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Wie läuft das mit dem Psychologen?


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Geschrieben

Hallo!

Ich habe dieses Jahr zwei Babys verloren und mir ging es dementsprechend schlecht....

In der letzten Zeit dachte ich eigentlich, daß es mir langsam aber sicher wieder etwas besser geht und ich mit der Zeit über das Geschehene hinwegkomme.

Ich habe aber auch seit einigen Wochen Johanniskraut genommen, und damit gings.

Seit dem Wochenende nehme ich es nicht mehr. Und schon sind meine Alpträume wieder da. Jede Nacht!

In der letzten Nacht war es ganz schlimm:

Ich war schwanger, der Arzt machte US und sagte "Das Baby ist tot!" Ich war wieder schwanger, wieder US, Baby wieder tot... Beim 4. Mal sagte der Arzt dann "Das Baby lebt, aber es ist behindert. Sie müssen sich jetzt entscheiden, ob Sie es wegmachen lassen wollen!"

Mein Mann meinte dann heute morgen, es wäre vielleicht doch besser, wenn ich mal zu einem Psychologen gehe, damit der mir hilft.

Habt Ihr Erfahrung damit und könnt mir sagen, wie das abläuft (in Deutschland)?

Muß man alles selbst zahlen oder übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Braucht man dann eine Überweisung von einem anderen Arzt?

Wie findet man den richtigen Psychologen? Die haben ja sicherlich verschiedene Spezialgebiete, oder?

Hat es Euch geholfen, über den Tod Eurer Sternchen hinweg zu kommen?

Oder sind diese Träume ganz normal in der Trauerverarbeitung und verschwinden von alleine wieder...?

Danke Euch schon mal für Eure Antworten!

Geschrieben (bearbeitet)

Hast du schonmal nach Selbsthilfegruppen Gegoogelt? Die können da ganz bestimmt auch mit Infos weiterhelfen.

Ich wünsche dir, dass du bald Hilfe bekommst. Damit du im neuen Jahr mit so wenig Angst wie nur irgend möglich an eine neue SS herangehen kannst. Ganz wird die Angst nie verschwinden, die haben ja auch werdende Mamas ohne "Vorbelastung".

Hoffentlich hast du diese schlimmen Träume bald hinter dir!

Ich drück dich!

LG,

Melanie

Bearbeitet von Cassie
sig entfernt
Gast Giuliana2111
Geschrieben

ich finde es gut das du mit em gedanken spielst.... manchmal ist dieser weg nicht zu umgehen, leider.

geh mal zu deinem fa und besprich es mit ihm (wenn du besser mit deinem hausarzt reden kannst geh zu ihm), sie stellen dir sicher eine überweisung aus, ich denke i´nicht das du dafür zahlen musst... aber leider musst du wahrscheinlich eine lange wartezeit in kauf nehmen.

mein vater muss zum psychologen ,weil er einfach nicht damit zurecht kommt das meine ma so früh verstorben ist. nun hat er von der kur einen bericht wo auch drin steht das er suizidgefährdet ist und er bekommt frühstens in 3 monaten einen termin beim psychologen... komisch oder?

melanie hat recht, du solltest mal schauen ob es eine selbsthilfegruppe in deiner nähe gibt.... das kann auch sehr hilfreich sein

zudeinen träumen.... ich hatte auch sehr lange ,sehr doofe träume...

ich hatte schon echt panik überhaupt noch schlafen zu gehen...

es hörte urplötzlich auf ... es kam dann wieder ,als meine ma so schwer krank wurde....

und in meinen folgess war es immer die ersten 9 wochen sehr schlimm und dann komischerweise hörte das mit den träumen auf...

ich denke das ist eine art aufarbeitung des erlebten.... man will nicht so richtig darüber nachdenken, wir lenken uns tagsüber gut ab und nachts kommt alles auf uns zurück , ....

ich hoffe sehr das auch du bald nicht mehr von diesen gemeinen träumen geplagt wirst

lg jasmin

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Sandra!

An einen Psychologen würde ich mich auch gerne wenden, aber wie du schon sagtest, wie findet man den Richtigen? Das weiß ich leider auch nicht.

