An alle, mich interessiert eure Meinung!

[Oktober]

Hallo zusammen,

ich bin neue hier und beschreibe euch mal meine Lage. Meine verworrenen Gedanken!

Ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen Rat geben und mir an Hand meines Lebens schildern, wie ihr es machen würdet. Vor allem die Mütter unter euch könnten mir vielleicht Tipps zu meinen Fragen geben?!

Kurz zu mir und uns:

Ich bin 29, Studentin ziemlich am Ende des Studiums, lebe mit meinem fast 32 jährigen Freund zusammen. Mein Freund arbeitet Vollzeit und ich habe eben wenig Geld so als Studentin. Aber uns geht es gut.

Momentan kann ich noch nicht konkret das Ende meines Studiums abschätzen, da ich im nächsten Sommersemester noch ein Praktikum über 6 Monate machen möchte und es sich dann entscheidet. Finde ich eines, so mache ich es und das Studium dauert 1 Semester länger. Finde ich keines, so fange ich schon mit der Dipl.Arbeit an und schaue, dass ich Anfang / Mitte 2009 fertig werde.

Jetzt habe ich aber seit 1 Jahre immer wieder KiWu-Gedanken. Mal mehr, mal weniger. Es ist so komisch!

Manchmal zerrt es mich fast auf, ich will sofort ein Kind und denke mir, alles andere (Studium zu Ende bringen, Jobeinstieg, die Finanzen) regelt sich von alleine oder ist nicht soooo wichtig!

Dann kommt eine Phase in der ich denke, ich muss natürlich zuerst das Studium beenden, zuerst Berufserfahrung sammeln, finanziell stabiler werden, wir müssen uns was aufbauen und natürlich (!) die Zeit bis zum Kind genießen - damit meine ich, reisen, mehr Unternehmen mit zwei Gehältern ist das schon eher möglich als jetzt.

In solchen Phasen denke ich sogar "Hey, ist doch alles bestens ohne Kind! Du kannst machen was du willst, wann du willst. Nie wieder wirst du sooo flexibel sein - bedingt eben dadurch, dass ich kein Kind habe und Studentin bin!"

Und doch spüre ich eine Leere in mir, zwischendrin. In solchen Phasen der "Ich bin gerne alleine und genieße es" Zeit.

Oft denke ich, es liegt am Alter und daran, dass ich unbedingt ein Kind haben möchte. Es gehört zu meiner Lebensplanung dazu. Doch so viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Bzw. es bleibt mit nur noch endlich viel Zeit.

Wir verhüten mit der symptothermalen Methode und dadurch weiß ich bestens über meinen Zyklus bescheid. Noch habe ich ständig Eisprünge, alles verläuft sehr gut.

Man weiß jedoch leider nie, wie lange das noch so bleiben wird. Und wie gesagt, ich will natürlich schon irgendwo einen guten Job haben, deshalb studiere ich auch so lange, aber eine Familie ist mir auch wichtig!

Mein Freund meint, für ihn wäre ein Kind generell ok, doch er überlässt mir die Entscheidung, wann der Zeitpunkt sein soll.

Und ich überlege...überlege...überlege...halse mir mehr und mehr Arbeit auf, damit ich nicht überlegen muss. Ja, ich arbeite gerade (Praktikum), studiere und fange demnächst sogar noch eine Ausbildung parallel an. Diese dauert aber nur 1 Jahr und ich erhoffe mir dadurch, dass ich trotz des "hohen" Alters von ca. 31 bei Jobeinstieg durch die Zusatzqualifikationen bessere Einstiegsmöglichkeiten habe.

Knackspunkt: Was ist besser?

Sich mit ca. 31 ohne Kinder zu bewerben - wenn alle Chefs die Babies in deinen Augen leuchten sehen und dich vieleicht deshalb nicht einstellen?

Oder jetzt demnächst ein Kind bekommen, sich mit ca. 33 Jahren bewerben, mit einem etwas hinausgeschobenen Studium, aber einem Kind das betreut wird und der Chef sieht in deinen Augen die "Karriere" blinken?

Das frage ich mich gerade ernsthaft.

Aber ich habe auch ziemliche Angst davor, man hört es ja immer wieder von Müttern, dass ich die intensive Zeit des Schreibens meiner Diplomarbeit und des Lernens auf die Dipl. Abschlussprüfungen mit einem kleineren Kind nicht hinbekomme.

