Zum Inhalt springen

Amniocentese (Fruchtwasseruntersuchung) und Betreuung in der Schwangerschaft

Dieses Thema bewerten


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich (fast 41) bin das erste Mal schwanger, 11. Woche. Uns drei (dem Baby in mir, meinem Partner und mir) geht es damit sehr gut... - wenn da nicht der Frauenarzt, sein empfohlenes "Pränatalzentrum" wären.

Es gibt keinerlei Anzeichen auf Risiken oder Probleme, alle Werte sind "grün"... Wir leben gesund, sportlich. Ich hab ein bisschen Übergewicht...

Der Arzt (Mann!) nämlich hat mir zu einer sog. Amniocentese (Fruchtwasserpunktion) geraten, weil ich schon "so alt" sei. Das entsprechende "pränatale Speziallabor" schildert den Eingriff in einem bunten PDF-File in den leuchtendsten Farben... - ist ja schließlich eine sogen. "IGEL"

:confused: Und bei mir sind riesige Zweifel, ob das wirklich richtig ist. Wann ist so ein Eingriff - der ja einen enormen Stressfaktor für das Baby und auch für mich bedeutet - wirklich sinnvoll? Ich habe Angst, mein Baby dabei schon vor der Geburt zu traumatisieren. Welche Risiken kennt ihr??? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solcher Eingriff so harmlos ist, wie von den Ärzten dargestellt. Bereits beim Ultraschall oder bei den Untersuchungen kann ich deutlich spüren, dass mein Kleines (und seine Seele) auf Eingriffe von außen mit Angst reagiert.

Vielleicht haben einige von euch Erfahrungen, Anregungen zum Thema? Ich bin wirklich für alle Meinungen dankbar!!!

:confused: Wie lasst ihr euch betreuen? Ich habe das Gefühl, dass die Schulmedizin Frauen und Schwangerschaften pathologisiert... Wir sind doch nicht krank, sondern erleben eine aufregende Zeit! Mein Baby ist für mich ein Geschenk und ich bin dankbar, dass ich es doch noch erleben darf.

:mad: Aber mir geht es mit der schulmedizinisch-technischen "Klempner-"Sicht seelisch nicht gut. Es verunsichert mich und verursacht Stress - für uns beide. Jetzt überlege ich, den Arzt zu wechseln und mich erst einmal nur von einer (ganzheitlich denkenden, naturheilkunde-verbundenen) Hebamme betreuen und beraten zu lassen??? Habt ihr damit Erfahrungen? Ratschläge???:confused:

Schon jetzt ein Dankeschön für eure Meldungen!

Mit einem lieben Gruß

Kathrin aus Hannover

Geschrieben

Hallo Kathrin,

mit Erfahrungen kann ich leider nicht dienen, nur mit einer Meinung.

Dein Arzt wird dir doch erklärt haben, dass du als "alte" werdende Mutter ein höheres Risiko hast, ein behindertes Kind zu bekommen.

Wenn du dein Kind aber unbedingt bekommen möchtest, ob behindert oder nicht, dann brauchst du die Untersuchung auch nicht, würde ich sagen.

Schließlich gibt es ja auch ein erhöhtes FG Risiko (stand das auch in der Broschüre?) durch die Untersuchung.

Es ist schon wichtig, dass du dich gut betreut fühlst, aber die Untersuchungen wie Ultraschall finde ich auch wichtig. Besonders gegen Ende der SS möchtest du doch sicher gehen, dass du nicht eine Plazentaverkalkung bekommst, bei der dein Baby unterversorgt ist (weiß nicht, ob das Risiko für sowas mit dem Alter steigt, war nur als Beispiel gedacht). Oder SS-Diabetis. Das kann deinem Baby auch schaden, wenn es nicht erkannt wird.

Eurer Schatz soll ja gesund zur Welt kommen.

Noch eine schöne Kugelzeit!

LG,

Melanie

Geschrieben

Liebe Melanie,

danke für deine Antwort.