Was mir aber auf jeden Fall weitergeholfen hat, war eine Seelsorgerin. Die kam kurz vor der Beerdigung zu uns. Und das hat richtig gut getan mit ihr zu sprechen. Seitdem quälen mich zumindest diese Schuldgefühle nicht mehr so. Vielleicht wäre das ja auch eine Möglichkeit.

Ich werde ja bald in der Kur auch psychologisch betreut. Da gehe ich auch mit gemischten Gefühlen ran. Für mich ist es eine ganz große Überwindung mit fremden Leuten über meine Gefühle zu sprechen. Zumindest so von Angesicht zu Angesicht, hier im Forum habe ich da nicht so die Probleme.

Die Sache mit den Alpträumen ist natürlich echt übel. Ich weiß leider auch nicht was ich dir da raten soll. Ich habe bis jetzt noch nicht einmal von meinen Babys geträumt, weder positiv noch negativ. Das finde ich auch seltsam.

Ich drück dich ganz doll.

Liebe Grüße

Bearbeitet von Cassie
sig entfernt
Geschrieben

Bei Jugendlichen ist es manchmal recht einfach, aber bei Erwachsenen... Da dauert es ewig, nen Platz zu bekommen. Ich würde auch zum Artzt gehen und dir eine Überweisung schreiben lassen und dann würde ich ihn und evtl die Krankenkasse nach Psychologen fragen, an die du dich wenden und mal nachfragen kannst. Wenn du eine gefunden hast und merkst, der ist nichts für dich, darfst du aber nicht abbrechen! Du kannst sagen, dass du einen anderen haben willst, meist hat man am Anfang ein paar "Probestunden", denn die Chemie muss ja passen, aber hau nicht ab, wenn derjenige nichts für dich ist, sondern sag, dass du mit dem nicht zurecht kommst. Wenn du nämlich abbrichts, kann es dir passieren, dass du für eine gewisse Zeit, ich glaube ein halbes oder sogar ganzes Jahr, keinen Psychologen mehr in Anspruch nehmen kannst, da streiken dann nämlich die Kassen.

Ich finde es sehr mutig von dir, dass du Hilfe in Anspruch nehmen willst! Die Entscheidung, zu einem Psychologen zu gehen, ist verdammt schwer und noch schwerer ist es, die ´Stunden bei ihm durchzuhalten. Mir selbst ist das nie gelungen... Wobei meine Gründe, zu einem Psychologen zu gehen, ganz andere waren.

Vielleicht kannst du dich aber auch mal an die Caritas oder ähnliches wenden, die bieten auch kostenlose Hilfe an, ich weiß halt nicht, ob das für diese Art von Trauerarbeit ist, aber anrufen schadet ja nicht, oder?

Ich wünsche dir sehr viel kraft und hoffe, dass du bald wieder ruhig schlafen kannst!

Geschrieben

Hallo Sandra,

also das mit dem Psychologen kann ich Dir nur empfehlen! Ich habe mir nach Bens stiller Geburt gedacht ich suche mir sofort jemanden ,weil ich ohne großen Schaden aus der ganzen Sache rauskommen möchte. Jemanden der Erfahrung in der Trauerbegleitung und Traumabehandlung(und ein Trauma haben wir alle davon getragen,weil wir unsere Kinder verloren haben).Ich dachte mir ,das muß nicht alleine durchstehen,da kann ich mir Hilfe holen. Ich finde es auch nicht schlimm zum Psychologen zu gehen,ich weiß der kann mir helfen und ihm kann ich immer und immer wieder meine Ängste, Trauer Sorgen und körperlichen Symptome erzählen,der muß mir zuhören und meinen Schmerz aushalten,wogegen andere schon längst dicht machen.

Also es läuft so,du mußt Dir ne Überweisung vom HA oder FA holen und dann Termin machen. Du hast die Möglichkeit den Therapeuten zu wechseln,wenn er Dir unsympatisch ist. Schließlich muß man schon Vertrauen oder Sympathie für sein Gegenüber haben ,weil es ja ansich ne intime Sache ist. Du mußt Dich fragen,ob Du Dir vorstellen kannst,das er oder sie dich durch Dein Problem begleiten kann.Kosten tut es nichts.....

