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Entkommen unmöglich
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Die riechen es auf jeden Fall! Da glaub ich ganz fest dran. Mach dir keine Sorgen. Wir haben es bis hierher geschafft, der Rest wird auch zu schaffen sein. Ich muss mich langsam einfach damit abfinden, dass Linus so ist, wie er ist. Alles andere macht es ja nur noch schlimmer. Ich hoffe, du genießt deinen letzten Tag im Urlaub! -
Entkommen unmöglich
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
@piepsi: Nee, irgendwo anders übernachten könnte ich noch nicht. Das dauert sicher noch eine ganze Weile. Und Oropax haben wir zwar da, aber das bring ich auch nicht übers Herz. Da bin ich eine Lusche. *gesteh* @Uta/fraulehrerin: Katja war heute da und hat diese zwei Dinge auch gesagt: Dass der Papa keine Angst haben darf und dass wir es nochmal versuchen sollen. @fraulehrerin: Linus schläft bei uns im Familienbett, da ist das alles nochmal schwieriger ... @Uta: Ich hatte so einen kleinen Zusammenbruch schon mal, ich glaube, als Linus neun Wochen alt war (das war der Tiefpunkt unserer Karriere) - danach ging es mir besser. Das jetzt ist wohl ähnlich - ich hab alles mal rausgeheult und jetzt kann sich's wieder ansammeln. Ich mache mir allerdings auch Sorgen um mich, so ist es nicht. Meistens komme ich gut klar, aber manchmal gibt es so Momente, da verliere ich alles. Ich hoffe einfach, dass diese Momente nicht überhand nehmen. *drück* Danke für deine Sorge, dabei kennst du mich gar nicht. Ich freue mich wirklich über deine Tipps - die Tipps von euch allen. Das hilft. Katja hat heute angedeutet, dass ich vielleicht zu große Probleme damit hätte, loszulassen. Darüber muss ich erstmal nachdenken. -
Das 24-Stunden-Kind
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Wir haben inzwischen nur noch einen Nuckel und Linus findet den auch prima - allerdings verkennt er vollkommen den Sinn und Zweck, nämlich, dass der Nucki als Beruhigungsinstrument fungieren soll. Stattdessen spielt er damit herum, steckt ihn sich ganz in den Mund, kaut den Sauger an und findet den Nucki allgemein sehr spannend - aber eben als Spielzeug. Ich glaub, der Zug ist abgefahren ... *g* Mit Schnattchen hab ich es in letzter Zeit ein paarmal probiert, die ist allerdings uninteressant als Kuschelobjekt, auch wenn er sie tagsüber sehr gern mag. Mit einem Greifling hab ich es noch nicht probiert, aber das werde ich mal, danke für den Tipp! -
Entkommen unmöglich
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Gestern Abend war es dann soweit. Papa und ich hatten ausgemacht (nein, eher hatte ich knallhart beschlossen und mich nicht davon abbringen lassen, auch nicht durch Papas Angst, dass er es nicht schaffen würde alleine), dass ich die Nacht im Wohnzimmer verbringen würde. Vielleicht würde mir der zusätzliche Schlaf, den ich hoffentlich dadurch abgreifen würde, den so nötigen Energiekick geben. Natürlich versicherte ich, dass ich, würde Linus nachts zu hysterisch werden, auf jeden Fall kommen und helfen würde. Meine Matratze lag einladend auf dem Boden, um halb elf hatte ich Linus noch einmal gestillt und der ersten erholsamen Nacht nach nunmehr über einem Jahr stand nichts im Weg. Um kurz vor halb zwölf fing Linus plötzlich an zu schreien. Ich hatte gerade das Buch zugeklappt und mich hingelegt. Während ich auf die Uhr sah, nahm ich mir vor, fünf Minuten abzuwarten, ob Papa es allein schaffen würde. Das klingt doch ganz vernünftig, oder? Und fünf Minuten sind ja auch nicht die Welt, die vergehen im Nu! Linus schrie immer kläglicher und keine halbe Minute später stand ich im Schlafzimmer ... Ich war vollkommen aufgelöst, mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich hatte, glaube ich, eine Art Panikattacke. Ich sagte, ich könnte das nicht, und legte mich zu Linus, um ihn zu stillen. Und während ich das tat, wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich gefangen bin. Das sagte ich auch. Ich bin gefangen. Es liegt nicht nur an Linus. Es liegt auch an mir. Ich kann mein Baby nicht allein lassen und ich kann es nicht ertragen, ihn schreien zu lassen und nichts zu tun. (Ich wäre eine grottenschlechte Kandidatin fürs Ferbern; zum Glück sind Papa und ich uns da einig, dass dieser Weg nie etwas für uns wäre.) Und dann fing ich aus dem Nichts heraus zu heulen an. Und konnte gar nicht mehr aufhören. Weil mir klar wurde, dass diese Nächte so weitergehen werden und ich da irgendwie durch muss, ob ich will oder nicht. Linus wurde beim Stillen natürlich sofort ruhig, durch mein hysterisches Geheule konnte er aber nicht sofort wieder einschlafen und auch die Nacht war die unruhigste seit Langem (was aber auch daran lag, dass er seine erste Erkältung ausbrütet). Papa hat mich in den Arm genommen und getröstet, und es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich wieder beruhigen konnte ... ich weiß nicht, wo das plötzlich herkam, aber es hat mir ziemliche Angst gemacht, vor allem, weil ich einfach nicht aufhören konnte, auf diese Art zu weinen. Ich sagte dann, dass ich wieder zurückkommen wolle und Papa holte meine Matratze aus dem Wohnzimmer und brachte die andere Matratze raus und als wir zusammen lagen, Linus (zwar unruhig) eingeschlafen war und ich mich beruhigt hatte, war ich sehr froh, wieder bei meinen Lieben zu sein. Und was habe ich aus der Aktion gelernt? Ich bin wohl auch zum Teil selbst Schuld an meiner Situation. Theoretisch wäre es ein Leichtes gewesen, ein paar Minuten abzuwarten, und vielleicht wäre Linus auch ohne mich wieder eingeschlafen, man weiß es nicht. Aber meine Sehnsucht? mein Gewissen? meine Schwäche? waren stärker als ich und das heißt, ich muss mir etwas anderes einfallen lassen. Ich muss zu meiner Überraschung sagen, dass es mir heute trotz Müdigkeit und der letzten Nacht ganz gut ging. Ich bin mit dem, was ich zu tun habe, gut vorangekommen und irgendwie nicht mehr so deprimiert wie sonst manchmal. Ich schätze, das Heulen hat mir gutgetan. -
Das 24-Stunden-Kind
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Hallo ihr drei, @Uta: Ja, ich bin auch unbedingt dafür, auf die mütterliche Intuition zu vertrauen. Meistens gelingt mir das ganz gut, manchmal hab ich aber auch Sorgen. Das Einschlafstillen wollte ich Linus nie angewöhnen, ich kann mich gut an den Abend erinnern, an dem ich ihn eines der ersten Male einschlafstillte und zum Papa sagte, dass das aber nicht einreißen darf. Ich war mir des Risikos bewusst, aber in dieser Zeit mussten wir nehmen, was wir kriegen konnten ... Inzwischen ist Linus hochgradig einschlafstillsüchtig und seit der letzten Nacht weiß ich, dass ich damit leben muss. Ob ich will oder nicht. Ich bin mir ganz sicher, dass auch Liam bald robben und krabbeln wird, liebe Uta! Der packt das. Und er hat ja auch noch Zeit. Linus ist ehrgeizig, ja. Ich würde sogar sagen hartnäckig. Papa sagt dann oft "wie die Mama" und ich glaube, das ist nicht immer ein Kompliment ... Es kommt immer darauf an, wie es sich äußert ... Dass du nicht weißt, was du tust, glaube ich dir nicht. *g* (Oder vielleicht doch, aber es klappt trotzdem.) Nach allem, was ich bisher über dich mitbekommen habe, halte ich dich für ziemlich Mama-kompetent. @piepsi: Linus liebt es auch, mit nackigen Beinen zu strampeln! Ich überlege ernsthaft, ihn in Zukunft beim Essen auch auf den Boden zu legen. Nur nicht nackig, dafür kühlt er mir zu schnell aus ... aber es ist beruhigend zu hören, dass auch Maria den MaxiCosi nich mag! @fraulehrerin: Ich hab jetzt schon einiges von deinem kleinen Wirbelwind und dir gelesen inklusive deines aktuellen Threads, na holla die Waldfee ... da hast du aber echt ein ziemlich starkes Persönchen im Haus. Ich hoffe sehr für dich, dass du deine Nische findest, auch wenn es nicht New York ist, vielleicht etwas anderes ... eine Herbstmami hat mich auf die Idee einer MuKi-Kur gebracht, bist du dir sicher, dass es nicht auch etwas für euch wäre? Ansonsten merke ich an mir selbst, dass es mir richtig schlecht geht, wenn ich gar keine Zeit für mich bekomme, das ist soo wichtig ... oft geht es nicht oder ich stehe mir mit meinem schlechten Gewissen selbst im Weg, aber dass es wichtig ist, weiß ich, deshalb würde ich allen beipflichten, die dir geraten haben, etwas für dich zu tun. Alles Gute wünsche ich dir! Und ja, ich habe Hoffnung, wenn du sagst, dass es bei Anna mit wachsender Mobilität besser wurde ... ich bin gespannt ... Vielleicht komme ich, wenn Linus heute Abend schläft, dazu, über die letzte Nacht zu schreiben ... Danke für eure Kommentare. -
