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Emma's Geburt - das schönste Erlebnis meines Lebens!

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Geschrieben

So, jetzt hab ich es über Tage endlich mal geschafft, die Geburt aufzuschreiben.

Mittwoch, 30.06.2010

Um 8 Uhr hatten wir unseren Arzttermin. Ich war wirklich gespannt, ob sich am Muttermund was getan hatte, nachdem ich ja nun schon seit einiger Zeit immer mal wieder fiese Wehen hatte und fleißig meinen Himbeerblättertee trank und Akupunktur bekam.

Nach dem üblichen Vorab-Prozedere wie Wiegen, Blutdruck messen, Blutabnahme (für die 3. Toxoplasmosekontrolle - die ich mir ja nun hätte sparen können), durften wir dann endlich zum Doc rein. Er kommentierte die Untersuchung nur mit einem "Hmm, ist noch zu. So wie es sein soll 3 Wochen vor dem Termin." Ich erinnerte ihn daran, dass es bitteschön nur noch 2,5 Wochen wären. ;) Aber irgendwie war ich ziemlich enttäuscht über das Ergebnis. :o

Bei US war dann alles in Ordnung, der Kopf sehr tief im Becken, sodass wir nur noch ein Bildchen bekamen, auf dem Mund, Kinn und Nase waren. Der Rest war nicht mehr erkennbar. Das Gewicht lag an dem Tag laut Messungen bei 3150g.

Beim anschließenden CTG waren dann für mein Empfinden sehr regelmäßige Wehen drauf. So ca. alle 8-10 Min. Die Arzthelferin versuchte mich dann noch aufzumuntern und sagte, dass sich das mit dem verschlossenen Muttermund blitzschnell ändern könne. Wie Recht sie doch behalten sollte...

Anschließend bin ich ins Büro gefahren, habe dort noch ein paar Sachen erledigt, bin danach noch einkaufen gewesen und anschießend nach Hause. Die Wehen blieben wie die Tage zuvor.

Donnerstag, 1.7.2010

Die Nacht war ruhig und wehenlos und der Morgen begann genauso. Den CTG-Termin im Krankenhaus sagte ich ab, weil ich ja erst gestern beim CTG war. Gegen 12 bin ich dann zu meinen Großeltern, weil ich meiner Oma die Haare färben und meinem Opa die Haare schneiden musste. Anschließend ließ ich noch 1,5h lang meine Beine in den kühlen Pool hängen und genoss das schöne Wetter. Im Nachhinein war der Tag völlig ruhig und ich hatte eigentlich kaum Wehen.

Als ich zuhause war, goß ich mir dann vor Frust meinen Himbeerblättertee auf und trank, während ich nebenher ein paar Dinge erledigte. Am frühen Abend kam meine Mama mit dem Abendessen. So langsam bekam ich wieder meine gewohnten Wehen, aber es war mittlerweile schon so normal, dass ich nicht mal drauf achtete. Wir kochten zusammen und sahen fern, als ich gegen 19 Uhr ein unruhiges Gefühl bekam. Obwohl es sonst nicht meine Art war, begann ich auf die Wehenabstände zu achten. Holger war zu der Zeit noch nicht zuhause. Wir aßen und so langsam fühlten sich die Wehen anders an. Aber ich Trottel wartete immer auf Rückenschmerzen, weil das alle immer so erzählt hatten. Weil ich die nicht hatte, hab ich mir natürlich auch keine weiteren Gedanken gemacht, war aber trotzdem irgendwie unruhig. Als Holger gegen 21 Uhr nach Hause kam, kamen die Wehen schon in einem Abstand von 5-7 Minuten. Der Film, der im Fernsehen lief, interessierte mich immer weniger, denn ich verbrachte jede Wehe auf der Toilette. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass mir das Essen durchhauen würde. Und es war plötzlich so ein komischer Druck nach unten auf den Damm zu spüren. Ich hatte plötzlich Schiss, meiner Mama und Holger zu sagen, dass es losgehen könnte. Also hab ich erstmal die Klappe gehalten und weiter die Abstände der Wehen geachtet. Die beiden haben sich natürlich schon was gedacht. Denn als meine Mama um 22 Uhr ging, verabschiedete sich Holger nur mit den Worten "Bis gleich" bei ihr. Kaum war sie weg, hab ich dann zu ihm gesagt, dass es wohl besser wäre, in KH zu fahren. Den Blick werd ich nicht vergessen... Ich glaube, er wurde ein bissel weiß um die Nasenspitze! ;) Ich rief meine Mama an und bat sie, uns abzuholen. Sie lachte total am Telefon - immerhin war sie gerade bei sich zuhause angekommen und durfte nun wieder los zu uns.

