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Warum kann ich mein Baby nicht lieben?

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Geschrieben

Hallo,

ich habe einen Sohn, der fast 4 Monate alt ist. Er war ein Wunschkind und wir haben lange auf die Schwangerschaft warten müssen. In den ersten Wochen mit ihm war ich sehr glücklich, aber in letzter Zeit merke ich immer mehr, dass ich ihn nicht so liebe, wie eine Mutter ihr Kind lieben sollte. Klar habe ich ihn lieb und finde ihn süß, aber es ist nicht die Mutterliebe, die es sein sollte. Das belastet mich gewaltig. Er ist ein ganz süßes, pflegeleichtes Baby, aber irgendwie finde ich keinen Bezug zu ihm. Natürlich kümmere ich mich um ihn. Ich wickele und wasche ihn, ziehe ihn an, sorge dafür, dass er keinen Hunger hat.

Aber irgendwie empfinde ich ihn als "Eindringling". Er stellt mein bisher so einfaches, glatt laufendes Leben auf den Kopf. Kein spontanes Weggehen mehr. Wenn man nur kurz vor die Tür gehen will, muss man erst Ewigkeiten dafür aufwenden, das Baby anzuziehen, das dabei auch noch schreit wie am Spieß. Nachts kann ich nicht mehr durchschlafen und auch das Geld wird jetzt natürlich knapper, obwohl wir finanziell sonst immer gut dastanden.

Wenn er im Wohnzimmer anfängt zu meckern, dann kann ich nicht einfach alles stehen und liegen lassen, um ihn zu beruhigen. Ich will dann das zuende machen, was ich gerade angefangen habe. Zum Beispiel Wäsche zusammenlegen, Duschen, schminken oder was auch immer.

Meine Eltern, Großeltern, Schwiegereltern, Geschwister etc. - alle sind ganz vernarrt in den Zwerg und können es gar nicht erwarten, ihn wiederzusehen und mit ihm zu spielen / kuscheln. Nur ich kann irgendwie nicht viel mit ihm anfangen.

Die ganze Situation macht mir echt zu schaffen. Der Kleine hat doch eine Mama verdient, die ihn von ganzem Herzen liebt. Er ist so niedlich und hat etwas Besseres verdient als mich.

Ich traue mich nicht, mit meinem Mann oder meiner Familie darüber zu sprechen. Ich habe Angst, zuzugeben, was ich wirklich fühle.

Geht oder ging es jemandem ähnlich? Ich fühle mich so furchtbar schlecht.

Geschrieben

Hallo Maisy...

:confused: Oh heftig, kenne diese Gedanken eigentlich immer nur von Männern, von wegen eindringling und so...

4 Monate??

Bin kein Arzt aber vielleicht gehört es noch zu den songenannten Wochenbettdepressionen??

Ein Baby ist nunmal eine Umstellung und sicherlich hat auch jeder mal bedenken..

Hattest du eine Hebamme?? Dann vertrau dich ihr an, oder deinem Frauenarzt..

Ich denke bist nicht allein mit solchen gedanken...

Ich denke Sie werden dir helfen können...:)

Geschrieben

GEH BITTE SOFORT ZUM ARZT!

das ist mit sicherheit eine ausgewachsene wochenbettdepression! vor allem wenn man so lange auf ein baby warten musste, macht man sich eine vorstellung, wie schön das alles wird, und wird umso mehr aus der bahn geworfen, wenn man merkt, dass das leben mit baby alles andre als nur schön ist...ich weiß wovon ich rede...

wenn du dein baby wirklich nicht lieben würdest, dann würdest du es auch nicht versorgen...und bitte schäm dich nicht, das ist der erste weg aus der depression...denn die schuldgefühle machen alles nur noch schlimmer....

die ärzte kennen sowas und können dir helfen...niemand wird dich verurteilen!

bitte lass dir helfen....und glaub mir, die liebe wird kommen!!!!

Geschrieben

Aber ich dachte immer, eine Wochenbettdepression kommt während der Wochenbettzeit? Die ist ja bei mir nun schon lange vorbei und dieses Gefühl verstärkt sich erst seit einigen Wochen.

Es stimmt ich schäme mich. Vor allem, weil ich an mich selber schon immer den Anspruch der Perfektion gestellt habe.