Das 24-Stunden-Kind
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
*** Ich wurde gebeten, ein bisschen über unsere Tage zu erzählen. Nun denn. Linus ist schon immer ein sehr intensives Kind gewesen. Im Gegensatz zu den ersten drei Monaten, in denen er das "typische" Schreibaby war - also täglich über einen Zeitraum von mehreren Stunden gebrüllt hat, meistens ab dem Nachmittag bis in die Nacht hinein - und er 24 Stunden Körperkontakt brauchte (ablegen ging selten bis gar nicht), haben sich die Schwierigkeiten inzwischen jedoch zum Großteil auf die Einschlafmomente tagsüber und vor allem in der Nacht verlagert. Das große Problem, das Linus hat, ist, dass er nicht abschalten kann. Alles, was er tut, geschieht mit einer Hingabe, die ich selten erlebt habe. Linus ist immer in Action. (Das halte ich auch für ganz normal; Babys sind Forscher und wenn es anders wäre, würde ich mir Sorgen machen.) Er braucht ununterbrochen Beschäftigung und ist wahnsinnig ungeduldig. Sitzen kann er beispielsweise gar nicht leiden. Er hält es höchstens zehn Minuten auf dem Schoß eines anderen oder im Maxi Cosi (beispielsweise beim Essen) aus, dann fängt er an, sich zu überstrecken und zu schimpfen. Wenn man dann nicht sofort mit ihm aufsteht und ihn trägt, steigert sich sein Unbehagen bis hin zu einer Schreiattacke, und das innerhalb weniger Momente. Über einen längeren Zeitraum zufrieden und glücklich mit sich und der Welt ist er eigentlich nie. Ich kann nur spekulieren, woran es liegt. Er fängt sehr schnell an zu meckern und kann es sehr ausdauernd, wenn ihm eine Situation nicht gefällt. Ich glaube, zu einem großen Teil liegt es daran, dass er selten richtig ausgeschlafen ist. (Die Nächte sind immer unruhig, selbst wenn er schläft, wälzt er sich oft hin und her, jammert und wimmert im Schlaf, dreht sich von einer Seite zur anderen und wieder zurück ...) Es ist sehr schwierig, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, in dem man ihn hinlegen kann. Wenn man es zu früh versucht, schreit er schon, wenn man nur ins Schlafzimmer mit ihm geht. Hinlegen bringt dann gar nichts, weil er sich so in Rage schreit, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Wartet man zu lange (die Frage hier ist - was ist zu lange?), dreht er so sehr auf, dass es genauso schwer ist, ihn wieder runter zu bringen. Und dazwischen quengelt er. Er zeigt ganz deutlich, dass er müde ist - reibt sich ständig die Augen, kann sich nicht mehr konzentrieren, isst kaum (wenn die Müdigkeit zur Mittags- oder Abendbreizeit zuschlägt) und hält nicht still. Aber das kann er sowieso nicht sehr gut. Linus wuselt ständig hin und her, der Kopf dreht sich, er muss alles sehen und alles gleichzeitig, er turnt herum und ist schwerer zu hüten als ein Flohsack. Vieles von dem, was ich geschildert habe, trifft auch auf andere Kinder zu. Was Linus unterscheidet, ist wohl seine niedrige Toleranzschwelle. Schreikinder haben Probleme mit der Selbstregulation (brauchen deshalb unter anderem auch eine klare Tagesstruktur, an der wir derzeit arbeiten - soweit es möglich ist). Er ist immer 120% da, manchmal ist das zu viel, das Leben überfordert ihn dann. Ich habe noch keine Strategie gefunden, ihm beim Abschalten zu helfen. Natürlich machen wir das, was geraten wird - vor dem Schlafengehen wird nicht mehr wild herumgetobt. Linus wird nicht vor dem Fernseher geparkt. Er wird nicht mit Spielzeug überfordert (aber muss sich auch nicht langweilen). Dann der Rhythmus, den wir versuchen, einzuhalten. Zum Beispiel Mittags- und Abendbreizeiten. Ich versuche auch gerade, das Stillen zumindest ein bisschen zu regulieren. Wenn der Hunger ganz schlimm ist, bekommt Linus natürlich die Brust. Aber wenn er es aushalten kann, strecke ich die Stillzeiten ein wenig. Ich halte das langsam für sinnvoller als ein Stillen ausschließlich nach Bedarf. Vielleicht noch ein paar Beispiele aus unserem Leben mit dem Wildfang: Wir essen in der Regel zwischen halb fünf und halb sieben. Regelmäßig zum Essen wird Linus unruhig (egal, wie spät es ist). Während wir essen, sitzt er bei uns in der Essecke im Maxi Cosi. Dort hält er es allerdings nicht lange aus. Nach ein paar Minuten überstreckt er sich und schreit so laut, dass er zu Papa auf den Schoß kommt, damit wir weiteressen können. Warum es immer zum Essen ist, weiß ich nicht. Ich habe mal gehört, dass viele Kinder da unruhig werden, weil sie am Familienleben teilhaben wollen. Da er direkt neben mir sitzt und ich mich viel mit ihm unterhalte, während wir essen, leuchtet mir das aber nicht sehr ein. Vielleicht mag er den Maxi Cosi auch einfach nicht? Am liebsten würde Linus den ganzen Tag getragen werden. Das war schon immer so. Auf dem Arm von jemandem zu sein, reicht ihm dabei nicht. Es muss Bewegung mit ihm Spiel sein oder derjenige, der Linus auf dem Arm hält, muss zumindest stehen. Man kann nur selten mit ihm sitzen. Selbst stehen ist auch ein unbedingtes Muss, obwohl er das ja noch gar nicht soll. Er ist aber nicht davon abzuhalten, es muss einfach sein. In letzter Zeit findet er es allerdings auch toll, auf dem Boden herumzukrauchen (was auch erst seit einigen Wochen geht - davor hat er regelmäßig angefangen zu brüllen). Er robbt schon fantastisch und das Krabbeln lässt wohl nicht mehr lange auf sich warten. Ich habe ja die Hoffnung, dass er mit wachsender Mobilität zufriedener wird. Je müder er wird, desto interessanter wird die Welt um ihn herum, aber desto kürzer können Dinge ihn nur noch fesseln. Er wehrt sich immer sehr stark gegen die Müdigkeit, kann sie aus irgendeinem Grund nicht zulassen. Nur, was macht man mit einem übermüdeten, quengelnden Kind, das partout nicht schlafen mag? Und um noch ein paar schönere Beispiele zu nennen: Linus liebt es zu lachen. Wenn man Quatsch mit ihm macht, ihn erschreckt oder Kuckuck spielt, einfach mit ihm herumalbert, kriegt er sich gar nicht mehr ein. Er ist wahnsinnig leicht zu begeistern und hat einen fantastischen Humor. Inzwischen versucht er sogar ganz bewusst, auch uns zum Lachen zu bringen. Linus ist sehr ehrgeizig. Wenn er etwas haben will, versucht er es so lange, bis er es erreicht. Aufgeben kommt nicht in Frage (auch wenn es vor temporärem Frust ziemlich laut zugehen kann). Linus ist ein sehr kuschliges und nähebedürftiges Kind, das uns tagtäglich ganz deutlich seine Liebe zeigt. Er ist total kommunikativ und fordert die Aufmerksamkeit, die er braucht, vehement ein. Es wäre ein Erfolgserlebnis für uns, wenn wir diese Intensivität besser kanalisieren und ihn auffangen könnten, ehe es zu viel für ihn wird. Aber geht das überhaupt oder ist es dafür noch zu früh ...? -
Was weiß ich ...
