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12 Monate und klammert furchtbar an Mama


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Geschrieben

Hallo!

Ich habe mich das ganze erste Jahr vollzeit um meinen kleinen Jungen gekümmert, der gerade ein Jahr geworden ist. Seit er 10 Monate alt ist, will er aber überhaupt nicht mehr bei jemand anderem bleiben und bekommt voll die Krise, wenn ich nur den Raum verlasse. Ich dachte, es würde allmählich besser, das stimmt aber nicht. Er bleibt auch nicht bei seinem Papa, obwohl der sich viel und liebevoll um ihn kümmert. Wenn ich weg bin, hört er manchmal zwar auf zu weinen, aber er spielt nicht richtig, sondern schaut dauernd zur Tür etc. Den Versuch bei der Tagesmutter haben wir aufgegeben, weil es deshalb einfach nicht klappte. Bei meiner Schwiegermutter z.B. will er nicht mal auf den Arm- sie ist schon etwas sauer. Er sieht sie aber auch nur so 4mal im Jahr.

Meine Frage: Ist das noch normal oder was habe ich falsch gemacht? Geht es von selbst wieder weg oder müssen wir ihn einfach langsam an das "Bei anderen Leuten sein" gewöhnen auch wenn er weint?

Ich bin gerade total ratlos...

Geschrieben

Du hast gar nichts falsch gemacht. Was dein Sohn gerade durchmacht, ist ganz normal. Er bereitet sich darauf vor, sich aus der engen Mutter-Kind-Bindung zu lösen und sich an eine andere Person (zumeist den Vater) zu binden. Das soll nicht heißen, dass ihr beide danach keine Bindung mehr habt, nur verändert es sich für ihn von einer Zweier- in eine Dreierbeziehung (d.h. am Ende und schon im Verlauf der gut funktionierenden Loslösung sind Vater und Mutter für das Kind gleich wichtige Bezugspersonen).

Jedenfalls merkt dein Zwerg derzeit nur, dass sich in seinem Kopf etwas tut, aber er weiß noch nicht, wo es hingehen wird. Und deshalb sucht er so verstärkt deine Nähe. Gewähre sie ihm ruhig noch. In ein paar Wochen (oder vielleicht dauert es auch noch, in der Regel ist die Loslösung so um anderthalb so richtig "am Start") wirst du abgeschrieben sein und der Papa wird zum Star. :D

Versuche, ihn jetzt gegen seinen Willen abzugeben, dürften nur zur Verkomplizierung der Loslösung führen.

Geschrieben

Hallo Junie!

Ich kann auch nur sagen, dass ich dieses Verhalten so gut kenne, nur dass es bei uns schon quasi mit der Geburt losging.

Mir hat man auch immer sagen wollen, ich würde die Kleine nicht loslassen usw...

Aber das stimmt nicht!

Es ist heute (sie ist ein dreiviertel) immer noch sehr schwer... Mit 1 1/4 kam sie zur Tagesmutter- die Eingewöhnung war hart, aber schon nach kurzer Zeit hat man dann richtige "Frtschritte" gesehn. Sie ist dann plöttzlich auf dem Spielplatz zu einer Mutter auf den Arm, ich dachte ich seh nicht richtig, das hätte sie davor niemals gemacht!

Auch dass sie jetzt so freudig mit ihrem Papa mitgeht, daran war früher nie zu denken.

Dennoch ist es immer noch schwierig. Wenn ich z.B. bei der Tagesmama drin bin und auf die Toi muss, kommt sie mit, sie würde sonst alles zusammenschreien.

Es dauert also, und ich finde auch, es ist ganz normal! Eigtl. macht es mich auch total glücklich, denn es zeigt mir ja, wie stark unsere Bindung ist.

Gedulde dich ein wenig und zweifele nicht an dir, ihr macht das schon richtig!

Geschrieben

Danke für Eure lieben Antworten! Unwirklich, meinst Du, es ist bei Dir besser geworden, weil Ihr sie zur Tagesmutter gegeben habt oder hast Du das Gefühl, es wäre ohnehin besser geworden? Ich überlege nämlich, was für uns die beste Lösung ist. Natürlich genieße ich auch die enge Bindung und das tiefe EInverständnis zwischen mir und meinem Kleinen. Wir sind ein richtiges Team, aber ich würde mir doch wünschen, ihn einmal abgeben zu können. Er kommt auf alle möglichen Ideen und ist recht anstrengend. Dafür läuft er aber auch, kann die Worte Mama, Papa, Baby, Fisch und antwortet auf viele Fragen mit Nicken oder Kopfschütteln. Da bin ich natürlich stolz.

Geschrieben

Ich weiß genau wie es dir geht. Man ist da richtig hin und hergerissen.

