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uvd

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Alle Inhalte von uvd

  1. einen teelöffel voll hausnatron (ersatzweise backpulver) in einem lauwarmen glas wasser auflösen. langsam schluckweise trinken. das neutralisiert die säure sofort.
  2. uvd

    Eisen

    wenn du keine wadenkrämpfe hast, brauchst du kein magnesium nehmen. eine ausgewogene gesunde ernährung ist tausendmal besser als jedes künstliche vitaminpräparat. eisenpräparate bitte niemals auf eigene faust nehmen. ein absinken des HB-werts in der schwangerschaft ist normal und erwünscht, damit die plazenta optimal arbeiten kann. der HB-wert sollte sich im letzten schwangerschaftsdrittel um 11,5 einpendeln. auch werte bis 10,5 sind noch ok. erst darunter spricht man in der schwangerschaft von einem behandlungsbedürftigen mangel.
  3. wir benutzen gar keinen windeleimer, da unsere maus windelfrei aufwächst - kein gestank, keine vollen windeln, das ist sowas von angenehm!
  4. uvd

    Bauchband

    ich hatte einen speziellen stützgürtel gegen die rückenbeschwerden. gibts kostenlos auf rezept im sanitätshaus. der name von dem tollen teil: cellacare materna. hab ihn ab dem 5. monat getragen, war echt super!
  5. "die selbstbestimmte geburt" von ina-may gaskin "geburt - der natürliche weg" von sheila kitzinger "geburt und stillen" von michel odent "geborgene babys" von julia dibbern "ein kind entsteht" von lennart nilsson
  6. nein, sowas haben und brauchen wir nicht. unser baby ist ein "abhaltekind". seit sie 4 monate alt ist, landet das große geschäft zu 99% im töpfchen bzw. klo (mittlerweile ist sie 9 monate alt). windeln trägt die maus nur, wenn wir längere zeit unterwegs sind. praktisch, wenn man nur po putzen muß und keine stinkenden windelberge hat ;-)
  7. ich kann dir ein sehr gutes buch zum thema empfehlen: "erlebnis wassergeburt" von cornelia enning. da findest du sehr viel informationen darüber. auf jeden fall entlastet das wasser knochengerüst und gewebe durch seine auftriebskräfte, was bei deiner vorgeschichte sicher sehr von vorteil wäre. normalerweise geht man erst ab einer muttermundöffnung von ca. 5 cm ins wasser. das wasser sollte eine temperatur haben, die der frau angenehm ist, sie muß sich darin wohlfühlen. auf keinen fall darf es wärmer als die eigene körpertemperatur sein. auch muß das wasser so tief sein, daß der bauch der frau komplett mit wasser bedeckt ist, damit das kind tatsächlich unter wasser geboren wird. dies ist wichtig, damit der atemreflex erst einsetzt, wenn das kind an die oberfläche kommt. ansonsten läuft die geburt ab wie an land auch. allerdings benötigen frauen im wasser fast nie schmerzmittel und die gefahr von geburtsverletzungen ist wesentlich geringer. die bewegungsfreiheit ist sehr viel höher als an land, viele positionen sind lange möglich, die an land schon längst unbequem wären (z.b. knien, hocken).
  8. warum soll denn eingeleitet werden? nur wegen der terminüberschreitung??? die kann ja alle möglichen ursachen haben (z.bsp. unklarer konzeptionstermin). manche kinder brauchen auch einfach etwas länger. die normale schwangerschaft dauert 38 bis 42 wochen (!). mit 8 tagen EGT-überschreitung bist du noch nicht weit überm termin. viel sinnvoller wäre eine engmaschige kontrolle (CTG, doppler, kindsbewegungen beobachten). so lange es dem kind gut geht, gibt es keinen grund, die geburt einzuleiten.
