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Meine Hexe wurde zwangsgeräumt!!

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Rapido

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so hier ist mein Bericht, aber Achtung, er ist 5 Din4 Seiten lang, ich hab ihn füe mich ausführlich geschrieben!!

Die Geburt von Xenia Maria Barbara

04. August 2009: 1. Tag der Einleitung

Ich hab um 8. Uhr angerufen und sie sagten ich soll etwa um 10 Uhr erscheinen. Ok, dann haben wir noch gemütlich gefrühstückt, wobei ich dann doch so langsam immer nervöser wurde. Zum Schluss war ich so hibbelig, dass ich angefangen hab das Küchenfenster zu putzen!!! Um halb zehn sind wir dann losgefahren und was passierte? Wir sind in den fetten Verkehrsunfallstau gekommen und es war klar, dass wir 10 Uhr nicht schaffen werden. Man was hab ich getobt in dem Auto, geheult und mich aufgeregt. Doch es half alles nichts, ich hab mich dann versucht mit aller Gewalt zu beruhigen, hat viel Kraft gekostet!!

Im KH angekommen wurde erstmal ein CTG geschrieben. Zum Glück war es nicht schlimm, dass wir zu spät ankamen. Wahrendessen hat Ralf mich stationär angemeldet. Dann hab ich den Cocktail bekommen, als ich damit fertig war, war es 12 Uhr. Dann zwei Stunden rumlaufen, Sonne sitzen, lesen und warten. Es passierte erstmal nichts, außer das ich total müde und es mir schummrig wurde, lag wahrscheinlich am Sekt. Dann wieder um 14 Uhr CTG. Da hat es auf einmal echt angefangen zu ziehen im Rücken, aber es wurde keine Wehe geschrieben. Kann auch der Darm gewesen sein, der auf das Rizinusöl reagiert hat. Dann hatte ich wieder eine Stunde Pause. Nur eine Stunde, da die Hexe etwas gestresst reagiert hat. Also wieder eine Stunde rumlaufen. Und da hab ich das erstmal im Leben Wehen gespürt. Das hat schon ganz schön gezogen!!! Danach also um 16 Uhr wieder CTG und siehe da es wurden Wehen gezeichnet. Doch im Liegen sind sie deutlich schwächer geworden, als beim Laufen. Die Hexe hat beim 3. CTG zum Glück cooler reagiert. Man war zufrieden. Nach dem CTG wurde ich untersucht! Muttermund ist 1 cm offen, Kopf ist fest im Becken. Juhuuuu, dass ist doch schon mal ein kleiner Fortschritt!!! Da alles gut aussah, hab ich wieder 2 Stunden Freizeit bekommen. Wir wieder raus und haben uns in der Kantine eine Schwarzwäldertorte und Landjäger mit Brezel gegönnt. Im Anschluss wollte ich wieder etwas rumlaufen. Und da wurden die Wehen schon deutlich mehr, musste auch ein paar mal stehen bleiben und etwas tiefer atmen. Nach einer Stunde sind wir ins Entspannungszimmer, da ich unglaublich müde war und ich hab etwas vor mich hin gedöst, konnte sogar immer mal wieder einschlafen. Das Problem, dadurch wurden die Wehen wieder weniger und schwächer. Danach um 18.30 Uhr erneutes CTG, das entscheiden sollte, wie es weiter geht, ob ich heim kann. Zu Beginn war das CTG sehr schön. Ab und zu Wehen, so wie beim letzten Mal und Herztöen ok. Doch dann würde die Hexe wieder sehr hektisch und gestresst. So durfte ich nicht nach Hause. Die Hebi fragte mich, ob ich Hunger hätte, was ich nur mit "Ja" beantworten konnte. Das könnte das Problem sein. Ok, CTG stoppen und was essen, und ich sollte meine Bauch mit Levendelöl eincremen! Danach wieder CTG um 20 Uhr! Und siehe da, es war viel ruhiger (auch wenn sie sich immer wieder versteckte und wir mit dem Kopf hinterherrennen mussten). Die abschließende Untersuchung zeigte aber keinen Fortschritt am Muttermund. Hätte mich auch gewundert, da die Wehen ja wieder abgeflaut sind. Um 21.30 Uhr wurde wir dann entlassen. Wir sollen entweder kommen, wenn es in der Nacht los geht oder morgen wieder um 8 Uhr anrufen!!

