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Ritalin Ja/Nein/Vielleicht?


Angellike

Was haltet ihr von Ritalin?  

31 Benutzer abgestimmt

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Ui Sandra,

mit solchen Aussagen wäre ich ganz vorsichtig.

DU hast einen zappeligen rotzfrechen Bengel.

und das hat einfach nichts mit ADHS zu tun. Sei froh. Und glaube

mir du würdest es merken wenn er ADHS hat.

Wie schon von jemand anderen beschrieben, sind Konzentrationsschwierigkeiten viel typischer. Meistens führt es dann später erst zu Aggressivität, eben weil manche die Probleme nicht erkennen.

Nun gut, vielleicht gibt es diese Krankheit ja auch.

Aber es geht mir tierisch gegen den Strich, daß es momentan wirklich eine "Mode-Erscheinung" ist und einfach alles damit erklärt wird.

Es kann doch nicht sein, daß in einer Kindergartengruppe mit 25 Kindern 11 dabei sind, die AD(H)S haben!? :confused:

Und mindestens die Hälfte davon ist in dem Alter schon auf Retalin.

Also bitte. DAS geht nicht an!

Der Sohn von Bekannten ist jetzt 10 Jahre alt. In der Schule hat er nur Einsen, also kann er sich ja anscheinend konzentrieren. Aber er ist nur am Rumzappeln, vorlaut, kann nicht 5 Minuten ohne seine Eltern sein. NATÜRLICH hat er ADHS und ist deswegen in Behandlung!

Wenn ich aber sehe, wie die Eltern mit ihm umgehen, bezweifle ich diese Diagnose. Wenn der Vater es verbietet, erlaubt es eben die Mutter und andersherum. Er darf also alles. Wenn er sich nicht benehmen kann, ist es "die Krankheit". Man kann wirklich keine 30 Minuten mit denen verbringen, ohne daß einem fast der Kragen platzt!

Und wegen solcher Leute stelle ich eben die Diagnose erstmal in Frage.

Vielleicht tue ich irgendwem damit wirklich Unrecht.

Aber ich kann einfach nicht glauben, daß tatsächlich die Hälfte aller Kinder heutzutage an AD(H)S erkrankt sein soll.

Wie gesagt, mein Sohn ist auch ziemlich anstrengend und wenn wir irgendwo sind, werden wir "von der Gesellschaft" schief angeschaut. Ich weiß, wie sich das anfühlt!

Aber trotzdem erkläre ich meinen Sohn nicht für krank, sondern bin mir bewußt, daß ich vielleicht in der Erziehung manches hätte anders machen sollen. Oder wer weiß, vielleicht ist er eben auch einfach so.

Aber ich würde ihn NIEMALS mit irgendwelchen Medikamenten ruhig stellen, damit er in die Gesellschaft paßt!

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Top-Benutzer in diesem Thema

Hi,

ja, da fiel mir grade auf, da haben ja noch 2 Dinge vergessen, die ich auch bei meiner Tochter beobachte: die Wutausbrüche, auch deshalb werde ich schon angesprochen, weil viele glauben das sei zu übertrieben und natürlich fragen sich die Leute, ob ich schuld bin, ob ich ihr alles durchgehen lasse normalerweise, so daß sie nun wütend ist, weil es diesmal nicht klappt...

Und natürlich die Dinge, die sie tut. Vieles von dem was sie so tut, empfinde ich als seltsam, es kommt mir so vor, als müsse sie altersgemäß bereits andere Dinge tun. Ich sehe andere, gesunde Kinder, die in diesen Dingern weiter zu sein scheinen. Aber ich traue mich nicht mehr darüber zu reden mit irgendwem! Mit wem auch? Mit den Leuten, die glauben ich beschäftige mich nicht mit ihr und lasse ihr alles durchgehen? Oder mit meinem Ki-Doc, der mir im Moment nicht mal eine Auskunft geben will die Krankheit betreffend und einfach nur sagt, vor dem Kindergartenalter könne man gar nichts tun. Und das traurige ist, ich kann den Mann sogar verstehen, weil ich habe den Eindruck, daß er einer ist, der die Krankheit ernst nimmt und zwar so, daß er auch nur Medikamente geben wird, wenn es wirklich nötig ist... Sicher wird er auch zu kämpfen haben, vielleicht hat er Kollegen, die ihn deshalb belächeln, vielleicht gehen ihm die Eltern auf den Geist, weil wahrscheinlich jede 5. Mama eine ist, die rein kommt und sagt, mein Kind hat AD(H)S, geben sie ihm Medikamente...

Ich weiß, daß es Eltern gibt, die es toll finden zu behaupten ihr Kind sei krank. Und AD(H)S bietet sich an, man weiß nur, daß es verschiedene Krankheitsbilder gibt, daß die Kids häufig durch zappeln, Aggressivität und ähnliches auffallen. Na ist doch super, ne Krankheit, die Symptome aufweist, die ein unerzogenes Kind auch zeigt und die Krankheit ist nicht erforscht und es gibt viel Pro und Contra. Natürlich kann ich es mir dann bequem machen, wenn ich als Eltern keinen Bock habe, mein Kind zu erziehen und einfach behaupten es habe AD(H)S. Das traurige ist, wie kann man nur so erbärmlich sein und seinem Kind lieber ne Krankheit andichten, als es zu einem ordentlichen Menschen zu erziehen. Und noch trauriger sind die Ärzte, die bei dem Schwachsinn auch noch mitmachen, das raff ich überhaupt nicht, wie kann man nur?

@Sandra

Ich kann ja nachvollziehen, daß du sagst, es geht nicht an, daß von 25 Kindergartenkindern 11 AD(H)S haben. Das würde ich grundsätzlich genauso sehen, aber wenn das nicht alles Kinder sind, die du kennst, zum Beispiel so wie das Kind deiner Bekannten, dann steht es dir trotzdem nicht zu darüber zu urteilen. Denn es mag unwahrscheinlich sein, daß es so ist, aber möglich wäre es dennoch! Und was denn Sohn deiner Bekannten angeht, so würde ich dir grundsätzlich gesehen zustimmen, daß es nicht passt, daß er einerseits so gute Noten hat und andererseits krank sein soll. Weil Konzentrationsschwäche ergibt nunmal tatsächlich eher schlechte Noten. Wobei ich persönlich mich auch frage: Nur Einsen? Biste sicher? Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Kind nur Einsen schreibt ist ebenso wie die Wahrscheinlichkeit, daß von 25 Kindern 11 krank sind! Lauter gute Noten finde ich dann schon wahrscheinlicher... Und woher willste das wissen? Siehst du die Noten in seinen Heften oder in seinen Zeugnissen regelmäßig? Oder versuchen deine Bekannten am Ende dir ihren ach so gescheiten Sohn vorzuführen, obwohl er das gar nicht ist? Vielleicht hat er ja wirklich AD(H)S und seine Noten sind gar nicht so, wie deine Bekannten behaupten. Vielleicht lügen sie in beiden Fällen. Vielleicht, vielleicht... In jedem Fall habe ich nicht vor, über deine Bekannten zu urteilen, ich kenne sie nicht. Würden sie selbst hier schreiben, wäre es ein wenig anders. Aber genau da liegt das Problem, wir befinden uns hier im Internet. Du greifst uns hier mehr oder weniger an, bezweifelst, daß unsere Kinder eine Krankheit haben (oder in meinem Fall haben könnte), da du bezweifelst, daß es die Krankheit gibt!

Ich kann ja nachvollziehen, wenn du hinterfragst, aber nicht, daß du jedem gleich unterstellst, er würde seinem Kind einfach nur ne bequeme Krankheit andichten und eigentlich bräuchte es nur Erziehung. Selbst wenn du zweifelst an der Krankheit, dann kannst du ja trotzdem davon ausgehen, daß wir uns hier tatsächlich um unsere Kids bemühen und daß vielleicht irgendetwas krankhaftes tatsächlich dran wäre und vielleicht gibts ja doch AD(H)S! Wie heißt es noch so schön, passt irgendwie ein bissel: Im Zweifel für den Angeklagten...

