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Gast SaMi08

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dem Ausspruch, dass irgendwann jeder seine gerechte Strafe bekommt, bzw. dass das Leben ja überhaupt nicht gerecht ist.

Glaubt ihr daran, dass es sowas gibt? Gerechtigkeit oder ausgleichende Gerechtigkeit?

Ich bin da im Moment sehr am Zweifeln, weil ich diese Gerechtigkeit einfach nicht mehr finden kann. Sicherlich gibt es gute und schlechte Zeiten, aber früher war ich immer der Meinung, es würde sich irgendwie ausgleichen, wie eine Berg- und Talfahrt. Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr sicher. Ich könnte zwar sagen, dass es immernoch schöne und schlimme Dinge gibt, aber so spontan denke ich einfach- ohne dass es nach Selbstmitleid klingen soll- dass ich in den letzten Jahren doch sehr viel Schlimmes erlebt habe und das Gute zwar noch sehe, doch es lässt die tiefen Wunden nicht weniger schmerzen. Versteht ihr?

Gibts denn überhaupt jemand, der absolut behaupten würde, das Leben habe es fast nur gut mit ihm oder ihr gemeint? Das wäre auch mal interessant.

Ich bin auf eure Antworten gespannt

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ich denke schon, das es einen ausgleich geben wird - und das jeder seine

"gerechte strafe" bekommt. nur ich würde es anders benennen.

als beispiel: ich habe die ersten 7,5 jahre gelitten wie ein schwein in meinem leben,

so extrem, das meine erste erinnerung eigentlich eher mit 8 jahren anfängt.

habe dann aber "glück" gehabt, habe eine wunderbare familie bekommen habe mich mit

22 jahren adoptieren lassen. dann gab es wieder jahre dazwischen wo ich gedacht habe,

auf grund meiner "schlechten erfahrungen" werde ich nie einen partner bekommen, nie kinder

bekommen - und habe ehrlicher weise auch gedacht, das es besser so wäre.

nun habe ich meine "gerechtigkeit, oder mein glück" erst mit 38 bekommen und es ist gut so wie es ist.

wenn ich es so lese, würde ich es einfach schicksal nenne - und die hoffnung nie aufgeben.

ich glaube auch, wenn einige still "hinhören" würden, würden sie auch manchmal dinge entdecken, die sie der

hoffnung etwas näherbringen, auch wenn sie anders ausschaut als vorher "gedacht oder geplant"

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Ob es allgemein und für jeden Gerechtigkeit gibt, kann ich nicht sagen......

Wer weiss, was die Zukunft bringt....

Aber ich habe auf jeden Fall meine "Gerechtigkeit" bekommen.

Viele viele Jahre hab ich viel durchmachen müssen. Zum Glück weiss ich nicht mehr viel davon, aber das was in meiner Erinnerung steckt reicht.

Aber dafür habe ich nun eine wunderbare Familie bekommen - ein Freund, der mich immer noch in den Arm nehmen kann auch wenn ich ihn verletzte.... eine so wunderbare Tochter... eine tolle "Schwieger"-familie.... Mehr will ich gar nicht mehr.

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schwierig gerade dir zu antworten Sandra....

wenn nicht du er wärst, die diese Frage stellt würde ich sagen, was benennen wir Glück? Oder wie du es ausdrückst - das es das Leben mal gut mit einem meint...

Ist Glück nicht etwas, wenn es um einem rum ist, einfach normal wird.

So normal, dass es als selbstverständlich betrachtet wird, weil man sich gar nicht vorstellen mag wie es wäre wenn dieses Glück nicht da ist.

Nennen wir es Gesundheit, hier in Deutschland zu leben statt in Somalia derzeit, gesunde Kinder zu haben, nicht im Krieg leben zu müssen, kein Hunger erleiden, ein Dach über den Kopf zu haben mit fließend Wasser und Strom, den Notarzt rufen zu können wenn es uns schlecht geht etc...