  9. mir hat der cellacare materna bauchgürtel sehr geholfen, gibts sogar kostenfrei auf rezept (link gerne per PN)
  10. mir hat dieser gürtel hier geholfen: *** Link entfernt von SanJoHan, da nicht erlaubt *** gibts kostenfrei auf rezept. konnte auch kaum mehr laufen, weder sitzen noch liegen noch stehen. aber damit gings tausendmal besser! hab ihn ab der 24. SSW getragen. am schluss brauchte ich ihn gar nicht mehr, weil sich der zustand so sehr gebessert hat!
  11. meine maus wog anfang 33. woche auch schon über 2.500 gramm. geboren wurde sie letztlich mit 54 cm und 4050 gramm - zuhause im wasser in aller ruhe in unserem geburtspool 5 tage nach termin. keinerlei geburtsverletzungen bei mir (geburtsbericht findest du bei den hausgeburtsberichten "Marla - Traum-Haus-Wassergeburt"). tolle, harmonische, selbstbestimmte und entspannte geburt (ich selbst bin nur 1,58 m gross und unschwanger ca. 51 kg leicht, nur zur info, weil das oft auch als panikmachender grund genannt wird, ist es aber nicht) lass dich bloss nicht verrückt machen. gross und schwer heisst noch lange keine schwere geburt. ein paar speckröllchen mehr an den oberschenkeln erschweren doch die geburt nicht! wasser ist allerdings sehr hilfreich beim dehnen und wirkt als natürlicher dammschutz. vielleicht solltest du dich näher über die möglichkeiten einer wassergeburt informieren. alles liebe, uvd
  12. es ist in der tat so, daß geburtsverletzungen bei wassergeburten wesentlich seltener auftreten. durch das warme wasser ist das gewebe optimal durchblutet und dehnbar. außerdem stützt es automatisch. ein natürlicher dammschutz, sozusagen. gerade wenn bei vorangegangenen geburten verletzungen auftraten (dammriss, dammschnitt, kaiserschnitt) ist die wasserentbindung optimal. ich selbst hab dreimal an land geboren und einmal im wasser. bei den landgeburten hatte ich dammrisse. bei der wassergeburt blieb alles heil, obwohl hier mein größtes und schwerstes kind zur welt kam (4050 gramm, 54 cm). man sollte nicht vor 5 cm eröffnung in die wanne, weil sonst die entspannende wirkung des wasser die wehen zum erlahmen bringen kann. ab 5 cm wird die geburt allerdings sanft angetrieben. tolles buch zum thema: cornelia enning "erlebnis wassergeburt". man muß auch nicht nach der geburt sofort aus dem wasser. wir haben die nabelschnur auspulsieren lassen (dauerte ca. 1/4 stunde), dann wurde marla abgenabelt, dann haben wir sie betrachtet und gekuschelt und irgendwann kam dann die nachgeburt. die habe ich auch ins wasser geboren. danach wurde das wasser dann erst blutig, weshalb wir dann auch ausgestiegen sind. aber vornehmen kannst du dir eh nix. du wirst wissen, wie und wo du dich am wohlsten fühlst. gehorche einfach deiner inneren stimme.
  13. danke dir! es war wirklich eine wundervolle erfahrung. ich musste während der wehen auch ständig die position wechseln und viel herumlaufen. hatte ab 14 uhr wehen, in den pool bin ich aber erst so gegen 21 uhr gestiegen. dann ging es ratz-fatz und um 22.26 uhr war die maus geboren. selbst im pool bin ich nie gelegen, hab mich ständig umgedreht und am schluß gekniet während der eigentlichen geburt. den pool gibt es bei Externen Link entfernt! alles liebe, uvd
  14. daß die kochsalzaufnahme keine auswirkungen hat, ist wohl nicht ganz richtig. im gegenteil: man sollte eher viel salzen und genügend B-vitamine zu sich nehmen und bloß keine salzlose kost und keinerlei entwässernde tees oder gar reis- und obsttage. das ist alles überholt! wirklich gute infos zum thema ernährung in der schwangerschaft gibts bei den gestosefrauen ( link ). dort kann auch ein ernährungsplan bestellt werden. dieser gilt für alle schwangeren frauen, also nicht nur für solche, die bereits eine gestose haben.
