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Trotzphase...

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Geschrieben
für nen becher sandmann zu streichen halte ich für schwierig und auch für zu streng- also ICH persönlich :awink:. hab das ja auch mal gemacht, aber in dem alter haben die das doch abends wieder vergessen warum man sie bestraft.

Da stimme ich Dir zu, Linda. Ich finde, es gibt auch einen Unterschied zwischen "Konsequenz" und "Strafe".

Konsequenz ist für mich: Schmeißt ein Kind mit essen rum, kommt das Essen weg. Haut Hannes beim Spielen nach mir, spiele ich nicht mehr mit ihm.

Strafe wäre z.B.: Weil er mit dem Essen schmeißt, spiele ich nicht mit ihm.

Ich glaube nicht, dass Dreijährige das wirklich verstehen, in dem Sinne, dass darauf eine Einsicht folgt. Glaub ich einfach nicht. Weiß nicht, mit 5 vielleicht oder so!? "Konsequenzen" sind anders, weil sie in engem zeitlichen und sachlichen Bezug zum "kindlichen Fehlverhalten" :awink: stehen. Das kann, in dem Moment, in dem die Konsequenz erfolgt, auch ein Dreijähriger verstehen. (Wobei ich auch nicht glaube, dass dann wirklich Einsicht folgt, aber die können sie daraus lernen!)

"Kein Sandmann" ist bei uns die Konsequenz von "sich nicht bettfein machen lassen": Wenn Hannes da bockt, ist der Sandmann eben schon vorbei.

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Geschrieben

Spannende Diskussion...

Stina, ist der Unterschied nicht nur sprachlicher Natur? Um Wirkung zu zeigen, d.h., das Kind soll aus seinem Fehlverhalten lernen, muss eine Strafe doch auch in einem zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang zum Verhalten stehen. Soll heißen, Strafen sollen auch konsequent sein, sonst sind sie unsinnig. Auf ein unerwünschtes Verhalten folgt eine (meist den Interessen des Kindes zuwiderlaufende :) ) Konsequenz - ob man das jetzt Konsequenz oder Strafe nennt, ist doch eigentlich wurscht, oder?

Und zu dem partnerschaftlich - das hört sich ja erstmal nett an. Aber wie soll das denn praktisch aussehen? Ist doch klar, dass in solchen Situationen die Interessen den Kindes (mit Essen werfen, Schimpfwörter sagen, hauen, usw) gegensätzlich zu meinen Interessen sind. Wie soll ich diese Interessen denn als gleichberechtigt ansehen, wenn ich ganz grundsätzlich meinem Kind beibringen möchte, dass es halt nicht mit Essen werfen, Schimpfwörter sagen oder hauen soll? Es sieht ja nicht von sich aus ein, dass das unschönes Verhalten ist. Ich gebe doch als Elternteil vor, welches Verhalten "richtig" und welches "falsch" ist -das muss doch ein so kleines Kind alles erstmal lernen. Es ist doch von sich aus zu klein, um es "einzusehen", oder?

Geschrieben

turtle: Es geht ja nicht darum, das "Fehlverhalten" als Bedürfnis des Kindes meinen Bedürfnissen gleichzusetzen.

Meist geht dem Wutanfall ja ein Geschehnis voraus, bei dem das Kind seine Bedürfnisse übergangen sieht.

Allgemein setzt sich der Dreikurs dafür ein, dem Kind immer freundlich und unvoreingenommen gegenüberzutreten, es nicht "kleinzumachen" ("das kannst du ja noch nicht") und es gleichwertig zu behandeln. Das heißt dezidiert NICHT, dass das Kind alles darf oder dass es alles selbst entscheiden darf. Wenn man mal nach Dreikurs googelt, gibts da einige interessante Treffer.

Geschrieben

achso und ich gehe fest davon aus, dass jedes Kind weiß, dass Schimpfwörter, hauen, etc. "Fehlverhalten" darstellt. Wenn sehr kleine Kinder immer wieder etwas vom Tisch werfen, wissen sie zwar, dass die Eltern das nicht wollen, aber sie machen es nicht aus "Trotz".

