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Zu gut benotet?

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Geschrieben

Ich bin derzeit etwas verwirrt. Meine Tochter besucht die 5. Klasse einer Gesamtschule. Diese Schule hat einen sehr guten Ruf, und da sie eine Realschul-Empfehlung hatte, sie sehr kommunikativ ist, und bei ihr sicherlich noch Potential ist, erschien mir diese Schule genau richtig.

Meine Tochter war auf der Grundschule sehr gut in Deutsch, sehr schlecht in Mathe und in allem anderen ganz guter Durchschnitt.

Auf dieser Schule nun schreibt sie nur noch Einsen.....

Natürlich finde ich das klasse. Aber wenn ich mir die Arbeiten ansehe, dann strotzen sie vor rot angestrichenen Fehlern. Trotzdem sind es Einsen oder auch mal eine Zwei plus......in der Englischarbeit waren mindestens 10 Fehler...trotzdem stand unten drunter ein dickes Lob.....und eine Eins.

Wie soll ich damit umgehen? :o

Diese Schule ist wie gesagt sehr beliebt....sie hat jedes Jahr dreimal soviele Anmeldungen wie freie Plätze. Ansonsten bin ich auch sehr zufrieden....es gibt viele Angebote, und auf den einzelnen Schüler wird eingegangen.

Allerdings habe ich nun auch einen Berufsschullehrer kennengelernt, der mir sagte, dass die Schulabgänger dieser Schule alle gute Noten hätten, aber oftmals nichts könnten.....das gibt mir schon zu Denken....

Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde das toll, dass deine Tochter so gute Noten schreibt:)

Mmmm...ich habe damals bei 10 oder selbst 8 Fehlern keine Eins bekommen. Bei drei Fehlerpunkten hatte ich ne 2 plus oder eins minus.

Die Aussage von dem Lehrer finde ich schon etwas sonderbar. Wie ist deine Tochter den jetzt in dem Fach Mathe? Und sind es immer so 10 Fehlerpunkte oder sogar auch manchmal mehr Fehlerpunkte wo die einser und zweier gegeben werden?

Bearbeitet von Dragonfly
Geschrieben

Also, mit anderen Eltern hab ich darüber jetzt noch nicht gesprochen. Wir kennen uns alle noch nicht so gut, und da sieht das schon ein bißchen blöd aus, wenn ich daherkomme und sage, die schreibt nur noch Einsen......ich will ja nicht angeben....

Die Lehrer würd ich schon gern mal ansprechen, bloß weiss ich nicht wie. Schließlich will ich mich ja nicht über gute Noten beschweren....ist schon schwierig.

In Deutsch hat sie z. B. einen Aufsatz geschrieben, da waren einige dicke Rechtschreib- und Grammatikfehler drin. Trotzdem ne Eins. In der Englischarbeit hat sie oft die Pronomen verwechselt...also his, her oder its.....trotzdem ne Eins.

Sogar die Mathearbeit war eine Eins....nun, die ist jetzt schon etwas länger her, und mit der hat die Einser-Serie quasi angefangen, da hab ich das noch nicht so kontrolliert.

Auf der Grundschule hatte sie eine Vier in Mathe.....und ich bin mir sicher, dass sie bei ihrer Grundschullehrerin niemals auch nur eine einzige Eins für solche Arbeiten bekommen hätte. Die war da richtig streng. Hmmm....könnt ja sein, dass sie ZU streng war......aber ernsthaft, bei mir wären das auch keine Einsen....:confused:

Geschrieben

Also soweit ich mich erinnere, hörte in meiner Schulzeit die Eins bei mehr als 2 oder 3 Fehlern schon auf.

Da ist es doch recht seltsam, wenn sie mit so vielen Fehlern immernoch ne Eins bekommt.

Ich würde das direkt bei den betreffenden Lehrern mal ansprechen. Sie müssen Dir ja am

ehesten sagen könne, wie sich die Noten aufschlüsseln und warum sie eigentlich nicht so super

tolle Arbeiten immernoch mit ner Eins bewerten. Ist zwar JETZT schön für die Kinder und macht

die Statistik schick - aber auf längere Zeit gesehen hilft es den Kindern auf gar keinen Fall. Da kommt ja

schon der Einbruch, wenn sie aufgrund der Einser aufs Gymnasium wechseln oder später in der Berufsschule

keinen Plan haben. Wenn sie es jetzt nicht gleich vernünftig lernen und für jede Arbeit automatisch

ne gute Zensur bekommen, schadet das mehr als es nützt. Hak da einfach mal nach, das kannst Du als Mutter auf jeden Fall.

