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Leons Geburt oder mein ganz eigener Horrortrip

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Gast FrechesTeufelchen
Geschrieben

Mittwoch 7.11.07

Um 9.30h waren wir im KH angekommen. Wir waren beide recht aufgeregt. Ich selber wußte ja gar nicht genau was auf mich zukommt.

Wir kamen sofort in den Kreissaal und ich sollte mich doch gleich im Bad umziehen bzw mir dieses schicke Krankenhaushemd anziehen.

Dann durfte ich ins Bett und wurde über eine Stunden ans CTG angeschlossen. Nach kurzer Zeit wurde Leon per Spieluhr aufgeweckt.

In der zwischenzeit wurde mir ein Zugang auf der linken Hand gelegt.

Die Hebamme meinte das ich den Katheter erst bekomme, wenn der OP anruft das es los geht. Und so war es dann auch.

Ach ja...diese überaus schicken Thrombosestrümpfe bekam ich ja auch noch an....

Es muß etwa 11.15h gewesen sein, als ich in den OP geschoben wurde.

Mir war soo schlecht und ich wurde immer nervöser!

Ich mußte auf den OP-Tisch klettern der wie ein FA-Stuhl ist.

Als ich dann saß stützte ich mich auf die Beinlehnen ab. Die Hebamme hielt unter dem Hemd den Herztonmesser an meinen Bauch. Am ganzen Leib war ich nun am zittern. Nein es war da nicht kalt....ich war nur langsam fertig mit den Nerven.

Es liefen soviele Leute da rum und alle wuselten irgendwas.

Der Pfleger hat mich immer wieder versucht zu beruhigen. Das tat gut. Die Narkoseärztin hatte sich schon vorgestellt und war auch recht nett. Sie forderte mich auf einen krummen Rücken zu machen. Gesagt getan....

Dann wurde der Rücken desinfiziert...ich dachte die haben das Spray aus den Eisfach....

Erst bekam ich eine kleine Betäubungsspritze die nur kurz brannte. Das war auch ok.

Kurz darauf bekam ich die Spinalanesthäsie gespritzt. Das drückte etwas, aber war gut auszuhalten. Mein Zeitgefühl hab ich dabei völlig verloren.

Meine Beine und meine Pobacken wurden ganz warm und fingen an zu kribbeln...das war schon alles ganz komisch.

Ich hatte solche Angst vor dem was mir noch bevor stand. Und ich zitterte wie Espenlaub....

Mein Bauch wurde als letztes ganz warm und war dann auch gut betäubt.

Dann hieß es ich solle mich einfach zurück fallen lassen und den Leuten vertrauen. Das tat ich dann auch....blieb mir ja auch nix anderes übrig.

Meine Beine wurden in die Halte gelegt und ich zurecht gerückt. Die ganze Zeit ging das Blutdruckmessgerät an meinem rechten Arm los. Das nervte etwas, aber so sehr achtet man da auch nicht mehr drauf.

Man wird da etwas auf die Seite gedreht mit dem ganzen Stuhl/Tisch damit das Baby nicht auf der Hauptarterie liegt.

Mein Hemd behielt ich an. Es wurde nur der Bauch frei gemacht, nicht die Brust.

Und schon bekam ich ein Handtuch vor die Nase gespannt damit ich das orange Desinfektionszeugs nicht ins Gesicht bekomme mit dem Bauch und Beine eingeschmiert werden.

Die Narkoseärztin fing an mit einem Kühlpäckchen zu kontrollieren ob auch alles betäubt ist.

Auf einmal wurde mir ganz schlecht und ich hatte das Gefühl das ich gleich wegsacke....mein Blutdruck viel in den Keller in Sekundenschnelle. Mir wurde ein Medikament gespritzt und schon ging es mir wieder viel besser.

Zwischenzeitlich haben die die grünen Tücher vorgehängt und mein Mann kam zu mir. Auch ihm war ganz mulmig zumute, aber er versuchte mir Mut zu machen.

Ich weiß nicht ob es Minuten waren die ich schon da lag, aber ich fragte wann es dann los geht und da lächelte mich die Narkoseärztin an und sagte das mein Sohn schon fast da wäre....da zitterte ich mal einen kleinen Moment nicht. Ansonsten zitterte ich so doll, das das ganze Gestell mit den Tüchern wackelte.