Von den Risiken hat der Arzt nichts gesagt, ebenso nicht diese exklusive Pränatalpraxis. - Ich habe genaue Fragen dazu gestellt und als Antwort nur erhalten, dass das in meinem Alter "Pflicht" sei und ich mir um alles Andere keine Gedanken machen soll. Diese Praxis verweist auch ausschließlich auf ihre PDF-Broschüre und lehnt es ab, auf Fragen zu antworten, weil ja dort alles drin steht, was ich wissen müsste... In der Broschüre sind keinerlei Risiken benannt. Das Ganze wird als "Sonntagsspaziergang" präsentiert. - Wie gesagt, es ist eine IGEL-Leistung, die ich selbst zahlen müsste. Ich versuche halt jetzt mit Recherchen meine Wissenslücken zu schließen, was doch recht mühsam ist.

Ich denke, es ist Zeit, den Arzt zu wechseln und eine zweite med. Meinung einzuholen... Ich habe auch gelesen, dass Hebammen auch Untersuchungen vornehmen dürfen. Vielleicht ist eine Kombination aus guter Hebamme und Ärztin ganz gut.

Klar werde ich die wirklich notwendigen Untersuchungen machen lassen - aber halt wirklich die notwendigen...

Nochmals Danke!

Geschrieben

Hallo Kathrin,

ich kann mich Melanie anschließen - Ihr solltet Euch darüber klar werden, ob Ihr Euer Kind auf jeden Fall haben möchtet - so wie Du schreibst, erscheint mir das so - also wenn ja, dann macht eine derartige Untersuchung wenig Sinn.

Es ist aber wahr, daß das Risiko einer Chromosomenschädigung (Trisomie 21, 18, 13) mit steigendem Alter der Eltern zunimmt.

Bei der Amniozentese wird über eine Fruchtwasserpunktion auch nur das untersucht - andere Störungen und Schädigungen werden dabei nicht festgestellt.

Das Verhalten Deines Arztes und der Praxis finde ich etwas befremdlich - man müßte normalerweise schon Fragen stellen dürfen und muß genauestens aufgeklärt werden mit allen Nebenwirkungen und Risiken. Dafür mußt Du ja auch vor dem Eingriff unterschreiben.

Außerdem wundert es mich etwas, daß es eine IGEL-Leistung sein soll - da man ja ab dem 35. Lj. von einer sog. Altersindikation spricht. Da solltest Du vielleicht nochmal bei der KK nachfragen.

Ab der 18. SSW gibt es dann noch die Feinsonographie, die sehr genau das kleine Menschlein im Mutterleib beurteilt - bezahlt in Deinem Alter die KK.

Ich bin 35 Jahre alt und habe vor 2 Monaten meinen dritten Sohn geboren.

Ich habe bei allen dreien die Feinsonographie machen lassen - alle anderen Untersuchungen nicht - hatte Angst vor den Konsequenzen.

Man sollte auch davon ausgehen, daß 95%(oder sogar mehr) aller Kinder völlig gesund auf die Welt kommen.

Das Fehlgeburtsrisiko beträgt 1%, was relativ hoch ist.

Vielleicht konnte ich ein wenig helfen. Ich weiß wie schwer diese Entscheidung fällt - aber entscheiden müßt Ihe alleine - andere können nur raten.

Und wenn Ihr dann zu dem Ergebnis kommt es machen zu lassen, gibt es vielleicht in der Nähe noch eine andere Praxis, die diese Untersuchung durchführt.

Alles Gute

Karin

Geschrieben

hallo kathrin,

ich war bei meiner 4. schwangerschaft 38 jahre alt und deshalb hat mich mein arzt auch über die fruchtwasseruntersuchung "aufklären" (ab 35 ist der arzt dazu verpflichtet). ich habe es nicht machen lassen, da ich nicht gewußt hätte wie ich mich entscheiden soll. das risiko einer fg wäre mir dann zu hoch gewesen, und eine 100% sicherheit auf ein "gesundes" kind hast du dadurch auch nicht.

wenn du mit deinem arzt nicht zufrieden bist, wechsel ihn. du mußt während der ss oft zum arzt und da ist es wichtig, daß du dich wohl fühlst.

ich habe mich vom arzt und hebamme betreuen lassen.

lg uschi

Geschrieben

Hallo Kathrin!

