Warum du ein verwöhntes Kind sein wirst

[Schneewante]

... weil ich dich am Anfang überhaupt nicht leiden konnte.

ob nach Abgang oder OP, meine Tage, mein ES auf den Punkt genau pünktlich. Und auf einmal einen ES so kurz nach meinen Tagen und du ziehst einfach bei mir ein.

Dein Vater und ich hatten es uns an diesem Tag sehr schön gemacht. Wir sahen uns zu dieser Zeit sehr selten, aber dieser Tag wäre der ET deines Geschwisterchens gewesen.

3. Woche

Du warst es also der mir Übelkeit und Unwohlsein bis in den 4. Monat bescherte und wegen dem ich keinen Kaffee mehr trinken mag.

4. Woche

Dein Vater erkennt, dass ich in anderen Umständen bin. Reine Wut in mir. Ich möchte nicht schwanger sein, wenn überhaupt hätte ich gerne unser Wunschkind, was sich verlaufen hatte. Wie kommt er nur darauf.

6. Woche

Fassungsloses Blicken auf den 2. Streifen des SS-Testes. Nachrechnen. Grübeln. Es kann nur dieser eine Tag gewesen sein. Nur knappe 7 Monate nach der OP wieder schwanger? Du kleiner dreister Wurm, weißt Du eigentlich was mir dieser Tag bedeutete?

FÄ freut sich mehr als ich - das Herzchen schlägt. Dein Vater, den Tränen nahe, gibt das Bildchen nicht mehr aus der Hand, rennt fast gegen die Glastür, weil er nur noch Augen für dich hat. Er freut sich - ich nicht.

8. Woche

Die Arbeit fällt mir immer schwerer, mir ist schlecht, ich bin müde, ich bin unausgeglichen, schaffe es nicht mehr 4 Stunden am Stück zu stehen. Alles wegen dir - pöh! Wegen dir schränke ich mich sicher nicht ein.

Ende 8. Woche

Du dankst mir und meiner 50 Stundenwoche mit heftigen Blutungen. Natürlich an einem Freitagabend - wann auch sonst. Ich gehe Samstag erst ins KH, schließe mit dir ab und rauche meine erste Ziggi nach 2 Wochen.

Die Ärztin im KH lacht, du bist da und die Menge an Blut kommt nicht von dir.

*kopp kratz* was bist du für ein hartes Kerlchen.

Am Montag darauf sind wir bei meiner FÄ. Wir sehen dich gut 20Min einfach nur an. Winkst du mir da gerade zu? Nein, wohl eher Schluckauf... oder? Ich hab ein komisches Gefühl in der Magengegend - ach schau an - ich freu mich!

Arbeitsverbot die nächsten 2 Wochen, gut Zwerg, du hast gewonnen. Dein Vater verpasst mir einen Einlauf der sich gewaschen hat und ich schlafe zum ersten Mal wieder 9 Stunden am Stück.

10. Woche

Zum ersten Mal genieße ich diese SS.

Vorwürfe. Was hab ich da eigentlich die ganze Zeit gemacht? Wie gerne würd ich die Zeit zurück drehen und den Moment deines Herzschlages in der 6. Woche richtig genießen. So wie das richtige Mütter halt machen. Oh man, was bin ich nur für ein Mensch. Wie kann eine werdende Mutter nur sowas machen?

17. Woche

Du bist ja ein Junge!

Und jetzt tritt mich, box mich, mach mir schlaflose Nächte, schick mich alle 3 Stunden aufs Klo. Die ersten 10 Wochen hab ich es dir mehr als schwer gemacht. Ausgerechnet in deiner sensibelsten Phase. Wie mach ich all das wieder gut? Wahrscheinlich gar nicht. Du bist im Besitz eines Freifahrtscheines für alles, wenn du da bist.

Wir haben einen wunderschönen Namen für dich gefunden - sei also beruhigt was "Hugo" betrifft. Den Namen wirst du im Kreissaal zum letzten Mal hören. Naja... kommt auf die Geburt an.

