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Geschrieben (bearbeitet)

Hab die Sendung auch gesehen und sehe das, was dieser Mann vertritt auch hier eigentlich nur bestätigt. Kinder werden oft, wenn sie noch zu klein sind, zu gleichberechtigt/partnerschaftlich behandelt. Ich habe den Fehler selbst bei meiner Großen gemacht (sie ist 12, ich weiß, wovon ich rede).

Ja, da kam mein Engel auf die Welt, mein Ein und Alles - was waren meine Vorsätze? "Ich werde alles erklären, nichts erklärungslos bestimmen", "es gibt keine dummen Fragen, sie wird auf alles eine Antwort bekommen", "keiner muss missmutig ins Bett". Tröööt.

Heute weiß ich: Man muss nicht alles erklären, sie wollen gar keine Erklärung, sondern die Schallplatten vom Erklärbär.

Doch, es gibt verdammt dumme Fragen - die nämlich, die lediglich dazu dienen, Mama am labern zu halten, bei irgendwas zu unterbrechen, das Ruder an sich zu reißen.

Ja, ein Kind darf missmutig ins Bett, wenn es den Bogen überspannt. Ich habe 8 Jahre abends den Erklärbär gemacht... 8 Jahre! Abend für Abend! Manchmal stundenlang. komisch, als ich damit aufhörte und einfach nicht mehr auf sie reagierte und sie ins Bett verwies ging es. Hierbei geht es nichtmal nur darum, dass es mich nervte, sie hat dadurch auch einfach viel zu wenig geschlafen, was weitere Kreise zieht.

Ich habe mit meinen ach so tollen Vorsätzen mir selbst die Nerven kaputt gemacht und meiner Tochter viel zu viel Ruder über mich in die Hand gegeben. Gut hat ihr das auch nicht getan. Zu akzeptieren, dass ich mit etwas anderem beschäftigt bin, wenn sie im selben Raum ist, fällt ihr immernoch schwer. Ihr fällt es gar nicht auf, sie unterbricht mich mit aus der Nase gezogenen Lapalien. Ein gesundes Sozialverhalten für eine 12jährige ist das nicht - immerhin bewegt sie sich ja mit diesem Verhakten auch außerhalb meines Dunstkreises.

Ich will nicht klagen, seitdem ich gelernt habe, dass mein Job "Mutter" und nicht "beste Freundin" ist, hat auch sie sich sehr zu ihrem Vorteil verändert. Wie das aussieht, wenn man als Eltern diese Kurve nicht kriegt hab ich gestern noch im Gespräch mit einer anderen Mutter gesehen. Die Tochter (auch 12, die in der Schule spuckt und schlägt) saß daneben, hörte sich grinsend die Rüffel ihrer Mutter an, schrieb nebenher sms, gab patzige Antworten - und umso wütender wurde die Mutter. Konsequenzen gab es null. Dieses Mädel steht übrigens kurz vor dem Rausschmiss von der Schule. Die Mutter hilflos daneben und zählt dem Kinde auf, was es alles darf und wie undankbar es ist. Was juckts das Kind? Hauptsache das Handy bleibt letztlich ja doch bei ihr.

Und die Ursachen dessen liegen nicht in der Beziehung zu den Eltern der letzten 2 Jahre. Es ist ein grundsätzliches Beziehungsproblem, wer hier wer ist. Vergesst nicht, dass auch Eure Kinder mal 10, 12, 15 sein werden...

Ich sage zu der ganzen Problematik, die der Mann da angesprochen hat, immer "Prinzen-Problem". Heute gibt es überwiegend die gut geplanten, lange ersehnten ein bis zwei Kinder. Die sind der Nabel der Welt. Das war vor 50 Jahren anders. Da kamen die Kinder wie die Natur das so einrichtete und für Prinzenstatus des einzelnen war einfach kein Platz. Und ich denke nur darum geht es. Nicht, ob man Kinder einsperren soll, weil es pädagogisch sinnvoll ist, nicht ob Kinder Menschen sind... nur darum, dass Kinder auch Kinder bleiben müssen. Im schönen, aber auch im nicht so schönen.

Bearbeitet von Landschnute
Geschrieben
Hab die Sendung auch gesehen und sehe das, was dieser Mann vertritt auch hier eigentlich nur bestätigt. Kinder werden oft, wenn sie noch zu klein sind, zu gleichberechtigt/partnerschaftlich behandelt. Ich habe den Fehler selbst bei meiner Großen gemacht (sie ist 12, ich weiß, wovon ich rede).

