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Geburtsbericht von Baby Oskar

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mac21

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Ist ein etwas längerer Bericht, da ich etwas ausholen musste. Wer mag kann lesen, wer nicht auch gut :acool:

Geburtsbericht von Baby Oskar

Eigentlich beginnt alles schon in der 34.SSW. 3 Tage vor der Hochzeit stellt der Gyn bei der Vorsorge fest, dass der Gebärmutterhals komplett verstrichen ist und sich die Gebärmutter bereits in Geburtspostion begeben hat. Eigentlich will der Gyn, dass ich ins KH gehe zwecks permanentem liegen etc.pp., aber das will ich nicht. Also einigen wir uns darauf, dass ich am Tag der Hochzeit alles ruhig angehe, am Besten nicht aufgeregt bin *gg*, damit keine Wehen einsetzen und ich dann fein ausruhe, viel zuhause liege und ne hohe Dosis Magnesium nehme. Gesagt getan.

Die Hochzeit war anstrengend. Als alle Gäste weg sind, und wir auch endlich heim gehen, merke ich hier und da ne Wehe und bete zu Gott, dass Baby Oskar bitte heut nicht auf die Welt kommt. Das wären sonst 2 Geburtstage und eine Hochzeit an einem Tag, definitiv zu viel :D. Also lege ich mich dann abends hin, die Wehen ebben wieder ab. Von da an liege ich so viel und oft ich kann. Das Bett ist mein primäres Zuhause geworden. Die restlichen Wochen verstreichen ohne größere Zwischenfälle.

Die letzten 4 Wochen sind eigentlich ziemlich beschwerlich. Ich fühle mich wie ein gestrandeter Wal. Das Schambein schmerzt bei jeder Bewegung, manchmal denke ich, es zerreißt mich bald. Ich jammere vor mich hin, ertrage das olle Sodbrennen mit massenhaft Rennies und versuche die SS so gut es geht zu genießen. Wer weiß, ob es jemals noch eine geben wird. Schließlich ist Baby Oskar im Bauch keine Selbstverständlichkeit. Aber nen bisschen Jammern geht immer *gg*.

An SSW 38+6 muss ich an die Geburt des Großen denken. Wie hart die doch war und das es doch bitte dieses Mal nicht auch wieder so endet. Ich werde sentimental und heule daheim erstmal so vor mich hin *schnief* Aber dann vergeht auch dieser Tag und alles ist gut. Jeden zusätzlichen Tag, den ich jetzt schaffe, ist ein guter Tag, auch wenn ich innerlich auch ungeduldig bin und mein Baby gern schon im Arm halten und kuscheln will.

Am 10.06. ist erstmal der letzte reguläre Vorsorgetermin beim Gyn. Gleichzeitig auch der 50. Geburtstag der Oma und die wünscht sich natürlich nichts sehnlicher, als dass Baby Oskar heut geboren wird. Gern würde ich hr den Wunsch erfüllen, schließlich sind es ja nur noch 2 Tage bis zum vET. Aber der Termin kommt, nichts aufregendes passiert und ich vereinbare mit dem Gyn den nächsten Termin für den 14.06. zur Fruchtwasserspiegelung. Damit will er eine mögliche Geburt sanft anstupsen *hust*. Naja gut denke ich mir, er ist der Facharzt, er wird´s schon wissen *gg*. Abends ruft die Oma dann nochmal an, um ganz enttäuscht festzustellen, dass sich nach wie vor nichts tut. Najanü, kann ich ja nun nicht ändern. Also heißt es weiter warten. Jeden Tag werde ich unruhiger, muss doch der Papi bald wieder los zur Arbeit. Aber der vET kommt und geht und es tut sich immernoch nichts. Also schnapp ich mir den Mann und herzel ne Runde mit ihm, soll ja ne geburtsfördernde Maßnahme sein, Pustekuchen, davon lässt sich Baby Oskar nicht beeindrucken. Er bleibt beharrlich in meinem Bauch.