Vielleicht erzähle ich dir mal von deinem Entstehungstag und dem kleinen Irrläufer vor kurz dir. Lässt man meine Dummheit weg könnte es eine wunderschöne Geschichte sein.

[karolinchen]

hallo...

das is wunderbar geschrieben.

War bestimmt hart für dich...

wünsch dir eine super ss!!!

gruss

[Schneewante]

Danke karolinchen das ist lieb von Dir.

Lieben Gruß

[Schneewante]

Ach kleiner Wurm... wir müssen nochmal über deinen "Freifahrtsschein für alles" reden.

Der beinhaltete nämlich nicht sofort auf die Welt kommen zu wollen. Mein Fehler *g* ich hätte es wohl sagen sollen.

Woche 30.-36.

Die Zeit im KH hat uns wohl ganz gut getan. Du bist vor allem in mir drinne geblieben, es geht Dir prächtig (mir dank Wehenhemmer nich so... aber was solls) und ich konnt Dich alle paar Tage bewundern.

Woche 37.

Hier zu Hause ist es doch am Schönsten. Aber bitte komm langsam raus. Nett würd ich es auch finden, wenn Du meine Ärztin nicht so schocken würdest. Ich werd nicht gern vom CTG gerissen, weil die Wehen so stark sind, nur damit die im KH wieder weniger werden. (Außerdem machen die langsam ziemlichen Muskelkater... aber das nur am Rande bemerkt.)

Vor allem Dein Vater ist ein hibbelndes Ding, dass mir alle paar Minuten den Bauch abtastet.

Also mein Mäuschen, hast Lust jetzt zu uns zu stoßen?

Da unten bei mir ist alles offen *g* geh dahin wo es heller wird, stubs die Öffnung etwas an und dann kanns nicht mehr lang dauern.

Naja, oder trifft mich nun Dein Männerstolz? Erst verbiete ich Dir zu kommen und wenn ich es möchte willst Du auch nicht mehr?

Für wann Du Dich auch entscheidest, nach den Wochen voller Sorge um Dich wirst Du wohl das verwöhnteste Baby der Welt werden.

[Schneewante]

37+0

Du hast den Weg gefunden.

Aber irgendwie läuft das alles nicht so wie bei den anderen Mamis und ihren Krümeln. Du bist so still, atmest immer noch so schnell, wirst nicht richtig warm und beim Stillen schläfst Du sofort ein. Dazu irgendwelche Herzgeräusche, die da sicher nicht hingehören.

Tag 1

Morgens gegen 6 werde ich geweckt, ein Arzt sagt mir, dass Du nun auf der Intensiv liegst, welche Untersuchungen Du seit 3 Uhr morgens hattest und ob ich Dich füttern möchte - nun hast Du Hunger. Bei mir im Kopf bleiben nur 2 Wörter hängen: Intensiv und Hunger.

Bei Dir angekommen kannst Du mich gar nicht mehr ansehen, alles geschwollen und Wasser - erklärt mir der Arzt.

Ich kann Dich gar nicht mehr anfassen, alles voller Kabel und am piepen. Besuch für Dich kommt und es kann keiner zu Dir.

Tag 2

Dein Herzchen - so groß wie Deine Faust - hat ein Loch, was sich von alleine nicht wieder schließen wird. Daher Deine Kurzatmigkeit. Die eine Herzkammer ist viel zu klein, das wird wohl das größte Problem werden.

Tag 3

Am Morgen entlasse ich mich aus dem KH. Ich könnte schreien, wenn ich all die gesunden Kinder und die fröhlichen Mütter sehe. Irgendwas fehlt, als mein Mann und ich durch die Tür gehen...

Die große Frage ist, ob Dein Herzchen es verkraften wird, wenn sich Dein Kreislauf umstellt.