Dann wird morgen entschieden wie es weiter geht.

Bin nicht unzufrieden mit dem Tag. Er war zwar lang und es war anstrengend die ganze Zeit im KH ziellos rumzulaufen. Doch es hat Fortschritte gebracht, der Mumu ist 1 cm offen und vorhin ist ein Teil des Schleimprofes abgegangen, und ich weiß, wie sie beginnende Wehen anfühlen - erstmal gut machbar, aber das wird sicher noch mehr.

05. August 2009: 2. Tag der Einleitung

Die Nacht verlief ohne weiter Wehen. Sie sind komplett wieder verschwunden

Wie am vorherigen Tag hab ich wieder um 8. Uhr angerufen und sie meinten ich solle gleich kommen. Oh je, damit hatte ich nicht gerechnet! Ich dachte ich soll sicher wieder so ab 10 Uhr da sein. Nachdem ich erklärt hatte, dass ich damit nicht gerechnet hätte, hieß es, es sein kein Problem, ich solle erstmal in Ruhe frühstücken. Ok, gesagt, getan!! Sind dann nach dem Frühstück los und zum Glück gab es heute keinen Stau.

Dort angekommen, wie immer CTG als erstes! Was ja klar was, dass keine Wehe angezeigt wurde, wie auch, sind ja komplett weg!!

Wir hatten besprochen, dass wir auf alle Fälle noch mal mit dem Arzt sprechen wollen, ob die Einleitung auch weiterhin nötig ist, oder ob wir noch ein paar Tage warten könnten!

Haben das dann auch klar gesagt und auch die Option bekommen! Es wurde ein neuer US und ein Doppler gemacht. Die Werte hatten sich nicht weiter verändert und der Arzt befürwortete die Fortsetzung der Einleitung sehr massiv.

Na gut, wir wollten uns nicht gegen die Meinung von 4 Ärzten stellen und gaben klein bei.

Uns wurde erklärt, dass zuerst nur mit Cytotec eingeleitet wird. Das Mittel sei sehr sanft und würde dem Körper die Möglichkeit geben, selbst hinterherzukommen und somit war es möglich, dass eigene Wehen entstehen können.

Zu Beginn hab ich erstmal eine viertel Tablette bekommen, damit man sehen kann, ob ich sie vertrage.

Eine Bedingung, dass wir mit der Einleitung weiter machen, war, dass ich ein eigenen Zimmer bekomme. Denn ich hatte keine Lust die nächsten Tage (?) hier im KH rumtiegern zu müssen.

Als ich also im 12 Uhr die erste Viertel-Tablette geschluckt hatte, bezogen wir mein Zimmer und meldeten mich erneut an. Das getan, sind wir in die Cafeteria gegangen und haben uns erstmal ein Mittagessen gegönnt!!

Ich hab die Tage immer wieder den leckern Eiskaffee dort getrunken und werde wohl mein Leben lang Eiskaffee mit der Geburt meiner Tochter verbinden.

Irgendwie waren wir beide dann hundemüde und haben uns zusammen in mein Zimmer aufs Bett gelegt. Ständig darauf wartend, dass bei mir was passiert. Aber es passierte nichts.

Um 16 Uhr musste ich zum nächsten CTG! War ja klar, dass keine Wehen angezeigt wurden, aber Xenia ging es auch weiterhin sehr gut, die Herztöne waren bestens.

Im Anschluss an das CTG hab ich die nächste Tablette genommen, dieses mal eine halbe! Wir haben dann beschlossen, dass Ralf nun nach Hause geht, denn es war einfach furchtbar öde die ganze Zeit dort im KH zu sitzen! So konnte er zu Hause entspannen und ich würde auch was lesen oder fernsehschauen.

