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Hilfe Trotzphase oder psychisches Problem?


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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo allerseits,

ich habe seit einigen Tagen ein Problem mit meiner fast 3 jährigen Tochter.

Zum einen schreit sie immer "Aua, komm her" wenn sie Aufmerksamkeit will. Wir waren bereits zweimal beim Arzt, dann hat sie ein Mittel gegen Verstopfung bekommen, aber nun schreit sie auch wenn sie kein Aua hat.

Beispiel: Wir gehen einkaufen, sie will getragen werden, ich meine sie soll laufen. Dann schreit sie Aua mein Bauch. Ich hebe sie hoch und auf einmal ist das Aua wieder weg.

Das nächste ist, sie will Abends nicht mehr schlafen. Wir haben ein Schlafritual, sie wird Bettfertig gemacht, dann blödeln wir noch ein bisschen rum, danach bekommt sie ihren Stoff Hasi ins Bett und eine Flasche mit Wasser. Danach erzähle ich ihr immer eine Geschichte und sie schläft normal immer mitten drin ein. Aber inzwischen ist es so, dass sie sich wach halten will wenn ich die Geschichte erzähle, sie setzt sich dann dauernd hin, oder spielt mit ihren Fingern, oder redet dazwischen.

Und das nächste was sich extrem zeigt, sie schreit und tobt sobald sie ihren Willen nicht bekommt.

Beispiel: Gestern bin ich mit ihr Bus gefahren, wenn es möglich ist setzten wir uns immer in die letzte Reihe ganz hinten. Doch da ich den Buggy in der Mitte des Busses lassen musste und viele Leute da waren, wollte ich diesmal in der nähe vom Buggy platz nehmen. Sie fing an zu schreien und zu toben, lies sich nicht mehr beruhigen. Warf sich vor den Sitzplatz, hab versucht sie zu beruhigen und es ihr zu erklären, sie ab zu lenken in dem ich sagte schau mal da aus dem Fenster, da ist ein blaues Haus usw.

Aber sie hat nicht aufgehört, sogar auf mich eingeschlagen. Dann habe ich gesagt wenn du nicht aufhörst kommst du in deinen Buggy und ich schnall dich an. Das hat früher immer super funktioniert, denn da will sie auch nicht rein wenn wir Bus fahren. Aber diesmal hat sie einfach weiter gebrüllt, mich haben schon Leute angesprochen. Das ging dann so an die 10 min dauer gebrüll, bis ich dann bis 3 gezählt habe und sie in ihren Buggy geschnallt hab. Aber dann ging es erst richtig los. Sie brüllt, schlägt um sich schreit den ganzen Bus zusammen. Ich wurde schon von einer wildfremden Oma angesprochen. Und das ging ganze 20 min bis wir endlich an der richtigen Haltestelle waren. Kaum sind wir ausgestiegen ging es weiter, ganze 10 min heimweg wurde wieder durch gebrüllt, weil ich ihr aufgrund ihres Verhaltens diesmal keine Caprisonne gekauft habe als wir am Laden vorbei sind.

Was soll ich tuen so geht das jetzt jeden Tag, Morgens, Mittags, Abends immer wenn ihr was nicht passt flippt sie total aus und benimmt sich absolut daneben...

Jetzt ist sie seit 3 Tagen auch bei einer Tagesmutter, immer wenn ich sie von da abholen will, gleiches Theater, sie schreit, tritt mich schlägt mich rastet total aus....

Ich weiß nicht was ich falsch mache, oder wieso sie sich so extrem benimmt. Mach mir langsam echt sorgen. Könnt ihr mir weiter helfen?

Bearbeitet von diedjulia
Geschrieben

Oje, da machst du ja ganz schön was durch!

Mit Kindern in dem Alter hab ich nicht wirklich Erfahrung. Aber das Ganze klingt für mich absolut nach Trotzphase und nach "Ich-teste-Mamas-Grenzen-aus".

Ich wünsch dir viel Kraft und ein dickes Fell für die nächste Zeit und dass diese schnell vorbei geht!

Geschrieben

Hallo Julia,

ich denke auch, dass sie ihre Grenzen testet. Wie reagierst du, wenn sie dich haut? Bekommt sie dann Aufmerksamkeit, also mehr als vorher?

