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Emmys Weg zu uns!

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katwomank

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Ich habe mich nun auch dazu entschieden, euch daran teilhaben zu lassen, wie unsere Emmy am 8.4.2011 zur Welt kam. Ich merke nämlich, dass die Erinnerungen leider viel zu schnell verblassen. Das wäre wirklich schade, denn die Geburt war zwar langwierig, aber trotzdem schön. Aber nun von vorne...

Bereits am 06.04.2011 bemerkte ich die ersten Wehen, die aber (vor allem rückblickend) eher harmlos und vor allem auch noch nicht regelmäßig waren. Ich habe morgens noch die ganze Wohnung geputzt und war am späten Nachmittag mit meinen Freundinnen verabredet. Dazwischen habe ich noch ein Schläfchen gemacht, was ich die ganze Zeit des Mutterschutzes nicht gemacht habe...

Als ich die Mädels dann traf, berichtete ich natürlich von den beginnenden Wehen, was die beiden direkt in Aufregung versetzte. Ich ging zur Toilette und war etwas perplex, als ich bemerkte, dass gerade der Schleimpfropf abgegangen war. Jetzt wusste ich auch, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde und meine Aufregung nahm zu.

Eigentlich war der 7.4.2011 der einzige Termin in der Woche, an dem nicht losgehen sollte, da mein Mann beruflich auswärts unterwegs sein sollte. Er wollte zwar mit eigenem PKW fahren, damit er schnell wieder vor Ort sein konnte, aber wohl war im Vorfeld dabei nicht.

Es kam ja dann eh anders...

Nachts um 1:30 Uhr wurde ich wach von einer Wehe. Bis zu dem Zeitpunkt war das das Schmerzhafteste, was ich in der Schwangerschaft erlebt hatte und war daher sofort in Alarmbereitschaft. 10 Minuten später kam die nächste Wehe und atmete so, wie die Hebammen es uns im Kurs empfohlen hatten. Mein Mann wurde auch irgendwann wach und fragte, was los sei...

Ich sagte ihm, dass seine Dienstfahrt ausfällt, da wir in Kürze ins Krankenhaus fahren werden. Ich ging erst noch für ins Wohnzimmer, um ihm noch ein wenig Schlaf zu gönnen. Um 6 Uhr morgens nahm ich dann noch eine ausgiebige Dusche und dann fuhren wir los.

Ich schickte meiner Tante eine SMS, da wir eigentlich zum Frühstück verabredet waren, mit der Bitte keinen zu informieren. Ich hatte nämlich mit meiner Mutter ausgemacht, dass ich erst Bescheid sage, wenn wir auch im Krankenhaus bleiben können.

Wir klingelten beim Kreißsaal und die Hebamme Lydia nahm uns in Empfang. Sie legte direkt das CTG an und untersuchte danach den Muttermund, 2 cm offen. Danach ging es zur Ärztin zum Ultraschall. Sie schätzen unser Baby auf 3100 gr., was ich gleich verneint habe. Wo soll die Kleine denn das so schnell zugenommen haben. Oder mein Frauenarzt hätte sich die ganze Zeit massiv vermessen.

Zwei Studentinnen gaben sich dann die größte Mühe mir einen Zugang zu legen. Klappte auch ohne Schmerzen, dafür aber mit kleinem Blutbad, worauf mir auch direkt schummrig wurde.

Die Hebamme schickte uns auf mein Zimmer zum Frühstücken bzw. zum Spazieren gehen. So verging der Vormittag mit einem weiteren CTG, noch einem Spaziergang und einem entspannenden Bad. Untersuchung ergab einen Muttermund von 3 cm.

Am frühen Nachmittag wurden die Wehen sehr schmerzhaft. Sie kamen inzwischen alle 2 Minuten. Wir waren gerade auf dem Weg zum nächsten CTG, da kam meine Mutter um die Ecke um zu sehen, wie es so voran ging. Sie kam mit zum CTG und erlebte nun eine Stunde lang heftige Wehen, die dann aber mit einem Schmerztropf gelindert werden konnten. Leider wurden nach ca. 2-3 Stunden die Wehen insgesamt auch weniger.

Inzwischen hatte die Hebamme Lydia Feierabend und wir lernten die zweite Schicht kennen. Im Kreißsaal war der Teufel los, daher ließ sich die neue Hebamme nicht so häufig sehen..

Ich war gespannt auf die nächste Untersuchung, da die Wehen so heftig waren, dass sie etwas bewirkt haben MUSSTEN. Leider war dem nicht so, der Befund war unverändert und es machte sich das erste Mal Frust bei mir breit. Ich wurde bockig und war meinem Mann rückblickend dankbar, dass er, wie immer, cool blieb und mich motivierte.