Natürlich ist das für uns NORMAL! Aber genau das meine ich, man verschließt die Augen davor und meint eben es wäre normal - für den Bauern in Somalia wäre es das Paradies. Und er stünde auf der Sonnenseite des Lebens in seinen Augen....

Durch diese "hingenommene" Normalität gewinnt natürlich das "ungerechte" im Leben eine massive Macht, die uns hier im Westen, deren Glück sehr oft auch am Matrialismus angelehnt ist, natürlich wie einen Hammer umhaut.

Menschen die erleben (müssen) dass es eben nicht normal ist, was als normal betrachet, lernen dieses Glück auch wieder mehr zu schätzen und das Leben gerät zurück ins Gleichgewicht.

Da es aber du bist die es schreibt möchte ich dir sagen, dass du in einem Lebensabschnitt bist, der wirklich sehr viel Ungerechtigkeit enthält.

Niemand kann dir erzählen, dass es genug in deinem Leben derzeit gibt, der das aufwiegt was du erlebst hast und verarbeiten musst.

Aber es kommt wieder - versuche dich an die schönen Seiten in deinem Leben zu erinnern und glaube fest daran, dass diese auch wiederkommen. Nur wer bereit ist Glück zu erfahren und es aufnehmen möchte, wird dies auch erkennen können. Denn Glück und Zufriedenheit kommt auch ganz viel von innen....

Maus, es tut mir so unendlich leid.... ich wünsche dir viel Kraft diese Zeit trotz allem hoffnungsvoll zu überstehen.

Bearbeitet von Bibbi
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Ich glaube nicht an einen "großen Plan", der auch so etwas wie eine Gerechtigkeit für jeden einzelnen beinhaltet (egal ob im oder nach dem Leben).

Ich glaube auch nicht, dass das Unglück gerecht unter allen Menschen verteilt ist und das "Päckchen", das ein jeder zu tragen hat kann sehr sehr unterschiedlich groß sein. Niemand wird nur Gutes in seinem Leben erleben. (Ich hoffe sehr, dass niemand nur Schlechtes erleben muss).

Aber als Humanistin wünsche ich mir (und versuche daran zu arbeiten), dass wir als Menschen versuchen, gerade denen, die es nicht leicht haben, beizustehen und ihnen einen Teil der Last abzunehmen und eben nicht anderen das Leben noch zusätzlich schwer zu machen.

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Das sind jetzt schon eine Menge Antworten, alle irgendwie unterschiedlich, aber doch nicht ganz verschieden.

Mittlerweile sehe ich es eher wie Eva. Ich denke, es ist alles irgendwie Zufall. Wir können auf viele Dinge in unserem Leben nicht wirklich einwirken, können sie nicht beeinflussen, aber wir können lernen, an unserer Einstellung dazu zu arbeiten. In gewisser Weise beinhaltet das viel von dem, was ihr geschrieben habt. Zum Beispiel auch das, was Bibbi geschrieben hat: Wir können versuchen, unser Leben mal mit den Augen eines Menschen aus Somalia zu sehen und damit auch ein Stück weit das Glück begreifen, das wir haben. Genauso können wir auch versuchen, die Schicksalsschläge als Möglichkeit zu verstehen, irgendwie zu reifen, etwas zu lernen, wie auch immer.

Nur, wenn man gerade mal mitten drinsteckt, ist das halt sehr schwierig. Teilweise habt ihr etwas aus eurem Leben erwähnt, das sehr schwer war, und jetzt zum Glück, denke ich, hinter euch liegt. Genau das ist die Kunst, meine ich, dass man mit etwas Abstand auch erkennt, dass es zwar eine schlimme Zeit gegeben hat, dass aber auch wieder etwas Ruhe einkehrt (das wäre mein persönliches Paradies im Moment) oder dass etwas Gutes geschieht.