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Die Nacht war durchschnittlich, Tendenz Richtung gut - das heißt, ich habe ca. viermal gestillt (genau weiß ich es nicht mehr) und Linus hat kaum gebrüllt - wenn ich es recht bedenke, sogar gar nicht! Wir haben gestern Abend zwar eine Weile gebraucht, Linus und ich (Papa war unterwegs) und ich durfte lange nicht abdocken, aber auch das Einschlafen ging friedlich vonstatten. *freu* Heute Morgen war er wieder zwischen fünf und sechs wach, das scheint sich jetzt einzubürgern. Es ist zwar anstrengend, die Balance zu finden zwischen ihn zu beschäftigen und selbst weiterzudösen, aber im Grunde geht das schon. Was das Schönste war: Papa hat ihn um acht mit nach draußen genommen und ich durfte weiterschlafen bis um elf!!! (Herrlich!) Ich muss manchmal auch einfach schreien. Ist nur nicht ganz so gut hier, weil unsere Katze hyperängstlich und nervös ist und es gar nicht vertragen kann, wenn mit den Türen geknallt oder gebrüllt wird. Selbst wenn wir stolpern, bekommt sie schon Panik. Auch ein besonderes Tier ... Über den Tages-Linus schreibe ich gerne etwas! (Ich bin so auf die Nacht gespannt ...) -
Die andere Seite der Medaille
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Hallo, ihr beiden Lieben, ich hab eure Kommentare jetzt erst entdeckt. Ja, gestern der Tag war dann echt wieder total schön. Das hat mich so glücklich gemacht - es geht mir doch am besten, wenn es meinem Kind gutgeht! Das war ein schöner Ausgleich für vorgestern. Sonne-Wolken-Mix ... immer ... @piepsi: *drück dich* @Uta: Verliebt hab ich mich, trotz des schweren Weges, sofort in Linus. Ich hab auch oft gelesen, dass viele Mamis etwas Zeit brauchen, und hab mich gefreut, dass ich ihn sofort lieben konnte. Jedes Lächeln berührt mein Herz, jedes Lachen bringt mich zum Lachen (und er kann sooo herzhaft lachen!), jede Träne lässt auch mich traurig werden ... du hast Recht, Momente wie der gestern Abend sind unglaublich wichtig. Und ein guter Rettungsring. Ja, ich werde mit Katja darüber reden ... mal sehen, was sie sagt. Die Hoffnung nicht zu verlieren, ist manchmal echt nicht einfach. Aber wenn du durchhältst, schaffe ich es auch. *g* Danke dir, Uta. -
Was weiß ich ...
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Ach pieps ... du erinnerst mich total an eine meiner Freundinnen (mit der ich gerade nicht mehr soo viel Kontakt hab, aber nicht wegen Linus, sondern wegen anderer Dinge) - jedes Mal, wenn du was schreibst, seh ich sie vor mir, ihr seid euch in eurer Art teilweise so ähnlich, dass du mir manchmal schon voll vertraut vorkommst ... verrückt ... Die Nacht/der Tag waren wirklich ganz schlimm. Ich mach mir selbst manchmal schon Sorgen um mich, weil ich - obwohl ich schon immer recht impulsiv war - inzwischen so gereizt bin. Ich raste wegen Kleinigkeiten total aus und kann mich nur schwer bremsen, das meiste bekommt natürlich Schatze ab, und ich weiß, es geht so nicht weiter. Ich will nicht mehr so sein. Ich mag mich so nicht. Aber ich bin immer so müde, auch unterschwellig, dass mein Nervenkostüm ganz porös geworden ist. Morgen Nacht werde ich mich ins WZ auslagern und Schatze will versuchen, Linus durch die Nacht zu begleiten. Wenn es allzu schlimm wird, helfe ich natürlich. Aber ich brauche echt mal wieder mehr als ein, zwei Stunden Schlaf am Stück. Ich hab manchmal so komische Gedanken, für die ich mich echt schäme. Nicht, dass irgendwas an Linus auslassen wollen würde (zum Glück hab ich da keinerlei Ambitionen), aber manchmal will ich nur irgendwo gegen schlagen und das kann ja nicht sein. Ich werfe schon oft genug Sachen durch die Gegend ... Ich freue mich wirklich für dich, dass Maria so ein unkompliziertes Baby ist, ich neide es dir nicht, sondern freue mich! Bitte erzähl immer weiter über sie, das macht mir gute Laune! Und klar bist du auch mal genervt oder hast Angst oder bist ratlos, wenn sie mal nicht so gut drauf ist. Das darfst du auch sein! Mamis mit "schwierigeren" Kindern haben da kein Monopol drauf. So eine Verschnaufpause wär schon toll ... bis wir uns was haben einfallen lassen oder Katja helfen konnte oder die Zeit, halte ich mich an den guten Momenten fest ... Du bist echt lieb, danke. -
Die andere Seite der Medaille
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Als mein Sohn heute Abend friedlich an meiner Brust eingeschlafen war, ganz ohne Weinen und Schreien, lag ich noch eine Weile neben ihm und wurde plötzlich von einem solch überwältigenden Glücksgefühl erfüllt. Seine Händchen hielten meine Hand, sein kleiner, warmer Körper war an mich gekuschelt und ich war einfach nur dankbar, dass dieses wundervolle Wesen in mein Leben getreten ist. Was habe ich doch für ein Glück! Linus ist, wie schwierig es auch oft sein mag, eine Bereicherung für unser Leben. Er komplettiert uns. Der Tag war so schön. Linus hatte viel Spaß mit seinen Großcousinen und war den ganzen Tag super drauf. Wir hatten nur morgens einmal Gebrüll und dann nicht mehr. Er war auch kaum meckerig-quakig heute. Er hat so viel gelacht und geplappert und herumgealbert. Er war einfach glücklich. Und mein Mutterherz hat gejubelt. Ich möchte versuchen, mir diesen Tag in Erinnerung zu rufen, wenn wieder einer der schwierigen Tage mich herausfordert. Lieber Linus, du bist das Beste, was deinem Papa und mir passiert ist. Wir sind so glücklich, dich in unserem Leben zu wissen! Wir werden immer für dich da sein und dich begleiten. Ich hab dich sehr lieb, mein Spatz. -
Was weiß ich ...