Ja, da kam mein Engel auf die Welt, mein Ein und Alles - was waren meine Vorsätze? "Ich werde alles erklären, nichts erklärungslos bestimmen", "es gibt keine dummen Fragen, sie wird auf alles eine Antwort bekommen", "keiner muss missmutig ins Bett". Tröööt.

Heute weiß ich: Man muss nicht alles erklären, sie wollen gar keine Erklärung, sondern die Schallplatten vom Erklärbär.

Doch, es gibt verdammt dumme Fragen - die nämlich, die lediglich dazu dienen, Mama am labern zu halten, bei irgendwas zu unterbrechen, das Ruder an sich zu reißen.

Ja, ein Kind darf missmutig ins Bett, wenn es den Bogen überspannt. Ich habe 8 Jahre abends den Erklärbär gemacht... 8 Jahre! Abend für Abend! Manchmal stundenlang. komisch, als ich damit aufhörte und einfach nicht mehr auf sie reagierte und sie ins Bett verwies ging es. Hierbei geht es nichtmal nur darum, dass es mich nervte, sie hat dadurch auch einfach viel zu wenig geschlafen, was weitere Kreise zieht.

Ich habe mit meinen ach so tollen Vorsätzen mir selbst die Nerven kaputt gemacht und meiner Tochter viel zu viel Ruder über mich in die Hand gegeben. Gut hat ihr das auch nicht getan. Zu akzeptieren, dass ich mit etwas anderem beschäftigt bin, wenn sie im selben Raum ist, fällt ihr immernoch schwer. Ihr fällt es gar nicht auf, sie unterbricht mich mit aus der Nase gezogenen Lapalien. Ein gesundes Sozialverhalten für eine 12jährige ist das nicht - immerhin bewegt sie sich ja mit diesem Verhakten auch außerhalb meines Dunstkreises.

Ich will nicht klagen, seitdem ich gelernt habe, dass mein Job "Mutter" und nicht "beste Freundin" ist, hat auch sie sich sehr zu ihrem Vorteil verändert. Wie das aussieht, wenn man als Eltern diese Kurve nicht kriegt hab ich gestern noch im Gespräch mit einer anderen Mutter gesehen. Die Tochter (auch 12, die in der Schule spuckt und schlägt) saß daneben, hörte sich grinsend die Rüffel ihrer Mutter an, schrieb nebenher sms, gab patzige Antworten - und umso wütender wurde die Mutter. Konsequenzen gab es null. Dieses Mädel steht übrigens kurz vor dem Rausschmiss von der Schule. Die Mutter hilflos daneben und zählt dem Kinde auf, was es alles darf und wie undankbar es ist. Was juckts das Kind? Hauptsache das Handy bleibt letztlich ja doch bei ihr.

Und die Ursachen dessen liegen nicht in der Beziehung zu den Eltern der letzten 2 Jahre. Es ist ein grundsätzliches Beziehungsproblem, wer hier wer ist. Vergesst nicht, dass auch Eure Kinder mal 10, 12, 15 sein werden...

Ich sage zu der ganzen Problematik, die der Mann da angesprochen hat, immer "Prinzen-Problem". Heute gibt es überwiegend die gut geplanten, lange ersehnten ein bis zwei Kinder. Die sind der Nabel der Welt. Das war vor 50 Jahren anders. Da kamen die Kinder wie die Natur das so einrichtete und für Prinzenstatus des einzelnen war einfach kein Platz. Und ich denke nur darum geht es. Nicht, ob man Kinder einsperren soll, weil es pädagogisch sinnvoll ist, nicht ob Kinder Menschen sind... nur darum, dass Kinder auch Kinder bleiben müssen. Im schönen, aber auch im nicht so schönen.

unterschreib :D

Geschrieben

Da gebe ich euch auch vollkommen recht, doch in dem Bericht hat es sich, zumindest für mich so angehört, als solle man dem Kind garnix sagen, sondern es sich schnappen und ab ins Bett, zur Not einschließen.....und das find ich halt net so gut....klar werde ich jetzt auch net stundenlang den "Erklärbär" spielen, abba ich werde ihr sagen: Maus es geht jetzt ins Bett, wir müssen früh raus und du musst heiern..das sag ich ihr höchstens 2 mal und dann gehts ins Bett...konsequent abba liebevoll...und ich werde eh schon vorher versuchen Rituale einzuführen, die das ins Bett eh zum Spaß für sie werden läßt...

was sagt ihr denn zu der Sache mit dem Einschließen?