Holger durfte dann noch in Ruhe duschen und sich rasieren, während ich meine bereits gepackte Tasche einmal aus und neu wieder einpackte... Dann rief ich meine Mama erneut an, um zu sagen, dass wir jetzt nach unten gehen. Sie wohnt wirklich nicht weit weg von uns, aber ehe wir uns durch den Hausflut "geweht" hatten, war sie schon da. Auf der Straße musste ich noch eine Wehe abwarten, ehe ich ins Auto stieg. Ab da kamen die Wehen dann schon alle 3 Minuten. 10 Minuten später - um 22.50 Uhr - waren wir im Krankenhaus, wo erstmal ein CTG geschrieben wurde. Wehen waren drauf. Regelmäßig und intensiv. Dann wurde ich untersucht, was mitten in der Wehe wirklich unangenehm war. Der Muttermund war zu dem Zeitpunkt schon 3-4 cm geöffnet. Um 0.20 Uhr sind wir dann in den Kreißsaal gebracht worden. Die Wehen kamen alle 2-3min und waren schon ziemlich intensiv. Ich musste mich wirklich konzentrieren, damit ich sie gut veratmen konnte. Der Druck auf den Darm wurde auch immer unangenehmer. Eigentlich empfand ich den als schlimmer - muss ich jetzt im Nachhinein sagen.

Die Hebamme bot mir dann eine Buscopan-Spritze an, welche ich ziemlich gleichgültig annahm. Kurz darauf bin ich dann mit einem drahtlosen CTG in die Wanne gegangen und war dankbar für die Entspannung. Leider hielt diese nicht lange an, denn die Wehen wurden in der Wärme des Wasser noch intensiver und der Druck auf den Damm noch unangenehmer. In jeder Wehenpause hab ich überlegt, ob ich nach einer PDA betteln soll oder es tapfer ertragen kann. Aber keine 5 Wehen später hab ich die Hebamme nur noch angefleht, dass ich eine PDA möchte und aus der Wanne will. Durch das Veratmen der Wehen wurde mir ganz schummerig und ich hatte immer das Gefühl, gleich zu hyperventilieren. Also ließ die Hebammenschülerin (die übrigens fast die ganze Zeit anwesen war) das Wasser wieder aus der Wanne, wodurch natürlich die Schwerkraft brutal zuschlug! :o Ich dachte wirklich, dass ich da nie wieder rauskomme, zumal die Wehen zu diesem Zeitpunkt schon so intensiv waren... Als der Sog das letzte Wasser aus der Wanne spülte, hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich den Schleimpfopf verloren habe. Und auf dem Boden der Wanne schwamm tatsächlich ein kleiner blutiger Pfropf. Immer noch mit dem Willen eine PDA zu kriegen hiefte ich mich dann aufs Bett und wurde erneut untersucht. Der Muttermund war nun schon bei 7-8cm!!! Und das nur knapp eine Stunde nach der ersten Untersuchung! Als ich 8cm hörte, war mir eigentlich schon klar, dass ich keine PDA mehr kriegen würde, aber die Hebamme und die Ärztin redeten mir gut zu und erklärten, dass ich erst eine Infusion kriegen müsste, bevor die PDA gelegt werden könnte. Also ließ ich mir den Zugang legen und fauchte die beiden an, dass sie sich doch bitte beeilen mögen... Eine gefühlte Ewigkeit später kam die Ärztin wieder zu mir in den Kreißsaal und untersuchte mich erneut. Fies unter Wehen! Ich hatte schon einen solchen Pressdrang. Kein Wunder, denn der MuMu war schon bei 10cm, allerdings noch mit einem "Rand". Die Ärztin las mir dann in einer Seelenruhe den PDA-Aufklärungsbogen durch, den mein Mann schon unterschrieben hatte. Mir verdrehten sich zu diesem Zeitpunkt schon die Augen vor Schmerz und ich war wirklich wütend, weil alle einen auf Zeitspiel machten... ;) Ich hab nur noch gejammert, dass ich endlich pressen will, weil ich so einen Druck nach unten hatte und mich gar nicht mehr gegen dieses Gefühl, pressen zu müssen, wehren konnte. Es fühlte sich plötzlich so an, als würde zwischen den einzelnen Wehen keine Pause mehr liegen. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zwischen jeder Wehe eingedöst?!? Dann durfte ich mich endlich drehen und als die Hebamme meinte, dass ich mitschieben solle, hab ich mich ernsthaft gefragt, ob es nun soweit sei... Entgegen meiner bisherigen Vorstellungen habe ich glaube ich halb Berlin zusammengebrüllt. Nach 3 Presswehen war der Kopf da und ich durfte fühlen. Er fühlte sich seltsam warm und haarig an. Begriffen, dass das mein Kind ist, hab ich es allerdings nicht! Plötzlich fiel mir zwischen der vorletzten und der letzten Presswehe ein, was uns die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs sagte. Wenn das Köpfchen da ist, dauert es nur noch eine Presswehe bis der Rest geboren ist. Die letzte Presswehen hab ich in dieser euphorischen Erwartung kaum noch wahrgenommen und plötzlich tat nichts mehr weh und diese kleine Bündel Leben brüllte uns an.