Aber was sozial nicht angebracht ist, das wissen die Kinder.

Geschrieben
turtle: Es geht ja nicht darum, das "Fehlverhalten" als Bedürfnis des Kindes meinen Bedürfnissen gleichzusetzen.

Meist geht dem Wutanfall ja ein Geschehnis voraus, bei dem das Kind seine Bedürfnisse übergangen sieht.

Allgemein setzt sich der Dreikurs dafür ein, dem Kind immer freundlich und unvoreingenommen gegenüberzutreten, es nicht "kleinzumachen" ("das kannst du ja noch nicht") und es gleichwertig zu behandeln. Das heißt dezidiert NICHT, dass das Kind alles darf oder dass es alles selbst entscheiden darf. Wenn man mal nach Dreikurs googelt, gibts da einige interessante Treffer.

wieso wird das Wort autoritär eigentlich immer so negativ gesehen...?

traut euch doch mal das auch freundlcih und unvoreingenommen zu sehen ;)

und vor allem finde ich werft ihr hier mit negativen Konnotationen zum Wort autoritär um euch, die ich mir verbitte

ich bin sehr wohl freundlich und unvoreingenommen zu meinem Kind

Trotzdem bin ich der Chef und sage wo es lang geht und vor allem bestimme ich wann und was mein Kind mitbestimmen darf...

VG Juni

Geschrieben

Juni, das sehe ich auch so. Ich respektiere die Interessen meines Kindes - altersgemäß. Und mein Kind weiß, dass es keine Schimpfworte benutzen soll, weil ich es ihr beibringe. Ich setze die Grenzen und ja, ich definiere Fehlverhalten. Je älter das Kind wird, desto mehr darf und soll es natürlich selbst entscheiden. Aber so lange es klein ist, muss es manchmal einfach hören, weil Mama das sagt. Und sie hat jedes Recht, dann zu motzen - das muss ich dann aushalten. Aber sie muss trotzdem hören.

Zur Zeit ist das ja mehr oder weniger noch Theorie. Fragt mich nochmal, wenn meine Kröte dann auch 3 oder 4 ist. :awink:

Geschrieben

Ach Manno Junibaby, ich find autoritäres Auftreten allgemein nicht gut, wenn sich jemand allein durch sein Alter, durch seine "Macht" oder durch seinen Wissensvorsprung durchsetzen meint zu müssen.

Natürlich bestimmen die Eltern, wo's langgeht und sie definieren den Aktions- und Entscheidungssradius des Kindes!

Autoritär ist für mich die Einstellung "Du machst das jetzt, weil ich dir das sage!" und die finde ich falsch.

Aber jeder sollte tun und lassen, was er für richtig hält.

ICH habe keine Probleme mit meinem Sohn (und zwar nicht, weil er tun und lassen darf, was er will).

Geschrieben

Nein Sandrui, so meinte ich das nicht. Ich will mein Kind ja nicht niedermachen. Und ich sprach davon, dass, wenn sie noch klein sind, manchmal machen müssen, was ich sage, weil ich es sage. Ich kann z.B. meiner 16 Monate alten Tochter nicht erklären, dass sie draußen an der Hand laufen muss, weil es im Straßenverkehr gefährlich ist. Sie muss dann an die Hand, ob es ihr nun gefällt oder nicht. Bei einem 5jährigen ist das sicher anders. Dem kann ich erklären, warum etwas jetzt notwendig ist.

Geschrieben

Und Autorität hat ja nicht unbedingt etwas mit "so lange Du die Füße unter meinen Tisch streckst, bestimme ich" zu tun. DAS ist ja keine richtige Autorität, das ist Zwang. Autorität bedeutet für mich, dass ich die Grenzen setze, in denen mein Kind sich entwickeln kann, in denen sie sich sicher fühlt, in denen sie Kind sein darf, so lange sie halt Kind ist. Autorität bedeutet, dass ich meinem Kind ein Vorbild bin, dass ich ihr eine Leitschnur gebe, an der sie sich orientieren kann, bis sie die Tragweite ihrer Entscheidungen selbst absehen kann (und im besten Fall spielt mein Vorbild auch dann noch eine kleine Rolle ;) )

Autorität bedeutet NICHT, dass niedergemacht, herumkommandiert oder gebrüllt wird.

