jahre, ehemaliges Frühchen der 29. ssw, geht seid 2 Wochen in den Kindergarten.
In dem Kindergarten wird nach dem Berliner Modell eingewöhnt.
Ich war bis jetzt jeden Tag eine Stunde mit ihm da.

Ich muss ein paar Sachen zu meinem Sohn sagen:
Er spricht noch nicht, er brabbelt viel und auch sehr ernsthaft, es versteht nur niemand.
Er kann einige Wörter die er auch regelmäßig benutzt: Hallo, Hi, Mama, Papa, Oma, Opa, Ja, Nein, Doch, Auto, Meins, Haben, "Pascha" (der Name von unserem Hund). Er versteht alles, befolgt aber nicht Immer alles. (Meiner Meinung nach normal?!) Er singt Lieder mit, macht Tiergeräusche nach und tanzt zu Musik. 
Er hat Wutanfälle wenn er etwas nicht bekommst was er möchte oder wenn er im Kindergarten anderen Kindern das Spielzeug wegnimmt und ich ihm dann sagte dass das nicht geht. Wutanfälle heißen konkret: Er schreit, weint, wirft sich auf den Boden und strampelt, er wirft Spielzeug oder was auch immer in der Nähe ist und er haut. 

Ich Arbeite schon lange daran ihm dass abzugewöhnen und bin dabei auch sehr konsequent.

Im Kindergarten läuft es nun folgendermaßen:
Ich komme mit ihm dahin und betreue ihn dann dort quasi selber. Wenn er essen will hole ich ihm sein Essen, spiele mit ihm und wenn er etwas macht was er nicht darf, z.B. anderen Kindern Spielzeug wegnehmen oder Sand aus der Sandkiste woanders mit hin nehmen, dann erkläre ich ihm dass das nicht geht und warum.

Mit anderen Worten: Ich mache zur zeit den Job einer Erzieherinn. Eigentlich sollte er heute mal eine Stunde alleine da bleiben.
Er hat kein Problem damit wenn ich nicht in seiner Nähe bin. Er hätte auch kein Problem damit wenn ich gehen würde.
Heute morgen allerdings sagte mir die Erzieherinn dass ich von nun an zwei Monate lang jeden Tag eine Stunde mit ihm da bleiben soll und mich auch die ganze Zeit um ihm kümmern soll. Sie würde dann zwischendurch mal dazu kommen und mit ihm spielen.

Sie begründet das Folgendermaßen:
Er sei von seiner Entwicklung noch so zurück, dass es nicht möglich ist ihn alleine da zu lassen.
Man sehe dass an folgenden Punkten:
Er spricht noch nicht, er ist noch nicht komplett trocken, er nimmt anderen Kindern Spielzeug weg, er ist sehr laut und er bleibt nicht lange in einem Raum bzw. beschäftigt sich nicht lange mit einer Sache.
Meine Kinderärztin hat mir die Frühförderung empfohlen, dort habe ich auch bereits einen Termin gemacht.
Sie sagt aber auch dass das alles keine Anhaltspunkte für eine Entwicklungsstörung seien und so eine "Eingewöhnung" im Kindergarten nicht normal sei.

Ich fühle mich vom Kindergarten irgendwie veräppelt, sie haben nichtmal versucht wie er sich verhält wenn er alleine da ist.
Er ist total brav dort, spielt selbständig usw. das einzige was er macht ist das wegnehmen von Spielzeug und danach dieser Wutanfall.
Ich nehme an er ist ihnen einfach zu anstrengend. Ich habe aber ehrlich gesagt auch keine Ahnung von sowas, das ist mein erstes Kind, ich bin 21 Jahre jung und habe mich mit sowas noch bis jetzt noch nie befasst.

Ich hoffe dass mir hier jemand vielleicht Tipps geben kann, Erfahrungen mit mir tauschen kann und mir so helfen kann mich dort eventuell durchzusetzen dass auch mein Sohn wie alle anderen Behandelt wird.

Bearbeitet von Jerôme
Geschrieben

Wurde die Eingewöhnung denn mit dir durchgesprochen? Denn das "Berliner Modell" soll genau so nicht ablaufen.

In diesem Modell soll der Elternteil "sicherer Hafen" für das Kind sein sich jedoch komplett passiv verhalten und eben nicht mit dem Kind spielen. Im Gegensatz dazu soll eine (Vertrauens)-Fachkraft immer wieder Spielangebote an das Kind richten.

Außerdem sieht dieses Modell einen Ternnnugsversuch am 4. Tag vor da es schließlich eine Eingewöhnung des Kindes sein soll. Zieht sich diese zu lange, gewöhnt sich das Kind erst einmal an einen Kindergartenalltag mit Mama/ Papa/ Bezugsperson und muss sich dann später noch einmal an einen Kindergartenalltag ohne diese Bezugsperson gewöhnen. Macht also  zwei Eingewöhnungen durch.