Tag 4

Ich hab Dich zum ersten Mal gewickelt. Du schreist zwar nicht wie die anderen, aber man versichert mir, dass Du wirklich fit bist - für Deine Umstände.

Tag 5

Langsam kehrt Routine ein. Du bist stabil, Dein Herz hat immer noch ein Loch, das Bettchen zu Hause bleibt leer und ich lerne Deine Medikamte kennen.

2. Woche

Dein Herz schafft die ganze Arbeit. Die Medis schlagen gut an, Dein Wasser wird weniger. Endlich bekommst Du auch alle beide Augen auf. Zwar brauchst Du nun auch noch eine Sonde, aber die sicher auch nicht für lange. Trinken ist nun mal anstrengend, aber Du wirst immer kräftiger.

Schreien, meckern, sabbern, nun kannst Du alles was die anderen auch machen. Aber warum schläfst Du nur beim Essen ein und nicht z.B. beim Wickeln. Aber es ist toll, wenn Du mich dabei anmeckerst und Dich beschwerst.

Mittlerweile fühle ich mich endlich als Mutter.

Vielleicht dürfen wir Dich nächste Woche heim nehmen. Endlich als stolze Eltern mit Baby im Cosi raus aus der Tür.

An Deine nächsten Krankenhausaufenthalte denke ich erst gar nicht, das kann ich nicht oder ich will es nicht.

[Lilly23]

Ach du arme, das tut mir sooo leid, was ihr zwei da mitmachen musstet die letzten Wochen!!

Wie geht es Dir und deinem kleinen Zwerg denn jetzt??

LG

[Schneewante]

dankeschön Lilly

Es geht ihm wirklich gut und jeden Tag auch etwas besser (wacher, aktiver).

Was mich immer wieder beruhigt ist, dass dieser Herzfehler hätte schlimmer sein können. Es hätte zwar auch besser aussehen können, wenn die Kammer nicht so klein wäre, aber es ist (irgendwie) erschreckend wie schnell man sich an manches gewöhnt.

Ganz lieben Gruß an Dich

[Lilly23]

Das freut mich dass zu hören, der kleine wird dir noch einiges anschauen lassen, der wird noch ganz schön wild werden *gg* aber da freut man sich dann umso mehr, vor allem wenn der kleine am Anfang noch nicht so aktiv ist.

Der wird noch aktiv werden meine liebe!

Hoffe dass es bei mir auch bald einschlägt!

Lg

[Gast Puppi]

Ich find deinen Stil total super...könnte ich stundenlang weiterlesen. wie heißt "Hugo" jetzt denn wirklich? Oder hab ich das überlesen alles gute für die OP! ODer hast du den namen in dem anderen Thread verraten? hm..ich such mal dne anderen..wie hieß der bloß...

Ach ja...Gabriel...

[Schneewante]

*kicher* an Hugo hab ich schon lange nicht mehr gedacht. Ich hab ihn noch nicht mal bei der Geburt so genannt (obwohl ich es mir eigentlich vorgenommen hatte...).

Jepp Gabriel, irgendwie hab ich das auch nur einmal geschrieben *schäääm*

Ein ganz liebes Dankeschön an Dich

[Schneewante]

3. Woche

Leider geht es Dir doch etwas schlechter und alles scheint sich weiter nach vorne zu bewegen, nur Dein Heimkommen weiter nach hinten...

Du wirst in ein anderes Krankenhaus verlegt und bekommst jetzt schon Deine Herzkathederuntersuchung. Was mich jetzt schon fast wahnsinnig macht: Erst Anfang nächster Woche werde ich erfahren wie es weiter geht. Im schlimmsten Fall erfolgt die OP die nächsten Wochen, im besten Fall kommst Du zu uns nach Hause und wir haben noch 1 oder 2 Monate ohne OP und Krankenhaus.

Die Sterblichkeitsrate der OP für Kinder in Deinem Alter liegt bei 3,5%... Irgendwie ist mir das viel zu hoch, das will gar nicht mehr aus meinem Kopf.

