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BA-Lehramt und Überforderung in der SS

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Geschrieben

Hallo zusammen!

Weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll, weil ich langsam echt durcheinander bin.

Ich bin 27 Jahre alt, in der 23. Woche schwanger und studiere Lehramt im Bachelor-/Master-System. Meine bisherigen 4 Semester verliefen okay, auch wenn die Studienbedingungen an meiner Uni teilweise wirklich ziemlich schlecht sind.

Zu Anfang meiner Schwangerschaft ging es mir sehr schlecht und ich habe mich regelrecht krank gefühlt. Wochenlang konnte ich kaum noch aus dem Haus, hatte zu der Zeit aber Semesterferien und musste „nur“ zu Hause lernen und zwei Hausarbeiten schreiben.

Zu Beginn dieses Semesters schien es mir dann besser zu gehen. Die Übelkeit war größtenteils verflogen und auch sonst fühlte ich mich besser. Doch nach ein paar Tagen kam dann die Quittung: starke Unterleibsschmerzen, Krämpfe, harter Bauch, Rückenschmerzen. Laut Frauenärztin ist mit mir körperlich alles in Ordnung. Dem Baby geht’s gut, der Gebärmutterhals ist bei über 4cm und der Muttermund ist auch geschlossen. Die Ärztin hat meine Schmerzen auf Stress und Kindsbewegungen zurückgeführt. Sie wollte mich eigentlich einige Tage krank schreiben, was ich aber aufgrund meiner Anwesenheitspflicht in der Uni ablehnte. Dort ist es schließlich egal, ob ich aus Krankheit fehle oder weil ich einfach keine Lust habe...

Ein paar Tage hatte ich tatsächlich mal Ruhe von diesen Beschwerden und dann kamen sie mit voller Wucht wieder, so dass mir die Tränen in die Augen schossen.

Jeden Tag überlege ich, wie es weitergehen soll?!?

Ich habe die Seminarzahl schon nach unten geschraubt, aber es scheint mich alles trotzdem total zu überfordern. Die Konzentration ist überhaupt nicht mehr dieselbe und die ganzen Menschen machen mich verrückt. Psychisch bewege ich mich ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Mein Plan war, noch ein paar Seminare zu schaffen, die nur vormittags angeboten werden, damit ich, wenn der Krümel da ist, fast nur noch am frühen Abend oder zu Blockseminaren am Wochenende gehen muss. Dann könnte ja mein Mann aufpassen.

Jetzt habe ich halt das Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Ich will natürlich, dass es mir und meinem Baby gut geht.

Aber ich möchte auch mein Studium durchziehen, da ich davor bereits eine Ausbildung (auch abgeschlossen) und ein anderes Studium gemacht hatte. Habe irgendwie Angst, dass mir die Zeit davon rennt.

Zudem will ich nicht als Versagerin dastehen, als die man in unserer Gesellschaft (und in meiner Familie) ja gerne mal abgestempelt wird, wenn man sich beruflich noch nicht gefunden hatte und dann fürs Erreichen seines Traumberufes eventuell doch ein Weilchen länger braucht.

Ich weiß nicht, wie ich es anderen Leuten und sogar auch mir selbst klar machen sollte, dass ich vielleicht etwas mehr Ruhe brauche und dieses Semester einfach kaum etwas machen kann.

Mein Mann sagt, dass wir das alles schon schaffen und dass ich mir um ein Semester mehr oder weniger doch keine Sorgen machen soll.

Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass wir finanziell keine Probleme haben, da mein Mann einen ganz guten Job hat und den auch (meistens) ganz gerne macht.

Puh, ist schon ganz schön lang geworden.

Vielleicht kann mir jemand von seinen Erfahrungen berichten oder/ und mir ein paar Tipps geben?

Danke fürs Lesen!

Liebe Grüße,

okt82

Geschrieben

Also ich würde dir raten: Stelle die Gesundheit deines Babys und deine an erster Stelle!

Wenn das alles zuviel für dich ist - dann versuch langsamer zu treten - kannst du ein / zwei Urlaubssemester einlegen?