Ich denke, es war/ist beides. Zum einen einfach das Alter- sie versteht mehr, nimmt mehr war, baut von sich aus Bindungen zu anderen Menschen auf. Sie hat eine Liebe zu anderen Kindern entwickelt, ist offener geworden gegenüber anderen Menschen... das liegt ganz viel an ihrer Entwicklung. Aber dass wir quasi den kalten Sprung ins Wasser gewagt haben, hat natürlich einiges auch dazu beigetragen. Sie hat gelernt, dass Mama immer wieder kommt, sie hat Spaß am Spiel mit einem anderen Kind (mittlerweile gehts hier den ganzen Tag nur Amir Amir Amir, so heißt der Sohn der TaMu, am We ist ihr hier richtig langweilig und sie will zu ihm :D ), sie lernt andere Gewohnheiten kennen, das bringt natürlich auch viel positives mit sich.

Sie war wie gesagt 15 Monate alt bei der Eingewöhnung und es war wirklich ein hartes Stück arbeit. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Geschrieben

Ich arbeite ja von zu Hause aus an meiner Doktorarbeit, und es ist deshalb nicht unbedingt nötig, den Kleinen wegzugeben. Allerdings wäre etwas mehr Ruhe dafür schon gut. Jetzt habe ich eine Dame, die für zwei Nachmittage pro Woche zu uns zum aufpassen käme. Die Theorie ist, dass ich ihn nach einiger Zeit vielleicht mit ihr alleine lassen und ins Arbeitszimmer verschwinden oder sie mit ihm auf dem Spielplatz schicken könnte. Sie hat viel Erfahrung und wirkt sehr lieb. Vielleicht ist das eine gute Zwischenlösung? Ich dachte, dann hat er wenigsten nicht gleich auch noch die neue Umgebung. Jetzt erstmal den Besuch bei der Schwiegermutter überstehen. Mein Mann, ihr einziges Kind, war ja ganz anders und ist ihr niemals unter schreiendem Protest auf's KLo gefolgt wie meiner das so macht...

Geschrieben

Hallo,

unser Sohn war genauso,als er in dem Alter war. Ich durfte nicht mal den raum verlassen und dann schrie er wie am spieß und schaute nur zur Tür.

Wenn er sah das ich meine Jacke nahm, dann fing er schon an zu weinen.

Ich hab damals gedacht, wie wird das, wenn er mal in die kita muß.

Beim Papa blieb er zwar, aber auch nur wartend auf mich.

Du warst das ganze Jahr hauptsächlich mit ihm zusammen, da ist das normal.

Nur ich durfte ihn anziehen usw. Papa durfte das nur machen wenn ich nicht da war.

Irgendwann wird das wieder besser und die Phase geht vorbei. Bis dahin hilft nur Geduld.

Mit 2 Jahren konnte ich ihn ohne Probleme in eine Spielgruppe ohne Mutter/Eltern geben.Er ist nach nur 2 mal mitgehen, ohne Probleme da geblieben.

Du siehst die Phase wird vorbeigehen - und es wird sich bessern.

bis dahin wünsche ich dir Geduld.

lg

weihnachtskind

Geschrieben

Du kannst den Prozess der Loslösung auf jeden Fall unterstützen, indem du ihm auch "fremde" Betreuung anbietest. Nur sollte das dann unbedingt mit sanfter Ablösung geschehen, d.h., du bleibst solange dabei, bis er dich freiwillig gehen lässt, weil er sich die Betreuungsperson zur Bezugsperson gemacht hat.

Die Variante mit der Betreuung bei euch zu Hause klingt super.

Und glaub mir: Es wird auch von selbst besser. Die Entwicklung der menschlichen Psyche sieht die Lösung aus der engen Mutter-Kind-Bindung einfach vor... Ganz ohne äußeres Zutun...

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

ich kenne das auch nur zu gut, Benjamin war von Anfang an total auf mich fixiert, hat auch mehrfach stark gefremdelt. Am schlimmsten war es auch so um die zeit als er 1 Jahr alt wurde; und genau da mussten wir mit der kiga-eingewöhnung beginnen. Wir haben sehr lange Zeit dazu gebraucht, aber irgend wann hat er sich doch gelöst und inzwischen bin ich abgemeldet sobald wir den Kiga betreten.

Anhänglich ist er aber nach wie vor; am liebsten spielt er neben mir, alleine in einem Zimmer bleiben ist selten drin.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo!

Wollte Euch nur mitteilen, dass es bei uns plötzlich vieeeeel besser geworden ist. Er klammert jetzt nur noch etwas, wenn er müde ist. Wir waren zu Besuch bei meinen Eltern und nach 5 Tagen war Mama nicht mehr so interessant. Das ist eine super Erleichterung. Vielleicht klappts jetzt auch mit Kita. Danke für Eure Ratschläge!