Als Ralf sich verabschiedet hat, hab ich Jasmin besucht. Wir hatten uns die beiden in unserem GVK kennen gelernt und sie hatte witzigerweise jetzt zum gleichen Zeitpunkt entbunden, obwohl sie erst in drei Wochen soweit gewesen wäre. Wir hatten uns zufällig (bzw. ihren Freund) in der Cafeteria getroffen.

Ich hab mich dann doch fast zwei Stunden mit ihr unterhalten, bevor ich wieder in mein Zimmer bin. Dort hab ich versucht die Zeit bis zum nächsten CTG totzuschlagen. War schwer, denn auf lesen konnte ich mich nicht konzentrieren und auf fernsehen irgendwie auch nicht. War total aufgewühlt!!!

So um 21 Uhr bin ich dann zum nächsten CTG und es war ja klar, dass es auch hier nichts angezeigt hatte, denn ich hatte auch weiterhin keine Wehen! Dann musste ich die nächste, vor der Nacht letzte Tablette nehmen!

Zum Glück dürfte ich dann wieder um 23 Uhr zum CTG kommen, so dass ich nicht so lange rumhocken musste. In der Zeit bis dahin, hab ich versucht etwas zu schlafen, sozusagen vorzuschlafen, doch das gelang nur mäsig!!

Um 23 das letzte CTG für heute! Keine Wehe! Keine Tablette mehr! Keine Lust mehr! Gute Nacht!

06. August: 3. Tag der Einleitung und Geburt von Xenia

Auch diese Nacht brachte keinen echten Neuigkeiten! Vielleicht vereinzelte leichte Wehen, alle 20min, aber sonst nichts – außer schlechten KH-Schlaf. Ich kann im KH einfach nicht schlafen und es nervt mich fürchterlich, dass es ab 6 Uhr auf den Fluren abgeht!!!

Ok, also um 8 Uhr wieder mal CTG. Und was war zu sehen? Natürlich nichts, aber Xenia geht es weiterhin gut. Um 9 Uhr hab ich dann die nächste Tablette genommen. Nach dem CTG hab ich erstmal mit Ralf telefoniert, auch er konnte nur sehr schlecht schlafen. Hatte die ganze Nacht Angst, dass er sein Handy nicht hört ;-) !!!

Nach dem Telefonat hab ich mich wieder aufs Bett gelegt und hab versucht etwas zu schlafen, denn wie gesagt, die Nacht war eher bescheiden!!

Um 10.15 Uhr hab ich auf einmal ein Plopp gespürt und sogar gehört! Zuerst bin ich total erschrocken und dachte mir: Na so feste musste mich aber nicht Kicken, liebste Tochter!! Dann kam die Überlegung: Moment die Füße sind doch bei den Rippen, die kann mich nicht nach unten Kicken!?????? Dann fiel mir die Beschreibung von Simone, eine meiner Freundinnen, ein, wie es sich anfühlt, wenn die Fruchtblase platzt. Genauso war es! Als würde innerlich eine große Seifenblase oder ein Luftballon platzen. Oh mein Gott, ich glaube meine Fruchtblase ist geplatzt!!!! Schnell zwischen die Beine gegriffen! Tatsächlich, da kommt es nass!!! Puh, jetzt Ruhe bewahren!! Schnell ein Handtuch, drauf setzen! Was jetzt? Als erstes Ralf anrufen! Gedacht, getan!! Man ist es schwer, mit zitternden Fingern sein Handy zu bedienen!! Ralf, könntest du bitte kommen, meine Fruchtblase ist geplatzt!! Wir treffen uns im Kreissaal, bzw CTG!!! Ok, wichtigste erledigt, was jetzt? Klingen! Ja genau, nach der Schwester klingeln! Gedacht, getan! Auf einmal waren zwei Schwestern und dann auch gleich eine Hebamme aus dem KS um mich rum!! Schnell aufschreiben, wann war der Blasensprung? Dann auf in Kreissaal!! Ähm Moment, mit nasser Hose? Nee, noch schnell umziehen!! Netzhöschen, Binde und Jogginghose an und auf in Kreissaal und ran ans CTG. Es waren nur 15 min vergangen, bis ich im CTG hing! Doch schon auf dem Weg in Kreissaal merkte ich, dass die Wehen beginnen und auch auf dem CTG waren sie zu sehen. Noch nicht stark und total harmlos, aber merkbar und sichtbar!!! Um 10.45 Uhr kam Ralf breit grinsend ins CTG Zimmer!! Ich spürte die Wehen schon recht deutlich und musste immer mal wieder aufhören, mich zu unterhalten!! Sie kamen schon recht regelmäßig, so alle 5 bis 7 Minuten.