Ich hatte so sehr gehofft, dass wir das solidere Alter von 6 Monaten erreicht. So langsam kann ich aber auch nicht mehr sagen was schlimmer ist, zu sehen wie Du Dich anstrengst und bei manchen Sachen einfach nur quältst (von den möglichen Organschäden gar nicht zu sprechen) oder das Risiko einer OP vor dem halben Jahr.

Aber das alles scheint Dich gar nicht zu interessieren. Essen, schlafen, in die Windel machen und gucken wie schnell einer kommt, wenn Du brabbelst, das sind Deine Beschäftigungen. Bis jetzt sind zwar alle meine Shirts von dem Inhalt Deiner Windel verschont geblieben (hehe, versuchs nur weiter), aber Du hast echt gut herausgefunden wie man das Spucktuch umgeht und doch meine Schulter erwischt (*grummel* versuch auch das weiter - ich werde immer besser!!). Und tu nicht immer so schwach... Du hast mit dem Nuckel auf mein Gesicht gezielt. Tze, eindeutig und ich war nicht wirklich nah bei Dir.

Du bist ein starkes Kerlchen, zeigs uns!

[Schneewante]

4. Woche

So langsam gehe ich auf dem Zahnfleisch...

Gestern waren die ganzen Untersuchungen für die OP. Fehlte nur noch das Umkrempeln von Innen nach Außen. Und kein Arzt weit und breit der einem das erklärt. Nur Standardaussagen "das müssen wir machen, da Ihr Sohn doch an die Herz-Lungen-Maschine kommt". Aha...

Wieder ein paar Namen mehr auf meiner roten Liste. Wen hätten wir denn da schon alles zusammen?

Die Schwester aus dem ersten Krankenhaus *grummel*Wie oft muss man denn fragen, obs dem Kind gut geht?? Anscheinend mehr als 3 mal.

Den Chefarzt aus dem Klinikum. Mir zwischen Tür und Angel zu sagen, dass man über eine Not-OP nachgedacht hat. Kann man das nicht sensibler sagen? Ich war den Tag davor die ganze Zeit da...

Und meine beiden Lieblinge: Die Assistenzdölmer... "Dürfen wir es noch mal ein 3. Mal probieren, es kommt auch hier so schlecht Blut raus?" - ganz sicher nicht *Hammer schwing*. Naja, wenigstens trauen die sich jetzt ohne Arzt nicht mehr in die Nähe meines Kindes. Oder in meine? hm...

Übermorgen gehts los und keiner hat anscheinend Ahnung. Da würd ich mir ja noch nicht mal die Fingernägel schneiden lassen - und dieser Haufen will an mein Kind ran? Ich bekomm das Bild nicht mehr aus dem Kopf: Ein Neandertalerstamm der um mein Kind steht und sich abwechselnd mit dem Hammer auf den Kopf haut.

Ich hab mir jetzt einen kompetenten Arzt für 20 Uhr bestellt. Nachdem ich seit gestern gewartet habe, dass einer auf mich zu kommt, komme ich auf ihn zu. Und ist der mal wieder nicht zu sprechen wirds anders. Dann hat er Donnerstag frei und mein Sohn ist in Hannover. Aber richtet die Schwester das auch so aus? Hmpf, bestimmt nicht.

Ich weiß doch auch nicht....

[Gast Puppi]

uiuiui...das ist ja nervenaufreibend. Was hat er denn genau für einen Herzfehler? Ein Loch in der Herzscheidewand wenn ich mich richtig erinnere? Hm. Brich doch einfach bei der nächsten Visite in Tränen aus. Vieleicht rührt das die Neandertaler. Soziale Kompetenz wird im Medizinstudium leider noch nicht gelehrt und nicht alle bringen sie von Natur aus mit. Sag klipp und klar du willst jetzt von vorn bis hinten vernünftig aufgeklärt werden. Aber ich nehm an das ist die Aufgabe des kompetenten Arztes der für 20 Uhr bestellt ist. Was du nochmachen kannst ist dich an die PAtientenvertretung zu wenden. ICh nehm mal an du bist in einem großen KH wenn di eHerzkatheder US an Kindern durchführen können. Dann haben sie auch eine Patientenvertretung. Sag doch denen sie mögen dir helfen mal ein richtiges Aufklärungsgepräch zu bekommen!