Geschrieben

siehste also doch nur ne phase die hatten wir auch kurz bevor ein jahr geworden

ist aber jetze klammert er auch wieder viel und will nicht zum papa aber ich denke

das legt sich auch wieder du wirst immer mal wieder solche phasen erleben

Geschrieben

Hab dazu mal ne frage! Ist das auch normal, dass meine Kleine mit 30 Monaten klammert? Vorher hat sie sowas nie gemacht. Aber jetzt sobald ich mal auf die toilette muss, schreit sie hier alles zusammen! Ich bin doch aber noch da u nich weg, trotzdem schreit sie wie am Spieß und der Papa darf nich mal bei ihr nase schnauben, da fängt sie auch gleich an zu weinen und zu schreien. kennt das jemand von euch?

Geschrieben

Ist der Papa denn ansonsten akzeptiert und verbringt Zeit mit ihr?

Wenn ja, würde ich sagen, dass alles normal ist, wenn er eher wenig mit ihr macht und sie ihn nicht bei den meisten Dingen akzeptiert, würde ich sagen, dass er sich generell mehr um sie bemühen sollte.

Geschrieben

Also der Papa is den ganzen Tag arbeiten und wenn er heim kommt, dann is sie entweder schon im Bett oder kurz vorm ins Bett gehen, ausser samstag u sonntag, aber da arbeitet er auch manchmal! Er ist also von Beruf her kaum zu hause. aber vor einem Monat gings ja auch!? Oder kapselt sie sich vom Papa ab?weil er nich so viel daheim ist!?

Geschrieben

Wenn ihr Papa nicht genug Zeit für seine Tochter hat (und das auch schon länger so geht), kann es sein, dass sie es nicht geschafft hat, sich genug von dir als erste Bezugsperson zu lösen (Entwicklungsschritt bei allen Kindern ab etwa 18 Monaten - die Kleinen suchen sich ein sog. Loslösungsvorbild, damit sie sich aus der engen Mutter-Kind-Bindung der ersten Zeit lösen können und von nun an neben der Mutter weitere Personen als enge Bezugspersonen akzeptieren könnnen) Wenn dann keiner da ist, an den sie sich stattdessen binden kann, klammert sie - mal mehr, mal weniger - an der Mutter.

Da sie aber innerlich das Bedürfnis zur Loslösung hat, kann diese enge Rückbindung zu allerlei Problemem führen.

Was ich geschrieben habe, ist alles nur theoretisch möglich. Es muss bei euch nicht zutreffen. Geht sie denn in den Kiga und/oder sieht häufiger ihre Großeltern oder andere Verwandte? Die können nämlich auch als Loslösungsvorbild fungieren.

LG

Geschrieben

Ja sie geht in den Kiga und wir sind fast drei mal oder mehr die woche bei oma u uroma und die beiden onkels.Das Problem ist ja auch ,dass sie schon über drei wochen nicht mehr im Kiga war, da sie erst im Krankenhaus lag und danch richtig extrem erkältet war. Verschnupft ist sie immernoch, aber nächste woche will ich sie wieder schicken!Habe ja noch die Hoffnung das es sich dann ändert...

Geschrieben

naja, wenn sie im KKH war (stimmt, ich erinnere mich, der andere Beitrag), dann ist ihre Anhänglichkeit doch klar! Das wird schon wieder! Gib ihr die Nähe, die sie jetzt braucht und in ein paar Tagen ist alles wieder okay.

Geschrieben

Hallo. Ich kenne das. Bei mir war es ganz genauso. Mein Zwerg klammert jetzt auch noch. Aber immerhin geht er gerne zur Tagesmutti. Es gab zwar auch eine Zeit, wo er immer geweint hat, wenn ich wegging, aber das hat sich gut gegeben. Bei der Tagesmutti ist er abgelenkt durch die anderen Kinder. Bei meiner Schwiegermutter will mein Zwerg auch nicht bleiben. Das war schon von Anfang an so und er sieht sie jeden Tag, weil sie gleich nebenan wohnt. Meine Eltern dagegen sieht er nur am WE und er weint bei ihnen nie. Man muss echt aufpassen, dass nicht die Eifersucht ausbricht.

Mach dir nicht allzu viele Sorgen. Das klappt schon irgendwann.

Lg

Geschrieben

Ich danke euch für die super antworten. Bin froh, dass es euch gibt!!!!!

Momentan gehts einigermaßen, ab montag geht sie ja auch wieder in den Kiga und da will sie auch wieder unbedingt hin. Sie fragt mich schon jeden Tag danach ;)

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