  15. meine letzte geburt ist jetzt 6,5 monate her und war eine hausgeburt und dazu noch eine wassergeburt. es war meine 4. geburt und rückblickend bedauere ich es, nicht alle kinder zuhause geboren zu haben. KEIN vergleich zur klinikroutine. es tat so gut, im vertrauten umfeld zu sein, die schon durch die ganze schwangerschaft vertraute hebamme dabei zu wissen und einen partner zu haben, der nicht nur passiv daneben steht, sondern die geburt aktiv miterlebt. er war mit im geburtspool und hat sein kind in empfang genommen. ich frage mich, in welchem KH das möglich gewesen wäre? detaillierte geburtsberichte von mir und ihm findet ihr auf Externen Link entfernt und dort unter stories -> geburtsberichte also von mir eine leidenschaftliche stimme für die hausgeburt!
  16. du solltest dich unbedingt für einen geburtsort entscheiden, an dem du dich wohlfühlst und gehenlassen kannst. schau dir die KH's in deiner umgebung genau an. evtl. gibts auch ein geburtshaus? oder vielleicht kommt sogar eine hausgeburt in frage? das war bei meinem 4. kind die beste entscheidung meines lebens, denn in unser KH hätte ich nicht mehr gehen wollen, eben weil ich mich dort nicht wohlfühlte. alles liebe, uvd
  17. das wasser muß nicht heiß sein, 30 grad reichen völlig aus. es darf überhaupt nur maximal körpertemperatur haben. mein kind kam letztes jahr im august im wasser zur welt. war einfach super! aber planen kann man das eh nicht, probiers einfach aus, wenns passt, ists prima, ansonsten halt an land :-)
  18. wer hat dir diese informationen gegeben? das gegenteil ist der fall. gerade bei großen kindern ist es besser, im wasser zu gebären, weil da die dehnung der geburtswege viel besser vonstatten geht. durch aufrechte haltungen wie knien oder hocken (die im wasser viel einfacher sind) kann das becken leichter nachgeben. ist das kind aufgrund schwangerschaftsdiabetes sehr groß, ist auch die wassergeburt von vorteil, da sie meist schneller und stressärmer für mutter und kind abläuft. das verhindert einen zuckerabfall nach der geburt, so daß glukosegaben meist überflüssig werden. auch bezüglich narben ist die information nicht richtig. gerade im warmen wasser kann sich narbiges gewebe viel besser dehnen, auch große und schlecht verheilte dammnähte reißen bei einer wassergeburt selten wieder ein. (informationen entnommen aus "erlebnis wassergeburt" von cornelia enning) das alles kann ich aus eigener erfahrung bestätigen: meine letzte geburt fand im wasser statt, mein kind wog 4050 gramm, ich hatte bei vorangegangenen geburten (an land) jeweils dammrisse davongetragen. bei der wassergeburt ist alles heil geblieben! obwohl marla das größte und schwerste kind war, das ich geboren habe.
  19. meine letzte geburt war eine wassergeburt. geburtsbericht findest du hier http://www.adeba.de/discus2/showthread.php?t=8114 (es war wunderschön und die problemloseste geburt überhaupt) zu deinen fragen wg. schrumpeln und so - das kann man verhindern, in dem man totes-meer-salz ins wasser gibt (wird meines wissens in den meisten kliniken von den meisten hebammen auch so gemacht). warmes wasser ist ein ideales "schmerzmittel" - die meisten frauen, die im wasser entbinden, brauchen keine schmerzmittel, weil sie mit den wehen besser zurecht kommen. wichtig ist aber, daß man nicht zu früh ins wasser steigt (nicht vor einer muttermundöffnung von 5 cm) - denn sonst kann es passieren, daß das wasser so sehr entspannt, daß die wehen wieder aufhören. auch soll das wasser nicht wärmer sein als körpertemperatur.