Und erzähl uns dann mal unbedingt, was Du zur Antwort bekamst. Das interessiert mich jetzt aber auch.

Geschrieben

Also ich denke, dass es stark darauf ankommt, was in der Arbeit abgefragt wird. Geht es bei einem Aufsatz zum Beispiel um Textverständnis oder ähnliches, finde ich es durchaus berechtigt eine Eins zu geben, auch wenn viele Rechtschreibfehler vorhanden sind. Denn um die geht es ja nicht. Vielleicht kann deine Tochter ja ganz toll ihre Meinung begründen oder tolle Geschichten schreiben. Wenn es darum geht, hat sie eine Eins absolut verdient. Da würde ich es sogar ziemlich ungerecht finden, ihr auf Grund von Rechtschreibfehlern eine schlechte Note zu geben. Das würde ihr doch auch die Motivation nehmen.

Da sieht es zum Beispiel bei einem Diktat ganz anders aus. Da geht es ja um die Rechtschreibung (unter anderem).

Den Lehrer würde ich aber ruhig ansprechen. Der kann dir bestimmt erklären was er sich dabei denkt. (Sollte er jedenfalls. :D )

Geschrieben

Zumindest bei uns wurde das immer getrennt bewertet bei solchen Sachen.

Man konnte also durchaus auf die Gedichtinterpretation ne 1 bekommen und

für die Rechtschreibung/Grammatik in der gleichen Arbeit ne 4 kassieren, wenn

es da eben nicht so toll war. Ist die Aufgabenstellung eine andere und es

handelt sich nicht um ein reines Diktat, wurden immer mehrere Noten für die

entsprechenden Schwerpunkte vergeben, um da eben allem gerecht zu werden.

Geschrieben

gerade bei Gesamtschulen ist es bei der Benotung - was ich aus meinem Bekanntenkreis mitbekommen habe - sehr stark davon abhängig in welchem Bundesland man diese besucht bzw. nach welchem Pädagogischen Konzept die Schule agiert

die Tochter einer Freundin von mir geht in die 7. Klasse einer Gesamtschule in Berlin und wird in allem nur nach dem auf die Klassenarbeit gelegten Schwerpunkt benotet - wenn man sich dann z.B. aber noch andere rotangestrichene Punkte anschaut - die aber nicht zum Schwerpunkt gehören und somit "aussen vor" bleiben würd man nicht meinen das diese Arbeit mit einer 1 oder 2 bewertet werden würde

meine Schwester ist in NRW auf eine Gesamtschule gegangen die in der 5. - 7. Jahrgangsstufe alle Schulzweige in der Orientierung hatten und ab der 8. getrennt auf die verschiedenen Abschlüsse vorbereitet haben vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur und dort wurde alles sehr streng bewertet, da haben auch Rechtschreibfehler in einem Aufsatz zu Abzügen geführt, so dass es obwohl der Schwerpunkt "Sehr gut" oder "gut" war zu schlechteren Benotungen geführt hat

ich glaube das ist insgesamt mit ein Punkt, warum Gesamtschulen in der Bildungspolitik sehr stark umstritten sind

Geschrieben

Mit Gesamtschulen habe ich keinerlei Erfahrung. Wohl aber (leider) mit Benotung. Ich muss gestehen, dass ich jeden Kollegen, der so benoten DARF beneide. Denn wenn man als Lehrer dasitzt und einem Schüler eine 5 auf einen tollen Aufsatz geben MUSS weil zu viele Fehler drin sind, dann blutet einem das Herz (also mir zumindest) Wenn man dann noch zum Rektor zitiert wird, weil man es als Junglehrer gewagt hat in einer Probe zum Thema Textaufgaben keine Aufgaben einzubauen bei denen reines Textverständins statt Mathe abgefragt wird damit auch die ausländischen Schüler mal ne Chance haben zu zeigen was sie können, dann hörts bei mir ganz auf!

Langer Rede kurzer Sinn: Wenn ein pädagogisches Konzept dahinter steht und nicht nur gute Noten vergeben werden um die Schule nach außen hin gut darzstellen, dann finde ich das nicht nur sinnvoll sonder super! Frag den Lehrer nach dem pädagoischen Sinn hinter seiner Benotung und wenn er dir den klarlegen kann, dann freu dich einfach mit deinem Kind über seine tollen Erfolge!!

