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Erziehe ich richtig?


MelanieAugsburg

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Hallo zusammen,

Meine Große ist jetzt 2 Jahre und 10 Monate und ich bin mir so unsicher, ob ich konsequent genug bin. Ich erziehe ja auch zum ersten Mal ein Kleinkind :o

Zur Zeit hat sie eine extreme Nein-Phase. Wenn sie müde ist, heißt es zu allem erst einmal "Nein", bevor ich überhaupt richtig ausgeredet habe. Ich bin jetzt dazu übergegangen, ihr die Entscheidung zu überlassen.

Also zum Beispiel stehen wir morgens auf, machen uns gemütlich fertig, ganz entspannt. Dann gibt es Frühstück und sie sagt mir, sie will jetzt nichts essen. Ich bleib freundlich und sag ihr, ich stelle ihr Essen an ihren Platz, wenn sie dann Hunger hat, kann sie kommen und essen. Meist dauert es keine 30 Sekunden und sie sagt "Mama, ich hab doch Hunger", und sie setzt sich brav hin und isst.

Das läuft fast immer so. Sie sagt erstmal "Nein", ich sag "Okay, wie du willst, dann eben nicht", und ein paar Sekunden später tut sie es doch.

Ich finde das jetzt nicht schlimm. Sie gewinnt, weil sie ihrer Meinung nach ihren Kopf durchsetzt, und ich gewinne, weil sie dann doch tut, was ich will. Ohne Streit und Gebrüll, die Stimmung ist meistens sehr gut. Wenn ich drauf bestehe, dass sie etwas tut, gibt es erstmal Gebrüll und im Endeffekt dauert es viel länger, bis sie dann tut, was ich von ihr will. Wenn sie das entscheiden darf, klappt es viel schneller.

Ich hab seit kurzem nur Zweifel, ob das auf lange Sicht so gut ist :o. Muss ich ihr mehr Grenzen setzen, ihr meinen Willen offensichtlich aufzwingen? Ist es schlecht, dass sie selber so viel entscheiden darf (auch wenn sie letztenendes das macht, was ich von ihr will)?

Es gibt natürlich auch Situationen, in denen sie ganz frei entscheiden darf. Was sie aufs Brot haben will, zum Beispiel. Oder ob sie Hausschuhe oder Stoppersocken anzieht.

Und es gibt Situationen, in denen sie ihren Willen nicht bekommt und ich bei einem Verbot bleibe. Meist gibt sie sich dann auch mit einer Erklärung zufrieden, nach ein wenig Meckern. Wutanfälle sind zur Zeit zum Glück selten.

Meine Angst ist eben, dass sie sich daran gewöhnt, dass sie ihren Willen bekommt (es dann zu tun, wenn sie es für richtig hält). Und mir später auf der Nase herum tanzt. Aber andererseits ist mir unser entspanntes Verhältnis im Moment auch sehr recht. Viel lieber als ein ständiger offener Machtkampf.

Wie läuft das bei euch? Was macht ihr in solchen Phasen?

LG,

Melanie

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Hallo Melanie,

die Zweifel kenne ich zu gut! Wobei mir schon von außen oft gesagt wurde, ich müsste auch mal "härter durchgreifen", was ich aber völlig unnötig finde!

Mein Zwerg wird nächsten Monat 2 und hat auch dieses ständige "Nein" gut drauf, aber ich mache es genauso wie du!

Bei uns ist das schönste Beispiel das er zum Jacke anziehen immer nein sagt und um dem Stress aus dem Weg zu gehen, lege ich die Jacke einfach auf einen Stuhl und wenn er sieht das ich meine Jacke anziehe ruft er schon "Mama Acke!" :D und kommt mit seiner Jacke dann angeflitzt! Und das mit dem Essen läuft bei uns ganz genauso :rolleyes:

Ich bin der Meinung in dem Alter ist es viel besser die Kleinen zu leiten, als ständig die Konfrontation zu suchen! Bei klaren Verboten (wo es auch Gefährlich ist bzw. werden kann) gibt es auch keine Disskusionen, aber ansonsten "arbeite " ich lieber noch mit der praktischen Methode des Ablenkens, als mich jeden tag 10000den von Wutausbrüchen auszusetzen!

