Hallo Nimmzwei und alle andern =)
Erstmal möchte ich einiges zur Altenpflegeausbildung aufklären.
1.Diese ist keine schulische Ausbildung mehr, sondern seit 3 Jahren eine betriebliche Ausbildung, auch wenn es immernoch verwirrend ist, wenn man beim Arbeitsamt immer nur Schulen angezeigt bekommt, wenn man danach sucht.
2.Man bekam auch vor 2003 Ausbildungsvergütung, was aber nun ja im Prinzip egal ist.
3.Einige Schulen bieten eine Halbtagsausbildung an, d.h. bei der Schule anrufen, erkundigen ob die Schule diese anbietet, in welchem Heim man die machen könnte, Adresse geben lassen, bewerben (Allein in 10km Umkreis von Mettmann gibts 2 von denen ich weiß).
4.Altenpflege ist einer der familienfreundlichsten Berufe überhaupt. Allein in meinem Kurs waren zwei Mütter, die erst grundsätzlich um 8h angefangen haben und jedes Wochenende frei hatten.
Dazu vielleicht meine kleine Geschichte...
Bin selber Auszubildende zur Altenpflegerin, habe eine 2 Monate alte Tochter, die Kleine war (absolut) nicht geplant und doch gewollt (hätte vor der Geburt niemals gedacht, dass man einen kleinen Menschen so sehr lieben kann), musste mein letztes Ausbildungsjahr um 1 Jahr verschieben, weil ich aus gesundheitlichen Gründen nichtmehr arbeiten durfte und werde mir dieses nun bald zu Herzen nehmen. Und weil das Leben ja soooooooooo einfach ist mit einem Säugling mach ichs mir natürlich noch schwieriger. Habe das Heim fürs letzte Jahr gewechselt, damit ich näher bei meiner Mutter arbeite. Dazu noch, mein Kind ist volles Stillkind. Mein Freund und Vater der Kleinen und ich werden es so machen, dass er die Kleine vor der Arbeit zu ihr bringt, weil er später anfängt als ich, ich sie mittags abhole, mich um sie nachmittags kümmer, er sie mir nach der Arbeit abnimmt, damit ich lernen kann und wir gemeinsam, als Familie den Tag ausklingen lassen. Während der Arbeit werde ich meine Zeit, die mir vom Mutterschutzgesetz zusteht, nutzen um Milch abzupumpen für den nächsten Vormittag und ja. Ich könnte auch, wenn ich wollte erst später anfangen (nicht um 6, sondern um8h) jedoch hätte die Kleine dann noch weniger von uns und meine Mam auch mehr Arbeit.
Sooooo... Das alles mag sehr naiv klingen, ich weiß auch nicht ob ich es schaffe Hausfrau, Partnerin, Auszubildende und dazu noch gute Mutter gleichzeitig zu sein, ich werde vielleicht einige kleine wunderschöne Augenblicke verpassen im Leben meiner Kleinen, ich werde auch nicht immer da sein, wenn sie nach Mama schreit, es gibt sicher Tage wo ich 36 Stunden am Stück wach bin und manchmal auch alles zuviel wird und ich nur noch heulend in der Ecke sitze, aber ich mache das nächste Jahr nicht für mich, sondern für meine Kleine. Und das einzige was zählt ist, meiner kleinen Wichteline ein schönes Leben bieten zu können auch wenn ich dafür einiges opfern muss.
Was ich damit nur eigentlich nur sagen will, Nimmzwei, wenn du die Ausbildung wirklich machen möchtest, dann mach sie und lass dir kein schlechtes Gewissen einreden. Es gibt immer Mittel und Wege um zum Ziel zu kommen