Geschrieben

ich sehe es auch wie juni und turtle und kann das erste mal sagen, das es nicht am alter liegt ;) oder wie alt bist du juni?

ich denke ich möchte jetzt die mutter meiner kinder sein und nicht die gleichberechtigt freundin. ich muss ehrlich gestehen, das ich eher das buch gelesen habe, "warum kinder zu tyrannen werden" - das fand ich ich eher zeitnah.

gucken wir doch mal in die meisten kinderzimmer rein - was geht da denn ab? weshalb haben schulen einen immer schlechteren ruf? weshalb denke ich darüber nach, das meine kinder auf jedenfall in einen selbstverteidigungskurs gehen. ach ich weiß manchmal gar nicht, ob ich hätte kinder in diese generation gebären hätte "dürfen" - manchmal bekomme ich echt angst!

aber naja - wird schon werden!

Geschrieben

örks. Nun gehts aber an die Definitionen. :abiggrin:

Da müsste man sich erstmal fragen, was verstehe ich unter Autorität, usw. Das führt mir aber an dieser Stelle zu weit.

Nur mal ganz schnell eins noch: Ich bin auch nicht die gleichberechtigte Freundin meiner Kinder, die möchte ich auch gar nicht sein. Ich führe und leite und entscheide über den Handlungsspielraum meines Sohnes. Aber ich achte ihn und seine Bedürfnisse zu jeder Zeit und nehme ihn unbedingt als Person ernst. Und seitdem ich besagtes Buch gelesen habe, tue ich dies noch bewusster. Und da er sich ernster genommen fühlt, fallen die kleinen Reibereien des Alltags weg, bzw. reicht eine kurze Ansage und es läuft.

Ich wollt's nur nochmal loswerden: Dreikurs ist nicht dafür, dass Kinder und Eltern wie "beste Freunde" miteinander umgehen!

Geschrieben
Und Autorität hat ja nicht unbedingt etwas mit "so lange Du die Füße unter meinen Tisch streckst, bestimme ich" zu tun. DAS ist ja keine richtige Autorität, das ist Zwang. Autorität bedeutet für mich, dass ich die Grenzen setze, in denen mein Kind sich entwickeln kann, in denen sie sich sicher fühlt, in denen sie Kind sein darf, so lange sie halt Kind ist. Autorität bedeutet, dass ich meinem Kind ein Vorbild bin, dass ich ihr eine Leitschnur gebe, an der sie sich orientieren kann, bis sie die Tragweite ihrer Entscheidungen selbst absehen kann (und im besten Fall spielt mein Vorbild auch dann noch eine kleine Rolle ;) )

Autorität bedeutet NICHT, dass niedergemacht, herumkommandiert oder gebrüllt wird.

jou das meinte ich mit Autorität auch mal positiv sehen

Geschrieben
ich sehe es auch wie juni und turtle und kann das erste mal sagen, das es nicht am alter liegt ;) oder wie alt bist du juni?

ich denke ich möchte jetzt die mutter meiner kinder sein und nicht die gleichberechtigt freundin. ich muss ehrlich gestehen, das ich eher das buch gelesen habe, "warum kinder zu tyrannen werden" - das fand ich ich eher zeitnah.

gucken wir doch mal in die meisten kinderzimmer rein - was geht da denn ab? weshalb haben schulen einen immer schlechteren ruf? weshalb denke ich darüber nach, das meine kinder auf jedenfall in einen selbstverteidigungskurs gehen. ach ich weiß manchmal gar nicht, ob ich hätte kinder in diese generation gebären hätte "dürfen" - manchmal bekomme ich echt angst!

aber naja - wird schon werden!

wirke ich so jung hihi

ich bin fast so alt wie du 39 könnte also schon ein Generationenkonflikt sein

oder einfach ein Erfahrungskonflikt

Geschrieben
Ach Manno Junibaby, ich find autoritäres Auftreten allgemein nicht gut, wenn sich jemand allein durch sein Alter, durch seine "Macht" oder durch seinen Wissensvorsprung durchsetzen meint zu müssen.