Nein, ich denke du machst das gut so!!! :)

LG

M_o_D

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Hi Melanie,

find ich extrem vom Alter abhängig :D

Bei Megan ist das alles eher noch ein Spiel - wenn Simon NEIN sagt dann muss ich mich schon durchsetzen - denn dann ist sein NEIN ein NEIN :rolleyes:

Finde die Beispiele die du nun beschrieben hast auch nicht unbedingt durchsetzungswert - wenn sie zB auf der Strasse auf dem Laufrad - falls sie eins fährt NEIN sagt, wenn du sagst ... Megan, bleib mal bitte stehen! Ist das mehr als unangebracht - und den Unterschied sollte sie kennen.... es gibt eben (lebens)wichtige NEINS...

Da solltest du unterscheiden - und nicht ob sie jetzt ihr Brot isst oder in 10 min... Simon durfte auch selbst entscheiden ob er sich hinlegt, oder nur ausruht im Kinderzimmer, ich bin kein Freund vom Mittagsschlaf erzwingen zB.

Aber kam er vor den 30 min - kam von mir ein NEIN - hihi, nicht nur er kann das :D

Ich kann auch NEIN sagen *lach

Sind also 2 verschiedene Dinge ob du ihr NEIN akzeptierst oder sie deins.... da musst du abwägen...

LG Bibbi

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Ich bin da wohl schon etwas konsequenter in der Erziehung.

Gut, meine Tochter ist jetzt auch schon 7Jahre, da ist es schon was anderes und es geht schon anders zur Sache.

Die ersten Jahre, hab ich auch noch einiges "durchgehen lassen" bzw. ihr ihren Willen gelassen, wodurch sie mir dann im Kiga Alter, wohl auch auf dem Kopf rumgetanzt ist.

Das fing mit dem essen schon an.

Ich mache grundsätzlich nur eine kleine Menge auf den Teller, so das sie auch mal einen Nachschlag nehmen kann oder bei wenig Hunger, wenigstens etwas im Magen hat. So war das dann, dass sie auch mal meinte nicht essen zu wollen und ich dann von allen Seiten zu hören bekam, ach lass sie doch, wenn sie nicht will. Gut das hab ich dann getan, um des Friedens Willen.

Tja und ne halbe Stunde später ging das Theater dann immer los, ich habe HUNGER!

Ich wußte aber genau, gebe ich ihr jetzt doch noch etwas, wird sie das beim Abendbrot auch so machen und so war es dann meistens auch.

Ich hab mir das nicht wirklich lange angesehen, denn ich greife jetzt immer durch. Die Portion wird gegessen und basta.

Klar verursacht das auch hin und wieder mal Theater, aber ich muß sagen, es kommt so selten nur noch vor, das es echt angenehmer ist, als das was wir davor hatten. Vorallem da sie jetzt auch begriffen hat, das sie damit nicht durch kommt.

Ich lasse meine Tochter auch viel selbst entscheiden oder frage sie, aber das meiste bestimme immer noch ich und ich finde es ist wichtig, den Kindern schon früh zu zeigen das ein Nein auch nein bedeutet.

Denn sonst versuchen sie es immer wieder.

Das was du geschrieben hast, ist ja jetzt nichts dramatisches, aber denke dran die Kiddis werden älter und versuchen immer ihre Grenzen zu testen. Je konsequenter du da handelst, desto mehr wird sie dich auch respektieren.

Es ist keiner perfekt.

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Du machst das doch super. Meiner Meinung nach müssen die Lütten schon erleben, dass ihr Wille respektiert wird. Klare Regeln ja, klare Neins auch, aber bei manchen Sachen auch Verhandlungsspielraum, finde ich.

Mit dem Essen halte ich es auch so: Ich biete Luis Essen an, decke für ihn und sage, jetzt ist Abendbrot. Und wenn er nicht kommt, wird eben nach 20 Min abgeräumt. Ein paar Mal kam er dann ganz schnell und hat natürlich auch noch was gekriegt... Aber jetzt kommt er immer gleich, unaufgefordert.

Ich finde wichtig, dass Kinder an Zuständigkeiten und Entscheidungen herangeführt werden. Wohl dosiert, um sie nicht zu überfordern. Also nicht "was willst Du anziehen" sondern willst Du das blaue oder grüne T-Shirt anziehen..."

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ich finde es aber auch wichtig das die kleinen auch erleben das ihr nein auch akzeptiert wird. zumindest bei wichtigen sachen. wenn sie net wollen das die oma sie halb abschlabbert, oder jeder es anfassen darf wie er will. hand geben reicht auch.