Meine Kinder gehen/ gingen in einen integrativen Kindergarten. Dort völlig normal, dass einige Kinder (noch) nicht sprechen und ich muss sagen, dass sowohl die Fachkräfte aber auch die Kinder damit keine Schwierigkeiten haben. Falls es in eurem Kindergarten wirklich zu Schwierigkeiten kommen sollte, müsste dies über eine Integrationskraft, die deinen Sohn begleitet und nicht über dich gelöst werden.

Wurde das schon einmal angesprochen?

Auch mit Wutanfällen muss man in einem Kindergarten umgehen können. Dies bessert sich jedoch bestimmt, wenn dein Sohn sich besser verbal verständigen kann.

Ist dies der einzige Kindergarten bei euch? Wirklich vertrauenserweckend liest sich das leider nicht... Und es ist für Mutter UND Kind sehr wichtig, dass man ein gutes Gefühl bei der Betreuung hat. Sonst lieber jetzt noch wechseln, schließlich wird dein Sohn den Kindergarten einige Jahre besuchen

Geschrieben

Die Eingewöhnung wurde vorher besprochen und zwar genau so wie du sagtest, Eltern halten sich passiv im Hintergrund und reagieren nur wenn das Kind zu einem kommt.

Leider wurde dies bereits am ersten Tag anders umgesetzt, man sagte mir ich solle das übernehmen damit er die Regeln schneller verinnerlicht.

Ich bin total traurig dass es in diesem Kindergarten nicht klappt. Ich war selber dort als kind und zum teil sind noch Erzieherinnen von früher da.

Es gibt noch zwei weitere in der Umgebung. Ich denke auch bereits über einen Wechsel nach, ob das dieses Jahr noch geht weiß ich nicht denn die Plätze sind sehr begehrt. Bis jetzt wurde nichts besprochen außer dass ich bitte zwei Monate lang jeden Tag eine Stunde mit ihm kommen soll und ihn auch selber betreuen muss. Ich bin damit nicht einverstanden, weiß aber halt auch nicht in wie weit dieses vorgehen "normal" oder begründet ist.

Geschrieben

Hallo Jerome,

das klingt für mich aber nach einer sehr seltsamen Idee. Wie soll sich dein Sohn denn an die Erzieherin gewöhnen, wenn sie sich nicht mit ihm beschäftigt? Bei uns lief die Eingewöhnung so ab, dass ich da war, aber eigentlich nur auf einem Stuhl saß. Die Erzieherin hat dann Angebote gemacht, Essen geholt, Regeln erklärt. Ich würde an deiner Stelle nochmal das Gespräch mit der Erzieherin und der Leitung suchen und die Probleme schlidern. So sollte eine Eingewöhnung nicht ablaufen.

Ruf am besten auch schon mal in den anderen Kindergärten an und frage dort nach.

Geschrieben

Von wem kam denn die Aussage, dass du deinen Sohn im Kindergarten selber betreuen sollst? Von einer Erzieherin oder der Leitung? Ich würde zeitnah das Gespräch mit der Kindergartenleitung und den betreffenden Erziehern suchen.

Dein Sohn hat Anspruch auf einen Betreuungsplatz, an dem er dann natürlich auch betreut werden soll. Dies ist nicht deine Aufgabe und würde deinem Sohn langfristig bestimmt auch nicht helfen. Sehen sie sich nicht in der Lage deinen Sohn zu betreuuen, muss eine für alle tragbare Lösung gefunden werden. Die kann jedoch nicht so aussehen, dass du mit in den Kindergarten gehst.

Bekommt dein Sohn eine spezielle Förderung bzw. sieht der Kinderarzt da einen Bedarf?

Geschrieben

Die Erziherinn hat mir gesagt dass ich da bleiben soll und ihn auch betreuen soll.

ich habe heute nochmals das Gespräch gesucht und sie sagte mir dass ich da bleiben soll weil:

er bleibt nicht lange in einem Raum bzw beschäftigt sich nicht lange mit einer Sache. Hinzu kommt, dass er anderen Kindern das Spielzeug wegnimmt. Also müsste sie ihn die ganze Zeit im Auge behalten und ihm hinterher laufen und das würde nun mal nicht gehen weil sie ja keine einzelbetreuung machen können. 

Also soll ich so lange da bleiben bis er das nicht mehr macht. Weiß garnicht was ich dazu sagen soll...

