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wie erklären? - Frage an die GS-Lehrerinnen

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Caillean

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hi,

ich muss mal fragen, wie ich etwas adäquat erkläre, meine bisherigen Versuche waren wenig zielführend

 

und zwar geht es um die Verdoppelung von Konsonanten in Wörtern

 

ich habe es mit "wenn der Silbenkönig kurz gesprochen wird, doppelt sich der nachfolgende Buchstabe" und habe versucht, die Wörter dann halt mit langem Vokal auszusprechen, damit Sohnemann merkt, was ich meine oder aber ihn Silben trennen lassen, damit es besser hörbar wird, aber so richtig erfolgreich waren meine Versuche bisher nicht

 

es folgte dann meist eher wildes Raten (je nach Tagesform mal mehr mal weniger), welcher Buchstabe wohl verdoppelt wird inkl. des Vokals selbst ...

 

und natürlich stimmt das so pauschal ja auch nicht immer, entsprechend wurde jetzt heute dann auch in Wörtern gedoppelt, wo es gar nicht so ist

 

daher habe ich gedacht, ich frage jetzt mal die Fachfrauen hier, wie das denn in der Schule richtig erklärt wird, damit ich es vielleicht besser weitergeben kann

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Hallo Caillean!

 

Dein Sohn ist doch erst in diesem Sommer eingeschult worden, oder? Soll er das von der Lehrkraft aus jetzt schon können? Das ist schon sehr sehr früh, denn die viele Kinder sind noch sehr mit dem auflautieren und umsetzten der Laute in Buchstaben beschäftigt, dass sie das noch überfordert.

 

Ich beginne damit gegen Ende des Schuljahres, also gegen Ostern, dass wir Rechtschreibregeln einführen. Wir sprechen darüber, was ein Satz ist, dass man am Anfang großschreibt, wir sprechen über Nomen, wie man sie erkennt (man kann die Mehrzahl bilden! Der, die, das ist nicht unbedingt hilfreich, weil dann oft auch Verben oder Adjektive großgeschrieben werden: der grüne Baum  - der Artikel steht vor "grüne"! Oder aber es heißt doch das Turnen! - Wir turnen am Reck. Besser ist ein Baum - zwei Bäume. Alles, was ich verdoppeln kann, ist ein Nomen und wird groß geschrieben. Das am Rande), wir sprechen über Doppelkonsonanten, verlängern Wörter (Hunde, weil Hund), leiten Wörtern ab (Mäuse, weil Maus) etc.

 

Im ganzen Schuljahr haben wir immer wieder Silben geklatscht, Wörter in Silben unterteilt, Silbenbogen gemalt, etc. Wir machen es so, dass die Kinder dann Wörter klatschen sollen und darauf achten, wie oft sie den doppelten Konsonanten hören. Wir klatschen Ham-mer. Ich höre 2 m, ich schreibe 2 m. Dazu machen wir Übungen, bei denen die Kinder Worte bekommen und aufgrund des Klatschens entscheiden sollen, ob ein Konsonat folgt oder 2. Ich finde, dass das für die Kinder einfacher zu erkennen ist als zu hören, ob der vorangegange Vokal. Ob ein Vokal lang oder kurz gesprochen wird, ist oft auch für Erwachsene schwer zu erkennen. Aber auch das mit den Silben, erfordert erstmal Übung im Silben klatschen und ein Gespür. Und auch, wenn es das Kind es dann in Aufgaben, in denen es darum geht zu bestimmen, ob ein oder zwei Konsonanten geschrieben werden, richtig macht, heißt das nicht, dass es das auch auf andere oder freie Texte umsetzen kann. Das muss sich einschleifen und das dauert!

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Meines Erachtens nach hat dein Sohn noch viel Zeit damit und ist gerade noch mit andren Dingen beschäftigt (Wörter in Laute zerlegen, Laute in Buchstaben umsetzen, Buchstaben schreibmotorisch zu Blatt bringen, Buchstaben merken, Linien einhalten, und und und), dass es noch zu viel verlangt ist, dass er erkennt, wie viele Konsonanten auf einen Vokal folgen.