Klar liebe ich meinen kleinen Zwerg. Aber nicht so sehr, wie es sein müsste und wie er es verdient hat.

Ich weiss nicht, wie ein Arzt oder eine Hebamme mir da helfen soll.

Geschrieben

Würde auch sagen geh zum Arzt durch sowas ist schon schlimmes passiert siehe zeitung. Und klar liebst du deinen kleinen sehr sonst würdest du nicht hier fragen dass rängt sich schon wieder ein dass schafft ihr

Geschrieben

Schäm dich nicht sieh zu das du dir Hilfe holst... Ein Gespräch kann so gut tun.. Und ob es wirklich eine depri iss kann der Arzt dann entscheiden...

Vielleicht bildest dir ja auch alles nur ein, woran soll man messen wie sehr man ein baby lieben muss...bzw wie es richtig ist...

Ich weiss nicht genau wie ich es ausdrücken soll hoffe verstehst was ich meine..

Fakt ist ja du liebst dein Baby und zweifel hat jeder mal...

Rede mit Doc drüber er wird dir schon helfen oder dich beruhigen...:)

Geschrieben

Hallo Maus,

auch ich denke, Du solltest damit dringend zu Deinem FA gehen, denn es hört sich verdammt nach Wochenbett-Depression an!

Darüber habe ich erst vor ein paar Wochen einen sehr interessanten Beitrag im TV gesehen. Man kommt da nicht alleine wieder raus und sollte sich wirklich so schnell wie möglich ärztliche Hilfe suchen!

Und bis dahin hilft es Dir vielleicht, wenn Du Dir soviel Freiraum wie möglich schaffst, indem Du den Süßen an die liebe (in ihn vernarrte) Verwandtschaft abgibst. Entweder sagts Du ihnen, daß Du Zeit für Dich brauchts, weil´s Dir nicht so gut geht momentan. Und wenn sie darauf blöd reagieren würden, dann schiebe eben irgendwelche imaginären dringenden Arztbesuche etc. als Grund vor. Ich denke, diese "kleinen Notlügen" sind in Deiner momentanen Situation durchaus erlaubt.

Im Übrigen brauchst Du Dich wegen Deiner Gefühle nicht zu schämen, denn eine Wochenbettdepressipn ist eine anerkannte Krankheit, die sich ganz gut behandeln läßt, wenn man damit zum Arzt geht. Oft kommen die Mütter mit den Babys dann in eine mehrwöchige Kur, habe ich im TV gesehen.

Daß das Baby die ganze familiäre Situation auf den Kopf stellt und nichts mehr so einfach ist wie vorher - das ist, denke ich, bei allen frischgebackenen Eltern so. Wie oft war ich wütend auf Jonas, weil er alles verkompliziert hat. Und jetzt, mit Zweien, denke ich auch manchmal "Warum habe ich mir DAS angetan?!" Das ist völlig normal! Wenn Du gerade duscht und der Kleine heult - dann laß ihn, und dusche zuende! Wenn Du Dir sicher bist, daß er satt, gewickelt und gesund ist - dann kann er durchaus mal ein paar Minuten warten. Auch das muß er lernen.

Ich wünsche Dir, daß es Dir bald besser geht! Wenn Du magst, kannst Du mir gerne per PN schreiben, ok. Oder ruf mich an, falls Du mit irgendwem reden magst. *Drück Dich!*

Geschrieben

liebe maisy1,

es gibt viele frauen die solche gefühle haben und es gibt bücher darüber. soger im i-net gibt es plattformen für solche probleme. du musst dich nicht schämen! du hast schon den 1.schritt getan um euch zu helfen. du verdrängst es nicht und suchst sogar, wenn auch anonym, um rat.

dein fa kann dir nicht viel weiter helfen aber er wird dich an einen psychologen überweisen, denn du brauchst nicht bloß medikamente oder globuli oder sowas sondern psychologische, therapeutische hilfe. nicht nur deinem sohn zuliebe sondern vor allem dir zu liebe. ob wochenbettdepression oder nicht, es ist eine depression die du wahrscheinlich alleine nicht wieder in den griff bekommst und die sich auf den ganzen rest deines lebens auswirken kann. warte nicht länger, sonst wird es immer schlimmer.

ich wünsche dir wirklich alles gute und das du bald einen weg findest.......