Die SS wird von Woche zu Woche beschwerlicher - also ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei dir in den nächsten Wochen besser wird, wenn du nicht zurückschraubst!

Geschrieben

Hi Venus!

Danke für deine Antwort

Ein Urlaubssemester kann ich ohne Probleme beantragen, sobald das Baby da ist. Dann habe ich für das Kind Anspruch auf 6 Urlaubssemester (entsprechend der 3 Jahre Erziehungszeit).

Momentan ist es allerdings so, dass ich eine komplette Krankschreibung von meiner Frauenärztin bräuchte und den Schritt habe ich mich noch nicht getraut zu gehen. Zum einen müsste ich dann ja mit meinen psychischen Problemen, die ich derzeit mit der Uni habe, an sie herantreten und zum anderen hätte ich mit Urlaubssemester durch Krankenschein keine Berechtigung mehr überhaupt etwas in der Uni zu machen. In der Elternzeit darf ich nämlich ganz normal weiterstudieren, obwohl ich im Urlaubssemester bin (ist ne Neuregelung seit Anfang des Jahres).

Ich weiß, sich nicht zu trauen mit der Ärztin über meine Probleme zu reden, ist ziemlich unverständlich, aber ich habe totale Angst davor, dass sie mich nicht ernst nimmt... .

LG

Geschrieben

Hm, deine Ängste sind natürlich da! Aber denk an die Gesundheit von euch beiden.

Wenn du deine Ängste mit den Risiken abwegst, die extremer Streß in der SS bedeuten könnten... Dann solltest du vielleicht doch mit der FA sprechen.

Geschrieben

Du und dein Baby - ihr seid die das was zählt!!!

Alles Andere kommt danach.

Und wenn selbst dein Mann sagt, das ein paar Semester mehr oder weniger völlig egal sind dann ist es doch auch völlig egal, was Andere sagen oder denken.

Denk an dich und dein Baby und wenn es dir zu viel wird, muss eine Lösung gefunden werden. So das e dir wiedetr gut geht!

Red am besten bald mit deiner Fa. Sag ihr wie es dir geht und wie du dich fühlst.Sie ist Ärztin und wird sehen wie es dir geht und dich dann auch ganz bestimmt ernst nehmen.

Geschrieben

Hallo!

Ich kann dich sehr gut verstehen und weiß, wie es dir geht *drück*

In meiner ersten Schwangerschaft war ich auch im 4. Semester (allerdings noch alte Studienordnung) und wollte meine Zwischenprüfungen machen. Allerdings hat mir da auch die Psyche einen Strich durch die Rechnung gemacht: Mir war nur noch übel und ich musste mich ständig erbrechen (3x am Tag war keine Seltenheit). Ich dachte immer, das gibt sich noch. Aber nix war. Ich habe mich zur Uni gequält, meine Aufgaben gemacht und war immer heilfroh, wenn meine Ma mal für eine Woche kommen konnte. So ging das von dem Moment an, ab dem ich es wusste (April 2005).

Und es wurde einfach nicht besser. Das hat mich einfach noch mehr unter Druck gesetzt, weil es bei uns finanziell auch nicht so gut war. Im August hab ich dann mit meinem Freund gesprochen und habe ihm gesagt, dass ich nicht eine Zwischenprüfung bestehen werde, wenn ich noch weiter so mache. Wir haben lange darüber gesprochen und am Ende stand dann fest, dass ich keine ZP machen werde. Und dann ging es schlagartig bergauf und ich konnte endlich meine Schwangerschaft genießen.

Jetzt bin ich wieder schwanger (dieses Mal ungeplant) und es bahnt sich wieder das Gleiche Malheur an :o Ich habe drei Kurse. Und morgen bin ich bei 12+0. Dann warte ich noch bis Donnerstag, wenn es dann nicht besser wird, gehe ich zu meinem FA und lasse mich krank schreiben. Er weiß, dass ich studiere und er weiß auch, wie einen das belasten kann. Dann kann ich mich noch aus meine Kurse nachträglich ausschreiben lassen. Ich werde es auf jeden Fall versuchen, die Kurse zu bestehen ... aber wenn es nicht geht, dann gibt es die Krankschreibung.