Eine Oma gäbe es dann zwar schon, doch diese arbeitet die nächsten 4 Jahre in Vollzeit bis zu Rente und hätte, wenn überhaupt, nur am Wochenende Zeit zum Aufpassen.

Oder auch Sorge darüber, dass man mich mit einem Kleinkind und ohne Berufserfahrung einfach nicht einstellen möchte.

Auf der anderen Seite eben auch die Angst, ich steige mit 31 Jahren ein - befristet, wie man sehr oft hört - arbeite 2-3 Jahre an Projekten und bekomme vielleicht erst mit 33- 34 einen Festvertrag. Da kann ich auch nicht gleich schwanger ankommen, also arbeite ich dann auch noch 2-3 Jahre weiter. Und, *schluck*, schon bin ich Ende 30ig! Und wer weiß, ob es dann noch klappt?!

Ich denke, dass beide Wege Vor- und Nachteile haben. Klar.

Doch im Moment versuche ich herauszubekommen, welcher Weg für mich mit weniger Abstrichen und mit mehr Verwirklichung der privaten und auch beruflichen Situation der bessere wäre! :confused4:

Sorry, für den sehr langen Text. Aber so rattert es bei mir seit Monaten im Kopf herum und macht mich irgendwie fast schon kirre!

[jette]

Liebe Oktober,

ich an deiner Stelle würde mal die altbewährte Methode mit der "Positiv / Negativ Liste" ausprobieren. Liste einfach alles an positivem und negativem auf, was dir in den Sinn kommt (auch alles, was sich vielleicht komisch anhört - egal!). Vielleicht kriegst du so Ordnung in deine Gedanken.

Alles Liebe

Jette :type:

[Käfer76]

Hallo Oktober, also ich muß Dir leider sagen, dass das was Du da schreibst sehr egoistisch klingt -sorry. Aber ich finde, man sollte - auch in der heutigen Zeit - ein Kind nicht einfach zwischendurch mal eben so bekommen und dann nur wieder an sich denken. Kinder brauchen sehr viel Liebe und vor allem die Mutter. Ausserdem, solltest Du Dich für die Variante entscheiden, dass Du erst ein Kind bekommst und dann am Studiom weiterarbeitest, weist Du ja nicht, ob Du ein Kind hast, das Du einfach irgendwo hin abschiebst. Es gibt auch Kinder, die sehr schwierig sind und halt einfach NUR ihre Muter brauchen. Gibt es bei Euch wenigstens die Möglichkeit, dass Dein Freund sich um das Kleine kümmert, wenn Du mal nicht da bist - oder ist er ehr der Ansicht, Kinder sind Frauensache? Also ich würde mich schon ehr fest für das eine oder das andere entscheiden. Das muß ja nicht heißen, dass Du das "Heimchen am Herd" auf immer und ewig sein mußt, aber zumindest so lange bis das Kleine damit klar kommt. Sicher verwirrt Dir mein Text noch mehr als Du vielleicht eh schon bist, aber ich denke ein Kind sollte wirklich reiflich überlegt sein - das kleine wird es Dir, wenn auch nicht gleich aber sicher später, ganz bestimmt danken. Also, ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du Dich "richtig" entscheidest, wie auch immer. Liebe Grüße

[scarabeo]

Hallo Oktober,

du musst dich nicht für den langen Text entschuldigen - so können wir doch viel besser verstehen, was dir so im Kopf herum spukt;)

Ich kann diese Gedanken sehr gut nachvollziehen und befinde mich in einer ganz ähnlichen Situation (nur, dass bei uns die Entscheidung schon gefallen ist...) Bin auch 29, studiere noch (Zweitstudium) bis planmäßig Mitte 2009 und habe nebenher einen Nebenjob, mein Freund arbeitet Vollzeit - also durchaus ein paar Parallelen;) Ich kann dir ja mal die Überlegungen aufzählen, die bei uns letztendlich zur Entscheidung beigetragen haben. Vielleicht hilft dir das ja ein bißchen weiter, auch wenn's natürlich jetzt meine persönliche Situation spiegelt und bei dir vermutlich vieles nochmal ganz anders sein wird...