Natürlich bestimmen die Eltern, wo's langgeht und sie definieren den Aktions- und Entscheidungssradius des Kindes!

Autoritär ist für mich die Einstellung "Du machst das jetzt, weil ich dir das sage!" und die finde ich falsch.

Aber jeder sollte tun und lassen, was er für richtig hält.

ICH habe keine Probleme mit meinem Sohn (und zwar nicht, weil er tun und lassen darf, was er will).

Also gerade einen Wissensvorsprung finde ich ein sehr gutes Argument um sich durchzusetzen, was sol sich sonst durchsetzen?

Ansonsten bestätigst du nur, das was ich vorher gesagt habe, du hast was Autorität angeht nur negative Verbindungen, ich weiss nicht wie alt deine Kids sind aber spätestens, wenn sie so 10 werden, dann wirst du vielleicht sogar mal damit konfrontiert werden, dass sich Kinder oft eher mehr als weniger Autorität im Sinne von Führung wünschen...

VG Juni

Geschrieben
örks. Nun gehts aber an die Definitionen. :abiggrin:

Da müsste man sich erstmal fragen, was verstehe ich unter Autorität, usw. Das führt mir aber an dieser Stelle zu weit.

Nur mal ganz schnell eins noch: Ich bin auch nicht die gleichberechtigte Freundin meiner Kinder, die möchte ich auch gar nicht sein. Ich führe und leite und entscheide über den Handlungsspielraum meines Sohnes. Aber ich achte ihn und seine Bedürfnisse zu jeder Zeit und nehme ihn unbedingt als Person ernst. Und seitdem ich besagtes Buch gelesen habe, tue ich dies noch bewusster. Und da er sich ernster genommen fühlt, fallen die kleinen Reibereien des Alltags weg, bzw. reicht eine kurze Ansage und es läuft.

Ich wollt's nur nochmal loswerden: Dreikurs ist nicht dafür, dass Kinder und Eltern wie "beste Freunde" miteinander umgehen!

ich achte die Bedürfnisse meines Kindes auch bloß bin ich mir darüber im klaren, dass ich sie nicht immer erfüllen kann, er darf dann ruhig nörgeln, so weit sind wir gar nicth voneinander entfernt außer, dass du Autorität sehr negativ siehst... und ich nicht der Partner meines Kindes sein möchte udn auch nicht partnerschaftlich mit ihm umgehen möchte...

VG Juni

Geschrieben

*michjunieinfachmalanschließ* Als Eltern stellt man ja nciht einfach nur so zum Spaß sinnlose Regeln auf. Die Regeln, die einem aber wichtig sind sollte man auch konsequent durchsetzen und in dem alter hilft oft halt nur die Schiene "Das ist jetzt so und Punkt."

Ich hab mich im Seminar schon immer mit der Dame angelegt, die meinte, mit einem Erstklässler könne man alles ausdiskutieren... und dann aber gejammert hat, dass ihre Klasse disziplinmäßig soooo schlimm sei und man das echt keinem antun kann, da zu unterrichten. Naja, ich hab auch nicht 5 mal gesagt "Bitte würdest du die Türe schließen"... und das mach ich mit Anna auch nicht. Sie weiß genau, dass Mama EINMAL freundlich bitte sagt und dann nicht mehr. Sie darf und kann vieles schon selber entscheiden, aber wenn ich Chef bin, dann finde ich, muss das auch ganz klar sein.

Geschrieben

Hallo,

wenn ich mich mal kurz hier einmischen darf.