Geschrieben

Hallo,

ich glaube, dass Fergie Recht hat. Du solltest Dich möglichst bald zu einem Therapeuten überweisen lassen. Ich denke aber trotzdem, dass es sinnvoll ist, vorher mit dem Frauenarzt zu reden, vielleicht kennt der einen geeigneten Therapeuten, denn gerade bei Wochenbettdepressionen ist es sinnvoll , wenn der Therapeut einschlägige Erfahrung hat.Bei uns in der Gegend (Rhein-Neckar-Kreis) gibt es bei der psychiatrischen Landesklinik eine spezielle Abteilung, wo Mütter zusammen mit ihren Babys aufgenommen werden können, oder aber auch ambulant die Tagesklinik besuchen können. Vielleicht gibt es ja bei Dir in der Nähe auch so eine Möglichkeit.Du musst aber unbedingt handeln, solche Depressionen können sich verschlimmern und in agressive Handlungen gegen das Kind einmünden und das möchtest Du ja auf gar keinen Fall!

Liebe Grüsse und alles Gute für Dich und Dein Baby!

Geschrieben

Mein Frauenarzt ist nicht unbedingt der Typ Mensch, mit dem ich über so etwas reden will und auch meine Wochenbetthebamme war nicht so mein Fall. Kann ich einfach zu einer anderen Hebamme gehen? Kann die das dann mit der KK abrechnen? Die Hebi von meiner Rückbildung war so nett.

Heute war ein ganz guter Tag. Der Kleine hat geweint und nachdem ich ihn beruhigt hatte, hat er 2 Stunden auf meiner Brust geschlafen. Da hätt ich ihn wieder auffressen können. Und dann, ganz plötzlich und unvorbereitet, überfällt mich wieder diese furchtbare Hilflosigkeit, dieses furchtbare Gefühl, der ganzen Situation nicht gewachsen zu sein, mein Kind nicht genug zu lieben.

Na klar habe ich ihn lieb! Aber nicht mehr so, wie es am Anfang mal war. Nicht mehr dieses Gefühl von "wooooow, ich bin überwältigt".

Geschrieben

huhu

im grunde kann ich den anderen nur recht geben. geh zu einem arzt oder nimm mla kontakt mit der rückbildungshebi auf. ich glaub im ersten jahr können die sachen über die KK abrechnen und in dem fall bestimmt.

ich kann dich ein stück weit verstehen, ich bin auch so ein pervektionist und anfangs mussten meine muttergefühle erstmal wachsen. damit bin ich nicht zurecht gekommen. aber bei mir wurde es schnell wieder zum glück.

alles gute.

Geschrieben

Du liebst dein Kind sehr,sonst würdest du dir ja nicht solche Gedanken machen!

Aber bitte nimm die Ratschläge der anderen ruhig an und geh zum Arzt,es kann ja nicht schaden!Es ist wie in der Schwangerschaft:Lieber einmal zuviel hingehen,als einmal zu wenig!

Ich wünsche dir alles,alles Gute und Liebe und die Kraft und Stärke,dass du das alles packst!

Geschrieben

Ich habe meinem Mann heute alles gesagt.

Er war sehr verständnisvoll und hat mich getröstet und mir gut zugeredet. Ich glaube aber, dass die ganze Sache für ihn irgendwie etwas abstrakt ist. Er kann nicht wirklich verstehen, wie es mir geht. Trotzdem unterstützt er mich in dem Vorhaben, eine Hebamme oder einen Arzt aufzusuchen. Ich bin sehr froh, dass er nun nicht schlecht von mir denkt (zumindest sagt er das).

Ich bin so unglaublich traurig. Warum kann ich nicht einfach glücklich sein mit dieser tollen Familie, die ich habe? Ich verstehe selber nicht, was eigentlich mein Problem ist!

Geschrieben

Männer verstehen es nicht wirklich, denke ich.

Er ist sicher nicht "böse" auf Dich deswegen. Warum sollte er auch?!

Aber sie nehmen es eher auf die leichte Schulter und sagen sich "Jaja, sie hat grad sone Phase. Nichts Schlimmes..." Verstehst Du, was ich meine? Ihnen ist nicht bewußt, daß es sich tatsächlich um eine ernstzunehmende Erkrankung handelt, die dringend therapiert werden muß. Das muß er erst wirklich verstehen, damit er Dich unterstützen kann.