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
*** Ausheul-Eintrag. Bitte nicht lesen, wenn allergisch dagegen. Ich ertrinke. Über meinem Kopf schlagen mächtige Wellen zusammen und lassen mich nicht hinaus, wie sehr ich mich auch bemühe. Ich bekomme keine Luft. Ich ertrinke. Gott, das klingt so erbärmlich. Die letzten Tage und Nächte - weniger die Tage, mehr die Nächte - haben mir gezeigt, dass die "Therapie" bisher nichts gebracht hat, niente, nada. Nichts. Es war immer so: Gute Tage wechselten sich mit schlechten ab; ein Sonne-Wolken-Mix, mal mehr Sonne, mal mehr Wolken und zwischendrin ein fetter Hagelschauer. Es ist noch genauso, auch mit Therapie. Und ich hasse es, so zu denken, aber was soll sich auch bitte groß ändern? Linus wird einmal die Woche für ein paar Minuten massiert, Mama oder Papa auch. Und Reden tut auch gut, aber Wunder bewirkt Reden auch nicht! Ich glaube, das einzige, was uns noch hilft, ist die Zeit. Wenn der Junge größer ist, sprechen kann, mehr mitbekommt, mehr versteht und ... ich glaube nicht, dass sich in den kommenden Monaten etwas ändern wird. Ja ja. Ich kann es nicht wissen. Er könnte nächsten Monat schon schlafen, ohne zu schreien. Oder er bleibt so, bis er vier ist. Keiner weiß es! In den letzten Nächten ist er wieder stündlich aufgewacht. Ich schreibe "stündlich", obwohl ich es nicht weiß, weil ich nicht auf die Uhr schaue und mir, selbst wenn, die Uhrzeiten eh nicht merken kann. Manchmal ist es mehr als jede Stunde, manchmal eineinhalb Stunden. So oder so: Er wacht ständig auf. Und dann brüllt er. Laut. Sehr sehr laut. Er wacht einfach auf! Er hat doch nicht jede Stunde Hunger! Und trotzdem braucht er die Brust, um wieder einschlafen zu können. Gestern Abend brauchte er sie einmal nicht, da hab ich ihn in den Arm genommen und er schlief so wieder ein. Es scheint also zu gehen!! Warum aber geht es in neun von zehn Fällen nicht?! Gegen Morgen - es war noch dunkel, wie spät weiß ich nicht - ich war so müde. Ich konnte ihn nicht zum hundersten Mal anlegen. Ich hab mich weggedreht und gebetet, dass Papa es schafft, ihn zum Schlafen zu bringen. Hat er auch - für ein paar Minuten. Dann wachte Linus wieder auf und ich musste doch wieder ran. Endgültig wach war er ab ... sechs? Halb sieben? Ich weiß es nicht. Er hat gemeckert, gejammert, aber moderat. Ich hab die Augen nicht aufbekommen. Ich hab ihn einfach machen lassen. Papa und ich haben heute Morgen eine Achterbahnfahrt hinter uns. Als Linus wieder brüllte (die Nacht war noch nicht genug), hab ich mich so unfähig gefühlt. Wie eine Versagerin. Eine schlechte Mutter. Schatze hielt eine flammende Rede, dass ich es nicht bin und was ich alles für das Kind tue. Er war so lieb. Ich bin so froh, ihn zu haben. Keine Viertelstunde später bin ich voll ausgerastet und hab ihn angebrüllt, weil ich die Beutel nicht gefunden hab, wo ich immer Linus' Essen einpacke. Er räumt nämlich nie sofort alles dahin, wo es hingehört, wenn er mit dem Jungen nach Hause kommt und das regt mich so auf. Und dann hat es mir so Leid getan, weil er vorher so lieb gewesen war! Also hab ich mich entschuldigt. Und ich wollte eigentlich die ganze Zeit nur, dass die beiden endlich gehen. Bevor es dann soweit war, ist mir klar geworden, was ich heute noch alles machen muss. Ich muss an meiner Seminararbeit weiterschreiben. Bald ist der Monat zu Ende und ich bekomme nicht noch eine neue Deadline. Meine Dozentin war schon so was von kulant, irgendwann ist Feierabend. Aber morgen früh kommt Besuch, Onkel und Tante mit meinen zwei kleinen Cousinen. Deshalb muss ich Toilette und Bad machen, den Flur fegen und wischen, die Wäscheständer abnehmen und alles wegräumen, was kleine Mädchenhände nichts angeht. Brot muss ich backen, wir haben nada zu essen hier, ich muss aber essen, damit ich schreiben kann. (Das mag spießig klingen, aber ohne Frühstück geht bei mir gar nichts.) Und ich musste selbst ja auch noch aus den Puschen kommen, das ganze Drama und ich noch in Schlafklamotten, so richtig grottig. Und Schatze geht heute Nachmittag mit einem Freund was trinken, ich selbst habe ihn dazu genötigt, damit er auch mal wieder rauskommt. Alleine mit Linus, der nachmittags wieder hier sein wird, komm ich aber zu fast gar nichts, das heißt, ich muss alles, was zu tun ist, bis drei erledigt haben. (Und was mache ich stattdessen? Ich schreibe Tagebuch! Super.) Wenn er nur nicht immer so brüllen würde. Ich ertrage es manchmal nicht mehr. Ich verstehe es nicht. Und inmitten meiner Ohnmacht und Wut tut mir mein armes Kind so Leid. Was soll aus ihm werden, wenn er ständig so unzufrieden und unglücklich ist? Er weint so viel! Das tut mir auch weh! Im Moment kommt mir alles wie ein Kampf gegen Windmühlen vor. Oder wie eine Farce. Ich schreibe an dieser blöden Hausarbeit, obwohl ich im Moment gar nicht sehe, dass/wie ich mein Studium zu Ende bringen soll. Aber wenn ich es nicht tue, habe ich nichts, deshalb schreibe ich. Es war alles so gut durchgeplant. Wir sind nicht Hals über Kopf und hirnlos an die Sache herangegangen. Es war alles durchgeplant. Wir hatten alles im Griff. Und jetzt? Ich will, dass die kommende Nacht besser wird und dass es uns morgen besser geht und überhaupt will ich, dass alles endlich besser wird. Alle sagen mir immer, wenn ich mich nach "normal" sehne, dass normal doch langweilig ist. Na und??? ICH WILL NORMAL! -
Was weiß ich ...
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
*** Ausheul-Eintrag. Bitte nicht lesen, wenn allergisch dagegen. Ich ertrinke. Über meinem Kopf schlagen mächtige Wellen zusammen und lassen mich nicht hinaus, wie sehr ich mich auch bemühe. Ich bekomme keine Luft. Ich ertrinke. Gott, das klingt so erbärmlich. Die letzten Tage und Nächte - weniger die Tage, mehr die Nächte - haben mir gezeigt, dass die "Therapie" bisher nichts gebracht hat, niente, nada. Nichts. Es war immer so: Gute Tage wechselten sich mit schlechten ab; ein Sonne-Wolken-Mix, mal mehr Sonne, mal mehr Wolken und zwischendrin ein fetter Hagelschauer. Es ist noch genauso, auch mit Therapie. Und ich hasse es, so zu denken, aber was soll sich auch bitte groß ändern? Linus wird einmal die Woche für ein paar Minuten massiert, Mama oder Papa auch. Und Reden tut auch gut, aber Wunder bewirkt Reden auch nicht! Ich glaube, das einzige, was uns noch hilft, ist die Zeit. Wenn der Junge größer ist, sprechen kann, mehr mitbekommt, mehr versteht und ... ich glaube nicht, dass sich in den kommenden Monaten etwas ändern wird. Ja ja. Ich kann es nicht wissen. Er könnte nächsten Monat schon schlafen, ohne zu schreien. Oder er bleibt so, bis er vier ist. Keiner weiß es! In den letzten Nächten ist er wieder stündlich aufgewacht. Ich schreibe "stündlich", obwohl ich es nicht weiß, weil ich nicht auf die Uhr schaue und mir, selbst wenn, die Uhrzeiten eh nicht merken kann. Manchmal ist es mehr als jede Stunde, manchmal eineinhalb Stunden. So oder so: Er wacht ständig auf. Und dann brüllt er. Laut. Sehr sehr laut. Er wacht einfach auf! Er hat doch nicht jede Stunde Hunger! Und trotzdem braucht er die Brust, um wieder einschlafen zu können. Gestern Abend brauchte er sie einmal nicht, da hab ich ihn in den Arm genommen und er schlief so wieder ein. Es scheint also zu gehen!! Warum aber geht es in neun von zehn