Geschrieben
Mit Gesamtschulen habe ich keinerlei Erfahrung. Wohl aber (leider) mit Benotung. Ich muss gestehen, dass ich jeden Kollegen, der so benoten DARF beneide. Denn wenn man als Lehrer dasitzt und einem Schüler eine 5 auf einen tollen Aufsatz geben MUSS weil zu viele Fehler drin sind, dann blutet einem das Herz (also mir zumindest) Wenn man dann noch zum Rektor zitiert wird, weil man es als Junglehrer gewagt hat in einer Probe zum Thema Textaufgaben keine Aufgaben einzubauen bei denen reines Textverständins statt Mathe abgefragt wird damit auch die ausländischen Schüler mal ne Chance haben zu zeigen was sie können, dann hörts bei mir ganz auf!

Langer Rede kurzer Sinn: Wenn ein pädagogisches Konzept dahinter steht und nicht nur gute Noten vergeben werden um die Schule nach außen hin gut darzstellen, dann finde ich das nicht nur sinnvoll sonder super! Frag den Lehrer nach dem pädagoischen Sinn hinter seiner Benotung und wenn er dir den klarlegen kann, dann freu dich einfach mit deinem Kind über seine tollen Erfolge!!

Danke! Ich bin gerade total begeistert eine derartige Meinung von einer Pädagogin zu lesen.

Ich gehöre hier ja schon zu den etwas älteren Semestern,und bin daher in der 1. Klasse, als Linkshänderin gezwungen wordenmit Rechts zu schreiben. Dazu kam dann noch eine leichte Legasthenie ..... ihr könt Euch vielleicht vorstellen was für Benotungen ich vorallem in Deutsch und Englisch in der Mittelstufe kassiert habe.

Diktate waren grundsätzlich eine 6. (ich war vorallem nicht schnell genug) und auch unter Aufsätzen stand meist ein " Eine inhaltlich gute, wegen der hohen Fehlerzahl, leider nur befriedigende/ausreichende Arbeit".

Das schlimmste aber waren die Hänseleien meiner Mitschüler :So etwas wie die gehört nicht aufs Gymnasium.." , war noch harmlos.... ich habe manchmal schon sehr gelitten.

Um das Ganze zu relativieren. Ja, ich habe mein Abitur gemacht! Ich habe studiert und auch eine Doktorarbeit geschrieben. Heute arbeite ich in einer amerikanischen Firma (okay, gerade bin ich in Elternzeit) und in meiner Freizeit schreibe ich manchmal englische Fanfiction. ... war nach dem schwachen 4er zum Abschluss wohl eher nicht zu vermuten.

Also... hoffentlich sind die Noten wirklich auf ein gutes pädagogisches Konzept zurückzuführen.

viele Grüße,

VeryBusy

Geschrieben
Danke! Ich bin gerade total begeistert eine derartige Meinung von einer Pädagogin zu lesen.

:D Danke! Aber genau deswegen bin ich ja Pädagogin... sonst hätte ich auch Dompteuse oder sowas werden können.

Immer schön dran denken: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.

Geschrieben

Ich soll nach einem pädagogischen Konzept fragen nach dem benotet wird?

Okee, das kann ich ja mal machen.....hab davon noch nie gehört.

Hat da jeder Lehrer ein anderes, oder hat die Schule ein gesamtes? Sorry, ist vielleicht eine dämliche Frage.

Jana, unsere Gesamtschule ist auch in NRW. Aber sowas von. :D

Ich würde mcih gern mit meinem Kind über die guten Noten freuen. Aber wenn sie nur Makulatur sind, nützen sie wenig.

Ich verstehe schon, was Legastheniker früher (oder vielleicht auch heute noch) so aushalten mussten. Ich war und bin im Deutschen eher so die Perfektionistin......bei mir würde auch niemand eine gute Aufsatznote bekommen, der da mehrere Rechtschreibfehler drin hat....das könnt ich irgendwie nicht mit mir vereinbaren.

Aber deshalb bin ich ja auch keine Lehrerin. ;)

Geschrieben
Normal hat jede Schule ein pädagogisches Konzept. Aber oft kennen es nicht mal alle Lehrer. Frag einfach, wirst schon ne vernünftige Antwort kriegen. *daumendrück*

Das pädagogische Konzept kann man in NRW im Schulprogramm nachlesen, wenn das Schulprogramm aktuell und gut ist steht es meist auf der Internetseite der Homepage und enthält auch Angaben zu Leistungsanforderungen etc.