Geschrieben

Der Mensch bei Stern TV hat auch später immer wieder betont, dass das Einschließen lediglich in diesem konkreten Fall eine Maßnahme am Beginn der Therapie war, um die eingeschliffenen Kreise zu durchbrechen. Er hat sich immer wieder davon distanziert, dass das eine "normale Erziehungsmethode" sein soll.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich fand aber seinen Ansatzpunkt falsch. So, wie er das dargestellt hat, kommen Kinder nur auf die Welt, um uns zu tyrannisieren, um uns auszuspielen und dem muss man entgegenwirken. Und SO ist das def. nicht!

Natürlich müssen auch Kinder sich (früher oder später) gesellschaftlichen Konventionen anpassen (können) und natürlich muss man sie dafür fit machen.

Es ist ja keine Rede davon, dass man 5h abends dieselbe Leier erzählt, das ist ja das genau andere Extrem. Sicher muss man irgendwo auch eine Grenze ziehen, gar keine Frage- irgendwann stößt man an seine eigenen Grenzen und auch die sollte ein Kind respektieren können. Nur, weil ich den Ansatz von Mr. Superpsychologe nicht gutheiße, heißt das ja im Umkehrschluss nicht, dass ich hier alles mitmache. Natürlich muss ich meine Kinder an die Hand nehmen und ihnen einen Weg aufzeigen- aber das geht auch als Mittelweg zwischen (ganz grob gesagt!) einschließen und freilassen.

Klar hat er sich vom EInschließen distanziert- aber wo zieht er denn die Grenze? Ab wann "müssen" Kinder eingeschlossen werden? Schließt man Erwachsene ein, wenn sie sich einem zuwider benehmen?

Habt ihr im SternTv Forum gelesen? Da schreibt wer, dass er nur diese eine Diagnose stellen würde und u.a. mit einer Sekte zusammenarbeitet, da will ich auch nochmal nachgooglen.

Vll. sollten die bei SternTV mal Jesper Juul einladen. :D

Edit: was mir noch einfällt: Ich fand den Beitrag im Kaufhaus im Übrigen einfach nur schlecht und zu verkürzt wiedergegeben. Beispiel von uns: wenn wir zu Fynn sagen: "Du, warte mal bitte hier neben mir, ich möchte mich mal ein paar Minuten unterhalten." dann würde er neben uns bleiben, aber wenn wir ihn stumpf ignorierten und fröhlich eine Unterhaltung begännen, dann würde er auch gehen. Ich fänd's dem Kind gegenüber auch völlig unhöflich, sich ohne Rückmeldung einfach ihm abzuwenden und sich wem anders zuzuwenden. Und wie das im Kaufhaus abgegangen ist, das wurde (zumindest mir) überhaupt nicht deutlich.

Bearbeitet von **Sonnenstrahl**
Geschrieben
Ich fand aber seinen Ansatzpunkt falsch. So, wie er das dargestellt hat, kommen Kinder nur auf die Welt, um uns zu tyrannisieren, um uns auszuspielen und dem muss man entgegenwirken. Und SO ist das def. nicht!

Natürlich müssen auch Kinder sich (früher oder später) gesellschaftlichen Konventionen anpassen (können) und natürlich muss man sie dafür fit machen.

Es ist ja keine Rede davon, dass man 5h abends dieselbe Leier erzählt, das ist ja das genau andere Extrem. Sicher muss man irgendwo auch eine Grenze ziehen, gar keine Frage- irgendwann stößt man an seine eigenen Grenzen und auch die sollte ein Kind respektieren können. Nur, weil ich den Ansatz von Mr. Superpsychologe nicht gutheiße, heißt das ja im Umkehrschluss nicht, dass ich hier alles mitmache. Natürlich muss ich meine Kinder an die Hand nehmen und ihnen einen Weg aufzeigen- aber das geht auch als Mittelweg zwischen (ganz grob gesagt!) einschließen und freilassen.

Klar hat er sich vom EInschließen distanziert- aber wo zieht er denn die Grenze? Ab wann "müssen" Kinder eingeschlossen werden? Schließt man Erwachsene ein, wenn sie sich einem zuwider benehmen?