Geschrieben

ich denke auch, dass väter sich da auch nicht so reinversetzen können...die können auch nicht verstehen, warum wir da so perfektionistisch sind...die denken sich...wir bemühen uns, das muss reichen...

aber ich bin sehr froh, dass du es ihm gesagt hast, so mußt du wenigstens kein verstecken mehr spielen...

ich denke auch, dass du die hebamme wechseln kannst...

ich drück dir die daumen...und sei stolz auf dich...den ersten schritt hast du gemacht :-)

Geschrieben

Hallo Ihr Lieben,

da bin ich wieder. Die letzten beiden Tage waren ganz okay. Gestern abend habe ich meinen Kleinen bettfertig gemacht und er hat mich dabei so angestrahlt und ich war mal wieder ganz verliebt in ihn.

Gestern abend lag ich dann im Bett und konnte nicht schlafen, weil ich immer daran denken musste, wie furchtbar es wäre, wenn meinem Sohn oder meinem Mann etwas schlimmes zustoßen würde. Ich habe mir die schrecklichsten Dinge ausgemalt und hatte solche Angst.

Ich weiss nicht, ob ich mich wirklich an einen Arzt wenden soll. Die meisten Tage sind ganz in Ordnung. Nur zwischendurch habe ich immer mal wieder solche Gedanken und immer mal wieder einen ganz schlechten Tag. Wenn es wirklich eine Depression wäre, würde es mir doch sicher dauerhaft schlecht gehen.

Geschrieben
Nein, Depressionen kommen in Schüben und es ist ganz normal, dass es ruhige und in deinen Augen normale Tage gibt! ;)

Bei einer Depression geht es einem NICHT dauerhaft schlecht!

Lg, Smilla

Genau,dem kann ich nur zustimmen.Eine ehemals gute Freundin von mir litt auch unter Depressionen,bei ihr wurde es sogar so schlimm,dass sie in eine Klinik mußte und zwar über mehrere Monate.

Ich möchte dir damit auf keinen Fall Angst machen,sondern dir nur raten bitte zu einem Arzt zu gehen und es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen,damit es bei euch nicht so weit kommt!

Gast *~DeLaLi~*
Geschrieben

Hallo!

Ich kann Dir auch nur raten, dass Du zum Arzt gegeh solltest. Mit den Wochenbettdepressionen kann ich aus eigener Erfahrung sprechen, ich hatte zwar nicht das Gefühl meine Tochter nicht bzw. nicht genug zu lieben, dafür hatte ich mit anderen Dingen extreme Probleme. Bei mir war es leider auch so, dass meine Nachsorge-Hebamme nicht die jenige war, die mir da in irgendeiner Weise helfen konnte und auch nicht helefen wollte. Mein Mann hat sich meinen Kummer zwar angehört, konnte aber leider davon nichts nachvollziehen (er meinte es zwar nicht böse, aber für einen Mann sind gewisse Dinge schwer zu verstehen) und mußte sich um seine ach so kranke Mutter kümmern, die ja auch kein Verständnis für mich aufbringen konnte. Naja, ich habe mich also mehr oder weniger alleine dadurch gewusselt und als meine Tochter 5 Monate alt war ging es mir endlich wieder gut, bei mir begann es direkt kurz nach der Geburt. Zumindest war ich der Meinung, dass alles wieder gut wäre, bis ich dann vor einigen Wochen einen heftigen "Rückfall" bekommen habe und sich das sogar schon mit körperlichen Ausfallerscheinungen gepaart hatte. Nun habe ich endlich jemanden gefunden und dazu auch den Mut aufgebracht und darüber bin ich wahnsinnig froh. Lass Dir helfen, glaube mir es wird Dir schon nach einem ersten Gespräch von mit einem Psychologen wesentlich besser gehen!!!!!!! Ich drück Dir ganz fest die Daumen und hoffe, dass es Dir sehr bald besser geht!!!!

Lieben Gruß von Denise

Geschrieben

Danke für die vielen Antworten. Ich kann mich noch nicht so recht aufraffen, zu einem Arzt zu gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, an einer Wochenbettdepression zu leiden. Ich kann mir selbst nicht eingestehen, dass ich möglicherweise krank bin.