[Schneewante]

Mit dem Gefäßfehlern zusammen sind es 5.

Ein großes Loch, ein kleines Loch, Kammer verkümmert, Bogen zu eng, Verengungen an den Endungen.

Eine Art Aufklärungsgespräch haben wir für heute abend (nach dem kompetenten Doc ) Ich vermute besagte Vertretung. Aber eher die Richtung: So sieht die Zeit nach der OP aus (intensiv & Co)

Die können mir nicht sagen wie seine Chancen während der OP sind, welches Gewebe sie nutzen werden, etc. Das hat sich gestern Vormittag entschieden und mein Arzt ist verschollen.

Dazu ist man selber einfach nur noch tunnelsichtig.

Lieben Gruß

[Gast Puppi]

Ja, aber das darf dich auch gar nicht verwundern. es geht doch hier um DEIN KIND! Da ist es doch ganz normal wenn du halb ausflippst vor Angst und Unsicherheit. Und langsam aber sicher lernt mein Berufsstand damit auch umzugehen und nicht nur zu sagen..."machen sie sich keine Sorgen".

Also wenn du mir da so aufzählst was da alles ansteht find ich du hältst dich super! Wir reden hier ja nicht von einer kleinen Erkältung. Ich weiß noch wie anders mir geworden ist als die Kinderärztin sagte "ich hör da ein Herzgeräusch" dabei war da noch nicht einmal eine KO beim Kardiologen nötig! Immerhin machst du das Theater jetzt schon 4 Wochen mit. Das geht einfach an die Substanz das ist normal. Ich hoffe das Gespräch heute Abend bringt Aufklärung. Sowohl für die OP als auch für die Zeit danach. Viel kann ich nicht für euch tun, ich kann dich und Gabriel und natürlich die restliche Familie nur in meine Gebete einschließen. Also, fühl dich unbekannterweise aus der Ferne fest umarmt.

[Schneewante]

Danke Puppi,

das ist wirklich lieb von Dir

[Gast Puppi]

Haben sie sich schon auf einen OP Termin festgelegt? Ich fieber hier echt mit und denk jeden Tag an dich!

[Schneewante]

Die OP war jetzt am Donnerstag.

Danke für Deinen Zuspruch und Deine lieben Gedanken *knuddel*

Der Kleine liegt jetzt vollkommen verschlaucht und verkabelt auf der Intensiv, aber er hats erstmal geschafft. Man hat sich trotz Schwierigkeiten entschlossen die Herzkammer zu erhalten, daher hat alles wohl auch etwas länger gedauert und er brauchte auch eine lange Weile um stabil zu bleiben, aber erstmal hat er die OP hinter sich und ist immer noch stabil. Seine Ärzte sind ein kleinwenig optimistisch und mein Mann und ich einfach nur glücklich. Es gab Probleme um sein Herz wieder zum Schlagen zu bringen, aber es schlägt jetzt über 36 Stunden regelmäßig, kommt auch mit der neuen Situation ganz gut zurecht und er hat keine Kreislaufschwankungen.

Lieben Gruß

[Gast Puppi]

Mann, du glaubst gar nicht wie erleichtert ich bin. Das Herz wieder zum schlagen zu bringen und stabil zum schlagen zu bringen dauert manchmal ein bißchen. Das sind im OP für alle dann bange Minuten. Kann ich mich nur zu gut erinnern. Wenn dann alle da stehen und auf die Kurve auf dem blöden Monitor starren in der Hoffnung das sich wieder ein schöner Rhytmus findet.