Aber es hilft!!!!!!!!

Wenn Du Fragen hast,stehe ich Dir gern mit Rat zur Verfügung.

Und Wegen dem Termin,da mußt Du halt hartnäckig sein. Ich habe auch geagt,ich möhte keine langen Wartezeiten,da es mir jetzt so schlecht geht und sie ist darauf eingegangen,ich hatte binnen einer Woche den Ersttermin, Du mußt sagen ,das Du 2 Kinder verloren hast und es sehr dringend machen.

Achja,Dein HA Oder FA hat meißt eine Liste mit Psychotherapeuten und dann suchst Du Dir 3 oder 4 aus bittest um Termin.Schon bei der Stimme am Telefon kannst Du viel entscheiden.Frag Deine Gynäkol. wer für solche Fälle in Frage kommen könnte.

Viel Glück und gute Besserung

Silke mit Ben im Herzen

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Liebe Sandra,

psychologische Hilfe zu holen ist immer gut. Es wird schwierig sein ,einen Therapeuten zu finden der/die sich auf Fehlgeburten spezialisiert haben.

Über eine Selbsthilfegruppe kommst Du eher an Adressen, die Dir gezielt weiterhelfen, das ist wichtig und kein bla bla.

Von der Caritas gibt es Beratungen nach Fehl/Totgeburten. Im Raum Bielefeld/ Paderborn habe ich sehr gute Adressen.

Wenn Du Interesse hast melde Dich kurz, gebe Dir dann mehr Auskunft.

Kurz zu meiner Person:

Wir haben in den letzten 20 Monaten unsere vier zwerge gehen lassen müssen. Somit kann ich sehr gut nachempfinden, wie es Dir geht. Wünsche Dir Kraft und gute Ansprechpartner.

Alles Liebe, Wutz

Geschrieben

Hallo Wutz!

Ich fang ja schon wieder an zu heulen, wenn ich lesen muß, daß Du vier (!) Baby gehen lassen mußtest. Das ist die absolute Hölle!!! Es tut mir sooo Leid für Dich!

Da glaube ich, daß Du Dich mit den Thema Psychologen auskennst.

Entschuldige, wenn ich so neugierig bin.

Hast Du schon ein Kind oder noch gar keins? Mir hat es geholfen, daß ich wenigstens schon einen kleinen süßen Sohn habe.

Weiß man bei Dir, woran es liegt?

Wollt Ihr es weiter probieren, oder ist das Thema nach 4 FG durch?

Mußt mir natürlich nicht antworten, wenn Du nicht magst.:o

Ich bin immer noch am überlegen, ob ich zu einem Psychologen gehen sollte oder nicht. An manchen Tagen denke ich schon, an anderen Tagen habe ich wieder das Gefühl, daß es langsam besser wird und ich es so schaffe.

Ich möchte ja auch noch einmal schwanger werden. Ich überlege, ob ich vielleicht dann psychologische Hilfe suchen sollte. Denn die Ängste in der Schwangerschaft, daß wieder etwas passieren könnte, sind bestimmt ganz schlimm und ja auch nicht unbedingt gut für das Baby.

Mal sehen, weiß es noch nicht genau. Ich suche mir nun erst einmal eine neue Frauenärztin. Mein bisheriger Arzt war wirklich superlieb, aber es erinnert mich in seiner Praxis doch alles immer wieder an das, was geschehen ist. Mit der neuen Ärztin kann ich das Thema Psychologe dann ja mal ansprechen und schauen, was sie dazu meint.

Geschrieben

Liebe Sandra,

sicher ist es ein Auf und Ab. Die letzte Fg liegt jetzt drei Wochen hinter mir. Die letzten Zwei Tage waren schlimm, heute geht es mir besser. Sich Hilfe zu holen ist denke ich ,deshalb so wichtig, damit man beruhigt und begleitet in eine neue SS gehen kann. Bisher wissen wir nicht, woran es gelegen hat. Nicht alle fg verliefen gleich. Somit habe ich die Hoffnung, das es beim nächsten Kind ganz normal verlaufen kann. Bisher haben wir noch kein lebendes Kind. Wir geben die Hoffnung nicht auf uns einen grossen Traum zu erfüllen. Vom letzten Zwerg wird jetzt die Genetik untersucht. wir schauen dann weiter.

welche Erfahrungen machst Du in Deinem Umfeld, ausser, das ganz viele schwangere um einen herum sind?