Deine Bedenken kann ich sehr gut verstehen . Manchmal hat man wirklich das Gefühl die Ärzte wollen unbedingt und um jeden Preis ihre IGE Leistungen verkaufen . Man fühlt sich als Patientin gar nicht mehr ernst genommen , alle sagen dir wie wichtig das ist und du wirst dadurch sehr verunsichert .Mir ging es auch so . Mir wurde zum Anfang der SS gleich eine Nackenfaltenmessung ans Herz gelegt . Diese hat über 100 € gekostet . Da es meine erste Schwangerschaft ist und ich ja doch sehr ängstlich bin habe ich mich darauf eingelassen . Die Untersuchung ist nicht schlimm und birgt auch kein FG Risiko . Es wird dir einfach nur Blut abgenommen und die Nackenfalte deines Kindes per Ultraschall gemessen . Danach kann der Arzt dann beurteilen ob dein Kind ein höheres Risiko für Trisomie 21 hat und für Herzfehler. Ich bin gerade mal 21 Jahre alt und im nachhinein dachte ich mir auch war doch klar dass bei mir ein mega geringes Risiko besteht .

Ich finde die Ärzte sollten schon über solche IGE Leistungen aufklären , jedoch diese keinem aufzwingen . Klar ist das Risiko bei Spätgebärenden höher , aber jede Frau muss selbst entscheiden ob sie so eine Leistung in Anspruch nimmt oder nicht . Und wie die anderen schon sagen , wenn für euch feststeht dass ihr dieses Kind auf jeden Fall haben wollt , egal ob es krank ( was ich euch nicht wünsche ) oder gesund zur Welt kommt , dann braucht ihr solche Untersuchungen nicht . Und man muss sich ja auch bewusst sein wenn bei der Untersuchung wirklich ein erhöhtes Risiko diagnostiziert wird steht ihr vor einer schweren Entscheidung .

Du kannst auch "nur" eine Hebamme für die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen . Nur zu den 3 wichtigen Ultraschalluntersuchungen musst du dann zum Arzt .

Und wenn du dich bei deinem Arzt nicht gut aufgehoben fühlst dann rate ich dir diesen zu wechseln , immerhin musst du ihn ja noch mehrmals in der SS aufsuchen .

Ich wünsche euch alles Gute

LG schneckchen

Geschrieben

Hallo kathrin,

Trotzdem ich so jung bin und eigentlich keinerlei Gefahren bei mir vorhanden wären, hat auch mein Arzt mich vor die Entscheidung gestellt: Ultraschall mit einem besseren Gerät und auch eine Fruchtwasseruntersuchung.

Ich habe beides abgelehnt, da ich in meiner ausbildung und auch in meinem Arbeitsumfeld schon sehr oft mit Kindern mit dem sogenannten "Down-Syndrom" zu tun hatte und eigentlich immer nur sehr schöne Erfahrungen gemacht habe. Obwohl man sagen muss, dass es für die Eltern auch mit sehr viel Aufwand verbunden ist. Ich denke jedoch trotzdem, dass die Kinder sooo viel zurückgeben, dass sie die zusätzliche Anstrengung lohnt. Es ist einfach ein besonderes Kind.

Wenn du sagst, dass du das Kind so und so bekommen willst, würde ich mir die Untersuchung sparen. Wenn du im Zweifel bist, dann lass es machen.