Habt ihr im SternTv Forum gelesen? Da schreibt wer, dass er nur diese eine Diagnose stellen würde und u.a. mit einer Sekte zusammenarbeitet, da will ich auch nochmal nachgooglen.

Vll. sollten die bei SternTV mal Jesper Juul einladen. :D

Edit: was mir noch einfällt: Ich fand den Beitrag im Kaufhaus im Übrigen einfach nur schlecht und zu verkürzt wiedergegeben. Beispiel von uns: wenn wir zu Fynn sagen: "Du, warte mal bitte hier neben mir, ich möchte mich mal ein paar Minuten unterhalten." dann würde er neben uns bleiben, aber wenn wir ihn stumpf ignorierten und fröhlich eine Unterhaltung begännen, dann würde er auch gehen. Ich fänd's dem Kind gegenüber auch völlig unhöflich, sich ohne Rückmeldung einfach ihm abzuwenden und sich wem anders zuzuwenden. Und wie das im Kaufhaus abgegangen ist, das wurde (zumindest mir) überhaupt nicht deutlich.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, das unterschreib ich so voll und ganz.:)

Geschrieben (bearbeitet)
Ich fand aber seinen Ansatzpunkt falsch. So, wie er das dargestellt hat, kommen Kinder nur auf die Welt, um uns zu tyrannisieren, um uns auszuspielen und dem muss man entgegenwirken. Und SO ist das def. nicht!

Ich gebe zu, dafür habe ich zu wenig mit beiden Ohren zugehört. Aber natürlich kommen Kinder auf die Welt und kennen keinen Respekt, keine Achtung, keine Höflichkeit, nur sich selbst und ihre Bedürfnisse. Und wenn man dem nicht entgegenwirkt, bleibt das auch so. Platt gesagt hat er also doch Recht: Ohne Erziehung (also quasi, so wie sie auf die Welt kommen) werden sie kleine Tyrannen. Der Knackpunkt liegt vielleicht darin, dass es so klang oder bei Euch so ankommt, als würden die Kinder das bewusst absichtlich machen, um "böse" zu sein. Dem ist natürlich nicht so und ich glaube ich auch nicht, dass er das so formuliert hat.

Dass der Mann etwas provozieren will könnte ich allerdings auch verstehen.

Natürlich muss ich meine Kinder an die Hand nehmen und ihnen einen Weg aufzeigen- aber das geht auch als Mittelweg zwischen (ganz grob gesagt!) einschließen und freilassen.

Keine Frage, aber beschäftigt er sich nicht mit Kindern, bei denen schon zu viel oder wenig Mittelweg in der Erziehung war? Wo genau die Grenzen liegen ist ohnehin bei jedem Kind anders.

Klar hat er sich vom EInschließen distanziert- aber wo zieht er denn die Grenze?

Bei jedem eben anders würde ich mal vermuten. Wir sind ja kein Einheitsbrei.

Ab wann "müssen" Kinder eingeschlossen werden?

Wenn es hilft eine verfahrene Situation auseinander zu brechen. Sicherlich nicht zur Nachahmung ohne fachärztliche Begleitung zu empfehlen.

Schließt man Erwachsene ein, wenn sie sich einem zuwider benehmen?

Nein, man kündigt ihnen die Freundschaft, die Partnerschaft oder den Job. Kinder sind keine Erwachsenen und haben keine Freunschaften, die mit denen von Erwachsenen vergleichbar wären, haben keinen Beziehungspartner und keinen Job. Genau das sagt der Mann ja: Erwachsene und Kinder sind nicht gleichzusetzen. Ungleiche Voraussetzungen, ungleiche Lebenswelten, also auch ungleiche Konsequenzen.

Habt ihr im SternTv Forum gelesen? Da schreibt wer, dass er nur diese eine Diagnose stellen würde und u.a. mit einer Sekte zusammenarbeitet, da will ich auch nochmal nachgooglen.

So ne Dreckswäsche kommt doch bei jedem, der sich gegen Massenmeinungen stellt und Bücher drüber veröffentlicht. Erst Recht wenn es um den Nabel der Bürger geht - ihre Kinder.

Bearbeitet von Landschnute
Geschrieben

Landschnute danke schön, das du die Stellung hältst. Ich werde mir

gleich nochmals das Interview reinziehen, um Sicher zu gehen, das ich alles Richtig gehört habe..