Also tu mir/uns den Gefallen, greif niemanden an, den du nicht mal wirklich kennst. Ich weiß für meinen Teil ich hoffe ehrlich, daß meine Tochter gesund ist. Ich habe nur Angst, daß sie es hat. Angst nicht nur, daß ich nachher mit einem kranken Kind dasitze, sondern auch Angst, falls sie es hat, ebenso wie andere Eltern dazusitzen und mir anhören zu müssen, ich würde mein Kind nur nicht richtig erziehen! Das ist schlicht gemein, versuche mal dich in die Lage zu versetzen. Stell dir vor, dein Kind hat eine Krankheit, irgendeine, eine an die du glaubst, und es kommen Leute und sagen, du seist schuld, dein Kind sei eigentlich gesund, aber du würdest das machen, daß es krank aussieht oder so ähnlich. Wie würdest du das finden? Ich kann bereits ohne die Diagnose den Müttern nachfühlen, denn ich sehe jetzt bereits, wie ich angesehen werde, wenn meine Tochter sich "seltsam" verhält in deren Augen. Wie soll das bloß werden, wenn sie es hat? Wie wird sie selbst mal damit umgehen, wenn sie später selbst die Blicke bemerkt? Ich will kein krankes Kind, ich will nicht zu irgendwelchen Therapien gehen müssen, irgendwelche Medikamente geben müssen. Ich will ein freies Kind, das statts zu Therapien zum normalen Sport geht oder zu ner Freundin.

Viele Grüße

BlueBeast

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ich weiß ich schieße vermutlich grade übers Ziel hinaus... aber ich bin seit gestern am Abend nur noch am nachlesen.

dadurch mal wieder eine Frage... ab wann spricht man von ADS/ADHS und bis wohin ist es eine normale entwicklung.

wo ist die Grenze...

für mich ist klar es gibt Kinder die in der Entwicklung langsamer sind als andere. es gibt Kinder die immer schon unruhiger waren. aber das ist doch alles bis zu einem gewissen maße normal.

kein Kind entspricht der Norm... weil es keine Norm gibt jedes Kind ist ein unikat

aber ab wann spricht man von Krankheit.

sehe ich das ganze zu sehr schwarz-weiß? kann man als außenstehender erkennen welches Kind "schlecht erzogen" ist und welches "krank".

wobei wiederum wieder zu definieren ist was schlecht erzogen heißt. vieles ist ansichtssache.

gleich vorweg ich habe den Begriff "Krankheit" deswegen gewählt um abzugrenzen. sonst würde man sich bei dem geschriebenen kaum mehr auskennen.

Für mich ist auch Hochbegabung in diesem Sinne eine Krankheit.

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Also tu mir/uns den Gefallen, greif niemanden an, den du nicht mal wirklich kennst. Ich weiß für meinen Teil ich hoffe ehrlich, daß meine Tochter gesund ist. Ich habe nur Angst, daß sie es hat. Angst nicht nur, daß ich nachher mit einem kranken Kind dasitze, sondern auch Angst, falls sie es hat, ebenso wie andere Eltern dazusitzen und mir anhören zu müssen, ich würde mein Kind nur nicht richtig erziehen! Das ist schlicht gemein, versuche mal dich in die Lage zu versetzen. Stell dir vor, dein Kind hat eine Krankheit, irgendeine, eine an die du glaubst, und es kommen Leute und sagen, du seist schuld, dein Kind sei eigentlich gesund, aber du würdest das machen, daß es krank aussieht oder so ähnlich. Wie würdest du das finden? Ich kann bereits ohne die Diagnose den Müttern nachfühlen, denn ich sehe jetzt bereits, wie ich angesehen werde, wenn meine Tochter sich "seltsam" verhält in deren Augen. Wie soll das bloß werden, wenn sie es hat? Wie wird sie selbst mal damit umgehen, wenn sie später selbst die Blicke bemerkt? Ich will kein krankes Kind, ich will nicht zu irgendwelchen Therapien gehen müssen, irgendwelche Medikamente geben müssen. Ich will ein freies Kind, das statts zu Therapien zum normalen Sport geht oder zu ner Freundin.

Viele Grüße

BlueBeast

Hallo bluebeast,

wenn ich deinen Beitrag lese habe ich das Gefühl ich erlebe ein deja vu... doch ich kann dich beruhigen - nach all den Tests und Gesprächen mit Kinderarzt und Kinderpsychologen, nach all den Gesprächen im Kindergarten und in Sportvereinen, mit Müttern die sich fragen warum Simon bis zu 30 min braucht seine Schuhe anzuziehen - nach all dem war ich fast froh als ich die Diagnose endlich bekam... als es durch war das es ADS ist - NICHT weil ich dann endlich eine Ausrede habe - ganz gewiss nicht - sondern weil ich nedlich eine Möglichkeit sah meinem traurigen, sehr wohl fühlenden und begreifenden Jungen helfen zu können!

Man sollte die Therapien nicht als Last sehen sondern als Chance!

Simon hat viel gelernt in der doch recht kurzen Zeit, gelernt zu automatisieren, denn das ist die einzige Chance die sie haben - er kann sich mittlerweile darauf konzentrieren sich anzuziehen und nicht ständig abzuschweifen... es war ein hartes Stück Arbeit aber es funktioniert - und es macht ihn sehr sehr glücklich!!

Ich habe mein Kind noch nie so hilfsbereit, glücklich und zufrieden gesehen als seit dem Zeitpunkt als was getan wurde!

Er ist schon 7 und wir reden ganz offen darüber - und er hat mal zu mir gesagt... Mama ich bin soo glücklich - endlich versteht ihr das ich mir solche Mühe gebe aber es einfach nicht klappen will... mir liefen die Tränen...

Es heisst auch nicht wenn man Konzentrationsstörungen dieser Art hat, das man gleichzeitig dumm wie Brot sein muss... gerade in der Grundschule vermag ein ADHSler enormes zu leisten.. schließlich gibt es Kinder die sind in der Lage etwas zu verarbeiten was sie nur nebenbei mitbekommen haben - während andere 5 Wiederholungen brauchen.... da unterscheiden sich AD(H)Sler nicht von anderen - ausser sie gehören eben zu denen die etwas mehr Förderung brauchen um zu verstehen... diese Zeit bekommen sie nicht - darum gibt es viele AD(H)Sler mit Lese-Rechtschreibschwäche...

Was den erwähnten Sohn der Bekannten betrifft wäre ich sehr vorsichtig das zu beurteilen... Simon hat auch ADS und ist sehr gut in der Schule - weil es ihn interessiert und es ihm leicht fällt - das mag sich ändern mit größeren Anforderungen... zudem kann es durchaus sein das der Junge so eingestellt ist das er Ritalin oder Ersatzstoffe für die Zeit der Schule bekommt - und zu Hause eben nicht "ruhig gestellt" wird - wobei ich das furchtbar finde es so zu benennen - denn dann wären alle anderen von der Natur aus ruhig gestellt - anderes macht Ritalin nämlich nicht - ausser eben diese Botenstoffe vernünftig zu steuern...

Was viele nicht wissen - NIKOTIN hat die gleiche Wirkung - also wenn ein Erwachsener sagt ich muss mir eine rauchen damit ich runterkomme ist das gar nicht soooo abwägig!!!

Neben der Konzentrationsschwäche kommt noch ein anderer wichtiger Anhaltspunkt zu Trage... AD(H)Sler haben die Fähigkeit sich bei großem Interesse zu hyperfokussieren - heisst - sie vergessen alles um sich rum und machen nu die eine Sache die sie unbedingt tun wollen! Sie sind meist nichtmal ansprechbar und müssen richtig angeschubst werden um wieder in "unsere" Welt einfinden zu können... ganz typisch!

ich weiß ich schieße vermutlich grade übers Ziel hinaus... aber ich bin seit gestern am Abend nur noch am nachlesen.

dadurch mal wieder eine Frage... ab wann spricht man von ADS/ADHS und bis wohin ist es eine normale entwicklung.

wo ist die Grenze...

für mich ist klar es gibt Kinder die in der Entwicklung langsamer sind als andere. es gibt Kinder die immer schon unruhiger waren. aber das ist doch alles bis zu einem gewissen maße normal.

kein Kind entspricht der Norm... weil es keine Norm gibt jedes Kind ist ein unikat

aber ab wann spricht man von Krankheit.

sehe ich das ganze zu sehr schwarz-weiß? kann man als außenstehender erkennen welches Kind "schlecht erzogen" ist und welches "krank".

wobei wiederum wieder zu definieren ist was schlecht erzogen heißt. vieles ist ansichtssache.

gleich vorweg ich habe den Begriff "Krankheit" deswegen gewählt um abzugrenzen. sonst würde man sich bei dem geschriebenen kaum mehr auskennen.

Für mich ist auch Hochbegabung in diesem Sinne eine Krankheit.