  20. vielen lieben dank euch allen! es war wirklich die wunderbarste erfahrung, die ich jemals machen durfte und ich wünsche allen schwangeren frauen, daß sie auch so problemlos entbinden können.
  21. Schon lange, bevor unsere kleine Maus unterwegs war, haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt, wo und vor allem wie unser Kind einmal zur Welt kommen sollte. Nach drei „klassischen“ Krankenhausentbindungen war klar – so jedenfalls nicht! Ziemlich schnell stand fest: es soll eine Hausgeburt werden ohne Klinikstreß, ohne Zwänge, ohne Hektik, ohne nervige Transportfahrten, ohne unnötige Routineeingriffe, in vertrauter Umgebung im Kreise der Familie. Unser Baby sollte von Anfang an bei uns sein und einen möglichst schonenden Übergang haben von der Zeit in mir zum Leben außerhalb. Mein Mann sollte der erste sein, der unsere Tochter außerhalb meines Körpers berühren würde. Darum entschieden wir uns auch für eine hebammenbegleitete Schwangerschaft und suchten nur für die für uns wichtigen Untersuchungen ärztliche Praxen auf. Dies beschränkte sich auf gelegentliche Blutuntersuchungen bei der Hausärztin und wenige Ultraschalluntersuchungen, einen großen Ultraschall in der 19. Woche (trotz mehrerer „Risiken“ und zwei vorangegangener Fehlgeburten wollten wir keine invasive Pränataldiagnostik) und einige Notfälle – starke Blutungen in der 14. Woche, die aber genauso schnell verschwanden, wie sie aufgetaucht waren; einmal Blutvergiftung nach wundgelaufenen Blasen am Fuß. Unsere Hebamme nahm sich immer sehr viel Zeit bei den Vorsorgeuntersuchungen, hatte viel Geduld mit unseren vielen Fragen und bestärkte uns in unserer Entscheidung. Wir fühlten uns rundum gut betreut und ernstgenommen, so ganz anders als die 10-Minuten-Abfertigung in manchen Frauenarztpraxen. Wir konnten über die ganze Zeit hinweg ein freundschaftliches Vertrauensverhältnis aufbauen und nicht immer waren geschäftliches und privates eindeutig zu trennen. Wie schön, auf so jemanden zählen zu können und zu wissen: diese Person, genau diese, wird an unserer Geburt teilnehmen und nicht irgend jemand Unbekanntes. Irgendwann kam auch die Überlegung auf, im Wasser zu gebären, und spätestens nach unserem Malediven-Urlaub stand für mich fest: ich will ins Wasser! Doch in unserer Badewanne würde das nicht gehen, hatte ich schon während der Schwangerschaft Mühe, mich dort hineinzubegeben und wieder herauszukommen. Während der letzten Wochen beschränkte ich mich aufs Duschen, die Wanne war einfach zu schmal und unbequem für meine wachsende Leibesfülle. Nein, das würde nicht gehen. Aber nur wegen einer Gebärwanne doch eine Klinikgeburt in Erwägung ziehen? Das war für uns auch keine Lösung. Also durchforschte ich Foren und Webseiten nach Möglichkeiten der Wasserentbindung zuhause. Meine Ausbeute in Deutschland war recht mager und beschränkte sich auf ausleihbare Becken zum horrenden Preis von knapp 300,- Euro für vier Wochen. Indiskutabel. Für diesen Preis könnte man selbst ein Becken bauen, meinte mein Mann und machte sich an die Planung. Ich wiederum wollte das schmale Ergebnis nicht auf sich beruhen lassen und suchte weiter – diesmal nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. In England wurde ich schließlich fündig – DAS war unser Pool! Ein stabiles, auflbasbares Becken mit