Wie strukturiert ist euer Kindergarten?

[anita74]

Hallo,

wir leben in USA; die letzten Wochen habe ich mir um Lukas sogenannten Kindergarten gekuemmert. Wobei ich feststellen musste, dass alle gleich strukturiert waren. Lediglich die Gebueren, sowie die Raeumlichkeiten waren unterschiedlich.

Hier gehen 3jaehrige i.d.R. 2 Tage die Woche von 9-11:30 Uhr in den Kindergarten.

Die erste halbe Stunden ist freies Spielen angesagt.

Dann ist ein Bastelthema angesagt, das sitzend an den Tischen ablaeuft.

Danach gibt es den Snack. Den meistens die Eltern fuer die gesamte Gruppe stellen. Eltern wechseln sich natuerlich damit ab.

Danach kommt "cirkle-time" dran. In dem die Fortbildung Thema ist. So lernen sie alle Buchstaben und Zahlen bis 20. Es wird gesungen oder ein Buch vorgelesen. Hierbei sitzen die Kinder auf einem Kissen auf dem ihr Name gedruckt ist im Kreis auf dem Teppich. Auch fur Snack-Time ist ein Zettel mit dem Namen des Kindes auf den jeweiligen Platz gelegt und die Kinder wissen mit 3 Jahren schon wie ihr Name aussieht.

Danach gehens sie fuer ne halbe Stunde nach draussen und werden wieder abgeholt.

Die Grunde fuer meinen Kindergarten waren, dass er am billisten war mit $1700 im Jahr und nur $3000 fuer das Folgejahr in dem er dann 3 Tage die Woche hingeht.

Dann dass sie betonten dass es ein "Spielkindergarten" ist und dass die Eltern sehr involviert sind. So geht jede Mutter 2 mal im Jahr fuer einen Tag dazu um mitzuhelfen. Und sie machen so 2 Ausfluege im Jahr.

Auf 16 Kinder 2 Erzieherinnen. Wobei die Gruppe fuer "Cirkel-Time" geteilt wird und auf 8 Kinder eine Erzieherin kommt.

Mein Mann war gerade in Deutschland und hat mir die Zeitschrift "Spiegel Spezial" mitgebracht Thema: Was Kinder klug & gluecklich macht. Darin wird einiges ueber deutsche Kindergaerten geschrieben und die scheinen mir krass unterschiedlich zu sein. Gerade deshalb auch meine Frage an euch.

Hoffe auf viele Antworten.

[baka]

Hallo..

ich finde es spannend was du erzählst...

hier ist es wirklich anders..

es ist sogar von kindergarten zu kindergarten unterschiedlich..

es gibt kiga (kindergarten) die nur von 8 bis 12 aufhaben, aber auch welche die ganztags (7 bis 14/ 17) sind oder flexible zeiten haben...

es gibt auch welche die nur 3 tage die woche sind..

aber es gibt hier keine staffelung, z.b. dass 3 jährige nur 2 x die woche kommen..

auch gibt es unterschiedliche Konzepte..

es gibt einmal das alte geschlossene Gruppenkonzept..

da sind 22 kinder auf 1 1/2 erzieher... und die verbringen den ganzen tag zusammen ...

die erzieher gestalten den tagesablauf..

dann gibt es die teiloffenen kigas.. in denen z.b. das frühstück in gemischten gruppen eingenommen wird (z.b. im frühstückraum oder in der frühstücksecke) oder die kinder für eine bestimmte zeit am tag in den anderen gruppen spielen können

und dann gibts noch die offenen kindergärten die eher nach dem projektprinzip arbeiten..

die kinder haben dort ihren raum, wo sie "zuhause" sind und treffen sich dort morgens und beschließen dann für den tag, an welchen aktionen im haus sie teilnehmen wollen (diese werden gruppenübergreifend organisiert..)

ich finde das dritte konzept spannend, habe aber bisher nur nach den ersten beiden gearbeitet...

es gibt auch unterschiede zwischen staatlichen, kirchlichen und freien kindergärten.. es gibt auch welche nach der montessoripädagogik, waldorfpädagogik oder reggiopädagogik..