Die Erziehung eines Kleinkindest unterscheidet sich doch von der Erziehung eines Schulkindes.

Ich habe noch kein Schulkind und nur die Erfahrung mit einem Kleinkind, bei dem ich wie Sandrui merke dass ich mit dieser von oben herab bestimmenden Haltung nicht weiterkomme, es eher noch schlimmer mache. Deshalb lasse ich meinem Kind die Entscheidung die Türe selbst zu zumachen, oder ich helfe ihm dabei.

Ich habe aber gehört, dass die autoritäre Erziehung bei Schulkinder richtig gefordert wird und dort deshalb absolut angebracht ist.

Ich finde, dass hier Sandrui vorgeworfen wird autoritäre Erziehung negativ zu sehen, dabei könnte man umgekerht genau so sagen, dass partnerschaftliche Erziehung hier negativ gesehen wird. Finde aber dass doch beide Seiten es im Grunde gleich sehen. Grenzen müssen von Eltern abgesteckt werden und von Kinder einghalten werden. Da sind sich doch alle einig, oder?

Geschrieben

also der meinung bin ich nicht - partnerschaft habe ich mit meinem ehemann, und der ist mir absolut ebenbührig - mein kind ist "untermir" und trotzdem ist es das wichtigste in meinem leben. aber in vielen situationen muss ich als bestimmen wo es lang geht.

und wenn es so ist, das ein kleinkind mitbestimmen darf, muss es ja abend auch nicht mehr ins bett - braucht keine zähne zu putzen - darf den schnuller auch noch mit 5 jahren tragen - darf alleine über die stasse - wie willst du einem kleinkind da bitte die unterschiede erklären, warum du plötzlich bestimmen mußt wo es langgeht?

denn ich habe ja gelesen, ich darf zu meinem kind nicht sagen: du bist zu klein dafür - oder mama kann es besser, wenn philipp das messer nehmen möchte? wo sind da die grenzen bei der gleichberechtigten erziehung?:asmile:

Geschrieben

So wie ich das verstehe geht es nur darum wie man das dem Kind beibringt. Natürlich darf mein Kind nicht alleine über der Strasse gehen und muss seine Zähne putzen usw. Aber bei meinen Kleinkindern mache ich Kindergerecht Spiele daraus und lasse oft die Wahl zwischen 2Dingen oft geht es bei meiner fast 3Jährigen Tochter darum, dass sie es eben alleine machen will und bei meinem 4jährigen Sohn, dass er alles gemacht bekommen möchte, da muss man eben Kompromisse finden. Was aber auch nicht ausdiskutiert wird, da es geht immer noch um Kleinkindern mit denen man nicht diskutieren kann. Aber wenn man ihnen die Wahl zwischen 2Dingen lässt, dann haben sie immer noch das Gefühl dennoch gewonnen zu haben und es macht das Leben um einiges leichter.

Mein 4Jähriger ist aus dem Trotz heraus, da geht es um andere Dinge. Aber meine fast 3Jährige Tochter ist genau mittendrin und es ist wieder eine Herausforderung aufs Neue, denn sie hat einen wesentlich stärkeren Willen als ihr Bruder. Geht es nicht nach ihrem Kopf, dann liegt sie auf dem Boden und brüllt auch mal gut ne halbe Stunde ohne ansprechbar zu sein. Dem gehe ich doch lieber aus dem Weg und versuche es auf eine andere Art. Was aber nicht heisst, dass sie deshalb alles machen darf. Grenzen sind wichtig, daran finden die Kinder Halt und Sichhereit, aber es geht darum wie man sie steckt und wie man sie einhällt. Ich bin mir sicher, dass das in jeder Familie anders ist.

Geschrieben

Interessante Diskussion :abiggrin:

Ich weiß gar nicht so recht, wie ich unsere Erziehungsmethode benennen würde, dafür hab ich vielleicht zu wenige Ratgeber gelesen.