Üben könnt ihr es, in dem ihr Wörter in Silben zerlegt, Wörter aufschreibt und Silbenbögen drunter malt, euch die Anzahl der Konsonaten anschaut, schaut, ob ihr etwas dabei entdecken könnt, eine Regel herleiten, andere Wörter ausprobiert und schaut, ob es dort auch so ist. Im Wörterbuch nach Wörtern mit 2 Konsonanten sucht und die Wörter klatscht. Das finde ich jetzt aber noch sehr früh. Jetzt würde ich nur Silben klatschen und erwähnen, dass man 2 hört und die Wörter auch aufschreiben lassen, allerdings auch nicht zu oft und nicht nur mit diesen Wörtern.

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Ohne GS-Lehrerin zu sein antworte ich jetzt trotzdem mal.

Ich würde ja dazu raten, da gar nix zu erklären und das der Lehrerin zu überlassen. Dein Hasi ist doch 1. Klasse, oder? Nach 3 Monaten geht es in der 1.Klasse noch nicht um korrekte Rechtschreibung. Das lernen sie später. Und zwar ausführlich und dann gibt es immer Lernwörter im Kontext.

Keine Sorge, er lernt schon noch genug und auch du wirst schon noch genug zu erklären haben. :abiggrin:

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es ist ist aber nun mal so, dass wir Zuhause korrigieren, weil er bereits lesen kann (schon vor der Einschulung) und es

dem Konzept nach dann auch der richtige Zeitpunkt ist, damit zu beginnen, ich habe mich da wirklich belesen, vor allem, weil ich auch so skeptisch war (und bin) gegenüber dem Konzept

 

klar ist es in der Schule noch nicht dran, aber das liegt eben auch daran, dass die meisten noch nicht so weit sind

er hat lt. Lehrerin bereits Ende November einen "Schreibstand" von manchem Kind sonst im Mai, also von dem her, wie er selbst vom Hören her schreibt (also eben natürlich bei den in der Schule geschriebenen Sachen und nicht den gemeinsam gemachten HA) und es ist so, dass sich Schreibweisen meist sofort einprägen (z.B. Mais einmal abgeschrieben gehabt irgendwo, seitdem schreit er es mit A, ohne dass man es erwähnt ... das St bei Stern haben wir einmal besprochen und Stein und seitdem schreibt er recht sicher auch viele anderen St-Wörter korrekt)

 

ich korrigiere seine Sachen aus der Schule natürlich nicht durch, da hätte ich auch viel zu tun, aber Zuhause machen wir es zusammen und überlegen gemeinsam, wie man es schreibt ... (bzw. an den Horttagen wird es dann eben nachkorrigiert, was ich grds. unglücklicher finde, als direkt gemeinsam daran zu arbeiten, ihn erstmal sagen zu lassen und dann ggf. einzuhaken und zu sagen, lies es so jetzt noch mal etc. - sehr oft bemerkt er dann selbst, wenn noch Buchstaben fehlen, aber so was wie ein e nach einem i, ein Dehnungs-h oder eben ggf. auch die Verdoppelung kann man ja nicht wirklich gut hören)

 

und dann möchte ich eben nicht "blöd" vorsagen, da schreiben aber die Großen noch das und das, sondern möchte es erklären

gut, Silben klatschen wird hier ja gemacht und Silbenbögen gemalt

dann mache ich es damit jetzt mehr und bewusster, wenn das die übliche Form in der Schule dann ist

danke für die Hilfe

Bearbeitet von Caillean
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 Das lernen sie später. Und zwar ausführlich und dann gibt es immer Lernwörter im Kontext.

 

sei mir nicht böse, aber das sehe ich .. hier bei diversen 4.-Klässlern, wo es mich einfach nur gruselt ...