durchsichtigen Längskammern, idealer Höhe, innenliegenden Haltegriffen – zum passablen Preis von ca. 120,- Euro incl. Versand. Der Pool wurde bestellt und prompt geliefert, aufgebaut und sofort heiß geliebt. Etliche Stunden der zum Ende sehr beschwerlichen Schwangerschaft verbrachte ich in diesem Pool, der immer salzwassergefüllt war, was mir und meinen wassergeplagten Beinen sehr gut tat. In der 33. Woche ging ich zum letzten Mal zu meiner Ärztin, um noch einen US machen zu lassen. Dies geschah, um den Sitz der Plazenta festzustellen, damit wir nicht plötzlich von einem Passagehindernis überrascht werden würden. Doch es war alles in bester Ordnung. Die Ärztin schätzte die kleine Maus auf ca. 2.500 g und prophezeite uns ein großes kräftiges Kind. Dies schreckte mich jedoch nicht, schließlich war mein ältester Sohn auch recht groß gewesen und die Geburt war nicht schwer gewesen. Allerdings trug ich damals, wohl auch durch die ungünstige Liegeposition einen Dammriss zweiten Grades davon. Bei der Geburt seines Bruders knapp 2 Jahre später ging die Naht wieder auf. Ob ich diesmal auch wieder reißen würde? Sechs Wochen vor dem errechneten Termin begannen die Senkwehen. Normalerweise geschieht dies ca. 4 Wochen vor der Entbindung. Deshalb und aufgrund der Diagnose der Ärztin, die meinte, unserer Tochter sei zwei Wochen in der Entwicklung voraus, rechneten wir eher mit einem Geburtsbeginn vor Termin. Die kleine Maus hatte schon seit etlichen Wochen ihre Startposition eingenommen, ihr Kopf drückte mich schon recht unangenehm im Becken, was aber auch gut war, denn so war ein Nabelschnurvorfall praktisch ausgeschlossen. Mit Spannung und teilweise Ungeduld warteten wir auf das große Ereignis. Ich dachte viel darüber nach, wie die Geburt wohl beginnen würde, wie sie verlaufen würde und ich sah zwei verschiedene Möglichkeiten vor mir: einmal war es helllichter Tag und ich befand mich im sonnenlichtdurchfluteten Schlafzimmer, das andere mal war es dunkle Nacht und das Zimmer war mit Kerzenlicht erleuchtet (ich sollte beides erleben). Die Tage kamen und gingen, nur unser Kind, das kam nicht. Der Termin rückte näher, doch die Kleine machte keinerlei Anstalten, ihren gemütlichen Rundbau zu verlassen. Jeden Abend, wenn mir die Vorwehen zu schaffen machten, hoffte ich auf ein Erwachen in der Nacht mit richtigen Wehen – und jeden Morgen klingelte der Wecker und – nichts. Als der Termin erreicht war, glaubten wir überhaupt nicht mehr daran, dass die kleine Maus jemals aus mir herauskommen würde. Diverse Spaziergänge, Akupunktursitzungen und Thermenbesuche brachten zwar Entspannung und Erholung, aber keinen Geburtsbeginn. Wir versuchten dennoch, alles recht gelassen zu sehen und unserem Kind die Entscheidung über die Wahl ihres Geburtstages zu lassen, vertrauten wir darauf, dass die Natur schon wissen würde, wann es für Marla Zeit wäre, geboren zu werden. Daß übereilte Einleitungsversuche nur schädlich sein konnten für Mutter und Kind, wussten wir von anderen Betroffenen zur Genüge. Auch eine Intensivüberwachung nach Überschreiten des errechneten Termins kam für uns nicht in Frage. Vielmehr vertrauten wir der Erfahrung unserer Hebamme – wenn sie keine Notwendigkeit für ein ärztliches Einschreiten sah, würden wir auch keines sehen. Vier Tage nach Termin kam sie wieder einmal