Wenn es Dinge sind, die gemacht werden müssen, auch wenn sie dem Kind nicht gefallen, dann wird hier auch nicht diskutiert. Ein Kompromiss ist nicht immer möglich. Eine Erklärung, die über "weil ich als Mama das sage" hinausgeht, finde ich aber wichtig, egal wie alt das Kind ist. Sicher führt das nicht zu Einsicht bei kleinen Kindern, und beim nächsten Mal gibts wieder Gebrüll, wenn sie an der Hand über die Straße sollen. Aber irgendwann kommt die Einsicht doch, und dann geht es ohne Geschrei. Und dann klappt es auch in anderen Situationen. Fiona (3) musste ich auch immer brüllend hinter mir herziehen, wenn es über die Straße ging. Jetzt passt sie selber auf, wenn sie ein Auto hört.

Für mich ist Verstehen beim Kind wichtiger als dass es resigniert und sich meinem Willen beugt, nur weil ich die Stärkere bin. Das funktioniert spätestens dann nicht mehr, wenn sie mir als Teenager über den Kopf wachsen. Und Verstehen geht für mich nur über explizites Erklären. Auch meiner 5-jährigen sage ich die Konsequenzen noch explizit und immer wieder. Sie hat sie schon oft gehört, aber angekommen ist es doch noch nicht richtig. Das ist für mich wie beim Grammatiklernen, wenn man eine Sprache lernt. Die Regel theoretisch zu kennen heißt noch lange nicht, dass man sie auch richtig anwendet. Das klappt erst mit viel Übung.

Bei uns funktioniert das. Es gibt aber auch keine solchen Machtkämpfe wie bei anderen. Die Große ist eher angepasst. Wenn sie sich verweigert (zum Beispiel nicht mit zur Schuleinschreibung will), dann erkläre ich ihr, warum das sein muss, und dann kommt sie doch freiwillig mit.

Ich glaube jeder muss für sich selber entscheiden, was für seine Familie passt und was nicht.

Gast Schneekristall
Geschrieben

Eine Bekannte von mir ist in so einen Kurs gegangen der hiess "Starke Kinder brauchen starke Eltern" und zwar deshalb, weil sie ihrem Sohn auf den Weg geben will, wie er dann später mal nein zu Drogen sagt. Kleine aber doch entscheidende Anmerkung: ihr Sohn ist jetzt 2!:confused: Sowas finde ich schon echt krank wenn ich das mal so sagen darf. Das aber nur mal so als kleine Anekdote. Man kann es ja auch irgendwie übertreiben.

Autoritär oder nicht, ich sehe es so, dass ich mein Kind durch einen bestimmten Lebensabschnitt begleite und ihm das zeige, was es fürs Leben braucht. Und das was ich meinem Kind mit auf den Weg gebe an Regeln oder an Liebe oder welchen Werten auch immer, alles ist geprägt durch mein eigenes Leben, durch meine Erfahrungen. Ich bereite mein Kind aufs Leben später vor. Und da gibt es immer positive und negative Aspekte, die es lernen wird. Ich finde Konsequenz ist sehr wichtig, was ja auch hier schon mehrfach geschrieben wurde. Kinder brauchen Regeln, sie wollen wissen wo ihre Grenzen liegen. Wie man seinen Kindern zeigt, wo die Grenzen sind, muss jeder für sich entscheiden und schauen was für sein Kind gut ist. Man darf auch nicht vergessen, jedes Kind ist anders, und ein Kind braucht eben eine stärker führende Hand als vllt ein anderes Kind.

ABER: ich finde man sollte immer auf sein Bauchgefühl hören, man selbst kennt sein Kind doch am besten als jeder Ratgeber. Ratgeber können eine Hilfe sein, können einem Ideen geben, sollten aber nie stur einfach irgendwie angewendet werden. Funktioniert eben nicht bei jedem Kind gleich. Und ich finde man sollte Erziehung nicht verbissen sehen und einfach manchmal locker sein, auch wenn die Nerven schon manchmal blank liegen. Und was ich auch sehr wichtig finde, dass Eltern sich auch eingestehen, dass sie Fehler machen und dies auch immer so sein wird. Niemand ist perfekt!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir die Trotzphasen unserer Kinder gut meistern und vor allem dass unsere Kinder glückliche Kinder sind. Amen!;)

Geschrieben

Anita, wir verstehen uns. :)

Ich werde hier von einigen konsequent falsch verstanden.