Hier findest du vielleicht auch schon ein paar mutmachende Worte:

http://forum.adeba.de/kleinkindforum/34976-absoluter-trotz-langsam-weiss-mehr.html

http://forum.adeba.de/kleinkindforum/65324-trotz-situationen-reaktion.html

Geschrieben

Hallo nochmal,

also wenn sie mich schlägt reagiere ich unterschiedlich. Meist ignoriere ich es oder halt sie dann fest wenn sie nicht aufhört. Mit ignorieren meine ich z.B.: Ich hole sie von der Tagesmutter ab und sie wüted und tobt und haut weil sie gehen muss, dann nehm ich sie unter den Arm und geh einfach mit ihr, mit oder ohne das sie Schuhe an hat. Spätestens unten beim Buggy beruhigt sie sich dann wieder, und man kann normal mit ihr reden.

Ansonsten sage ich oft, hör auf damit das tut mir weh, oder ich halte ihre Arme fest. Zuhause, schicke ich sie in ihr Zimmer wenn sie das macht. Dann sag ich "Hör auf mich zu hauen, das tut mir weh, sonst kommst du in dein Zimmer." Dann zähle ich bis drei und wenn sie bis dahin nicht aufhört schicke ich sie in ihr Zimmer. Normaler weise geht sie dann auch rein, wenn nicht schnapp ich sie mir und setzt sie rein. Die Tür bleibt dann immer auf, aber sie bleibt dann ne weile drin. Dann komm ich rein und frag sie ob sie nun wieder lieb ist und wenn sie ja sagt darf sie wieder raus. Oder sie kommt nach ein paar Minuten und sagt von selbst, ich bin wieder lieb...

Ich weiß selbst nicht was sie da momentan hat, das schlimme ist das sie eben auch noch verstopfung hat. Die Zäpfchen und das Sirup vom Arzt, welches sie deswegen bekommen hat wirken nicht wirklich außer das sie dann auch noch blähungen bekommt.

Momentan probiere ich es gerade mit viel Obst, vor allem Apfel und ein paar Säfte, die den Stuhl auflockern sollen. Denn das ist das einzige womit es wenigstens ein bisschen funktioniert und dann ist sie zumindest teilweise ausgeglichener als sonst.

Der Arzt meinte, dass sie sich den Stuhl verhebt, weil es weh tut, und das wäre ein Teufelskreis, weil umso mehr sie ihn verhebt umso härter wird er. Und dann tut es erst recht weh.

Ich dachte ja auch erst, dass ihr Verhalten von zu wenig Aufmerksamkeit kommen würde. Weil es bei uns daheim die letzte Zeit etwas stressiger zu ging und ich nicht so viel Zeit mit ihr allein verbringen konnte.

Aber habe mich extrem um sie gekümmert die letzten Tage vor allem auch weil sie eben dauernd Bauchweh hatte, oder es zumindest behauptet hat. Und ihr verhalten wurde dann eher schlimmer, eine tägliche steigerung an Wutausbrüchen und der gleichen.

Vor allem verstehe ich es auch nicht, wenn sie schmerzen hat, sie weint ja nicht, sondern sie Tobt, eben eher wie trotzig.

Vermute inzwischen das es alles beide ist Trotz und Schmerz.

Nur weiß ich auch nicht mehr wie ich damit umgehen soll wenn sie blöfft und behauptet sie hätte Bauchweh und ich sehe sie verarscht mich, weil sie sofort wieder rumblödelt wenn ich sie dann beachte....

Lg

Julia

Geschrieben

hallo!

ich fürchte helfen wird dir nicht wirklich jemand können - fast alle muttis mit 2-3 jährigen machen genau das durch was du gerade erlebst. bei manchen ists weniger heftig bei anderen umso mehr.

die zwergen wollen testen - wie weit kann/darf ich gehen. sie merken das sie eigenständige personen sind und wollen auch für sich selber verantwortlich sein (was halt leider nur in geringem maße funktioniert).

wegen der verstopfung... ich weiß ja nicht was ihr schon probiert habt, aber sprich deinen arzt mal auf "movicol" an. das ist gegen kotstau und verstopfung. meiner kleinen hilft es recht gut.

was für einen sirup bekommt sie denn? ist das milchzucker? wenn ja, kommen ihre blähungen wahrscheinlich davon und ihr solltet euch wirklich eine alternative dazu überlegen.

alles gute und viele nerven :o:)

Geschrieben

Danke für die netten Worte, ja das Sirup ist Milchzucker. Hab ihr wenig davon gegeben weil der Arzt bereits meinte das es Blähungen verursacht, aber sogar im geringen Maß hat es noch für weitere Probleme gesorgt.

Das Problem mit dieser Trotzerei ist, das ich einfach nicht sicher bin wie ich mich verhalten soll. Ich möchte einfach nicht das ich etwas falsch machen, falsch reagiere und sie dann evtl. einen Entwicklungsfehler durchleidet oder dergleichen....