zur Vorsorge. Unserer Maus ging es wie immer bestens. Bald würde die Geburt beginnen, dessen waren wir uns sicher. Mein Bauchumfang war wieder geringer geworden (gegen Ende der Schwangerschaft vermindert sich die Fruchtwassermenge, was man am abnehmenden Bauchumfang erkennen kann). Ein Zeichen, dass die Geburt bald bevorstehen würde. Mein Blutdruck allerdings näherte sich dem grenzwertigen Bereich, was mir auch aufgrund meiner starken Ödeme nicht gefiel. Am nächsten Morgen (EGT+5) ergab die Messung einen noch höheren Wert, weshalb ich beschloss, mit meinem ungeborenen Kind ein ernstes Wörtchen zu reden. Was nützte es, wenn es ihr in mir noch gut ging, mir selbst aber nicht? Ich bat sie, sich bald auf den Weg zu machen und uns nicht mehr lange warten zu lassen. Nach dem Mittagessen legte ich mich etwas hin, um auszuruhen. Gegen 14 Uhr musste ich zum bestimmt 100. mal an diesem Tag zur Toilette. Beinahe hätte ich übersehen, was da auf einmal in der Schüssel klebte: ein bisschen Schleim, mit Blutfäden durchzogen. Ahaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, dachte ich mir, da ist ja der ominöse Schleimpropf. Es würde also wirklich bald losgehen. Aber wie bald? Heute noch? Morgen? Oder doch erst nächste Woche? Solchermaßen aufgeregt denkend hätte ich beinahe nicht bemerkt, dass es in meinem Unterleib ca. 25 Minuten später verdächtig zog. Das wird doch wohl nicht eine echte Wehe gewesen sein? Angestrengtes In-Mich-Horchen ergab nur Funkstille. Doch dann, weitere 25 Minuten später, wieder dieses Ziehen. Oho, aha, also doch. Kurz darauf änderten sich die 25 Minuten in 13. Es ging voran, na so was. Ich untersuchte mich selbst und konnte beim besten Willen keinen vorstehenden Muttermundzipfel mehr finden. Wo war der nur abgeblieben? Etwa schon ganz dünn geworden? Außerdem war da Blut an meinem Finger. Es zeichnete. Es ging definitiv los! Gegen 16 Uhr beschloss ich, meinen Mann zu informieren, denn die 13 Minuten-Abstände hielten sich hartnäckig und auch das Ziehen war so ganz anders als die Vorwehen der vielen Abende vorher. Und schließlich hatte er noch einen mindestens halbstündigen Fahrweg vor sich. Doch er war, oh Wunder, schon in der Nachbarstadt, gerade mal 7 km entfernt, um Besorgungen zu machen. Ich bat ihn, sich baldmöglichst in Richtung Heimat zu begeben zum Zwecke des Vaterwerdens. Kurze Zeit später war er auch schon da und wir begannen freudig grinsend unsere jeweiligen Geburtsvorbereitungen. Ich holte mir einen großen Sitzball und meinen aktuellen Roman in die Küche (ich veratmete die Wehen sitzend auf dem Ball und in den Wehenpausen las ich in meinem Buch), mein Mann wuselte um mich herum. Er brachte es tatsächlich fertig, 1000 Dinge gleichzeitig zu tun. Er bereite das Abendessen vor, schließlich waren wir beide hungrig. Gleichzeitig kümmerte er sich darum, das Schlafzimmer geburtsbereit zu machen. Ein CD-Player musste angeschleppt und angeschlossen werden, die Herr-Der-Ringe-Filmmusik-CD organisiert, Kerzen aufgestellt, Beleuchtung optimiert, Kamera bereitgestellt und geladen, Geburtspool bereitgemacht und zwischendurch der Bauch gehalten und die Frau gestreichelt werden. Ich selbst hatte nichts weiter zu tun als vor mich hinzu wehen. Nach dem Essen wollte ich mich noch duschen, um für die Geburt frisch zu sein. Die