Fällen nicht?! Gegen Morgen - es war noch dunkel, wie spät weiß ich nicht - ich war so müde. Ich konnte ihn nicht zum hundersten Mal anlegen. Ich hab mich weggedreht und gebetet, dass Papa es schafft, ihn zum Schlafen zu bringen. Hat er auch - für ein paar Minuten. Dann wachte Linus wieder auf und ich musste doch wieder ran. Endgültig wach war er ab ... sechs? Halb sieben? Ich weiß es nicht. Er hat gemeckert, gejammert, aber moderat. Ich hab die Augen nicht aufbekommen. Ich hab ihn einfach machen lassen. Papa und ich haben heute Morgen eine Achterbahnfahrt hinter uns. Als Linus wieder brüllte (die Nacht war noch nicht genug), hab ich mich so unfähig gefühlt. Wie eine Versagerin. Eine schlechte Mutter. Schatze hielt eine flammende Rede, dass ich es nicht bin und was ich alles für das Kind tue. Er war so lieb. Ich bin so froh, ihn zu haben. Keine Viertelstunde später bin ich voll ausgerastet und hab ihn angebrüllt, weil ich die Beutel nicht gefunden hab, wo ich immer Linus' Essen einpacke. Er räumt nämlich nie sofort alles dahin, wo es hingehört, wenn er mit dem Jungen nach Hause kommt und das regt mich so auf. Und dann hat es mir so Leid getan, weil er vorher so lieb gewesen war! Also hab ich mich entschuldigt. Und ich wollte eigentlich die ganze Zeit nur, dass die beiden endlich gehen. Bevor es dann soweit war, ist mir klar geworden, was ich heute noch alles machen muss. Ich muss an meiner Seminararbeit weiterschreiben. Bald ist der Monat zu Ende und ich bekomme nicht noch eine neue Deadline. Meine Dozentin war schon so was von kulant, irgendwann ist Feierabend. Aber morgen früh kommt Besuch, Onkel und Tante mit meinen zwei kleinen Cousinen. Deshalb muss ich Toilette und Bad machen, den Flur fegen und wischen, die Wäscheständer abnehmen und alles wegräumen, was kleine Mädchenhände nichts angeht. Brot muss ich backen, wir haben nada zu essen hier, ich muss aber essen, damit ich schreiben kann. (Das mag spießig klingen, aber ohne Frühstück geht bei mir gar nichts.) Und ich musste selbst ja auch noch aus den Puschen kommen, das ganze Drama und ich noch in Schlafklamotten, so richtig grottig. Und Schatze geht heute Nachmittag mit einem Freund was trinken, ich selbst habe ihn dazu genötigt, damit er auch mal wieder rauskommt. Alleine mit Linus, der nachmittags wieder hier sein wird, komm ich aber zu fast gar nichts, das heißt, ich muss alles, was zu tun ist, bis drei erledigt haben. (Und was mache ich stattdessen? Ich schreibe Tagebuch! Super.) Wenn er nur nicht immer so brüllen würde. Ich ertrage es manchmal nicht mehr. Ich verstehe es nicht. Und inmitten meiner Ohnmacht und Wut tut mir mein armes Kind so Leid. Was soll aus ihm werden, wenn er ständig so unzufrieden und unglücklich ist? Er weint so viel! Das tut mir auch weh! Im Moment kommt mir alles wie ein Kampf gegen Windmühlen vor. Oder wie eine Farce. Ich schreibe an dieser blöden Hausarbeit, obwohl ich im Moment gar nicht sehe, dass/wie ich mein Studium zu Ende bringen soll. Aber wenn ich es nicht tue, habe ich nichts, deshalb schreibe ich. Es war alles so gut durchgeplant. Wir sind nicht Hals über Kopf und hirnlos an die Sache herangegangen. Es war alles durchgeplant. Wir hatten alles im Griff. Und jetzt? Ich will, dass die kommende Nacht besser wird und dass es uns morgen besser geht und überhaupt will ich, dass alles endlich besser wird. Alle sagen mir immer, wenn ich mich nach "normal" sehne, dass normal doch langweilig ist. Na und??? ICH WILL NORMAL! -
Schreiambulanz II
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Linus lässt sich in solchen Momenten eher ungern anfassen, hab ich festgestellt ... oft muss es dennoch sein, denn der Rabauke hat die Angewohnheit, sich so doll am/im Ohr zu kratzen, wenn er müde ist, dass es schon oft wie Sau geblutet hat! Deshalb lege ich ihm dann eine Hand aufs Ohr - dann kratzt er an meiner Hand herum und hätte sie am liebsten weg. Aber ein Fummler ist er auch, besonders beim Stillen! Da kann er gar nicht still halten. -
Schreiambulanz II
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Den Nick hab ich schon gelesen - werde mich mal auf die Suche nach Beiträgen von ihr machen. Und du musst dich nicht zurückhalten, wenn es um deine brave Maus geht! Es freut mich doch, wenn es auch anders geht, das gibt mir Hoffnung fürs nächste Blag ... Es ist total super, dass Maria so ein unkompliziertes Baby ist. Und du bist ganz sicher keine "0815-Mama"! *schimpfen muss* So'n Quatsch. Das mit den Haaren (aua) werd ich mal probieren - Linus reißt mir sehr gern welche aus - ob er es auch machen will, wenn es ans Einschlafen geht, wird sich zeigen. *g* (Ich freu mich jetzt schon, aua ...) Und das Summen, mal sehen. Ich bin für fast jeden Tipp dankbar. -
Schreiambulanz II
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Du hilfst mir, mich nicht mehr so alleine zu fühlen. Ja, das ist richtig - man kann nicht anders als die Kleinen zu akzeptieren. Was soll man auch sonst tun? Das ist etwas, das man immer und immer wieder üben muss und es wird immer wieder Momente geben, wo man sich einfach nur fragt, warum in Gottes Namen das jetzt so sein muss?! In mich hineinhorchen ... das ist ein sehr guter Rat, den ich bei der nächsten Gelegenheit befolgen werde. Ich bin von Natur aus ein ungeduldiger Mensch; ich werde unruhig und gereizt, wenn etwas nicht gleich funktioniert. In dem Punkt muss ich an mir arbeiten. Ob Liam und Linus sich gut verstehen würden ...? *g* Ich könnte es mir fast vorstellen. Zwei Wirbelwinde ... Ich finde unseren Austausch sehr schön. Tut gut. -
Schreiambulanz II
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Ja, es hängt tatsächlich so viel von der Verfassung der Eltern ab ... ich hab so oft gedacht, ich wäre ja ganz ruhig! Wahrscheinlich habe ich mir da selbst ein bisschen was vorgemacht und war eigentlich die ganze Zeit doch angespannt. Es ist aber auch schwer, es nicht zu sein, ganz schön schwer. Wir haben auch kein großartiges oder aufwändiges Einschlafritual. Abends: Wir/Ich bringe ihn ins Bett, wenn wir merken, es ist Zeit. Putzen die Zähne, dann bekommt Linus seinen Schlafsack angezogen, dann lege ich ihn auf seine Schlafseite, dimme das Licht und stille ihn. An guten Abenden schläft er dabei ein. Ich bleibe noch ein paar Minuten mit liegen und schleiche mich dann aus dem Zimmer. An weniger guten Tagen ist er nach dem Stillen noch wach und schaukelt sich aus der anfänglichen Müdigkeit wieder hoch. Ich singe ihm (inzwischen nicht mehr allabendlich, aber hab ich lange gemacht) die vier Strophen von "Weißt du wieviel Sternlein stehen" vor. Wahlweise auch ein Lied von Marianne Rosenberg, auf das er immer ganz scharf war (so isser halt *g). Das Singen lullt ihn inzwischen nicht mehr ein und spätestens jetzt wird die Situation unschön - er reibt sich die ganze Zeit die Augen, aber muss unbedingt an allem, was er in die Finger bekommt, spielen oder nuckeln - Decke, Laken, Mamis Ärmel ... - und dann beginnt er zu weinen und innerhalb weniger Sekunden zu schreien. Und das zieht sich dann hin - manchmal nimmt er dann noch mal die Brust und schläft doch ein, oft nicht. Das einzige, was am Ende vielleicht noch hilft (ich mache es nicht gern, aber ich weiß uns nicht anders zu helfen), ist, wenn ich ihn fest im Arm halte, sodass er sich nicht mehr hin- und herwerfen kann, dann rede ich entweder leise mit ihm oder streichle seinen Kopf, während er sich die Seele aus dem Leib schreit. Manchmal schläft er nach einer Weile ein (er ist ja auch todmüde); wenn er sich gar nicht beruhigt, trägt Papa ihn herum, bis er sich wieder beruhigt hat. Dann lege ich ihn noch mal an und er schläft. Im schlimmsten Fall sind 1 1/2 oder 2 Stunden vergangen ... Tagsüber läuft es genauso, nur ohne Zähneputzen und ohne Schlafsack. Wir spielen auch vor dem Schlafen nicht übermäßig oder setzten ihn vielen Reizen aus. Anders ist das, wenn er bei Oma und Opa ist und Opa frei hat - der kann nicht verstehen, dass Linus so reizbar ist und überfordert ihn oft, da können wir hundertmal sagen, dass er weniger machen soll. Da schreit Linus auch immer, wenn es ans Schlafen geht. Oh Mann, das ist länger geworden als ich wollte. -