Hallo Chemiemama,

ich finde es großartig das du dich dem Thema so annimmst - meine Zeilen und die damit verbundene Zeit haben sich mehr als gelohnt...

deine Fragen sind völlig gerechtfertigt und nicht umsonst dauert es oft auch mehrere Monate bis Jahre bevor eine Schar von Psychologen und Kinderärzten letzten Endes die Diagnose stellen...

Ich maße mir niemals an zu urteilen ob das Kind nu AD(H)S hat oder nicht - wie gesagt, selbst Menschen die damit jeden Tag zu tun haben können es nicht durch einen kurzen Blick... viele Faktoren mus sman beachten und testen - sowie langwierig beobachten... enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Ärzten ist gefragt, und weiss Gott ich kann meine Zeit auch besser verbringen!!

Vll bin ich da wirklich etwas naiv - aber ich kann mir einfach weder vorstellen noch glauben das in einem Kindergarten 11 von 25 Kindern Ritalin bekommen...

Ich weiss nicht so ich dann wohne - aber bei Simon in der Klassenstufe gibt es nur ihn mit einem Befund ADS... in seinem KiGa gab es 2 - von 70 Kindern... beide bekamen aber Therapien und kein Ritalin!!!

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Und was denn Sohn deiner Bekannten angeht, so würde ich dir grundsätzlich gesehen zustimmen, daß es nicht passt, daß er einerseits so gute Noten hat und andererseits krank sein soll. Weil Konzentrationsschwäche ergibt nunmal tatsächlich eher schlechte Noten. Wobei ich persönlich mich auch frage: Nur Einsen? Biste sicher?

Ja! Meine Mutter hat sein letztes Zeugnis gesehen - und er hatte wirklich nur Einsen!

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Hi Bibi,

ehrlich gesagt, tut es absolut nicht gut, daß du sagst du würdest sowas wie ein deja vu erleben, bei meinem Beitrag. Ich weiß wohl, es muß nicht so sein, trotzdem, eine Mama von einem Kind mit ADS hat ein deja vu bei meinem Beitrag... Das ist fast als hättest du meiner Tochter grade die Diagnose ADS gestellt. Ich weiß es ist nicht so, das kannst du nicht, nach ein paar Beiträgen, ohne uns zu kennen, ohne all die Tests und du bist kein Arzt. Aber du kennst die Blicke, die ich ernte, du hast das auch erlebt. Erlebt eine Mama mit einem gesunden Kind das auch? Das ist es, was es irgendwie so schlimm macht grade. Ich wollte eigentlich nicht hier damit herauskommen, was ich schon fast seit der Geburt bei Kim sehe, immer ein kleines Stückchen mehr, wenn es sich bewahrheiten sollte, dann hatte ich vielleicht Mutterinstinkte von anfang an?... Wer weiß... Erst als die Anfeindungen hier so hart wurden, daß ich nicht mehr still sein wollte kam ich damit heraus, was selbst bei mir Alltag geworden ist. Die Blicke nämlich, die Sprüche von außen. Man soll nichts darauf geben, aber so ganz einfach ist das nicht. Wir haben noch keine Diagnose, es wird noch dauern bis dahin und oft versuche ich einfach so zu tun, als wäre nix, aber das geht nicht, wenn Kim grade irgendwo ein Riesentheater macht, nur weil sie ihre Jacke an- oder ausziehen soll... Nu erklär mal jemandem, ach mein Kind ist nur lebhaft... Klar, ne Diagnose hab ich nicht, sagen sie habe ne Krankheit, ohne zu wissen, ob es stimmt, will ich nicht, ich hoffe doch so, daß nicht, aber diese Leute dichten mir manchmal insgeheim, manchmal aber auch offen an, es läge an mir... ich wär zu weich, ich müßte konsequent sein und weiß der Geier alles. Verdammt, was soll ich denn darauf immer antworten? Ich kann und konnte schon still halten und nichts sagen, außer ja klar... aber wie lange noch? Um so öfter mir das passiert, um so mehr kommt der Wunsch, den Leuten in dem Moment an den Hals zu springen. Ich weiß verdammt nochmal, daß ich meinem Kind keinen Gefallen tue, indem ich im Supermarkt sage, nein es gibt keine Schokolade und dann kauf ich ihr zwei Ü-Eier... Klar, wär das Blödsinn, entweder gleich ja oder es bleibt beim Nein. Ich mach das, aber diese Leute kennen mich nicht mal und schließen einfach von Kims heftigem Verhalten in irgendeiner Situation darauf, als ob ich doof wäre...

Was die Mutter der Bekannten von Sandra angeht... sehe ich das genauso. Ich konnte es mal wieder nicht richtig ausdrücken. Mir fehlt auch noch die Erfahrung mit AD(H)S-Kindern (ich hoffe ich muß sie nie vollends sammeln, mir reicht eigentlich was ich weiß...). Aber auch ich sagte schon, ich will nicht über sie urteilen, das ist falsch. Das wäre das, was uns hier so aufregt...

Die Therapien nicht als Last, sondern als Chance sehen. Ja, schon sicher, ich würde das alles tun, wenn ich meinem Kind damit mal helfe. Aber du sagst selbst, du wüßtest besseres mit deiner Zeit anzufangen. Darum gehts mir. Es macht nunmal mehr Spaß mit meinem gesunden Kind zum Sportunterricht zu gehen, als mit meinem kranken zur Therapie.

Gib deinem Sohn einen dicken Kuss. Ich dreh echt noch durch, ich erkenne immer mehr meine Tochter in den Beschreibungen... Immer mehr kommt hier heraus. Aber sie ist zu klein, sie kann noch nicht das was ein 7jähriger kann. Aber ich hab auch das Gefühl, als würde sie sich viel Mühe geben um sprechen zu können, um bestimmte Dinge sagen zu können. Oft redet sie Kauderwelsch und zwar so, als wolle sie sich selber vormachen, das sei richtiges reden. So kommt es mir vor. Nur es klappt nicht wirklich. Erst nach und nach kommen Wörter. Mama und Papa sagt sie erst seit 4-5 Monaten gezielt. Aber jeder sagt, manche sagen dies zuerst andere das zuerst. Viele sagen auch, ach mach dir keine Sorgen, das mit dem Sprechen kommt schon noch. Wenn man aber mal sagt, hey, sie ist schon bald 3 Jahre alt und sagt erst seit kurzem gezielt Mama, dann stutzen sie doch, weil es ihnen dann doch bewußt wird, daß es bei den meisten Kindern zu den ersten Worten gehört. Und was das Sprechen angeht... sie erleben sie nicht Stunde um Stunde, Tag um Tag, wie sie versucht und versucht und es will einfach nicht klappen. Es wird zwar besser, aber es dauert.

Auch das was du beschrieben hast mit dem alles andere vergessen. Auch das erlebe ich oft bei Kim. Plötzlich scheint sie wie weggetreten, wie als spiele sie nicht nur mit dem Auto, sondern wäre in ihrer Fantasie in dem Auto und gar nicht mehr bei uns. Das hat mich schon oft erschreckt, aber bisher habe ich es nicht mit der Möglichkeit von AD(H)S in Verbindung gebracht. Ich weiß schon vieles, durch meine Bekannte damals, denn bevor sie ausbrach in ein neues Leben, war sie eine tolle Mama, erst ab dann war plötzlich vorbei. Vielleicht ist sie zerbrochen an der Gesellschaft... wer weiß. Aber ich weiß eben lang nicht alles. Ich weiß es ist eine echte Krankheit, ich weiß einige Symptome, ich finde, das reicht eigentlich für jemanden, der nur ein Kind hat und keine Diagnose auf die Krankheit. Beruflich habe ich ja auch nicht damit zu tun. Also warum muß ich mehr wissen, ich weiß genug um jemanden mit der Diagnose nicht anzugreifen, sondern ich erkenne seine Probleme an...

Auch was die Menge der Kinder in dem Kindergarten angeht, stehen wir irgendwie auf gleicher Meinung. Wir drücken uns nur unterschiedlich aus. Du glaube ich etwas besser als ich, wahrscheinlich auch, weil du durch die eigene Erfahrung mehr weißt. Es klingt einfach unlogisch so. Es mag vielleicht grundsätzlich möglich sein, daß nachher in einem Kindergarten tatsächlich soviele Kinder mit der Diagnose zusammenkommen, aber... nicht alle mit der gerechtfertigten Diagnose und nicht alle auf Ritalin... alles in allem klingt es seltsam. Und selbst wenn es irgendwo einen Kindergarten geben sollte, indem wirklich soviele Kinder, die Diagnose bekamen (ob gerechtfertigt oder nicht, ob mit oder ohne Ritalin), so ist das wohl höchstens ein Kindergarten in ganz Deutschland, der eine so hohe Anzahl an Kindern mit der Diagnose aufweisen kann... Es ist auf jedenfall äußerst unwahrscheinlich. Ebenso gibt es eigentlich wie oben schon geschrieben kaum ein Kind, das nur Einsen schreibt... Gute Noten und nur die beste Note, sind eben doch ein Unterschied.