Geschrieben

Achso, laut meiner Kinderärztin ist er normal entwickelt. Eine "Ärztin" aus dem Krankenhaus in dem er geboren wurde, in dem wir regelmäßig zu Nachsorge Untersuchungen gehen unterzog ihn einem zweifelhaftem "Test" und sagt er bräuchte Frühförderung. Dort hab ich mich jetzt mal angemeldet und werde sehen was man mir dort sagt.

Geschrieben

Ist die Gruppe deines Sohnes altersgemischt bzw. ab welchem Alter nehmen sie die Kinder in eurem Kindergarten auf? Gibt es noch weitere U3-Kinder?

Das 2-Jährige sich oft nicht lange mit einer Sache beschäftigen und sich untereinander Spielsachen wegnehmen, ist doch ein völlig normales Verhalten mit dem Erzieher umgehen können müssen. Bei uns im Kindergarten gibt es z.B. die Regel, dass die Kinder sich aussuchen dürfen in welcher Ecke (Bauecke, Bastelecke, Puppenecke, Spiel- und Puzzleecke etc) sie spielen möchten und nach einer halben Stunde kann getauscht werden.

Hast du schon einmal mit der Kindergartenleitung gesprochen?

Das würde ich tun, denn die Aussage der Erzieherin ist schon sehr seltsam.

Geschrieben

Ich finde auch, dass es bei euch in der Kita etwas schief läuft.

Wie würde die Sache aussehen, wenn du bereits jetzt arbeiten gehen müsstest, dann wäre die Eingewöhnung ganz anders gelaufen.

Das Verhalten deines Sohne entspricht dem Verhalten der Kindern seines Alters. 

Geschrieben (bearbeitet)

Du schreibst, dass dich die Situation sehr belastet. Das ist verständlich, denn 1. möchte man als Mama ja nicht hören, dass das eigene Kind aus dem Rahmen fällt und 2. ist das Ganze so wie es läuft anstrengend und stressig für dich. Lass dir erst mal nichts einreden und dich nicht verrückt machen. Du musst sicher kein schlechtes Gewissen haben, du bist nicht in einer Situatin, in der du dich oder deinen Sohn in irgendeiner Weise verteidigen müsstest, weil ihr etwas falsch gemacht habt. So, wie du dein Kind beschreibst, ist es in den meisten Bereichen völlig altersangemessen und normal. An der Sache mit der Sprache bist du ja durch die Frühförderung auch schon dran, das kann sich recht schnell geben, wenn ihr da was unternehmt. Alles andere ist einfach normal (welcher Zweijährige ist komplett sauber?). Dein Sohn muss sich in der Gruppe ja erst mal zurechtfinden. Da ist es in dem Alter nicht ungewöhnlich, dass er zuhaut. Er muss das richtige Verhalten noch lernen. Und das ist die Aufgabe der Erzieherinnen, nicht deine (zumindest nicht in dem Maße und nicht im Kindergarten). Für ihn ist alles neu, spannend, unbekannt, klar, dass er da schnell mal die Beschäftigung wechselt, weil er etwas spannenderes entdeckt hat.

Außerdem bezahlst du für den Kindergartenplatz, also hast du auch gewisse Rechte. Die Forderungen der Erzieherin sind dir gegenüber schon fast unverschämt. Zudem widersprechen sie jedem zeitgemäßen Modell der Eingewöhnung. Ich würde allerdings überlegen, ob in dem KiGa evtl schon von oben her etwas schief läuft. Wie sieht der Betreuungsschlüssel aus? Ist es der Erzieherin überhaupt möglich, sich um deinen Sohn auch nur ansatzweise zu kümmern, oder muss sie dafür die Aufsicht über die anderen Kinder vernachlässigen (z.B. wenn sie zum Wickeln gehen müsste). Sollte das der Fall sein, dann ist es eine Überlegung wert, die Sache gleich abzubrechen und eine andere Einrichtung zu suchen.

Bearbeitet von fraulehrerin
Geschrieben

Also, in der Gruppe meines Sohnes sind Kinder ab 2. bis 4. es sind insgesamt dort 21 Kinder und 3 Erzieherinnen. 

Ich habe jetzt gesagt dass ich ab nächsten Monat arbeiten gehe und das sich da auch nix verschieben lässt und plötzlich heißt es wir versuchen mal die erste Trennung nächste Woche .....

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Für mich klingt das mit diesem Kindergarten auch alles ein bisschen, hm, wirr. Scheint so, als ob die ErzieherInnen da selbst vielleicht ein bisschen überfordert sind und deshalb versuchen soviel Arbeit als möglich (an dich) abzuwälzen?
Finde es gut, dass du jetzt dahinter bist, dass das mit der Eingewöhnung klappt. An deiner Stelle würde ich aber auch immer mal wieder bei deinem Kind nachspüren, ob das für ihn alles so passt.

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