Auf einmal spürte ich wie an meinem Bauch gearbeitet wurde. Einer drückte fürchterlich oben auf dem Bauch rum so das ich keine Luft mehr bekam. Und einer zog das Baby unten aus dem Bauch. Gespanntes horchen was jetzt passiert und schon hörten wir den ersten Schrei von unserem Sohn Leon. Das war so überwältigend das mir gleich Tränen kamen. Er wurde mir ganz kurz über dem Tuch gezeigt.....ich dachte nur...oh nein ist der Klein (man hat mit großen Kindern nicht mehr in erinnerung wie klein Babys wirklich sind:-) )

Leon kam um 11.44h zur Welt.

Die Hebamme nahm ihn mit nach nebenan, aber kam sehr schnell wieder zu uns. Mein Mann küßte mich und streichelte mich die ganze Zeit. Ich zitterte schon wieder so doll.

Ich konnte ein wenig mit Leon kuscheln, ihn küßen und streicheln....das war soo schön!

Leider mußte die Hebamme ihn wieder mitnehmen und Lars ging mit in den Kreissaal.

Als er weg war hörte ich wie der Oberarzt sagte das mein Mumu schon fast 4 cm auf war. Dann wurde mir wieder schlecht, aber anders schlecht als vorhin. Allerdings spürte ich oberhalb im Bauch wie dort angefangen wurde auszuschaben. Die Betäubung war nicht weit genug oben im Bauch. Deswegen wurde mir auch schlecht.

Die Narkoseärztin fragte mich ob ich etwas schlafen möchte. Ich wollte nur wissen ob das dann eine VN wäre....nein nur starkes Beruhigungsmittel.

Und schon war ich weg als ich ja dazu sagte.

Aufgewacht bin ich wieder als der Arzt die Naht zusammen klebte.

Die Tücher wurden entfernt und mir wurde gratuliert.

Dann wurde ich aufgefordert das ich mithelfe in mein Bett zu kommen. Ich mußte mich an dem Griff festhalten und ich wurde ins Bett gehoben.

Und schon war ich auf dem Weg in den Kreissaal.

Ich bekam zwei Liter mit Elektrolyte etc und einen Liter mit Schmerzmitteln.

Ich war gegen 1 Uhr wieder im Kreissaal.

Um etwa 16 Uhr kam ich dann auf die Station. Die Betäubung fing erst gegen 18 Uhr an weg zu gehen.

Mein Katheter wurde gleich im Kreissaal gewechselt, weil die Hebamme nicht darauf geachtet hatte das ich eine Latex-Allergie habe. Und den anderen Katheter hatte sie wohl vergessen den Ballon mit Wasser zu fixieren. Der rutschte mir nämlcih raus und so mußte ich Abends gegen 23 Uhr doch das erste mal aufstehen. Eigentlich sollte ich nächsten Morgen aufstehen.

Es war fürchterlich schmerzhaft und ich bin gebückt gegangen und mußte den Bauch festhalten, weil das so sehr weh tat.

Auch die nächsten male....die ich ohne Schwester getan habe....tag es höllisch weh!

Gut, am Freitag habe ich mir mein Essen alleine geholt und bin schon rumgelaufen. Langsam....sehr langsam aber es ging. Samstag hab ich dann schon vor lauter Langeweile das Zimmer aufgeräumt...ich wollte nur noch nach Hause!!!

Am Montag durfte ich dann endlich nach Hause.

Heute ist schon Mittwoch und Leon ist fast 14 tage alt. Ich habe immernoch leichte Schmerzen beim Wasser lassen. Meine Narbe ist sehr dick angeschwollen im inneren. Mein Bauch ist bis zum Bauchnabel betäubt...ich hoffe das ich da bald wieder Gefühl bekomme.

Umdrehen im Bett oder eben mal normal aufstehen geht noch nicht da es dann zieht.