Ich freu mich so für euch. Eine große Hürde ist geschafft. Die Zeit auf der Intensiv wird hoffentlich kurz. SChön das du auch mit der Situation gut zurecht kommst. ISt shcon ein erschreckender Anblick anfangs, oder? Ich hab mir immer gedacht was für ein Unterschied wie die Patienten in den OP komen und wie sie wieder rausfahren...aber "ein kleinweing optimistisch" ist ja bei Herzchirurgen ja eigentlich schon gut!

Ich denk weiterhin an euch! Alles Gute und danke das du mich auf dem laufenden hältst obwohl du mich doch gar nicht kennst. Sag dem Gabriel auch wenn er nur ein paar Wochen alt ist hat er schon in gnaz Deutschland Freunde!

[Schneewante]

*euch umknuddel*

Ja der Anblick haut einen schon etwas um am Anfang. Aber wir hatten eine liebe Aufklärung und es schockte nicht allzu sehr. Aber ich war unheimlich traurig, wie Du sagtest... Gabriel wurde leicht nörgelnd und brabbelnd abgeholt und jetzt hat man nur leichte Zuckungen im Gesicht und einen offenen Brustkorb - das trifft einen.

Also ich muss schon sagen Puppi, du hast einen mordsschweren Beruf. Kann man da überhaupt abschalten, wenns nach Hause geht?

Und eine interne Frage hätte ich auch *schäm* wie oft stellt man die Herz-Lungen-Maschine denn wieder an, wenn das erste Abstöpseln nicht funktioniert hat?

Lieben Gruß und danke für die aufbauenden Worte

[Gast Puppi]

Also weißt du, was meinen Beruf einfacher macht ist das ich die Menschen nicht kenne die da am Tisch liegen. Ich kenn ihre Angehörigen nicht, ich kenne ihre Lebensumstände nicht. In den meisten Fällen hab ich nicht einmal einmal ihre Stimme gehört. Bis ich als OP-Schwester in den Saal komme, hat der Patient of schon geschlafen weil bei Herz-OPs die Anästhsie ziemlich lange Vorbereitungszeiten hat. Ich kenen Namen und Geschlecht und weiß was gemacht wird, aber mehr weiß ich nicht, oft hab ichnicht einmal das Gesicht gesehen....aber wennich zb wüßte das das der Großvater meiner Freundin am OP-Tisch ist, dann wird es schon gleich schwieriger.

Bei der Herz-Lungenmaschine bin ich jetzt nicht der Oberspezialist, das ist Kardiotechnikersache, aber so wie ich das noch im Kopf hab(ist mittlerweile auch fast 6 Jahre her) wird wenn das Herz wieder schlägt die Leistung der Maschine reduziert, und man schaut wie das Herz zurecht kommt. Wenn das Herz schlecht zurecht kommt wird wieder ein bißchen höher geschalten und man schaut was der Grund sein könnte. zb, irgendwo blutet noch was...aber meistnes braucht so ein Herz einfach nur ein bißchen Zeit und dann pumpen sie wieder. Dann wird die Maschine ausgeschalten, die Schläuche bleiben aber noch ein bißchen drinnen, dann kann man wenn es sich doch verschlechtert die MAschine wieder anschalten....wie oft das gemacht wird? Also so oft es notwendig ist. Soalnge der Chirurg nicht überzeugt ist das der Patient stabil ist riskiert er es nicht zuzumachen und aus dem OP zu fahren. In sletenen Fällen hab ich es auch erlebt das die HL-Maschine schon weg war und der PAtient doch noch einmal absürtzte und die Maschine komplett neu angeschlossen wurde. Aber wie gesagt, zugmeacht wird erst wenn drer Chirurg der Meinung ist der Patient ist jetz in stabilem Zustand.

