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Warum kann ich mein Baby nicht lieben?

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Geschrieben
Ist es nur Ablehnung oder Aggression?

Weder noch. Es ist hauptsächlich ein schlechtes Gewissen und Wut auf mich selbst, weil ich als Mutter nicht so funktioniere, wie ich es von mir selbst erwarte. Weil ich nicht alles für den Zwerg tue und mir manchmal die Zeit zurückwünsche, als er noch nicht da war.

Und dieses schlechte Gewissen macht mich ganz kaputt.

Geschrieben

WARUM schlechtes Gewissen?

Warum bist Du wütend?

WAS erwartest Du von Dir?! Erzähl mal, was Du erwartest, was Du alles machen, können, tun sollst als Mutter!

Und *funktionieren* sollst Du schon mal gar nicht! Du bist KEINE Maschine! Keine Mutter ist das! Und soll es auch nicht sein...

Und warum tust Du nicht alles für den Zwerg? Was fehlt ihm denn Deiner Ansicht nach?

Man kann sich nicht aufopfern und irgendwann muss es auch mal gut sein mit der Fürsorge.*Dichmalknuddel*

Und WARUM wünscht Du Dir den Zeitpunkt zurück, als er noch nicht da war?

Sorry, dass ich das alles so explizit aufschlüssle, aber irgendwo hinter diesem Satz, den Du geschrieben hast, steckt das Problem. Dessen bist Du Dir vielleicht selbst nicht so ganz bewusst... Aber irgendwas muss ja in Dir vorgehen, dass Du so empfindest!

Geschrieben
Weder noch. Es ist hauptsächlich ein schlechtes Gewissen und Wut auf mich selbst, weil ich als Mutter nicht so funktioniere, wie ich es von mir selbst erwarte. Weil ich nicht alles für den Zwerg tue und mir manchmal die Zeit zurückwünsche, als er noch nicht da war.

Und dieses schlechte Gewissen macht mich ganz kaputt.

Aber was glaubst Du denn, wie "eine gute Mutter" funktionieren sollte? Hast Du zuviele Schnulzenfilme geschaut? Oder die Werbung, wo die super glückliche stillende Mutter zufrieden lächelnd im idyllischen Garten mit ihrem niemals schreienden Baby im Schaukelstuhl schaukelt? - DAS ist Quatsch und hat mit dem normalen Leben rein GAR NICHTS gemeinsam!

Das Wort "Perfektionismus" wurde geschaffen, weil ich früher dermaßen überpenibel war, daß man ein neues Wort dafür brauchte. Nach Farben sortierte Wäscheklammern, die farblich zum aufzuhängenden Kleidungstück passen müssen, sind da noch das Wenigste.:rolleyes:

Aber schon beim ersten Kind mußte ich begreifen, daß das einfach nicht mehr geht. Zwei Erwachsene, ein Kind (das Aufmerksamkeit braucht), drei Katzen (die anscheinend täglich ihr komplettes Fell austauschen) - UND ein perfekter Haushalt. Geht nicht! Jedenfalls nicht, ohne daß man irgendwann völlig am Ende ist!

Jetzt mit zwei Kindern ist meine Zeit auch nicht mehr geworden.

Aber ich habe gelernt, das Alles etwas gelassener zu sehen. Dann lege ich die Wäsche eben abends zusammen, beim Fernsehen. Oder morgen. Die nimmt mir schon niemand weg bis dahin.

Die ganze dumme Hausarbeit ist lange lange nicht so wichtig wie ICH und mein persönliches Wohlbefinden! Das solltest Du Dir auch sagen.

Und wenn Du das machst, was Dir und Deinem Baby gut tut, brauchst Du auch kein schlechtes Gewissen haben!

Es gibt Zeiten, da kümmerst Du Dich um den Kleinen und er bekommt, was er braucht. Und dann gibt es Zeiten, die sind für Dich da. Wenn der Lütte satt, gesund und frisch gewickelt ist - dann darfst DU auch duschen, in Ruhe was essen etc., ohne daß Du gleich bei jedem Gequake aufspringen mußt! Er muß auch lernen, mal ein paar Minuten zu warten. Das ist eben so! (Wenn mein Großer auf dem Klo sitzt und der Kleine brüllt, bin ich ja auch nur EINE Mama, und es muß einer der Beiden warten...)

Versuche wirklich, Dir persönliche Freiräume zu schaffen und etwas gelassener zu werden. Und ein Besuch beim FA kann sicher nicht schaden. Der wird Dir helfen können und er (oder ein Psychologe) kann sicher in einem persönlichen Gespräch mit Dir klären, ob Du einfach nur unzufrieden wegen der neuen Familiensituation bist oder ob Du eine ernsthafte Depression hast, die ärztlicher Hilfe bedarf.

Aber mach auf alle Fälle bald was, ok.

Geschrieben

Hallo Maisy!

Als ich deinen Beitrag gelesen habe, mußte ich direkt an mich denken.