Geschrieben

Nein nein, es liegt nicht an dir, dass sie so rumwütet. Es gehört zum Großwerden dazu. Und wenn sie das vor Leuten im Bus macht, dann steh unbedingt über solchen blöden Kommentaren. Deine Maus benimmt sich völlig altersgerecht. Das geht auch wieder vorbei *drück*

Geschrieben

Wurde ja schon einiges geschrieben, ich wünsch dir starke Nerven, es wird ganz sicher besser :nod:

Zum Bauchweh fällt mir noch ein, dass mir mal jemand sagte, wenn das Kind Bauchweh hat, erstmal in den Hals schauen. Die Kleinen können wohl noch nicht genau lokalisieren, wo's weh tut und sagen dann erstmal "Bauch". Nun weiss ich aber nicht, ob wirklich was weh tut.

Über Entwicklungsfehler mach dir mal keine Sorgen. Am Wichtigsten ist doch, dass sie merkt, dass Mama sie liebt, auch, wenn sie sich mal so benimmt. Und das ist ja eindeutig der Fall. Du bist ja für sie da. :)

Geschrieben

Ich kann dich trösten das geht wirklich so gut wie allen Müttern mit Kindern in dem Alter so.

Und deine Reaktion im Bus z.B. find ich genau richtig. :yes4:

Bei der Verstopfung kann ich dir leider auch keinen Tipp geben.

nur bei meinem Sohn, tut bei Nichgefallen abwechselnd der Mund oder die Beine weh. :rolleyes: Und er hat definitiv nix.

Geschrieben

Ich denke auch nicht, dass es sich um ein psychisches Problem handelt sondern eben Trotzphase.

Ich würde mich auch immer fragen, WARUM das Kind so reagiert, wie es das eben tut.

Also, warum will sie bei der TaMu nicht gehen?

Generell hat sie wohl gemerkt, dass sie mit dem Thema Bauchweh überdurchschnittlich viel Aufmerksamkeit erlangt und "nutzt" das jetzt aus. Daher würde ich dringend das Verstopfungsproblem lösen, zur Not auch vorübergehend (!) mit Mini-Klistieren. Wirklich gut ist auch probiotischer Joghurt und Vollkorn-Müsli (da gibts eins von Alnatura, das hat eine breiartige Konsistenz und viele Kinder essen es gern).

Und mit dem Schlagen, das geht wieder vorbei, auch wenn das momentan wohl ein schwacher Trost ist. :o Kann sie sich denn schon gut ausdrücken, so dass sie sich verbal Luft machen kann?

Geschrieben

Das Verhalten Deiner Tochter ist absolut normal und altersgerecht. Dass sie trotzt ist ein gutes Zeichen für die Enge eurer Bindung, sonst würde sie sich das gar nicht trauen. Sie weiß, dass du sie liebst. Es ist sehr wichtig, dass du ihr immer zeigst, dass du sie liebst, auch wenn sie auch mal ihren eigenen Willen durchsetzen will. Das ist ihr Selbstbewusstsein, das da gerade erwacht. Stell es dir einmal anders herum vor.

Wie würde ein Tag aussehen, an dem sie alles bestimmen würde? Wahrscheinlich würdest du dann manchmal auch ganz schön genervt sein, weil Du etwas anderes machen möchtest. Man darf nie vergessen, dass ein Kind ein eigenständiger Mensch ist, mit seinen eigenen Ideen im Kopf. Natürlich machen wir das meiste auch nur, weil wir es müssen (z.B. einkaufen, weil sonst nichts zu essen da ist usw.), aber das können die Kinder noch nicht verstehen.

Höre bloß niemals auf merkwürdige Kommentare. Wenn man sich nach diesen Menschen richtet, bekommt das Kind auf Dauer psychische Störungen, denn Menschen, die solche Kommentare äußern, sind meistens mit irgendwelchen Komplexen gesegnet. Wenn du das Verhalten deines Kindes diesen Menschen anpasst, dann hat es wirklich irgendwann Probleme.

In einem Buch habe ich einmal gelesen, dass man sich kleine Kinder wie Steinzeitmenschen vorstellen soll. In der Art soll man dann auch mit ihnen reden, wenn sie einen Trotzanfall haben. Sie müssen wissen, dass man sie versteht, z.B. ich verstehe, du willst nicht "das und das". So oft wiederholen, bis das Kind einem zuhört. Dann Verständnis zeigen: Oh ja, ich kann verstehen, dass du nicht "das und das" willst, mir wäre es am Liebsten wir könnten stattdessen "das und das" machen. Dann das ABER: Aber leider geht das jetzt nicht.