[MelanieAugsburg]

Wie es in anderen Kindergärten ist, weiß ich nicht. Ich erzähl einfach mal von unserem. Die Kinder (ab 3 Jahre) müssen mindestens 4 Stunden pro Tag, 5 Tage die Woche kommen, weil sie sonst nicht ausreichend gefördert werden können. Es sind 22 Kinder auf 2 Erzieherinnen, 3 Tage die Woche ist noch eine pädagogische Hilfskraft da.

Bringzeit ist 7.45-8.30, Abholzeit ab 12.30. Man bucht für eine bestimmte Anzahl Stunden, es ist Betreuung bis 17 Uhr möglich.

Der Tag beginnt mit dem Morgenkreis, da wird der Tag besprochen, gesungen und Geschichten vorgelesen. Es folgt Freispielzeit, in der auch gebastelt wird, oder an Projekten gearbeitet. Dann das Frühstück, das bringen die Kinder von zu Hause mit. Dann nochmal Freispielzeit oder ein Stuhlkreis (der ist nicht jeden Tag). Dann geht es eine Stunde raus, und dann werden die ersten Kinder abgeholt. Die anderen essen dann Mittag (kochen die Eltern reihum für die ganze Gruppe), dann wieder Freispielzeit. Da werden die 2 Gruppen auch manchmal zusammengelegt.

Für die Kinder ab 4 gibt es einmal in der Woche musikalische Früherziehung, die Vorschulkinder haben 3 mal die Woche eine Stunde "Unterricht" bei einer Grundschullehrerin. Vorher werden Buchstaben und Zahlen nicht in der Gruppe thematisiert, glaube ich. Bin mir da nicht sicher. Aber Megan kennt sie schon Einmal in der Woche geht es auch zum Turnen in die Turnhalle der Grundschule nebenan.

Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt. Sie konnte ihren Namen schon vor dem Kiga erkennen und am Computer tippen. Inzwischen krakelt sie ihn auch per Hand.

[SanJoHan]

Unser Kiga ist ein privater Firmenkindergarten und auch nochmal etwas anders als die öffentlichen Kigas.

Sie nehmen Kinder ab 2 Jahren auf. Maximal 14 Kinder sind dort, momentan aber nur 13.

Es sind zwei feste Betreuer (eine Frau und ein Mann, beide ca. 29 Jahre) immer da

und außerdem gibt es eine Aushilfskraft, die oft in der Mittagszeit mithilft.

Geöffnet ist der Kiga von 7 bis 17 Uhr und man hat einen Vertrag über eine bestimmte Stundenanzahl.

Unser Großer geht 5 Stunden am Tag dort hin, von 8 bis 13 Uhr. Das können wir aber bei Bedarf

auch variieren (z.B. 10-15 Uhr u.s.w.), wenn wir das morgend sagen.

Frühstück muß jedes Kind von Montag bis Donnerstag selbst mitbringen und kann es dort essen,

wann es mag. Dabei ist nichts vorgeschrieben und auch Kekse oder Fruchtzwerge oder wie auch immer dürfen die Kinder mitbringen.

Mittagessen gibt es für alle im Kiga um 12 Uhr. Der "Tischdienst" wechselt täglich, also müssen alle Kinder mithelfen

beim Tischdecken, Abräumen etc.

Nach dem Mittagessen müssen alle Kinder erstmal ihre Zähne putzen. Danach spielen sie oder werden abgeholt.

Ein festes Programm gibt es nicht jeden Tag. Bei schönem Wetter wollen die Kinder sowieso lieber

draußen spielen, bei blödem Wetter müssen sie halt eher drinnen beschäftigt werden.

Montags ist erstmal Stuhlkreis, wo alle Kinder vom Wochenende berichten können.

Mittwochs ist von 10-11 Uhr Englischunterricht, von dem tatsächlich ne Menge hängenbleibt bei den Zwergen.

Donnerstags ist Musikunterricht mit vielen verschiedenen Instrumenten.

Der Englischlehrer und die Musiklehrerin kommen extra dafür in den Kiga, das machen also nicht die Betreuer.

