Wochenend-Papa

[red-butterfly]

Ich eröffne dieses Thema um vielleicht Erfahrungen oder Tipps zu bekommen.

Denn Emilias Papa muss beruflich ab Sonntag bis Anfang Mai weg und wird nur an den Wochenenden da sein.

Von Oktober bis März nächsten Jahres dann wieder dasselbe...

Er war letztes Frühjahr schon einmal knapp 3 Monate nur an den Wochenenden bei uns.

Dort war Emilia aber einfach noch kleiner, hat noch nicht so viel verstanden, aber es war trotzdem (oder vor allem deswegen) sehr schwer für sie.

Anfangs hat sie sich immer an ihren Papa geklammert und geweint, sobald dieser seinen Koffer gepackt hat. Als er freitags dann wiederkam, freute sie sich so sehr.

Aber je länger er weg war umso schwerer wurde es für sie.

Sie wollte immer weniger zu ihm. Trösten, ins Bett bringen, tragen etc. durfte alles nur noch ich

Ihr Papa war einfach keine konstante Person, auf die sie sich verlassen konnte.

Auch als er dann wieder da war, dauerte es einige Zeit, bis die Papa-Tochter-Bindung wieder wie vorher war.

Das tat Beiden natrülich nicht gut.

Trennung auf Zeit kennt sie. Denn Emilia geht seid sie 10 Monate alt ist in die Krippe.

Dort braucht sie aber auch ganz feste Bring- und Holzeiten und dann klappt es super.

Bei allem Neuen ist sie aber immer erst sehr kritisch, das betrifft neue Dinge (wie z.B. Spielzeug), aber auch neue unbekannte Situationen.

Sie merkt jetzt schon, dass irgendwas "im Busch ist" und ist total anhänglich bei mir und ignoriert ihren Papa völlig

Können wir es ihr irgendwie leichter machen?

Vielleicht durch ein spezielles Abschiedsritual, so dass sie versteht das der Papa immer wieder kommt.

Sie versteht sehr viel und kann sich sprachlich auch schon super ausdrücken.

Aber wird sie das auch verstehen?

Hat noch jemand einen Wochenend-Papa und wie macht ihr das so?

[auronia]

Ich habe das ganze so knappe 7 Jahren gehabt mit meinen Großen, da war Papa 7 Jahre nur am Wochenende da.

Ganz wichtig setzt die kleine nicht unter Druck, auch wenn es euch als Erwachsenen weh tut, aber wenn sie sich nicht auf Papa freut dann freut sie sich eben nicht, muss man akzeptieren und so hin nehmen, man kann sowas nicht erzwingen.

Mhm wie hab ich es ihm leichter gemacht, er hatte ein Bild auf dem Nachtschränkchen wo er jeden Abend gute Nacht gesagt hat, es wurde jeden Tag telefoniert mit dem großen und Papa, da war ich dann aber auch außen vor und hab die zwei machen lassen, soll heißen ich war nicht mit im Zimmer, aber da war er dann auch älter.

Für mich war wichtig trotzdem Papa in den Alltag ein zu beziehen, und nicht zu denken aus den Augen aus dem Sinn, z.B. beim Wäsche legen, hab ich immer gefragt wem gehört das und willst du das in Papas Schrank legen. Ich weiß nicht ob dein Mann eine Lieblingstasse hat oder sogar einen nur für sich, stell sie mit auf den Frühstückstisch, erzähl ihr das der Papa jetzt auch grade Frühstückt uns sich wünscht jetzt hier zu sein.

Den Abschied würde ich nicht unnötig schwer machen, packt die Koffer wenn sie schläft Mittags zum Beispiel, und ganz wichtig reden reden reden über Papa und mit Papa.

Das sich das Verhältnis ändert das bleibt nicht aus, die kleine wird zu dir eine festerer Bindung haben und auch bekommen da durch, das bleibt leider nicht aus.

Meine Männer hatten dann am Wochenende, immer Papa Sohn Zeit da hatte Mutti nichts zu suchen, das war ihre Zeit, aber auch da muss man sehen ob sie es will.

Bearbeitet 29. Januar 2010 von auronia

[anita74]

Hm, ich kann leider nur schreiben was man nicht machen sollte.

Bei uns war es auch so dass der Pappa jeden Monat fuer 2 Wochen weg war manchmal mit 2 Wochenenden mal mit nur einem. Ich hatte Angst mein Sohn koennte irgendwann anfangen ihn zu vermissen und habe so Pappa einfach nicht zum Thema gemacht. Also keine Bilder von ihm angesehn und auch nicht mit ihm ueber seinen Vater gesprochen.