Man hört soviel das kinder angefasst werden.kinder denen das nein immer verboten wird lassen irgentwann alles mit sich machen.

natürlich muss man konsequent sein, aber verhandlungen sind meist nervenschonender.. gg*

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ich finde das auch wichtig. und aufklärung sollte im kiga alter auch ne gewisse rolle spielen. kindgerecht. und auch so training, wenn jemand anhält und was zeigen will. das die kinder weglaufen, oder sagen stopp geh weg oder ich schreie. und sich entfernen. meine frau hat die erfahrung machen müssen das sie auf der toilette in der grundschule missbraucht wurde. der typ hat sie immer abgefangen wenn es zum mittag essen in den speiseraum ging.

das es niemand aufgefallen ist das ein kind fehlt ist die eine sache, aber das die erwachsene das gesehen haben wie er mit ihr da hin ist und nix gemacht haben ist das schrecklichste.

sie hat auch nie was gesagt und nie nein gelernt.

darum bewegt mich das thema auch.

der kerl war freund der familie.... soviel dazu.

schützt eure kinder so gut ihr könnt.

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Kinder die NEIN sagen sind eben auch unbequem - aber ich hab Simon einen Mund gegeben, Liam bekommt auch einen - muss also auch zusehen wie ich bzw. wir damit klar komm(en) :D - sicher wäre ein Kind, das "gehorcht" wesentlich einfacher...

Ist mir aber viel wichtiger als das er ein braves Kerlchen ist ohne seine eigenen Bedürfnisse zu kennen - Regeln gibt es natürlich, und da muss er sich auch dran halten!

Und uiiih - ich will nicht sagen, dass er diese nicht versucht zu brechen - liebevolle Konsequenz ist da das Zauberwort... wir erklären ihm warum nicht - aber nur 2 mal - dann wird gemacht was wir gesagt haben und gut... er mosert, er jammert, er schreit, er heult - aber während er all das tut macht er was wir gesagt habe :D - weil er weiss, da gibt es kein Vertun - wenn wir NEIN sagen, dann ist eben NEIN! Das gleiche gilt für zu erfüllende Aufgaben... da ist es wichtig es immer konsequent zu händeln - sonst weiss das Kind nicht was los ist - hat keine Linie, keine Grenze - und das ist ja das was es sucht!

Und wie ich ganz zu Anfang schrieb - es ist ein imenser Unterschied ob ein 7jähriger NEIN sagt - oder ne 2jährige...

Und im Endeffekt hat Tigerchen das aufgegriffen worum es mir ging - Megan sollte lernen welche Möglichkeiten, in welchem Rahmen sie hat NEIN zu sagen, nämlich genau da wo es um sie geht - und wo klare, sinnvolle Regeln existieren wo ein NEIN eben völlig ausser Diskussion stehen...

Und ganz ehrlich - mir ist es schnuppe ob Simon nach der Schule direkt isst oder erst ne Stunde später - ICH nehme mir auch die Freiheit zu sagen - och nee ich ess zwar immer um 14 Uhr, aber heute mag ich einfach noch nicht! Warum sollte ein Kind das nicht auf dürfen???

Aus dem Grunde koch ich immer erst wenn er aus der Schule ist - so kann er mir sagen ob er Bären anfallen würde oder doch eher erstmal sich ein wenig ausruht.

Und ich glaube mein Sohn hat das Herz am rechten Fleck ;)

Und er ist weniger aufmüpfig als vll die Kinder, die ständig gegen ihre Eltern kämpfen müssen um mal erhört zu werden :(

Altersbedingte Rebellionen mal ausgeschlossen *gg

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Gast selinasmama

Also so wie du es beschreibst würde ich es auch machen. Gewisse Dinge Entscheiden lassen oder eben wie beim Frühstück Diplomatisch angehen.

Und bei manchen Sachen muss man die Grenze die man Vorgibt (nach dem Zähneputzen keine Süssigkeiten mehr, nur mal so als Beispiel) auch Konsequent durchziehen. Sonst tanzen sie einem mal auf der Nase rum weil sie genau wissen die Mama redet nur heisse Luft aber ich darf ja dann doch machen was ich will.

Die "Nein" Phase wird ja auch nicht ewig dauern ;)

spätestens in 16 Jahren ist sie vorbei....

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