Schaue nochmal nach ob es im Kreis Hanover eine Beratungsstelle gibt. die sind geschult und gehen einfühlsam mit dem Thema um. Melde mich dann nochmal.

Schön,das ich Dich so schnell angetroffen habe. Auch Dir wünsche ich ganz viel Kraft und liebe Menschen um Dich herum, die Dir zuhören, Dich verstehen.

Mein ganz herzliches Beileid zum Verlust Deiner Kinder. das sollte eigentlich am Anfang gestanden haben.

Liebe Grüsse und eine feste Umarmung,Deine Wutz

Geschrieben

Hallo Wutz!

Es tut mir Leid, daß es noch so "frisch" ist bei Dir.

Meine erste FG war Ende März in der 11. Woche und die zweite FG war Ende Juni in der 9. Woche.

Bei mir wurde nach dem 2. Mal genauer untersucht und ein Septum (Uterus Arcuartus) festgestellt. Das ist so eine Art Trennwand in der Gebärmutter. Ende Juli wurde diese dann wegoperiert. Daran soll´s nun wahrscheinlich gelegen haben. Wahrscheinlich ist aber keine Garantie, daß es auch wirklich daran lag und beim nächsten Mal nun alles gut wird. Also bleibt natürlich die Angst.

Ich hoffe, daß auch bei Dir endlich eine Ursache gefunden und dann auch behoben werden kann.

Daß ich meinen kleinen Jonas habe, hat mir wirklich sehr geholfen. Zum einen mußte ich ja weiterhin für ihn sorgen und wurde so ein wenig abgelenkt. Und zum anderen weiß man dann halt auch, daß es ja klappen kann.

Ich habe hier im Sternenkinder-Forum die Erfahrung machen müssen, daß das Umfeld immer ziemlich "ignorant" mit dem Thema FG umgeht. Das heißt: gleich danach sagen alle noch mal kurz "Es tut uns Leid!" und ein paar Tage später wird von allen Seiten verlangt, daß doch jetzt bitte alles wieder normal zu laufen hat und man nicht mehr ständig davon spricht. Gerade nach dem anfänglichen Verdrängen, wenn man an die Phase kommt, wo man nur noch weinen möchte und jemanden braucht, der einem zuhört und einen in den Arm nimmt - dann ist niemand mehr da. So als hätten alle schon längst vergessen, was passiert ist.

Man sieht, nachdem man selbst so etwas erlebt hat und auch hier im Forum, daß FG doch wirklich sehr häufig vorkommen. Ich weiß nicht, warum dann die Gesellschaft nicht in der Lage ist, mit dem Thema und mit den betroffenen Eltern "vernünftig" umzugehen.

Nur hier im Forum scheint es Menschen zu geben, die einen verstehen können und genauso fühlen, weil sie leider das Gleiche erleben mußten.

Geschrieben

Halllo.

bei uns sagen sie noch nichtmals mehr tut mir leid. Klar, liebe Freunde waren sehr betroffen. Die Familie meines Mannes, die alle hier vor Ort sind haben sich nicht gemeldet. Das tut weh. Am Samstag sind wir auf einem grossen geburtstag. Wir werden sie alle sehen, am liebsten würde ich meine wut herauslassen. Das hilft mir nicht. Werde keine persönlichen Fragen beantworten, werde allen sagen, das ich da heute nicht drüber spechen möchte. Sonst ist mein Abend kaputt und ich kann nach Hause gehen. Das möchte ich nicht. Werde mich hübsch anziehen und einen schönen Abend haben.

Melde mich später nochmal, liebe Grüsse Wutz

Geschrieben

Hallo!

Schlimm zu hören, wie "verständnisvoll" und "sensibel" Deine Verwandtschaft ist.