Es ist so schwer zu beschreiben. Oft habe ich das Gefühl, dass mir die banalsten Dinge wichtiger sind als mein Kind. Zum Beispiel will ich erst die Waschmaschine anmachen, bevor ich zu ihm gehe um zu schauen, warum er schreit. Ich bin dankbar für jede Minute, in der sich mein Mann um den Zwerg kümmert, damit ich etwas anderes tun kann.

Tja, und nun frage ich mich - ist das eine Depri oder bin ich einfach nur ein schlechter, egoistischer Mensch? Leide ich an einer Krankheit oder bin ich einfach nur unfähig, meinem Kind eine gute Mutter zu sein?

Ich habe das Gefühl, es ist eher das zweite.

Mein Mann findet, ich mache das alles toll! Ja, dem Kleinen geht es super, das stimmt. Und nie, niemals würde ich ihm etwas antun. Aber es macht mir oft keinen Spaß, mich um ihn zu kümmern. Ich tue es, weil es nunmal meine Pflicht als Mutter ist.

Ach Mensch, vor fünf Wochen war das alles noch ganz anders, da war ich noch glücklich mit allem.

Geschrieben

Liebe Maysi,

nunmal gaaaaanz langsam! Also ich nehme keinem Vater und keiner Mutter ab, wenn er/ sie behauptet, sein Kind in jeder Minute abgöttisch zu lieben! Genervtsein, Wut, Trauer um das alte Leben sind völlig normal und noch kein Anzeichen einer Depri! Gestehe es Dir ein, stehe offen dazu, schließlich hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen, der alte ist unwiderruflich vorbei. Eine neue Maysi wurde geboren, die muss erstmal erwachsen werden, die alte ist gestorben, und das will betrauert werden! Such Dir Leute, mit denen Du reden kannst darüber! Und geh mit denen aus, Du brauchst Erlebnisse mit Dir selbst und anderen. Ist ok, wenn Du mal ein klein bisschen auf Abstand zu Deinem Baby gehst, dann freust Du Dich auch wieder auf ihn!

Prüf Dich aber genau: Wie stark ist machmal Deine Aggression Deinem Baby gegenüber? Ist es nur Ablehnung oder Aggression? Dann brauchst Du in der Tat professionelle Hilfe.

Ich war ein ganzes Jahr lang depressiv und hab es allein durchgestanden, das muss man sich nicht antun. Meine Ma hat versagt, meine Hebis haben versagt, mein Mann war hilflos. Weg ging das erst mit dem Abstillen, mit besseren Nächten, weniger Erschöpfung, wieder Erfüllung bei der Arbeit.

So richtig lieben tue ich mein Kind erst, seit es spricht und ich so richtig viel wieder bekomme und er einfach selbständiger ist. Und unser Leben ein echtes Familienleben ist. Mit einem echten zusätzlichen "WG-Mitglied"... Das Leben mit einem Baby ist doch im Prinzip "nur" Schlaf- und Verdauungsmanagement. Wer noch die Kraft zum "Spielen" hat: Beneidenswert, ich hatte sie nicht. Ich bewundere die Mütter, die das genießen können, ich hätte es auch so gern genossen. Versuch es irgendwie so zu gestalten, dass Du Dich dabei auch glücklich machst.

Alles Gute! Und falls Du nochmal genau schauen willst, ob es eine Depri ist, dann vergleich doch mal deine Gefühle mit dem, was Brooke Shields in ihrem Buch schreibt, das hat mir total geholfen.

noch ein Tipp: Schnall Dir Dein Baby ganz oft an den Bauch, das fördert die Liebe... Ist sooo schön!

nordschmusel

Geschrieben
Hallo,

ich habe einen Sohn, der fast 4 Monate alt ist. Er war ein Wunschkind und wir haben lange auf die Schwangerschaft warten müssen. In den ersten Wochen mit ihm war ich sehr glücklich, aber in letzter Zeit merke ich immer mehr, dass ich ihn nicht so liebe, wie eine Mutter ihr Kind lieben sollte. Klar habe ich ihn lieb und finde ihn süß, aber es ist nicht die Mutterliebe, die es sein sollte. Das belastet mich gewaltig. Er ist ein ganz süßes, pflegeleichtes Baby, aber irgendwie finde ich keinen Bezug zu ihm. Natürlich kümmere ich mich um ihn. Ich wickele und wasche ihn, ziehe ihn an, sorge dafür, dass er keinen Hunger hat.

