Ich habe aus einer nicht wirklich gleichen, aber vielleicht vergleichbaren Lage heraus abgetrieben (wer es genauer wissen will - philosophie-forum, abtreibungsthread). Ich kann es nachvollziehen. Ob andere jahrelange Qualen auf sich nehmen für ein Kind, davon ist diese Frau, die sich zu einer Abtreibung entschließt, einfach mal nicht betroffen. Punkt. Und es nutzt der Kinderwunschfrau auch nix, wenn diese Frau das Kind behält.
Nicht, dass ich uneingeschränkt für Abtreibungen wäre, aber ich kann auch Situationen abseits von Vergewaltigung etc. verstehen. Für wichtig erachte ich allerdings, was Tedua schon selber sagt: SIE ist diejenige, die am meisten von dieser Entscheidung betroffen ist, die im Zweifelsfall irgendwann alleine mit 3 oder 4 Kindern dasteht, diejenige, die sehen muss, wo sie beruflich bleibt, die die den Alltag meistern muss und all ihre physische und psychische Belastbarkeit für ihre Kinder gibt. Für den Mann ändert sich kurz- wie langfristig, egal, wie es um die Ehe steht, mit einem vierten Kind nicht so wahnsinnig viel. Die Meinung des Mannes ist zwar nicht unwichtig, hat für mich (natürlich auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus) aber letztlich nur zweite Priorität.
So, zu meiner Abtreibung muss ich sagen, dass es für mich keinen Zweifel an dieser Entscheidung gab - zu keinem Zeitpunkt. Bis heute nicht. Das sehe ich bei Dir, Tedua, wie und was Du so schreibst, ein bißchen anders. Ich kann Dir nicht anders raten, als die meisten hier: Wenn es geht, lass Dir noch etwas Zeit, zum sacken lassen, um einen halbwegs klaren Kopf zu kriegen. Aber ich denke, wenn die Emotion zum Kind überwiegt, dann machst Du Dich mit einer Abtreibung nur unglücklich.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, Tedua, du triffst sicherlich die richtige Entscheidung.