Aber bei mir war es ähnlich. Beim ersten Mal taten viele ja noch betroffen. Aber beim zweiten Mal wußte dann, glaube ich, niemand mehr so recht, was er sagen sollte und sagte dann lieber gar nichts. Als wäre nichts passiert.

Die 2. FG hatte ich am ersten Urlaubstag auf Gran Canaria. Es hieß dann auch gleich "Das kommt vom Flug. Hätten Sie nicht machen dürfen!" Danke, daß ich mir jetzt ein Leben lang Vorwürfe mache und glaube, mein Baby könnte noch leben, wenn ich nicht in den Flieger gestiegen wäre...

Meine Mutter und meine Schwiegermutter waren auch mit im Urlaub.

Als mich nachts der Krankenwagen abholte, weil ich fast verblutet wäre, und meine Mutter bis zum nächsten Mittag nicht mal wußte, ob ich die Not-OP überlebt habe - ging meine Schwiegermutter den ganzen Tag spazieren und hielt es nicht für nötig, meiner Mutter unseren kleinen Sohn (da 1 1/2) auch nur mal eine Stunde abzunehmen, weil es ihr ja auch nicht gut ging.

Auch von der restlichen Verwandschaft meines Mannes kam nicht ein einziges Wort diesbezüglich.

Es geht einem doch eh schon schlecht genug. Warum muß einem von solchen Menschen dann noch mehr weh getan werden?!

Ich bin lange Zeit nirgends hingegangen. Wollte nicht immer so tun müssen, als wäre alles super und ich lustig drauf. Ich bin dann höchstens zusammen mit meinem Mann irgendwo hin gefahren, wo mich niemand kennt und keiner blöde Fragen stellt.

Und daß man plötzlich nur noch Schwangere sieht, wenn man das Haus verläßt, das stimmt. Aber die können ja nichts dafür und ich gönne es ihnen ja auch.

Aber mich nervt, wenn eine Mutter am stöhnen ist, weil sie nachts keinen Schlaf kriegt und immer wegen des Babys raus muß. Die weiß doch gar nicht, wie gut es ihr eigentlich geht. Ich würde alles dafür geben!!!

Geschrieben

Liebe Sandra,

wie geht es Dir heute? Ich hoffe ganz gut.

Du fragst Dich: warum einem von solchen Menschen dann noch so weh getan werden muss? Ich habe dadurch die Menschen beeser kennengelernt,genau hingeschaut, wer mir gut tut,wer nicht. Versuche mich nur mit denen zu umgeben, die mir gut tun. Das schöne ist, mir begegnen neue Menschen, es tun sich Türen auf, dort wo ich es nie gedacht hätte.

Übrigens denke ich, das Beratungsstellen, die sich auf den Umgang mit Betroffenen nach Fehlgeburten spezialisiert uns eher helfen als Psychologinnen. Die Sozialarbeiterinnen sind meistens sehr gut Aus und Fortgebildet.

Wie ich finde ,nicht so schön ist, es läuft unter Schwangerenberatung. Andersrum, es ist unser Ziel.

Du kannst allgemein unter Schwangerschaftsberatung Hannover schauen oderwww.skf_zentale.de

Vielleicht führst Du einige Telefonate, um zu spüren, wo Du gut aufgehoben bist. Viel Erfolg dabei. Möchte Dir Mut zusprechen diesen Weg zu gehen. Du lernst mit der Trauer umzugehen, Rituale zu schaffen. Da wo "solche Menschen" Dir schon lange nicht mehr zuhören.

Liebe Grüsse, Wutz

Geschrieben

Liebe Sandra,

mir fehlen gerade die Worte, wer hat meinen Text an Dich gefressen?

Die vielen Worte, Weg!

Wie geht es Dir heute, ich hoffe gut.

Du fragst, "warum muss einem von solchen Menschen weh getan werden?"