Natürlich hast du Recht damit, dass jeder Weg seine Vor- und Nachteile hat, und unter'm Strich wirst du immer zu dem Schluss kommen, dass es den "perfekten" Zeitpunkt für ein Kind nicht gibt. Zumindest nicht, wenn man, so wie wir, sehr lange studiert und dadurch sowieso schon entsprechend spät ins Berufsleben einsteigen wird. Ich bin aber der Meinung, dass man zeitlich nie wieder so flexibel sein wird wie im Studium! Je nach Studiengang kann man bei der Gestaltung seines Stundenplans mit entscheiden, teilweise wird Rücksicht auf Schwangere genommen, wenn man beispielsweise gerne bestimmte Kurse in der ersten Semetserhälfte / früher am Nachmittag oder wie auch immer belegen möchte. Wenn das Kind krank ist und man nicht zum Kurs kann, ist das im Regelfall kein Drama, weil man ja (zumindest bei uns) immer 1-2 Fehltermine hat und bei Vorlesungen teilweise ohnehin keine Anwesenheitspflicht besteht. Schlimmstenfalls bekommt man einen Schein nicht, den man dann eben ein Semester später nachholen kann. Gerade wenn du noch nicht im allerletzten Semester bist, geht das (je nach Studiengang natürlich) uU sogar ohne Zeitverlust, indem man den Kurs / die Klausur oder was auch immer im nächsten Semester zusätzlich absolviert. Das kostet natürlich eine Menge Disziplin, aber es gibt genügend Beispiele dafür, dass es funktioniert! Der spätere Arbeitgeber wird dagegen wenig angetan sein, wenn du wegen eines kranken Kindes zuhause bleibst! Ich weiß jetzt natürlich nicht, was du studierst und wie dein Studiengang organisiert ist, aber vielleicht kennst du ja auch Mädels, die mit dir studieren und schon Nachwuchs haben? Die könnten dir sicherlich sehr wertvolle Infos geben!

Außerdem bieten viele Unis Krippenplätze an, was in meinen Augen auch einen großen Vorteil darstellt. Natürlich ist damit noch lange nicht garantiert, dass man auch tatsächlich einen Platz bekommt, aber bei den Mädels, die in meinem Semester mit Kind studieren, hat das eigentlich wunderbar geklappt. Wobei das zum Einen von Uni zu Uni unterschiedlich ist und ich zum Anderen ja auch gar nicht weiß, ob eine Kinderkrippe für dich in Frage kommen würde?

Ein weiteres (und bei mir eigentlich das entscheidende) Argument ist das Alter. Ich wusste für mich schon immer, dass ich gerne vor meinem 30. Geburtstag das erste Kind haben möchte. Das wird nun leider nichts mehr werden, aber immerhin dann mit 30 und nicht später (sofern jetzt alles gutgeht). Damit war auch schon klar, dass wir nicht das Ende meines Studiums abwarten werden, zumal man ja auch nicht gleich nach ein paar Monaten im neuen Job schwanger werden möchte. Aber das schreibst du ja selbst schon:

Auf der anderen Seite eben auch die Angst, ich steige mit 31 Jahren ein - befristet, wie man sehr oft hört - arbeite 2-3 Jahre an Projekten und bekomme vielleicht erst mit 33- 34 einen Festvertrag. Da kann ich auch nicht gleich schwanger ankommen, also arbeite ich dann auch noch 2-3 Jahre weiter. Und, *schluck*, schon bin ich Ende 30ig! Und wer weiß, ob es dann noch klappt?!

Und zu deinem letzten Satz: Klar kann es dann noch klappen, vielleicht sogar ganz schnell - genauso wie es jetzt ganz schnell klappen kann, oder eben auch nicht... Wir haben jetzt z.B. seit Januar versucht, schwanger zu werden, und es hat endlich (im 10.ÜZ) geklappt! Hätten wir damit gerechnet, dann hätten wir mit Sicherheit früher angefagen;) Wobei das jetzt nicht verunsichern soll, es gibt hier genügend Mädels, bei denen es gleich im 1. oder 2. ÜZ soweit war!

Was den Arbeitgeber betrifft: Ich weiß auch nicht, was da besser ankommt - aber ich weiß, dass ich die Entscheidung, wann ich gerne Mutter werden möchte, nicht davon abhängig machen möchte, wie es bei potentiellen Arbeitgebern gerne gesehen wird;) Dazu hängt es doch von so vielen Faktoren ab, ob man einen guten Job bekommt oder nicht - allen voran wohl die Situation auf dem Arbeitsmarkt im jeweiligen Fach zum Zeitpunkt der Bewerbung - die man ohnehin nicht beeinflussen kann! Und ich denke, ein Kind, das ja vermutlich dann schon im Kindergarten oder der -krippe sein wird, wird sich bei guter Qualifikation kaum negativ im Bewerbungsgespräch auswirken. Du zeigst damit doch, dass du die Doppelbelastung Kind+Studium gemeistert hast (idealerweise mit nicht allzu viel Zeitverlust), und zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass du in absehbarer Zeit wegen Schwangerschaft ausfallen wirst, dann auch weniger hoch als bei der kinderlosen Mitbewerberin. Aber wer weiß, welche Faktoren in der Situation ausschlaggebend sein werden, vielleicht stellt dein späterer potentieller Arbeitgeber da nochmal ganz andere Überlegungen zu an? Und eben weil man's meiner Meinung nach vorher nicht wirklich wissen kann, haben wir diesen Punkt auch nicht als Ausschlaggebenden gewertet!