 

daher: er hat nen Draht dazu, merkt sich die Wörter schnell ... hört wirklich super, was da für Laute im Wort sind, ich bewundere da wirklich sein Gespür für

ich lasse mich daher auch nicht davon abbringen, wie wir die HA machen

mag es aber eben nicht "auf-oktruieren", sondern gerne gescheit erklären bzw. ihm vielmehr helfen, dass er in der Lage ist, das selbst zu erkennen

damit er es gleich lernt und nicht später umlernen muss

 

und wenn da in den HA z.B. eben z.B. schon die Zuckerstange und so was kommt, dann wird die eben bei den HA auch mit ck geschrieben

und er hat auch längst behalten, dass das k sich nicht doppelt, sondern dann ein c davor landet

 

ach ja und noch was, nicht, dass ich mich rechtfertigen müsste, aber falls jetzt der Eindruck entstanden sein sollte: wir üben hier nicht über die HA hinaus das Schreiben, ich trichtere ihm da also nichts in stundenlangem Gedrösel ein, wir manchen nur die aufgegebenen HA

Bearbeitet von Caillean
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Zu doppelten Konsonanten kann ich jetzt nichts sagen, aber zu den anderen Rechtschreibbesonderheiten, die du erwähnst (ck, ie und Dehnungs-h). Die waren bei uns in der Fibel extra Themen, mit eigenen Seiten. In eurer vielleicht auch? Die bekommt Kieran doch mit nach Hause, oder? War bei uns so, zum lesen üben. Da hab ich die Seiten gesehen. Und die Laute st und sp kamen auch extra (sehr spät), die waren in unserem Hörhaus auch als Extralaute aufgeführt, wie auch das au und eu und ei.

 

Vielleicht solltest du nochmal seine Lehrerin fragen, wie sie es dann später erklärt, damit ihr den gleichen Ansatz verfolgt. Ist ja blöd, wenn er es von dir so hört, wie es in anderen Bundesländern erklärt wird, und in der Schule ist es dann nochmal anders. 

In Mathe hab ich mir das Erklären auch abgewöhnt seit ich weiß, dass sie heutzutage ganz anders schriftlich rechnen als ich es damals gelernt habe. Und mein Mann nochmal anders :arolleyes: Komisch, dass es da so viele Wege zum gleichen Ergebnis gibt :abiggrin:

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Ich bin jetzt auch nicht für die GS zuständig. Aber wenn du Zeit hast, in der Kinderbücherei (zumindest bei uns in der Stadt) gibtes ein Buch mit Regeln und Übungsblättern. Das Buch ist für die Eltern gedacht. Ich fand es gar nicht mal so schlecht. Vielleicht habt ihr auch etwas ähnliches bei euch und es wäre ein Ansatz für dich.

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@Melanie: bei uns gibt es gar keine Fibel, in seinen Materialien ist auch sonst nichts, wo Regeln  aufgeführt wären, das sind alles reine Arbeitsmaterialien

ja, diese Doppellaute sind bei uns im Buchstabenhaus auch gesondert aufgeführt - im Keller ...

 

@Dom: hast du da evtl. einen näheren Anhaltspunkt für mich, wonach ich da suchen könnte / müsste? also Name/Verlag/Autor, irgendwas davon?

Bearbeitet von Caillean
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Bei uns in Sachsen beginnt der Rechtschreiblehrgang in der 2. Klasse. Da wird kontinuierlich Rechtschreibwissen aufgebaut und konsequent geübt. Das klappt sehr gut. Mein Sohn hatte in der 1. Klasse bei unbekannten Wörtern auch oft eine falsche RS, aber ab der 2. Klasse wurde es Schritt für Schritt geübt. In meinen Augen ist es okay, wenn er geübte/gelesene Wörter richtig schreibt. Wenn dein Sohn sprachlich so fix unterwegs ist, dann wird er sicher generell nur wenig Probleme mit der Rechtschreibung haben, egal, ab wann es richtig geübt wird.

Aber ansonsten kannst du mal auf der Internetseite Mompitz schauen, da gibt es eine nette Erklärung mit RS-Regeln. Ich schick dir eine PN mit dem Link.