Ok, alle zufrieden und jetzt raus hier, laufen, was essen oder was auch immer wir machen wollen. Und was taten wir? Genau, wie immer ab in die Cafeteria, Ralf wollte noch in Ruhe Zeitung lesen, typisch! Und ich, ja klar, Eiskaffee trinken!!! Der Hinweg ging noch gut! Dann dort angekommen, wurden die Wehen deutlich stärker und regelmäßiger. Ralf mach hinne, werde mit der Zeitung langsam fertig. Ich konnte mein Buch schon nicht mehr anrühren und musste mich so langsam schon konzentrieren, wenn die nächste Wehe anrollte!! Aber alles gut machbar, aufhören zu reden, ins sich hineinhören, langsam und tief atmen und auf den Schmerz konzentrieren, und vorbei, weiter reden oder weiter Eiskaffee trinken!! ;-)

Kurz vor 13 Uhr, so jetzt reicht es, ich will ins Zimmer. Der Rückweg war eindeutig schwerer, musste stehen bleiben und schon Ralfs Hand drücken!!

Im Zimmer wartete das Mittagessen. Igitt, jetzt was essen, nee, mir wird schlecht!! Ralf hat das Gyros gegessen und ich nur nen Joghurt!

13 Uhr, phuuu, ok, beginne so langsam die Wehen zu veratmen, geht aber mit Konzentration sehr gut. Wehen so etwa alle 2 bis 3 Minuten. Tief ein und lang ausatmen!! Jetzt aber ab zum CTG, Ralf vergess den Rucksack nicht!! Ralf zog sich schon mal sein Geburt-Outfit an!!

CTG zeigt ganz klar regelmäßig Wehen, die ich auch schon gut veratmen muss. Sie lassen mich gar nicht so lange am CTG, denn Wehen sichtbar, Herztöne gut.

Ich werde von einer Hebammenschülerin begleitet, sie erklärt mir ein paar Sachen und dann kommt eine „echte“ Hebamme rein und stellt die Frage, ob es für mich ok wäre, wen ich Examenspatienten sein würde.

Zur Erklärung: Schon am Vorabend wurde ich beim letzten CTG von einer Hebammenschülerin (es ist eine Schule an das KH angebunden) aufgeklärt, dass es doch toll wäre, wenn ich meine Tochter nächsten Morgen bekommen könnte. Daraufhin meinte ich, das ich das auch gut fände, aber was ihre Motivation dahinter sei? Naja, meinte sie, im Moment sei Examen an der Schule und sie würden täglich auf Patientinnen warten. Doch im Moment gäbe es so viele Kaiserschnitte oder Nachtgeburten, beides nicht relevant fürs Examen. Und da es gerade schwer ist Patientinnen zu bekommen, würde sich für alle das praktische Examen nach hinten verschieben!

Ich versprach, dass ich mich bemühen würde!! Denn „nein“ konnte ich ja als Dozentin nur schlecht sagen!!

Ok, ich willigte dem Examen ein! Daraufhin wurde meine arme Hebamme ganz hektisch und aufgeregt! Oh Gott, dann muss ich jetzt die Schule anrufen, meine Lehrerin muss kommen und ich muss den Kreissaal vorbereiten!!! Aber vorher bitte noch das erstmal Mumu tasten. Der war schon bei 3cm! Wow, so schnell, das hat mich echt motiviert, denn so stark waren die Wehen ja auch noch nicht, aber wohl mit Erfolg!!!