Aber ich weiß auch jetzt schon, das meine Meinung einfach die Gleiche bleibt.

Ich möchte mein Kind als Kind haben, und meinen Partner als Partner.

Das Problem ist, das in dieser Sendung von Erfahrungen gesprochen wurde,

wo die Kindererziehung schon in den Brunnen gefallen ist, und der Psychologe

den Karren aus dem Dreck gezogen hat.

Aber egal, ich werde mich jetzt fortbilden:D

LG kikra13:D

Geschrieben

So, ich hab die Sendung jetzt nochmal geschaut- er hat den Satz "... das sind keine Menschen, das sind kleine Kinder..." exakt so gesagt. Ich hab's Video jetzt hier mal geschnitten, d.h. wer mag, dem schicke ich gern den Ausschnitt per Email (bitte via pn melden). Und da das für mich seine Grundhaltung ("Erwachsene sind 'besser' als Kinder") beinhaltet, hat er sich in's Aus geschossen.

Geschrieben

Ich weiß nicht, ich seh das nicht so eng. Man hat schnell was blöd formuliert oder vielleicht interpretiert er diesen Satz anders als Ihr oder er will halt provozieren, um Publicity zu haben - keine Ahnung - das Menschenrecht wird er den Kurzen wohl kaum absprechen. Deshalb sich gegen alles zu stellen, was er sagt... halte ich für übertrieben.

Geschrieben

Nein, sicher nicht gegen alles, wie schon gesagt. Aber: für mich spiegelt dieser Satz gut wieder, wie er (laut Film) Kinder und ihre Rolle sieht- nämlich weit, weit unter ihren Eltern. Und das wiegt auch die Teile seiner Meinung nicht auf, mit der ich konform gehe... Da gibt's wesentlich fähigere Leute...

Hat wer "Am Anfang war Erziehung" von Alice Miller gelesen? Da geht's u.a. auch um megaautoritäre Erziehung und ihre großen Nachteile und Schädigungen, sehr interessant und aufschlussreich- auch im Hinblick auf die selbst genossene Erziehung.

Geschrieben
Da geht's u.a. auch um megaautoritäre Erziehung

Wie gesagt, ich habe den Bericht in Stern TV nicht mit vollster Aufmerksamkeit komplett verfolgt, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er eine "megaautoritäre" Erziehung fordert, sondern vielmehr bemängelt, dass es bei sehr vielen Eltern heute überhaupt gar keine Autorität gibt. Eben weil sie die Kinder mit sich selbst immer und überall auf eine Stufe stellen.

Du sagtest eben, dass dieser Menschensatz für Dich beinhaltet "Erwachsene sind besser als Kinder" - ich verstehe ihn eher so: "Erwachsene sind berechtigter als Kinder".

Geschrieben

Dein Satz "berechtigter als Kinder" kommt -zwar verdammt gekürzt und mit Erklärungsbedarf- meiner Meinung schon nahe, aber "keine Menschen, sondern Kinder" eben ganz und gar nicht. Natürlich sind Erwachsene insofern berechtigter, als dass sie einen Leitfaden geben und die Regeln des Zusammenlebens weitestgehend allein aufstellen- aber nichtdestotrotz haben ja auch Kinder die Berechtigung, eigene Wünsche, Vorstellungen und Regln so äußern und zu formulieren im Sinne eines Miteinanders.

Geschrieben
Dein Satz "berechtigter als Kinder" kommt -zwar verdammt gekürzt und mit Erklärungsbedarf- meiner Meinung schon nahe

Bestätigt meine Vemutung, dass wir oft wahrscheinlich doch nur aneinander vorbeireden. (Und: ja, auch meinen Satz kann man missverstehen, aber Du hast ihn durchaus in meinem Sinne interpretiert *g*)

aber nichtdestotrotz haben ja auch Kinder die Berechtigung, eigene Wünsche, Vorstellungen und Regln so äußern und zu formulieren im Sinne eines Miteinanders.

Keine Frage, aber sie haben kein Recht, dass man ihre Wünsche, Vorstellungen und Regeln berücksichtigt, weil sie ja gar nicht die Tragweite kennen wie die Eltern und da haben sie eben auch kein Recht, dass man ihnen alles so lange erklärt, bis sie es verstanden haben. Es gibt genug Sachen, die können sie einfach noch nicht verstehen, auch nicht wenn man es kindgerecht erklärt. Ich habs wie gesagt bei meiner Großen versucht - natürlich verstehen sie die Sätze, die man sagt, aber sie kriegen es letztlich noch nicht in einen Gesamtkontext und begreifen nicht mit allem, was dazugehört, um es wirklich einsichtig zu verstehen und danach zu handeln.