Aber irgendwie empfinde ich ihn als "Eindringling". Er stellt mein bisher so einfaches, glatt laufendes Leben auf den Kopf. Kein spontanes Weggehen mehr. Wenn man nur kurz vor die Tür gehen will, muss man erst Ewigkeiten dafür aufwenden, das Baby anzuziehen, das dabei auch noch schreit wie am Spieß. Nachts kann ich nicht mehr durchschlafen und auch das Geld wird jetzt natürlich knapper, obwohl wir finanziell sonst immer gut dastanden.

Wenn er im Wohnzimmer anfängt zu meckern, dann kann ich nicht einfach alles stehen und liegen lassen, um ihn zu beruhigen. Ich will dann das zuende machen, was ich gerade angefangen habe. Zum Beispiel Wäsche zusammenlegen, Duschen, schminken oder was auch immer.

Meine Eltern, Großeltern, Schwiegereltern, Geschwister etc. - alle sind ganz vernarrt in den Zwerg und können es gar nicht erwarten, ihn wiederzusehen und mit ihm zu spielen / kuscheln. Nur ich kann irgendwie nicht viel mit ihm anfangen.

Die ganze Situation macht mir echt zu schaffen. Der Kleine hat doch eine Mama verdient, die ihn von ganzem Herzen liebt. Er ist so niedlich und hat etwas Besseres verdient als mich.

Ich traue mich nicht, mit meinem Mann oder meiner Familie darüber zu sprechen. Ich habe Angst, zuzugeben, was ich wirklich fühle.

Geht oder ging es jemandem ähnlich? Ich fühle mich so furchtbar schlecht.

Ich kann Dich gut verstehen... besonders mit dem Eingeschränkt-sein... es ist eben alles eine Umstellung. Allerdings wurde das bei mir nach den ersten 6 Wochen auf einen Schlag besser. Ich musste eben lernen, mich damit abzufinden, dass auch ich selbst mich einschränken muss. Was soll´s?!Dann ist die Wohnung eben mal staubig... Na und? Die Wäsche läuft nicht weg! Und gebügelt wird am Aben mit einem Glas Wein beim Fernsehen... So hab ich mir selbst dann auch wieder Freiräume geschaffen und den Alltag so gelegt, dass er auch mit Baby einfacher zu bewältigen ist.

Da es bei Dir allerdings schon 4 Monate sind, kann ich den anderen nur zustimmen und zum Arzt raten!!! Unbedingt! Das ist dann nämlich kein Spaß mehr! Und geh ruhig offen damit um. Es ist durchaus nichts Außergewöhnliches und ist nun mal so bei Frauen! Du musst ja nicht jedem alles bis ins Kleinste Detail erzählen, aber einfach mal so allgemein erwähnen, dass es Dir halt nicht so gut geht.

Somit hat auch Dein Umfeld die Chance, anders mit Dir und dem Kleinen umzugehen und besser auf Dich einzugehen, können Dir helfen, mal wieder ein bisschen mehr Luft zu haben!

Dafür wünsche ich Dir alles Gute!!!

Aber ich dachte immer, eine Wochenbettdepression kommt während der Wochenbettzeit? Die ist ja bei mir nun schon lange vorbei und dieses Gefühl verstärkt sich erst seit einigen Wochen.

Es stimmt ich schäme mich. Vor allem, weil ich an mich selber schon immer den Anspruch der Perfektion gestellt habe.

Klar liebe ich meinen kleinen Zwerg. Aber nicht so sehr, wie es sein müsste und wie er es verdient hat.

Ich weiss nicht, wie ein Arzt oder eine Hebamme mir da helfen soll.

VERGISS Perfektion! Ich bin auch eine Perfektionistin. Aber wenn ein Kind da ist, geht das nun mal nicht mehr. Ich musste mich auch erst umstellen und daran gewöhnen, damit richtiggehend auseinandersetzen... Aber es MUSS einfach sein, damit man sich einen eigenen Alltag schaffen kann - so wie ich´s oben schon erwähnt habe. Und Du wirst sehen - es KLAPPT! Man muss sich selbst halt daran erinnern und ermahnen und aus Trotz die Arbeit einfach mal Arbeit sein lassen oder einfach das Baby mit einbinden! Und das Baby macht´s ja nicht, weil´s böse ist, also zum Beispiel quengeln, sondern weil es etwas braucht und sich nicht anders artikulieren kann! DAS muss man sich einfach immer wieder vor Augen führen und akzeptieren!