Mein Sohn wird übermorgen 6, die Kleene ist 8 Monate.

Hier werden jeden Tag ohne Diskussion die Zähne geputzt, Moritz darf nicht mit Messern rumfuchteln und er hat sich an alle bestehenden Regeln zu halten und andernfalls die Konsequenzen dafür zu tragen. Wenn er am Tisch rumhampelt, muss er vom Tisch aufstehen. Ich sag auch nicht zigmal "bitte bitte mach das" und ich diskutiere auch nicht über alles herum.

Ich assoziiere mit "Autorität" einen negativen Stil. Und trotzdem führe ich mein Kind, weil es das von mir einfordert, bzw. weil alles viel besser läuft, wenn ich eine klare und feste, aber stets freundliche Linie vorgebe.

Ich bewerte die Bedürfnisse meines Sohnes gleichwertig, wenngleich ich ihnen nicht immer nachgeben kann. Aber er muss seine Bedürfnisse nach der gleichen Logik zurückstecken wie ich meine oder mein Mann seine - weil in einem sozialen Verbund wie der Familie nun mal nicht jeder tun und lassen kann, was ihm beliebt und weil es bestimmte Regeln gibt.

Also gerade einen Wissensvorsprung finde ich ein sehr gutes Argument um sich durchzusetzen, was sol sich sonst durchsetzen?

Ansonsten bestätigst du nur, das was ich vorher gesagt habe, du hast was Autorität angeht nur negative Verbindungen, ich weiss nicht wie alt deine Kids sind aber spätestens, wenn sie so 10 werden, dann wirst du vielleicht sogar mal damit konfrontiert werden, dass sich Kinder oft eher mehr als weniger Autorität im Sinne von Führung wünschen...

VG Juni

Natürlich wissen wir als Erwachsene das Meiste besser, aber das ist für mich keine Lizenz zum Rechthaben. Viele Erwachsene neigen dazu, Kinder nicht ernst zu nehmen, weil sie der Meinung sind, sie wüssten eh alles besser.

Wie gesagt, mein Sohn fordert die Führung richtiggehend ein, er fühlt sich viel wohler, wenn er einen klar abgesteckten Handlungsrahmen hat. Ich frage mich, wie der Eindruck entstanden ist, der dürfe tun und lassen, was er will. :aconfused: Das habe ich NIE geschrieben. Ich habe nur geschrieben, dass wir einen partnerschaftlichen Umgang pflegen. Dies betrifft vor allem meine Art, mit ihm zu reden, den Umfang, was ich ihm zutraue/zumute und inwieweit ich mich einmische in das, was er tut.

also der meinung bin ich nicht - partnerschaft habe ich mit meinem ehemann, und der ist mir absolut ebenbührig - mein kind ist "untermir" und trotzdem ist es das wichtigste in meinem leben. aber in vielen situationen muss ich als bestimmen wo es lang geht.

und wenn es so ist, das ein kleinkind mitbestimmen darf, muss es ja abend auch nicht mehr ins bett - braucht keine zähne zu putzen - darf den schnuller auch noch mit 5 jahren tragen - darf alleine über die stasse - wie willst du einem kleinkind da bitte die unterschiede erklären, warum du plötzlich bestimmen mußt wo es langgeht?

denn ich habe ja gelesen, ich darf zu meinem kind nicht sagen: du bist zu klein dafür - oder mama kann es besser, wenn philipp das messer nehmen möchte? wo sind da die grenzen bei der gleichberechtigten erziehung?:asmile:

Es ist einfach diese Art, ein Kind zu entmutigen, indem ich ihm das Messer wegnehme und ihm sage "lass mich das machen, denn du bist zu klein dafür". Lieber gebe ich ihm ein geeignetes Messer und schneide mit ihm gemeinsam (unter meiner Anleitung und Aufsicht).