Normale Untersuchungen beim Arzt würde ich schon machen. Ich muss dir auch sagen warum. Ich habe mein KInd im 7. Schwangerschaftsmonat verloren und das Kind war schon 10 tage tot bevor ich zum Arzt gegangen bin. Das wäre eigentlich nur eine Routineuntersuchung geworden, aber statt dessen musste mir mein Arzt sagen, dass das Herz unseres Engels nicht mehr schlägt. Wäre er noch länger in meinem Bauch gelegen, hätte das für mich sehr gefährlich werden können. Ich möchte dir keine Angst machen aber in meinem Fall war der Arztbesuch und der Ultraschall sozusagen überlebensnotwendig auch wenn ich mein Baby damit nicht mehr retten konnte. Außerdem finde ich es schön das Kind regelmäßig bei den Untersuchungen zu sehen.

Wenn du aber noch unsicher bist wegen der Fruchtwasseruntersuchung, dann informier dich einfach über die Behinderung die das Kind haben könnte.

ganz liebe Grüße

Karo

Geschrieben

Hallo Kathrin,

ich habe auch diese verschiedenen Untersuchungen angeboten bekommen, ich bin 24 und werde auch deshalb nicht alles in Anspruch nehmen. Als kleine Entscheidungshilfe lass doch einen Triple-Test machen...fällt der schlecht aus, kannst du die Fruchtwasseruntersuchung immernoch machen.

Wie die anderen schon sagten, entscheidend ist, ob ihr mit einem behinderten Kind leben könntet.

Viel Glück !

Wann ist dein Entbindungstermin? ich bin nämlich auch 11.Woche !

Geschrieben

euch allen für die netten Tipps und Statements... Ich würde das Baby so oder so nehmen, denn egal wer/was/wie es ist - es ist ein GESCHENK! Mein Partner hat - bei aller Freude - damit Bauchschmerzen. Er möchte gern auf Nr. sicher gehen und weiß nicht, was er tun würde, wenn unser Baby anders sein sollte. Nat. verunsichert mich das - könnt ihr euch ja sicherlich denken. Wir werden am WE nochmals darüber sprechen... Ich halte euch auf dem Laufenden.

Als kleine Entscheidungshilfe lass doch einen Triple-Test machen...fällt der schlecht aus, kannst du die Fruchtwasseruntersuchung immernoch machen.

Wann ist dein Entbindungstermin? ich bin nämlich auch 11.Woche !

@Rinna: unser Engel soll am 23.8. ans Licht kommen... :) und deiner? Ehe ich wieder weiter Berge von Büchern wälze: Was genau zeigt der Triple-Test?

Alles Liebe aus Hannover

Geschrieben

Beim Triple-Test ("Triple" bedeutet "dreifach") werden drei Stoffe, nämlich zwei Hormone (Östriöl und hCG) und ein Eiweißstoff (alpha-Fetoprotein - AFP), aus dem Blut einer Schwangeren bestimmt und zum Alter der Mutter und ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte in rechnerische Beziehung gesetzt. Das Ergebnis gibt rein rechnerisch an, ob im konkreten untersuchten Fall ein höheres oder niedrigeres Risiko als das einer durchschnittlichen Schwangeren im Alter von 35 Jahren besteht, ein Kind mit einem Chromosomenschaden zu bekommen.

Was sagt der Test aus?

Das Ergebnis ist eine rechnerische Wahrscheinlichkeitsaussage über die Möglichkeit, ein Kind mit Morbus-Down-Syndrom (Chromosomenschaden) zu bekommen.

Wie wird er durchgeführt?

Zwischen der 14. und 20. Schwangerschaftswoche (am besten am ersten Tag der 16. Woche = w15 + t1) wird eine Blutanalyse der Schwangeren vorgenommen. Die drei Substanzen, die untersucht werden, haben bei allen Schwangeren eine charakteristische Verlaufskurve. Bei einer Trisomie-21-Schwangerschaft verläuft diese Kurve etwas verzögert. Es wird hier also das Phänomen einer Entwicklungsverzögerung, das die Trisomie-21-Kinder insgesamt auszeichnet, deutlich. So hat ein Kind mit einem Down-Syndrom beispielsweise in der 17. Woche die Werte, die andere Kinder in der 15./16. Woche aufweisen.

Beim Triple-Test (auch Tripel-Test) wird also nicht nach Stoffen gefahndet, die nur bei einem Kind mit Chromosomenschaden vorkommen.