Aber auch das gehört irgendwie zum Zufall. Man hat Glück, man hat Pech, muss es ertragen und lernt daraus, oder auch nicht. Aber eine "ausgleichende " Gerechtigkeit gibts für mich nicht.

Ich weiß, dass meine Mama das zum Beispiel nicht hören möchte. Sie fühlt sich von meinem Vater sehr ungerecht behandelt, also auch vom Leben ungerecht behandelt und hofft nun darauf, dass "er für das bezahlen muss, was er mir angetan hat". Darauf kann sie aber, denke ich, lange warten... :rolleyes:

Ich hoffe sehr, Bibbi, dass du Recht hast, dass es eben eine Phase in meinem Leben ist.

Meine Tante meint immer: "Das Leben ist so hart." Oder wie Livi sagt: Kein Paradies!

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ich muss vielleicht einwerfen, dass ich in gewisser weise gläubig bin - ich bin einfach damit aufgewachsen und es gehört zu mir, auch wenn man manchmal zweifelt..

für mich sind es prüfungen, die wir durchmanchen müssen. viele sachen in meinem leben, die mich "treffen" empfinde ich als aufgabe und möglichkeit was daraus zu lernen.

persönlich würde ich sagen, dass ich kein leichtes leben hatte bisher und das ich erst seit kurzem zum ersten mal sagen kann: ich bin glücklich

aber mit dem glück kommen für mich erst recht ängste... verlustängste... usw - und die hab ich teilweise so extrem, dass ich mich schon wieder eingeschränkt fühle in meinem leben...

auch wenn ich in meinem leben dort angekommen bin, wo ich mein leben lang hingestrebt habe, bin ich mir manchmal nicht sicher, ob mein "altes" leben nicht "einfacher" war, wenn auch wesentlich trostloser...

edit:

das was bibbi sagt stimmt natürlich auch und gerade da wird ja auch materielles angesprochen - DAS ist aber für mich eher etwas, dass ich nicht mit "glück" in verbindung bringe, dass ist luxus, den ich sehr schätze!

Glück ist für mich ein gefühl, dass man in sich spürt, genauso wie leid...

Bearbeitet von livi
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Glück - Unglück - ausgleichende Gerechtigkeit...

Wäre es nur so einfach. *seufz*

Was ich glaube...

Ich glaube, dass unser Handeln im Jetzt unsere Zunkunft prägt. Ob ees dabei dann immer gerecht zugeht bezweifele ich allerdings.

Glück und Unglück sind ser subjektive Dinge. Bibbi hat das sehr schön beschrieben. *nick*

Vor einigen Jahren hörte ich mal von Yin und Yang - in allem Guten steckt auch etwas Schlechtes; in allem Schlechten aber auch etwas Gutes.

Daran glaube ich inzwischen fest.

Warum? Weil aus der bisher größten Tragödie in meinem Leben, dem plötzlichen Tod meines Vaters, mein größtes Glück wurde. Ich hätte ohne dieses Ereignis vermutlich nie meinen Mann kennengelernt und jetzt diese beiden wundervollen Söhne. Und doch tut es auch nach so vielen Jahren immer noch weh. Ich könnte mein Glück jetzt ohne diesen Schmerz vermutlich auch nicht annähernd so genießen.

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Mmmhhh..schwierige Frage, die Frage ob es sowas wie Gerechtigkeit gibt. Ich habe über fast 10 lange Jahre den wichtigsten Menschen in meinem Leben, nämlich meine Ma, bis zum Ihrem Tod begleitet. Sie war schwerst krank und ist viel zu jung gestorben. In dieser Zeit habe ich mich oft nach Gerechtigkeit gefragt...und danach wieso andere "Glück haben" und vermeintlich sorglos durchs Leben wandeln und sich über nichts Gedanken machen (müssen).

Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass alles eine Zeit und alles einen Sinn hat. Ich denke, dass alle tiefen Täler, durch die man geht/gehen muss eine Aufgabe oder einer Art "Lektion" sind, an der wir lernen, wachsen und uns weiterentwickeln...als Seele (ich hoffe, ich klinge nicht zu esotherisch :o). Und manchmal erwachsen aus schicksalhaften Ereignissen ganz andere Dinge, mit denen man nie und nimmer gerechnet hätte.

Mir geht es da ein bisschen wie Uta: Aus meinem größten Schmerz wurde mein größtes Glück...das lindert den Schmerz nicht - manchmal ist er sogar recht groß, weil ich mir für meine Ma immer sehnlichst gewünscht habe, dass sie meine Hochzeit und Enkel hätte miterleben können.

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Nur, wenn man gerade mal mitten drinsteckt, ist das halt sehr schwierig. Teilweise habt ihr etwas aus eurem Leben erwähnt, das sehr schwer war, und jetzt zum Glück, denke ich, hinter euch liegt. Genau das ist die Kunst, meine ich, dass man mit etwas Abstand auch erkennt, dass es zwar eine schlimme Zeit gegeben hat, dass aber auch wieder etwas Ruhe einkehrt (das wäre mein persönliches Paradies im Moment) oder dass etwas Gutes geschieht.

Aber auch das gehört irgendwie zum Zufall. Man hat Glück, man hat Pech, muss es ertragen und lernt daraus, oder auch nicht. Aber eine "ausgleichende " Gerechtigkeit gibts für mich nicht.

Mein Mann sagt immer - "Das Leben ist eine Welle."

Das trifft es relativ gut, finde ich. Ich glaube, daß das Leben einfach "das Leben" ist, und daß es sowas wie "gerecht" oder "ungerecht" bzw gar "ausgleichende Gerechtigkeit" nicht gibt. Das aber glücklich oder unglücklich sein kann - worunter jeder, immer in Abhängigkeit der jeweiligen Situation, etwas anderes für sich verstehen wird.

In seinem Leben geht jeder permanent einer Wellenbewegung nach - mal ist man weiter oben und auf dem Weg nach unten / oben, mal ist man gerade weiter unten und unterwegs in tiefere oder höhere Regionen. Und manchmal ist man ganz oben -- oder wie Du gerade (leider mal wieder....) gaaaaaaaaaanz unten.

Diese Wellenbewegungen/Phasen des hoch/runter bzw oben/unten sein sind jeweils von der Situation abhängig und können Stunden, Tage, Wochen, Monate oder manchmal auch Jahre dauern.... oder sich auch nur so anfühlen...

Ist man ganz oben, fühlt man sich super glücklich und alles scheint schön, hell und wunderbar zu sein und die Zeit rast im Flug. Ist man ganz unten... na, dann kann vermutlich jeder für sich hier am besten beschreiben, wie man sich dann fühlt. Am schlimmsten ist immer auch das Gefühl, daß sich nichts tut - die Zeit quasi still steht - und man für immer dort hocken bleiben wird... vielleicht auch nur, weil der Weg die Welle wieder hinauf zum Licht und der Sonne so lang und kräftezehrend zu sein scheint.. und man nicht weiß, woher diese Kraft kommen soll.

Da das Leben aber eine Welle ist, geht der Weg aus dem Loch aber unweigerlich auch mal wieder nach oben.. wenn vielleicht auch nach einer gefühlten Ewigkeit... und manchmal geht es ganz von alleine.. indem man nichts tut und abwartet.

Da das Leben aber eine Welle ist, heißt oben sein auch, daß es irgendwann mal wieder abwärts gehen wird - manchmal rasant, manchmal unmerklich.

NIEMAND ist NUR glücklich oder NUR unglücklich.

Der Glückliche wird auch in Kleinigkeiten Unglück erkennen, und der Unglückliche wird vielleicht in so "einfachen" Momenten wie einem schönen Sonnenaufgang einen Moment des Glücks fühlen, bevor ihn sein Unglück wieder einholt.