Ganz ehrlich: Deine Gesundheit und die deines Babys gehen einfach vor! Und wenn der Stress nicht weniger wird, wird es auch nicht besser werden! Selbst wenn du reduzierst. Sprich mit deiner FÄ ... sie wird das verstehen oder auch nicht. Wenn nicht, geh zu einer anderen. Und geh zur psychologischen Beratungsstelle deiner Uni ... die können dir vielleicht auch helfen.

Übrigens war bei mir physisch auch alles in Ordnung (nur mein Blutdruck war dauerhaft im Keller), von daher war es einfach psychischer Stress. Also, steh zu deiner Überforderung und sprich dich aus! Wenn alles nicht geht, lass die Uni für dieses Semester. Wie gesagt, deine Gesundheit geht vor!

So, nun ist es auch bei mir sehr lang geworden :P

Gast Magica deSpell
Geschrieben

Dein Mann hat recht, hör auf ihn;)

Geh zur Frauenärztin und rede mit ihr darüber, dafür ist sie da. Dann machst du dieses Semster halt nichts, das ist vollkommen in Ordnung, Du und das Baby gehen vor.

Falls es dir hilft....ich bin 26 und hab jetzt wieder ganz von vorne wieder angefangen zu studieren.

Könntest du nicht mit einigen Dozenten reden, ob du als Ausgleich zu den Fehlzeiten Protokolle, Essays oder so etwas anfertigen kannst?

Geschrieben

Hi,

ich studiere auch. Ich hab auf Grund der Schwangerschaft an die Fernuni gewechselt - aber das muss einem halt liegen. Finanziell gehts bei uns solala, aber auch nur, weil meine Eltern mir nach wie vor Unterhalt zahlen (ok, ohne gings vermutlich auch, zumindest mit nem Studienkredit).

Ich hab wie du auch schon eine abgeschlossene Berufsausbildung, aber in nem Beruf, von dem ich weiß, dass ich ihn nie in Vollzeit ausüben möchte (außer mit nem Zeitvertrag)...

Mach dir erstmal keinen Stress, vielleicht schraubst du die Uni auf ein ein Seminar runter??

Wichtig ist jetzt erstmal deine Gesundheit und die von deinem Kind!!!

Red mit deiner FA - wenn sie gut ist, wird sie das verstehen, wenn nicht, such dir ne andere!

Hast du ne Hebi? Ne gute Hebi ist wie ne Freundin, nur mit mehr Erfahrung, vielleicht tust du dir leichter, mit ihr zu reden?

Aber wie gesagt, in erster Linie, hör auf, dir Stress zu machen!!! Das brauchts nicht! Wirklich!

Geschrieben

Ich bin auhc Bachelorstudentin und momentan beurlaubt, da ich mein zweites Kind erwarte.

Ich hatte mir in der ersten schwangerschaft den selben Stress gemacht wie du ihn gerade hast. Es hat mir nichts gebracht, ich habe kaum eine Prüfung bestanden, hatte wehen und der zwerg kam fast 3 wochen zu früh :o

In dieser schwangerschaft habe ich es von anfang an ganz anders gemacht. Ich war noch bis Juli in der Uni und habe mich jetzt erstmal für 2 semester beurlauben lassen. Ihc mache gar nichts, bin zu haus und ruhe mich aus. Ich zwinge mich nicht an die uni zu denken, denn dann würde ich mir nur wieder selbst vorwürfe machen.

Ich kann mich den anderen nur anschließen, das wichtigste bist du und dein baby, alles andere lässt sich auch später noch klären. Genieß die zeit der schwangerschaft, sie geht zu schnell vorbei.

Geschrieben

Guten Morgen ihr Lieben!

Ich bin total überwältigt von den vielen lieben und ausführlichen Antworten! Allerbesten Dank euch allen.