Aber Vorsicht! Falsche Ergebnisse sind häufig.

Hier tut sich eine wichtige Fehlerquelle auf: Irrt sich der Frauenarzt im Schwangerschaftsalter und die Schwangerschaft ist tatsächlich jünger, kann das Ergebnis des Triple-Tests falsch positiv ausfallen.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die einzelnen Werte bei verschiedenen Schwangeren eine sehr große Streubreite aufweisen und somit viele intakte Schwangerschaften mit dem Makel des auffälligen Triple-Tests falsch positiv ausfallen. Es gibt keine zuverlässigen Orientierungswerte wie zum Beispiel beim Blutdruck (120/80).

Wann ist ein Test auffällig?

Als auffällig wird ein Testergebnis dann bezeichnet, wenn das errechnete Risiko in etwa so hoch ist wie bei einer 35jährigen, nämlich bei 1:380 (oder höher 1:200 oder 1:100). Dann wird der Patientin nach allgemeiner Übereinkunft eine weiterführende Diagnostik (z.B. Amniozentese) angeboten.

Aber: Das Risiko, ein Kind mit Chromosomenschaden zu bekommen, steigt nicht schlagartig an und keine Schwangere hat ein Null-Risiko. Aber die meisten Schwangeren haben mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% Aussicht auf ein nicht chromosomal geschädigtes Kind (bei den 44-Jährigen sind es immerhin noch 97%).

Bitte beachten Sie folgende Unzuverlässigkeiten:

Da der Triple-Test manchmal auch (unerklärlicherweise) falsche Ergebnisse liefert, empfehlen im Zweifelsfall viele Ärztinnen bei auffälligen Ergebnissen immer eine weitergehende pränatale Untersuchung der Chromosomen. Umgekehrt kann man auch nicht immer davon ausgehen, dass der Fötus tatsächlich gesund ist, wenn der Triple-Test ein unauffälliges Ergebnis liefert. Von 1.000 Tests sind 50 auffällig. Werden diese 50 weiter untersucht, finden sich nur bei zwei Föten tatsächlich Auffälligkeiten.

Was kann der Test?

Der Triple-Test kann 90% der Föten mit Anenzephalie und 75% mit einem Neuralrohrdefekt herausfinden.

@ Kathrin: Mein ET ist der 30.8. also eine Woche später. Soll eigentlich laut Ärztin heute 10+2, also 11. Woche.

Geschrieben

Hallo Katrin

wenn ich dir einen Rat geben kann, so suche dir eine Frauenärztin - gerade in deinem Alter ist es wichtig, dass man eine verständnisvolle Begleitung durch die SS hat - und nicht zum vorprogrammierten pathologischen Risikofall wird.

Ich bin jetzt im 45. Lebensjahr und in der 21.SSW mit meinem fünften Kind. Drei Kinder hatte ich zwischen 17j. und 21j. das vierte im 43.Lebensjahr.

Auch mich versuchten damals die Aerzte "verrückt" zu machen, damals war ich noch nicht bei der jetzigen Frauenärztin, sondern in der Frauenuniklinik. Ich sagte nur "Papperlapapp".

Untersuchungen wie Amnioszenthese oder Chorionzottenbiopsie wären für mich nie in Frage gekommen. Stattdessen hab ich täglich zu Gott gebetet, dass Er uns ein gesundes Kind schenkt, uns beschützt, um eine gute SS und leichte Geburt. Und diese Gebete waren sicher mehr wert, als die risikoreichen Untersuche - wie oft habe ich schon gelesen, dass Mütter ihre Kinder anschliessend verloren haben. Mit diesen Untersuchen, die oft verharmlost werden werden ja lediglich Chromosomendefekte festgestellt. Doch wie viele Behinderungen gibt es tatsächlich, die damit gar nichts zu tun haben, sondern z.B. Folgen von Infekten sind? Das Kind einer Freundin wurde mit 9 Jahren nach einer Viruserkrankung schwerstbehindert.....es kann uns auch selber in jedem Moment treffen.