Wehendauer, mittlerweile bei 9 Minuten angelangt, verkürzte sich unter dem warmen Wasserstrahl auf 5 Minuten. Dann wollte ich mich noch etwas hinlegen, um Kraft zu tanken (die Wehen kamen ohne warmes Wasser wieder alle 9 Minuten). Wir kuschelten uns – wohl zum letzten mal alleine – auf unserer großen Liegewiese aneinander. Unsere Hebamme war nachmittags schon informiert worden und hielt sich bereit, würde aber erst gerufen werden, wenn es wirklich „ernst“ würde. Gegen 20 Uhr kam uns die Idee, den Geburtspool zu füllen, denn im warmen Wasser würde sich die Sache sicherlich beschleunigen lassen. Mein Mann verständigte noch die Hebamme und meine Freundin, die bei der Geburt dabei sein sollte und tigerte alsbald wieder runter in den Hof, um den Schlauch anzuschließen während ich oben die Stellung hielt, um den Wasserstand und die Temperatur zu kontrollieren. Nebenbei veratmete ich am Seil hängend die langsam stärker werdenden Wehen und ein Blick auf die Uhr verriet mir: 7-Minuten-Takt. Dies veranlasste mich zu einer weiteren internen Untersuchung, nun war plötzlich etwas glattes in mir zu spüren, wo die letzten Tage immer der Muttermundknubbel gewesen war. Das musste das Kind sein, was auch sonst? Was ein unglaubliches Gefühl (böse Zungen behaupten, es hätte schon immer ein Kindskopf in mir gesteckt ;-) Mein Mann stand plötzlich wieder im Raum, und gemeinsam setzten wir uns in den Pool, um zu messen, wie viel Wasser wir beide verdrängen würden. Wir einigten uns darauf, noch weitere 10 cm Wasser zuzugeben, mein Schatz also wieder raus aus dem Wasser, runter in den Hof, um noch mehr Wasser einzulassen. Ich blieb gemütlich sitzen, was war es schön warm. So leicht und bequem und fast schwerelos! Neuerlicher Blick auf die Uhr: HUCH! Alle 4 Minuten! Auweia, das Wasser wirkte aber schnell. Ich beauftragte meine große Tochter, meinem Mann Bescheid zu sagen, dass das Wasser jetzt reichen würde und er sich lieber beeilen sollte. Mittlerweile war es wohl so gegen 21 Uhr, schnell kamen wir bei 3 Minuten an. Kurze Zeit später kamen Hebamme und Freundin ins Zimmer, ich war schon munter am Tönen. Die Atmosphäre war unbeschreiblich schön. Das Zimmer war von vielen Kerzen in gedämpftes Licht gehüllt, Ingeborg-Stadelmanns-Entbindungsduft erfrischte die Luft, leise erklangen im Hintergrund wunderschöne Streichkonzerte. Alle Anwesenden waren voll gespannter Erwartung. Unsere Hebamme bat mich, nach der nächsten Wehe aufzustehen, damit sie mich und die Herztöne des Kindes untersuchen konnte. Das Aufstehen war aber weniger angenehm, denn ohne das warme Wasser spürte ich wieder das ganze Gewicht und den ungeminderten Schmerz. Die Herztonsuche brachen wir ergebnislos ab, denn die nächste Wehe rollte heran und ich ließ mich schnell wieder ins Wasser zurücksinken. Ich kniete mich hin und lehnte mich über den Beckenrand. Mein Mann hielt mich von der andere Seite, während die Hebamme noch mal zum Auto eilte, um ihren Koffer zu holen. Kaum war sie zurück, setzten auch schon die Preßwehen ein. Ans Untersuchen dachte nun niemand mehr. Meine Tochter und meine Freundin saßen aneinandergeklammert auf dem Bett und starrten gebannt auf das Geschehen im Pool. Ich krallte mich in die Arme meines Mannes (hinterließ dabei unübersehbare Spuren meiner Fingernägel - der ärmste) und versuchte, mit dem