Wenn nicht die Lehrer oder im Sekretariat nachfragen.

Hm wie soll ich das mit Gesamtschulen erklären.

Also 1. ist es wirklich so, dass ein Aufsatz, wenn der Schwerpunkt eben auf etwas anderem liegt unabhängig von der Anzahl der Fehler bewertet werden kann.

Also wie schon oben erwähnt die Frage des Schwerpunktes.

Naja und dann ist es ja so, dass die Kids neu zusammengewürfelt werden, meist gehen reine Gymnasialkids auch auf ein Gymnasium (zumindest die allermeisten davon), das ist ein bisschen so wie den Rahm abschöpfen...

und senkt ein bisschen das geforderte Leistungsniveau.

Und dann ist es auch Bestandteil des pädagogischen Konzeptes einiger Gesamtschulen in NRW, die ich kenne, in Klasse 5 erstmal viele Basics zu wiederholen, damit alle auf dem gleichen Stand sind, die kommen ja auch aus veschiedenen Schulen und dann kann es schonmal sein, dass einige Kinder in vielen Dingen sehr gut sind, das ist ja dann auch gut für die Motivation. Das legt sich dann aber meist mit der Zeit wieder und es gibt dann innerhalb der Klasse in den Fächern eben nicht nur Einser und Zweier sondern leider auch schlechte Noten.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

VG Juni

Geschrieben
Ich soll nach einem pädagogischen Konzept fragen nach dem benotet wird?

Okee, das kann ich ja mal machen.....hab davon noch nie gehört.

Hat da jeder Lehrer ein anderes, oder hat die Schule ein gesamtes? Sorry, ist vielleicht eine dämliche Frage.

Jana, unsere Gesamtschule ist auch in NRW. Aber sowas von. :D

Ich würde mcih gern mit meinem Kind über die guten Noten freuen. Aber wenn sie nur Makulatur sind, nützen sie wenig.

Ich verstehe schon, was Legastheniker früher (oder vielleicht auch heute noch) so aushalten mussten. Ich war und bin im Deutschen eher so die Perfektionistin......bei mir würde auch niemand eine gute Aufsatznote bekommen, der da mehrere Rechtschreibfehler drin hat....das könnt ich irgendwie nicht mit mir vereinbaren.

Aber deshalb bin ich ja auch keine Lehrerin. ;)

erwiesene Legastheniker werden übrigens in Aufsätzen sowieso nur nach dem Inhalt benotet sonst können die ja auf keinen grünen Zweig kommen, sie müssen aber anerkannt sein.

VG Juni

Geschrieben
Das pädagogische Konzept kann man in NRW im Schulprogramm nachlesen, wenn das Schulprogramm aktuell und gut ist steht es meist auf der Internetseite der Homepage und enthält auch Angaben zu Leistungsanforderungen etc.

Wenn nicht die Lehrer oder im Sekretariat nachfragen.

Hm wie soll ich das mit Gesamtschulen erklären.

Also 1. ist es wirklich so, dass ein Aufsatz, wenn der Schwerpunkt eben auf etwas anderem liegt unabhängig von der Anzahl der Fehler bewertet werden kann.

Also wie schon oben erwähnt die Frage des Schwerpunktes.

Naja und dann ist es ja so, dass die Kids neu zusammengewürfelt werden, meist gehen reine Gymnasialkids auch auf ein Gymnasium (zumindest die allermeisten davon), das ist ein bisschen so wie den Rahm abschöpfen...

und senkt ein bisschen das geforderte Leistungsniveau.

Und dann ist es auch Bestandteil des pädagogischen Konzeptes einiger Gesamtschulen in NRW, die ich kenne, in Klasse 5 erstmal viele Basics zu wiederholen, damit alle auf dem gleichen Stand sind, die kommen ja auch aus veschiedenen Schulen und dann kann es schonmal sein, dass einige Kinder in vielen Dingen sehr gut sind, das ist ja dann auch gut für die Motivation. Das legt sich dann aber meist mit der Zeit wieder und es gibt dann innerhalb der Klasse in den Fächern eben nicht nur Einser und Zweier sondern leider auch schlechte Noten.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

VG Juni

Danke! Ich hoffe, es ist so, wie Du sagst.

Wobei hier bei uns wirklich viele auch mit Gymnasialempfehlung auf die Gesamtschule gehen. Weil die halt noch 13 Klassen hat. :rolleyes:

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