Damit wir die Menschen, wenn auch schmerzvoll, kennenlernen und uns evtl. von ihnen distanzieren. Auf diesem Weg werden wir neue Menschen kennenlernen die uns in unserer Trauer begleiten. Es werden sich Türen öffnen, wo wir es nie gedacht hätten. Ich habe einige sogenannte Freunde aussortiert, neue gefunden. Schwierig finde ich es bei der angeheirateten Familie, die bleibt. Meine Schwägerin hat sehr früh weitererzählt, das ich schwanger bin. Mir wurde das von meiner Freundin wiedergegeben. Meine Schw. fragte mich bei einem späteren Treffen, ob wir bereits von der SS erzählt hätten. Ich antwortete, nein, das tun doch andere für uns. Da es eine Familienfeier war wollte ich nicht tiefer darauf eingehen. Nach unserer Fg hat sie sich nicht bei uns gemeldet. Ich bin damit durch, beim nächsten Treffen (Samstag) werde ich ihr sagen, das wir uns gerne übers Wetter unterhalten können, etwas privates wird sie von mir nicht mehr erfahren. Sie ist nicht Ehrlich und geht mit den Nöten anderer hausieren. Bitte, mit meinen nicht mehr.

Zu Deiner Thrapeuten frage. Entweder suchst Du unter : leider heißt es Schwangerschaftsberatung Hannover oder

www.skf-zentrale.de es gibt mehrere Beratungsstellen. Vielleicht führst Du einige Telefonate und hörst, wer Dir zusagt. Hier arbeiten Sozialarbeiterinnen, die zu dem Thema Fg ausgebildet sind und Trauerarbeit leisten. Sie zeigen Dir Lösungsschritte und Rituale auf, die Dir helfen. Besser als Psychologen! Denn selten findest Du eine/n die als Schwerpunkt Fg haben. Möchte Dir Mut zuspechen. Es hilft Dir bestimmt.

Hoffe jetzt habe ich mehr Glück und die Zeilen erreichen Dich. Sei ganz fest in den Arm Genommen. Liebe Grüsse, Deine Wutz

Geschrieben

Hallo Wutz!

Danke für Deine Worte. Wie schon gesagt, hier im Forum sind für mich die Menschen, mit denen man reden kann, die zuhören und die einen verstehen.

Mit der "angeheirateten Verwandtschaft" ist es schwierig.

Meine Schwägerin hat vorletztes Wochenende der Tochter meines Mannes (aus 1. Ehe) eine Geburtstagskarte geschrieben, auf der stand "... dann grüß auch Niklas, Jonas und Deine Eltern!" "Deine Eltern" sind mein Mann und seine Ex-Frau! Nach über 6 Jahren scheint sie noch nicht zu wissen, daß ich mit ihrem Bruder verheiratet bin und hier wohne?! Naja, sie ist ja schließlich auch nicht zu unserer Hochzeit erschienen. Aber Jonas kannte sie anscheinend irgendwo her...

Kannst Deiner Schwägerin ja am Samstag wahrscheinlich auch aus dem Weg gehen. Mußt Dich ja nicht direkt neben sie setzen. Ich hab die Erfahrung gemacht, so ältere Omis sind immer ganz lieb und können komischer Weise ganz vernünftig über das Thema FG reden und einem Mut machen. Vielleicht hast Du ja auch sowelche da;) ...

Bin immer noch nicht schlüssig, ob ich mir irgendwo Hilfe suchen soll oder nicht. Mal denke ich ja, mal geht´s mir besser und ich glaube, ich komme ohne klar. Die sind ja dann nicht direkt hier in Burgwedel. Heißt, ich muß irgendwo hin fahren. Mit eine zappeligen Kleinkind. Da hat man dann eh keine Ruhe für´s Gespräch. Leider nimmt mir aber auch keiner meiner "angeheirateten Verwandtschaft" meinen Sohn mal für 1-2 Stunden ab, damit ich irgendwelche Termine wahrnehmen könnte.

Ist halt schwierig und umständlich. Mal sehen, ich weiß es noch nicht...

Geschrieben

Liebe Sandra,

die liebe Familie und das Feingefühl. Obwohl ich mich immer wieder frage, merken die es noch? Meine Antwort lautet dann: sie merken es nicht, sind dumm.