Schreiambulanz II
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
*** Zweiter und dritter Hausbesuch Katja war inzwischen noch zwei Mal da und langsam kristallisiert sich heraus, dass es sich wirklich um eine Art Gesprächstherapie mit Entspannungsmassagen handelt. Das klingt zunächst wirklich nach nicht viel. Aber allein das Wissen, dass da jemand ist, der deine Probleme nachvollziehen kann und dir geduldig zuhört, hilft schon sehr. Linus ist Katja gegenüber schon offener geworden und ließ sich beim letzten Mal sogar auf den Schoß nehmen und seine Massage bekam er auch. Papa war auch an der Reihe und es hat ihm sehr gutgetan. Und wenn es meinen beiden Männern gutgeht, geht es mir auch gut. Katja erzählt vieles, was ich schon wusste oder irgendwann mal gelesen/gehört habe, aber es zu wiederholen und darüber zu diskutieren, vertieft dieses Wissen noch einmal und hilft, es besser zu verinnerlichen. Zum Beispiel, dass Babys nun mal keine andere Möglichkeit haben, sich bemerkbar zu machen, wenn ihnen etwas ganz und gar nicht behagt. Während wir aussprechen können, was uns nicht gefällt, kann ein Baby nur weinen oder, wenn es ganz schlimm ist, schreien. Ich wusste das natürlich, aber sich das zu verdeutlichen, ändert schon noch mal die Sichtweise darauf. Gut, Linus ist sensibel und stört sich an Dingen, die andere Babys kalt lassen würden. Er muss sich also öfter melden, weil ihm öfter etwas nicht gefällt. Aber das ist ja auch sein gutes Recht. Er ist noch so auf unsere Hilfe angewiesen und er darf durchaus verlangen, dass wir, die ihn lieben, ihn in für ihn schlimmen Situationen unterstützen. Wenn er das nächste Mal im Kinderwagen schreit, werde ich mehr Verständnis für ihn haben. Ich kann nur erahnen, was ihm dann nicht gefällt, aber ich fühle mich besser, wenn ich es einfach akzeptiere. Das gilt für die Probleme beim (Ein-)schlafen allerdings nicht so. Wir haben nach wie vor große Probleme damit und ich weiß einfach nicht, warum er sich so schwer tut. Warum er gegen Müdigkeit so kämpfen muss, einfach nicht loslassen kann. Je müder er ist, desto mehr wird er von allem eingenommen, was um ihn herum ist; alles zieht seine Aufmerksamkeit auf sich, und obwohl er kaum noch die Augen offenhalten kann, muss er es erforschen. Das ist sehr anstrengend für alle Beteiligten. Wir haben in dem Bereich auch noch keine Fortschritte gemacht. Es gibt wenige gute Tage, an denen das Einschlafen prima klappt, aber die meisten Tage sind schlecht und jedes Einschlafprozedere eine Qual. Da hilft das schönste und beruhigendste Ritual nicht (mehr). (Ich singe Linus sehr viel vor; bis vor ein paar Wochen konnte ich ihn immer zumindest für kurze Zeit beruhigen - nun hilft auch das nichts mehr ...) Manchmal möchte ich alles hinschmeißen, mir die Decke über den Kopf ziehen und ein "Bitte nicht stören"-Schild an mein Leben hängen. Ich bin so müde. Nicht nur körperlich, auch geistig. Manchmal - nicht immer - komme ich mir vom Schicksal ungerecht behandelt vor. Dann aber gibt es wieder Tage, an denen ich mit einem positiven Gefühl in die Zukunft blicke. Gestern habe ich hier im Forum massenhaft moralische Unterstützung und viele Tipps bekommen - das hat mich sehr aufgerichtet. Dazu gab es einen schönen Tag und eine Nacht, in der ich nur vier Mal gestillt habe und Linus nur einmal gebrüllt hat. Wenn es solche Nächte nicht gäbe ... aber es gibt sie, ja, tatsächlich. Und eigentlich kann doch die Zeit nur für uns arbeiten? Eines Tages wird Linus in Worte fassen können, was ihn stört. Ich werde ihn besser trösten können und er wird sicher nicht mehr so viel schreien müssen. Ich freu mich so sehr auf diese Zeit ... Ich warte ab, wie Katjas weitere Hilfe sich auf unsere Situation auswirken wird - ob es eine grundlegende Verbesserung geben wird oder ob wir doch noch etwas anderes ausprobieren müssen. Und von den Tipps, die ich gestern bekommen habe, werde ich den einen oder anderen mitnehmen, um mir/uns kurzfristig das Leben ein wenig leichter und angenehmer zu machen. -
Bedürfnisse
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Genau, Uta, die Szene mit der Badewanne hatten wir auch schon mal. Oder abends, wenn wir uns abwechselten, wenn Linus wach wurde - wenn er zu arg geschrien hat, bin ich doch wieder rein und habe ihn übernommen. Es fällt mir ziemlich schwer, da loszulassen. Ich weiß nicht, ob ich eine Glucke bin (wahrscheinlich schon) oder einfach so schnell ein schlechtes Gewissen bekomme. Ich stelle meine Bedürfnisse dann lieber zurück. Es ist sehr schwer, dagegen anzugehen. Aber dann kommt der Frust. Und der nervt. Ich will versuchen, daran etwas zu ändern. Ich werde mir immer klarer darüber, dass ich an meiner Situation etwas positiv verändern kann, wenn ich es schaffe, eine andere Einstellung zu dem Ganzen zu bekommen. Das ist eine große Herausforderung, aber ich versuche es. In kleinen Schritten. Danke für deinen Kommentar, liebe Uta. Ich weiß, dass du selbst viel um die Ohren hast. Dass du dich da auch noch mit meinem Kram auseinander setzt, freut mich sehr. Und piepsi, du hast vollkommen Recht: Gute Babysitter sind Gold wert. Da bin ich wirklich froh über meine Mama. Das mag alles nicht perfekt sein, aber sie würde alles für Linus tun, und das hilft wirklich sehr! Sie hat sogar schon mal abends aufgepasst, als wir mit Schwiemu zu deren Geburtstag ausgegangen sind. Vielleicht kann ich demnächst mal einen Kinobesuch herausschlagen, Date mit dem Papa. Das würde mir soo gefallen ... Fragen kostet ja schließlich nichts. -
Bedürfnisse
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Hallo! So ein langer Kommentar. *freu* Noch schöner, dass du alles gelesen hast - und natürlich auch deine Antwort bezüglich meiner Frage. Ja, eigentlich weiß ich auch (bzw. klingt es logisch), dass man als Mama (ebenso als Papa) auch seine "Nischen" braucht; Momente, in denen man den Kopf frei bekommt und neue Energie tanken kann. In der Theorie klingt das alles auch ganz toll, nur wenn es dann an die Praxis geht. Da ist dann das schlechte Gewissen groß, wenn man (so wie ich gerade, während ich am Rechner sitze) ein paar Minuten mit ohne Kind verbringt, während der Papa den Quengel auf dem Arm durch die Wohnung trägt und sich (so glaube ich) insgeheim fragt, wie lange Mama noch braucht, bis sie fertig ist und ihn wieder ablösen kann. Gegen solche Gedanken (sowohl von Mamas als auch Papas Seite) kann man manchmal kaum etwas machen, auch wenn man es eigentlich besser weiß. Das klingt ganz schön konfus gerade, fürchte ich. Sei es drum - ich danke dir für deinen lieben, ermutigenden Kommentar! Im Übrigen bewundere ich jede Mama (und jeden Papa) - ob sie ein Kind haben oder zwei, ob die schreien oder sonstwie "besonders" sind oder auch besonders unkompliziert *g* - das Elterndasein ist echt nicht ohne und eine große Aufgabe! -