Und JETZT ist eben nicht mehr der Haushalt oder sonst etwas wichtig, sondern Euer kleines, süßes Wunschbaby!!! Und da sollen dann die Staubflusen halt mal rumliegen... Egal!

die wochenbettdepression kann noch ein ganzes jahr hinterher richtig schlimm werden. bitte geh zum arzt. der wird dir mit sicherheit das gleiche sagen. entweder du bekommst homöopatische hilfe oder halt richtige medikamente.

Dito. Und damit ist Dir dann auch sicherlich geholfen, sodass Du Dir DEINEN persönlichen Alltag schaffen kannst, in dem alle zufrieden sind - in erster Linie DU und der ZWERG!!!

Geschrieben
Liebe Maysi,

nunmal gaaaaanz langsam! Also ich nehme keinem Vater und keiner Mutter ab, wenn er/ sie behauptet, sein Kind in jeder Minute abgöttisch zu lieben! Genervtsein, Wut, Trauer um das alte Leben sind völlig normal und noch kein Anzeichen einer Depri! Gestehe es Dir ein, stehe offen dazu, schließlich hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen, der alte ist unwiderruflich vorbei. Eine neue Maysi wurde geboren, die muss erstmal erwachsen werden, die alte ist gestorben, und das will betrauert werden! Such Dir Leute, mit denen Du reden kannst darüber! Und geh mit denen aus, Du brauchst Erlebnisse mit Dir selbst und anderen. Ist ok, wenn Du mal ein klein bisschen auf Abstand zu Deinem Baby gehst, dann freust Du Dich auch wieder auf ihn!

Prüf Dich aber genau: Wie stark ist machmal Deine Aggression Deinem Baby gegenüber? Ist es nur Ablehnung oder Aggression? Dann brauchst Du in der Tat professionelle Hilfe.

Ich war ein ganzes Jahr lang depressiv und hab es allein durchgestanden, das muss man sich nicht antun. Meine Ma hat versagt, meine Hebis haben versagt, mein Mann war hilflos. Weg ging das erst mit dem Abstillen, mit besseren Nächten, weniger Erschöpfung, wieder Erfüllung bei der Arbeit.

So richtig lieben tue ich mein Kind erst, seit es spricht und ich so richtig viel wieder bekomme und er einfach selbständiger ist. Und unser Leben ein echtes Familienleben ist. Mit einem echten zusätzlichen "WG-Mitglied"... Das Leben mit einem Baby ist doch im Prinzip "nur" Schlaf- und Verdauungsmanagement. Wer noch die Kraft zum "Spielen" hat: Beneidenswert, ich hatte sie nicht. Ich bewundere die Mütter, die das genießen können, ich hätte es auch so gern genossen. Versuch es irgendwie so zu gestalten, dass Du Dich dabei auch glücklich machst.

Alles Gute! Und falls Du nochmal genau schauen willst, ob es eine Depri ist, dann vergleich doch mal deine Gefühle mit dem, was Brooke Shields in ihrem Buch schreibt, das hat mir total geholfen.

noch ein Tipp: Schnall Dir Dein Baby ganz oft an den Bauch, das fördert die Liebe... Ist sooo schön!

nordschmusel

Toll geschrieben und stimmt! Kann ich nur zustimmen!

............

Du bist keine schlechte Mutter! Sicher nicht! Schlechte Mütter sehen da ganz anders aus... Und Du bist KEIN schlechter Mensch und nicht egoistisch... Du hast es einfach nur noch nicht geschafft, Dich mit der neuen Situation anzufreunden und darauf umzustellen! Doch das macht keinen schlechten Menschen aus Dir!!! Gewiss nicht. Und mit Sicherheit hängt das auch mit dem Sch*** Perfektionismus zusammen! DER war bei mir auch das einzige Problem... Aber ich hab ihn überwältigt! ;) Das schaffst Du bestimmt auch! Und wenn Du es nicht alleine schaffst oder schaffen willst, dann lass Dir bitte helfen! Je früher Du Dich mit dem Leben anfreundest und den Kleinen darin einbinden kannst, umso besser!

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