Frag so viel du willst, auch wenn ich dir sicher nicht alles beantworten kann. Für Fragen musst du dich nicht schämen. Woher um Himmels willen sollst du sowas denn wissen? Das sind alles Sachen die ich erst im OP gelernt habe...haben sie dir genau erklärt was jetzt gemacht wurde? Du kannst dir ja einfach alle Fragen die dir durch den Kopf gehen aufschreiben,weil wenn die Visite da ist denkt man eh nicht dran. Oder wenn du einen ganzen Haufen Fragen hast dann sag doch einfach du möchtest noch einmal mit jemandem sprechen du hättest noch Fragen und lass dir einen Termin ausmachen. Du sitzt sicher eh den ganzen Tag in der Intensiv, da hast du dann ja auch Zeit, egal wann sie kommen. Wirst sehen...bald brabbelt er wieder und du wirst sehen das er nach der OP wesentlich stärker sein wird als vorher sobald er die OP-STrapazen völlig abgeschüttelt hat!

[Schneewante]

Das war so eine Frage die mir die Schwester nicht beantworten konnte und beim Doc hatte ich sie schon wieder vergessen. Und die äußern sich eh immer - wie soll ich sagen - verhalten/vorsichtig/behutsam bei manchen Sachen.

Auch erst im Nachhinein haben die mir gesagt wie wacklig sein Zustand vor der OP war *grmpf*

Aber sie meinen das ja nicht böse, ich weiß und im Grunde bin ich dafür auch dankbar, irgendwie...

Und nu weiß ich auch alles in- und auswendig was er hat und hatte, wie man das gelöst hat. Dazu weiß ich fast den kompletten Inhalt seiner Infusionen (ok, da half mir auch mein Chemiestudium) und ich kann auf einem Ultraschallbild das Kleinhirn finden

Jetzt gehts einem wieder gut

Danke für die Antworten

Ganz lieben Gruß

[Gast Puppi]

und ich kann auf einem Ultraschallbild das Kleinhirn finden

Wow...tja, da würd cih raten...wo es sein sollte weiß ich ja

Also ich glaub du hast Nerven wie Stahlseile...oder du bist einfach froh, dass du es jetzt hinter dir hast...wie lange lassen sie ihn schlafen?

[Schneewante]

Ich denk Montag/Dienstag/Mittwoch machen sie seinen Brustkorb wieder zu und daraufhin wird dann in den folgenden Tagen das Schlafmittel reduziert. Ich hoffe, dass dann auch seine Atmung wieder einsetzt. Gelegentlich macht er einen kleinen Zug (das ist soooooo aufbauend) und die Maschine hilft ihm, aber das ist doch eher selten.

Das ist auch so mein kleiner Zeitplan:

Montag werde ich fragen wie es mit Gabriel weiter gehen soll - Zeitrahmen für die 2. OP und was das alles für seine Zukunft bedeutet

Schließung des Brustkorbes

Der Tag, wenn er nicht mehr beatmet werden muss.

Und dann - so hoffe ich - brabbelt er mich wieder von der Seite an, quietscht nach seinem Schnuller und kann sich an nichts erinnern.

Ich hoffe das alles dauert nicht länger als 2 Wochen.

Nerven wie Drahtseile hab ich (leider) nicht, ich bin froh, dass ich (wir!!!) das geschafft haben und der Rest wird einfach immer wieder verdrängt. In rationalen Augenblicken die ich gelegentlich noch hab, wird mir klar, dass das auch nicht richtig ist, aber es hilft ungemein. Sonst gewinnen die Gedanken "was hab ich falsch gemacht" und "warum wir?" die Überhand und man ist nur am heulen. Das wiederum hilft ja keinem.

Tja und was toll ist: Diese Aufarbeitung hier (mit Dir) ist für mich schon fast eine Art Therapie

Ganz lieben Gruß

[Schneewante]

Mensch, ich hab doch glatt die Erfolgsmeldungen vergessen...

Ein Zugang wurde gestern raus genommen, jetzt sind beide Ärmchen frei. Die Beatmungsmaschine läuft mit 20% Sauerstoff, langsam reduziert die Tage und alles ist in Ordung.