Bedürfnisse
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Mein Baby brauchte mich heute zum Einschlafen noch mehr als sonst und ich ärgere mich wahnsinnig über mich selbst. Linus hat heute Abend insgesamt eineinhalb Stunden gebraucht, um in den Schlaf zu finden. Er war so müde, dass ich, naiv wie ich bin, geglaubt habe, das Einschlafen wäre nach fünf Minuten erledigt. Stattdessen schrie Linus wieder wie von Sinnen - nur dann nicht, wenn er an meiner Brust war. Wann immer ich dachte, er sei jetzt soweit, versuchte ich vorsichtig abzudocken. So um die sechs, sieben Mal, und jedes Mal ging es von vorne los: Linus sucht, wenn er die Brust nicht findet, fängt er an zu wimmern und wenn er sie dann immer noch nicht bekommt, schreit er. Irgendwann hat sein Genuckel aber schon richtig wehgetan und ich hatte nicht den Elan, sie ihm noch mal zu geben. Das Ergebnis war, das wir wieder da ankamen, wo wir angefangen hatten, als ich ihn hingelegt habe: Er schrie. Er brüllte. Dann löste Papa mich ab und nach harter Arbeit schlief Linus ein - für ungefähr zehn Minuten. Dann brüllte er wieder. Ich legte ihn doch wieder an. Dann schlief er. Eine halbe Stunde später weinte er schon wieder. Dieses Mal reichte meine Wärme und Nähe, um ihn wieder zum Schlafen zu bringen. Das ist jetzt eine Viertelstunde her und ich warte darauf, dass er wieder aufwacht. Linus' Bedürfnis bin ich. Er braucht mich sehr, mehr als alles andere in der Welt. Ich bin seine Quelle; die Quelle seiner Nahrung, die Quelle, die ihm Liebe gibt, Geborgenheit, Sicherheit. Wärme. Schutz. Wenn ich weniger ungeduldig gewesen wäre (Schwiegermutter saß draußen und ich wusste, ich habe nur eine halbe Stunde Zeit, Linus zu Bett zu bringen, weil sie dann gehen wollte) - wenn ich nicht immer wieder versucht hätte, mich von ihm zu lösen - wäre unser beider Abend dann angenehmer verlaufen? Hat Linus gespürt, dass ich mich unter Druck gesetzt habe, besonders schnell mit ihm "fertig zu werden"? Und wenn ich gleich zum Schlafen bei ihm geblieben wäre, ohne den Wunsch nach einigen privaten Minuten; einigen Minuten, in denen ich Trivialitäten erledigen kann (wie einen Abstecher ins Internet), einigen Minuten für mich selbst, nachdem ich wieder 12 Stunden beinahe nonstop Mutter und nichts anderes war - wäre sein Nachtschlaf dann ruhiger? Ich glaube, ich kann alle Fragen positiv beantworten, und ich schäme mich, denn die ganze Zeit fragt eine leise Stimme tief in mir: Wo bleiben meine Bedürfnisse? Darf man als Mama Bedürfnisse haben, die nicht mit dem konform gehen, was das Kind will? Wenn man ein Kind möchte, sollte man wissen, dass sich das eigene Leben unwiderbringlich und zwangsläufig ändert. Sind eigene Bedürfnisse vermessen oder erlaubt? Wenn es etwas gibt, das meinem Kind guttut - in diesem Falle Dauerstillen - und ich gebe es ihm nicht, obwohl ich weiß, dass es ihm ohne dieses schlechter geht als mit, dann stelle ich meine Bedürfnisse über die meines Kindes und ende so wie jetzt - mit schlechtem Gewissen und voller Selbstzweifel. Ich glaube, beim nächsten Mal werde ich geduldiger sein als heute. Vielleicht hätte er nicht schreien müssen heute Abend. -
Schreiambulanz
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Naja, so ganz klappt das nicht immer - vorgestern hab ich, anstatt mich auf den Hosenboden zu setzen und zu arbeiten, die Decke über den Kopf gezogen, sobald ich allein war, und bis fast mittags geschlafen ... Das musste mal sein. Oje, lob mich bloß nicht so in den Himmel, liebe piepsi - ich ertrag das auch nicht immer mit einer Engelsgeduld, ich kann schon ganz schon kiebig werden und bin dann superfrustriert und selbstmitleidig vom Feinsten ... aber so ganz langsam merke ich, wie sich meine Einstellung zu dem Ganzen verändert. Vielleicht bin ich auf dem Weg, endgültig zu akzeptieren, dass unser Kind nun mal nicht so "pflegeleicht" ist wie andere Kinder. Danke fürs Lesen. -
Schreiambulanz
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Danke, liebe Susi! Beeindruckend ... ja, man muss halt durch. Man kann das Kind ja nicht im nächsten Fundbüro abgeben ... aber ich muss auch sagen, man nimmt doch irgendwo immer wieder eine Kraftreserve her, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Danke auch dir für deine lieben Wünsche, ich hoffe ganz doll mit! -
Schreiambulanz
Mary Martini kommentierte Mary Martini's Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Ich freu mich ganz doll, wenn das hier gelesen wird - und dass du das gelesen hast. Danke für die Zeit, die du dir genommen hast und danke für deine guten Wünsche, hoffentlich gehen sie in Erfüllung ... -
Schreiambulanz
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
*** Erster Hausbesuch Wir haben schon in den ersten drei Monaten immer mal wieder überlegt, uns Rat bei der Schreiambulanz zu suchen. Ich weiß nicht, woran es immer wieder gescheitert ist. Ich glaube, wir haben uns nicht recht getraut; wollten uns die Blöße nicht geben. Andere Eltern kommen doch auch mit ihrem Baby klar - dann sollten wir es auch schaffen. Ich hatte wohl auch ein bisschen Angst, man würde uns nicht ernst nehmen. Eigentlich blöd - sind doch die Leute, die dort arbeiten, genau für Eltern wie uns da. Die vergangenen Wochen waren nicht leicht. Linus zum Schlafen zu bringen, ob am Tag oder in der Nacht, war in neun von zehn Fällen eine Tortur für alle drei von uns. Linus schreit wie am Spieß, wenn er hingelegt wird. Er schreit, als würden wir ihm etwas Furchtbares antun, und dieser Kampf zieht sich oft über lange Zeit hin. Ihn einfach nicht hinzulegen, bringt ebensowenig. Wenn er übermüdet ist, wird er - wie jedes Baby - höchst unleidlich. Jeden Tag aufs Neue diese Kämpfe - sie schlauchen wahnsinnig. Man kann ihn nicht ins Bett legen, ohne Angst zu haben, er schreit sich hysterisch. Wenn er so schreit, ist es sehr schwer, ihn wieder runterzuholen. Er zittert am ganzen Körper, sein Kopf ist knallrot, er atmet hektisch und es geht ihm einfach schlecht. Und uns natürlich auch. Ich stille noch fast voll und habe seit Linus' Geburt immer zwischen zwölf und vierzehn Mal gestillt. In den letzten Wochen waren es nachts fünf, sechs Mal - oft stündlich, eineinhalbstündlich, seltener zweistündlich. Linus braucht mich zum Einschlafen, wenn er nachts nicht einschlafgestillt wird, schreit er sich ein. Ich stille für mein Leben gern, aber meine Reserven sind erschöpft. Ich weiß, dass ich von meinem Rabauken kein Durchschlafen erwarten kann, aber etwas weniger oft zu stillen, würde mich sehr glücklich machen. Ich würde so gern mal wieder vier oder fünf Stunden am Stück schlafen ... Auch das ist ein Grund, aus dem wir uns letztlich doch an die Schreiambulanz gewandt haben. Ich habe eine E-Mail geschrieben und unsere Situation geschildert und um Hilfe gebeten, und bereits am nächsten Tag hatte ich eine sehr liebe