So, jetzt habe ich hier deinem Roman alle Ehre gemacht, ich hoffe, das hat dich jetzt nicht erschlagen... Setz' dich nochmal in Ruhe mit deinem Freund zusammen, vielleicht macht ihr auch eine Positiv-Negativ-Liste, wie jette vorgeschlagen hat? Denn neben all den organisatorischen Überlegungen müsst ihr euch natürlich vor allem erstmal klar darüber werden, ob ihr (beide) miteinander ein Kind haben möchtet und euch (und eure Beziehung) reif dafür findet!

Ok, jetzt höre ich wirklich auf, ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen weiterhelfen,

lieben Grüße,

scarabeo

[chicken]

hab glaub ich in den Neuvorstellungen? schon mal geschrieben.

Also ich habe nicht studiert, aber bin ein halbes Jahr nachdem ich mit meiner Ausbildung fertig war ungewollt schwanger geworden.

Ok, ist jetzt nicht Deine Situation, ist aber auch ziemlich blöd bei mir gelaufen.

War mit dem Vater ca. 3 Wochen zusammen als es passiert ist!

Soviel zum Thema verantwortungsvolle Verhütung. . .

Na ja, nun war mein damaliger Chef überhaupt nicht begeistert davon!

War die ganzen 9 Monate nicht arbeiten, habe diese Praxis nie wieder betreten und musste mich noch mit einem Anwalt um mein Geld streiten.

Habe mich nach 4 Jahren endgültig vom Vater des Kindes getrennt, ist auch nicht so gut gelaufen.

Als mein Sohn 2 1/2 Jahre alt war habe ich wieder angefangen zu arbeiten. Dies ging allerdings nur mit Hilfe der Oma, wohlbemerkt der Mutter des Vaters.

Bin seit ca 1 1/2 Jahren in einer neuen Praxis beschäftigt. Habe im Juni diesen Jahres geheiratet und für meinen Chef ist es völlig klar das ich in nächster Zeit schwanger werde. Hoffe ich jedenfalls! ! !

Ich weiss nicht ob Dir das weiter hilft und bei mir war es ja ungeplant also ich hatte keine Wahl. Eine Abtreibung kommt für mich nicht in Frage.

Aber egal wie Du Dich entscheidest, tu es für Dich und nicht für irgendeinen potenziellen Arbeitgeber! Man lebt nicht um zu arbeiten, man arbeitet um zu leben. Eine Positiv- Negativliste hilft Dir bestimmt weiter, wie schon erwähnt.

Sei einfach ehrlich zu Dir selbst! ! !

Liebe Grüsse Yvi

[Schneewante]

ich fang mal mit der liste an mache aber nicht viele einträge, sondern nur einen. ein plus und zwar weil du dir so schöne viele gedanken machst.

mir scheint du suchst nach dem perfekten zeitpunkt. hier mehr als einmal diskutiert und meine meinung: den gibts nicht. da ist immer irgendwas.

könntest du es dir vorstellen ein semester etwas weniger zu machen?

bei mir hätte es gut geklappt, ein bisschen studium, ein bisschen arbeit, babysitter wäre da gewesen.

und manchmal gibt es auf dieser liste sooooooooo viele negative punkte. schreckt die meisten nicht ab und es klappt trotzdem. ist vielleicht nicht sonderlich einfach, aber glücklich ist man trotzdem (und man kann trotzdem erfolgreich sein studium abschließen oder einen guten job finden). das eine schließt das andere nicht aus.

lieben gruß

[Mamilie]

ich werde dir nur eines sagen... ich finder der satz sagt alles aus

ES IST SO LANGE ZU FRÜH EIN KIND ZU BEKOMMEN; BIS ES IRGENDWANN MAL ZU SPÄT IST