- was macht eine Freundschaft für Euch aus?
Freundschaft bedeutet für mich, dass ich der Person alles sagen kann und sie das im Gegenzug auch bei mir machen kann, ohne, dass man sich gleich nicht mehr anschaut, nur weil man mal geteilter Meinung ist. Außerdem bedeutet Freundschaft für mich, dass ich immer für den anderen da bin. Es ist sicher nicht immer möglich direkt vor Ort zu sein, wenn es mal nötig wäre, aber per Telefon sollte man sich für seine Freunde immer Zeit nehmen, und wenn das um 2 Uhr nachts ist.
- wie viele Freunde habt ihr? Wie viel Kontakt habt ihr zu diesen?
Ich habe viele Bekannte, aber nur wenige Freunde. Als wirkliche Freunde würde ich 4 Leute aufzählen. Mit denen habe ich schon recht häufig Kontakt, allerdings gibts auch mal Phasen wo wir nicht telefonieren (sehen ist schwierig, da alle Kinder haben und alle in Hessen sind). Aber auch wenn diese Phasen manchmal Wochen dauern in einigen Fällen waren es sogar mal Monate, sind es Freunde, eben weil einen diese Zeitspanne nicht auseinanderbringt. Das ist bei Bekannten häufiger der Fall. Man hat so lange was zu Reden wie man auch immer in Kontakt ist, fällt das mal ne Zeitlang weg, weiß man sich nix mehr zu sagen. Als Freunde würde ich 3 weitere Personen nennen.
- wo seht ihr den Unterschied zu Bekannten?
Mein bestes Beispiel für den Unterschied Bekannte/Freunde ist folgendes: Im Kindergarten hatte ich eine Freundin. Ich zog weg und wir verloren uns aus den Augen. Wir trafen uns immer mal wieder auf irgendwelchen Festen und wechselten ein paar Worte und immer mit dem Vorsatz: Ach wir müssen uns mal treffen. Was aber so nie eintraf. Und doch hab ich immer gesagt: das ist meine Freundin. Dann nach langen Jahren, ich war inzwischen sowas um die 17-18 rum hab ich sie wieder getroffen und diesmal haben wir uns dann WIRKLICH getroffen und uns auf Anhieb wieder verstanden wie im Kindergarten und seitdem haben wir wirklich sehr regelmäßigen Kontakt und sie ist jmd der IMMER für mich da ist (so wie ich für sie natürlich auch), sie stand mir wirklich schon in schlimmen Zeiten bei und jetzt wird sie die Patentante von Laura.
- wie pflegt ihr die Freundschaft?
Ich melde mich bei ihnen wenn ich mal Zeit hab. Natürlich nicht JEDESMAL aber ich versuche doch schon immer eine Balance zu finden, so dass die Abstände wo man was voneinander hört oder sich mal sieht nicht allzu groß sind.
und die für mich wichtigste Frage:
- kann man auch ohne Freunde glücklich sein/ werden?
Das kommt auf einen persönlich an, meine ich. Die einen sagen: Nein, ohne Freunde kann ich nicht 2 Wochen sein. Die anderen sagen: Ich brauch nicht immer wen um mich herum. Ich bin der Meinung: Ja, man kann ohne Freunde glücklich sein, aber nur eine begrenzte Zeit. Irgendwann kommt der Punkt wo man sich mal mit seinem Mann/Freund/Chef/Wer auch immer zofft oder etwas passiert was einen echt erschüttert und dann gibts nix hilfreicheres als sich mit ner Freundin/nem Freund zu treffen oder anzurufen und sich so richtig nach herzenslust auszukotzen oder auszuheulen. Denn dafür sind Freunde da. Dass man sich einfach mal fallen lassen kann. Wahre Freunde kennen deine besten, aber auch deine schlimmsten Seiten und stehen trotzdem zu dir. Und wenn es die Situation erfordert, dann sind sie für einen da und hören sich über Wochen dein Gejammer an und es wird ihnen dennoch nicht zu viel. Es ist ein Geben und Nehmen. Wenn man dann wieder auf dem Damm ist, dann kommt es wieder in die Waage und man ist bereit sich die Sorgen des anderen anzuhören und nicht immer nur zu heulen. (Ich hoffe, das war jetzt verständlich... )