Es wurde Abend und die dritte Schicht begann. Die Leiterin der Hebammen Monika stellte sich vor. Sie untersuchte auch noch mal und schlug dann vor, die Wehen mit einem Tropf etwas voran zu treiben. Gerade auch im Hinblick darauf, dass ich nun schon seit 1:30 Uhr wach war und ich das Wichtigste noch vor mir hatte. Ich stimmte zu und war froh, dass es bald voran gehen würde. Die Schmerzen wurden auch wieder stärker, da der Schmerztropf vom Nachmittag nicht mehr wirkte. Veratmen half nicht mehr und mein Mann schaute mich etwas seltsam an. Er meinte, er sehe, dass es mir nicht gut gehen würde und er es auch nicht gut aushält mich so unter Schmerzen zu sehen.

Im Vorfeld hatten wir immer über die PDA diskutiert. Ich wollte mich weder auf dafür noch auf dagegen festlegen. Ich wollte eben erst sehen, wie sich Wehen anfühlen. Er war der Meinung, dass man sich die Schmerzen nicht antun muss.

Durch den Wehentropf wurden die Wehen immer schlimmer und ich entschied mich letztendlich die PDA zu nehmen. Da war es bereits 22 Uhr. Man teilte mir mit, dass die Anästhesisten noch bei einem Patienten seien, was mich direkt nervös machte. Erst wollte ich keine Spritze, dann konnte es mir nicht schnell genug gehen. Um 22:30 Uhr kamen die beiden Herren mitten in eine Wehe reingeplatzt. Sie fingen an zu erzählen und ich bekam vor Schmerzen gar nichts mit. Nachdem ich mich noch zur Toilette gequält habe, schritten die Herren zur Tat. Angenehm ist anders, aber ich war froh, dass die Schmerzen bald nachlassen würden.

Nachdem die PDA gelegt wurde, spürte ich noch ca. 2 oder 3 Wehen, die schmerzhaft waren und dann war ich selig. Ich spürte, dass ich einen harten Bauch bekam, aber absolut keine Schmerzen. Stattdessen zitterte ich am ganzen Körper. Während Emmy einige CTG´s an dem Tag verschlief, wurde sie auch langsam munter. Für die Hebamme ein wenig zu munter, denn ihr Herz raste ganz schön. Sie veranlasste, dass mir mit dem Tropf Flüssigkeit zugeführt wird. Das beruhigte das Herz der jungen Dame wieder und die Hebamme gab mehr Gas am Wehentropf.

Sie entschuldigte sich auch bei mir, dass sie nicht so viel Zeit bei uns verbringen könne, wie sie wolle, aber es liefen parallel drei Geburten (sie sagte, wir seien die Nr. 3 - zeitlich gesehen).

Die Hebamme untersuchte irgendwann erneut und gab mir Hoffnung. Muttermund komplett auf und das Köpfchen schon ganz tief. Ein paar Wehen weiter teilte ich ihr mit, großen Druck nach unten zu verspüren. Sie leitete mich an wie ich (auf der Seite liegend) mitschieben sollte, aber das war blöd. Stattdessen richtete sie mir das Kopfende des Bettes auf und ich positionierte in den aufrechten Vierfüßlerstand.

Ich presste unter der Anfeuerung der Hebamme nur 2 Mal bis das Köpfchen draußen war. Währenddessen nahm ich immer wieder Blickkontakt mit meinem Mann auf, der nun auch wusste, dass es langsam ernst wurde.

Das Gefühl bei der letzten Presswehe war unbeschreiblich. Ich spürte, wie Emmys Körper aus mir raus glitt. Und das alles ohne Schmerzen.

Da war sie nun, 49 cm groß und 2750 g. schwer. Kopfumfang 33 cm.

Rückblickend war die Geburt zwar langwierig und zwischenzeitlich auch schmerzhaft. Aber die PDA am Ende verhalf mir zu einem tollen Erlebnis, dass ich nie wieder vergessen möchte!

Bearbeitet von katwomank
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das hört sich doch trotzdem nach einer schöne Geburt an :)

schön das du die PDA noch bekommen hast, ich hab drum gebettelt :D aber es war zu spät

Dafür ging es ja etwas schneller bei dir ;-)

Kat, schöner bericht, der auch ganz viel mut macht! :)

Ja Maus, ich würde es sofort wieder machen...auch wenn es lange gedauert hat!

Und die PDA war die beste Entscheidung, die ich an dem Tag getroffen habe.

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