Ich liebe meinen kleinen Wonneproppen und doch ist alles so anders als ich es gedacht bzw. mir erhofft habe. Nach 2006 und der Schwangerschaft habe ich gedacht ich schwebe auf Wolke 7, wenn er erst mal da ist. Ich habe wirklich geglaubt, dann wird alles gut oder viel besser. Ich wollte doch immer zwei Kinder. Dann war Elias da und in den ersten zwei Tagen hatte ich das Gefühl, daß dieser kleine Kerl gar nicht zu mir gehört. Ich hatte ihn im Arm und habe ihn gestillt und trotzdem fühlte ich so eine unsichtbare Schranke zwischen mir und ihm. Ich habe nie gedacht, daß es mir einmal so gehen wird. Ich hatte mich doch so auf ihn gefreut und dann das! Die ersten Tage im Krankenhaus konnte ich ihn auch nicht so versorgen, wie ich es gern getan hätte, wegen dem blöden Arm. Es kam so einiges zusammen. Unter anderem die Geburt, die wieder mit nem Kaiserschnitt endete, wie gesagt der Gipsarm und der Gedanke daran, daß er unser letztes Kind ist.

Bei Joshua war alles so anders, ich war so wahnsinnig glücklich, ich dachte ich fühle dieses Mal wieder das Gleiche, aber es ist alles anders. Ständig muß ich heulen und weiß manches Mal gar nicht warum. Der Kleine ist so ein liebes Baby, total pflegeleicht. Er lässt sich super von mir beruhigen, was bei Joshua meist nur Marco konnte, ich müßte überglücklich sein, daß alles so gut läuft und doch bin ich es nicht. Marco meinte gestern zu mir, daß ich die beste Mama wäre, die man sich nur vorstellen kann, daß ich alles so toll hinbekomme. Warum kann ich das nicht so sehen?

Jetzt habe ich nur wirres Zeug über mich geschrieben und wollte dir doch eigentlich sagen, daß ich mir ganz sicher bin, daß du eine gute Mama bist!!! Und daß du mit solch wirren Gedanken nicht alleine bist.

Den Tip mit der Hebamme finde ich übrigens gar nicht schlecht, ist doch egal wenn der kleine schon ein paar Monate alt ist, sie wird dir bestimmt helfen.

Ganz liebe Grüße!

Geschrieben

maisy1,

obwohl ich dich nicht kenne, denke ich mittlerweile: BITTEEEE geh zum arzt! ich leidete selber lange unter depressionen und habe immer gesagt und gedacht "ach das sind keine, oft gehts mir doch prima" aber gerade diese gedanken "warum kann ich mich nicht mehr freuen, warum bin ich nich glücklich mit dieser tollen familie. auch diese ängste, dass einem von den lieben etwas passieren könnte sprechen dafür. ich wollte auch nie zum arzt, dachte alleine gehts auch. doch es geht nicht. das ist doch auf dauer kein zustand. keine lebensqualität.

wenn du nicht mit deinem fa reden willst, versuch es direkt bei einem psychologen, der hat auf jeden fall verständnis und ist sehr einfühlsam. und wenn du doch nicht unter depressionen leidest wird er dir das sagen und dir anders helfen. also mir wurde ein riesen stein vom herzen genommen als ich nur ein paar mal da war.

was hält dich eigentlich so sehr davon ab? was kann es schaden???

Geschrieben

Hallo!

Bitte geh zu einem Arzt und vertrau dich jemanden an!Natürlich gibt es diese harmlosen Wochenbettdepressionen,aber diese können auch ausarten zu einer richtigen Depression und ich denke diese hat bei dir bereits begonnen!

Lass es nicht soweit kommen das du hinterher keinen Bezug zum Kind hast!Das erste Jahr ist für die Mutter-Kind-Bindung extrem wichtig und kann,hört sich zwar blöd an,aber eine enorme Auswirkung auf die Psyche des Kindes haben und sich auf sein späteres Leben auswirken!Und genauso wird es sich auf dein späteres Leben auswirken,nämlich das schlechte Gewissen!

Es tut mir echt leid das zu lesen,du tust mir total leid und dein Kind auch,also bitte lass dir helfen,denn ich glaube es wird dich eher jemand schief angucken wenn du später zu deinem Kind keinen wirklichen Bezug hast,als wie wenn du dich jetzt behandeln lässt und dein neues Leben mit Kind genießen kannst!

Drück dich ganz fest und hoffe das du dich richtig entscheidest und dir helfen lässt!

Alles Liebe

Geschrieben

Hallo Ihr Lieben,

ich muss sagen, mir geht es im Moment echt gut. In den letzten Tagen könnt ich den Kleinen die ganze Zeit nur knuddeln, weil er sooo süß ist! Vielleicht war es tatsächlich nur eine schlechte Phase und es geht nun wieder bergauf. Wenn ich allerdings einen "Rückfall" bekomme, werde ich mich an einen Fachmann wenden - versprochen.

Geschrieben

Maisy, freut mich, dass es Dir besser geht! Ich hoffe, es bleibt so!!! Aber den Perfektionismus leg trotzdem ab! Wirst sehen, dass es Vieles einfacher macht, wenn man sich dadurch nicht noch zusätzlich unter Druck setzt!

Halt uns auf dem Laufenden!

Und alles, alles Liebe noch für die Zukunft!!!

Geschrieben

Prima,das ist schön zu hören!

Und bitte geh auch wirklich,wenn du nochmal Anzeichen von diesen schlechten Gedanken bekommen solltest,zum Doc oder Psychologen,dir und deiner kleinen Familie zu liebe.

Alles Gute für dich/euch!

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