Viele Grüße

BlueBeast

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Hat sich eigentlich jeder schon mal durchgelesen was für Eigentschaften ADS und/oder ADHS Menschen haben sollen?

Hab mir gestern ein paar Seiten durchgelsen und kann nur immer wieder und wieder betonen, ich bin mir sicher, das jeder und wenn nich jeder dann jeder 2te Mensch mindestens 3 sachen findet die auf ihn selbst zu treffen.

Ausserdem selbst wenn ein Kind diese Krankheit dan definitiv hat, dann ist das auch so eine sache mit der Ausprägung, denn meiner Erfahrung nach ist ADS nicht gleich ADS.

Nich jedes Kind hat extreme Probleme, es gibt einige bei denen es sehr hinderlich ist und andere die einigermasen damit klar kommen.

@ BlueBeast

Knuddelz, ich kann dich gut verstehen. Es ist nicht leicht wenn einen die anderen Verurteilen und einem vorwerfen sein Kind nicht richtig zu erziehen. Es ist nie leicht wenn man irgendwie auffällt egal woran es liegt. Doch bei einem kann ich dich beruhigen, in solle Situationen kommen denk ich die meisten Mütter einmal.

Kinder machen ja auch verschiedene Phasen durch, und es ist doch auch so das sie stück für stück lernen ihren eigenen Charakter zu bilden, ihren eigenen Interessen zu folgen.

Das muss nicht gleich heißen dass das Kind eine stöhrung hat. Klar wenn es besonders ausgeprägt ist kann man es meinen.

Wie ich schon geschrieben habe meine Schwester soll so eine ADS haben. Ja es kommt öfter vor das meine Schwester unangemessen reagiert.

Meine Mutter hat oft die Situaion das wildfremde sie oder meine Schwester ansprechen.

Und ich persönlich finde das meine Mutter in dem Moment total falsch handelt (hab ich ihr aber auch schon gesagt) sie sagt dann immer "meine Tochter ist Krank sie kann nichts dafür".

Das finde ich einfach falsch und wenn mein Kind sowas b ekommen würde dann würde ich das niemals sagen.

Muss ganz ehrlich sagen, wenn sich jemand auf der Strasse ein Urteil über mich und meine Tocher erlauben würde und mich angreifen würde würde ich eher zurück schimpfen. Denn es ist einfach ne frecheit wenn Leute die gar nichts mit einem zu tun haben, und im oft nichts über einen wissen, sich anmassen über einen zu urteilen.

Ich bin aber auch ein Mensch der gerne gegen den Strom schwimmt. Doch ich kann erahnen wie es ist für jemanden der nicht unangenehm auffallen will, wenn er es dann doch mal tut.

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Nun gut, vielleicht gibt es diese Krankheit ja auch.

Aber es geht mir tierisch gegen den Strich, daß es momentan wirklich eine "Mode-Erscheinung" ist und einfach alles damit erklärt wird.

Es kann doch nicht sein, daß in einer Kindergartengruppe mit 25 Kindern 11 dabei sind, die AD(H)S haben!? :confused:

Und mindestens die Hälfte davon ist in dem Alter schon auf Retalin.

Also bitte. DAS geht nicht an!

Und wegen solcher Leute stelle ich eben die Diagnose erstmal in Frage.

Vielleicht tue ich irgendwem damit wirklich Unrecht.

Aber ich kann einfach nicht glauben, daß tatsächlich die Hälfte aller Kinder heutzutage an AD(H)S erkrankt sein soll.

Wie gesagt, mein Sohn ist auch ziemlich anstrengend und wenn wir irgendwo sind, werden wir "von der Gesellschaft" schief angeschaut. Ich weiß, wie sich das anfühlt!

Aber trotzdem erkläre ich meinen Sohn nicht für krank, sondern bin mir bewußt, daß ich vielleicht in der Erziehung manches hätte anders machen sollen. Oder wer weiß, vielleicht ist er eben auch einfach so.

Aber ich würde ihn NIEMALS mit irgendwelchen Medikamenten ruhig stellen, damit er in die Gesellschaft paßt!

Es ist wirklich ein schwieriges Thema.

Ich hatte beruflich viel damit zu tun und kann dir auch sagen, dass es wirklich unterschiedlichste Formen und Ausprägungen gibt. Deshalb gibt es auch unterschiedlichste Therapieformen. Nicht für jedes Kind ist Ritalin hilfreich, bei vielen wirkt eine Ernährungsumstellung.

Du solltes es auch lieber nicht so darstellen als würde man mit Ritalin das Kind ruhig stellen. Das klingt seeehr negativ.Ritalin oder andere Medikamente kann den Kindern helfen sich zu konzentrieren und sollte nicht zu sehr von Unbetroffenen ins negative Licht gestellt werden.

Ich denke da an mamis, die Angst vor der Diagnose haben und von vorn herein so beeinflusst werden. Lieber sollten sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten von einem Fachmann beraten lassen.

Gerade weil so häufig falsche Diagnosen gestellt werden ist das ganze wirklich ein heikles Thema.

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@Bluebeast:

Ich meinte damit nicht das Verhalten deiner Tochter - sondern eher deine Ängste, Sorgen und Gedanken - gekoppelt mit den Befürchtungen... den Anfeindungen und den ständigen Druck sich rechtfertigen zu müssen...

Zu deinem Verhalten...

.. da muss ich dir sagen, FALLS deine Tochter wirklich AD(H)S hat, was man in dem Alter aber überhaupt nich ausmachen kann - und da ist dein Arzt wirklich topp mus sich sagen! - ist es super wichtig, dass sie eine Strucktur erhält.. sie braucht ganz dringend eine gerade Linie, ein NEIN was immer ein NEIN bleibt und ein Halt auf den sie sich verlassen kann - AD(H)S Kinder brauchen mehr als alle anderen eine konsequente Erziehung.

Du hilfst ihr damit nicht - der Kampf MUSS ausgefochten werden - egal wieviel Nerven er kostet *drück

Wichtig ist vor allem, dass du fast nur mit positiver Verstärkung arbeitest... wir z B haben hier überall mehr oder weniger Leisten - wir verteilen Punkte - mal nur rot und grün - mal auch ein gelb...

Je nachdem was VORHER ausgemacht ist was dann und dann passiert wird es strickt eingehalten... als Beispiel:

Die Lehrerin verteilt täglich Punkte - grün wenn es super war - gelb wenn er so lala war, aber noch eben normal für 7jährige ist (und wer soll das besser beurteilen können als eine Grundschullehrerin??) und rot wenn nix mehr ging...

Je nachdem wieviel grüne er hat - bei 4-5 darf er sich aussuchen was wir am WE machen gemeinsam - wenn er 2-3 hat darf er sich ein Heft am Kiosk kaufen und sobald ein roter da ist gibbet nix... sind es mehr als 2 rote sind wird eine Konsequenz eingehalten die vorher abgesprochen war...

Bei Hausaufgaben hat er eine Leiste vor sich... wenn er nicht konzentriert arbeitet wandert die darauf befindliche Kugel von links nach rechts ... es gibt 7 Löcher - auch da wieder - bleibt der "Motzmann" auf den ersten 2 stehen gibt es eine Belohnung... zB darf er nach dem Hausaufgaben machen 30 min fernsehen oder wir spielen sein Lieblingsspiel... ist sie auf der anderen Seite gelandet gibt es an dem Tag zb gar kein fern...

Sinn des ganzen ist es ihn dazu zu bringen ohne diese Hilfsmittel irgendwann einmal konzentriert arbeiten zu können. Denn der große Unterschied ist eben - Simon will ja - er kann nicht!!! Es kostet ihn irre Mühe am Ball zu bleiben - und nicht weil er kein Bock hat!

Also - egal wie es bei deiner Tochter weiter geht - mach dich nicht verrückt und versuche nicht immer daran zu denken was es sein KÖNNTE!!