DIE GERECHTIGKEIT an sich gibt es auch nicht. Folglich gibt es auch keine ausgleichende Gerechtigkeit. Es gibt nur wieder den Weg die Welle hinauf, der dann als "gerecht" empfunden wird, der Weg hinab als ungerecht.

ABER --

auch wenn es keine ausgleichende Gerechtigkeit gibt, so gibt es doch den Ausgleich.

Jemand, der immer andere physisch oder psychisch quält oder unterdrückt, wird im Ausgleich vermutlich auch nie wirkliche Liebe, Freundschaft oder Zusammenhalt erfahren.

Jemand anderes, der immer sehr großzügig ist (ob nun mit Geld oder immatriellem Gut), geht dagegen ein großes Risiko ein, auch mal ausgenommen zu werden.

Jemand, der selbst schlimmes durchgemacht hat, wird häufig darauf achten, andere Menschen besser zu behandeln, als er es selbst erlebt hat.

Ein Kind, das auch als Erwachsener noch sehr an den Eltern klebte (vielleicht auch nur moralisch/ethisch/emotional), kann vielleicht nur dann wirklich "erwachsen" werden und ein eigenes "Oberhaupt" seines Lebens/Familie, wenn die eigenen Eltern dann mal tot sind, und man dann nur noch selber dafür verantwortlich ist, wie das Leben verläuft (meine eigene Erfahrung...)

Soll heißen - auf Bösem erwächst fast unweigerlich auch immer Gutes (und häufig ungeplant!). Und das Gute kann immer wieder auch gerne mal das Böse auf den Plan locken.

Ist das gerecht? Oder ungerecht? Ich denke nicht.

Ich glaube einfach nur, daß das nun mal das Leben ist.... und das ist nun mal so....

Keine Ahnung, ob ich rüberbringen konnte, was ich wirklich meinte. Manche Sätze klingen vielleicht sehr oberflächlich oder hohl, sind aber so nicht gemeint, und schon gar nicht will ich irgendeine Lebenssituation bagattelisieren -- Deine schon gar nicht, Sandra.

Aber ich "glaube" fest an diese Weltordnung -- daß das Leben eine Welle ist. Und dieser "Glaube" hat mich auch in dunklen Stunden immer das Licht am Ende des Tunnels sehen lassen... auch wenn ich dann meist noch nicht wußte, wie ich wohl dahin kommen würde.... aber ich war mir IMMER sicher, DASS ich dorthin kommen würde....

... denn das Leben ist nunmal eine Welle... und auch nach einem SEHR langen und SEHR dunklen Wellental kommt irgendwann auch wieder der Wellenberg... und dann geht es auch wieder bergauf....

Ich wünsche Dir alles Liebe, Sandra -- und dass die nächste Welle nicht zu lange auf sich warten läßt und Dich wieder hoch mit zum Licht und der Sonne mitnimmt...

Bearbeitet von Susi1001
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Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass alles eine Zeit und alles einen Sinn hat. Ich denke, dass alle tiefen Täler, durch die man geht/gehen muss eine Aufgabe oder einer Art "Lektion" sind, an der wir lernen, wachsen und uns weiterentwickeln...als Seele (ich hoffe, ich klinge nicht zu esotherisch :o). Und manchmal erwachsen aus schicksalhaften Ereignissen ganz andere Dinge, mit denen man nie und nimmer gerechnet hätte.

Super, Du hast in 4 Zeilen das gesagt, wofür ich mal wieder eine halbe Seite gebraucht habe.... :P

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Ich glaube nicht an einen "großen Plan", der auch so etwas wie eine Gerechtigkeit für jeden einzelnen beinhaltet (egal ob im oder nach dem Leben).

Aber als Humanistin wünsche ich mir (und versuche daran zu arbeiten), dass wir als Menschen versuchen, gerade denen, die es nicht leicht haben, beizustehen und ihnen einen Teil der Last abzunehmen und eben nicht anderen das Leben noch zusätzlich schwer zu machen.