Außerdem gibt es Themen, die kann man tatsächlich nicht erklären, weil das in ihrer Weltvorstellung noch nicht vorkommt. Das sind oft abstrakte Sachen, vieles rund ums Sozialverhalten (kind geht bei anderen Leuten z.B. einfach an die Schubladen). Was will man da erklären? Fragen: "Möchtest Du, dass man das bei Dir macht?" Das ist den Kindern egal, die keinen "mein" und "dein" noch nicht so wie erwachsene. Oder: "Das macht man nicht, weil das nicht Dir gehört", "Das macht man nicht, weil der Onkel das nicht mag?" Man könnte erklären, was man will, das Kind würde nicht aufhören an die Schubladen gehen zu möchten. Es muss auch Neins ohne Erklärungen geben dürfen.

Ich bin zwar auch der Meinung, dass ich meistens ne Erklärung hinterherschiebe, damit nicht dieses "Ohnmacht vor Mama"-Gefühl beim Kind entsteht, aber letztlich bleibts für das Kind sowieso "nein, weil Mama das sagt".

Es begreift einfach nicht, Erklärbär hin oder her, warum es das nicht soll. Und wenn man solche Fürze alle ausdiskutiert oder das Kind walten lässt, weil man keine für das Kind akzeptable Erklärung findet, dann sieht das Kind die Eltern in absehbarer Zeit auch nicht mehr als "berechtigter" an.

Geschrieben

Ja, ich denke auch, in vielerlei Hinsicht sehen wir das gar nicht soooo verschieden. :)

Aaaaber: ich finde Erklärungen unglaublich wichtig! Immer schon. Ich erkläre auch Rahel Dinge, die sie def. nicht verstehen kann und zwar einfach, weil ich schon finde, dass Kinder ein Recht darauf haben. Natürlich auch situationsabhängig- wenn mein Kind sich mitten auf der Straße hinlegen muss, da erkläre ich dann auch nicht mehr groß, sondern kralle mir mein Kind und schleife es auf die andere Straßenseite. Und- ich erkläre DInge nicht bis zum Erbrechen. Hier hat sich "drei mal und dann ist Schluss" gut gehalten- ich erkläre Dinge dreimal und wenn es dann nicht läuft, dann kommt das Nein ohne jede Erklärung.

Allerdings finde ich, dass das auch durchaus kindabhängig ist. Mein Großer hat immer Erklärungen gebraucht und kann auch meist die Tragweite einschätzen. Und manchmal lassen wir ihn auch stumpf auf die Nase fallen- wenn er bei 12° meint, er braucht keine Jacke und kann so durch den Zoo rennen.... gut, dann soll er das tun, er wird schon merken, dass es kalt ist. Und wenn wir ihm das so sagen, dann denkt er kurz nach und sagt dann: "Okay, ich nehme meine Jacke mit und lege sie in den RUcksack, aber erst möchte ich ohne Jacke laufen." Das ist dann z.B. völlig okay für mich und er ist einen Kompromiss eingegangen- was ich für Kinder wirklich wichtig finde!

Die Sache mit den Schubladen: sowas hatten wir hier auch schon- da erkläre ich dann, dass da DInge drin sind, die uns nicht gehören und an die wir nicht gehen dürfen. Erfolg: Fynn hat schon mit 1,5 nicht mehr versucht, Schubladen aufzureißen, Dinge aus Regalen zu nehmen...

Ich glaube, viele Probleme habe ich gar nicht... ;) Wenn ich von Leuten höre, die bei fremden Leuten erstmal alles, was unter 1m steht, hochlegen und wegräumen müssen, da schüttelt's mich, das geht nicht. Und da fühle ich mich mittlerweile von meiner Erziehung bestätigt- meine Kinder zeigen drauf, äußern Gefallen und -das betrifft nur den Großen- fragt u.U., ob er an den Gegenstand seiner Begierde dran darf.

Na, wie dem auch sei *schwafelschwafel* ... ich denke schon, unser Grundtenor ist ähnlich, wir formulieren's nur anders vll. :) [und by the way, wo an der Nordsee wohnst du denn? Ich komme urspünglich aus Emden. :)]

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