rasanten Tempo der Wehen irgendwie Schritt zu halten. Wo sollte man nur so viel Luft herbekommen in so kurzer Zeit? Der Druck nahm zu, der Pressdrang unwiderstehlich. Luft, Luft, Halt, Pause, ich brauche Luuuuft. Da sagte plötzlich Gabi, unsere Hebamme, der Kopf ist schon da! Was? Wie? Jetzt schon? Ja, ich sollte mal fühlen. Das tat ich auch, fasste runter, und tatsächlich. Da schaute ein kleines unendlich weiches und wohl ziemlich haariges Köpfchen aus mir heraus. Mein Mann befühlte es auch, genauso wie Gabi (wohl um zu sehen, ob die Nabelschnur wo rumgewickelt war).. Ein kurzer Befehl von mir: nimm deine Hände da weg, das kitzelt!!! - allgemeine Erheiterung und eine kurze Wehen- und Verschnaufpause, die mein Mann wohl genutzt hatte, um in den Pool zu steigen. Schon spürte ich das Heranrollen der nächsten Wehe, spürte genau, wie sich der Druck in mir wieder aufbaute und ich drückte und presste und schrie „komm raus, komm raus, komm jetzt endlich raaaaaaaus“ – und da war sie, da war unser Kind, glitt aus mir heraus direkt in die wartenden Hände ihres Vaters. So hatten wir es uns gewünscht. Der Druck und mein Bauch fielen in sich zusammen, ich musste erst mal verschnaufen, dann irgendwie mich umdrehen. Der frischgebackene Papa reichte das Kind zwischen meinen Beinen durch und dann nur noch Anfassen, Staunen, Tränen, Rührung, ungläubiges Erkennen: unser Kind ist da! Da lag sie, regungslos, auf den Beinen meines Mannes, den Rücken voller Käseschmiere. Ich kniete dicht daneben, denn die kurze Nabelschnur ließ keinen größeren Abstand zu. Wir wurden Zeuge des uralten Wunders des Lebens, als sie auf einmal anfing, sich zu bewegen, ganz langsam, sie zog die Nase kraus, musste erstmal kräftig niesen und blinzeln, vorsichtig ein Auge öffnen, dann zwei, dann mit den Händen fuchteln und uns die Zunge rausstrecken. Wir lachten und weinten und berührten das kleine Menschlein, das noch immer bis zum Hals von warmem Wasser bedeckt war. Schreien musste sie nicht, unsere Marla, es gab keinen Grund. Kein grelles Licht, das sie blendete, keine lauten Geräusche, die sie erschreckten, nur Wärme und Berührung und unsere Nähe. Wir blieben im Wasser, bis die Nabelschnur auspulsiert hatte. Dann schnitt meine große Tochter die Nabelschnur durch, kappte diese innige, aber nutzlos gewordene Verbindung. Als die Nachgeburt geboren war, verließen wir das inzwischen etwas kontaminierte Becken und begaben uns zum Staunen und Kuscheln und Berühren und Kennenlernen und für erste Stillversuche ins große Bett. Marla Sophie wurde um 22.26 Uhr geboren, dann stand die Zeit still. Eine Stunde verging oder zwei, bis wir uns entschließen konnten, sie zu messen und zu wiegen. Stattliche 4050 Gramm brachte sie auf die Waage und war 54 cm groß. Ein großes Mädchen und doch so winzig. Ein rührendes kleines Gesicht umrahmt von unglaublich vielen schwarzen Haaren. Da war sie also, unsere langersehnte Tochter, endlich konnten wir sie in den Arm nehmen! Bange Frage, wie sah es denn bei mir aus? Ein kurzer Blick und die Überraschung: alles heilgeblieben, keinerlei Dammverletzung! Wow! Nach einer weiteren halben Stunde verließen uns Hebamme und Freundin und wir verbrachten unsere erste Nacht mehr mit Staunen als mit Schlafen als neugeborene Familie.
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