Aber tu ihr und dir einen Gefallen - versuche liebevoll konsequent zu sein - du wirst schnell merken - soooo schwer ist das gar nicht!

@Angellike:

Mit deinen Beiträgen kann ich irgendwie gar nix anfangen - ich versteh dich nicht... und das wo ich mir größte Mühe gebe... was willst du sagen???

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@Anni:

Super - du hast es auf den Punkt gebracht!!!

Warum nur ist Ritalin so negativ behaftet?? Weil es oft als einzige Therapieform gilt und nur solche Dinge wie "ruhig stellen" "Kind wird wie ein Zombie" etc durchsickern...

AD(H)S heisst sofort Ritalin bekommen und zum Zombie werden...

Jeder halbwegs gescheite Arzt versucht es erst anders und wenn alles kein Erfolg zeigt und das Kind zB in der Schule - der Hauptgrund Nr.1 warum Ritalin und Co verabreicht wird, rapide abfällt, dann wird medikamentös versucht einzustellen.

Was nutzt es wenn ein Kind zwar einen IQ (der übrigens auch IMMER gemessen wird) von einem Gymnasiasten hat aber auf die Sonderschule zu gehen droht weil es einfach nicht hinhauen will mit der Konzentration???

Na welche Eltern sagen dann - egal was aus ihm in Zukunft wird, egal wie seine Perspektiven sind - hauptsache meine Nachbarin meint nicht ich stelle mein Kind ruhig und verabreiche ihm Drogen?! Das ist so weit hergeholt ... so realitätsfern...

@Bluebeast:

deine Tochter auf dem Foto ist einfach nur Zucker ;)

Ich wünche euch alles Gute für euren gemeinsamen Weg...

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Ich will sagen das von meiner Meinung nach von 100 Menschen bei denen man sagt sie Sollen Ritalin nehmen 80 Stück es nicht brauchen und 40 Stück gar kein ADS/ADHS haben.

Ich will sagen, dass mich Menschen ankotzen die auf die Kinder anderer Leute auf öffentlicher Strasse los gehen und sie dumm anreden, weil die Kinder mal lauter waren.

Ich will sagen, das kein Mensch sich schämen sollte nur weil sein Kind anders ist. Denn meiner Meinung nach ist anders sein nichts negaives sondern man hat eben andere stärken.

Ich will sagen, das unsere heutige Zeit diese Krankheit geschaffen hat, weil wir uns einen zu großen druck setzten weil alles nur noch aus "Funktionieren" besteht und aus strikten Richtlinien (wenn du nicht so schlank bist, oder so Intelligent dann bist du weniger wertt usw.).

Das will ich sagen!

Vielleicht hab ich es nun trotz meiner angeblichen Konzentrationsprobleme geschaft mich so aus zu drücken das mich irgendwer in diesem Forum mal verstanden hat.

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Öhm ja,

sicher haben viele Kinder Symptome wie bei AD(H)S, manche mehr, manche weniger und das ohne wirklich krank zu sein. Symptome wie Aggressionen können ja auch dabei herauskommen, müssen nicht, aber können. Es ist aber auch gut möglich, daß in der Familie des Kindes einfach schon ein hohes Aggressionspotential herscht, andernfalls müßte ich jedem offenbar gewaltbereiten, die dann in unseren Gefängnissen einsitzen, eine gewisse Unzurechnungsfähigkeit für ihre Taten zugestehen, denn eigentlich wären sie ja nur krank... Das ist natürlich quatsch. Es gibt viele andere Anzeichen, die ein gesundes Kind auch hat, mehr oder weniger, wie du schon sagst. Aber ich denke, was ein Kind ausmacht, das nachher wirklich AD(H)S hat, das ist dann, wenn viele der Symptome aufeinandertreffen und auch stark genug sind in ihrer Vielfalt, daß sie auffallen. So wie Bibi beschrieben hat, daß ihr Sohn ne halbe Stunde brauchte um seine Schuhe zu binden. Welches normale Kind braucht solange? Normale Kinder lernen das und dann können sies, manche schneller manche weniger schnell, aber selbst die langsameren brauchen nicht so lange... Das ist so ein Punkt, der ein stärkeres Ausmaß aufzeigt als es üblich ist, auch stärker als bei einem Kind, das einfach nur schlechter als die meisten in einer bestimmten Sache ist. Und so dürfte das bei Bibis Sohn auch in vielen andern Dingen sein, viele andere der Symptome, die bei ihrem Sohn verstärkt auftreten als es bei andern Kindern üblich ist, die einfach nur nicht so gut in diesen Dingen sind.

Das ist jetzt vereinfacht ausgedrückt, denn auch Bibi erklärte ja bereits, daß AD(H)S-Kinder nicht dumm sind normalerweise, sie haben nur Schwierigkeiten an die Dinge herangehen zu können. Diese Schwierigkeiten müssen sie lernen zu überwinden. Das ist es was die Krankheit ausmacht, denn "normale" Kinder haben auch Schwierigkeiten, aber in den meisten Fällen brauchen sie keine besonderen Möglichkeiten um an die Dinge heranzugehen, sie brauchen keine Therapien dafür. Und schon gar keine Medikamente, die ihnen helfen!

Thema Medikamente... es mag Kinder geben, die so starke Symptome haben, daß es zumindest zeitweise besser ist, wenn sie Medikamente nehmen. Zumindest bis die meisten Schwierigkeiten, die die Krankheit mit sich bringt überwunden sind. Denn wenn die Symptome so stark werden, daß die Schwierigkeiten der Kinder verhindern, daß sie lernen können, die Schwierigkeiten zu umgehen, dann sind auch nach meiner Meinung Medikamente notwendig. Aber nur dann und das müßte eben geprüft werden, getestet, beobachtet. Man darf Medikamente einfach nicht als einfache Lösung darstellen. Denn einfache Lösungen sind auch nicht unbedingt richtig. Oft machen sie Dinge im Nachhinein schwieriger und das gilt es nach allen Möglichkeiten zu verhindern.

Natürlich mag ich es nicht immer und überall aufzufallen, aber es ist jetzt auch nicht so, daß ich nur mit dem Strom schwimmen will. Ich bin auch eine kleine Rebellin und lass mir sicher nicht alles gefallen. Aber eben das macht es mir auch schwierig immer über all das hinwegzusehen. Ich denke schon, daß auch Mütter von gesunden Kindern sich hier und da anhören müssen, sie hätten schlecht erzogen... Was auch immer das sein mag, denn von einer Situation, die unangenehm verläuft kann ich ja nunmal tatsächlich nicht auf das Allgemeinverhalten eines Kindes schließen und es somit auf die Gesamterziehung zurückführen. Aber sagen wir so, ich habe das Gefühl, daß es bei uns ein stärkeres Ausmaß ist. Vielleicht weil man mich bei fast jedem Besuch im Supermarkt, auf dem Spielplatz, beim Arzt... wo auch immer ich hingehe mit Kim komisch anguckt. Fällt denn wirklich jeder so häufig auf? Wenn ich durch die Straßen gehe, ob mit oder ohne Kim und ich sehe andere Kinder, so finde ich die Kinder auch nicht auffallend, eher niedlich und oft empfinde selbst ich sie ruhiger als meine Tochter!

Natürlich ist es nicht richtig, daß es mir einfach so nahe geht, weil da son paar Hirnis rumlaufen, die mich teilweise wegen einer Situation bereits ansprechen... Aber dazu muß man auch bedenken... erstens geht mir das wirklich öfter so und zweitens passiert es mir leider auch bei Leuten, die wir öfter sehen... Die uns zwar nicht unbedingt kennen, die aber häufig Situationen erleben... Die haben natürlich ein anderes Bild von uns, die sagen sich, bei denen läufts ständig aus dem Ruder und sie maßen sich dann an, zu urteilen. Sie haben mehr Recht als die, die uns nur ein einziges Mal erleben, aber nicht das Recht so zu urteilen. Richtig schlimm wirds, wenn man dann auch noch angesprochen wird von Leuten, die einen wirklich kennen, aber verdammt auch die sind nicht tagtäglich bei mir zuhaus und gucken mir bei der Erziehung meiner Tochter über die Schultern... Egal wie ichs drehe und wende, es läuft darauf hinaus, ich bin mir sicher ich tue alles was ich kann um gewissen Dinge meiner Kim nahezubringen, aber sie lernt es nicht, so oft ich es auch versuche und hoffe, daß irgendwann ein Lerneffekt eintritt. Und wenn er mal eintritt, so ist es nur ein klein bißchen nach x Mal, bei ner Kleinigkeit. Das zermürbt einen, aber das meiste läuft eben zwischen mir und meiner Tochter ab, manchmal ist der Papa dabei oder meine Mutter, oder beide. Aber die Nachbarn, oder meine Tante, die wir alle paar Wochen besuchen... die sind eigentlich so gut wie nie dabei. Aber bei meiner Tante würde ich trotzdem sagen, sie kennt mich trotzdem. Meine Tante ist nun auch nicht diejenige bisher gewesen (ich hoffe es kommt nicht noch, würde sehr weh tun), die mich auf meine angeblichen Erziehungsdefizite angesprochen hat. Aber sie hat mich dennoch schon angesprochen auf Kim, auf Kims Verhalten. Sie hat selbst 2 Kinder, 2 aufgeweckte mit eigenen Problemen. Beide gehen auf speziellere Schulen... Was auch immer das heißt. Mein Cousin schlicht auf eine Gesamtschule, bei der speziell geschulte Pädagogen bei sind, ansonsten ist es eine normale Schule. Meine Cousine auf eine Privatschule, da sie eine Lernschwäche hat... Meine Tante weiß also was das heißt..., aber sie findet Kim offenbar auch auffälliger als ihre beiden. Das macht mir persönlich schon Angst, ich kenne ja auch meine Tante und halte sie für eine tolle Mama.