Irgendwann hat dieses Vorgehen bei uns gewirkt, hat aber gedauert. Auch soll es helfen für gutes Verhalten Belohnungen zu geben, wie z.B. Aufkleber.

Ablenken, Ignorieren oder Bestrafen sollte man hingegen vermeiden. Das erste suggeriert dem Kind, die eigenen Bedürfnisse mit etwas anderem zu betäuben. Das zweite gibt ihm das Gefühl, die eigenen Gefühle wären nicht wichtig. Das dritte unterdrückt die Ich-Entwicklung komplett.

Ausgeschlossen sind natürlich Situationen, die für das Kind gefährlich sein könnten, hier empfiehlt es sich eindeutig klare Grenzen zu setzen.

Bei uns hat es auch geholfen bestimmte Situationen, wie z.B. Supermarkt (ich will dies und das, sonst schmeiß ich mich auf den Boden) eine Zeit lang

komplett zu meiden, bis das Kind wieder etwas lockerer geworden ist. (Das kommt nämlich von alleine mit der Zeit)

Jedenfalls hat das Kind mit Sicherheit keine psychische Störung :), viel Erfolg weiterhin und Durchhaltevermögen bei nervigen Passanten!

Geschrieben

Huhu Smilla,

ich schick dir mal eine PN mit einem Link zum Thema frühkindliche Entwicklung der Psyche, da gibts auch einen Buchtipp. Das Buch habe ich auch, ist keine leichte Kost, aber ich find es toll.

LG

Geschrieben

Eigentlich verhälst du dich ganz richtig so! Und deine Tochter verhält sich auch richtig, denn das gehört einfach in dieses Alter... Mein Sohn hat leider schon viel früher mit so etwas angefangen :D Ich ignoriere dieses Verhalten komplett. Also bin ich auch schon mit einem hysterisch schreienden Kind im Einkaufswagen einkaufen gewesen. Die umstehenden Leute ignoriere ich dabei auch. Da wird man mit der Zeit sehr geübt drin.

Sehr wichtig ist bei uns Konsequenz... Es gibt Dinge, die darf er nicht machen. Dazu gehört eben schlagen. Wenn er mich haut, halte ich sofort seine Hand fest, sage ihm, das darf er auf keinen Fall machen. Meistens hört er dann auch sofort auf. Macht er das nochmal, gehe ich aus dem Raum und sage ihm, das ich nicht bei ihm sein möchte, wenn er mich haut. Das zieht eigentlich immer und er ist wieder "lieb".

Wutanfälle lasse ich ihn ausleben. Wenn er meint, er müsste sich auf dem Boden wälzen und schreien wie am Spieß, dann lasse ich ihn machen... Nach 5 Minuten hat er sich beruhigt und man kann wieder mit ihm reden. Während eines Wufanfalls lasse ich das lieber, er wird dadurch noch hysterischer und kann sowieso nichts aufnehmen. Wenn er etwas doof findet, versucht er einige Zeit eine Masche zu finden, die bewirkt, dass ich aufgebe. So zum Beispiel beim Zähne putzen. Ich putze aber trotzdem jeden Morgen und Abend seine Zähne, ob er nun dabei brüllt oder nicht. Nach ein paar Tagen hört er auf... Das ist bisher immer so gewesen. Im Moment mag er keine Hemden anziehen, weil Knöpfe vorne dran sind :confused: Da ich aber keine Lust habe, nun alle Hemden auszumisten, muss er mit diesem schrecklichen Umstand leben. Inzwischen geht es schon wieder besser und er versucht nicht mehr, sich das Hemd vom Leib zu reißen :rolleyes: Also: wenn deine Tochter merkt, dass ihr Verhalten nicht das bringt, was sie möchte, wird sie es irgendwann nicht mehr machen. Da brauch man eigentlich nur gute Nerven für.

Und keine Strafen, sondern Konsequenzen. Wer im Einkaufswagen springt, der läuft. Wer kein Mittagessen mag, bekommt auch keine Schokolade. Wer auf dem Parkplatz rumrennt, muss an der Hand gehen... Usw. usf. Das verstehen auch so kleine Leute schon!

Bezüglich der Verstopfung: wir haben zwar meistens gar keine Probleme damit, aber was bei uns immer geholfen hat, waren die ganz normalen Birnengläschen. Ein Gläschen verputzt und schon hats gesprazzelt :D

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