Damit stimme ich vollkommen überein.

Ich glaube nicht, dass Verluste und schmerzhafte Erlebnisse "Entwicklungsaufgaben" sind, die eine wie auch immer geartete übergeordnete Größe uns aufgibt.

Dass wir nachträglich, wenn die Wunden heilen konnten, einen Sinn in ihnen finden, ist unsere ganz eigene Leistung - wir verleihen unseren Leben selbst einen Sinn. Und in meinen Augen ist das ein Teil der Würde des Menschen.

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Hm.... Das ist eine schwierige Frage. Unser Pfarrer hat aber glaub ich die Antwort darauf letztens in seiner Predigt zu Allerseelen ganz gut auf den Punkt gebracht. Er meinte, unsere Gesellschaft ist zu sehr auf das "Hier und jetzt" bezogen. Aber wir vergessen dabei, dass wir sehr viel mehr Zeit haben. Ein Leben PLUS eine Ewigkeit. Ich finde, dass ist sehr tröstlich (zumindest für mich) zu wissen.

Für manche klingts vielleicht nach finsterem Mittelalter wenn man sagt, man wird für das Leid hier später entschädigt, aber mit hilft der Gedanke. Ich muss nciht alles verstehen, was in meinem Leben passiert, ich muss nicht alles Glück in ein kurzes Menschenleben packen und genausowenig jedes Leid ...

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Glück - Unglück - ausgleichende Gerechtigkeit...

Wäre es nur so einfach. *seufz*

Was ich glaube...

Ich glaube, dass unser Handeln im Jetzt unsere Zunkunft prägt. Ob ees dabei dann immer gerecht zugeht bezweifele ich allerdings.

Glück und Unglück sind ser subjektive Dinge. Bibbi hat das sehr schön beschrieben. *nick*

Vor einigen Jahren hörte ich mal von Yin und Yang - in allem Guten steckt auch etwas Schlechtes; in allem Schlechten aber auch etwas Gutes.

Daran glaube ich inzwischen fest.

Warum? Weil aus der bisher größten Tragödie in meinem Leben, dem plötzlichen Tod meines Vaters, mein größtes Glück wurde. Ich hätte ohne dieses Ereignis vermutlich nie meinen Mann kennengelernt und jetzt diese beiden wundervollen Söhne. Und doch tut es auch nach so vielen Jahren immer noch weh. Ich könnte mein Glück jetzt ohne diesen Schmerz vermutlich auch nicht annähernd so genießen.

das stimmt... eine tür schließt sich und eine neue geht auf....

wenn man was verloren hat und es sucht, findet man mit sicherheit irgendwas, was man schon länger verlegt hat...

findet man geld auf der straße und hebt es auf, wird man an anderer stelle wieder geld verlieren..

es ist alles in allem seeeehr schwierig...

mein mann zb hatte eine sehr behütete kindheit (fast schon zu behütet) - materiell fehlte es ihm nur an einem kasperletheater, dass wir vor 2 wochen jetzt endlich gekauft haben ;) und trotzdem fragt er sich immer: WANN werde ich belohnt für all das, was ich gutes getan hab? dazu muss ich auch sagen, dass wir auch schon den einen oder anderen schicksalsschlag durch haben und trotzdem geht es uns hervorragend... wir haben ein haus, 2 autos, 2 katzen... ein kind (unsere maus zb hat "alte" eltern, keine geschwister, kein onkeln, keine tanten, keine cousins, keine cousinen... und wird irgendwann mit 30 alleine auf der welt sein, ohne familie.. der gedanke ist für mich gaaaaaanz schrecklich...).., aber sonst haben wir keine familie, die für uns da sein kann, die uns unterstützt... ich sag ihm dann immer: sei glücklich - du hast alles, was du brauchst und hast keinen grund zu jammern... er erkennt das nicht und ja, es könnte perfekter sein, aber es könnte auch viel viel schlimmer sein und deshalb kann man doch im jetzt und heute nur mit dem versuchen glücklich zu sein, das man hat, oder was man ist....