Was ich damit sagen will, es ist bei uns schon ein bißchen mehr als nur Kim ist halt nen bissel stressiger als andere Kinder, oder Kim muß halt noch lernen gewisse Dinge zu tun... Es ist einfach etwas mehr und ich kenne Symptome für AD(H)S und vieles weißt in die Richtung. Es weißt nicht auf eine Lernschwäche, oder auf halt bissel aufgeweckter, es sieht echt schlimmer aus. Zumindest für mich. Denn mir ist auch bewußt, daß ich Mutter bin und auch mein Kinderarzt hat heute seiner Studentin erklärt, daß Eltern ihre Kinder meist gut einschätzen, wenn er sie fragt, was sie denken wie krank ihr Kind ist um zu entscheiden wie schnell ein Termin erfolgen muß. Er sagte, die meisten Eltern liegen auf einer Einschätzungsskale von 0-10 mit ihm auf einer Wellenlänge, aber die Eltern liegen meist nen Tick höher als er... Und ich denke ich werde da nicht besser sein. Vielleicht und das hoffe ich reagiere ich einfach über, aber es gibt vieles, was mich vermuten läßt, daß ich nicht völlig falsch liege...

Viele Grüße

BlueBeast

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Hallo BlueBeast,

wer weiß vielleicht ist dein Mutterinstinkt wirklich richtig und Deine Tochter hat tatsächlich AD(H)S. Vielleicht auch nicht.

Mach Dich nicht zu sehr verrückt, warte auf eine genaue Diagnose.

Aber vielleicht solltest Du Dich parallel schon mal damit vertraut machen, dass es evtl. möglich ist, dass die Zukunft vielleicht anders aussieht als Du es Dir immer gewünscht hast.

Das heißt aber doch noch lange nicht, dass sie schlecht wird.

Ich hab mal an einer Körperbehinderten Schule gearbeitet und in der Elternzeitschrift habe ich folgendes gelesen:

Willkommen in Holland

Wenn Sie ein Baby erwarten, dann ist das ähnlich wie wenn sie Eine Traumreise nach Italien planen. Sie kaufen eine Anzahl Reisefphrer und machen wundervolle Päne. Es ist alles sehr aufregend.

nach einigen Monaten eifriger Erwartungen ist der Tag schließlich da. Sie packen ihren Koffer und es geht los. Einige Stunden später landet das Flugzeug. Die Stewardess kommt herein und sagt: "willkommen in Holland". "Holland? ich habe für Italien gebucht! Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, einmal nach Italien zu reisen."

Doch es gab einen Wechsel im Flugplan. Sie sind in Holland gelandet und dort müssen Sie bleiben...

Sie müssen ausgehen und andere Reiseführer kaufen. Und Sie müssen eine ganz andere Sprache lernen. Sie werden eine ganz neue Gruppe Mensschen kennenlernen, welche Sie ansonsten nie getroffen hätten. Es ist nur ein anderer Ort.

Es ist alles langsamer als in Italien, weniger leuchtend ald in Italien.

Doch nachdem Sie eine Weile dort waren und wieder zu Atem gekommen Sind, schauen Sie sich um und merken, dass Holland Windmühlen hat. Holland hat Tulpen. Holland hat Rembrandts.

Aber jedermann, den Sie kennen kommt gerae von Italien oder bereitet sich auf eine Reise dorthin vor und sie prahlen alle mit der wunderschönen zeit die sie in Italien hatten. Für den Rest Ihres Lebens werden Sie sagen:

"Ja, dorthin hätte ich auch reisen sollen. Das hatte ich geplant"

Und der Schmerz darüber wird niemals vergehen, weil der Verlust Ihres Traumes ein sehr bedeutsamer Verlust ist. Aber wenn Sie den Rest Ihres Lebens damit verbringen, über die Tatsache zu trauern,d ass Sie nie nach Italien kamen, werden sie niemals fähig sein, die ganze besonderen, sehr leiblichen Ding in Holland zu genießen.

Ich hoffe das war nun nicht zu viel des Guten.

passt ja eigentlich nicht wirklich zum Thema, aber

vielleicht kannst Du es Dir noch einmal zu Herzen nehmen, falls es irgendwann

mal eine Diagnose bei Kim gibt die Dir nicht so gut gefällt.

Ich wünsch Dir alles, alles Gute!

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Ich will sagen das von meiner Meinung nach von 100 Menschen bei denen man sagt sie Sollen Ritalin nehmen 80 Stück es nicht brauchen und 40 Stück gar kein ADS/ADHS haben.

Ich will sagen, dass mich Menschen ankotzen die auf die Kinder anderer Leute auf öffentlicher Strasse los gehen und sie dumm anreden, weil die Kinder mal lauter waren.

Ich will sagen, das kein Mensch sich schämen sollte nur weil sein Kind anders ist. Denn meiner Meinung nach ist anders sein nichts negaives sondern man hat eben andere stärken.

Ich will sagen, das unsere heutige Zeit diese Krankheit geschaffen hat, weil wir uns einen zu großen druck setzten weil alles nur noch aus "Funktionieren" besteht und aus strikten Richtlinien (wenn du nicht so schlank bist, oder so Intelligent dann bist du weniger wertt usw.).

Das will ich sagen!

Vielleicht hab ich es nun trotz meiner angeblichen Konzentrationsprobleme geschaft mich so aus zu drücken das mich irgendwer in diesem Forum mal verstanden hat.

Ich wollte dich nicht angreifen - tut mir leid wenn du dich mißverstanden fühlst...

Ich denke du hast in einigen Punkten voll recht - in anderen dann weniger - meiner Meinung nach.

Ich sag nochmal - vll leb ich hier wirklich woanders - aber hier wird´nicht so einfach mit Ritalin um sich geworfen wie viele es glauben oder glauben wollen! Auch geht man hier nicht zu mArzt der guckt das Kind an und erstellt eine AD(H)S Diagnose... schon gar nicht wird danach ein Rezept ausgestellt....

Auch hat die Gesellschaft die Krankheit nicht gemacht sondern hat eher dazu beigetragen dass es mehr Kranke gibt die auffallen... es war einfach leichter damals damit zu leben ohne Therapie und ohne Medikamente...

... aber im Grunde kann ich deine Meinung schon nachvollziehen und auch gut mit leben ;) - wenn ich auch nicht alles teile!

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Ne ich hab mehrere sachen die mich drauf bringen, hab ja auf grund der Diagnose bei meiner kleinen Schwester schon meine Nase in die Thematik gesteckt.

Und bei mir hieß es nur damals ich hätte eine konzentrations und deutsch schwäche, die wurde dann auch bei mir im Deutsch unterricht berücksichtigt.

Spätere Lehrer meinten dann allerdings das meine Konzentration völlig in ordnung sei.

Habe viele sachen die da drin stehen von 10 dingen treffen 8 auf mich zu.

Hatte besonders in der Jungend Probleme mich verständlich zu machen.

Vergesse sehr schnell was, verschussel dauernd irgendwelche dinge.

Und anders herum bin ich sehr vorausschauend ich denke schon daran wie ein Streit eskalieren könnte bevor er das tut.

Es sind einfach einige dinge die mir sehr bekannt vor kommen...