Pfingsten ist also verstrichen und der 14.06. angebrochen. Die Nacht war wieder ruhig, im Bett denke ich noch an den bevorstehenden Gyntermin, auf den ich Null Bock habe, irgendwie. Also geh ich erstmal auf´s Klo Pipi machen und siehe da, ganz leicht rotes Blut am Toilettenpapier. Im ersten Moment erschrecke ich etwas, besinne mich dann aber wieder mit dem Gedanken, dass das die sogenannte Zeichnung kurz vor einer Geburt ist und freue mich und denke, den Gyntermin brauche ich heut nicht mehr, heut oder Morgen kommt Baby Oskar. Ich also zurück ins Schlafszimmer, um meinem Mann zu verkünden, dass ich nicht mehr zum Arzt fahren brauch, es geht bald von selbst los. Erschrocken guckt er mich an, im gleichen Atemzug sag ich ihm aber was los ist und er wird wieder ruhiger. Allerdings fragt er mich den ganzen Tag, wann es denn nun losgeht und auch der Rest der Familie drängelt und fragt ständig. Ich fühle mich unter Druck gesetzt, zweifle an der Entscheidung nicht zum Arzt gefahren zu sein. Am Nachmittag entscheidet Menne, dass Fabi heut schon zu Oma geht, ich halte es nicht für notwenig, Menne setzt sich durch und bringt Fabi weg. Ich sitze vorm Rechner und habe hier und da nen leichtes Ziehen, aber nichts wirklich erwähnenswertes. Schaue dauernd auf die Uhr und frage mich, wann Menne wohl wiederkommt. Gegen 19 Uhr kommt er dann zur Tür rein, mit lecker Döner im Schlepptau. Wir essen beide also zu Abend, Menne verzieht sich danach an den Rechner und ich schmeiß mich auf die Couch, will GZSZ gucken. Das Ziehen ist mittlerweile stärker geworden. Um 19.55Uhr sag ich Menne, er soll doch mal die Zeit aufschreiben, um zu gucken, ob schon ne Regelmäßigkeit zu erkennen ist. Jedes weitere "Ziehen" sage ich ihm an und siehe da, die Wehen kommen in Abständen von ca. 12min. Nicht schmerzhaft, nur etwas unangenehm. Bis 22Uhr bleiben die Abstände unverändert. Also wollen wir ins Bett. Kaum liege ich, muss ich auch schon wieder hoch auf´s Klo Pipi machen. Dann zurück ins Bett. Ich beobachte die Abstände und siehe da, plötzlich kommen die Wehen in 4min Abständen. Sie werden langsam deutlich stärker. Also verziehe ich mich aus dem Schlafzimmer, damit Menne noch etwas schlafen kann. Ich lege mich stattdessen auf die Couch. Beobachte weiter die Abstände, geh auf´s Klo oder wandere durch´s Wohnzimmer. Irgendwann wird mir kotzübel. Also beschließe ich den Döner wieder hochzuholen *jammi**würg*. Die Intensität wird deutlich stärker. Ich muss mich jetzt schon festhalten und lasse das Becken kreisen. Mich zu bewegen tut mir gut. Und weiter geht dieses Spiel bis etwa kurz nach Mitternacht. Ich wecke Menne, will ins Krankenhaus, auch wenn ich denke, dass es eh noch viel zu früh ist zum fahren. Also pellen wir uns an, packen die letzten Sachen in die Tasche und gehen runter zum Auto. Mittlerweile töne ich schon ganz schön. Bis zum Auto muss ich allein drei Mal stehen bleiben und veratmen. Grad sitze ich im Auto und Menne will losfahren, kommt die nächste Wehe und ich springe förmlich aus dem Auto, im sitzen ist die Wehe echt fies. Die Wehe vergeht, ich wieder rein ins Auto. Menne fragt "Darf ich jetzt losfahren, oder springst du dann wieder raus?". "Ja, fahr los, geht schon." Die Wehen kommen mittlerweile alle 2 bis 3min. Nach ca. 10min kommen wir am Krankenhaus an. Klingeln im Kreißsaal und eine junge Hebamme nimmt uns in Empfang, fragt was los ist und ich nur kurz und knapp "Ich hab Wehen."