Bearbeitet von livi
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ich dachte auch immer, das wäre so. irgendwo hab ich gelesen: wenn gott eine türe schließt, öffnet er ein fenster.

aber ich denke auch, dass es ziemlich deprimierend ist, wenn man ständig die türen vor der nase zugeknallt bekommt.

es fällt mir zunehmend schwerer, an so einen ausgleich zu glauben. sicher gehts irgendwie weiter, aber ich denke eben nicht, dass es ausgleichend zugeht.

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ich denke eigentlich auch nicht das es ausgleichende gerechtigkeit gibt

ich würde es glück oder pech nennen, manche haben halt furchtbar viel pech und andere unverschämtes glück

ich habe unverschämtes glück, alle meine lieben sind gesund, alle die mir jemals wichtig waren oder sind, leben und es geht ihnen soweit gut, wir haben nicht viel geld, aber wir haben alles, was zum leben nötig ist, ich kann mich im leben echt nicht beklagen, deshalb ist das leben einfach ungerecht, dass andere für mein glück zahlen sollen müssen?!

das hat nichts mit gerechtigkeit zu tun, gerecht wäre es, wenn entweder alle soviel glück hätten, oder ich eben auch das ein oder andere pech hätte

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das hat nichts mit gerechtigkeit zu tun, gerecht wäre es, wenn entweder alle soviel glück hätten, oder ich eben auch das ein oder andere pech hätte

na, das wollen wir dir aber nicht wünschen!!! ;) ich finde es sehr schön, dass du das sagst, dass du glück hast! ich wünsche dir, dass du das noch ganz lange hast und von dem pech verschont bleibst.

ganz liebe grüße

sandra

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ich danke dir wirklich sehr dafür sandra, grad von deiner hand wiegt das besonders viel!!!

ich hatte bestimmt auch schon das ein oder andere mal pech, aber das weiß ich gar nicht mehr so genau, weil ich mich so auf meine glücksmomente konzentriere :)

natürlich wäre ein bisschen mehr geld schön, dass man vielleicht mal in den urlaub fahren könnte oder wenigstens mal mit den kindern in den zoo, aber das empfinde ich nicht als pech, denn soo schlimm ist es ja nicht, man kann ja im sommer ins schwimmbad und auf dem spielplatz haben die kiddis genauso viel spaß und die tiere guckt man sich dann eben im buch an, bis man dann endlich mal in den zoo gehen kann und die mäuse einem dann gleich erzählen können, was denn das alles für tiere sind :)

ich denke es kommt immer darauf an, wie man sein pech betrachtet, lässt man sich darin zergehen, dann kann einem das größte glück wieder fahren, man würde es gar nicht erst erkennen, so wie ich mich auf mein glück konzentriere und mein pech mich gar nicht mehr berührt

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ich denke, ein stück weit hat man das wirklich in der hand. viele dinge können wir nicht beeinflussen, aber wir können ein stück weit entscheiden, wie wir damit umgehen. wir können uns beschweren, dass wir kein geld haben- oder wir machen dinge, die einfach weniger kosten, aber auch spaß machen.

ich kann mich durch den tod meiner kinder so runterziehen lassen, dass ich zu nichts mehr in der lage bin, oder ich überlege mir, was ihr tod in mir und bei den menschen um mich herum bewirken kann- und verändere etwas.

sicher klappt das nicht immer, es ist stimmungsabhängig. aber es ist die wahl, die wir haben, die einzige. niemand hat so viel in der hand, dass er alles nach seinen wünschen regeln kann. oft ist es schwer, das einzusehen, aber wenn ich etwas gelernt habe, dann das.

ich kann nicht darauf warten, dass das leben wieder etwas bei mir "gutmacht". darauf kann ich lange warten. ich muss selber etwas tun. nur ist das oft einfach sehr anstrengend.

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