Gestern war ich beim Gyn. Der hcg mußte nochmal überprüft werden. Er lag letzte Woche doch noch recht hoch. Dann war ich bei meiner Heilpraktikerin. Eine tolle Frau. Zwei Stunden haben wir gesprochen. Sie sagte, die Trauer bei Männern sehe anders aus,

als bei Frauen, schliesslich müsse die Frau sich vom WIR aufs ICH umstellen. Das fand ich toll.

Heute Abend die grosse Schlacht. Ein wenig mulmig ist es mir schon, zumal ich in den letzten Abenden immer das heulende Elend hatte. Werde keinen Alkohol trinken und einen klaren Kopf bewahren. Dann können sie alle kommen!

Ältere Omis laufen dort nicht rum, doch ich kenne ja genug andere. Für mich ist es wichtig dorthin zu gehen um zu sehen wie sich die Leute verhalten, wer dank meiner Schwägerin von der SS erfahren hat. Werde mich hübsch anziehen, wenn man sich wohl in seiner Haut fühlt stärkt das auch.

Wir bekommen nächste Woche von der Genetik unsern "Zwerg" zurück und können ihn dann, auch wenn er erst zehn Wochen jung war, bestatten. Das Krankenhaus, zu der auch eine Selbsthilfegruppe gehört bietet das an. Es war ein schwerer Schritt für mich, zumal meine Gynpraxis mich da nicht sehr unterstützt hat. Doch ich glaube im Nachhinein ist es gut, einen Ort der Trauer zu haben.

Ich glaube für mich ist es wichtig, im Austausch zu stehen. Vielleicht bekommst Du das ja irgenwie hin.

Für heute grüsse ich Dich ganz herzlich, sei fest umarmt, Deine Wutz

Geschrieben

Hallo Wutz!

Na, wie ist Deine Feier gestern gelaufen? Ich hoffe, es war nicht allzu schlimm.

Wir sind am nächsten Samstag bei meiner (bekloppten) Schwägerin zum Kaffee eingeladen, weil ihr Sohn Geburtstag hat. Ich habe dem Lütten gestern ein Geschenk gekauft. Er kann ja nichts dafür. Aber ich habe meinem Mann gesagt, daß ich nächsten Samstag nicht mit hinkommen werde und möchte, daß er ihr sagt, warum.

Daß Ihr Euer Zwergerl, auch wenn es noch sehr klein war, bestatten könnt, finde ich schön. Auch wenn es bestimmt sehr schwer ist. Das ist für einen selbst eine Art Abschluß, man hat einen Ort zum Trauern.

Leider hatte ich das beide Male nicht. Es tut weh zu wissen, daß das Baby beim ersten Mal nach der Untersuchung einfach so "entsorgt" wurde. Und beim zweiten Mal habe ich so viel Blut verloren und auch mein Baby währenddessen, irgendwo im Hotelzimmer, Krankenwagen oder Krankenhaus...

Ich habe am eigentlichen ET am 10. Oktober einen Herzluftballon mit einem kleinen Briefchen dran fliegen lassen. So habe ich mich von meinem Sternchen verabschiedet und es ziehen lassen.

Geschrieben

Liebe Sandra,

wie geht es Dir heute. Bei mir scheint es sich langsam zu bessern. Vielleicht auch, weil ich so eins nach dem Anderen klären kann. Der Geburtstag liegt hinter uns, das war ein Schritt, nochmal bei der Genetik anzurufen, das mit unserem Zwerg zu klären, morgen beginnt ein Trauerseminar, das kam sehr kurzfristig. auch das war ein Schritt mich dort anzumelden.

Der Geburtstag war OK. Meine Schwägerin hat sich nur ein hallo herausgequält. Bei der ersten Gelegenheit hat sie sich an einen anderen Tisch gestellt. Wenn sie das so braucht.

Haben gestern das Ergebnis der Genetik bekommen. Unser Zwerg hatte eine Trisomie 15. Das ist für mich gut zu wissen, das es nicht an mir lag. So waren die Ereignisse der Woche Gross.

Nun habe ich Dich wieder auf den laufenen Stand gebracht.

Ganz liebe Grüsse, Wutz

Geschrieben

Hallo Wutz!