Was mich stutzig gemacht hatte am Tag des KS war, das ich keinen Schmuck ablegen mußte....das sich auf einmal keiner für meine beiden Asthma-Sprays interessierte, obwohl ich die mitbringen sollte, falls was während der OP wäre...und der US der zur kontrolle nochmal gemacht werden sollte, falls es sich der Kleine nochmal anderss überlegt hätte wurde auch nicht gemacht. Ich fands komisch!

Nun....für mich war der Kaiserschnitt einfach nur ein reines Horror-Erlebnis!!!

Ich liebe meinen Sohn über alles...trotzdem fehlt mir da was....nämlich die natürliche Geburt bzw das Band was dabei geknüpft wird.

Er wurde Geboren....aber nicht von mir!!!

Jeder Kaiserschnitt ist anders und jede Frau empfindet einen Kaiserschnitt anders! Genauso wie jede Frau einen Kaiserschnitt anders verarbeitet!!

Wer einen bekommen soll, der wünsche ich ein besseres Erlebnis als das was ich erlebt habe!!

Geschrieben

*knuddels*

Viel kann man da nicht zu sagen ...

Freu dich nun an deinem Zwerg und fühl dich lieb gedrückt :o

Geschrieben

Liebes freches Teufelchen,

gut, hast Du Dir das von der Seele geschrieben- ich umarme Dich mal ganz fest!!!!

Schön, wie Dein Mann Dir beigestanden ist:)

Du hast das alles so gut beschrieben- ich hab richtig mitgelitten :eek:

Aber denke daran, eine normale Geburt mit BEL haben vor der Ära der Kaiserschnitte nicht alle Frauen überlebt- oder nicht alle Kinder.

Und dieses Risiko mag und muss zum Glück heute ja Niemand mehr eingehen.

Aber so ein Eingriff ist ein Schock für den gesamten Menschen und wird erst nach und nach verdaut.

Nach meiner OP ging es mir ähnlich.

Vorher geht alles so schnell, man kommt gar nicht mit und im Nachhinein kommt ein grosses Loch.

Das Taubheitsgefühl kenn ich von meiner OP- das geht langsam weg, wenn sich die Nerven wieder verbinden.

Knuddel Deinen Sohn Leon und sag Dir und Deinem Körper immer wieder, dass er das alles wert war:)

Ich wünsche Dir und Deiner grossen Familie viel Freude am kleinen Leon-

fühl Dich umarmt

Gast FrechesTeufelchen
Geschrieben

Danke das ihr mitfühlt und nicht kritisiert.

Ja es tat mir schon sehr gut alles aufzuschreiben.

Jetzt versuche ich es langsam hinter mich zu lassen.

Geschrieben

Hallo Michaela!

Das ist ja echt ein übles Erlebnis - tut mir sehr leid für Dich!

Ich werde meinen zweiten Sohn in den nächsten Wochen HOFFENTLICH im Geburtshaus zur Welt bringen dürfen und hätte Dir auch so ein Geburtserlebnis gegönnt!

Noch alles Gute für Dich und Euren kleinen Leon!

JakobMama

PS: Und hör nicht auf, Deine Geschichte zu erzählen; das wird sicher Dir guttung und vielleicht auch manch anderen Mama!

Geschrieben

Liebes Teufelchen, es tut mir sehr leid, daß Du Dich um die Geburt betrogen fühlst! Du hattest ja bis zum Schluß gehofft, daß es doch normal gehen könnte...

Aber Du bist trotzdem eine starke Frau und eine tolle Mama! :) Ich habe viel Respekt vor Dir!

Ich wünsche Dir, daß Deine seelischen und körperlichen Narben gut heilen und Du bald wieder ganz auf den Beinen bist! Knuddel Dich ganz lieb!

Geschrieben

Huhu Freches Teufelchen!!!

Alles Alles Liebe zur Geburt Eures Sohnes Leon. Als ich deinen Bericht gelesen habe hat es eigentlich so an die Geburt von meinem Sohn erinnert. Vieles ist so gleich und ich weiss was du meinst mit Schmerzen bei Laufen usw. Fühl dich ganz dich gedrückt von mir ich weiss wie du dich fühlst.

Alles Gute weiterhin für Euch.

Liebe Grüße

Mortisha

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