Am Freitag ist "gemeinsames Frühstück", das alle Kinder zusammen zubereiten und zusammen essen.

Außerdem ist freitags immer "Spielzeugtag", an dem jedes Kind ein Spielzeug von zuhause mitbringen darf. Spielzeugtag ist

für meinen Großen das Highlight der Woche.

Für alles zusammen zahlen wir 205 Euro monatlich.

Nachmittags sind auch noch Yoga und Entspannungsübungen angesagt, aber dann ist Jonas ja nicht mehr da.

Zahlen und Buchstaben müssen bei uns thematisiert werden, denn Jonas kann bereits sehr weit zählen

und auch Buchstaben erkennen, obwohl ich das mit ihm nie geübt habe.

Bearbeitet 20. Dezember 2008 von SanJoHan

[muckelmausnati]

das ist nicht nur von kiga zu kiga unterschiedlich, sondern auch innerhalb eines hauses. ich selber mag es nicht ganz so strukturiert. in unserer kita ist die bringzeit zwischen 7.00 uhr und 9.00 uhr. um acht werden die kinder aus dem frühdienst in ihre gruppen geholt. um viertel nach acht gibt es sprachförderung für die kinder, die nach delphin 4 bedarf dafür haben. danach ist alles ziemlich frei. gefrühstückt werden kann bis etwa 10.30. die vorschulkinder haben eine extra förderstunde einmal die woche und mittwocha morgends gibt es englisch für alle angemeldeten. donnerstags ist religionspädagogik und mittwochs singen mit allen erzieherinnen und kindern.

in meiner gruppe mache ich nicht täglich einen stuhlkreis. gibt es bedarf, treffen wir uns im kreis, wenn nicht, dann halt nicht. auch draußen spielen findet mit der gesamtgruppe nicht täglich statt. dafür können immer mal vier kinder alleine raus gehen, wenn sie das bedürfnis haben. auch finde ich es quatsch jeden tag nach dem mittagessen um etwa 13.00 uhr eine ruhephase verpflichtend zu machen. manche kinder mögen die ruhe und schauen bücher an und hören cd, andere möchten aber lieber toben. daher habe ich in meiner gruppe schnell durchgesetzt, dass nur einige kinder nach dem essen cd hören und nicht mehr alle kinder 30 min. still sein müssen!

ja, um 15. uhr gibt es imbiss( obst, müsli etc), nachmittags werden ags angeboten, für welche die eltern ihre kinder im vorfeld anmelden müssen. spielzeugtage, gem. mittagessen oder vorlesestunden werden in meiner gruppe nach bedarf gemacht, wobei die kinder immer das recht auf mitsprache haben.

abholzeit ist bis 16.30

[Gast bianca81]

wovon du schreibst das nennt sich bei uns ekt - elterninitiativ kindertagesstätten. sie sind als verein strukturiert (rechtl. betrachtet) von den eltern selber mit angestellten erziehern und meist auch einem pädogogen oder ähnliches, eingekauft werden dann musikstunden und sowas bei fachkräften. wie bei dir sind die eltern stark eingebunden. das ist dann je nach ausrichtung immer ein wenig anders: einkauf, bastelanleitung, putzen, kochen, spielen etc.

also falls du weiter suchst nach infos schau mal lieber nach ekts die sind deinem modell ähnlicher .

[anita74]

Montessori Schulen gibt es hier auch. Allerdings geht das Kind da 5 Tage die Woche vormittags hin und die Eltern zahelen $8000 im Jahr. Das kam finanziell fuer mich nicht in Frage.

Reggio Magnet School gibt es auch. Die ist vom Staat Ct also bezahlt. Allerdings gehen da schon die 3jaehrigen von 8am bis 3pm hin. Was ich nicht will und sie hat einen sozialen Aspekt, womit sozial schaecher gestellten Staedtern ermoeglicht werden soll, dass ihr Kind in einen Kindergarten geht, der sie nichts kostet und die Kinder mit sozial besser gestellten vom Land zusammen sind. Mischung 70%aus der Stadt und 30%vom Land. Wer einen Platz bekommt wird im Losverfahren ermittelt. Da ich mir nicht vorstellen kann dass Lukas den ganzen Tag in die Schule geht und ich denen den Platz frei lassen moechte, die arbeiten gegen muessen/wollen habe ich Lukas da nicht angemeldet.