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wichtig ist vll wirklich nochmal hervorzuheben worum es geht!

Kinder KÖNNEN einfach ihre Konzentration nicht bei sich halten - sie schweifen ab und sie leiden im nachhinein darunter - sie erkennen genau (wenn sie alt genug sind) das etwas falsch läuft doch auch unter größter Anstrengung schaffen sie es einfach nicht "am Ball zu bleiben"

Es ist nicht so das sie einfach "kein Bock" haben - sie wollen meist, können aber nicht... und zumindest Simon hat es sein Lachen genommen - das gsd jetzt durch intensive Arbeit mit dem Ergothrerapeuten wieder zurück gekommen ist :D

... und ich sage auch - ich danke allen Kräften die dafür verantwortlich sind das er KEIN Ritalin und Co braucht um vor allem in der Schule das zu leisten, was ihm eine gute Zukunft beschert - und ihm die Möglichkeit geben durch klasse Ärzte und Therapeuten das zu werden, was er eigentlich auch ohne Therapien sein sollte - ein von der Gesellschaft anerkanntes Indiviuum!

Und wenn ich nicht davon betroffen bin ist es soooo leicht zu sagen - mir doch egal was andere denken!

Ich bin kein Mensch der sich wie die Fahne im Wind dreht - einige kennen mich hier recht gut und unbequem - aber mein Kind soll eine Chance haben in der Zukunft - wünsche wir uns das nicht alle für unsere Mäuse??

Und dafür gebe ich meine ganze Energie ... denn mein Junge ist das Beste was mir in meinem Leben passiert ist ;)

Und der Zwerg jetzt noch hinterher ist einfach nur wunder - wunderschön! Auch mit ihren Fehlern .. was mit Liam vll ist werde ich ganz unverkrampft auf mich zukommen lassen...

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@Angellike:

Ich kann dir sagen das mein Mann zB nur durch die Testung unseres Sohnes erkannt hat das auch er ADS hat... aber er ist eigentlich eher glücklich damit und weniger deprimiert.

Er hat sein Leben gut im Griff heute, und für ihn ist es eine Genugtuung zu wissen, dass die Schläge damals die er erfahren hat - weil er mal wieder träumte und vor sich her schlief - noch ungerechtfertigter waren als sie es eh schon gewesen sind!

Er kann vieles verstehen was damals ablief und er ist heute in der Lage gut damit auszukommen - trotzdem mag er zB keine Menschnaufläufe, ist lieber für sich allein und jaaa - ich hab es hier auch gelesen und ihm gezeigt und er musste grinsen - Stef ist ein workoholic!

Zudem findet er es extrem gut das er ein gutes Argument hat das er ab und an raucht *gg

Akzeptiere dich am besten so wie du bist - du hast es geschafft, bist erwachsen und eine eigenständige Frau - und zu allem anderen - sind wir nicht alle ein wenig bluna??? *gg

... und falls ich es tatsächlich erwähnen muss - mein posting hier ist nicht todernst gemeint - aber was ist das Leben schon ohne Humor?? Wir können sehr gut damit leben - haben es gelernt...

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Hi,

wie so oft, werde ich ein wenig falsch verstanden... Wenn ich mich in ein Thema hineinknie und schreibe was ich denke, meine Meinung und teilweise auch meine Gefühle über dieses oder jenes kundgebe, dann glauben viele, ich lebe in einem Tunnel voller Angst und sehe um mich herum nichts anderes. Gerade scheint genau dies wieder geschehen zu sein!

@annni

Ich habe Angst davor, daß meine Tochter krank sein könnte, es ist nicht gerade die angenehmste Vorstellung. Aber ich bleibe ruhig und warte ab was kommt, was anderes bleibt mir auch nicht im Moment. Von Zeit zu Zeit rege ich mich auf, dann nämlich, wenns mir grade wieder zuviel wird, angesehen zu werden, als sei ich vonnem andern Planeten, weil mein Töchterlein mal wieder überreagiert hat... Oder wenn mal wieder einer meint, mir ach so gute Ratschläge in Bezug auf die Erziehung geben zu müssen, egal wie gut er mich kennt, nur weil er ganz offensichtlich das Gefühl hat, meine Tochter sei nicht erzogen und ich würde das auch nicht versuchen...

Auch sehe ich die Zukunft selbst mit der möglichen Diagnose AD(H)S nicht als ein schwarzes Loch an. Aber ich hoffe noch immer, daß es das Gegenteil wird, noch habe ich keine Diagnose und noch darf ich hoffen. Noch wünsche ich einfach, daß ich einfach überreagiere...

SOLLTE sich die Diagnose bestätigen werden wir weiter leben, wir müssen uns umstellen, ganz bestimmt, es wird nicht mehr so sein wie vorher, aber wir werden weiter leben. Es wird viele schönen Momente geben, auch dann noch, vielleicht sogar manchen tollen Moment wie der, den Bibi beschrieben hat, als ihr Sohn sich bedankt hat für ihr Verständnis... Das ist nun nicht gerade die Art von Dank, die sich in dieser Hinsicht jede Mutter wünscht! Zugegeben, welche Mutter will schon einen solchen Dank? Das ist der Dank dafür, daß man endlich rafft, daß das Kind krank ist. Aber es ist auch wunderschön! Trotzdem, ich kann mir schönere Dankesreden meines Kindes vorstellen, Dankesreden, was für ne tolle Mama ich bin und nicht weil ich Verständnis für Krankheiten habe, sondern weil mein Kind nur mich als Mama will...

Aber und dessen bin ich sicher, es wird auch schlimme Momente geben. Momente in denen wir wieder beschimpft werden... Beschimpft von Leuten, die einfach ignorant und intollerant sind, von Leuten, die keine Ahnung haben... Und dann wirds hart, das weiß ich! Ich kenne mich gut! Ich weiß ich werde nicht dastehen und entschuldigend rufen, hey mein Kind ist krank, ich kann nix dafür und mein Kind auch nicht. Stimmt, das wär mir auch zu dämlich... Nein, ich werde wahrscheinlich dann erstrecht fuchsteufelswild werden, nicht nur weil es eh schon verletztend ist und weil ich es mir schon jahrelang anhöre bis dahin. Nein, dann werde ICH wissen, daß ich nichts dafür kann und die Deppen greifen mich immer noch an, ignorant und intollerant wie sie sind. Ich werde mich dann zusammenreissen müssen, denn mit Ausbrüchen werde ich meinem Kind auch nicht helfen. Aber wenn ich einen von denen sehe, während Kim grade bei der Oma, in der Schule oder sonstwo ist, dann werde ich dem die Meinung geigen, daß mans am besten bis nach Amerika hört... Weil, wenn ich das nicht wenigstens dann tue, dann geh ich selbst daran kaputt, daß ich meiner Tochter zuliebe all diese ignoranten Sprüche möglichst kommentarlos fressen muß!

Und auch wenn es dann noch sooooo viele schöne Dinge in unserem Leben geben wird, ich habe Angst vor diesen Momenten. Angst weil ich mich selbst kenne, in solchen Dingen.

Ich lebe aber nicht dauerhaft in dieser Angst. Wenn ich aber schreibe, geht es mir vielleicht wie es auch einem richtigen Autor gehen kann... So stelle ich mir das zumindest vor. Ich kann mich während ich schreibe sehr gut in die Dinge hineinversetzen. Meine Fantasie spielt mir Geschichten, ich schreibe und schreibe, ihr sehts an meinen langen Texten... Ich fühle und lebe in diesen Geschichten... Aber nur solange ich schreibe. Wenn mein "Liebe Grüße" kommt, ist es schon vorbei... Also nehmts nicht so tragisch wie es manchmal klingt bzw. sich liest. So schlimm isses bei weitem nicht. Könnte ich mit solchem Elan wie hier Beiträge Romane verfassen, was ich wiederum nicht kann, dafür fehlt mir die Ausdauer oder was weiß ich, wäre ich vielleicht ne Bestsellerautorin... Vielleicht, wer weiß...

@Bibi

ach ja, konsequent bin ich jetzt schon, auch ohne die Diagnose, hatte ich ja geschrieben. Es ist für mich das einzig richtige für ein Kind, daß ich als Mutter zu dem stehe, was ich sage, egal ob das was ich sage in dem Moment positiv oder negativ von meinem Kind gewertet wird. Nur dann wenn ich konsequent in allem bin, kann mein Kind Vertrauen fassen, kann ich erwarten, daß mein Kind später mal Gebrauch davon macht, im Teeniealter, mit mir zu reden, wenn Probleme da sind, nur weil ich sagte, du kannst immer zu mir kommen. Das Vertrauen für einen Teenie muß da sein um die Worte ernst zu nehmen und dieses Vertrauen kann ich jetzt schon aufbauen und nicht nur im dem ich immer nur gut und lieb bin, nein, ich muß einfach zeigen, daß ich zu dem stehe, was ich sage...