Seit er 3 Jahre alt ist muss Pappa nicht mehr so oft weg und jetzt scheint es ihn erst zu stoeren, dass er weg ist. Aber eine richtig gute Beziehung haben die Beiden immer noch nicht zueinander. Er ist sehr Mamaanhaenglich.

Ich glaube dass es gut ist, dass deine Tochter schon in der KiTa ist und den Rat meiner Vorschreiberin finde ich auch gut.

[red-butterfly]

Danke für deine Antwort!

Natprlich kann man nichts erzwingen und das würde dann auch eher das Gegenteil bewirken.

Aber es ist echt nicht schön mitanzusehen, wie schwer es für die Beiden ist

Telefonieren darf Emilia dann abends auf jeden Fall mit dem Papa.

Das tut sie auch jetzt schon, wenn er Spät- oder Nachtdienst hat. Und sie fragt auch selber, ob sie den Papa anrufen darf, wenn er eben abends nicht da ist.

Ein weiteres Problem ist, dass Emilia abends nichts essen möchte, wenn ihr Papa nicht da ist.

Sie darf immer den Tisch decken und wenn ich dann schon sage, dass sie für ihren Vater nicht mitdecken muss weil er noch arbeiten ist, dann weint sie und läuft weg und will eben nichts mehr essen.

Dein tipps ist ja, einfach für den Papa mitzudecken. Das werde ich versuchen, denn der Papa gehört ja trotzdem noch dazu auch wenn er eben gerade nicht da sein kann.

Und das die Zwei am Wochenende dann ganz alleine etwas tolles unternehmen, hatten wir auch vor. Aber mal sehen, ob Emilia das dann möchte.

Danke nochmal!

[Kivi]

Ihr schafft das. Emilia schafft es, Papa schafft es, du schaffst es.

Wir sind auch nur an den Wochenenden komplett, Clara kennt es allerdings nicht anders, wir haben das jetzt seit drei Jahren.

Sie leidet, natürlich. Er auch, ich auch. Aber es funktioniert.

Telefonieren funktioniert hier leider nicht, weil sie immer so furchtbar weinen muss, wenn sie ihn hören, aber nicht sehen kann. Aber wir gucken Fotos an, sie hat auch eigene von ihm, die inzwischen entsprechend aussehen und ich erzähle oft von Papa.

Am Wochenende bin ich erstmal Luft für sie, da hängen die beiden zusammen, das ist Wahnsinn. Er geht jeden Samstag mit ihr schwimmen, das ist ein ganz wichtiges Ritual für beide.

Da er Montagfrüh um fünf aus dem Haus geht, um seinen Flug zu bekommen, sagt er ihr nicht tschüss. Ist aber auch besser so, denn wenn er mal tschüss zu ihr sagt, dann bekommt sie sofort furchtbare Weinkrämpfe. Wenn er irgendwann morgens einfach weg ist, dann suchen wir im ganzen Haus nach Papa & wenn sie ihn nirgends findet, dann ist das eben so.

[red-butterfly]

Wir müssen es ja schaffen

Aber ab März 2011 muss er dann nicht mehr weg.

Vielleicht mal ein paar Tage, aber mehr nicht.

Bei Emilia wird es eher wieder so sein, dass sie ihren Papa dann komplett ignoriert... Dabei denke ich, dass ihnen ein gemeinsames Ritual (wie schwimmen gehen oder so) bestimmt gut tun wird.

Wir müssen abwarten.

Aber eigene Fotos vom Papa, nur für sie, dass werden wir machen!

Emilia liebt es Fotos anzuschauen. Jeden Tag, stundenlang

Ich werde ihr heute abend ein kleines Album mit Familienfotos und ganz besonders vielen Papa Fotos machen, dass wir dann zusammen anschauen können.

Weiss Clara denn, dass der Papa immer wieder kommt?

Also versteht sie das schon so richtig?

Mein Freund wird immer Sonntag nachmittag schon fahren müssen. Ich weiss nun nicht, ob es besser ist, dass er einfach geht wenn Emilia Mittagschlaf macht oder ob es für sie besser ist, dass sie es bewusst miterlebt, dass er eben nun geht Schwer.

[Unwirklich]

Hallo!

Ich fühle mit dir.

Meine zwei sehen ihren Papa Abends auch fast nur an den Wochenende. Die Kleine nimmt das einfach hin, sie ist es so gewöhnt und tut sich nicht schwer damit. Wenn er da ist, ist er da, und wenn er nicht da ist, ist es auch ok. Aber sie ist ja noch sehr jung.