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Caillean, ich finde das auch in Ordnung, dass ihr gemeinsam überlegt, wie man etwas schreibt! Ich würde es nur in diesem Fall nich explizit üben. In diesem Fall geht das, in anderen Fällen kann es sein, dass dein Sohn wirklich Schwierigkeiten bekommt, wenn du ihm etwas anders erklärst als es in der Schule erklärt wird! Das kann von Schule zu Schule, manchmal sogar von Klasse zu Klasse anders sein (später beim schriftlichen Subtrahieren gibt es z.B. 3 Wege: Ergänzen, Abziehen und Borgen!). Das aber nur so am Rande. Ich würde es mit der Lehrerin besprechen, was sie für ihn als sinnvoll erachtet, das sollte sie einschätzen können! (Ich hatte auch Schüler, die bei Schulbeginn schon lesen und schreiben konnten und Anfang des 2. Schuljahres Harry Potter gelesen UND vor allem verstanden hatten! Die muss ich einfach anders fördern!)

 

Ich würde wirklich mit ihm Silben klatschen und das Gefühl dafür stärken. Wenn du unbedingt verbessern möchtest, dann sucht gemeinsam nach der Schreibweise und einer Regel oder legt es unter "Merkwort" ab (wie Mathe oder Rhythmus z.B.). Hört die Wörter ab, klatscht Silben, aber achte darauf, dass seine Schreibmotivation nicht darunter leidet! Einer meiner Schüler musste zuhause mit der Mutter alle Wörter richtig schreiben, auch die aus der Schule wurden korrigiert. Jedes Mal, wenn es in der Schule  ums eigene Schreiben ging, saß dieses Kind da und brachte kein Wort zu Papier, weil es wusste, dass es einige nicht richtig schreiben würde und es die zuhause verbessern musste. Das ist einfach schade, wenn es daduch kaputt gemacht wird. Sicher, ist die Rechtschreibung ganz ganz wichtig, aber es sollte auf keinen Fall die Motivation trüben! Ich habe nicht das Gefühl, dass das bei dir so ist, ich wollte damit nur sagen, dass man echt aufpassen muss.

 

 

 

und er hat auch längst behalten, dass das k sich nicht doppelt, sondern dann ein c davor landet

Dann kriegt er die anderen Konsonanten erst recht hin! Das ist ja der gleiche Fall.

 

Es kann übrigens sein, dass er erstmal übergeneralisiert, das ist ganz normal! Dann schreiben Kinder auch Wörter falsch, die sie ja eigentlich schon mal richtig geschrieben haben, weil sie die Regel auf alle Fälle anwenden. So sieht es manchmal so aus als würde ein Kind mehr Fehler machen, ist aber schon eine Stufe weiter als ein anderes Kind, das scheinbar weniger Fehler macht (das ist z.B. bei f/v so, dann steht da plötzlich vür statt für, weil das Kind weiß, dass v auch wie /f/ klingt und wendet es auch auf Wörter an, bei denen das nicht stimmt).

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Sandra: danke, die Mompitz' sehe ich mir an

 

ok, danke noch mal für deine Erklärung, Celicia ...

nein, um Gottes Willen, auf keine Fall will und werde ich die Sachen aus der Schule berichtigen

ich merke mir nun also erstmal Silbenklatschen, ggf. eben doch einfach sagen als Merkwort ohne dick zu erklären

ja, ich denke, vom Typ her ist er so, zu viel Erklären würde ihn auch schnell nerven

werde also weiter ausprobieren, wie wir am Besten klar kommen

und nein, ich will nicht beginnen, noch neben den HA hier irgendwas zu Üben an Rechtschreibung, das würde mir dann wirklich auch zu weit führen

 

danke auch noch für den Mathe-Hinweis und die Erklärung mit dem Übergeneralisieren, werde ich mir merken

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Der Ansatz mit den Silben, den Celicia beschreibt, ist bei uns auch seit neuestem in den Büchern vertreten (hier kommt ein neuer Lehrplan). Gerade habe ich eines zur Ansicht hier liegen. Dort wird nochmal etwas anders begonnen. Es geht um offene und geschlossene Silben und dazu werden erst Wörter benutzt, die keinen Doppelkonsonanten, aber zwei Konsonanten nach dem Vokal haben: Onkel, Stunde, Tante, Silbe, hinten, dunkel usw. und erst danach die Wörter mit "echten" Doppelkonsonanten. Da werden dann wie schon früher ähnliche Paare gegenübergestellt - Hütte/Hüte beten/Bett Ofen/offen etc.

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