Die Nackenfaltentransparenz habe ich messen lassen, weil das unblutig ist und keine Gefahr für das Kind darstellt. Abtreiben würde ich ohnehin nicht.

Ich kenne so viele Frauen über 40j. die alle gesunde Kinder haben und genug junge Frauen, die behinderte Kinder haben. Ubrigens kommen 98% aller Kinder gesund zur Welt.

Ehrlich gesagt, lieber sich an Gott wenden, der kann wenigstens Wunder wirken - Statistiken und Pränataldiagnostik dagegen hat schon so mancher Frau die Schwangerschaft vergällt und zu viele Kinder wurden anschliessend "um die Ecke gebracht" darunter nicht wenige gesunde und Lebensfähige. Und zu Gott täglich bitten kostet erst noch kein Geld.

Da ich einen noch sehr jungen Mann habe (28j.) würde ich mich auch über weitere Kinder noch freuen - und keine Statistik der Welt soll mich je verunsichern.

Gott hat uns Menschen so erschaffen, dass viele von uns auch noch über 40j. Schwanger werden können und auch gesunde Kinder gebären können.

Doch denke ich mal, dass Gott nicht so erfreut ist über jene Frauen, die statt sich an IHN zu wenden und IHM zu vertrauen - der Technik und Medizin allein vertrauen, warum sollte Er nicht gerade solchen Frauen das zukommen lassen woran sie glauben?

Ich denke halt viel übers Leben nach, über den tieferen Sinn unseres Daseins. Und mir ist klar, dass man nicht alles technisch lösen kann. Z.B. Leben schenken kann keine Maschine und kein Mensch.

So, jetzt habe ich dir als "erfahrene Mutter" geschrieben und es liegt an dir, ob du etwas davon verwenden kannst oder möchtest.

LG Meriem

Geschrieben

Hallo Kathrin,

ich finde, Du solltest auf jeden Fall den Arzt wechseln, wenn Du nicht zufrieden bist. Ich kenne meinen FA (männlich) seit meiner ersten Vorsorgeuntersuchung mit 16 Jahren oder so und vertraue ihm absolut. Er hat mir damals die KiWu-Praxis empfohlen, die ja dann auch das Wunder vollbracht hat, dass ich gleich bei der ersten Insemination schwanger wurde. Ich bin überzeugt, dass Gott uns geholfen hat, es musste halt nur ein kleiner Umweg gemacht werden.

Was die US-Untersuchungen angeht, auch hier bin ich überzeugt, dass die Kinder keinen seelischen oder körperlichen Schaden davon tragen. Bei mir wurde aufgrund von Problemen ab der 27. Woche jede Woche ein US gemacht und ich habe nicht den Eindruck, dass es Maximilian in irgendeiner Form geschadet hat und mich hat es damals beruhigt, dass es meinem Purzel gut geht. Mein Arzt und ich haben während des US auch immer mit ihm gesprochen, es war toll zu sehen, wenn er auf meine Stimme reagierte. Wenn es schädlich wäre, würde kein Arzt der Welt einen US machen....

Aber letztlich musst Du wissen, inwieweit Du der Schulmedizin vertrauen kannst und möchtest.

Liebe Grüße

Christina

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo und danke an alle, die sich gemeldet haben. Es hat etwas gedauert, aber hier ist der Status:

Wir lassen diese merkwürdige Untersuchung auf keinen Fall machen. Den letzten Anstoß gaben 2 Freundinnen meiner Mutter. Die eine war 30 Jahre Oberschwester auf einer Entbindungsstation, die andere arbeitet als freiberufliche Hebamme. Beide meinten - unabhängig voneinander - dass bei diesem Eingriff ein hohes Risiko besteht, das Baby zu verlieren (statistisch ausgedrückt: von ca. 350 Babys muss eins nach diesem Eingriff gehen). - Ich habe vor Jahren bereits meine Michelle in der 14. Woche verloren!!! :mad:

Außerdem sollen die Ergebnisse nicht das halten, was die Ärzte versprechen (jedes 10. Ergebnis ist ungenau oder falsch). Letzteres hat ein sehr guter Freund von uns bestätigt: Seine Schwägerin hatte mit 50 (!) ihr erstes Kind bekommen und die AC machen lassen. Im Ergebnis sagten ihr die Ärzte, dass das Kind schwerstbedindert sei. Das Paar entschied sich trotzdem für das Kind - brauchte jedoch während der Schwangerschaft ständig eine psychotherapeutische Beratung (Depressionen, Schuldgefühle, Angstzustände, ...). Das Baby kam jedoch (glücklicherweise) vollkommen normal und gesund zur Welt... Stellt euch mal vor, die Beiden hätten sich wegen der durch die AC angezeigten Behinderung gegen das Kind entschieden...!!!

Also: Wir nehmen unser Baby als Geschenk und bei den vielen guten Wünschen und Gebeten uns vertrauter lieber Menschen kann da gar nichts schief gehen... :)

Ich werde aber eine Nackenfaltenmessung machen lassen - damit auch meine Mutter endgültig beruhigt ist. Die traumatisiert meinen Engel nicht und birgt nach Aussagen der Hebammen-Freundin meiner Mutter auch keine Risiken...

Mit dieser Entscheidung geht es uns DREI besser denn je!

Den Arzt wechsle ich auch - habe mich nur noch nicht genau entschieden. Inzwischen habe ich jedoch eine nette ältere Hebamme über eine Bekannte gefunden...

Ich hoffe, euch geht es auch allen gut!

Ich schließe euch in meine Gebete mit ein!

Alles Liebe

Geschrieben

Hallo,

habe gerade nochmal meinen Text gelesen und möchte ergänzen, daß ich meine, daß das Fehlgeburtsrisiko bei dieser Untersuchung bei 1% liegt - also meines Erachtens sogar noch höher als du geschrieben hast.

Gut, daß ihr eine Entscheidung getroffen habt.

Bevor du nun aber die Nackenfaltenmessung machen läßt, solltet ihr nochmals überlegen, was ihr macht, wenn ein erhöhtes Risiko für eine genetische Störung heraus kommt.

Ich hatte auch damit ein großes Problem.

Ich drück die Daumen, daß alles zum Besten steht.

Gruß Karin

Geschrieben

Hallo,

finde es gut, dass ihr für euch einen Kompromiss gefunden habt.

Dabei habt ihr keinerlei Risiko.

Nur was macht ihr wenn ihr nicht das gewünschte Ergebnis bekommt?

Nicht das ich euch das wünsche. Ganz im Gegenteil.

Würd mich nur interessieren.

GlG

karo

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Du, das Ergebnis der Nackenfaltenmessung brachte ein überdurchschnittlich geringes Risiko.

Und sollte doch etwas sein. Das Baby ist willkommen, so wie es ist.

Im Übrigen mag es keine vaginalen "Guckorgien" der Ärztin... Die Untersuchung war das reinste Fangenspielen. Ich habe dann abgebrochen und mein Baby erst einmal beruhigt, Reikki hinein gegeben. Dann ging es... Die Ärztin meinte, unser Kleiner hätte schon jetzt ein sehr starkes Ego...

Na ja: der Papa ist ein Grenzzwilling (21.5.), die Mama ein Widder mit Aszendent Jungfrau und dem Geburtstermin nach wird der kleine auch "Jungfrau"...

Euch allen einen schönen Abend und alles Gute.

Kathrin

Hallo,

finde es gut, dass ihr für euch einen Kompromiss gefunden habt.

Dabei habt ihr keinerlei Risiko.

Nur was macht ihr wenn ihr nicht das gewünschte Ergebnis bekommt?

Nicht das ich euch das wünsche. Ganz im Gegenteil.

Würd mich nur interessieren.