Mit Helena ist das eine ganz andere Sache. Manchmal gibt es Phasen, da sieht sie ihn abends nochmal, und oft eben nicht. Manchmal holt er uns tagsüber noch ab zum Einkaufen oder für andere termine, oder wir treffen ihn auf der straße, weil er grad zum Kunden fährt. Wenn er dann wieder weg fährt, weint sie auch immer ganz arg und der Tag ist dann meistens auch gelaufen.

Wir rufen ihn abends nicht an, weil sie weint, wenn er mal keine Zeit hat, weil er grad beim Kunden ist, und kann dann nicht schlafen.

Aber sie hat ein Bild von uns allen im Zimmer stehen, sie darf tagsüber mit ihm reden und natürlich reden wir auch über den Papa und manchmal sagt sie so sachen wie "Das hat der papa gekauft", wenn sie irgendeinen Gegenstand in der hand hat.

So richtig helfen kann ich dir leider nicht, aber es wurde ja auch vieles gutes gesagt.

Mir ist nur noch eingefallen, dass es ja auch noch Webcams gibt- und man abends ja auch ein Videogespräch führen könnte!

[red-butterfly]

Vielen Dank für eure Antworten!

Der Abscheid gestern war zum Glück nicht schlimm.

Denn ich konnte Emilia gut ablenken, indem wir erst zu ihrer besten Freundin und dann zu ihren Großeltern gefahren sind.

Sie hat aber ständig gefragt, ob der Papa Zuhause sei und später auch noch kommt. Aber das ging ja leider nicht.

Abends wollte sie dann einfach nicht einschlafen.

Sie durfte mit ihrem Papa telefonieren und dann dem Foto ein Küsschen geben.

Aber schlafen konnte sie dann erst um 22Uhr.

Ich hoffe das wird besser, da sie ja morgens früh raus muss.

Beim Frühstück hat sie dann auch bei allem gefragt, ob Papa nicht auch ein Brötchen, Wurst oder Käse möchte.

Aber meine Erklärung, dass Papa auch gerade frühstückt und dasselbe isst, hat sie gut akzeptiert.

Mal sehen wie es weiter geht!

[Smilla78]

Oh Red, ich knuddel euch beide einfach mal!

Ich weiß, dass du und deine Emilia zwei starke Frauen seid.

Ihr schafft das!

Fühlt euch gedrückt!

[red-butterfly]

Danke liebe Smilla!

Das ist so lieb von dir. Ich möchte nur einfach nicht, dass es Emilia schlecht geht...

Drück deine Süße von uns!

[Smilla78]

Ach Red, ich versteh dich da schon. Mir zerreißt es ja schon fast immer das Herz, wenn meine Emilia nachmittags x-Mal nach ihrem Papa fragt und ich ihr sagen muss, dass er noch in der Arbeit ist! Wie muss es da erst bei euch sein!?

Aber wenn ich mal komplett die Decke aufn Kopf fällt, dann kommt zu uns unter der Woche und lenkt euch etwas ab. Ich hab ja jetzt ein BV.

[Turtle09]

*reinschleich*

ich hab zwar die Situation so noch nicht erlebt - aber wäre es eine Option, wenn ihr Skype auf den Rechnern installiert und ihr dann abends eine Runde miteinander skypt? So kann sie nicht nur mit ihren Papa sprechen, sondern ihn gleichzeitig auch sehen. Ist doch was anderes als nur Fotos...

Ich lebe weiter weg von vielen Verwandten, also haben wir auch den Großeltern Skype auf dem PC installiert und wir skypen abends alle miteinender - so können die Verwandten die Kleine sehen und die Kröte starrt auch immer ganz interessiert ihre Verwandten an....

*rausschleich*

Bearbeitet 1. Februar 2010 von Turtle09

[*Peppilu*]

Hallo,

bis Ende Juni müssen mein Mann und ich auch eine Wochenendehe führen. Das ganze ist nicht wirklich leicht, vor allem weil unsere Kleine ihren Papa ganz schlimm vermisst. Aber ich kann es auch weiter empfehlen, zu skypen. Unserer Maus hilft es unwahrscheinlich doll, wenn sie mit dem Papa reden kann und ihn auch gleichzeitig sehen kann. Wenn Skype nicht möglich ist, versuchen wir immer oft zu telefonieren. Mir hilft es zu wissen, dass die Situation nicht für immer ist und wir in absehbarer Zeit wieder zusammen sind.

Ich wünsche allen Müttern mit einer Wochenendehe ganz viel Kraft!

Liebe Grüße.