Jetzt habe ich lange überlegt ob ich in diesem Thread was schreibe oder nicht, aber da es auch bei mir quasi ein "Herzensthema" oder anders ein "Seelenthema" ist, muß ich mich auch dazu äußern.
In vielen Sätzen die hier schon geschrieben wurden erkenne ich mich wieder, dass ist zum einen ein gutes Gefühl, weil man so sieht, dass man nicht alleine ist und zum anderen zeigt es aber doch wieder die Hilflosigkeit.
Juni Dir kann ich nur absolut Recht geben, der Spruch "Vergeht Zeit, so vergeht auch der Schmerz"... einfach ein Spruch der total fehl am Platz ist.
Ich hatte ja nun zwei ungewollte KS, wobei der erste für mich der absolute Albtraum war und ist. Maori schreibt von einem schwierigen Verhältnis zu ihrem Sohn und darin finde ich mich mehr als wieder mit meiner Lara. Bei Lara hatte ich zwar die Möglichkeit den ersten Schrei live zu erleben und ihr noch einen Kuß geben zu können, allerdings ist danach dieses große schwarze Loch, denn ich weiß nur noch, dass ich totale Panik bekommen habe, danach plötzlich heftigste Schmerzen im Brustraum bekommen habe und demnach auch nicht mehr wirklich Luft und deshalb wurde ich weggespritzt. Das hing damit zusammen, dass mir die SPA hochgestiegen ist. Mein letzter Gedanke war der, dass ich meine Tochter nie wieder sehen würde.
In der zweiten Schwangerschaft habe ich dann so gut wie alles anders gemacht, denn noch ein KS durfte es auf keinen Fall werden. Ich habe mir ein anderes Krankenhaus gesucht und eine super liebe Beleghebamme. Die gesamte Schwangerschaft über habe ich auf eine Spontangeburt hingearbeitet, die ambulant stattfinden sollte. Als dann die Geburtswehen einsetzten war ich überglücklich, insgesamt hatte ich 28 Stunden Wehen und ich war mir soooo sicher ich würde es diesmal schaffen und wenn es nötig wäre auch noch weitere 28 Stunden aushalten. Leider schrillte auch bei meiner Lina plötzlich Alarm auf dem CTG wegen absinkender Herztöne. Da brach eine Welt zusammen, dass kann man gar nicht beschreiben. Vorallem war aber auch ganz viel Angst da, dass es so wie bei Lara werden würde. Der zweite KS ist allerdings gut verlaufen, ich durfte die Maus die ganze Zeit bei mir haben. Insgesamt ist es bei dem zweiten KS anders verlaufen, allerdings ändert das auch nichts daran, dass ich unglücklich über den Geburtsmodus bin.
Ich sag's mal direkt heraus ich stecke seit dem ersten KS in einer Depression die nun zwar auch behandelt wird, aber es ist definitiv noch ein langer Weg dort hinaus. Allen Frauen denen es so wie einigen hier von uns geht kann ich such nur raten, nicht so lange zu warten mit der Hilfesuche wie ich, es ist keine Schwäche Hilfe zu suchen, sondern eine Stärke anzuerkennen, dass man Hilfe benötigt.
Keksi Du schreibst Du fühlst Dich als hättest Du versagt, dass Gefühl kenne ich leider zu gut.
Ich bin genau wie alle anderen hier froh, dass ich meine Mäuse gesund in den Armen halten darf! Das man aber genau sowas zu hören bekommt von der Umwelt wenn man Versuch offen darüber zu sprechen ist einfach nur ätzend und hilft uns auch nicht weiter. Verständnis diesbezüglich kann man leider nicht von sehr vielen Menschen behaupten, da ein außenstehender sich einfach nicht hineinversetzen kann. Selbst mein Mann kann dies nicht und hat lange Probleme damit gehabt, dass es mir so schlecht damit geht.
Ich meide im übrigen auch heute noch beide Krankenhäuser und nach Möglichkeit vermeide ich es auch die Strecke an ihnen vorbei zu fahren.
Jetzt habe ich soviel geschrieben und doch immer noch nicht alles zu dem Thema, aber das muß nun erstmal genügen, denn es ist dich sehr aufwühlend.
Liebe Grüße von Denise