Hallo Nina!
Puh! Ich bin regelrecht schockiert über das Verhalten der Erzieherinnen im Kindergarten.
Zwang ist beim Thema "Trockenwerden" (und auch sonst!) ein absolutes super NO!
Du solltest wirklich mit der Leitung oder/und dem Elternrat sprechen! Wenn die Erzieherinnen so weiter machen, dann wird sich die ganze Angelegenheit nur noch weiter unnötig in die Länge ziehen... und das nützt weder Deinem Sohn, noch Dir, noch den Erzieherinnen... das solltest Du dort definitiv schonmal klarstellen!
Über's Trockenwerden - oder die wohl wichtigste Nebensache der Welt!
Das Schwierige ist eigentlich, dass die ganze Angelegenheit (Pipi machen, naja Stuhlgang meistens auch) wenn man's mal objektiv betrachtet, bisher ja immer ganz nebenbei passiert ist. Einfach ab in die Windel,... gehend, stehend, sitzend, liegend,... ganz egal! Und das über einen Zeitraum von 2 oder 3 Jahren...! - Also warum wird jetzt soooooo ein Aufstand und Wirbel gemacht, wegen dieses bisher mehr oder weniger nebensächlichen Geschäfts...??
Ist doch klar, dass das so einen kleinen Windelpupser dann ziemlich durcheinander bringen kann. Also alles in Ruhe mit viel Geduld und ganz langsam... Man darf sich NIEMALS selbst unter Druck bringen, indem man sich Fristen setzt - oder gesetzt bekommt, wie's bei Dir leider ist!
Deshalb ist es erstmal wichtig, dass Du diesen Druck los wirst!
Denn bei den einen geht es schnell, bei den anderen dauert es länger und wieder andere werden rückfällig... man weiß es vorher halt nicht!
Jedes Kind muss erst lernen seine Schließmuskeln zu benutzen bevor das Trockensein überhaupt beginnen kann (mit 3 Jahren klappt das bei den Meisten - nicht unbedingt bei allen... was aber dann noch nicht annormal ist! - Im Zweifelsfall den Kinderarzt zu Rate ziehen) Also keine Schließmuskelkontrolle - kein Erfolgserlebniss!
Weil die meisten Kinder Angst vor der Toilette haben, bzw. sich nicht wohl darauf fühlen, sollte man mit dem guten alten Töpfchen starten.
Von der Methode, das Kind stündlich auf's Töpfchen zu setzen halte ich gar nichts - ist doch klar, dass es so keine Windel mehr braucht, wenn's den ganzen Tag auf'm Topf hockt... wo bleibt da die Freiheit...?
Wenn das Kind auf's Töpfchen MÖCHTE(!), dann ist das DER SUPER Anfang! Dann sollte man es drauf lassen, wann und wo es will!
Zur Erinnerung: Mit der Windel war es ja auch nicht anders...!
Landet das Geschäft im Topf sollte man das Kind auf jeden Fall loben: "Super, das hast Du klasse gemacht!" Das Lob sollte aber auch nicht zu groß sein - wir erinnern uns: Es handelt sich hier mehr oder weniger um eine Nebensache! - Geht's daneben, "Ist nicht schlimm", wird's wortlos weggewischt und bitte: NIEMALS schimpfen! (Aber ich denke, das wissen wohl alle...)
Gut ist, wenn das Kind sein erfolgreiches Geschäft im Topf zur Toilette trägt und es dann stolz wegschüttet. Auf diese Weise lernt das Kind auch schonmal, wo das Geschäft eigentlich hingehört. (Das sollte man seinem Kind gönnen, auch wenn man hinterherwischen muss...)
Wenn man selbst zur Toilette muss, Kind mitnehmen, damit es sieht, was dort passiert! (Wenn man das bisher nicht sowieso schon gemacht hat...)
So sollte sich das Kind dann nach einiger Zeit auch mehr für die Toilette interessieren. Nun wird das Klo mit Sitzverkleinerung und Tritt (Hocker oder Fußbank) kindgerecht ausgestattet und somit zum "Pinkelthron" erklärt, auf dem es nun auch sitzen darf (das Töpfchen sollte aber auch noch benutzt werden dürfen, wenn das Kind es möchte) und dann hat sich das Thema eigentlich erledigt. Zumindestens tagsüber!
Probier es erst (weiter) mit dem Töpfchen, ich weiß jetzt gar nicht, ob Du das schon gemacht hast, aber mit der Toilette wird das nix, wenn er Angst davor hat.
Selbst wenn das mit dem "Pinkelthron" zu hause noch nicht so klappt, dann schaut sich ein Kind das eigentlich bei den anderen Kindern im Kindergarten ganz schnell ab. Vielleicht wäre es ja ansonsten auch möglich, dass er im Kindergarten vorerst ein Töpfchen benutzt...?!
Ich hoffe mein "Roman" hilft Dir weiter...!
LG Loni