Antwort im Postfach und mir wurde ein Telefonat angeboten, das dann auch am selben Tag noch stattfand. Wir telefonierten sogar noch ein weiteres Mal an diesem Tag, und am Mittwoch dann war es soweit: Katja (ich hab den Namen aus Datenschutzgründen geändert) kam uns besuchen. Wir haben unsere Erwartungen an diesen Besuch und an die nächste Zeit ganz offen gehalten. Die Informationen, die ich vorab über die Herangehensweise der Schreiambulanz-Therapeuten bekommen habe, waren für mich etwas diffus und ich konnte mir nicht so recht etwas darunter vorstellen. Katja ist eine wahnsinnig nette Frau in den Fünfzigern, ziemlich alternativ angehaucht (alles andere hätte mich auch überrascht) und hat, laut ihrer Aussage, schon sehr viel Erfahrung mit sehr vielen Schreikindern gemacht. Wir haben zuerst über die Geburt gesprochen und Katja hat sich auch ganz ernsthaft mit Linus unterhalten und sich ihm ganz allmählich angenähert. Sie arbeitet darauf hin, ein Vertrauensverhältnis zu ihm aufzubauen, um ihn massieren und seine Verspannungen lösen zu können. Auch die Eltern können massiert werden, wenn sie wollen. Im Grunde geht es um eine ganzheitliche Entspannung, um ein Wiederfinden zu sich selbst und seiner inneren Ruhe. Wir haben auch darüber gesprochen, wie wir uns gerade in unserer Situation fühlen. Weit sind wir noch nicht gekommen, aber Katja hat uns versichert, auch wenn man nicht sieht, was sie tut, am Ende hilft es, und dass sie noch nie einen hoffnungslosen Fall hatte. Sie wird uns in den nächsten Wochen begleiten, der nächste Termin ist am Mittwoch. Man kann sie Tag und Nacht anrufen, wenn man sie braucht. Den alternativen Weg zu gehen ist immer mit viel Glauben verbunden. Wo die Schulmedizin nicht weiter weiß, ist der alternative Weg eine weitere Hoffnung. Ich habe in einem früheren Post gesagt, ich wüsste noch nicht, wohin die Reise gehe. Aber ich bin bereit, es herauszufinden. Alles, was ich weiß, ist, dass ich Linus seit Katjas Besuch nachts viel weniger in den Schlaf stillen musste als vorher. Er hat in jeder Nacht seit ihrem Besuch wenigstens eine Schlafphase von ca. drei, manchmal sogar mehr Stunden gehabt. Das gab es hier seit Monaten nicht mehr. (!!!) Unser Leben hat sich nicht grundlegend verändert (das erwarten wir auch nicht), aber es gibt spürbare kleine Veränderungen. Keine Ahnung, woran es liegt. Ist vielleicht alles Zufall. Vielleicht aber auch nicht. Die Zeit wird es zeigen. -
Gedanken
Mary Martini erstellte ein Blogbeitrag in Mein brüllender Rabauke - ein Leben mit "Schreibaby"
Was Linus betraf, war heute ein guter Tag. Er ist zwar bereits um sechs wach geworden (Babys schert es halt nicht, ob Sonntag ist oder nicht), aber geweckt hat mich ein ziemlich böser Migräneanfall, der mich über die Kloschüssel getrieben und mich bis zum Nachmittag in Atem gehalten hat. Der Papa nahm mir glücklicherweise den Kleinen ab, und der war richtig lieb und gut gelaunt. Gequengel gab es nur abends beim Essen (wie immer; wir können zwar seit einigen Wochen schon wieder gemeinsam essen, aber Linus macht allabendlich Rabatz - ich hab allerdings irgendwo mal gehört, dass Babys oft zur Unruhe neigen, wenn die Eltern essen - sie möchten am Familenleben teilnehmen) und noch ein bisschen zur Schlafenszeit. Wobei er heute innerhalb von fünf Minuten eingeschlafen ist! Ich habe gestaunt. Leider hat er nur für eine halbe Stunde geschlafen und dann bitterlich geweint, sodass ich noch mal ran musste. Zehn Minuten nach dem erneuten Einschlafen wurde er wieder wach, dieses Mal begleitete Papa ihn zurück in den Schlaf. Jetzt schlummert der Rabauke seit einer guten halben Stunde und ich würde mich freuen, wenn es noch eine Weile so bliebe. Ich habe in den letzten Tagen verstärkt Berichte und Artikel zum Thema Schreikind gelesen und war wieder einmal erstaunt, wie die beschriebenen Persönlichkeitsmerkmale von Schreikindern auf Linus zutreffen. So sind die meisten Schreibabys eher quengeliger Natur und fordern die Eltern sehr. Wir nennen Linus oft liebevoll "Meckerkopf" oder auch "Quak-Quak", denn er quäkt und quengelt sehr viel und wird sehr schnell unzufrieden. Es gibt dieses Buch von William Sears - Das 24-Stunden-Baby. Ich habe es noch nicht gelesen, werde es mir aber noch besorgen, denn so ein 24/7 Baby haben wir auch. Linus muss eigentlich immer beschäftigt werden und hasst es, einfach irgendwo zu liegen oder, noch schlimmer, nicht beachtet zu werden (was im Grunde nicht vorkommt, aber wenn sich die Großen mal unterhalten und er nicht einbezogen wird, wird er ganz schnell unleidlich). Motorische Unruhe, oft ein weiteres Merkmal von Schreikindern, trifft ganz eindeutig auf Linus zu. Er hält eigentlich nie still, muss sich immer bewegen, ist zappelig-hibbelig-wuschelig und das schon seit seiner Geburt. Tja, und dann die Schlafstörungen ... Einschlafen ist wohl für Schreibabys immer eine Herausforderung, die sie schlecht allein meistern können. Sich selbst zu beruhigen fällt ihnen sehr schwer, und so brauchen sie beim Einschlafen Hilfe - vorzugsweise von der Mama und ihren zwei "Bionuckeln" - so nennt es eine meiner Mit-Herbstmamis sehr treffend. Vom Einschlafstillen kann ich mehr als ein Liedchen singen ... Ich musste über diese Persönlichkeitsmerkmale viel nachdenken und bin irgendwie ein bisschen demotiviert, vielleicht sogar pessimistisch, ob überhaupt irgendetwas Linus "heilen" kann. Ich weiß, es gibt keine Patentlösung. Kein Medikament, das helfen könnte, weil Linus ja nicht in dem Sinne krank ist. Sein ganzes Wesen, sein Charakter - kann (oder sollte) man den überhaupt zu ändern versuchen? Ich habe auch Schwächen und Eigenschaften an mir, die nicht so gut sind, aber sie machen mich zu der, die ich bin. Das Schreien wird vielleicht vergehen, wenn wir einen Weg finden, Linus dabei zu helfen. Aber die Wesenszüge, die Charaktereigenschaften, die werden bleiben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Hibbelkind plötzlich ganz ruhig wird, oder geduldig, oder dass er problemlos ein- und durchschlafen wird, ohne dass seine Dämonen ihn weiter quälen. Stürze ich mich in falsche Hoffnungen, wenn ich glaube, dass sich Dinge ändern lassen? Wird Linus immer eine solche Herausforderung bleiben? Ich weiß, was einige, die das hier lesen, jetzt denken müssen: Jedes Baby ist auf seine Weise eine Herausforderung. Das stimmt auch vollkommen. Dennoch habe ich ein bisschen Angst vor der Zukunft. Angst, dass Linus nie richtig zufrieden sein wird. Angst, dass er aufbrausend und ungeduldig sein wird und sich dadurch selbst im Weg steht. Habe ein bisschen Angst vor einem Riesentrotzkopf, der sich um jeden Preis durchsetzen will. Und ich weiß noch nicht, wie ich dem, sollte es so sein, entgegenwirken kann. Ich habe schon beides gehört. Manche sagen, ein Schreibaby wird später ausgeglichen und glücklich, weil es die schwere Zeit schon hinter sich hat. Andere berichten von Schreibabys, die später Probleme mit anderen haben, vielleicht sogar ein Aufmerksamkeitsdefizit entwickeln oder sich auf der anderen Seite gar nichts (zu)trauen. Mein Kind ist ein wahnsinnig großes Geschenk. Ich habe es mir von Herzen gewünscht und ich würde es nie wieder hergeben. Und ich möchte das Beste für den Rabauken. Das Aller-, Allerbeste. Nur werde ich ihm das auch geben können ...?