Für die meisten Dinge gibt es bei uns zumindest feste Regeln: Bettgehzeit, immer gleiche Abläufe wie Zähneputzen, Aufräumen, die stehen nicht zur Disposition und werden auch nicht infrage gestellt. Die Gefahren des Straßenverkehrs sind meinem Sohn bekannt, entweder hört er auf mich oder er kommt an meine Hand. Aber ich meckere dann nicht los "ich hab dir doch schon tausendmal gesagt, dass du an der Straße schauen musst", sondern ich sage einfach freundlich "komm jetzt bitte an meine Hand". Fragt er warum, sage ich "ich merke, du kannst dich heute auf der Straße nicht gut genug konzentrieren, um allein zu laufen". Bockt er dann rum und will nicht an die Hand, bleibe ich einfach stehen und halte ihn fest. Wir gehen erst los, wenn er akzeptiert, an meiner Hand zu laufen.

Letzteres ist ja gerade eine logische Folge. Wer nicht aufpasst, muss an der Hand laufen. Ich kann die natürliche Folge nicht wirken lassen (wer nicht aufpasst, wird vom Auto überfahren).

Ich lasse also so oft wie möglich natürliche Folgen wirken. Geht das nicht, muss eine logische Folge her. Ich vermeide, das Durchsetzen der Konsequenz oder das Eintreten der Folge auf eine andere als die rein sachliche Ebene zu ziehen, indem ich z.B. neunmalklug sage "Ich hab dir doch gleich gesagt, dass..."

Was hat das Ganze jetzt noch mit dem partnerschaftlichen Stil zu tun? Ich hab das vor der Lektüre des Buches im Prinzip auch so gemacht, hab mich aber oft in der Lage gesehen, nachdem die Konsequenz erfolgt war, meinem Sohn mitteilen zu müssen, dass ich's ja von Anfang an gewusst habe und ihm doch gleich gesagt hätte und warum er nicht auf mich gehört hätte. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ihn dies a) entmutigt, B) niedermacht und ihm seine "Dummheit" vor Augen führt und ihm c) unterstellt, er wäre nicht in der Lage, selbst gewisse Dinge zu erkennen.

Weiterhin meine ich mit Partnerschaftlichkeit, dass man das Kind nicht in jeder seiner Handlungen überwachen, kontrollieren und kommentieren muss. Ich akzeptiere Dinge, die weder ihn noch andere gefährden, obwohl ich sie vielleicht anders machen würde. Ich vertraue darauf, dass er seinen Weg finden wird, auch ohne dass ich ihm jedes Detail seiner Lebensgestaltung vorschreiben würde.

Das klingt jetzt alles arg theoretisch, aber mir fallen gerade keine konkreten Beispiele ein.

Gast Schneekristall
Geschrieben

@Sandrui: also ich finde das klingt doch alles super, was Du da schreibst. Und das mit dem Messer, hihi, das kenn ich auch. Wenn Ela nicht schneiden darf, dann denkt sie halt auch, wieso wir das machen und sie es aber nicht darf. Sie bekommt halt dann eben ein Kindermesser, also so ein Lernbesteckmesser. Da freut sie sich dann immer wie bolle wenn ich es ihr gebe;)

Geschrieben

Der Herr Dreikurs hat geschrieben: Es macht vielmehr Arbeit, ein entmutigtes Kind wieder zu ermutigen, in seine Fähigkeiten zu vertrauen, als ein bisschen zerschnipseltes Zeugs wegzuräumen. Recht hat er.

Gast Schneekristall
Geschrieben

Also wenn ich mir überlege wie es bei uns unterm Tisch nach jedem Essen aussieht...ich liebe meinen Handstaubsauger! Das hat Herr Dreikurs schön ausgedrückt...

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