GlG

karo

  • 10 Monate später...
Geschrieben

Hey,

stehe auch vor der entscheidung, ob ich eine FU machen soll oder nicht. Es ist auf jeden Fall Keine IGEL Leistung und wir von jeder KK gezahlt. Bei mir verläuft die SS bis jetzt ganz normal. Meine Ärztin hat mir das auch nur angeboten...und ich denke, wen irgendwas grawierendes sein sollte, würde sie es mir sagen. Sie meint halt das ich bei der Geburt des Kindes auch schon 35 bin. Übrigens soll der Zwerg vorraussichtlich auch am 23. 08. zur Welt kommen. Also ich bin mir noch nicht sicher was ich mach. Mein freund meint das wir es nicht machen sollten. Hätte auch Angst das bei der Untersuchung was schief läuft. Und die Frage ob Abtreibung oder nicht...kann ich auch nicht so pauschal beantworten (wen nach der Untersuchung feststehen würde das etwas nicht stimmt).

Der Tripel - Test ist nicht sicher das ind teilweise nur Statistiken die mit den Werten der Mutter kombiniert werden. Die Nackenfalteuntersuchung bestimmt auch nur ne Wahrscheinlichkeit über einen Defekt ( wen sie irgendwie über 3 mm ist). Diese beiden Test sind IGEL-Leistungen und müssen selbst getragen werden. Im übrigen hat mein chef mit seiner Frau sämtliche Tests die es gibt machen lassen. Der kleine ist trotzdem mit nen offen Rücken zur Welt gekommen. Aber gottseidank heute gesund. Es kann ja auch immerwas bei der Geburt oder danach passieren und das kann man nie einplanen.

Geschrieben

Hallo Kathrin,

Das Risiko bei einer Amniozentese liegt nicht mehr bei nur 1%, dazu gibt es inzwischen eine aktuellere Studie.

1.006 Amniozentesen wurde bei dieser Studie ausgewertet.

Die allgemeine Fehlgeburtsrate bei einer Fruchtwasserpunktion in der 16. oder 17. Schwangerschaftswoche lag bei Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren bei 2,5%, stieg in der Altersgruppe der Frauen von 35 bis 39 Jahren weiter auf 3,4% bis hin zu 5,1% bei Frauen ab 40 Jahre.

Als Risikofaktoren werden neben dem Alter der Frau Blutungen in der Scheide während der Schwangerschaft, spontane Fehlgeburt(en) oder ein Schwangerschafsabbruch in früheren Schwangerschaften genannt.

Wenn ein oder mehrere dieser Risikofaktoren vorliegen, liegt das durch die Fruchtwasserpunktion bedingte Fehlgeburtsrisiko laut dieser Studie bei etwa 3 bis 4 %. Wenn keine dieser Risikofaktoren vorliegen, konnte keine besondere Abweichung der Fehlgeburtsraten bei den Frauen mit und ohne Fruchtwasserpunktion festgestellt werden.

Br J Obstet Gynaecol 2001;108: 1053-1056

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
  • Seit 1997 helfen wir den Müttern,

    ❤️ Hallo ❤️

    Es scheint, dass Dir unser Forum gefällt, aber du bist noch nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren, falls Du es willst. Dadurch verpasst du nichts mehr. Du wirst merken, dass die Diskussionen hier viel tiefer gehen und Du längere Beiträge zu einem Thema lesen kannst. Auch kommst Du in verschlossene Bereiche rein und kannst die Clubs besuchen. Diese Themen verschwinden auch nicht und DU entscheidest, was Du lesen willst und kein Algorithmus.

    Falls Du übrigens keine Email von uns bekommst, schau im Spam Bereich nach oder nimm Kontakt mit uns über das Kontaktformular auf.
    Es kann 24h dauern bis wir dich freischalten. Du musst Deine Email bestätigen, sonst dürfen wir Dich nicht in das Forum lassen.

    Wenn Du schon ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte mit Deiner Email an, um mit Deinem Konto zu schreiben und echte Freundinnen zu finden.

  • Diese Seite empfehlen

    Dir gefällt Adeba - Dein Familienforum? Empfehle die Seite weiter!
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.