Klar machen sie mal! Wir warten dann im Entspannungszimmer!! Da musste ich jedoch schon recht massiv meine Wehen veratmen, sie kamen stetig früher und heftiger. Aber auch das ging mit der richtigen Atemtechnik noch gut!! Bin dort auf und ab gelaufen, wie ne Löwin im Käfig.

Ralfs Aufgabe, war laut Hebamme, mir immer wieder Wasser einzuflößen, was er auch mit immenser Vehemenz tat!!

Nach etwa einer Stunde, es war ca 15 Uhr durfte ich endlich in den Kreissaal! Keine Minute zu spät, denn ich begann so langsam auch bei den Wehen zu tönen, auf „aaaa“ auszuatmen und das nicht so leise!

Da ich Examenspatientin war, hatte ich drei Hebammen (!), meine Hebammenschülerin, ihre Lehrerin (ein alter Hase) und die diensthabende zweite Hebamme. Mensch was für ein Luxus!!!

Ab jetzt hab ich kein Zeitgefühl mehr!

Ich wechselte am Anfang zwischen Sprossenwand und Bettkante, Peziball und Ralfs Schultern hin und her! Ich konnte nicht ruhig stehen oder sitzen bleiben, sondern musste ständig in Bewegung sein.

Jedoch konnte ich durch die Bewegung und mein Tönen auf „aaa“ die Schmerzen recht gut vertönen, veratmen und aushalten. Die nächste Untersuchung (Ralf meint irgendwann zwischen 16 und 17 Uhr) brachte schon eine Mumuöffnung von 6-7 cm (die Schülerin war sich mit ihrer Lehrerin da leider nicht einig!! ;-), war mir egal, ich fand beides aufbauend, es ging also recht schnell). Jedoch war der Mumu wohl sehr angespannt, da das Köpfchen schon sehr stark nach unten drückte. Sie wollten mir gerne Buscopan geben und ich wollte dann aber gleich einen Zugang haben, denn bei mir ist es sehr schwer Blut abzunehmen oder eine gute Vene zu finden, es gibt eigentlich nur eine Stelle!! Also mal kurz in einer Wehenpause praktisch gedacht und Zugang verlangt, Wehe abwarte, schnell Zugang legen!! Buscopan in mich rin, damit die Muskulatur am Mumu sich besser entspannen kann.

So jetzt werden die Wehen aber schon recht heftig, und ich werde richtig laut! Mir egal, und wann es die ganz Stadt mitbekommt, ich töne so laut ich will!!

Und immer wieder Stellungswechsel, Rücken, linke Seite, rechte Seite, Vierfüßlerstand, Hocke und wieder von Anfang! Und ich versuche meine gesamte logopädische Technik und mein Wissen beim Tönen anzuwenden!!

Das Tönen hilft unglaublich gut, die Schmerzen raustönen (nein es war kein Schreien!!), ich war ganz bei mir, ganz konzentriert auf die nächste Wehe, auf der Wehe reiten, das klappt wirklich. Zu Beginn leise und langsam tönen, so wie die Wehe kommt, dann immer lauter und mit mehr Atmung, bis zum Gipfel der Wehe, dann klingt sie wieder. Ciao, du kommst nie wieder und ein kleines Stück ist wieder geschafft.

Ich hab die ganze Zeit meine Augen zu! Kann niemanden anschauen, will mich nur auf mich und meine Wehen konzentrieren. Doch somit fällt es den Hebammen schwer mich zu erreichen. Doch hier kommt Ralf ins Spiel. Er fungiert als Übermittlungsstation! Alles was die Hebammen sagen, macht er mir vor. Er tönt einfach mit, er atmet mir vor, macht alles mit und kann mich so auch mitten in der heftigsten Wehe erreichen. Einfach unglaublich gut! Das hat mir so wahnsinnig gut geholfen!! Und er hat nie mit mir geredet, er war einfach da, hat mir seine Hand zum Halten gegeben (einmal hätte ich ihm fast den Daumen gebrochen und ich hab wohl mein Armdrücken gewonnen; Wahnsinn, wie viel Kraft eine Frau in den Wehen entwickelt) und hat mich unglaublich motiviert, nur durch seine einfachen Worte, wie „du bist die Größte“!!! Er war meine vierte Hebamme und die größte Motivation!!!