Es tut unheimlich gut zu lesen, dass es einigen von euch ähnlich geht/ ging. Irgendwie habe ich nämlich das Gefühl an der Uni ein Exot zu sein. 95% der Studis in meinem Studiengang sind jünger, verheiratet sind kaum welche und Schwangere habe ich in meinen über 2 Jahren an dieser Uni genau 2x gesehen... . Ich habe dort zwar mittlerweile eine ganz gute Freundin gefunden und auch sonst gibt es ein paar sehr nette Mädels, mit denen ich mich gut verstehe, aber keiner kann sich auch nur annähernd in meine Situation hineinversetzen. Wahrscheinlich kennt ihr das auch, nicht wahr?!

Gestern Abend habe ich noch viel mit meinem Mann über die derzeitige Situation geredet. Wir haben überlegt, dass der nächste beste Schritt wohl noch mal eine Reduzierung der Stunden sein wird. Dann hätte ich noch zwei Seminare mit Anwesenheitspflicht und eine Veranstaltung, bei der ich Vorträge "sammeln" muss. Das kann ich allerdings auch über mehrere Semester ziehen und kann mir immer spontan überlegen, ob ich hingehe.

Außerdem bekomme ich in 2-3 Wochen einen kleinen, alten Gebrauchtwagen, den wir uns eh schon länger zulegen wollten. Vielleicht nimmt das auch noch mal ein bisl Stress raus, weil ich dann nicht mehr mit den total überfüllten und extrem unzuverlässigen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss. Der Weg mit dem Auto ist total easy und ich bin 15 Minuten, anstatt oftmals 1 - 1 1/2 Stunden unterwegs.

Ob das alles aber im Endeffekt wirklich so entstressend wirkt, kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen. Ich werde mal von Tag zu Tag schauen, ob es mir besser geht, oder ob ich wirklich gar nicht mehr zur Uni kann.

Ich hatte auch schon mal überlegt, ob ich mir eine Hebi "zulegen" soll. Ich habe vor 1 1/2 Wochen eine Liste mit Namen von meiner Wunsch-Geburtsklinik bekommen, bei der wir eine Infoveranstaltung besucht und zwei total nette Hebammen kennengelernt hatten. Auf der Liste steht auch drauf, wer für die Vorsorge "zuständig" wäre. Allerdings bin ich mir jetzt total unsicher, ob ich dort einfach mal anrufen kann.

Steht mir den eine Hebi zusätzlich zur Ärztin mit den Vorsorgeuntersuchungen zu? Oder muss ich dann überlegen, wer was macht? Meine FÄ hatte mich noch nie auf die Möglichkeit einer Hebamme angesprochen, obwohl sie auch mit einer zusammenarbeitet, soweit ich weiß... .

Ich denke übrigens schon, dass ich mit einer Hebamme eher über mein Problem reden könnte, da ich öfter das Gefühl habe, dass meine FÄ sehr gestresst ist. Sie ist zwar unheimlich nett und fröhlich, schiebt einen aber immer sehr schnell wieder aus der Praxis.

Hier zu schreiben tut wirklich gut!

GlG!

Geschrieben

Das klingt doch schon ganz gut!

Das ist bei mir der Vorteil an der Fernuni, da sind mehr mit Kindern und wirklich ältere (an der Uni gehör ich ja auch schon zu den älteren).

Mit dem Auto sparst du dir bestimmt schon eine Menge Stress (ich weiß aber nicht, wies bei Euch mit Parken an der Uni ist, bei uns war das ne Katastrophe)!

Und wenn du dieses Semester halt keinen Schein bekommst, ist das doch auch nicht soo tragisch, oder???

Du hast Anspruch auf ne Hebi, ich weiß aber nicht, wie das genau läuft mit den FA-Terminen - bei mir ist die ja einen Vormittag beim FA in der Praxis. Aber du kannst die echt einfach anrufen, die erklären dir das dann auch! Außerdem machen die bestimmt auch die Nachbetreuung, die ersten 10 Tage kommen sie täglich (wenn du das willst) und dann bis zu nem halben Jahr, falls Probleme auftreten.

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