Ich meinte, dass es unter den konventionellen Kindergaerten hier eigentlich keine grosse Unterschiede gibt, sie sind alle gleich strukturiert.

Danke fuer eure Beitraege, die doch zeigen, dass bei jedem der Kindergarten anders ist. Aber allgemein wuerde ich sagen, dass in Deuschland doch mehr freies Spielen dabei ist. Aber der Tag ist da ja auch laenger. Hier geht es ja nur um 2,5h an 2 Tagen die Woche.

Ach und Lukas kann mit 26 Monaten schon das ganze Abc, das er von einer DVD gelernt hat, die einzige die wir haben. Da ich aber einen Babysitter fuer ihn brauchte, wenn ich Anna abends ins Bett brauchte und er dazu noch ruhig am Inhalliergeraet sitzen musste, da musste die DVD her. Und siehe da schon nach wenigen Malen kann er das ganze Lied und zeigt mir einzelne Buchstaben, die er auf meinem T-Shirt sieht... und ich dachte Kinder koennten aus der Glotze nichts lernen...

[sandy06061982]

Hi,

ich weiß von unseren Freunden die jetzt in Spanien leben (davor aber in der Nähe von Chicago) das denen ihre älteste Tochter auch nur 2 Tage die Woche im Kiga war. Jetzt leben sie ja in Spanien und da geht die Tochter mit 4 Jahren schon zur Schule. Die Kinder haben da auch schon richtig Mathe und so. Also haben uns unsere Freunde so erklärt. Im Februar ziehen unsere Freunde endlich wieder hier hin nach Deutschland, damit die Tochter dann noch ein Jahr hat um sich hier an alles zu gewöhnen weil sie 2010 in die Schule kommt.

Unser Kiga ist ab 7.15 Uhr geöffnet bis 9 Uhr ist bringzeit. Bis 8 Uhr sind alle Kinder zusammen in einer Gruppe und dann gehen die Kinder in ihre Gruppe. 9 Uhr findet ein Morgenkreis statt und danach das Freispiel wo auch schonmal aktivitäten angeboten werden. Mittwochs ist für die Kinder die in die Schule kommen der Wackelzahn treff, Dienstags für Kinder mit Sprachproblemen der Quatschclub, ja und das Turnen findet bei uns leider so gut wie gar nicht statt. Wenn aber Turnen ist dann Psychomotorikturnen. Lena geht seit letztem Jahr schon extra noch Freitags Nachmittags zu einer Trungruppe, die bei uns im Kiga in der Turnhalle stattfindet. So und wenn jetzt mal Turnen vom Kiga aus stattfindet dann machen die das seit neustem ganz gerne Freitags Vormittags und Nachmittags sind die Kids alle total platt. Haben das Thema schon angesprochen und da hieß es es wäre nicht möglich den Tag zu ändern , die sind bei uns halt auch manchmal echt unflexibel.

[Kaotao]

Die Kita meiner Tochter hat geöffnet von 06.00 Uhr - 19.30 Uhr. Es ist eine private Kita, päd. Konzept: Reggio

Frühstück gibt es um 8.00 Uhr, Mittagessen, Kaffee und Abendessen auch. In der Kita arbeitet eine Köchin, d.h. Essen wird nicht von zu Hause mitgegeben, sondern vor Ort zubereitet.

In der Kita sind max. 50 Kinder, verteilt auf vier Gruppen. Jede Gruppe hat 2 Erzieher und meistens sind noch Praktikanten da.

Einmal die Woche ist musik. Früherziehung, einmal Turnen, ein Tag ist Wandertag.

Die Kinder sind sehr viel draußen an der Luft, je nach Wetterlage wird draußen gegessen und auch Mittagsschlaf gehalten.

Vorschulunterricht ist 1x die Woche.

Das ganze kostet ca. 200 Euro die Woche plus Essengeld (ca. 50 Euro, je nachdem wieviele Mahlzeiten die Kids essen).