Die Hebamme bringt uns in ein Aufnahmezimmer. Sie will erstmal ne halbe Stunde CTG schreiben. Okay, kein Problem. Sie legt das CTG an und verschwindet dann. Menne setzt sich neben mich und wirkt irgendwie hilflos, während ich da weiter so vor mich hin töne. Immer wieder schaue ich auf die Uhr, denke noch, wann die halbe Stunde endlich vorbei ist, ich will aufstehen und mich bewegen. Zwischendurch auch der Blick zum CTG- Schreiber, was ich den HASSE! Der veräppelt mich doch tatsächlich, verzeichnet er wie bei Fabi auch schon keinerlei Wehen *bösewerd*. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus. Das CTG ist mir *******gal, ICH WILL STEHEN! Also hoch, und gleich kann ich die Wehe besser ertragen. Dann kommt ne andere Hebamme rein, die Selbe, die ich bei Fabi auch hatte. Sie meckert mich an, ich soll mich wieder hinlegen, so könne sie die Herztöne vom Baby nicht aufzeichnen. Ich bleibe beharrlich stehen, sie quatscht auf mich ein, ich leg mich wieder hin, die nächste Wehe rollt an, ich wieder hoch. Sie fängt wieder an zu schimpfen. Macht aber erstmal das Bett in eine andere Postion und sagt "Frau K., in dieser Postion können sie das Baby nicht bekommen." Ist ja gut, ich zurück ins Bett. Kralle mich an den Bettseiten fest und versuche irgendwie mit den Wehen zurechtzukommen. Menne steht links neben mir und legt mir seine Hand in meine Hand. Er will mir beistehen, mir helfen. Bei Fabi ging das irgendwie nicht. Dann kommt der Pressdrang, die Hebamme meckert mit mir, dass der MuMu noch nicht ganz eröffnet ist und ich nicht drücken darf, aber ganz unterdrücken kann ich den Drang nicht. Sie geht hinaus, kommt mit der Ärztin wieder. Also kann´s nicht mehr lang dauern, denke ich noch so bei mir. Dann gibt mir die Hebamme Anweisungen, was ich bei den nächsten Wehen machen soll. Gegen 2.10Uhr platzt dann auch die Fruchtblase, nur in Trance bekomme ich mit, dass das Wasser nicht klar ist, realisiere allerdings erst nach der Geburt, dass Baby Oskar Stress hatte und ins Fruchtwasser gemacht hat. Ich presse also weiter. Die Hebamme hält mich an in den Bauch zu atmen, das Baby brauche mehr Luft. Ich versuche mein Bestes. Dann fummelt Menne an meiner Bluse rum, macht die Knöpfe auf, mit einer Hand, die andere hab ich noch. Die Hebamme hatte ihn darum gebeten, zum entkleiden oder umziehen war ja bislang keine Zeit. Dann kommen noch 3 richtig heftige Presswehen und Baby Oskar flutscht um 2.32Uhr raus und quakt los. Die Hebamme wischt ihm das Mekonium vom Po, legt ihn mir auf den Bauch und er pieselt mich erstmal voll. Dann sagt die Hebamme ganz erstaunt zur Ärztin "Oh, er hatte ja nen echten Nabelschnurknoten." Die Ärztin schaut hin und ist auch ganz verblüfft, dass es ein echter Knoten ist. Oskar wird von Menne abgenabelt,mir auf die Brust gelegt und quakt weiter vor sich hin. Menne und ich bestaunen ihn. Ärztin und Hebamme verlassen kurz den Raum, da kommt auch schon die Nachgeburt. *flatsch* Liegt sie auf dem Bett, na ganz super! "Guck da bloß nicht hin, Schatzi", ranze ich ihn noch an, aber er hatte gar keine Anstallten gemacht hinzuschauen *gg*. Dann kommen Ärztin und Hebamme zurück ins Zimmer und die Ärztin will den Dammriss vernähen. Sehr sanft ist sie dabei nicht, ich muss ganz schön die Zähne zusammenbeißen. Nach einer Weile ist auch diese Sache erledigt. Zwischenzeitlich hat die Hebamme das Schlachtfeld versucht zu säubern. Schließlich sind wir immernoch im Aufnahmezimmer, in den Krießsaal haben wir´s ja nicht mehr geschafft. Dann lassen uns beide allein, über 2 Stunden. Ich kann schon nicht mehr liegen, alles tut mir weh. Oskar ist immernoch am weinen, dem ging das auch alles zu schnell. Gegen 5 Uhr kommt die Hebamme zurück. Nimmt Oskar mit und vermisst ihn. Stolze 52cm groß, KU 36cm und 4100gr. Ein großes Baby :) Gegen halb sechs Uhr morgens gehts dann hoch auf Station, dort wird dann auch die U1 gemacht.

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