Da war es der 2.7.2010 um 2.50 Uhr.

Holger hat sie gleich abnabeln dürfen und dann wurde sie mir auf die Brust gelegt! Ich heulte vor Glück und auch Holger hatte ganz feuchte Augen! Ich hab immer wieder ganz ungläubig gesagt, dass die nun uns gehört und konnte sie gar nicht genug küssen. Ab da rannte die Zeit und ich beobachtete, wie die U1 gemacht wurde. Es dauerte geschlagene 3 Stunden, bis die Ärztin wieder zu mir kam, um mich zu nähen. In der Zwischenzeit musste ich schon 2x pullern, was auf einer Bettpfanne gar nicht so leicht war. Aber das war mir in dem Moment alles so egal und es funktionierte sogar irgendwann von allein, nachdem mir die Hebamme mit einem Katheter drohte...

Das Nähen war zum Glück auch nicht so schlimm, wie ich es mir vorstellte, wobei ich es schon makaber fand, 3 Stunden darauf "warten" zu müssen.

Rückblickend (und den Gedanken hatte ich schon unmittelbar nach der Entbindung) muss ich sagen, dass es das bisher intensivste und tollste Erlebnis meines Lebens war und ich mir eine Geburt 1000x schlimmer vorgestellt hatte. Die Schmerzen die ich hatte waren im Leben nicht so gewaltig, wie ich es mir immer ausmalte. Es war intensiv und schmerzhaft, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass mich der Schmerz zerreißen würde. Es war eher unangenehm, weil man wirklich das Gefühl hat, dass das Kind "hinten raus" kommt. Und ich war hinterher wahnsinnig stolz, dass ich es so ganz ohne PDA geschafft hatte. Die Hebamme meinte auch ganz trocken zu mir " Sehen Sie - eigentlich wollten Sie doch gar keine PDA haben - Und nun haben Sie es auch wirklich ganz ohne geschafft..."

Geschrieben (bearbeitet)

Sehr schön geschrieben :) Wahnsinn wie schnell die Zeit doch verfliegt. Ich weiß noch als dein Test positiv war und nun ist Euer Wunder schon bei Euch :D

Alles Liebe und Gute!

Bearbeitet von Mini
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Nun bin ich endlich dazu gekommen, Deinen Geburtsbericht zu lesen. Freue mich für Dich, dass alles so gut geklappt hat. Du kannst sehr stolz auf Dich sein, dass Du es ohne PDA geschafft hast. Ich habe mich zwar inzwischen mit meinem Not-KS abgefunden, aber trotzdem beneide ich Frauen um das natürliche Geburtserlebnis.

Alles Liebe euch Dreien!

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