Viele Grüße

BlueBeast

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Naja ich hab mir das "mir egal was andere von mir denken" angeeignet, weil es auch die wénigsten Menschen interessiert was ich denke. Klar wenn einen alle hassen wird es Job mässig warscheinlich nix mehr. Doch man sollte es sich halt auch nich alles zu Herzen nehmen was andere einem antun. Versteh das schon ADS ist halt auch mein schwachpunkt. Genauso wie ich höchst angreifbar bin wenn es um mein Kind geht (aber welche Mutter ist das nicht).

Finde deine Einstellung schon richtig und finde es sehr gut das du da dahinter bist und deinen kleinen unterstüzt und es ohne Medikamente versuchst.

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Es ist kein neuland für mich anders zu sein ich war ab einem bestimmten Augenblick in meiner Jugend sehr stolz drauf.

Nur es ist schon manchmal ein wenig schockierend sachen zu lesen und sich dann quasi selbst in die Augen zu schauen.

Doch mitlerweile hat es aufgehört das die Leute über meine Art herziehen mich nicht verstehen, mich für dumm halten usw.

Mit wachsendem Alter begenete ich reiferen Menschen welche über meine redseligkeit und andere eigenheiten hinweg erkannten was für ein netter Mensch sich dahinter verbirgt.

Und nun da ich eine eigene Tochter habe bekomme ich eigentlich wirklich nur noch Lob und anderkennung, bin ja erst 22 Jahre und bis jetzt (weiß eigenlob stinkt) sind alle von meiner art mit der kleinen umzugehen usw begeistert.

Bekomme nur positives featback, sogar wildfremde sprechen mich auf das kleine grinse Mäuschen an.

Toi Toi Toi ;) aber ich denke die kleine wird schon noch ihre gespinnerten bekommen, hoffe das sie von ADS verschont bleibt.

Bei uns liegt da zwar schon einiges quer in der Familie was mysteriöse erkrankungen angeht, aber man soll ja positiv ins Leben gehen :D

Werd mein bestes geben damit meine Tochter nicht das durchmachen muss was ich musste, hab große pläne und werd mal schauen was sich erreichen lässt.

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@Bluebeast...

ok, ich hab es anders verstanden dann wohl - und ich gebe dir völlig recht - vertrauen kan nich nur aufbauen wenn ich meiner Linie treu bleibe als Mama!!!

Ansonsten siehst ja wie man reagiert wenn man auf solche Ignoranten trifft als Betroffene - ich hab es ja gezeigt hier *lach

So, ihr Lieben - schönen Abend noch!!! Ich geh haija machen *gg

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@bluebeast

In was für Momenten hast du denn Angst deine Tochter könnte adhs haben?

Bei mir ist es ganz ähnlich. Ich habe einen supersüßen kleinen Mann daheim (jetzt 1), der aber von ANfang an anders/ sehr aktiv war...ganz schwer zu erklären

z.B. haben im Krankenhaus alle Babys nach der Geburt relativ viel gedöst und waren ruhig, meiner hatte temperament, war sehr zappelig und so unruhig, dass eine Schwester ihn mir mit den Worten "Furchtbar, einfach furchtbar ihr Kind" einfach in die Hand batschte. Rege mich heute nich über die blöde Kuh auf, aber das nur am Rande. Leonardo konnte schin mit 9 Monaten laufen, aber er kann sich kaum auf was konzentrieren...versuch es immer wieder und inzwischen kann er auch mal kurz ein Buch anschauen-> aber an manchen TAgen kann man sich noch so zum AFfen machen, Fingerspiele oder die tollsten SPielsachen haben, er hat kurz Spaß dran, aber es zieht ihn ständig von einem Fleck zum anderen, er kann nicht still sitzen, gautscht beim Essen nur auf dem STuhl...schläft schlecht, sagt immer Da und zeigt auf einen Gegenstand, doch bevor man ihm diesen nennen kann sieht er schon das nächste, als ob seine AUgen nirgendwo haften bleiben können (das geht teilweise stundenlang so-Da, und da..da, da usw.)

Ist mein ersten Kind und daher find ich es schwer zu beurteilen, ob mein Kind einfach nur lebhaft ist oder krank. Mein Kinderarzt hat beim letzten Besuch die WOrte überaktiv und sehr temperamentvoll benutzt (ist jetzt ein Jahr alt).

Wer mag kann gern was dazu schreiben...

Ich liebe meinen SOhn über alles, beschäftige mich sehr viel mit meinem Kind, habe einen regelmäßigen Tagesablauf, setze ihm Grenzen usw. Wenn ich mir dann vorstelle, dass man später als schlechte Mutter abgestempelt wird, nur weil das Kind in irgendeiner Form anders ist, dann finde ich das hart und ungerecht. Ich weiß ja nicht mal ob Leonardo wirklich adhs hat, aber seit dem Arztbesuch vor 2 WOchen habe ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt und einiges gelesen...

Es gibt sicherlich schlechterzogene Kinder, deren Mütter Adhs oder sonstwas vorschieben -> leider. Und Ärzte, die dieses Spiel zum Vergnügen der Pharmaunternehmen mitspielen bzw. nach wenigen Minuten Medikamente verschreiben, ohne alternative Heilmethoden und unterstützende Maßnahmen zu nennen.

Aber es gibt auch Adhs KInder, die aufgrund ihrer Krankheit eben befremdend auf andere Wirken. Habe in meinem Beruf als Nachhilfelehrerin schon einige AdhsKinder kennengelernt, die in ihrem Umfeld und mit sich selbst Probleme hatten und ständig Ablehnung erfahren haben. Vor diesen ERfahrungen war ich auch der Meinung, dass Adhs eine Art Modeerscheinung ist und es unverantwortlich ist seinen Kindern starke Medis zugeben um sie ruhig zu stellen-> weil ich es nicht besser wusste und die Krankheit eben auch oft vorschnell diagnostiziert wird. Doch meine ERfahrungen haben gezeigt, dass diese verabreichten Medikamente durchaus positive WIrkungen haben. Ein JUnge, der von der 2. Klasse in die SOnderschule kommen sollte, hat es durch Medikamente geschafft sich zu konzentrieren und gute Noten zu schreiben. DOch was viel wichtiger ist!!! Er hat es geschafft sich in der Klasse zu integrieren und das hat seinem Selbstwertgefühl enorm geholfen. Auch hat er zu mir gesagt, er habe endlich nicht mehr so viele im Kopf und könne besser denken. DIe Nebenwirkungen solcher Medikamente finde ich aber trotzdem beunruhigend, wobei (glaube ich) auch viel von der richtgen Dosierung abhängt.

Natürlich hoffe ich auch, dass Leonardo einfach nur ein temperamentvolles Bürschchen ist. Ich weiß auch nicht, was ich tun würde, wenn er wirklich Adhs hat...Natürlich würde es nichts an meiner LIebe zu ihm ändern, aber ich würde mir Gedanken machen wie ich ihm am Besten helfen kann und solange suchen, bis ich den besten Weg für uns gefunden habe.

Soviel von mir...Zu guter Letzt noch was zum Nachdenken->Freu mich über Feedback

Durch meine Erfahrungen mit den Nachhilfekindern habe ich gemerkt, dass diese Krankheit auf jeden Fall existiert und nicht nur eine Erfindung von Ärzten ist. Da gibt es Familien mit 2 "gut erzogenen" ruhigen Kindern und das 3. hat dann z.B. die Krankheit und wirkt dadurch total hibbelig und teilweise unerzogen. -> WIe kann das sein? SInd doch alle gleich erzogen?

Dann bekommt das Kind Therapien in Verbindung mit Medikamenten, und auf einmal verbessert es sich in seiner Konzentration wirklich schlagartig und eine Vielzahl von Problemen, die mit der Krankheit einhergehen, verschwinden bzw. werden gemildert. Alles nur Einbildung? Zufall? Bei einem Kind könnte das noch sein, aber ich habe eine Vielzahl solcher Fälle erlebt. Wenn man etwas durch Therapie mildern bzw. heilen kann, muss es sich dann nicht um eine Krankheit handeln?

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