Bin eben an den PC, und habe sofort Deine Nachricht erhalten.

Schön, daß es Dir langsam besser geht. Es sind ansich alles nur kleine Schritte, aber sie führen Dich nach vorn. Und das ist gut so.

Dann war Eure Feier mit Deiner Schwägerin ja zu verkraften. Ich mag auch nicht raus gehen im Moment. Aber wenn ich es dann doch ab und an mache, stelle ich fest: es ist gar nicht so schlimm! Müßte mich viel öfter mal dazu aufraffen, etwas zu unternehmen.

Das Ergebnis der Genetik ist doch gut. Naja, gut ist es nicht...:( Aber nun weißt Du, woran es lag und daß Du keine Schuld hast. Und Du weißt, daß die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, daß es aus dieser Ursache noch einmal passiert.

Dieses Wissen und auch Dein Seminar werden Dir bestimmt genügend Kraft geben, es irgendwann, wenn Du für Dich soweit bist, nochmal zu versuchen.

Geschrieben

Guten morgen Sandra,

bevor ich heute aufbreche, noch ein paar liebe Worte an Dich.

Wie geht es Dir? Sicherlich ist es schwieriger, sich mit Kleinkind Hilfe zu organisieren, doch ich halte es für sehr wichtig um selber wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Eine ganz tolle Frau,sie macht, fällt mir gerade nicht ein, sagte:

Der Spruch , die Zeit heilt alle Wunden geht noch weiter.

Die Zeit heilt alle Wunden,

ob gross oder klein.

Doch manchmal da reißen die ältesten ein.

Ja, so ist es und so darf es sein.

Wichtig ist es rauszugehen, sich nicht zu verstecken. Du wirst sehen, es treten Menschen in Dein Leben, die Dich ein Stück Deines Weges begleiten.

Das wünsche ich Dir.

Alles liebe, melde mich, wenn wieder da. Gruss Wutz

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Liebe Sandra,

wie geht es Dir heute? Das Wetter macht uns glaube ich ,allen zu schaffen. Habe mich noch nicht gemeldet, weil das Seminar anstrengend war. Das Gehörte muss erstmal verarbeitet werden. Möchte versuchen ab Montag wieder zu arbeiten. Mit dem Blick vorraus gerichtet.

Liebe Grüsse, Wutz

Geschrieben

Hallo Wutz!

Mir platzt bald der Kopf - bin so erkältet seit einer Woche.

Aber sonst geht es mir recht gut. Es wird besser im Moment und ich habe langsam die Kraft, bald einen neuen Versuch zu wagen.

Ich hoffe, Dein Seminar hat Dir auch viel gebracht und geholfen.

Klar muß das alles erst einmal verdaut werden.

Aber wir sind stark und werden es schaffen!

Schau mal, die andere Sandra hat gestern nach zwei FG ihren kleinen Sohn bekommen. Das ist doch toll! Und mir macht es Mut. Ich hoffe, Dir auch ein wenig.

Wenn Du am Montag wieder arbeiten gehst, ist das doch schon ein schöner Anfang. Ein Schritt in die Zukunft. Und der Rest wird sich auch irgendwann ergeben. Da bin ich mir sicher!

Geschrieben

Das stimmt, bald wieder einen neuen Versuch starten. Das sagten auch einige aus dem Seminar. Mein Mann zögert im Moment. Was macht man da. Möchte nicht aufgeben, sondern neuen Mut fassen.

Schön, das es Dir gut geht.

Geschrieben

Es ist schwierig. Auch unsere Männer haben ihre Babys verloren. Sie dürfen die gleichen Ängste haben wie wir! Und auch ihnen steht es zu, darüber reden zu dürfen (wenn sie möchten). Auch Dein Mann muß erst seine Ängste überwinden dürfen. Sieh mal: er verliert nicht nur sein Baby, er sieht auch noch jedesmal mit an, wie seine Frau darunter leidet.

Haltet zusammen, redet viel, verbringt eine schöne Weihnachtszeit zusammen und genießt Eure Zweisamkeit. Und wenn Ihr beide wieder stark genug seid, wagt einen neuen Versuch.

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