Die nächste Untersuchung (iiiiihh, das tat weh), zeigte das der Mumu schon bei 9 cm ist! Was das ging aber echt flott! Wow, bald geschafft! Los jetzt, auf in die letzten Runden!!!

Für mich war ab jetzt die Zeitspanne zwischen 9 cm und 10 cm (also Pressen), nur noch ein paar gefühlte Wehen. So dass ich sogar zwei Presswehen ungenützt verstreichen ließ, denn ich blickte im ersten Augenblick gar nicht, was die von mir wollen. Wie jetzt schon pressen, wie pressen, so richtig, nee, sicher noch nicht, falsch verstanden!!

Na gut, verstanden, pressen!! Wahnsinn, ich konnte was tun!! Zuerst gab es noch ein kleines Problem. Sie wollte nämlich mit ihrem Dickkopf nicht um die Kurve und rutschte immer wieder vor und zurück. Deshalb gab es noch mal ein paar Stellungswechsel, bis die erfahrene Lehrhebamme erneut auf die tiefe Hocke, so ein paar heftige Presswehen, dann war es geschafft. Ich hab richtig gespürt, wie er Kopf rum ging!! Jetzt waren es nur noch Augenblicke, bis sie sein sollte. Ralf sagte immer wieder, das er schon die Haare sehe, und es bald geschafft sei!!

In dem Augenblick war es für mich immer das schlimmste, wenn die Wehe vorbei war. Ja richtig! Schlimm, wenn sie vorbei war, ich konnte nichts mehr tun, nicht mithelfen und musste mich im Gegensatz wieder nach hinten aus der Hocke auf den Rücken legen. Dabei hatte ich immer das Gefühl, dass ich mich auf den Kopf setze. Ätzend!!!

Ich presste wie eine Löwin!! Konnte gar nicht genug davon bekommen, kam voll in Pressrausch, so dass mich die Hebammen richtig raus holten mussten.

Sie boten mir immer an, dass ich doch mal fühlen sollte. Nein, ich will nicht fühlen, ich will pressen.

Und dann war es soweit, die letzte Presswehe stand an! Jetzt Pressen, stopp nicht mehr pressen, hecheln, nicht pressen, so nur kurz und wenig pressen und, und, und ........

Xenia Maria Barbara erblickte am 06. August 2009 um 17.27 Uhr das Licht der Welt.

Die Hebammen forderten mich auf, dass ich sie mir doch selbst holen sollte!! Ich hob dieses Bündel auf und legte sie mir auf den Bauch!! Oh, stopp, kurze Nabelschnur. Ok, Ralf abnabeln! Ralf, hallo!! Ja, ja, bin doch dabei! Puh, ich dachte schon, er wird übergangen!!

Gut abgenabelt und jetzt liegt sie auf meinem Bauch und schaut mich mit ihren großen Augen an! Ein überwältigendes Gefühl! Wahnsinn, das hab ich geschafft? Was für ein Moment in meinem Leben!!!

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Na, das war ja eine Entbindung wie aus dem Lehrbuch!Gut hast Du das gemacht... und sehr gut geschrieben!:biggthumbup:

Hat den Deine Hebammenschülerin ihr Examen bestanden? Mit Dir hatte sie doch wirklich ein Musterexemplar, was Stellungen, Wehenverathmung usw. .....

:daisy:Nochmals Herzlichen Glückwunsch!:daisy:

VeryBusy

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Na, das war ja eine Entbindung wie aus dem Lehrbuch!Gut hast Du das gemacht... und sehr gut geschrieben!:biggthumbup:

Hat den Deine Hebammenschülerin ihr Examen bestanden? Mit Dir hatte sie doch wirklich ein Musterexemplar, was Stellungen, Wehenverathmung usw. .....

:daisy:Nochmals Herzlichen Glückwunsch!:daisy:

VeryBusy

Das wusste sie selbst noch nicht, sie hat im September noch die mündlichen und dann erst das Ergebnis! Aber das Feedback war wohl gut!!!

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  • 3 Wochen später...

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